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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 11.12.1869
Physical description: 4
«bittet man sich srankirt; unversiegelte Reklamationm wegen nicht erhaltener Nummern sind portofrei. Manuskripte werdm nicht zurückgestellt. «kr. 283. SamStag 11. Dezember. 1869. Innsbruck, 10. Dezember. Die baierischen Ultramontanen. — Das heutige „Tagblatt" bringt einen zweiten Artikel über die letzten Ereignisse in Baiern. Auch dieser Artikel verdimt unsere Beachtung. Ehe wir jedoch in denselben eingehen, konstatiren wir, daß er die ziemiich schroffe Antwort enthält, welche der „Bote" neulich

der Redaktion deS „Tagblatt" und dem konstitutionellen Verein in Folge des bettelpreußischen Artikels vom letzten Freitag abzuheischen geruhte. DaS „Tagblatt" begnügt sich heute, ohne den „Boten" zu nennen, an dessen Adreffe die Worte zu richten: Für die wirklich Liberalen in Oesterreich und insbesondere in Tirol kann eS nicht gleichgiltig sein, wie die am Ruder befindliche Partei in Baiern gesotten ist. Wer das nicht einsieht, nicht einsehen will oder nicht einsehen darf, der mag uns halten

, für was er will, und mag von uns verlan gen, was er will; wir werden deßhalb doch denken, wie wir bis her gedacht haben, d. h. mit andern Worten: Die Redaktion des „Tagblatt" erklärt sich mit dem bettelpreußischen Artikel ausdrück lich einverstanden. — Bedenkt man ferner, daß die vom „Boten" publiztrte Aufforderung nicht von seiner geistlichen Redaktion des Aeußern herrührt, die vom „Tagblatt" schon wiederholt als nicht liberal bezeichnet wurde, so folgt aus obiger Erklärung des „Tagbl.", daß es zur Erkenntniß

gekommen auch die Redaktion des inneren Theiles im „Boten" sei nicht in die Liste der w ir k li ch Liberalen aufzunehmen, wodurch dem „Boten" nahegelegt wird, die Frage an sich zu rich ten, ob es nicht besser wäre, gar nicht liberal, als nicht wirklich liberal zu sein? Daß die Mitglieder des hiesigen konstitutionellen Vereines wirklich liberal sind, wer zweifelt daran?! Sind sie aber wirk lich liberal, dann weiß man, was auch sie vom bettelpceußischen Arti kel des „Tagblatt" denken, offenbar genau

dasselbe, was die Redak tion von ihm denkt. Der „Bote" wird seiner Aufforderung nach zu schließen über diese Aufschlüsse zweifelsohne sehr erstaunt sein, doch ändert das in der Sache nichts, denn das „Tagblatt" sagt ausdrücklich, es werde bleiben, was eS bisher gewesen ist — wirk lich liberal. Und der „Bote"? Wer kann das sagen? So viel in dieser Richtung. — Betreffend den Inhalt des heutigen Artikels im „Tagblatt" betonen wir vor Allem den großen Unterschied zwischen dem heutigen und dem Artikel vom vorigen Freitag

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 22.07.1890
Physical description: 4
M 166. Jahrgang XXX. Maria Magdalena FSjS&iP 1 ] Dienstag 22. Juli 1890. Das „Tiroler Tagblatt" und die Auflösung der „Pro Patria“*) Gesenkten Hauptes und betrübten Blickes steht das „Tiroler Tagblatt" vor der Thatsache der Auflösung der „Pro Patria“, welche es auf die von uns zuerst ge brachte Nachricht hin gar nicht zu glauben und auch am zweiten Tage noch nicht zu fassen vermochte. Ist es der Schmerz um den theuren Verblichenen oder die bange Sorge um die möglichen Folgen für das Bünd- niß

der «Deutsch"liberalen mit den Italienern, welche die sonst so gewandte und geübte politische Feder des „Tagblatt" so irritirt hat? Genug, es verbricht über diesen traurigen Todfall zwei Artikel auf einmal, von denen einer unglücklicher ist als der andere. Zuerst glaubt das Blatt an den Auflösungsgründen nergeln zu sollen. Erstaunt schlägt es die Hände über dem Kopf zusammen über die Zumuthung, daß der Dante- Allighieri-Verein in Rom ein so anti-österreichischer Verein sein solle

, wie in den Auflösungsgründen gesagt wird. „Rein sprachliche" Zwecke und lediglich „natio nalen Schutz" soll der Verein beabsichtigen, hat man dem „Taglatt" gesagt, welcher aber allerdings merk würdiger Weise nur den Italienern Oesterreichs zu Gute kommen soll. Es ist nur schade, daß das „Tag blatt" in Italien wenig gelesen werden dürfte, sonst müßten die Herren vom Dante-Verein mit Staunen erfahren, wie unschuldige Lämmlein sie plötzlich gewor den sind. Aber hat das „Tagblatt" vielleicht den Auf ruf Bonghi's

, eines „Gemäßigten", an die Städte Italiens um Beiträge für das Dante-Monument gelesen? — dann wird es vielleicht in seinem Gerechtigkeitsgefühl beruhigt werden über das Urtheil, welches die öster reichische Regierung über den Verein geäußert hat. Aber das „Tagblatt" findet den Auflösungsgrund auch nicht glücklich gewählt, weil der Dante-Verein von der italienischen Regierung offenkundig mora lisch unterstützt wird. Diese Wendung in einem österreichischen Blatte ist etwas stark. Daß ein tirolisches Blatt

für die Landes zerreißung plaidirt, daß ein „deutschliberal" sich nen nendes Organ für die Preisgebung des deutschen Ele mentes in Wälschtirol eintritt, das haben wir alles am •) Von sehr verehrter Seite erhielten wir einen zweiten Artikel über das Gebühren des hiesigen „deutsch"liberalen Blattes, nachdem der erste schon im Satze war. Wir glauben unsern Lesern einen Dienst zu erweisen, wenn wir auch diese vortreffliche Erwiderung mittheilen. „Tagblatt" schon erlebt. Aber daß ein österreichisches Blatt

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 07.04.1906
Physical description: 4
des Blumenthalschea Lustspieles „Im weißen Röhl" statt. Abends halb 8 Uhr gelangt als letzte Vorstellung Anzengrubers „Der Pfarrer von Kirchfeld" zur Dar stellung. Zu dieser Vorstellung sind Coupons und er mäßigte Vereinskarten gültig. Das „Tagblatt" in der M-ns'falle. Unsere Hiebe stnd glänzend gesessen: Das ..Tag blatt" schimpft unflätig, denn die Argumente Und chm ausgegangen. Man muß diesem Nobeiblatt schon sehr merkbar auf die Hühneraugen treten, damit man endlich sein wahres, wutverzerrtes Gesicht zu sehen

bekommt, —- das Gesicht der geistlosen Journaille, Auf untere 0>c- widerung gegen den früheren lächerlichen Veitstanz weiß der „Tagblatt"-Artikelschreiber kein Wörtchen zu ent gegnen, sondern kneift tapfer aus nach löblicher „deutscher" Sitte. Dafür meint das Blatt, die „Stimmen" hätten ob der Zweitaufführung der „Fiiia hospitalis“ das „letzte Restchen von Verstand und Anstand" verloren. Wenn zufällig die Redaktion des „Tagblatt" der ehrliche Finder sein sollte, dann bitten

wir, diese für das „Tagblatt" ganz unnützen, weil ungewohnten Artikel bei uns wieder abzugeben. Ebenso sucht der geehrte Gegner unsere Hiebe dadurch zu parieren, daß er meint, diese „tragen noch zu sehr die Maske unausgegohrener Jugend" an sich, eine Verlegenheitsschimpserei, die schlagend beweist, daß der „Tagblatt"schreiber trotz seines mutmaßlichen hohen Alters nicht an Weisheitsüberfluß und kühler Ueberlegung zu leiden scheint. Ja. es machen stch in der „Tagblatt"re- daktion sogar Anzeichen von Marasmus mit feinen

schreck lichen Folgen: Zerfall der Geisteskräfte, Zittern und Beben vor der „schwarzen Gefahr", chronisches „B.asen"katarrh, bemerkbar. Das beweisen die neuesten „Enthüllungen". — Die „Innsbrucker Nachrichten" wußten zu berichten: „Die klerikalen Studenten waren (bei der Zweitaufführ ung) natürlich erschienen." Das „Tagblatt" schreibt: „Die klerikalen Studenten waren der Vorstellung gänzlich ferne geblieben." Eines der beiden Blätter hat also gelogen. Welches? Ja, das „Tagblatt" kon statiert sogar

, daß den „klerikalen Studenten" von der Frau Direktor keine Karten abgegeben wurden. Nehmen wir an, das „Tagblatt" habe einmal ausnahmsweise die Wahrheit gesagt, dann hat das „freisinnige" Organ so wohl sich als seinen Getreuen eine schallende Ohrfeige versetzt. Also durch Polizeiaufgebot und sogar durch Kartenverweigerung wurde das „völkische" Nationaldrama in „geschloffener Versammlung" gerettet! Die „wackeren Nationalen" haben sich also gefürchtet und griffen zu Gewaltmitteln und Schlichen! Und einer derartigen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 25.05.1898
Physical description: 4
in Salzburg sandte das hiesige kath. Kasino folgendes Telegramm: „Sr. Eminenz Kar dinal Fürsterzbischof Johannes in Salzburg! Die ehrer bietigsten und tiefgefühltesten Glückswünsche zum goldenen Priesterjubiläum mit der Bitte um den hl. Segen. Das katholische Kasino. Riccabona." fl Der Katechet der Trutzschule oder „Der Herr vom Lande" sieht sich wiederum im „Tagblatt" gemäß regelt. Dieses Blatt scheint als Fachorgan jener Schule gewählt zu sein; wir gratuliren, der Griff ist glücklich. Nur müssen

wir betonen, daß die Ueberwachung des Religionsunterrichtes und der religiösen Uebungen dem Seelsorger, dem bischöflichen Schultommissär und dem Ordinariate, nicht dem „Tagblatt" gesetzlich zuerkannt ist. Der Weg durch das „Tagblatt" ist daher nicht der richtige, Klagen an die berufene Instanz zu bringen. Da aber dieses Organ des Religionstrutzes nun einmal der Kirchenbehörde Material liefern will, wollen wir ihm wiederum einen kleinen Beitrag widmen. Die Kirche ist nicht, wie der gegenwärtige Weltgeist

, nicht bei Unberufenen vorbringen. Deshalb und aus dem Grunde, daß später die Kinder keine oder wenigstens keine gründ liche Vorbereitung erhalten, ist gerade in Städten ein Urgieren sehr angezeigt. ^Dieses Urgieren kann, wir sagen es dem „Tagblatt" noch einmal, selbst unter Be rufung auf das weltliche Gesetz geschehen (Ordinariat, Diözefanpraxis, Papst erkennt das „Tagblatt" nicht an). Eine Entscheidung des Ministers für Kultus und Unter richt vom 19. März 1887, Z. 24.206 ex 1886 lautet: „Was übrigens die Frage

betrifft, welche Kinder, bezw. von welcher Altersstufe angefangen dieselben an den be züglichen religiösen Uebungen theilzunehmen haben, so ist dies lediglich Sache des Ermessens desjenigen, w.lcher die bezüglichen Uebungen zu leiten hat". Diese Entscheidung ist gerade betreffs des Sakramentsempfanges erflossen. Die Auffassung ist nun allerdings verschieden: Das „Tagblatt" und jene Partei, die hinter ihm steht, wäre mit Proforma-Religion, mit blos unterrichteten, aber in aktiven Christen zufrieden

von der Einwilligung der Eltern abhängig zu machen; wenn dies hinsichtlich der Firmung statthast wäre, müßte es konsequentermaßen auf alle Sakramente ausdehnbar fein Besonders be lustigt hat uns das „Tagblatt" mit dem Passus, als ob durch die Firmung die elterlichen Rechte verletzt würden. Nun, was für Christen sind solche Eltern, die erst be wogen werden müssen, ihre Kinder firmen zu lassen; regelrechte Christen halten es für eine Gnade, nicht für eine Rechtsverletzung. Ja, das Neklamiren der Eltern rechte

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Page 3 of 4
Date: 23.07.1903
Physical description: 4
Tagblatt" kümmern. Wir haben darum auch keine Veranlaffung, auf andere lustige Stücklein dieses Blattes einzugehen. * (Dir gestrige Rümmer des „Tagblatt"') wurde wegen einer unflätigen Stelle über den katholischen Leh rertag in Linz mit Beschlag belegt. * (Bequem.) Die heute eingetroffenen „Bozner Nachrichten" bringen unseren Nekrolog Leo XIII. aus der Extra-Ausgabe mit Veränderung des Titels und Weglassung der einleitenden und abschließenden Sätze wortwörtlich, nicht weniger als sieben Spalten

, so bekommen resp. haben wir heuer ein recht gutes Jahr. Bozen, 21. Juli. Sonntag fand die Eröffnung des von der Sektion Bozen des österr. Touristenklubs erbauten Touristensteig auf den Penegal in würdiger Weise statt. — Gegen den Bau des Bozner Rathauses auf dem Dreifaltigkeitsplatze haben seinerzeit die Anrainer Wälsch und Konsorten an das Ministerium des Innern rekurriert. Dieses hat die Rekurse nun endgiltig zurück gewiesen. Herr Baurtt Bittner, dem der Bau als Mindestbietender übertragen wurde

von Giovanelll begab sich Sonntag nachmittags von Brodina nach Seletin und dann über Pohoniczora, wo er die große Klause der Union-Aktiengesellschaft besuchte, in die Luczina, wo heute der Sommergestütshof eingehendst be sichtigt wurde. Hierauf setzte der Ackerbauminister die Reise nach Kirlibaba fort. * (Schnelligkeit, keine Hexerei.) Das „Tagblatt" wird immer heiterer. Es behauptet, die Depeschen unserer Extra-Ausgabe vom Montag seien ihm, dem „Tagblatt", bereits am Sonntag zugegangen. Da muß das „Tgbl

." in Rom einen Profeten als Reporter haben, denn in unserer Extraausgabe sind 3 Depeschen publiziert, welche all; erst vom Montag Nachmittag datiert sind und Ereignisse berichten, diesich erstamMontag nachm.zutrugen. Wenn man schon lügen will, sollte man es doch wenigstens nicht so blöd und dumm anstellen. Wunder bar bleibt es immerhin, daß das „Tagblatt" die Tele gramme, welche es schon am Sonntag hatte, in der Montag Nachmittag erscheinenden Nummer noch nicht publiziert hat. Eine Redaktion

, welche im 20. Jahr hundert telegraphische Depeschen zwei Tage abliegen läßt, gehört rn eine — Raritätensammlung. — Dasselbe schlaue Blatt ärgert sich, daß das Landhaus schwarz beflaggt ist, ohne daß bei den Redakteuren des „Tgbl.", die sich anmaßen Tirol zu beherrschen, angefragt wurde. Ebenso ist das „grantige" Blattl ungehalten, daß in Hall das Gymnasiium und das Magistratsgebäude die Traueiflagge tragen, wieder ohne Erlaubnisschein vom „Tagblatt". Es ist wirklich traurig, wie wenig sich die Leute um's

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Page 4 of 4
Date: 13.07.1886
Physical description: 4
gewählt. * (Promotion.) An hiesiger Universität wurde am 9. ds. Herr Paul v. Pfeiffersberg aus Bozen zum Doktor der Rechte promovirt. * (Goldene Hochzeit.) Gestern (12. Juli) haben Hochwohl- geborner Herr Josef Ritter v. Falser, k. k. jubilirter Landes- gerichts-Direktionsadjunkt und F»au Barbara geborne v. Lenard im Familienkreise die goldene Hochzeit gefeiert. * (In Angelegenheit Weiler - „Tagblatt".) Man schreibt uns aus Sillian: „Ich bin nicht in der Lage, von meinen Mittheilungen

über den Defraudanten Weiler, welche denselben als einen echtfärbigen L i b e r a l e n charakteristren, auch nur einen einzigen Punkt zurücknehmen zu können. Wenn das „Tagblatt" aus seinen Büchern beweisen will, daß Weiler kein „langjähriger" und bis zum Jahre 1868 zurück überhaupt nicht Abonnent des „Tagblati" gewesen sei. so ist das nur insoferne richtig als der Genannte nicht direkter Abonnent desselben war, sondern das „Tagblatt" gemeinsam mildem im vorigen Frühjahr verstorbenen hiesigen k. k. Postmeister

Fr. Forcher-Mayr hielt und er daher sogenannter Mitleser desselben war. Zeugen hiefür stehen zur Verfügung. Das „Tagblatt" segelte demgemäß nicht unter der Flagge Weiler, — insofern und nur insofern hatte das „Tagblatt" Recht, — sondern unter der Flagge Forcher- Mayr. Wie viel Weiler in den Abonnementspreis dareingezahlt, ist mir nicht bekannt, ist auch ziemlich gleichgiltig und nebensäch lich, aber die Thatsache, daß Weiler ein eifriger Leser und Mitabonnent des „Tagblatt" war, steht fest und konnte

ich ihn mit Gmnd einen „langjährigen Abonnenten" desselben nennen, wenn er auch in den Büchern des Blattes nicht ver zeichnet steht." — So weit unser Sillianer Korrespondent, der damit seiner Pflicht vollkommen nachgekommen ist und das Räthsel gelöst hat, wie es kommt, daß der Name Ignaz Weiler nicht in der Abonnentenliste des „Tagblatt" aufscheint. Frivol hat das „Tagblatt" auch diesen Streit heraufbeschworen, indem es die bewußte Notiz der „Lienzer Ztg." in seine Spalten her übernahm und zwar in einer Weise

, daß, wer die letztere nicht zur Hand hat, wie wir, nicht wissen konnte, was Eigenthum der „Lienzer Ztg." und was Zuthat des „Tagblatt" sei, weßhalb wir auch in unserer ersten Notiz vom 1. ds. über das Faktum der Defraudation vorsichtig schrieben: „Das „Tagblatt" „ent hält" (nicht „macht") dazu die folgende Bemerkung: „Die kleri kale Partei, welcher er (Weiler) treu ergeben war, erleidet durch das Vorkommniß einen schweren Schlag." Nun „Tagblatt" und „Lienzer Zeitung" find mit dieser Behauptung

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Page 3 of 4
Date: 08.01.1870
Physical description: 4
durch, was er, den Fuchs kopirend, der die Trauben nicht erreichen konnte, aber es dennoch probirte, nicht anders erwartet zu haben erklärte. Diese Ausschuß-Sitzung gab einem Korrespondenten von hier Veranlassung zu einem Bericht für's „Tagblatt" Nr. 297, indem aber wesent liche Wortverdrehungen in Anwendung kamen, weßhalb neun Aus schuß-Mitglieder sich veranlaßt fanden, in demselben Blatte eine Berichtigung einschalten zu lassen, welche in Nr. 1 des „Tagblatt" erschien. Die Redaktion des genannten Blattes fand

sich bemüssiget, dieser Berichtigung Bemerkungen beizufügen, welche dem Aerger Ausdruck geben, den die Redaktion über die hiesige Gemeindever tretung zu haben scheint, weil sie kein gefügiges Werkzeug für liberale Zwecke ist. Es dürfte nicht schaden diese Aufregung etwas zu mildern und die Redaktions-Bemerkungen näher zu erörtern. Auf die erste Frage der Redaktion des „Tagblatt" erwidern wir mit derselben Frage: Hat Ihr Korrespondent der Sitzung als Stenograph beigewohnt und nach seinen stenographischen

Aufzeich nungen den Bericht für das „Tagblatt" verfaßt? Zu bemerken war, wie man versichert, in der fraglichen Sitzung weder ein Zuhörer noch ein Stenograph. Es erübrigt daher nichts, als die Annahme, daß der Antragsteller die Rede des Bürgermeisters stenographirte, vorausgesetzt, daß ihm diese Kunst geläufiger ist als den übrigen Ausschuß-Mitgliedern. Aber wie kommt es, daß der Redaktion das Wort eines Gesinnungsgenossen mehr gilt als die Erklärung der übrigen neun Ehrenmänner? Etwas gewichtiger

dürften ihr die Unterschriften schon deßwegen erscheinen, weil sich auch der Gesin nungsgenosse des Antragstellers, welcher gleichfalls Mitglied des daigen konstitutionellen Vereines ist, unter den Unterzeichnern der Berichtigung findet, da er sich nicht scheute, der Wahrheit seinen Namen beizusetzen. — Die Unterschriften führen die Redaktion des „Tagblatt" auf den Gedanken, daß deren Schreiber jedenfalls mit der Mistgabel besser umgehen könnten als mit der Schreibfeder; der Beweis

für die Leserlichkeit derselben liegt aber im Tagblatt selbst vor, denn sämmtliche Unterschriften wurden ohne Fehler ab gedruckt. Es ist wahr löbl. Redaktion, daß die hiesige Bürger schaft bei der Wahl der Gemeindevertretung sich nicht um >4ne schöne Schrift ihrer Vertrauensmänner erkundigte, vielmehr schenkte sie ihr Vertrauen trotz allen Umtrieben der Gegenpartei jenen Männern, von denen sie voraussetzen konnte, daß sie bemüht sein werden, das Interesse der Gemeinde zu vertreten. Die von ihren Mitbürgern

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 07.07.1886
Physical description: 4
Entscheidung) des obersten Gerichtshofes, welche derselbe am 28. Juni fällte, bestimmt, daß im Falle einer durch falsche Anzeige bei Gericht verschuldeten Verhaftung dem Betreffenden voller Schadenersatz und Entschädigung von dem Anzeige-Erstatter nicht nur für den Verdienst-Entgang, sondern auch für die erlittene Schmach geleistet werden muß. * (Für das „Tagblatt" und seine Inspiratoren.) Nachdem wir gestern über die letzten Insolenzen des „Tagblatt" gegen Prof. Pichler bereits das Nöthige

niedergeschrieben, kamen uns von befreundeter Hand noch recht treffende Gloffen über den Gegenstand zu, die wir hiemit wiedergeben, obwohl damit eigent lich dem „Tagblatt" und seinen traurigen Hintermännern zu viel Aufmerksamkeit und Ehre angethan wird. Sie lauten: „Mit arm seligen Auskunftsmitteln sucht das „Tagblatt" seine eklatante Niederlage zu bemänteln und den großen Eindruck abzuschwächen, den Pichler's wuchtige „Abfertigung" in den „T. Stimmen" hervorgebracht hat. Erstens klagt es, daß Pichler so grob

ge wesen sei — das „Tagblatt", welches gerade wegen seiner Grob heit und Schimpfsucht bekannt ist! Dazu scheint es ganz ver- geffen zu haben, daß es selbst in diesem Falle wieder ohne jeden Grund mit den gröbsten, unfläthigsten Anwürfen aus Prof. Dr. Pichler begonnen und dieselben fortgesetzt hat, bis Pichler nach dem Knüttel griff und nach Verdienst seine Hiebe austheilte, zur allgemeinen Heiterkeit auch vieler Liberalen. Daß das einigen Tagblattsudlern nun unangenehm ist, das glauben wir gerne

, ändert aber an den Thatsachen nichts und macht die ganze Affaire nur noch heiterer. Wenn man so Pichler's „Abfertigung" mit den Stänkereien des „Tagblatt" vergleicht, erinnert man sich lebhaft an einen zürnenden Titanen neben einem grinsenden Affen. — Noch läppischer ist der zweite Vorwand. Das „Tag blatt" möchte es gerne „rücksichtslos gegen die philosophische Fakultät" finden, wenn Pichler in den „Tir. Stimmen" die üble Kameraderie eines Reisehandbuchs aufdeckt und dem famosen Organ

des Judenliberalismus, das sich aberwitzig einmischte, den Standpunkt klarmacht. Wer so nichtsnutzige Ausreden in allem Ernste vorbringen kann, beweist, daß er in einer bösen Klemme sitzt und eine verlorene Sache schlecht vertheidigt. — Endlich der dritte Punkt ist der läppischeste von allen. Man traut seinen Augen kaum: Das „Tagblatt" will die poetische Bedeutung Pichler's antasten und thut, als wenn nur die Redaktion der „T. Stimmen" ihn .lobhudelte. Nun merke auf, edles „Tagblatt": Balthasar Hunold war Freund

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 25.06.1885
Physical description: 4
nehmer an demselben 15 Stipendien zu & 30 fl. zur Verfügung gestellt. Gesuche um Aufnahme in den Lehrkurs sind bis läng stens 10. Juli an die Direkiion der Anstalt zu richten. * (3n eigener Sache.) Das gestrige „Tagblatt" beschuldigt den Redakteur der „Stimmen" und des „Andreas Hofer" unter Nennung seines Namens und unter Hinweis auf seinen Stand als Priester ganz offen der „bewußten Lüge", der „bos haften Verleumdung", der „politischen Ehrlosig keit" und des „Mangels an Scham- und Rechtsgefüht

die gewährten Vor- schüffe wieder zurückgezahlt n erden. Es kamen aber gar viele von den „ausgeliehenen Millionen nicht mehr zurück." Diese beiden Sätze nun, beziehungsweise der letztere, müssen dem „Tagblatt" als Folie für seine An schuldigung gegen die Person des Redakteurs der „Stimmen" dienen. Das Blatt hatte nämlich am 28. Mai einen Artikel ge bracht, worin es unsere Aufstellungen bezüglich der Bahnen mit dem fadenscheinigen, von uns in Nr. 132 vom 13. ds. nach den „Polit. Frag." gehörig gewürdigten

!) und die Abrechnung vor dem öffent lich versammelten Reichsrath hätte ergeben, daß die ertheilten Borschüsse bis auf die Bagatelle von etwas über 12.000 fl. sammt Zinsen zurückbezahlt worden seien". Wir nahmen von diesem Artikel des „Tagblatt" darum keine Notiz, weil wir. wie gesagt, denselben gar nicht vollständig gelesen hatten, weßhalb die hohe Meinung, welche das „Tagblatl" von sich selbst hat, als seien wir auf seine angebliche „Widerlegung" hin „verstummt", nicht richtig ist. Daß wir überhaupt

nicht „verstummten", zeigt die Antwort, welche wir am 13. ds. der „Neuen Freien Preffe", die sich am 29. Mai gleichfalls mit unserem Artikel vom 27. desselben Monats beschäftigt hatte, angedeihen ließen. — Bei dieser Gelegenheit wurden wir erst aufmerksam, daß viel leicht — denn die „Neue Freie Presse" ist uns kein Evangelium, ebensowenig wie das „Tagblatt", — obiger, wie gesagt aus einem andern Blatte entnommener Satz, daß „gar viele von den „ausgeliehenen" Millionen nicht mehr zurückgekommen seien

" auf die einfache Behauptung des „Tagblalt" hin, die 80 Millionen seien „bis auf die Bagatelle von etwas über 12.000 fl." zurück bezahlt worden, dies nicht richtiggestellt, wohl aber im „Hofer" genau den Angaben des „Tagblatt" und der „N. Fr. Pr." entsprechend uns ausgedrückt haben, deßhalb und nur deßhalb beschuldigt das „Tagblatt" den Redakteur der „Stimmen" und des „Andreas Hofer", den Geistlichen Nikolaus Recheis, der „bewußten Lüge", der „boshaften Verleumd»ng", der „politischen Ehrlosigkeit

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Page 2 of 4
Date: 04.06.1883
Physical description: 4
der Schulgesetznovelle vom 2. Mai er lassen; denn erstens wurde über dieselbe am 25. April noch im Abgeordneienhause hin- und hergestritten und Niemand konnte wissen, ob sie überhaupt angenommen werden und Gesetzeskraft erlangen würde, und zweitens beruft sich das Dekret ausdrücklich aufdas „Reichsvolksschulgesetz vom 14.Mai1869". Somit haben wir es hier mit einem Stück liberaler Verhetzung zu thun, zu deren genügenden Brankmarkung uns ein parlamentarischer Aus druck fehlt. Und dennoch ist das, was das „Tagblatt

", oder besser ge sagt deffen Hetzkorrespondent — denn das Blatt ist in diesem Falle nur der Mitschuldige — hier geleistet hat, noch gar nichts im Vergleich zu dem, was der „Tiroler Schulfreund", das Organ des liberalen Landes-Lehrervereins, sich zum Zwecke des Verhetzcns bei dieser ihm vom „Tagblatt" gebotenen Veranlassung zu Schulden kommen läßt. Das genannte Blatt, das leider von Lehrern und für Lehrer geschrieben wird, druckt nämlich in feiner letzten Nummer vom 1. Juni Seite 190 diese unterinn- thaler

ganz genau so, wie der „Tagblatt"-Korrespondent berichtet, und trägt folgendes Datum und Unterschrift: „Kufstein, den 25. April 1883. DerLeiter der k. k. Bezirkshauptmannschaft dienstlich ab. F. Welzhofer m. p. Das oben erwähnte verdrehte Wort ist das Wort „begonnene", statt, wie es in dem uns vorliegenden Dekrete richtig heißt „beginnende" (Sommerschule). „ Begonnene Sommer schule" kann es dem Datum nach nicht heißen. — Im Zusammenhalt mit der geflissentlichen Auslassung des Datums wird man wohl

stiften zur Ehre des göttlichen Herzens Jesu — das ist gewiß der beste Lohn, den wir dem hochwürdigen Verfasser wünschen, der beste Dank, den wir ihm zollen können. „Die Bekämpfung undDuldung desProtestan- tismus im obern EnnSthale. Ein Beitrag zur Religions geschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Nach den Quellen be- es das „Tagblatt" gebracht, nämlich mit seiner Berufung auf das Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 nicht zu Hetz- zwecken verwerthen kann. Was also thun? Den ganzen Hetz- artikel

bei Seite lassen? Nein, das bringt der „Schulfreund" nicht über's Herz; gehetzt muß sein! Nun kommt ihm ein rettender Gedanke und er thut etwas, was kein ehrlicher Mensch thut: Der „Schulfreund" ändert willkürlich die Korrespondenz des „Tagblattes", beziehungs weise das Dekret der Bezirkshauptmannschaft. Der „Schulfreund" sagt: „Dem „Innsbrucker Tagblatt" schreibt man vom (sie!) Unterinnthale: An die sämmtlichen Gemeinden unseres Bezirkes ist folgendes Dekret der Bezirkshauptmannschaft ergangen

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Page 1 of 4
Date: 25.05.1886
Physical description: 4
U fU - fc i HalbjLhri, St - Ö ! M-teljLtzri, -4 nimmt Me r« ZVKsVrttSz MrLferrmZstrsße Rr. s, erttgegrn. — ZerkmgSSkMrMgen mb ZvschristM «U-M raus« sich fraK^rr; KutxnvtfJxt RitkLamarion^n nicht erh^l^-r Nummern find — Manuftriyte werdrn nicht zurückgestellt. .12118. Jahrgang XX VI. Gregor R仑] Dienstag, 25 MaiWK Das Gebet und das „Innsbrucker Tagblatt". P. P. Vom Lande, 23. Mai. Wir wollen hier eine ganz vorurtheilslose Betrachtung mit theilen und dabei absehen von jeder kirchlichen Auffassung des Gebetes

ist es, wenn das „Tagblatt" zur Bemäntelung seiner Schuld behauptet, es wäre den „Stimmen" mißlungen, ihm ein falsches Zitat nachzuweisen. Man vergleiche die „Stimmen" vom 3. ds. Seite 2, wo das falsche Zitat neben dem richtigen vollinhaltlich abgedruckt wurde. — Nur eine Seite, die noch nichr berührt loorden, aber sehr charakteristisch ist, soll hier an be stimmten Beispielen allen Einsichtigen offen gelegt werden. Aus den Gebktserhörungen im „Sendboten" hat das „Tagblatt" (resp. seine jüdische Vorlage) auch folgende

zum hl. Herzen geholfen hat, und ich kann dafür nicht genug danken. — Ich will dieses im „Sendboten veröffentlichen lassen, um Andere, wenn sie in Noth kommen, zu ermuntern." Für jeden, der einen Satz im Zusammenhange mit dem andern begreifen kann und auch einen guten Willen dazu hat, ist die ganze Situation des Korrespondenten vollkommen klar. Nun höre man, was das famose „Tagblatt" darüber sagt: „Wer nicht allen Sinn für Lebenspraxis verloren hat, der muß sich hiernach an den „Sendboten" halten

wollen, denn ein Gelöbniß mit dem Versprechen der Veröffentlichung im „Send boten" kann ja die ausgeraubte (sie!!) Kaffe wieder füllen und die verlorene Ehre und Reputation erhalten." So das „Tagblatt". Man traut seinen Augen kaum und staunt über die Niedrigkeit und Gemeinheit dieser Unterschiebung. Wer so was zu Wege bringt, der hat gar keine Ahnung davon, es Menschen von außerordentlich ängstlichem, ja peinlichem wissen gibt, welche sich selbst bei der Erfüllung ihrer Pflicht nie mals genug thun und fortwährend

dern das „Tagblatt", welches in demselben Artikel behauptet, es halte „auf Ansehen und guten Namen". Man fragt sich bei solchen Beobachtungen unwillkürlich; was ist denn das für ein Publikum, welches sich solche Dinge ohne Widerspruch gefallen läßt? Aber das „Tagblatt" wird seine Leute schon kennen, wenn es nach solchen Proben noch frohlocken und von „schlagend beweisenden Zitaten" und „einer eklatanten Niederlage" des „Sendboten" und der „Stimmen" faseln kann. In ähnlicher Weise

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Page 1 of 4
Date: 04.05.1886
Physical description: 4
«*.-&. d-amri, e(L-fc StatrMhrt, S *. - fc. 4 filsasetncnt* «Irmnk tlt ^erer«»-Ii»chUndk««s ia IaarSrack, Museumsstraß« «r. S, entgegen. - SettnngttesteSnnge« und Mchriftm «N» «an fich frmlkirt; unversiegelt« Reklamationen wegen nicht erhaltener Nummern find portofrei. — Manuskripte «erden nicht zurückgestellt. Jahrgang XXVI. Florian Dienstag, 4. MaiWö Bischof und „Tagblatt". (Schluß.) Wir haben gestern gezeigt, wie unehrlich das „Tagblatt" mit seiner Beweisführung gegen den Bischof vorgegangen

; denn nichts ist verdrießlicher als fich mit der Unehrlichkeit herumschlagen zu müssen. Und nun wieder zur Sache. Nehmen wir einen Augenblick an, das „Tagblatt" wäre ehrlich vorgegangen, es hätte wirklich selbst geforscht, genau zitirt und es wäre alles so, wie es sagt, hätte es mit den angeführten Beweisstücken seine These — daß der Sendbote ein Sammel surium von groben Geschmacklosigkeiten ist, berechnet zunächst auf rin unwissendes, zum Aberglauben geneigtes Weibervolk", ein Blatt, das „eine verblödende Wirkung übt

, daß da absolut nichts auszusetzen ist. Machen wir nun eine Anwendung. Was würde das „Tagblatt" sagen, wenn man es schlechtweg ein Sammelsurium von Lügen nennen wollte, weil es z. B. erst unlängst fich eine kolossale Lüge bezüglich des Pfarrers von St. Nikolaus hat aufbinden lassen und weil es öfters, weit öfter als der gewöhnliche Anstand und die Ehrlich keit es erlauben, Dinge gebracht, die nachgewiesenermaßen falsch und irrig waren und die es trotzdem nicht widerrufen hat? Also! Wir fragen

in einem Zustande verließ, der mir heute noch die Schamröthe auf dir Wangen treibt. Ich war 17 Jahre alt, hatte in meines Vaters Geschäft die Handlung erlernt und er und mem Onkel gaben fich viele Mühe, mich zu meiner weiteren AuSbrldung in ein größeres HandlungShauS zu bringen. Meine tionellen Theil. Nun das „Tagblatt" macht es umgekehrt, eS beweist seine These aus den Korrespondenzen, die dem Send boten zugegangen find, und noch dazu aus eigens präparirten Bruchstücken derselben, und begeht damit eine weitere

Perfidie, obwohl wir gerne zugeben wollen, daß es dieselbe nicht selbst erfunden, sondern eben seinen Gewährsmann, dem Juden Müller-Guttenbrunn, nachgeschrieben hat. Diese Perfidie, blos die Korrespondenzen zum Beweismateriale genommen zu haben, belastet aber das „Tagblatt" um so mehr, als ihm ja bereits die vom Redakteur des Sendboten, P. Franz H attler, ge schriebene „Abwehr", die auch unserem Blatte beilag, bekannt sein mußte. Bündig und klar ist in den fünf Seiten derselben auseinandergesetzt

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Page 1 of 4
Date: 03.05.1886
Physical description: 4
(sie!), für den einen oder andern Theil, für den bischöflichen oder für unseren Stand punkt, entscheiden muß, will man nicht auf geistige Selbstständig keit verzichten und in einer Sache, die jeder vernünftige Mensch ohne anderweite Eingebung und Unterstützung zu beurtheilen vermag, sich einer blinden Führung überlassen, jeder eigenen Beurtheilung entsagen und sich unter geistige Vormundschaft begeben." Das klingt ja ganz großartig und der so zum Schiedsrichter im Streite zwischen Bischof und „Tagblatt" berufene Leser ist höchlich

gespannt auf die Dinge, die da kommen werden. Nun setzt dos „Tagblatt" — nicht ohne Verdrehung; denn ohne eine solche geht es bei diesem Blatte nun einmal nicht ab — den Streitpunkt folgendermaßen auseinander: „Der Bischof von Brixen hat den gegen den „Sendboten des göttlichen Herzens Jesu" erhobenen Tadel als einen „Angriff auf die katholische Kirche" bezeichnet; wir, das „Jnnsbr. Tagblatt", haben trotz bischöflichen Protestes hiegegen die Behauptung aufgestellt, der „Sendbote" sei ein „Sammelsurium

— den Fehdehandschuh auf, um zu beweisen, was wir behauptet haben, dem Bischof es überlaffend, ob er seine Jdentifizirung der katholi schen Lehre und des S en d bot en-In h a l ts gleichfalls beweisen kann und will." Um die Hinfälligkeit des nun folgenden Beweises recht klar zu zeigen, müssen wir hier gleich aufmerksam machen, daß das „Tagblatt" den Streitpunkt, soweit derselbe den Bischof betrifft, ganz falsch darstellt. Der Bischof hat in seiner Erklärung nicht, schlechtweg, wie es oben heißt

: „Indem ich zuglei n den Sendboten gegen den Vorwurf absichtlicher Täuschung und Irreleitung in Schutz nehme, weise ich zugleich eine etwaige Unterstellung zurück, als wollte ich den im Sendboten auf geführten Erzählungen und Berichten eine mehr als menschliche Glaubwürdigkeit vindiziren, oder als seien die darin erwähnten Gebetserhörungen als eigentliche Wunder zu betrach ten — eine Jdentifizirung, die der Sendbote selbst jederzeit gewissenhaft vermieden hat." — Gesetzt also auch, das „Tagblatt

" würde seine These beweisen, gegen den Bischof hätte es trotz dem nichts bewiesen, weil es ihm Dinge unterlegt, die er nicht behauptet hat. Ob es aber ehrlich ist, Jemanden Behauptungen unterzulegen, die er nicht gemacht, wie hier das „Tagblatt" es in unverfrorenster Weise thut, das überlassen wir der Beurthei lung der angerufenen „vernünftigen" Menschen, und ebenso, wie es sich mit dem Anstand yerträgt, wenn dieser Jemand sogar der Bischof der eigenen Diözese ist. Aber nun die Hauptsache, der Beweis

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Page 3 of 4
Date: 05.05.1870
Physical description: 4
Stoff der Anschauung behandelt, Geographie vorgenommen und ein' Satz an die Tafel geschrieben. Erst als dieser bereit- geschrieben war, trat Herr Inspektor Daum in das Prüfungszimmer ein und hörte nur noch etwas von der Sprachlehre und vom Tafelrechnen. Herr Daum erschien also nicht gleich nach der Religionsprüfung, sondern erst am Schluffe der ganzen Prüfung. In derselben Num mer des „Tagblatt" heißt es weiter: „Als nun der weltliche Inspektor erklärte jetzt seinerseits die Visitation

es in derselben Nummer des „Tagblatt": „Die bei den geistlichen Herren blieben sodann bei der Visitation gegenwär tig." Allerdings blieben sie, aber warum hätten sie auch das Prü- fungSzimmer verlaffen sollen? Herr Daum kam ja erst als die Prü fung bereits am Schluffe war, ferner trat er mit dem oben ange führten Ansinnen in das Schulzimmer und gerirte sich während der kurzen Zeit als die Prüfung noch dauerte, nicht als Visitator, son dern als zuhörender Gast. W Unterinnthal, 3. Mai. (Das Tagblatt und der „klerikale

Agitator" im Unterlande.) Durch freundliche Mittheilung erhielten wir hier das „Tagblatt" vom letzten Mon tag; wie es nun einmal bei uns ist: So oft sich das „Tagblatt" ärgert, geht es uns gewiß gut, ja sehr gut. Wie es uns darum freute, daß sich dieses Blatt wieder so ärgert und zwar über den „klerikalen Agitator" Msg. Greuter, der seine freie Zeit benütze, um „Unterinnthal aufzuwühlen"! Wäre ich ein Liberaler, ich würde mich über diesen Mann auch ärgern, der mit solcher Unverschämt heit

und mit Benützung seiner freien Zeit den Liberalen in Unter innthal ihre Bruteier zertritt, so daß es immer klarer wird, daß in Zukunft Unterinnthal, dieses sonst so aufgeklärte freisinnige Unter land, am liberalen Köder nicht mehr anbeißen wird, eben weil es jetzt wirklich immer mehr aufgeklärt wird. Das müffen selbst diese liberalen Herren ahnen, denn woher sonst der Aerger? WaS würde der Herr im „Tagblatt" erst geschrieben haben, wenn er am letzten Samstag Abends hierunten gewesen wäre! Er würde ge sehen

haben, wie selbst in „seinem" Ebbs trotz der Liberalen die Konservativen sich so stark fühlten, daß sie offen und entschieden hervortraten. Die Ebbser erfragten, daß Msg. Greuter Samstag Abends über EbbS nach Walchsee fahren werde und nahmen sich ohne Anfrage beim „Tagblatt" die Freiheit, den „Agitator" feier lich zu empfangen. Die Anhöhen waren prächtig beleuchtet und von der Höhe, auf der die schöne Kirche St. Nikolaus steht, er dröhnten zahlreiche Pöllerschüfle. Die Liberalen suchten wohl zu verhindern, soviel sie vermochten

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Page 2 of 4
Date: 04.05.1886
Physical description: 4
rechtigung, die wenigen Beispiele, die Müller-Guttenbrunn ge bracht und das „Tagblatt" nachgeschrieben hat, beweisen, auch, wenn man ehrlich damit umgegangen wäre, gegen den Gesammt- inhalt deS Sendboten ebensowenig als einige faule Beeren, die man in jedem Weinberge finden wird, gegen die Güte des Weinberges selbst etwas beweisen würden. Was bleibt denn also von der Be weisführung des „Tagblatt" noch übrig? Rein gar nichts, und wir müssen es, auch den Tausenden und aber Tausenden von Lesern

zunächst auf ein unwissendes, zum Aberglauben ge neigtes Weibervolk, ein Blatt, das eine verblödende Wirkung übt und üben muß." Weiters aber möchten wir allen Ernstes die Frage stellen, ob nicht der edle Graf Boos-Waldeck mit weit mehr Recht hätte sagen können, das „Innsbrucker Tagblatt" sei ein Sammelsurium von Unwahrheiten, geeignet entsittlichend und verblödend zu wirken? Hätte er den eben besprochenen Artikel des „Tagblatt" vom 29. v. Mts. gekannt, gewiß; denn derselbe führt sich, wie wir gezeigt

" und die im Dienste der Vernunft, wie sie sagen, noch überhaupt irgend eine Moral, wenn es ihnen gestattet ist, so frech die Unwahrheit zu sagen, wie das „Tagblatt" es gethan! Was es mit dem zum Schluffe vom „Tagblatt" gestellten zwei grotesken Fragen auf sich hat, das ergibt sich eigentlich von selbst; sie ersticken in ihrer kolossalen Ungereimtheit. Das Blatt fragt nämlich in seiner unglaublichen Bornirtheit: „1. Wenn die Veröffentlichungen im Sendboten nicht Humbug sind, warum zahlen denn unsere Ultramontanen

Folgendes: 1. Die Ver öffentlichungen im Sendboien enthalten in einem fort die Be merkung: Ich habe gebetet und mir ist geholfen worden. Mithin erklärt das „Tagblatt", daß es Humbug ist anzunehmen, ein gescheidter Mensch könne beten, er könne vom Gebet eine Hilfe erwarten und könne von wirklich erlangter Hilfe reden. Das „Tagblatt" erklärt mithin, daß unser Herr und Heiland Humbug empfohlen habe, da er zu beten befahl und dem Beten den Verheißung der Erhörung gab. . . . Nach dem „Tagblatt" muß

also die ganze Praxis der katholischen Kirche als Humbug angesehen werden. Solche Konsequenzen ergeben sich, wenn Un gläubige oder in religiösen Dingen schlecht nterrichtete gegen einen Bischof das große Wort führen wollen. 2. Unter solchen Umständen wäre es wohl nicht zu wundern, wenn der Fürst bischof selbst das gethan hätte, was das „Tagblatt" träumt, daß er nämlich, des Sendboten, des Sudelblattes, das „blöde Frömmlinge (i. e. alle Kalholiken, die noch Glauben haben) so gräßlich beth»rt" sich annehme

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Page 1 of 4
Date: 18.10.1906
Physical description: 4
: ohne Zustellung L mit Post. . . L IS.— ganzjährig: ohne Zustellung K16,— mit Post . . . K SL— Einzelne Nummer« 10 HeSa«^ nehme« *8U Inseratenbnr«»»»^ de« >< uni SufkutOf Reklamationen find portofrei. Nr. 23S. mm mmmmmmm i i > ~ Jahrgang XLVI. Lukas [ Morgen 19. Oktober 1 Peter v. Alk. J Donnerstag, 18. Oktober 1906 Was ist Rechtens bezüglich der religiösen Uebungen an den Volksschulen? DaL „Tagblatt" klagt, daß wir seine Berufung auf den Artike- XIV St.^G.°G. lächerlich gesunden haben. Es vergiß

es ein, sich auf Artikel XIX zu berufen, der jeden Zwang ausdrücklich ausschließt. Das „Tagblatt" meint aber naiv, wir begingen die selbe Lächerlichkeit, weil wir uns auf den einschränkenden Schlußsatz dieses Alineas des Artikel XIV berufen. Wir find erstaunt über den Mangel an Auffassungsgabe, den das radikale Blatt hier bekundet. Wir haben nachge-- wiesen, daß der Artikel XIV nicht anwendbar ist, fügten aber hinzu: selbst wenn er angewendet werden könnte, angenommen, nicht zugegeben, so würde sein Wortlaut

gegen die Auslegung sprechen, welche ihm die „Freie Schule" gibt. Das ist doch klar. Das „Tagblatt" fetzt ingrimmig voraus, daß es für jeden, „der seine fünf Sinne beisammen hat", klar sei, daß ein unmündiges Schulkind keiner andern nach dem Gesetze berechtigten Gewalt untersteht, als der seiner Eltern oder seines Vormundes. Ein Beweis dafür fehlt gänz lich und diese Voraussetzung läßt sich auch nicht beweisen. Die Schulgesetze unterwerfen den Schüler naturgemäß der Schulordnung und -Disziplin und die Ellern

treten eben notwendigerweise einen Teil ihrer Gewalt an die Schulleitung ab. Das ist in aller Welt so und kann gar nicht anders sein. Das „Tagblatt" geht dann schüchtern aus unsere Folgerung aus dem im Gesetze vom Jahre 1869 ange gebenen Zweck der Schule ein, aus dem die Notwendigkeit der religiösen Uebungen hervorgeht, weil es ohne diese keine religiöse Erziehung gibt. Das „Tagblatt" sagt außer andern Albernheiten u. a.: „Diese gesetzliche Forderung wird aber, soweit sie die Schule betrifft

und die Sakramente der Buße und des Altars zu empfangen vorträgt und die Kinder dürfen nicht in die Messe gehen und die heil. Sakramente empfangen, weil der Vater Sozialdemokrat ist. Ein Religionsunter richt ohne religiöse Uebungen ist ein pädagogischer Unfinn. Auch geben wir dem „Tagblatt" zu bedenken, daß das Gesetz keineswegs von religiösem Unterricht, sondern von sittlich-religiöser Erziehung redet. Der Unterschied niwr ■■■■■■ Abt Kar! Reitenberger von Tepl f 1860 , der Gründer von Marienbad. (Fortsetzung

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Page 5 of 8
Date: 22.12.1900
Physical description: 8
Eingesandt. Austria-Process und „Tiroler Tagblatt". Der Ausgang dieses Prozesses, der bekanntlich am letzten Samstag mit dem Freispruche des Vertreters der Verbindung „Austria" endete, bereitete den Gesinnungs genossen des „Tiroler Tagblattes" gewaltigen Aerger, was ja begreiflich ist. Besonders groß scheint dieser Aerger beim Berichterstatter des erwähnten Tagblattes zu fein. Er hat ihn nämlich verhindert, den „Bericht" über die Schwurgerichtsverhandlung noch in der am Samstag abends

erscheinenden Nummer zu bringen, ob wohl das Urtheil bereits um 1 Uhr nachmittags ver kündet wurde. Dafür waren natürlich noch andere Gründe maßgebend. Am Tage vor der Verhandlung hatte nämlich das „Tagblatt" in diesem Processe etwas „recht Heiteres" für sich und seine Gesinnungsgenossen erhofft; da wäre nun allerdings die Blamage etwas zu bitter ausgefallen, gleich schon am folgenden Tage das Gegentheil be richten zu müssen, und so verschob denn das Tagblatt diese Unannehmlichkeit auf den Montag

. Der zweite Grund für diese Verschiebung war offenbar der, dass der Bericht erstatter Zeit brauchte, den unobjectiven Bericht zusammen zustoppeln. den das „Tagblatt" über den „Austria- Process" brachte. Dieser Artikel verdient wirklich, um mit dem „Tagblatt" zu schreiben, den Titel einer „Lllrooiguö soanäals" im vollen Sinne. Den Schreiber dieser Zeilen nimmt es nicht wunder, dass die Verbindung Austria gegen das „Tagblatt" im Berichtigungswege nicht vorgeht, denn es braucht dasselbe in seinem fanatischen

, sogenannte „Nebensragen" fremd sind, sowie dass der durch das eingeleitete Monitur- verfahren purificierte letzte Wahrspruch einzig und allein in Betracht kommt, steht das „Tiroler Tagblatt" noch immer auf dem Standpunkt, dass die von der Frau Nairz in die Welt posaunte Affaire auf der Maria Theresien - Straße einem Austrier beziehungsweise der Austria auf's Kerbholz zu schreiben sei. Die excentrische Dame, welche sich sogar zu der actenmäßig festgestellten Behauptung verstieg „wenn sie nicht überzeugt

nicht einen einzigen That zeugen jenes angeblichen Vorfalles auf der sehr belebten, gut.beleuchteten Maria Theresien-Straße — es soll ja das Ereignis sich um 6 Uhr abends zuge tragen haben — zum Beweise ihrer gegen die Ehre der^ Verbindung Austria gröblich verstoßenden, in einem Druckwerke veröffentlichten Behauptung zu erbringen vermochten, ist es das „Tiroler Tagblatt", welches den bedenklich vagen Angaben der Frau Nairz noch immer Glauben schenkt, Aussagen anderer Zeugen als nunwahr jedenfalls nicht beachten

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Page 3 of 6
Date: 30.10.1897
Physical description: 6
, 29. Okt. Die zweite Kammer wird sich folgendermaßen zusammensetzen: 27 Nationalliberale, 21 Zentrum, 5 Sozialdemokraten, 5 Demokraten, 2 Konservative, 2 Antisemiten und 1 Freisinniger. Die Majorität des Natonalliberalismus ist als o gebrochen. Eingesandt.*) Erwiderung. Gegenüber dem neuen Kirchenbau-Verein nimmt das »Tiroler Tagblatt" eine merkwürdige Haltung ein; am Samstag bringt es den Aufruf für diesen Verein, am Dienstag bezeichnet es ihn „gerade zu als einen ürevel" und am Donnerstag wettert

genügen könnten. Das „Tiroler Tagblatt" rechnet mit der Möglichkeit, daß der untere Theil Willens zu Innsbruck geschlagen werde. Wir können nicht anders als mit den bestehenden that sächlichen Verhältnissen rechnen. Gegenwärtig gehört das neue Wilten zur Pfarre Wilten; es muß also dafür gesorgt werden, daß die Gläubigen in dieser Pfarre den Gottesdienst bequem besuchen können. Es gibt denn doch trotz des „Tiroler Tagblatt" und feiner sozialdemokra tischen Schwester noch recht viele Leute

, die „das Bedürf niß haben, ihren religiösen Pflichten nachzukommen". Das „Tiroler Tagblatt" wird sich wohl noch erinnern, wie es selber und seine Partei seinerzeit über den Be schluß des Bezirksfchulrathes gejammert haben daß die Schulkinder an Sonn- und Feiertagen vom neuen Schul haufe bis zur Pfarre Wilten gehen sollten. Soll man sie nun in die neue Herz Jesu-Kirche führen, wohin sie nicht viel näher Hütten? Außerhalb die Pfarre und Gemeinde? In eine Kirche, welche ohnehin zu wenig Platz

haben wird? Hat man dazu auch nur das Recht und somit die Möglichkeit? Wenn jener Klage der Ge sinnungsgenossen des „Tiroler Tagblatt" abgeholfen wer den soll, dann ist die neue Kirche erst recht nothwendig. Ein weiterer Grund für die Konstituirung des neuen Kirchenbau-Vereines ist die großmüthige Spende, welche dem „Tiroler Tagblatt" so viel Verdruß macht. Hätte die Pfarrgemeinde wirklich diese Summe verfallen lassen sollen, nur damit das „Tiroler Tagblatt" nicht durch eine neue Kirche beleidigt werde? Der zweite Theil der Behauptungen

des „Tiroler Tagblatt" ist, daß das Stift Wilten die Kirche bauen müsse. Eine rechtliche Verpflichtung hiezu sucht auch das „Tagblatt" nicht zu konstruiren. Es heißt einfach: Du hast viel Geld, also mußt Du es hergeben. Möchte sich das Organ der Kapitalistenpa tei mit diesem Grund sätze nicht an seine Leute wenden? Ktz Aber wie steht es denn faktisch mit dem großen Reichthum des Stiftes Wilten? Das „T. T." malt den selben aus offenbar, um die Begehrlichkeit derjenigen, welche auf die Gütertheilung

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Page 1 of 4
Date: 09.12.1897
Physical description: 4
Neue Stimmen Im Hott, Kaiser und Vaterland. -«n» |tr. 281 Jahrgang XXXVH Leokadia I^TSäSS" 6 “] Freiherr o. Di Pauli an den Gemcinderath der Stadt Bozen. Der Abgeordnete der fünften Kurie des deutschen Südtirol publizirt das folgende offene Schreiben: Aus der Nummer 275 der „Bozner Zeitung" ent nehme ich Berathung und Beschluß des dortigen Ge meinderathes. Vorerst sei es mir gestattet zu erwähnen daß die Herren, die dort über mich zu Gerichte gesessen ja gar nicht meine Wähler

waren, denn ich glaube kaum, daß einer der Votanten jenes Beschlusses mir seine Stimme gegeben haben wird. „Dr. v. Hepperger", sagt die Bozner Zeitung, „ver klagte insbesondere die Haltung Baron Di Pauli's." Ich gestehe, dast ich nur ungern und gezwungen diesem Berichte Glauben schenke, da es mir von einem Manne — tote Dr. v. Hepperger, überraschend scheint, daß derselbe den Berichten der öffentlichen Blätter so gar keine Auf merksamkeit geschenkt zu haben scheint. Dr. v. Hepperger muß ja doch in den Zeitungen

bin — das ist Gerechtigkeit selbst bei der strengsten Kritik, die ich ihm ja gerne zu gestehe. Ich werde aber trotzdem den eingeschlagenen Weg des Friedens und der Verständigung weiter verfolgen, ich werde auch ferners aus echt österreichischem Standpunkte ußend alle meine Kräfte aufbieten, mein Schärflein bei- ^itagen den nationalen Frieden in Oesterreich zu för dern, was natürlich nur unter Wahrung der berechtigten deutschen Wünsche möglich ist. Ich räume aber Niemanden, auch nicht dem Bozner Gemeinderathe ein Recht

gegen de« Abg. Dr. Max Kapferer schreibt man uns von sehr geschätzter Seite aus Unterinnthal: Wenn es nicht sündhaft wäre, ein solches Blatt mit seinem Gelde zu unterstützen, würde ich mir jetzt das „Tiroler Tagblatt" halten, um mich an den Bocks sprüngen zu ergötzen, die das genannte Blatt Tag für Tag macht, um den Herrn Dr. Kapferer durch seine um Geld gegebenen Vorstellungen zu bewegen, endlich sein Mandat in jene Hände niederzulegen, aus denen er es nicht erhalten hat. Erst wurde großes Haberseldtreiben

, in diesen Tagen ferne blieb und dadurch die Landeshauptstadt Innsbruck vor ähnlichen Unglücks- fzenen. wie wir sie in Graz und Prag beklagen, be wahrt hat. Wer steht dafür, ob die zahlreichen Freunde Dr. Kapferer's es ruhig hingenommen hätten, wenn derselbe .)ersönlich insultirt worden wäre; — und was dann? Dem^ „Tagblatt" scheint das allerdings sehr unangenehm jewesen zu sein, denn Innsbruck blieb mit seiner Kinder- DkÄMhums, 'öai ooch ]ö mannhaft hier vertreten wird. Endlich erschwingt

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Page 3 of 6
Date: 05.06.1886
Physical description: 6
sein Bedauern darüber aus, daß es keine höhere gesetzliche Strafe gebe; er halte Most für den größten Schurken, den er je gesehen. Die Anarchisten Braunschweig und Schenk wurden zu je 9 Monaten Kerker und Braunschweig außerdem zu 250 Dollars Geldstrafe verurtheilt. Korrespondenzen. P. P. Vom Lande, 3. Juni. (Das Gebet und das „Innsbrucker Tagblatt" zum drillen Mal.) Die Leser der „Tiroler Stimmen" haben die Polemik in dieser Angelegen heit sicher genau verfolgt und wir können uns daher kurz faßen

. Wir haben das letzte Mal (am 29. Mai) nachgewiesen, wie das „Tagblatt" die erste Hälfte unseres Leitartikels mit Stummheit umschlichen hat, bei der zweiten sich mit erlogenen Unterschiebungen helfen wollte. Darauf brachte das „Tagblatt" am 31. Mai eine Entgegnung, die wieder zum Erbarmen jämmerlich ist. In derselben wird gar kein Versuch gemacht, auch nur eine unserer Aufstellungen zu bekämpfen oder zu widerlegen, sondern das „Tagblatt" begnügt sich damit, nur eine neue Unwahrheit auf die alten aufzukleben

. Die Leser von rechts und links mögen sich selbst überzeugen; wir hatten folgenden Satz g schrieben: „Schiller hielt die fromme Glaubensäußerung des Volkes in Gebet und Gottesdienst füc ein erhabenes Gefühl, welches der höchsten poetischen Verherrlichung würdig ist; das „Tagblatt" dagegen sieht darin eine Erscheinung der Volsdummheit, die man mit Spott und Hohn verfolgen muß." Basirt war dieser Satz auf den „Gang nach dem Eisenhammer" und die anderen schon früher angezogenen Gedichte. Dagegen schreibt

das „Tagblatt" vom 31. v. M. folgende Sätze: „Die Art und Weise wie die „Tiroler Stimmen" polemisiren und kritisiren, ist so sehr unter aller Kritik, daß dieses Blatt Seinesgleichen nur noch etwa bei den Czechen findet. Vorgestern wieder erdichteten die „Tiroler Siimmen", wir hätten die im Schiller'schen „Gang zum Eisen hammer" enthaltene Erzählung als eine „Erscheinung der Volks dummheit" bezeichnet, und in solcher Weise verdrehen und ent stellen sie alles. Es ist mit einem Worte mit diesem höchst

un anständigen Gegner, der einem ehrlichen Streite durchaus abhold ist und nicht auf Wahrheit ausgeht, sondern nur in verbißenster <Md verlogenster Weise Rechthaberei treibt, kein Kampf zu führen." — Da hat nun jeder, wer Augen besitzt, zu sehen und einen Ver stand zu denken, beide Sätze nebeneinander, kann sich das Urtheil bilden und dem „Tagblatt" die verdienten Titulaturen geben. Jntereßant ist es auch zu beobachten, wie das „Tagblatt" in einem nachfolgenden Satze sich Mühe gibt, die Aufmerksamkeit

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Page 2 of 4
Date: 13.05.1886
Physical description: 4
und 2. daß derselbe nicht scheinen will, was er ist, und seinen wahren Namen und was damit im natürlichen Zusammenhang steht, hinter einem erborgten „Necker" zu verstecken sucht, eine Bemühung, die ohne Zweifel lächerlich ist, weßwegen wir auch ein paar harmlose Späffe an gehängt haben. Darüber schimpft nun das berüchtigte Organ des Judenliberalismus aus allen seinen Kräften und deckt sorglich seinen elenden Papierlumpen über den armen „Jüdden". Wollten wir jetzt dem „Tagblatt"in seiner Weise antworten, so müßten wir beiläufig

so schreiben: „Wenn die „Stimmen" Thatsachen enthüllen, welche dem „Tagblatt", dieser Spottgeburt aus Verleumdung, Ge meinheit, Unfläthigkeit und Niederträchtigkeit, unangenehm sind und die es doch nicht bestreiten kann, so spritzt es dagegen in ohnmächtiger Wuth seinen Geifer zum Ekel aller mündigen Leser u. s. w. — So könnten wir schreiben und hätten dabei vor dem.„Tagblatt* immer voraus, daß wir damit die Wahr heit sagten, während es das Gegentheil thut. Allein wir schreiben nicht so, sondern überlassen

diese Tonart dem „Tag- blatt" ganz allein und decken vielmehr den wahren Erklärungs grund für den neuerlichen Wuthausbruch auf. Jüngst bewiesen die „Stimmen" eingehend, welche Schwindeleien und Lügen sich das „Tagblatt* in seinem Sendbotenartikel hat zu Schulden kommen lassen. Es konnte dagegen nichts vorbringen, wie sehr auch die Galle kochte; darum stürzte es fich jetzt auf diese Necheles-Korrespondenz, um in wüthenden Bockssprüngen sich zu erleichtern. Liebes „Tagblatt"! das ist zu plump und ärgert

Niemand, sondern dient nur zur allgemeinen Heiterkeit! — Possierlich ist es auch zu sehen, was das „Tagblatt" sonst noch alles herbeizieht, um seinen unanständigen Schimpfereien einigen Scheingrund zu geben; da macht eS den „Stimmen" zum Vor wurf, daß fie nicht den „Inhalt", d. h. den NecheleS'schen Kohl, ausgesotten haben, als wenn fie ihr Papier und Druckerschwärze nicht zu was nothwendigerem brauchten; dieses Aussieden über lassen wir dem „Tagblatt", welches fich ohnehin schon vom Gefühle innerer

. Was aber „die Widerlegung von Berufenen" anlangt, so soll das „Tagblatt" wenigstens einen einzigen Fall namhaft machen; so lange es das nicht gethan hat, muß es fich gefallen laffen, daß man es öffentlich als einen Fälscher der Wahrheit bezeichnet. Jene Fälle natürlich abgerechnet, welche die „Stimmen" selbst zurückgenommen haben; denn das ist ja auch ein Unterschied zwischen „Stimmen" und „Tagblatt", daß jene einen etwaigen Irrthum stets gern eingestehen, während dieses einen solchen stets mit neuen Wuthausbrüchen

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