12,610 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1908/11_02_1908/TST_1908_02_11_1_object_6306174.png
Page 1 of 4
Date: 11.02.1908
Physical description: 4
gegangen, in Angriff zu nehmen. Eine stürmische Withlerversammlung in Imst. K. E. Imst, 10. Februar. Die Deutschfrei heitlichen vom Imst haben in einer am 5. Februar stattgehabten Bertrauevsmänner-Versammlung beschloffen, für den Oberinntaler Städte- und Ortebezirk den Schrift steller Karl Deutsch in München, einen gebürtigen Imster, zu kandidieren Herr Deutsch ist ein sehr be liebter Mann und da er sich als wirtschaftlicher Kandidat für das Oberinntal vorstellt und verspricht, sich der Partei- Politik

fern zu halten, so find seine Aussichten fe ite schlechten. Gestern, Sonntag, hielt er hier im Gasthof zum „Stern" eine Wählerversammlung ab, zu welcher sich rund 150 Teilnehmer verschiedenerlei Parteirichtung eingefunden hatten. Den Vorsitz führte Herr Bürger meister Reiter. Derselbe erteilte zuerst dem Herrn Bauernrat Alois Bock das Wort, welcher namens der hies. Chiistlichsozialen den Antrag stellte, alle Stimmen auf den deutschfreihritlichen Kandidaten Herrn Deutsch zu vereinen

, der ein Einheimischer und ein Mann sei, der die ehrliche Absicht besitze, für unsere wirtschaftlichen Jn- tereffen zu arbeiten. Von den Innsbrucker Männern, die uns bisher vertraten, habe man diesbezüglich nicht die besten Erfahrungen gemacht. Sodann begann Herr Deutsch seine Kandidatenrede und sagte, er. als poetisch veranlagter Schriftsteller, begebe sich nur ungern in die politisier Arena, in der ja bisweilen der Kot hoch aufge spritzt. Er sei erschienen, um der Wählerschaft darzulegen, in welcher Weise

seine Bezüge nach und meinte, daß der mit 10.000 K festgesetzte Gehalt des Landeshauptmannes ein ganz schönes Biergeld sei. Der Aufwand für Unter richt, Bildung und Kunst sei kein hinreichender. Am Schluß seiner Ausführungen beschäftigte sich Herr Deutsch mit speziellen Imster Verhältnissen. Der Vorsitzende lirßiüder die Kandidatur ab- stimmen und dieselbe wurde unter lautem Beifall der Versammlung akzeptiert. Bei der Gegenprobe erhob sich keiner der Anwesenden. Es erbat sich sodann Herr Re dakteur

gegen eine Kandidatur Deutsch. Indem Herr Deutsch sich wirtschaftlicher Kandidat nennt, sei auch hier das Wirtschaftliche vorangestellt und erklärt, daß der Herr Landeshauptmann Dr. Kathrein in den langen Jahren seiner bisherigen parlamentarischen Tätigkeit unbestritten den Beweis dafür erbracht hat, daß er jener fähige, gewandte und einflußoolle Politiker ist, welcher wirtschaftliche Vorteile für die von ihm vertretene Wählerschaft wirklich zu erreichen vermag. Speziell der Bezirk Imst—Reutte—Vits—Landeck

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1909/21_04_1909/TST_1909_04_21_1_object_6308819.png
Page 1 of 6
Date: 21.04.1909
Physical description: 6
. Die auswärtige Lage und die innerpoliüsche Entwicklung Oesterreichs. II. Die letzten sechs Monate haben ein gewaltiges Sturmlaufen gegen das deutsch-österreichische Bündnis gebracht. Nachdem es der berühmten Staatskunst des englischen Königs Eduard trotz wiederholter ange strengter Versuche nicht gelungen war, das deutsch- österreichische Bündnis zu sprengen oder wenigstens zu lockern, wurde dieses Bündnis einer gewaltigen Belastungsprobe ausgesetzt. Dem großen Umschwung in der Türkei folgte anfangs

eine fast vollständige Verdrängung des deutschen Einflusses in Konstantin- opel und dessen Ersetzung durch den englischen Einfluß. Als Oesterreich nur mehr die Wahl hatte, die zwei okkupierten Provinzen entweder- zu verlieren oder aber zur Annexion zu schreiten, wurde Deutsch land vor die Wahl gestellt, seinen früheren so be deutenden Einfluß in Konstantinopel entweder ganz und für lange Zeit zu verlieren, oder Oesterreich in der Annexionsangelegenheit in Stich zu lassen. Es folgte der türkische Boykott

österreichischer Waren, und es bestand längere Zeit in den Kreisen der Jungtürken die Neigung, den Boykott auch aus deutsche Waren auszudehnen. Deutschland sollte wählen müssen zwischen dem Ruin seines so wert vollen Levantehandels und der Unterstützung Oester reichs in der bosnischen Frage. Die Gegner des deutsch-österreichischen Bündnisses kalkulierten sehr schlau: Wenn Deutschland nach dem Rezepte Bis marcks, daß der ganze Orient für Deutschland nicht die Knochen eines pommerschen Grenadiers wert sei

, Oesterreich in der bosnischen Frage allein ließ, unter dem Hinweis, daß der Bündnisfall im Sinne der Allianz vom Jahre 1879 nicht gegeben sei, dann mußte Oesterreich dem vereinigten Ansturm des neuen Dreibundes weichen, dann war aber auch der Tat- sachen-Beweis erbracht, daß Abgeordneter Kramarz Recht gehabt, als er das deutsch-österreichische Bünd nis mit einem überspielten Luxusklavier verglichen hat. Wenn Oesterreich im nahen Orient an Deutschland keine Hilfe findet, dann wäre das Bündnis

mit Deutschland wertlos, und dann hätten die Slawen Oesterreichs mit ihrer geheimen Abnei gung gegen dieses Bündnis offen und mit Aussicht auf Erfolg hervortreten können. Alle diese fein angelegten Pläne, welche am Egoismus einzelner mächtiger Fabrikanten Deutsch lands wertvolle Bundesgenossen gesunden hatten, wurden aber an der tadellosen Bündnistreue Deutsch lands glänzend zu schänden. Von allem Anfänge an hat Deutschland, wie Fürst Bülow den aktenmäßigen ! Beiträge Zur Bau- und Restaurierungs geschichte

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1887/10_01_1887/TST_1887_01_10_1_object_6272555.png
Page 1 of 4
Date: 10.01.1887
Physical description: 4
ST. — ». BtttteljLhrift S fl - fe. K LSLNemektr ftimtm dl- SerekAO V»chS««df»A- r« Z«AsSr»ck) M»fe««rstraße Nr. s, «ttgegrn. — ZettungrdesteLmg» Md Zuschrift» «LW Ei Kch Eersiegrlr, ^Eamattonen wezen nicht erhaltener Nummern sind portofrei. — Manuskripte «erden nicht »urück-esteM. ^ ^LS. Jahrgang XX Vll. Montag. 10. Jänner 1887 Die „Deutsch-Liberalen" in Böhmen. Aus Wien, 3. Ja»., schreibt man uns: Der Austritt der deutsch-liberal, n Abgeordneten aus dem Landtage in Prag wird in verschiedenen katholischen

Liberalismus auf parlamen tarischem Gebieie. Warum find denn die „Deutsch-Liberalen" aus der Prager Landtagsstube hinweggegangen? Sie selbst geben als Grund an, daß die Mehrh it über den Antrag Plcner auf Zweitheilung Böhmens und Aufhebung der beiden Sprachver» ordnungen von 1879 und 1886 zur Tagesordnung übergegangen ist. Das ist aber nun einmal das Schicksal einer Minderheit, daß nicht ihre Anträge zum Beschluß erhoben werden, und es ist eine selisame Forderung der „Deutsch-Liberalen", daß die Mehrheit

d s Prager Landtages gegen ihre b schworne Ueber zeugung Beschluß fasten soll zu Gunsten ihrer politischen Gegner. Die „Deutsch-Liberalen" selbst würden eine solche Forderung, wenn fie an fie gestellt würde, mit Hohngelächter abweisen. Wem ist es nicht erinnerlich, wie von ihnen im Reichsrath in der Zeit der liberalen Aera die konservative Minderheit behan delt und chicanirt wurde? Wer weiß nicht, daß bis in die letzte Zeit im niederösterreichischen Landtage die konservativen Ab geordneten prinzipiell

nicht in den Ausschuß gewählt wurden, und daß im oberösterreichischen und im Salzburger Landtage die be deutenden konservativen Minderheiten, bis sie zu Mehrheiten wurden, hundertmal eher Grund gehabt hätten, aus der Land- stube davonzulaufen, als die „Deutsch-Liberalen" in Böhmen? Wa§ ist in Prag denn eigentlich geschehen? Es wurde im Dezember über denselben Antrag Plener zur Tagesordnung über gegangen, über den im Januar des Jahres 1836 schon Sitzun gen lang mit aller Breite und mit aller Heftigkeit debattirt

worden war. Die liberale Partei selbst erwartete nichts Anderes, als der Antrag eingebracht wurde, als Uebergang zur Tages ordnung, und ihre Erwartung war auch insofern« begründet und vernünftig, als in andern Staaten verfaffungsgemäß sogar ein Antrag, der einmal gefallen ist, innerhalb eines JahreS nicht wiederholt werden kann. Wenn die Mehrheit des Prager Land tages that, waS der Vernunft und ebenso der Erwartung der „Deutsch Liberalen" selbst entsprach, worin liegt denn ihr „Unrecht

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1887/13_10_1887/TST_1887_10_13_1_object_6273465.png
Page 1 of 4
Date: 13.10.1887
Physical description: 4
mit Postbezug: Ganzjährig 12 fl. — kr. Halbjährig 6 fl. - kr. Vierteljährig 8 fl. - kr. Abonnements nimmt die Mereins-ZSuchKandknng in Anrrsöruck, Museumsstraße Nr. 9, entgegen. — Zeitungsbestellungen und Zuschriften erbitte man sich fransirt; unversiegelte Reklamationen wegen nicht erhaltener Nummern sind portofrei. — Manuskripte werden nicht zurückgestellt. ^233. Jahrgang XXVII. Lduard Donnerstag, 13. Oktober 1887 Die erste Aufgabe der Deutsch-Konservativen im österreichischen Reichsrathe. Lp. Wien

gegen den Unterrichtsminister Dr. Gautsch wegen Aufhebung von ein paar schlecht besuchten Mittelschulen und im alten Kampfe gegen die Deutsch - Liberalen in Böhmen. Man kann abwarten, welche Erfolge in diesem Kampfe untereinander und gleich zeitig nach zwei Fronten für die Czechen abfallen; so viel ist gewiß, daß sie in ihren Bemühungen, wegen der Aufhebung von 7 Mittelschulen mit zusammen 97 Schülern in allen Kursen einen Sturmtauf gegen die Regierung zu unternehmen, Bundes genossen an den Polen und an den Deutsch

Verhandlungen die bisherige Mehrheit des Reichsraths wenigstens in einzelnen Fragen gespalten findet, ist die Oppo sition noch zerrissener. Der Kampf, der gegenwärtig zwischen dem Kandidaten des deutsch * nationalen Klubs (Antisemiten) und jenem des deutsch - österreichischen Klubs im Städtewahl- bezirle St. Pölten sich abspielt, hat eine seltene Ausdehnung er langt und eine wahre Todesseindschaft zwischen diesen beiden Klubs bloßgelegt. Dazu haben sich zwischen dem deutsch - öster reichischen

und dem deutschen Klub in Mähren Zerwürfnisse ausgebildet, die sich trotz aller Vertuschungsversuche sich kaum überbrücken lassen. Die alte „Verfassungspartei", deren Spitzen im deutsch - österreichischen Klub sitzen, sieht sich dadurch zur vollen Regierungsunfähigkeit herabgedrückt, weil sie, abgesehen von den circa 85 Stimmen, über welche sie im Reichsrath gebietet, seitens aller anderen parlamentarischen Gruppen die bitterste Opposition gewärtigen müßte. Die vollste Einigkeit hat die deutsch - konservative

Gruppe sich gewahrt; sie weiß sich einig mit ihren Wählern und mit den Bischöfen, sowie sie mit den deutsch - konser vativen Mitgliedern des Herrenhauses eines Sinnes ist. Aller dings macht auch gegen sie sich eine gewisse Opposition geltend, aber nur in Gegenden, wo die Katholiken bei jeder Wahl sich „enthalten", oder bei Männern, die das von Pius IX. yer- urtheilte Nationalitätenprinzip höher halten, als es Katholiken geziemt. Niemand kann gegen die Deutsch-Konservativen die Be schuldigung erheben

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1868/01_09_1868/TST_1868_09_01_2_object_6248396.png
Page 2 of 4
Date: 01.09.1868
Physical description: 4
- lienversicherungs- und das Schul-Comite aufgenommen ward. Die Wahlergebnisse haben wir gestern mitgetheilt. Nächste Sitzung am 9. September. Innsbruck, 31. August. Schon oft ist die Frage aufgeworfen worden, warum die deutsch-liberale Partei in Oesterreich und nur sie im Gegensatz zu allen anderen mit allen möglichen Mitteln Opposition gegen die Politik des Patents vom 25. Sept. 1865 und gegen den außerordentlichen Reichsrath machte? Weil sich diese Partei heutzu tage im Gegensatze

zu allen anderen, die in der Opposition, aber nicht in der Minorität stehen, die „verfaflungsfreundliche" nennt, so möchte vielleicht noch immer mancher dem Wahne huldigen, daß wir Oesterreicher nur der deutsch-liberalen Partei es zu danken haben, daß wir überhaupt noch eine Verfaffung haben. Diese An sicht wäre grundfalsch; ihr widersprechen die Patente vom 25. Sept. 1865 und vom 2. Jänner 1867. Das erstere sistirte die thatsäch lich bereits unmöglich gewordene Februarverfaffnng auch formell; und das zweite Patent berief

, um verfaffungs- mäßige Zustände zu kommen! Weil das nicht gesagt werden kann, darum kann sich die deutsch-liberale Partei mit Recht der Ansicht nicht hingeben, daß sie die Verfaffung gerettet. Denn die Februar- verfaffung war von ihr im Juli 1865 bereits aufgegeben worden und eine neue sollte an ihre Stelle kommen, allerdings nicht eine oktroyrte, auch nicht eine nur von einer Partei gewünschte; die gleichgewichti gen Stimmen aller Länder sollten gehört werden und daher der außerordentliche Reichsrath

. Hieraus folgt, daß die Parteien, welche heutzutage in Opposition stehen, wenigstens ebenso sehr ver fassnngSfreundlich sind, als die deutsch-liberale Partei.—Die deutsch- liberale Partei thut sich ferner auf ihren Freiheitssinn bekanntlich sehr viel zu Gute und erklärt seit dem 26. Februar 1861 jeden, der nicht mit ihr Ueberzeugung wie einen Rock wechselt, als Ver- faffungsfeind und deßwegen als einen Feind der Freiheit. Bleiben wir aber bei den Patenten vom 25. Sept. 1865 und 2. Jänner reitungskomitv

, die sich nicht weniger eifrig und thätig für die Wahrung der katholischen Jntereffen erheben, und uns Tiroler, möchte ich sagen, sogar übertreffen. Das brave Volk Vorarlbergs hat seine glaubenstreue Gesinnungen bei jeder Gelegenheit in 1867 stehen und es ergibt sich, daß dieser Vorwurf nicht der heu tigen Opposition, daß er vielmehr nur der deutsch-liberalen Partei gemacht werden kann. Denn das Januarpatent ließ allen Parteien ven weitesten Spielraum, damit sie alle ihre Rechte geltend machen könnten

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1868/08_08_1868/TST_1868_08_08_2_object_6248410.png
Page 2 of 4
Date: 08.08.1868
Physical description: 4
in Deutsch- Oesterreich in den Haaren. Man kann daher schon jetzt mit Grund sagen, daß dieses nationale Fest anstatt auch nur die deutsche Na tion, geschweige die anderen, die neben ihr leben, zu einigen, oder doch zu ihrer Einigung beizutragen, dieselbe noch mehr veruneiniget hat. Vermochten all' die vielen vor dem Jahre 1866 gefeierten nationalen Feste den Bruderkrieg nicht zu verhindern, so hat dieses nationale Fest in Wien anstatt die tiefen Wunden zu heilen, welche der Krieg vom Jahre 1866

gestiftet haben. Was die Festredner gesäet haben, das und nur das geht jetzt auf überall in deutschen Landen und in Cisleithanien! War das der Zweck des nationalen Bundesschießens? — Da wurde in diesen Tagen in Wien von Deutsch-Oesterreichern und Süddeutschen dem deutschen Föderalismus das Wort geredet. Wie, muß man sich fragen, kommen die Leute im August dazu den deutschen Föderalismus zu proklamiren in Wien, im selben Wien, wo vor einigen Monaten die königstreue Schaar der Hannoveraner mit Schimpf

und Schande überschüttet wurde, von eben den Organen jener Partei, die jetzt auf der Rednerbühne für den deutschen Fö deralismus so sehr in's Zeug geht? Wie kommen diese Leute dazu, dem Prager Frieden zum Trotz die Zerreißung Deutschlands, ins besondere die gewaltsame Ausscheidung Deutsch-Oesterreichs zu ver- urtheilen, sie, die an der Treue der von Preußen annektirten Han noveraner für ihren legitimen Monarchen mehr Aergerniß nahmen als selbst die Preußen? Was schwärmen die Deutsch-Oesterreicher

und dieselben zum Frieden ermahnen, während sie zum Unfrieden im eigenen Hause hetzen? Woher haben die Deutsch-Oesterreicher und die deutschen Schützen brüder das Recht Namens der Bewohner von Deutsch-Oesterreich und deS deutschen Volkes Beschlüsse zu fassen? was sie wollen, ist ja nur der Wille einer Minorität in Deutsch-Oesterreich und Deutsch land. Was reden diese Leute von Deutsch-Oesterreich? wo ist denn dieser Staat? wo eristirt die Verfassung für dieses Deutsch-Oesterreich, T«tt! Pert AtIo Ala Morl Hove Ctllii

, als Dinge frank und frei discntirt wurden, die den Staatsverband Oesterreichs, die innere staatsrechtliche Gestaltung desselben und internationale Verträge die ses Staates in Frage stellten?" — Nun fragen wir, war es noth wendig, war es österreichisch oder deutsch - patriotisch einem Feste, das als nationales Schützenfest angekündigt war, eine ausgesprochene politische Bedeutung zu geben und wenn das, warum hat man das Schützenfest benützt, um Unfrieden zu stiften in Oesterreich und in Deutschland

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1918/30_10_1918/TST_1918_10_30_1_object_6318739.png
Page 1 of 4
Date: 30.10.1918
Physical description: 4
fft dieses Sonderftiedensgesuch für uns wohl gegenstandslos geworden und die deutsch- österreichische Nationalversammlung har die Sache sel ber in die Hand genommen. Heute soll eine Note an Wilson abgehen, welche im Namen Deutsch-Oesterreichs die staatliche Selbst ständigkeit der Nation mit Einschluß der Sudctendeut- schen und die selbständige Vertretung des deutsch- österrcicknschen Staates bei den Friedensvcrhandlungen verlangt. Er hehält seiner Regierung das Recht vor, Frieden zu schließen

. Die Nationalversammlung wünscht unverzüglich direkte Verhandlungen über den allge meinen Frieden, also mit 'Einschluß von Deutschland. Memand sei berechtigt, im Namen Deutsch-Oesterreichs über Frieden zu verhandeln und Frieden zu schließen als die von der deutsch-österreichischen Nationalver sammlung eingesetzte Vollzugsgewatt. In der Aus- Klaudius. [ "x&g**“ j Mittwoch. 30. Oktober *918. einandersetzung mit den Tschechen und Südslaven wird das weitgehendste Entgegenkommen bewiesen, gegen seitige Vereinbarung

eventuell neutrales Schiedsgericht. Tie 'Grenzfestsetzunig gegen Italien soll auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes der Bevölkerung durch unbeeinflußte Wftimmung geschehen. Die deutsch-öster reichische Nationalversammlung verlangt allgemeinen Frieden, nicht Sonderftieden. Dlie Verfassung, wonach bisher der Kaffer zum Friedenschließen befugt ist (Art 5 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dez. 1367) erscheint hiedurch von feer deutsch-österreichischen Na tionalversammlung einseitig ausgehoben. Unser Kaiser

hat auf dieses Gesetz auch selbst nicht den Eid abgelegt- Die Note erbittet zum Schluß sofortigen Waffenstill stand. Durch die gestrige Entscheidung Deutsch-Oefter- reichs ist die Auflösung Oesterreichs vollendet. Die Tschechen haben ihren selbständigen Staat am Sonntag proklamiert, allerdings wie uns scheint, in wenig würdevoller Weise. Djas t k. Kvrr.-Büro verhält sich schweigsam. Nach, privaten Meldungen kam es >am Sonntag in Prag zu stürmischen Ereignissen. Der tschechische Nationalausschuß übernahm

handlungen zugelasien werden uns mit den Vertre tern der anderen Stationen über sie Veöingunaen des ilnedens verhandeln. Er behält seiner Regierung das stcecht vor. den Frieden zu schließen. Der Vollzugsausschuß erklärt, daß n i e m a u ü berech tigt ist, im Namen Deutsch-Oesterreichs über de« Frieden zu verhandeln und Frieden zu schließen als Sie von Ser deutschösterreichischen Nationalversaunnlung eingesetzte B o l l z u g s g e w a l t. Ter Vollzugsausschuß Ser provi sorische

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/23_11_1880/TST_1880_11_23_1_object_6264096.png
Page 1 of 4
Date: 23.11.1880
Physical description: 4
, Zettelträger. — Auswärtige Abonnenten abonniren daselbst oder bei den betreffenden Postämtern. — Inserate werden mit 5 kr. für Imalige, mit 8 kr. für 2malige, und mit 10 kr. ö. W. für 3malige Einschaltung per dreispaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet. — Zeitungsbestellungen und Zuschriften erbittet man sich frankirt; unversiegelte Reklamationen wegen nicht erhaltener Nummern find portofrei. — Manuskripte werden nicht zurückgestellt. •K 269 IM«, XX. Klemens % Dimsiag. 23. November 1880. Der deutsch

zuzulassen, ganz im Gegensatz zu den Liberalen, welche sogar ihre eigenen Leute theilweise ausschloffen. Zum Präsidenten ist nun definitiv Herr Graf Brandts bestimmt, zu Vize-Präsi denten die Herren Graf Chorinski, Landeshauptmann von Salzburg und Dr. Julius v. Riccabona. Telegramm der „N. T. St." Aufgegeben in Linz 6 Uhr Abends. Der deutsch-konservative Parteitag wurde von 9 Tausend Theilnehmern besucht. Aus Tirol fanden sich einige dreißig Herren ein aus allen Theilen des Landes. Der Ricsensaal

über „Ge werbe", Koller sprach über Eisenbahnwesen, Abg. Greuter hielt eine brillante Schlußrede. Hierauf das Bankett, bei welchem vom Präsidenten des Parteitages. Grafen B ran dis Toaste auf Se. Majestät den Kaiser, vom Abg. Lienbacher auf die Völkereinheit, vom Julius v. Riccabona auf die Reichsrathsmehrheit, vom Haßlwanter aus die konservative Presse ausgebracht wurden. Die Resolution lautet: Resolut! on: Der deutsch-konservative Parteitag spricht als freie Versamm lung konservativ gesinnter deutscher

und die Erziehung der Jugend durch die Volksschule nach den vom konservativen Volke in den Vertre tungskörpern wiederholt ausgesprochenen berechtigten Wünschen beschleunigt, das Gleichgewicht im Staatshaushalte durch Spar samkeit und gerechte Vertheilung der Steuerlasten nach Maßgabe der Steuerkraft und mit Schonung der Erwerbskraft herstellt, und alle Zweige der Volkswirthschaft, insbesonders der Land wirthschaft und des Gewerbes, mit allem Eifer zu heben be strebt ist. Der deutsch-konservative Parteitag

der eigenen deut schen Nationalität die Rechte der andern österreichischen Natio nalitäten achtet, und die Bedeutung der deutschen Nationalität auf dem Wege der naturgemäßen Entwicklung und Bildung, nicht aber auf dem Wege der Zwangsgesctze zur Geltung bringt, daher auch im Bunde mit den Konservativen anderer öster reichischer Nationalitäten jeder Volksverhetzung und Volksbe drückung entgegentritt. Der deutsch-konservative Parteitag erklärt, daß die konserva- tire Partei sich gesetzestreu

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1887/21_03_1887/TST_1887_03_21_3_object_6273081.png
Page 3 of 4
Date: 21.03.1887
Physical description: 4
wüthet arge Fehde unter einen Anhängern, die ungemein viel Lärm erregt und selbst bedrohlich aussehen könnte, wenn man nicht wüßte, daß eS sich an den vielen Kampfesstellen immer nur um einige Ehrgeizige handelt, die einander mehr beschimpfen alS bekämpfen. Die „höflichen* Formen, in denen der begonnene Familienstreit der Deutsch - Nationalen vor unsern Augen zum Austrag kommt, kaffen aus feine Erziehung und große Erziehungs fähigkeit schließen und geben gleichzeitig Aufschluß über die Höhe

der deutsch-nationalen „Kultur*. TheophileS würde staunen über die Entwicklungsfähigkeit der Grobheit, würde er die Artigkeiten hören können, mit denen die „feindlichen Brüder* sich über schütten. „Politische Unreife*, „verabscheuenSwürdigr Frivolität", „kroff.ste Selbstsucht", „lächerliche Eitelkeit" u. s. w. find ganz gewöhnliche Begrüßungen. Abgesehen von dieser Form des Streites unter den Deutsch - Nationalen muß zum Streite selbst bemerkt werden, daß anfänglich unter den Deutsch - Nationalen

jene Abgeordneten, welche im „deutschen Klub" verblieben waren, Oberwasser hatten. Jetzt hat sich die Lage dahin verändert, daß in der deutsch - nationalen Wählerschaft die „aufrichtig Deutsch- Nationalen* — so nennen sich jene, welche auS dem deutschen Klub ausschieden — stetig an Boden gewinnen. In Böhmen ist die Spaltung zwischen den Deutsch-Nationalen fast in jeder Gemeinde sehr heftig geworden und in den Alpenländern folgt die große Masse der Wählerschaft den „Ausgeschiedenen", dabei kann r» nicht fehlen

auS der VerwaltungSrathSperiode (unter den liberalen Mnisterien A. d. R.) hätten angreifen müssen.* Dar gleicht Urtheil fällen die Blätter der Richtung Schönerer (deutsch-national-antisem.). Dieselben stellen ausdrück lich fest, daß die „Deutsche Zeitung" als Organ deS Klubs mit Recht auf der ersten Seite gegen ein inländisches LoSunter- nehmen (Dombaulose) losgezogen sei und im Jnseratcntheil in ellenlangen Inseraten zum verlorenen Spiel in auswärtigen Lotterien verlockte. So schaute auch der Kampf aus, den der deutsche Klub

Schönborn und des Bischofs Bauer von Brünn, vieler Mitglieder des Adels und zirka 2000 Männer und Frauen auS allen Ständen die Gründung eines Kirchenbauvereins statt, welcher sich die Aufgabe gestellt hat, die Gesellschaft vom allerheiligsten Erlöser zu unterstützen, in Hernals mit einem Kostenaufwande von 300.000 fl. Unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe eine Kirche zu erbauen und darin dem seligen Clemens Hofbauer, dem ersten Redemptoristen Deutsch lands und Oesterreichs, deffen

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1908/15_01_1908/TST_1908_01_15_1_object_6305724.png
Page 1 of 6
Date: 15.01.1908
Physical description: 6
K S.— hslbiährig: ohne Zustellung K 4M mit Zustellung bezw. Post K gKNzjährtg: ohne Zustellung K 9M mit Zustellung bezw. Post K IS.— Einzelne Nnrnmern IQ Heller. AMcher«te m$mm mVU »es Z„. n«4 nußUmH* entgege». Reüamatiouen find portofrei. Ur. 1l Jahrgang XLVIIL Inland. Die alte Tiroler Landtagswahlordnung, nach welcher Dank der intransigenten Haltung der deutsch- freibeitlichen Vertreter im November 1905 die Landtags wahlen heuer nochmals durchgrführt werden müssen, muß dem „Tiroler Tagblatt* heute

im Nachfolgenden wieder. Vielleicht gelingt es unseren Lesern, die mit der Volks spräche vertraut find, in dem einen oder dem anderen jener Fälle, wo Bückling den Sinn einer Warenbezeich nung nicht fistzustellen vermag, die richtige Erklärung zu finden. Die Bezeichnung „Deutsch Gut" und „Venediger Gut* bei einzelnen Warengattungen ist den Urkunden entnommen und gibt an, aus welcher Richtung die Waren kamen. Arch? Arckm Schönp (Deutsch Gut)? Arraß (leichte, ungewalkte Stoffe). Barchent (Deutsch Gut). Baumöl

nach Venedig). Kürschelln (Kuhschellen? und Schlofferwerk). Kyttl. Lasur und Farben. Leinewand (Deutsch Gut.) Leder und zwar gegärbt, gewirkt und ungegärdt. (Leder bildete einen sehr bedeutenden Handelsartikel. Gegen Ende deS 16. Jahrhunderts kamen 100-200 Ballen jährlich zur Wage) Lizwerk (Deutsch Gut). Loben (Deutsch Gut). Lorbeer. Lörget (Läcchenharz). Madiein (Deutsch Gut)? Messing (Deutsch Gut). Muscat (Venediger Gut). Nägellein (Gewürznelken). Oel. (Durch ern im Jahre 1436 bestätigtes Privileg wurde

Bozen für Oel zum ausschlli-tziichen NiederlagS- und Stapelplatze gemacht. Kein Oel durfte „in Ttzeutsche Land" geführt werden, eS wäre denn zu Bozen nlever- gelegt, gekauft uad verkauft, auch aufgem-ffen worden). Pannet (Venediger Gut)? Panzer. Papier. (Aus Ulm kamen Spieikarten und gingen bis nach Süditalien.) Pech. Pf.ffer (Vemd-ger Gut). Prgel (pigdla) ? Pundt- wtik (Deutsch Gut; Pttzwerk). Rechen und Heugabeln. Roßhaare. Safran. (Safran war ein Hauptartikel deS vene- tianifchen Handels. Er kam

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1906/28_09_1906/TST_1906_09_28_2_object_6303584.png
Page 2 of 4
Date: 28.09.1906
Physical description: 4
Seite 2 Nr. 222 Brief von Wien nach Wiener > Neustadt; an Stelle dieser Tarife ist der moderne Einheitstarif getreten. Auch wird darauf hingewiesen, daß Großbritannien, Frankreich, Bel gien, die Vereinigten Staaten u. a. keinen Unterschied zwischen Lokal- und Fernporto machen und auch Deutsch land diesen Unterschied in letzter Zeit zum Teil schon beseitigt hat und voraussichtlich bald ganz beseitigen wird. Wichtiger noch als diese von der Postverwaltung angeführten Momente ist die Tatsache

, dem ländlichen Stile angepaßten, nicht unpraktischen Bau. an dem bald eine Erinnerungstafel an Papst Pius VI. angebracht werden soll. Brixe», 26. Sept. (Ein deutsch-freisinnig christlich-sozialer Agitator.) Noch zirka 14 Tage und die Bürgerschaft von Brixen wird an der Wahlurne erscheinen, um die Männer ihres Vertrauens aus wiederum 6 Jahre in den Bürgerausschuß zu ent senden, und um dem von der christlich-sozialen Presse angekündeten erbitterten Wahlkampf ein Ende zu bereiten. Die Haltung der konservativen

Partei hat bis nun den erbitterten Wahlkamps verhindert und die ganze Wahlzeit verlief vielleicht zum Leidwesen der christlich-sozialen Partei vollkommen ruhig. Nur ganz im Stillen wurde von den einzelnen Parteien gearbeitet. Bald nach dem Scheitern der Kompromißverhandlungen bemühte sich ein Vertreter der deutsch-freisinnigen Partei, der deutsch-freisinnige, christlich-soziale k. k. Obers in a n z r at. Per nikarz ein Kompromiß mit den Christlich-Sozialen zu vereinbaren. Trotzdem die Führer

der deutsch-freisinnigen Partei, Dr. Mader und Dr. Lutz den Konservativen gegenüber am 28. Juni ausdrücklich erklärten, „ein einseitiges Kompromiß nie adzuschüeßen", fand doch am 6. September eine Be sprechung der christlich-sozialen und deutsch-freisinnigen Vertreter statt, welche einzig deswegen ohne Resultat ver lief, weil die Deutsch-Freisinnigen den Christlich-Sozialen nur 11 Mandate zugestehen wollten. Doch rastlos ar beitete der k. k. Oberfinanzcat Pernikarz, von diesem Miß erfolg nicht entmutigt

, weiter und stehe! es gelang ihm, das Kompromiß unter Dach zu bringen. (12 Christlich- Soziale. 6 Liberale.) Doch, au weh! Der Herr Ober finanzrat hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ein Teil der Deutsch-Freisinnigen wollten nachher von einem Kompromiß unter diesen Bedingungen wiederum nichts wissen und das Kompromiß ging schon nach kurzem Bestände in Brüche. Wir erleben somit, Dank der gug- genbergischen Abgötterei des Herrn k. k. Oberfinanzrates anscheinend eine Spaltung in der deutsch-freisinnigen Par

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/05_10_1878/TST_1878_10_05_2_object_6261185.png
Page 2 of 6
Date: 05.10.1878
Physical description: 6
werden können. So aber ist das Steuer-Aequivalent für beide Landestheile ein höchst ungleiches. Denn während die Bevölkerung Jtalienisch-Tirols blos um 93,245 Seelen weniger, mithin blos um etwas mehr als ein Fünftel kleiner ist als die Deutsch-Tirols, so zahlt die Bevölke rung Deutsch-Tirols jährlich doch über das zwei ein halbfache an direkten Steuern mehr als die Bevölkerung Jtalienisch-Tirols, nämlich 979,406 fl. gegen 358,416 fl., mithin mehr um 620,990 st. Dieses Verhältniß muß daher bei der Beurtheilung der Sache umsomehr

in die Wagschale fallen, als die Landes- Jrrenanstalt die Dotation zur Bestreitung ihrer ungedeckten Aus lagen aus dem Landesfonde erhält, zu dem alle Grund-Ein kommen- und Gewerbe-Steuerpflichtigen des Landes die betreffen den Landeszuschläge einzuzahlen haben, daher diese Zuschläge für Deutsch-Tirol eine ungleich größere Summe betragen als für Jtalienisch-Tirol. Die der Landes-Jrrenanstalt aus dem Landes fonde zu erfolgende Dotation beträgt aber jährlich eine Summe von 45.000 bis 50,000 fl. ö. W. Es muß

der Buchhaltung in ihrem Berichte vom 11. September d. I. wären nach Maßgabe des Steuer» Aequivalentes aufzunehmen gewesen auS: Deutsch-Tirol 182 „ Jtalienisch-Tirol 67 mithin zusammen . 249 Nach Maßgabe deS Bevölkerungs-Verhältniffes auS Deutsch-Tirol 139 aus Italienisch Tirol 110 zusammen , 249 Werden nun für Deutsch-Tirol die Zahlen nach dem Ver hältniffe des Steuer-Aequivalentes und der Bevölkerungszahl, nämlich die Ziffern 182 und 139 zusammengenommen oder addirt, so ergibt sich die Summe 321, somit

Geisteskranken Deutsch-Tirols blos 228, während die Jtalienisch-Tirols 262, mithin um 34 mehr be trägt. Allein abgesehen von der zweifelhaften Richtigkeit dieser Ziffern muß bemerkt werden, daß dieses Verhältniß Jahr für Jahr für beide Theile ein voraussichtliches ist, und daß im nächsten Jahre Deutsch-Tirol eine noch größere Mehrzahl zur Aufnahme geeigneter Irren haben kann, als gegenwärtig Jta lienisch-Tirol, wenn sie untergebracht werden könnten. Der richtige Maßstab für die Zahl der in die Anstalt

italienischer Nationalität in der Anstalt befin den können als Deutsche. Bei der Aufnahme wird nie ein Unterschied zwischen Deutsch- und Jtalienisch-Tirol gemacht. In jedem Betracht gründet sich das bestehende Verhältniß auf Recht und Billigkeit und der Landcsausschuß stellt daher den Antrag: Der hohe Landtag wolle den Antrag des Don Genti lini ablehnen, indem mis Rücksichtnahme auf die maßgebenden Verhältniffe der Bevölkerungszahl und der Steuer-Aequivalente in Betreff der Zahl der in die Landes

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1893/12_05_1893/TST_1893_05_12_1_object_6280789.png
Page 1 of 4
Date: 12.05.1893
Physical description: 4
daranzuknüpfen. In dem Ablehnung in der liberalen Wählerversammlung. soeben ausgegebenen Bericht über die gestrige deutsch-sort- Da trat zuerst Herr Edlinger gegen die Kandidatur des schrittliche Wählerversammlung lese ich, daß mein Name „Klerikalen" Rößler auf und entdeckte, daß die Kleri- mehrfach in die dortige Diskussion hineingezogen wurde, kalen Heuer einen ihrer Leute hineinbringen wollen, um Man that mir die Ehre an. mir die Autorschaft an dem. so nach und nach die Majorität zu erlangen

" haben; aber diejenigen, welche Herr Kapferer noch nicht kennt, wären eine Gefahr für den Fortschritt! Die Logik hat mit dresem Schlüsse nicht das Geringste zu schaffen. Und erst eine klerikale Majorität, welche durch ein drittes Mitglied im Anzuge ist! — die würde jeden Fortschritt lahm legen! Das sehe man am Landtage — eine An schuldigung, für welche sich nebenbei bemerkt Herr eundo es auch nur die Runde macht in einer mehr oder weniger stark besuchten deutsch-fortschrittlichen Wählerversammlung. Und so gewann

und ich habe Ihnen schon zu Beginn meiner Rede meine diesbezüglichen An schauungen entwickelt. Auch der deutsch-fortschrittlichen Partei haben die Gewerbetreibenden ihren Wunsch vorgetragen. Vermöge des vorliegenden Berichtes hat die gestrige Wählerversamm lung der deutsch-fortschrittlichen Partei — ich gebrauche stets diese Bezeichnung, da sich die Partei selbst so nennt, würde aber freilich eine gleiche Behandlung für uns von den Gegnern erwarten — die Liste nur zum Theil appro- birt. Ein Name, der des Herrn Rößler

, wurde gestrichen. Es werden zwei Gründe dafür namhaft gemacht. Erstens einmal wurde der Name dieses Herrn deshalb abgesetzt, weil derselbe sich der deutsch-fortschrittlichen Wählerver sammlung nicht gestellt hat. Man wird nun wohl diesen Grund kaum ernst zu nehmen haben. Eine Wählerver sammlung ist doch kein Zirkus oder eine Schaustellung, wo es auf das Aeußere des Mannes ankommt. Bei Kommunalwahlen handelt es sich auch nicht um ein schön rednerisch entwickeltes hochpolitisches Parteiprogramm

. Um was es sich da handelt, das ist vor allem jener Theil der Persönlichkeit des Mannes, welcher ihm das Vertrauen seiner Wähler sichert. Die Ehrenhaftigkeit des Herrn Rößler erkennt Jedermann an, das Vertrauen zu ihm. so möchte man meinen, ist durch seine von den Gewerbe treibenden erfolgte Nominirung bezeugt. Gleichwohl fand er nicht Gnade. Wäre Herr Rößler in der deutsch-fortschritt lichen Versammlung erschienen, so hätte man ihn, wie es ja auch anderwärts versucht wurde, auf ein Prokrustesbett gelegt, so lang

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1868/11_09_1868/TST_1868_09_11_2_object_6247874.png
Page 2 of 4
Date: 11.09.1868
Physical description: 4
gesprochen, fortgesetzt rohen Ausfälle der deutsch-liberalen Organe vorausgesagt, das ist einge treten. Die Nationalitäten-Frage wird nicht mehr bloß in den Journalen besprochen, sie ist bereits Gegenstand heftiger Erör terungen in mehreren Landtagen geworden. — Wie bereits er wähnt, hat die Versammlung deutscher Abgeordneten in Prag das sanktionirte Gesetz, wornach die deutsche und böhmische Sprache gleichberechtigt waren, aufzuheben beschloffen. Im galizischen Land tag legte die polnische Majorität

regelmäßigen Verlauf genommen. Daß es so gekommen, ist, wir wiederholen es, zunächst und am meisten die deutsch-liberale Partei Schuld, indem fie sich aus nationalen Gründen zur Herrschaft auch auf staatsrechtlichem Gebiethe über alle anderen Nationen, insbesondere über die slavische — die weitaus stärkste Nationalität in Oesterreich — für berufen erklärt. Wie sie diesen Beruf versteht, das haben nicht nur ihre Führer offen herausgesagt, wir erinnern nur an die jüngste Rede Kaiser felds

nach allen Richtungen wirklich, so wäre das Vorgehen der deutsch-liberalen Partei ebenso zweck widrig als undeutsch, um nicht zu sagen unösterreichisch. — Denn wer wirklich den Beruf in sich fühlt, ein Volk, das weit unter ihm steht, zu bilden, geistig zu heben, der darf und wird auch sein Missionsgeschäft nicht damit beginnen, daß er den zu Bildenden erst im Koth herumzerrt, um ihn auf solche Weise für sich zu gewinnen. Das und nicht anders thun die deutsch liberalen Blätter und zwar nicht nur heute

, sondern fortgesetzt und darum sagen wir zur Ret- tung des deutschen Namens und der deutschen Bildung in den Au gen unserer nichtdeutschen Mitbürger: Diese deutsch-liberalen Blätter mißbrauchen die deutsche Sprache und sie haben nicht die Spur vom deutschen Geiste. Möchten die Slaven Oesterreichs durch dieses ganz und gar undeutsche Vorgehen der deutsch-liberalen Partei und ihrer Organe sich nicht auf Abwege drängen kaffen, d. h. möchten sie nicht den österreichischen Standpunkt verlaffend

sich auf jenen der deutsch-liberalen Partei stellen, um auf demselben die österrei chische Frage zu lösen. Oesterreich ist kein deutsches, es ist aber auch trotz der slavischen Majorität kein slavisches Reich; Oesterreich ist durch Vereinigung vieler Königreiche und Länder ein mächtiges Reich und dadurch, daß es allen im Bereiche dieser Königreiche und Länder seßhaften Nationalitäten gerecht ward, ein Wunderreich ge worden und Jahrhunderte lang geblieben, — der Revolution un serer Zeit ein Aergerniß und den Philistern

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1892/13_06_1892/TST_1892_06_13_2_object_6280534.png
Page 2 of 4
Date: 13.06.1892
Physical description: 4
. Auf der Fahrt nach Kromau am Morgen des 30. Mai äußerte ich dem mich begleitenden Domprälaten meine Absicht, einen Theil der Predigt deutsch zu halten. Der Pfarrer rieth gleichfalls dafür ein, wenn die zu meist den Beamtenkreisen angehörigen Deutschen sich in der Kirche einfinden. Ich ersuchte daher den Pfarrer, beim Einzuge in die Kirche Umschau zu halten, ob deutsche Pfarrkinder anwesend seien, und erhielt auf dem Gange zur Kanzel in der Sakristei zur Antwort, die vön denselben sonst eingenommenen Plätze

aus, daß sie bereits behördlich aufgehoben werden sollte. Für die böhmischen Kinder besteht nur eine einklassige von der üstreäui matice errichtete Privatschule. In der deut schen Volks- und Bürgerschule waren die Kinder nicht in ihren Lehrzimmern, sondern alle acht Klassen in einem Saale zur Prüfung versammelt. Ich hieß die Kinder deutsch beten und lud die anwesenden Ortsschul- räthe ein, die vorbereiteten Plätze einzunehmen. Der Ortspfarrcr prüfte die erste Klasse der Bürgerschule deutsch und böhmisch

und die Kinder antworteten eben so. bisweilen gerade umgekehrt, die deutsch gefragten böhmisch und die böhmisch gefragten deutsch. Nach einigen Minuten hieß ich die Kinder abtreten. Da er hob sich der Obmann des Ortsschulrathes und ersuchte mich, zu gestatten, daß er einige Worte an mich richte. Der Inhalt der Ansprache ging dahin, wiederholt be reits hätte der Ortsschulrath bei der kirchlichen Behörde Schritte gethan zu dem Zwecke, daß der Religions unterricht ausschließlich deutsch ertheilt

werde, da nun aber selbst bei der öffentlichen Prüfung auch böhmisch geprüft werde, müsse er Namens desselben dagegen Protest einlegen und können seine Vertreter nicht weiter anwohnen. Die Herren entfernten sich und die Prüfung wurde klaffenweise ohne Störung deutsch und böhmisch. gegen Ende im Beisein des Herrn Bezirkshauptmannes, fortgesetzt. Zum Schluffe hieß ich die Schüler der ver einigten zweiten und dritten Klasse der Bürgerschule ge meinsam das apostolische Glaubensbekenntniß deutsch beten und war nicht wenig überrascht

, als von den etwa zwanzig Schülern nur drei dasselbe deutsch beteten, während alle übrigen schwiegen. Ueber die Schule, über den Fortgang der Kinder habe ich mich dabei in keiner Weise geäußert und verschweige auch die mir aus deut schen Kreisen gemachten Aeußerungen." Der Valuta-Ausschuß beschloß, zuerst das An- leihegefetz in Berathung zu ziehen. Die Czechen und die Deutschnationalen verließen den Saal; es scheint, daß sie den Ausschuß beschlußunfähig machen wollten. — Die Budgetkommission des Herrenhaus

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1909/13_02_1909/TST_1909_02_13_2_object_6308166.png
Page 2 of 6
Date: 13.02.1909
Physical description: 6
weit überragt, finden wir im Ziffernansatz für die \ Hauszinssteuer. Das Bruttö-Erträgnis der H a u s z i n s st e u e r . stellt sich auf 2,013.475 K, wovon Nordtirol i 1,090.800 K, Deutsch-Südtirol 565.000 K, Italic- j nisch-Tirol nur 357.000 K, Innsbruck allein ■ 868.000 E zahlt. Welche Aufregung hat die Einführung dieser Steuer vor ungefähr 26 bis 27 Jahren in Tirol, besonders in Innsbruck hervorgerufen, weil die Landeshauptstadt in die sogenannte Beilage A, in das Verzeichnis jener Städte

", sie bezahlen aber die fünfpro zentige Abgabe von ihrem Reinertrag. Das macht in Tirol 199.346 K aus, wovon auf Nordtirol 114.770 Kronen, auf Deutsch-Südtirol 63.153 E, auf Jtali- enischtirol 21.420 L, auf Innsbruck allein80.000 Kronen entfallen. Die allgemeine Erwerb st euer wird in Tirol auf 761.600 E veranschlagt, wovon in runden j Summen Nordtirol 368.400 E, Deutsch - Südtirol 244.600 E, Jtalienisch-iTrol 148.400 E, I n n s- ! bruck allein 131.000 E bezahlt. Die Erwerbsteuer der zur öffentlichen

Rechnungslegung verpflichteten j Unternehmungen beträgt in Tirol 1,372.600 E, da- : runter 981.900 E in Nordtirol, 282.900 E in Deutsch-Südtirol und 107.700 E in Jtalienischtirol, in Innsbruck 927.000 E. Die Gerechtigkeit ver langt es, hier festzustellen, daß die letztere große Erwerbsteuersumme in der Landeshauptstadt lediglich der Südbahn- und S t a a ts b ah n-Besteuerung zu danken ist. Allerdings entfallen die Aufteilungs quoten der Bahnsteuern auch auf andere Gemeinden, durch welche das Südbahn

- und Staatsbahn-Netz sich erstreckt, aber der Hauptteil wird in Innsbruck gezahlt, weil hier die Direktionen sich befinden. Die Rentensteuer erträgt nur 166.000 E rund, wovon Nordtirol 70.700 E, Deutsch-Südtirol 65.500 Kronen, Jtalienisch-Tiool 29.600 E und Innsbruck allein 43.000 E entrichtet. Die Besoldungssteuer wirft lächerliche Erträgnisse ab, in ganz Tirol nur 8432 E, davon in Nordtirol 5478 E, in Deutsch- Südtirol 2700 E, in Jtalienisch-Tirol nur 235 E, in Innsbruck 4000 E. Von der gesummten

S t e uc r l ei st u n g in Tirol (6,717.558 E) zahlt in runden Ziffern Nord tirol 3,266.529 E, Deutsch-Südtirol 2,060.654 E, Jtalienischtirol 1,390.375 E, Innsbruck allein 2,064.000 E. In Prozenten ausgedrückt, entrichtet Nordtirol 48,63, Deutsch-Südtirol 30,67, Jtalie nischtirol nur 20,7 (!) und Innsbruck allein 30,7 (!). der ganzen staatlichen Steuersumme. Die Steuerleistung von Deutsch-Südtirol entspricht sohin ungefähr derjenigen von Innsbruck, wogegen Inns brucks Steuerleistung um 50 Prozent höher ist, als die von ganz

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1889/12_03_1889/TST_1889_03_12_2_object_6275291.png
Page 2 of 4
Date: 12.03.1889
Physical description: 4
dieses Berichterstatters des „Deutschen Volksblatt" gegenüber nehmen wir nun die Gelegenheit wahr, unsern Standpunkt betreffs der „deutsch-nationalen Idee" und betreffs der „Vereinigten Christen" darzulegen. Wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß wir natio nales Erkennen, nationales Bewußtsein und nationale Bestre bungen als vollständig berechtiget gelten lassen, wenn fie inner halb der ihnen durch ihre Natur selbst gezogenen Grenzen sich entwickeln und ausbilden. Es ist deshalb auch eine ganz unbe gründete

Behauptung des Berichterstatters, daß die „Tiroler Stimmen" „um so wahnsinniger alle deusch-nationalen Be strebungen begeifern, als sie in dieser Richtung von den liberalen Blättern verständnißinnig unterstützt werden". Auch wir finden er „hocherfreuend", wenn die deutsch-nationale Idee unter der llniversitätsjugend immer mehr an Boden gewinnt und wenn mancher Lehrer seinen Studenten in der Erkämpfung deutscher Ideale vorangeht. Diese deutsch-nationale Idee darf aber nach unserer Auffassung

Be richtigungen seitens v. Plener gegenüber Dr. Zucker und seitens Pichler gegenüber v. Zallinger, worauf der Berichterstatter Mat tusch das Wort zu Ehren brachte: „DaS Letzte das Beste". In namentlicher Abstimmung wurde dann mit der geringen Majorität von 138 gegen 129 Stimmen der Dispositionsfonds angenommen. Der Abgeordnete Dr. Pscheiden, Pfarrer aus der bekrittelt, alles herabwürdiget und in Koth tritt, drüben im „deutschen Vaterland" allem Lob spendet und alles bis zu den Sternen erhebt; diese deutsch

-nationale Idee darf nicht dahin zielen, daß man dem deutschen Fürstengeschlechte der Habsburger die Ehrerbietung und die Unterthanentreue versagt und sich vor dem Götzen im deutschen Reiche drüben in den Staub wirft und in schwachherziger Bewunderung dem Bismarck- und Hohen- zollernkult Weihrauch streut. Wer immer die deutsch-nationale Idee pflegt, daß deutsche Sprache, deutsche Sitte, deutsches Ge müth, deutscher Charakter in ihren guten Eigenschaften sich ver vollkommnen. der ist unser Mann; wer

aber die deutsch-natio nalen Bestrebungen mißbraucht zum Schaden der österreichischen Monarchie, zum Verderben unseres erlauchten deutschen Fürsten« stamme- in Oesterreich, den müßten wir nicht blos bedauern, sondern auch verachten und unser lauter Weheruf müßte ertönen, wenn eS unter unserer Universttätsjugend solche mißrathene Söhne gäbe, die sich darnach sehnen, sich unter die Herrschaft eines deutsch-nationalen Staatsthums zu beugen, während sie auf österreichischem Boden, in österreichischen Unterrichts

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1870/27_05_1870/TST_1870_05_27_3_object_6250339.png
Page 3 of 4
Date: 27.05.1870
Physical description: 4
dem einträchtigen Zusammenwirken der Vev einsmirglteder und des dortigen Herrn Pfarrers und Herrn Ge meindevorstehers verdankte, welche zufällig beide Schachtner heißen. So wetteiferten die Unterinnthaler auch diesmal, vor der ganzen Welt Zeugniß abzulegen, daß sie an echt tirolifcher Gesinnung hinter keinem Landestheile zurückstehen. R Von der Mur, 24. Mai. (Wohin streben die Deutsch-Liberalen?) Die Antwort auf diese Frage gibt uns das Programm unseres „Vereins der Deutsch-Nationalen," welches die Wünsche

und Forderungen der deutsch-nationalen Partei ausspricht. Daß sie nichts anderes wollen, als die Herrschaft über alle andern Völker und Nationen „CiSleithanienS" ist wohl hinlänglich bekannt. Sie haben es ja zu wiederholten Malen ausgesprochen und durch ihre Thaten aufs Eklatanteste bewiesen. DaS erwähnte Programm des Vereins der Deutsch-Nationalen spricht sich aber noch offener aus, indem es auch einen auf die auswärtige Politik Bezug neh menden Punkt enthält. Dieser Punkt, der gleichsam den Gipfel punkt

d»S Programms bildet, lautet nämlich: „Die deutsch nationale Partei fordert eine Politik des Friedens, sie fordert insbeson dere, daß Oesterreich sich jedes störenden oder hemmenden Ein flusses auf das im außerösterreichischen Deutschland sich vollziehende Einigungswerk unbedingt enthalte." Die deuisch-nationale Partei will daher den Frieden, aber nicht so sehr den Frieden um seiner selbst willen, als vielmehr und insbesondere Frieden gegen über dem sich im außerösterreichischen Deutschland vollziehenden

EinigungSwerke; dieser Friede soll unbedingt sein. Worin besteht nun dieses gegenwärtig sich vollziehende Einigungswerk? Jedermann weiß, daß es nichts anderes ist, als das Bestreben Preußens, seine Herrschaft über ganz Deutschland auszudehnen dem das Verlangen der preußischen Partei in Süddeutschland, baldmöglichst in Preußen aufzugehen entgegenkommt. Wenn daher die deutsch-nationale Partei von Oesterreich verlangt, daß es sich unbedingt jeden störenden und hemmenden Einflusses auf dieses Einigungswerk

würde, ja könnte, am allerwenigsten glauben dies die Deutsch-Nationalen selbst. Sie selbst wissen, so gut wie jeder Andere, daß Preußen nothwendiger Weise sodann seine Hand auch nach Oesterreich aus strecken müßte. Doch auch da noch müßte nach dem Begehren der Deutsch-Nationalen Oesterreich ruhig zusehen, denn dieses ruhige Zusehen soll ja ein unbedingtes sein. (Und wie verhalten sich dazu die Liberalen Tirols? Ihr Organ, das „Innsbrucker Tagblatt", bemerkt zu dem besprochenen Programme, „daß es unter allen deutsch

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1868/31_07_1868/TST_1868_07_31_1_object_6248111.png
Page 1 of 4
Date: 31.07.1868
Physical description: 4
. — Zeittmgsbestellungm unt Zuschriften erbittet man sich frankirt; unversiegelte Reklamattonen wegen nicht erhaltener Nummern sind portoftei. Manuskripte werden nicht zurückgestellt Rr. Freitag 31. Juli. 1868. Innsbruck, 30. Juli. Wenn man so ein liberales deutsch-österreichischeS Blatt in die Hand nimmt, und daraus erfährt, was es Alles von deutscher Wis senschaft, von deutscher Kaltur und in Folge dessen von der Mission der deutschen Nation zu sagen weiß, so könnte man wohl zur An sicht verleitet werden, ein Blatt

man wie der meinen, daß d e liberalen deutsch-österreichischen Organe eben düse Mittel unausgesetzt anwenden werden, um die, wie sie behaup ten, weit unter der Bildungsstufe der deutschen Nationalität stehen den österreichischen Völker eben für diese deutsche Bildung zu.ge winnen. — Wer das von den liberalen deutsch-österreichischen Blät tern erwartet; wer da glaubt, in ihnen auch nur eine Spur von jenem wahren deutsch, n Geiste zu entdeck.n, der sich so innig mit dem Christenthum vermählte und dann als christlich-germanischer

Geist auf allen Gebieten des geistigen Lebens Unsterbliches zu Tage förderte — der braucht diese Blätter nicht in die Hand zu nehmen, denn bitter enttäuscht und beschämt muß gerade der Deutsche solche miserable „Geistespcodukte" bei Seite legen, an denen nichts deutsch ist, als die Sprache, als die Form, in welche Gedanken würdig eines Aitila oder Robeepierre (letzterer als Repräsentant der „civilisirten Rohheit") gekleidet sind. — Undeutsch ist das ganze Gebühren aller jener liberalen Blätter

, in deren Mitte sie wohnten. Mit stolzer Verachtung da gegen fallen unsere deutsch-liberalen Blätter über Alles her, was nicht deutsch oder was nicht magyarisch ist und treten es in den Koth, um es zu vernichten, und an dessen Stelle die Herrschaft des deutschen Geistes, wie sie behaupten, zu begründen. Das heißt man nicht deutsche Kultur verbreiten, das heißt man beim rechten Namen den Rotenkamps heraufbeschwören und Blätter, die einen solchen Kampf auf alle Weise schüren, die ganze Nationalitäten

thue, sich der deutschen auf Gnade und Ungnade zu ergeben und froh zu sein, wenn die deutsche Nation sich selbst unter dieser Bedingung mit ihr abgibt. — Wir können solches Ge bühren nur verdammen als undeutsch. Wir Tiroler haben etwas mehr Recht als die „N. Pr." zu bestimmen, was wirklich deutsch ist und was nur liberales Deutsch ist, welch letzteres sich zum ersteren verhält wie das echte Gold zum Scheingold. Wir Zur Ivvjahrigen Geburtsfeier des Maler Koch. Bach (im Lechthale), L2. Juli. (Schluß

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1918/31_10_1918/TST_1918_10_31_1_object_6318747.png
Page 1 of 4
Date: 31.10.1918
Physical description: 4
von Demonstranten ein. Auf dem Balkon des Landhauses erschienen Redner verschiedener Parreien, wPlche An sprachen an die Menge richteten, in denen die Be deutung des heutigen Tages unter Hinweis aus die zu beschließende Verfassung für Teutsch-Oesterreich ge würdigt wurde. 'Tie Ansprachen wurden von der Menge mit Jubel ausgenommen. Unter den Temon- stranten ertönten verschiedene Ruse, insbesondere auf Dleutsch-Oesterreich. Auch vor dem Parlamentsgebüude fanden Demonstrationen für Deutsch-Oesterreich statt

. . Einer beim Präsidenten des Nationalrates Tinghoser ersichienen Abordnung, welche die Bildung einer natio nalen Armee zur Aufrechleryaltung der Ruhe und Ordnung befürwortete, erklärte der Präsident, daß die Bildung einer selbständigen deutsch-österrei chischen Armee im Zuge sei und daß nach der heute zu erfolgenden Wahl des.Staatsrates die Über nahme der Vollzugsgewalt in der Verwaltung des deutsch-österreichischen Staates morgen erfolgen soll. Tter Tag ist im Allgemeinen ohne Ausschreitungen verlaufen

. Gegen 7 Uhr abds. fanden die Kundgebungen vor den: Landhause ihr Ende, worauf ein großer Teil der--Teilnehmer vor das RaPkckMnt zog, wo auch rote Jahnen entfaltet wurden. ffn lebhaften Kuiw- gdbrmgen kam es auch vor dem Kriegsnrinisteriuin. Hier wie an anderen Punkten der Stadl* benützten unreife Elemente die Gelegenheit, um Unfug, zu trei ben. (Worin dieser Unfug bestand, sagt das Korr.-Büro Der Aufruf des SLaatsrates. piff W i e n, 30. OA. Tjer deutsch-österreichische Staatsrat richtet an das deutsche

Volk in Oesterreich einen Aufruf, in welchem er die Beschließung eines provisorischen Grundgesetzes des neuen demsch-öster- reichischen Staates sowie die Wahl eines Staatsrates mitteilt, der nunmehr die Regierung und Volizugsge- walt in TjeutschvOesterreich übernimmt. Der Staats- rat wird unverzüglich die erste- deutsch-österreichische Regierung ernennen, welche die Friedensverhandlungjen führen, die Verwaltung der deutschen Gebiete Oester reichs und die Befehlsgewalt über die deutschen Trup pen

übernehmen wird. Damit ist dem einmütigen Willen des deutschen Volkes entsprechend der Deutsch- österreichtsche Staat zu lebendiger Wirklichkeit geworden und dieser Staat wird fortan von freigewählten Ver trauensmännern des deutschen Volkes selbst regiert werden. D>er Anfrns ermahnt die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung und erklärt es für unzulässig, an Angehörigen anderer Nationen Gewalt zu üben. Die Regierung von Den rf cheOesterreich wird den natio nalen Minderheiten in den deutschen Gebieten vollen

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/16_07_1880/TST_1880_07_16_2_object_6263014.png
Page 2 of 4
Date: 16.07.1880
Physical description: 4
auf der ganzen Welt zu stürzen. Die sogenannte Verfassungspartei, welche vom Jahre 1861 angefangen bis 1879 fast ununterbrochen geherrscht und nun sich als deutsch-nationale Opposition mit einem „deutsch-böhmischen Trentino" entpuppt hat, brachte sich glücklicher Weise selbst zum Falle. Ihre Theoretiker schlugen die Praktiker der Partei über die Köpfe, während die Praktiker die Regierungsunfähigkeit eklatant nachgewiesen haben. Eine Partei, welche die staatliche Gewalt ausschließlich in den Händen

hat und die Aufgaben unserer Monarchie im Innern und im Oriente in so kläglicher den Staatsinteresien vollkommen widerstreitender Weise auffaßt, wie es die jetzige deutsch-nationale Opposition im Jahre 1878 und Anfangs 1879 gethan, eine solche Partei hat jede Berechtigung zur Führung der Regierungszügel verloren, wenn der Staat überhaupt als einem ernsten Vollzug seiner geschichtlichen Mission denkt. Wenig Ehr' und wenig Geld, das ertrage wem's gefällt — diese Worte rief man allgemein der Regierungspartei im Jahre

1879 zu. Doch das immer noch nicht hinreichend gewürdigte Fiasko, welches die Verfastungspartei mit ihrer Regierungskunst gemacht hat, brachte dieselbe nicht zur Selbsterkenntniß und Umkehr, ja die deutsch-nationale Opposition, dieser Rumpf der ehemaligen Verfassungspartei, wird nicht müde, Oesterreich beweisen zu wollen, daß sie noch immer regierungsfähig sei. Wie unberechtigt diese Behauptung an und für sich ist, entgeht keinem einsichtigen Kenner unserer Verhältnisse. Was dokumentirt

und ganz andere Ziele anstreben als es die bisherigen sind. Schlagworte von der staatsrettenden Mission der Deutsch-nationalen verfangen nicht mehr und finden äußerst wenig gläubige Seelen. Die äußere und innere Politik Oesterreichs haben glücklich jenen Wendepunkt überschritten, welcher zur Alleinherrschaft der deutschnationalen Partei nimmermehr führen kann. Von der deutschen Hegemonenwirthschaft in Oester reich läßt sich nur mehr träumen. Die Abgeordneten Herbst, Plener jun., Schmeykal

und Kavallerie. Eine Infanterie, welche fest im Feuer steht, aber langsam marschirt, die laste ich mir gefallen; jede Armee braucht sie, denn Kavallerie allein genügt nicht. Wenn aber die Infanterie nicht nur nicht langsam vorwärts marschirt, sondern im entschei denden Momente auch schnell nach rückwärts läuft oder gar zum Feind übergeht, so werde ich es mir wohl überlegen, mit solchen Kampfgenossen Waffenbrüderschaft zu schließen." So und anders wurde die deutsch-liberale Partei charakterisirt

21