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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 12.05.1876
Physical description: 4
nach der Moschee begeben, sondern wurden vom Pöbel dahin geschleppt und dort ermordet. — Der montenegrinische Senats-Präsident Petrovich reist über Einladung zu den Konferenzen nach Berlin. — In Bagdad starben vom 23.-29. April 399, in Hillah 148 Personen an der Pest. Korrespondenzen. « Wörgl, 10. Mai. Das „Eingesendet" sin Nr. 104 des liberalen „Tiroler Boten" hat hier gerechte Erbitterung her vorgerufen. Der „Bote", schon seit längerer Zeit ein Hetzblatt gegen Priester, scheint auch unsern Vorstehern

ein erwünschtes Werkzeug geworden zu sein, durch welches sie einem scheidenden Herrn ihren Geifer nachspeien. Hiemit haben sie vor der Welt gezeigt, was man schon lange vermuthete, ^daß sie in Bezug auf ihre Gesinnung mit den Liberalen in's gleiche Horn blasen. Jenes Eingesendet im „Boten" enthält vielfach Dinge, deren Richtigkeit bezweifelt werden muß. Abgesehen jedoch von all' dem, ist es wenig artig, wenn man einem Priester, der in Er füllung seiner Berufspflichten tadellos dasteht, der sich namentlich

um die ehedem miserable Schule mit großem Eifer und nicht geringen Opfern annahm, bei seinem Scheiden Steine nachwirft. Wahrlich, hiezu sind nur liberale „Boten"leser fähig; ein solches Benehmen richtet sich selbst. t Kitzbühel, 11. Mai. (Rekurs.) In Angelegenheit der Remuneration an den Herrn Schulleiter Fankhauser Seitens der Landgemeinde Kitzbühel hat das Oberlandesgericht gegen die Gemeinde entschieden, dieselbe aber dagegen den Rekurs an die höchste Instanz eingebracht. M. Aus Ladinien, 8. Mai

" zwischen den Dolomitwänden. Wollte ich den ganzen „Boten"artikel init (einen unverkennbar narkotischen Tendenzen meritorisch beleuchten, so würden meine Ausführungen den grö ßeren Theil des Raumes einer ganzen Zeitungsnummer absor- biren, ein Mißverhältniß, das die „urwüchsigen Klerikalen" des „Boten" nicht nur zu „homerischem Gelächter", sondern auch (und mit Recht) zu sittlicher Entrüstung hinreißen würde. Um kurz zu sein, nehme ich mir für heute nur die Freiheit, ein gegen die Form der ladinifchen Korrespondenzen

gerichtetes „Boten"-Sätzchen mit seinem (des „Boten") Lichtstoffe zu be leuchten. Das Sätzchen lautet: „Lern't einmal auch Anstand." Von wem? fragen wir. Etwa gar vom „Boten"? Warum nicht? Der Leser habe Erbarmen mit mir, wenn ich so ungalant bin, ihm ein Sträußchen aus dem Blumengeschirr des „Boten", das (nebenbei gesagt) nicht mehr jung ist, zu präsentiren. „Lächerlichkeiten", Hartnäckigkeit eines Langohrs. „Sucht nach Rechthaberei — trotz der befferen Ueberzeugung, eitles Geschwätz, bodenlose

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 17.09.1870
Physical description: 4
Der Landtag und die acht Landesboten. Der Tiroler Landtag hat iu seiner letzten Sitzung den Be schluß gefaßt, Boten in die am 15. d. in Wien eröffnete Versamm lung von Abgeordneten zu entsenden. Schon die Namen der Männer, welche der Landtag mit seinem Vertrauen beehrte und nach Wien absendete, lasten bei Freund und Feind keinen ZBeifel darüber auf kommen, in welchem Sinne dieselben ihre Mission auffassen. Es hieße ja doch wahrhast den 8 Boten nahe treten, wofern Jemand behauptete

, daß dieselben eine andere Haltung fest und treu ein halten werden, als die, welche im Motivenberichte des zur Be rathung der kaiserl. Botschaft eingesetzten Comites vorgezeichnet ist. Hierüber braucht man sich um so weniger einer Täuschung hinzu geben, als die Mehrzahl der i > die Wiener Abgeordneten-Versamm lung entsendeten Boten-Mitglieder des genannten Comites waren und als für gewiß anzunehmen ist, daß in demselben auch über den Motivenbericht nur Eine Stimme herrschte. Es werden demnach auch die Tiroler nur unter Rechts

Nachweise ergaben dasselbe Resultat, wo nach dis Konservativen in der Mehrheit sein werden, wenn auch nicht gerare in einer starken, was just nicht nothwendig ist. An genommen, daß diese Berechnungen richtig sind, so werden die Boten aus Tirol nicht nur die Zahl ihrer Gestnnungsgenoffen um ein Be deutendes verstärken, sondern auch oe» moralischen Einfluß derselben wesentlich erhöhen. Nun liegt es aber nur zu sehr im Interests des ganzen Reiches wie der einzelnen Länder — von CtLleiihanien, der Schöpfung

der Lage hat diese Ansicht >chon vielfach korrigirt. — Wer Die Entwickelung der Dmge im Innern bis in die letzten Tage herauf nur einigermaßen aufmerksam ver folgt, wer insbesondere die letzten Landlagsadreffen oder Rechtsver wahrunzen geleseu hat, unter welchen die Beschickung der für den 15. d. nach Wien einberufenen Versammlung beschlossen wurde, der kann rücht anders als unsere Austastung der Lage theilen und uns ul Bezug auf die Aufgabe der in der Kaiserstad! versammelten Länder-Boten bristimmsn

des Comitör klar und deutlich ausgesprochen, diesen Motivenbericht aber haben die acht Boten aus Tirol zum ihrigen gemacht und sohin als Richtschnur ihres ganzen Verhaltens genommen. Man kann daher völlig beruhigt sein, denn aus der Versammlung, aus welcher unser« Abgeordneten im Jänner dieses Jahres hinausbeleidigt worden find, können fie nicht mehr vertrieben werden, möchten noch so viele Freiherren v. Tinti darin das große Wort führen, weil die jetzige Versammlung im Hause vor dem Schottenthore

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 11.12.1868
Physical description: 4
" kämpft und andererseits gibt er uns darin zu verstehen, was wir zu thun haben, wenn wir ihm — dem Offiziellen — eine besondere Freude bereiten wollen. Wir thun dem „Boten" den Willen dießmal herz lich gerne, und werden ihm daher die Fragen: wo und was ist das böhmische Volk? was wollen die Czechen? beantworten. Doch zur Sache und zwar zuerst zur „Anmerkung". — Der „Bote" sagt: Was den von den „N. T. Stimmen" citirten Ausspruch Palacky s betrifft: „Wenn es kein Oesterreich gäbe, so müßte

eines geschaffen werden" — „so hat unmittelbar nach der Rede Greuters am 6 . Noo. ein Abgeordneter aus Oberösterreich, Graf Dürkheim diese Worte angeführt mit dem von beti „N. T. St." vergeffenen Bemerken, daß der Mann, der einst so gesprochen, nun diesem Grundsätze entgegenhandle". Wir antworten: Dürkheim hat noch mehr von Dr. Palacky gesagt, als dem heutigen „Boten" anzuführen be liebt. Der ministerielle Graf erklärte nämlich: „Fast Alle Welt wirft den größten Theil der Verantwortung für diese AuSnahmsmaßreg

ln auf diejenigen zurück, die jenen Mann sich zum Führer gewählt haben, der einst behauptet hat: Wenn es kein Oesterreich gäbe, so müßte ein Oesterreich geschaffen werden, und der nun diesem Grund sätze entgegenhandelt, auf diejenigen, welche in Folge dieser Ver- HF fliy VW Aculh' "fühlen," ile 'ihnen*' gehörenden und "gebühren den Sitze im österreichischen Parlamente einzunehmen." Warum wir dieses vom „Boten" „vergessene Bemerken" in unserem Artikel Beilage Nr. 169 nicht beachtet

stehe." — Vorerst diene dem Offiziellen zur Antwort, daß wir den fraglichen Artikel des kathol. „Volksfreund" schon in Nr. 155 dieses Blattes nicht nur erwähnt, sondern auch benützt haben, um gerade dem „Boten" nachzuweisen, daß er (Nr. 259) den Artikel des „Volksfreund" entweder nicht verstanden oder miß deutet hat. Dasselbe ist auch heute bei ihm der Fall. Der „Volks freund" sagt in Nr. 259 ausdrücklich: „Greuter m seiner Eigen schaft als Abgeordneter ist nichts weiter, als der Vertreter

seiner Tiroler-Wähler und weist gewiß selbst entschieden die Annahme, etwas Anderes zu sein, zurück." Daß der „Volksfreund" gesagt: „Der österreichische Klerus stehe nicht hinter Herrn Professor Greuter oder daß er so was auch nur angedeutet, ist einfach eine unwahre Behauptung des „Boten," der sich in die verfassungswidrige An schauung der „N. Pr." verliebt hat, welche Prof. Greuter den „Re präsentanten des geistlichen Standes" nannte. Endlich spricht der „Bote" in der „Anmerkung" seine Freude

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 11.03.1873
Physical description: 4
herab seine Religiosität in Zweifel zu ziehen wagt, ist selbstverständlich; aber die Art und Weise, wie er sich, oder vielmehr „der das Wort Gottes suchende Katho lik", darüber hinaussetzen will, ist doch so „boten"mäßig, daß es der Mühe verlohnt, ihr ein klein wenig Aufmerksamkeit zu schenken: zumal fich hiebei auf das beste zeigen läßt, wie man von gewisser „katholischer" Seite es gar so gut versteht, Lügen und Verdrehungen mit dem Glorienscheine religiöser Entrüstung zu umgeben

, und in diesem Nimbus der leselufligen Welt ein Schnippchen zu schlagen. Doch zur Sache! Der „Katholik" im Boten vertraut seinem journalistischen Freunde, daß fich am 23. Februar in der Domkirche zu Brixen etwas schauerliches zugetragen habe, denn P. Gottfried habe von der Kanzel herab schlechte Zeituugen als eine Hauptursache des Verderbens in unseren Tagen bezeichnet und schließlich gar noch den „katholi schen,, Boten auf den Index gesetzt. Der Bote läßt den Predi ger also sprechen: „Eine weitere Ursache

sind die schlechten Zeitungen, die seit einiger Zeit darauf ausgehen, das so noth wendige Ansehen der Priester zu untergraben. Da nenne ich zuerst das Tagblatt, dann die konstitionelle Bozncr Zeitung und dann den Tiroler Boten, der bald das Priesterthum be feindet, bald wie eine Säule die Religion stütze. Dieser Herr ist ein Affe mit einem Gebetbuche in der Hand. — Das Tag blatt ist vom hochwst: Fürstbischof von Brixen, die konstitutio nelle Bozner Zeitung vom hochwst. Fürstbischof von Trient verboten worden

; den Boten verbiete ich." — So der „Katho lik" im Boten: der Prediger aber sprach, um nur ein paar Stellen des „Katholiken" zu illustriren, so: „Der Bote, dem es so gut ansteht (das Moralisiren), und der da einherschreitet, wie ein Affe, mit einem Gebetbuche in der Hand." Herr „Ka tholik", es ist nicht dasselbe: „Der Herrist ein Affe", und: „Er schreitet daher wie ein Affe." Denn sonst wäre es auch das selbe, wenn jemand sagen würde: „Sie schreiten im Boten ein her wie ein Katholik

" und: „Sie sie sind ein Katholik", was manche Leute mit Grund anzuzweifeln wagen. Oder eine an dere Stelle: Der „Katholik" läßt den Prediger sagen: „Den Boten verbiete ich" im Gegensatze zum Verbot der Bischöfe. — Nun aber hat der Prediger das Lesen des Boten abgerathen, weil der Bote zu „katholisch" ist u. dgl. nicht aber, wie es der „Katholik" heraushörte, in einem Gegensatz zum Verbot der Bischöfe, was, wie der Katholik meint, den anwesenden Herrn Bischof frappiren mußte, da es ja wie ein Verweis klang. Nachdem

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 09.10.1873
Physical description: 4
m Aus dem Oetzthale. 6. Okt. (Zu den Wahlen) beginnt im „Boten" vom 2. Oktober ein Artikel, in welchem ein Pseudo-Oetzthaler den alten Stadtvater und dessen Kinder neuerdings auf echt liberale Art anredet. Dieser „Boten"- Korrespondent schreibt, nachdem er uns „Oetzthaler in gerader Zahl" als Feinde des Fortschrittes mit schwarzer Kleidung in ein klerikal-tyrannisirtes Thal versetzt hat, wir hätten nicht ge wußt, wer der Oetzthaler Korrespondent des „Boten" sei, und eröffnet

uns, daß derselbe zur Ehre des „Boten" seinen „väter lichen" Artikel im Oetzthale geschrieben habe, wo jetzt Manchem die Augen ausgegangen seien, um sich nicht mehr blindlings, am „klerikalen Gängelbande" führen zu lassen; ferner, daß das Touristenwesen und die Eisenbahnen uns Oetzthalern ein Stich in unser für das Volkswohl kaltes Herz seien, und daß wir, statt dieses zu fördern, unsere sauer erworbenen Kreuzer nach Brixen und Rom schicken. Wir seien ferners Feinde der Land wirthschaft und der Postverbindungen

, verhöhnen unsern Lands mann Adolf Trientl; und zuletzt behauptet er in seiner Groß- muth, daß es bei uns einige offene und viele versteckte Liberale gebe, und verurtheilt zuletzt unsere vaterländischen Reichsräthe. Zur Ehre des „Boten" und zur Erleichterung seiner schweren Korrespondentenbürde wollen wir ihm wieder auf dem Wege der „Tiroler Stimmen" seine Oetzthaler Waare näher beleuchten. Wenn man vom Fortschritt spricht oder schreibt, muß man zuerst wissen, was man unter dem wahren Fortschritte

, theils aus Wohldienerei sich genöthiget sehen, statt ihren täglichen Berufsgeschäften nachgehen zu können, sich unter das tyrannische Joch des Liberalismus spannen zu lassen und so liberale Politik treiben zu müssen. Was Selbstständigkeit betrifft, gehen wir Oetzthaler mit Dir, Herr Pseudo! nicht in Tausch. Daß wir Oetzthaler jene Hand, welche im Wege des „Tiroler Boten" mit so väterlichem (?) Rathe zu uns gekom men ist, gleich erkannt haben, dürfte unserm liberale Mufti un sere Unterschrift

, sind fruchtbringender zum Volkswohle angelegt, als wie die leicht erworbenen Gul den der Liberalen in den Banquierhäusern, Lusthäusern und Ad ministrationen der jüdischen Zeitungspressen zu Wien und anderswo. Was unsern Landsmann Adolf Trientl anbelangt, so können wir versichern, daß uns derselbe jedenfalls viel lieber ist, als der „Boten"-Korrespondent; denn in Trientl achten und schätzen wir erstens seine geistliche Würde, zweitens unsern Landsmann und drittens seinen Eifer für die Landwirthschaft

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1877
Physical description: 4
können zu diesen Preisen liefern. Katholischen Vereinen und Festversammlungen zur Jubiläumsfeier sei dies Büchlein, welches in seinem Inhalte so anziehend, durch die ge wählten beliebten Volksweisen ohne besondere Einübung der Lieder jederzeit, selbst in letzter Stunde noch zu verwenden und durch die so billig gestellten Parthiepreise so leicht anzuschaffen ist, angelegentlichst empfohlen. Zweiter Brief an den Herrn Anton Schu macher, Redakteur des „Boten". Sie widerrufen also die auf dem famosen Brief-Couverte

oder etwas Aehnliches, würden Sie dann den Nachweis liefern, daß Sie kein Dieb seien, oder würden Sie von dem Angreifer fordern, daß er seine Beschuldigung beweise? Doch Sie bringen ja Beweise und welche? Ich glaube Ihnen einen Dienst zu thun, wenn ich sie verbreite; man höre also: „Zu unserer Rechtfertigung (!) bemerken wir hiezu Folgendes: Der Redakteur des „Boten für Tirol und Vorarlberg" erhielt verschiedene Male anonyme Zuschriften stets von derselben Hand augenscheinlich mit plumper Absichtlichkeit

unortographisch geschrie ben. Diese anonymen Zuschriften enthielten stets irgendwelche schnöde auf die Redaktion bezügliche Bemerkung, sie waren stets die Vorläufer von Angriffen in den „Tir. Stimmen" auf den „Boten". Auch die am Sonntag vom Redakteur uneröffnet an die Red. der „Stimmen" zurückgesandte (am Montag erschien in den „Stimmen" Guidi's Erklärung gegen die Korrespondenz aus Rom in Betreff des Kard. Antonelli) trug die Adresse von der selben Hand, von der die früheren Briefe geschrieben

, welche Glossen von derselben Hand tragen. Das ist das Höchste, was die Logik noch über sich ergehen laffen mußte. Wir haben sehr oft schon anonyme Briefe erhalten und es mag oft genug vorgekommen sein, daß wir am Tage darauf im „Boten" angegriffen wurden; aber es ist uns deßhalb nicht ein gefallen zu behaupten, diese Briefe seien von Ihnen ausge gangen. Endlich versichern wir Sie, daß wir nach den Einspruchs verhandlungen der „N. T. St." gar kein Interesse hatten, an den Herrn Präsidenten des Landesgsrichtes

eine Nummer der „Stimmen" zu senden. Wir haben nie an diesen Herrn eine Nummer gesandt oder deren Absendung veranlaßt. Das hat jedenfalls eine ganz andere Persönlichkeit gethan, ohne daß wir davon auch nur eine leise Ahnung hatten, bis wir es im „Boten" lasen. Wir erklären alle Behauptungen des „Boten" ohne Aus nahme als vollständig unwahr, soweit sich selbe auf die Redak tion unseres Blattes beziehen; wir laffen Jedermann selbst ur theilen, ob es eine Gemeinheit war oder nicht, auf Grund

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 21.05.1869
Physical description: 4
aus dem vom Boten angeführten Grunde die Schranken eines nicht- > politischen Vereines nicht überschreiten, geschweige, daß er sie über schritten hatte — aus der im „autheniischen Bericht" bezeichneten Ursache. — In dem aus „authentischer Quelle" geschöpften Artikel des „Boten" heißt es weiter: „Der Herr Dekan von Schlanders betrat noch die Bühne, brachte ein Hoch auf Seine Heiligkeit Papst Pius IX., ans den hcchwst. Fürstbischof von Brixen, dann endlich auch auf Sr. Majestät den Kaiser

eines Artikels Anspruch machen kann!? Der Drang der Ge schäfte erlaubte es mir leider nicht dieselbe früher zu beantworten. Nun zur Sache. Die Erwiederung in Nr. 104 des „Boten" fängt gleich wieder mit einer Unwahrheit, oder, um es etwas schöner auszudrücken, mit einer Behauptung an, die er nicht beweisen kann, wie übrigens schon noch mehrere drinnen sind. Weiter gehend fin den wir, daß der Herr Correspondent der Ansicht ist, es sei in mei nem Artikel „ein wüstes Geschrei" erhoben, bleibt aber den Beweis

solche in den „N. T. St." nicht selten sein, obwohl er dieselben nie oder doch nur der Auf schrift nach zu Gesichte bekommt. Dann macht er in seiner Erwie derung einen Schritt weiter und behauptet: „daß alle Leute, welche in die Lage kamen, seinen Artikel (d. h. den des p« Correspondentm der „N. T. St.) zu lesen, über diesen journalistischen Kampf herz lich lachten." Ich bin aber in der angenehmen Lage dem Herrn Correspondenten des „Boten" bestimmt sagen zu können, daß die, so den Artikel der „N. T. St." hier gelesen und „herzlich

lachten", in verschwindend kleiner Zahl sind; daß hingegen viele waren, die ihn lasen und sehr entrüstet waren über den entstellten Bericht des „Boten", sich aber sehr freuten den wahren Sachverhalt dem „Boten" gegenüber dargestellt zu sehen; und das könnte auch fac- tisch bewiesen werden. Die Phrase: „Zum Glücke gibt es ihrer (o. h. Gesinnungsgenoffen des (-«Correipondenten der „R. T. St.") sehr wenige in Ampezzo" ist nichts Neues mehr; man hat selbe schon mehr als oft mit denselben oder beliebigen

oder Schrift besonders hervorzustreichen. Im G genthttle scheint mir, haben meine Zeilen den Herrn Correspondenten „außer Fassung ge bracht", ihn, ob der enthaltenen und bewiesenen Wahrheit böse ge macht, wie jeder unbefangene Leser aus dem Vergleiche der zwei in Frage stehenden Artikel mehr als hinlänglich ersehen kann. Sehr schön klingen die Worte, wo er sagt: 1. „Ich enthalte mich weiterer Commentare, weil ich für die dem „Boten" mitgetheilten Notizen einstehe", und das wäre auch recht

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 17.05.1870
Physical description: 4
einen Fußiritt zu versetzen. Ein LandeSverlheidiger, der in der That den Gränzstein nicht beachtete. * Weißenbach. 12. Mai. Schon am 15. April gab der Gefer tigte nachstehende Erklärung unter der Arreste des Tir. Boten auf die Post. Da ich nicht annehmen kann, daß man Briefe an den „Boten" konfiscirt, so bleibt mir nichts anderes übrig, als zu glauben, daß der „Bote" in seiner Art von Gerechtigkeitsliebe, dieser meiner Ehrenrettung di« Aufnahme verweigert habe, wohl deßhalb, weil aus derselben das saubere

Treiben liberaler Correspondenten an den Tag tritt. Mein Schreiben lautete: „Löbliche Redaktion des „Boten für Tirol und Vorarlberg." Ich ersuche sie folgende Er klärung auf Grund des Preßgesttzes in ihr Blatt aufzunehmen. Oeffentliche Erklärung. Gestern bekam ich Nr. 79 des „Tiroler Bo ten zu Gesicht. Ich staunte, als ich unter einer „öffentlichen Er klärung" von der „Majorität der hiesigen Gimeinde-Vrrtretung auch meinen Namen las. Ich will nun erklären, wie meine Namens unterschrift

die bei der Schulprüfung Assistenz geleistet haben, und nichts von dem Bedauern und Mißfallen über diese beiden Vorgänge." Johann Schmied hat mir daher, ohne daß ich es bemerkte, etwas anderes zum Unterschreiben untergeschoben, als ich unterschreiben wollte. Ich muß das als einen Betrug erklären und nehme meine Unterschrift hiemit öffentlich zurück. Wäre mir diese „Erklärung", wie sie in Nr. 79 des »Tiroler Boten" ver öffentlicht ist, zum Unterschreiben vorgelegt worden, so hätte ich nie und nimmer meine Unterschrift

und nichts Arges ahnenden Mann einfach getäuscht, weshalb ich es meiner Ehre und meinem Gewissen schuldig zu sein glaube, hiemit öffentlich meine Unterschrift zurückzunehmen. Ich gönne sehr gerne dem „Boten" das zweifelhafte Vergnügen, durch ein Vorgehen, welches er mir gegenüber übte, sich selbst ein solches Zeugniß unparteiischer Gerechtigkeitsliebe ausgestellt zu haben. * Buchenstein, 11 . Mai. (Entgegnung.) Unterzeichneter bittet folgende Berichtigung in Ihr geschätztes Blatt aufzunehmen: Ich lese nie

den „Tiroler Boten" und kam nur vom Ungefähr in Kenntniß, daß in Nr. 94 desselben aus Ampezzo vom 24. April datirt ein Artikel erschienen sei, den richtig zu stellen, ich meiner Ehre schuldig zu sein glaube. Ob oder wann eine Schulprüfung hier in Buchenstein stattfinden werde, wußte ich in Wahrheit nicht früher als am Tage der Prüfung. Die Prüfung, die ich nach dem „Tiroler Boten" gehalten haben soll, bestand in Folgendem: An einem Freitage Vormittag war ich verhindert, um, wie eS ge wöhnlich geschah

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 19.05.1868
Physical description: 4
zen gebildeten Welt unbeanständeteu Satz, den unsere durchaus ruhig gehaltene Korrespondenz „von der Drau" in Nr. 4 der „N. Tir. Stim." enthielt, beanständete der amtliche „Bote" von gestern. Warum dem „Boten" der erwähnte Satz sehr unbequem ist, begreifen wir, so wie wir uns zu erklären wiffen, warum er so oitl auf den Satz bält: „Die Zeiten andern sich und wir mit ihmn." Dem ärmlichen »Boten" der n um Aera ist die ganze Ge schichte, seine eigene miteingerechnet, ein Kapitel, vcn

dem ihm, vorderhand wenigstens aus doppeltem Grunde sehr erwünscht siin muß, es existirte nicht einmal die Spur davon. Hat er doch die Ehre, will sagm den Beruf, augenblicklich die mooerne Staats- weieheit zu vertreten, deren oberster Gru ndsatz ist: die Lei reu der Geschichte unbeachtet zu laffen, die Geschichte selbst zu läugnen. Es erklärt sich daher recht einfach, weßhalb dem amtlichen „Boten" die ganze Korrespondenz „von der Drau" sehr ungelegen kam. Doch dieser Umstand konnte den Verfaffer der Korrespondenz

und läßt nicht undeutlich durchblicken, daß er obendrein nicht üble Lust hätte, das edle Hand werk der Dmuntiation zu treiben, denn staatsgeiährlich ist ihm be rufsgemäß die Geschichte und staatsgefährlich ist ihm daher auch historische Thatsachen anzuzuziehen. Und um das Staatsgefähriiche der in der Drau-Korrespondenz angezogenen historischen ^Thatsachen vor seinem Publikum herauszustreichen, kommt es dem „Boten" auch nicht darauf an, Gedanken und Ausdrücke in unseren Artikel hinzulegen

. Die er nicht enthalt. Damit unsere Leser von dem gelun genen Artikel des „Boten" einen Begriff bekomme», wollen wir eine kleine Blumcnlese von Ausdrücken bringen, die der gegen uns gerichtete „Boten" Artikel enthält; diese Salon-Ausbrücke sind: „Dreschflegel und Knüppel," „nackt hingestellte Drohung," „Him mel und Erde mit Lärm und Zetter erfüllen," „wahre Berserker- wuth, verleumden, verketzern, verschimpfen, mit Stumpf und Stiel ausrotten," „ein Bischen Rebell machen und herumspektakeln," „thät liche Ausfälle

." Alle diese von Bildung zeugenden Ausdrücke und zwar durchsetzt mit einer entsprechenden Portion von Verdächtigungen und Schimpfereien auf die Konservativen enthält der Artikel des „Boten." Möge er fortrasen, solange es ihm behagt! Wir trösten uns, wenn es eines Trostes bedürfte mit dem Leibspruch des „Boten:" Die Zeiten ändern sich und wir — der Bote — mit d. h. der „Bote" wird noch lange die Ehre haben die poli- trsche Windfahne am Inn zu sein. Brixen, 17. Mai. Der hochwürdigste Fürstbischof hat, wie Sie wiffen

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Page 2 of 4
Date: 15.07.1869
Physical description: 4
, so nichtssagend, daß wir es nicht für schicklich erachteten, mit einem Denuntiauten in einer so wichtigen Sache, wie die Landesvertheidigung und waS darauf sich bezieht denn doch ist, ein Wort zu verlieren. Der „Boten-"Korrespondent spielte seine Rolle bis zu Ende und machte uns in Einem den Vorwurf, wir hätten die Enthüllungen preußischer Blätter über die Politik Oesterreichs im Jahre 1866 in Nr. soviel wohl erwähnt, aber noch nie als das bezeichnet, was sie sind. Wie diese Sache zu der von uns angeregten

Frage der Landesver- theidigungs-Ordnung paßte, ist vernünftigen Leuten noch immer ein Räthsel; anders denkt freilich der Korrespondent des „Boten," dem es offenbar nur um dm Nachweis zu thun war, daß die N. T. St. „die Absichten der Negierung verdächtigen, anderen Zweck können ihre Bemerkungen (betreffeno die Landesvertheidigungs-Ordnung) nicht haben." — So fertigte uns der „Bote" am 8. d. ab. Allein anstatt die Landesangelegenheit todt zu schweigen, kamen wir am 9. ds. darauf nochmals zu sprechen

. Fretlich nur deßwegen, um der „Schützenztg." zu erwiedern; dem „Boten" wollten wir auf diese Weise zu verstehen geben, daß wir uns mit ihm zwar in keinen Disput einlaffen, daß wir aber auch trotz semes Terrorismus der Frage nicht aus dem Wege gehen. Und was wir in Nr. 153 zur Landesvertheidigungs-Ordnung sagten, muthete den „Boten" nach seinem eigenen Geständnisse ganz eigen an, er hielt uns für so etwas, was man „inspirirt" nennt und begreiflich daher, daß er uns in recht anständiger Weise antwortete

werden, sondern es ist auch bestimmt, daß die Landwehren im Falle der Noth über die Leitha her und hin, über die Grenze marschieren sollen. Nach dieser Auslassung des „Boten" wird man noch bester begreifen, warum wir die Versicherung der „Sch. Ztg.," daß gar kein Grund zu einer Besorgniß vorliege, daß das tirolische Landes- vertheidigungs-Jnstitut in seinem Wesen und Charakter gefährdet werden wolle, freudigst zur Kenntniß nahmen; wir glaubten dieß umsomehr thun zu sollen, als die „Sch. Ztg." uns anwies

sein muß, weil er im amtlichen „Boten" steht, der diesem Bericht mit Rücksicht auf seinen famoien aus „authentischer Quelle" gefloffenen vom 14. Mai sicher ein Plätzchen nicht gegönnt hätte" Man schreibt deut „Boten" aus Bozen: „Wie wir vernehmen, ist die aus Anlaß der bekannten Vorfälle bei der Vereins-Versammlung zuSchlanders am 9. Mai d Js. eingeleitete Untersuchung wegen des Verbre chens der öffentlichen Gewaltthätigkeit (§§. 81 und 99 des St.-G.) vom Kreisgerichte Bozen eingestellt worden

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Page 3 of 4
Date: 02.12.1869
Physical description: 4
300 Säcke gleichen Inhalts lagern. DaS Pulver wurde sequestrirt, der Spediteur in Mytilene verhaftet. — Die Diplomaten drücken auf den Vizekönig von Egypten, um ihn nachgiebig zu stimmen, also für das ihm von der Pforte ‘ zukommende Ultimatum zu gewinnen. Gleichzeitig bieten in Kon stantinopel die Gesandten Alles auf, um den Sultan zu vermögen, das Ultimatum in milderem Tone abzufaffen. — Korrespondenzen» a Innsbruck, 1. Dez. (Die zweiseitige Selbst empfehlung des „Boten.") Der „Bote

" präjentirt sich heute sämmtlichen Gemeindevorstehungen Deutschtirols, die er, wie er sich ebenso nobel als zart, also dem Geiste der neuesten Aera ganz entsprechend ausdrückt, „hiermit freundlichst einladet" sich auf ihn zu abonniren. Wie diese „freundliche Einladung" zu ver stehen, bez. wie sehr dem „Boten" mit der Phrase Ernst ist, gibt er selbst deutlich genug zu wissen, denn, sagt er, der „Bore" als „das Amtsblatt des Landes sollte in keiner geordneten Gemeinde- kanzlei fehlen." Wie einschmeichelnd

versammeln, sofort zu öffnen? Wir erlauben uns daran zu zweifeln und wir zweisiln daran umsomehr, als es sich durchaus nicht einmal allein darum han delt, den „Boten" wegen der amtlichen Mittheilungen in die Ge meindekanzlei zu bringen, wie, abgesehen davon, daß er gerade heute gar keinen amtlichen Theil hat, aus folgender Setbstempfeh- lung hervorgeht: „Es mögen vielleicht manche Gemeindevorsteyu»gen, durch die fortwährenden Angriffe gewisser Blätter auf den Tiroler Boten irregeführt, glauben

nicht an, sich als Gegeniatz „einseitiger Blätter" anzupreisen und unter dem Motto: „Eines Mannes Wort ist keines Mannes Wort" allen Gemeindevorstehungen zu empfehlen. Nein, diese Taktik ist nicht klug! Der „Bote" wird - es sich selbst zuschreiben müssen, wenn er diesmal kein gutes Ge- 0 schüft macht, was uns insoferne freut, als wir in Folge der Selbst- ° ewpfehluvg der Gefahr entrückt werden, von „irregeführten Ge- - meindevorstehungen" sprechen zu können, von denen Manche sich auf den „Boten" auch fürder

— nicht abonniren werden, selbst wenn er den Vorstehungen das Geld zur Verfügung stellen würbe, 0 damit sie aus der Gemeindekauzlei dem „Boten" zu Liebe eine Art ö Lesezimmer machen könnten. a A Innsbruck, l. Dezember. (Antwort.) Der „Bote" ersucht rn seiner heutigen Extrabeilage die „N. T. St." um „ge fällige Aufklärung" hinsichtlich des Hirtenbriefes des Bischofes von O leans, ob nämlich derselbe „auch ein häretisch-schismatisches (ketze risches) Produkt" sei. Die „N. T. St." geben bereitwilligst

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 18.02.1871
Physical description: 4
, daß die Ladiner in pa triotischen Fragen großer Lauheit sich schuldig machen, zu ml wenn uns auch nicht der Euneberger in Nr. 29 des „Boten" aufwecken würde. Doch wird man uns das Zögern leicht ver zeihen, wenn man bedenkt, daß der altersschwache „Bote" lange Zeit braucht, die Hochthäler Ladiniens zu ersteigen. In Nr. 26 des „Boten" läßt ein Korrespondent darüber seinen Aerger los, daß „ein noch sehr junger Mensch jenen freiheitsdurstigen Artikel in Nr. 24 der „N. T. St." geschrieben hat." Der „Bote

" soll sich aber doch für die Zukunft das Sprüchwort merken: „Kehre zuerst vor deiner Thür" und: „Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken in deinem Auge siehst du nicht." Denn dieselbe Nummer des „Boten" bringt einen Artikel von einem Enneberger, der, wenn auch vielleicht älter an Jahren, so doch nur mit harter Mühe Len Course von 142 l / 2 fl. (bei 100 fl. Emzahlung), der ein künst lich hinaufgeschnellter ist, nicht mehr zum Kaufe zu empfehlen. Mögen die Bestellungen der Honved-Armee und die des Reichs

und sind letztere jetzt ein von gut unterrichteten Per sonen stark gekauftes Papier. (Schluß folgt.) Mittelschulen entwachsen ist. Nun findet es gewiß jeder leicht begreiflich, daß ein junger Mensch nach Freiheit dürstet; doch unverzeihlich ist es, wenn ein Mensch sich mit Fragen beschäf tiget, von denen er noch gar kein Verständniß hat. Der En neberger im „Boten" scheint wohl nicht das rechte Handwerk gelernt zu haben, denn zum Artikelschreiber, zumal für ein amt liches Blatt, zeigt er sich ganz unfähig

und Nützlichkeit deutscher Schulen in Ladinien zum wenigsten lächerlich, und die Art und Weise, wie der Enneberger im „Boten" Wünsche des Volkes fabri- zirt, geradezu empörend finden. Ec jammert, daß die ladinische Sprache arm an Worten und Formen sei; wenn das ein Grund wäre, in Ladinien deutsche Schulen einzuführen, so könnte urait mit dem gleichen Rechte jede Volkssprache ausrot- terr da einer solchen gewöhnlich die abstrakten Begriffe fehlen. Uedrigens wollen wir es dem Enneberger im „Boten" gerne glauben

12 auch in der Regel ladinisch predigen. Weiter meint der Enneberger im „Boten", daß ein italienischer Vortrag einem Drittheil der Zuhörer und besonders den Kin dern unverständlich sei. Glaubt der Herr denn wirklich, daß deutsche Kinder einen deutschen Vortrag auch nur halbwegs auf fassen! Diese seine Meinung könnte ihm nur jedwede Erfahrung absprechen. Das ladinische Volk jedoch, welches den kindlich religiösen Sinn, der zum Verständniß eines religiösen Vortra ges nothwendig ist, Gott Lob noch nicht verloren

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Page 1 of 4
Date: 07.12.1869
Physical description: 4
, 6. Dezember. Wozu die Agitation? — Man wird es nur natürlich finden, wenn wir einmal die Frage st-lleu: Warum agiliren die Liberalen im Lande neuestens gar so sehr gegen die Landtagsmehrheit und qezen die Verfassung? Die Liberalen des „Boten" möchten iure Wühlerei dadurch in ein volksthümliches Kleid hüllen, daß sie sich den Schein geben, es sei ihnen nur um die Erhaltung des Landes- vertheidigungsmst tutes und um Abwendung einer drohenden schwe ren Last von Tirol zu thun. Derlei steht im offiziellen

Boten zu lesen, so oft man's will, allein das Gefasel ist doch zu seicht, als daß wir die Frage noch weiter unterdrücken könnten, warum diese auch vom „Boten" patconirte Agitation gegen die Verfassung und Allarmirung des Volkes geduldet wird? Wir stellen diese Frage um so entschiedener, nachdem die Liberalen des „Tagblatt, die ja auch gleich denen vom „Boten" die Rolle der Volksfreunde spielen, durch den bettelpreuß schen Artikel vom letzten Freitag dem „Boten" das volksihümliche Kleid ganz

ordentlich in die Höhe gehoben ha ben. Das mag vom „Tagblatt" nach dem Dafürhalten des „Bo- | ten" unartig und voreilig gewesen sein, aber sintemalen die Libe ralen des „Tagblate" aus Grundsatz das find, was sie sind, so ist unsererseits die Annahme berechtigt, daß die Liberalen des „Boten" i die mit denen des „Tagbl." gemeinsam gegen die Landtagsmehr- i heit agiliren, entweoer nicht wiflen was sie wollen, oder daß sie dasselbe wie da« „Tigbl." wollen. Dem heutigen „Boten" nach zu schließen dürfte

, denen des „Tag- bla t" uno des „Boten" darum zu thun, dem Ministerium mrt ihrer Agitation einen Dienst zu erweisen. Rem, so schlechte Poli- ttter find unsere Fortschrittsleute doch nicht. Sie können sich ja unmöglich verhehlen, daß selbst im Falle als das Ministerium mit ihrer Agitation einverstanden sein dürfte, durch dieselbe doch nur an den Tag käme, wie wenig und wie unbedeutende Anhänger dasselbe in Tirol zählt. Mit der jetzigen Agitation wird demnach das parla mentarische Ministerium gewiß

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Page 3 of 4
Date: 01.03.1877
Physical description: 4
fort und fort verurtheilt werden, ihre eigenen Kinder aufzu zehren. Wenn jemand eine Thatsache, die vor Aller Augen liegt, einfach wegläugnet, so kann man mit ihm darüber nicht streiten, sondern man muß einfach an das Urtheil der übrigen vernünftigen und mit gesunden Sinnen begabten Menschheit appelliren. Und so können auch wir uns begnügen, gegenüber den Schimpfereien des „Boten" ganz einfach auf das Treiben des „Boten" in den letzten !4 Tagen verweisen. Der „Tiroler Bote" tritt den Rückzug

den „Tiroler Boten" auf ähnliche Weise zum Beweise seiner Behauptungen zu bringen versucht; aber es war immer umsonst. Der „Bote" hat bereits mehrere- mal den Boriourf, daß er ein Lügner und Berläumüer sei, ruhig auf sich sitzen lasten und sich hiemit in den Augen eines jede» anständigen Menschen das Urtheil selbst gesprochen. Jetzt möchte der „Bote" uns in dieselbe schiefe Lage bringen, in der er sich befindet. Er hat sich jedoch bedeutend verrechnet, wenn er glaubt, ein konservatives Blatt

auf die gleiche Linie zu stellen in Bezug auf Ehrgefühl mit einem offiziösen. Wir werden dem „Boten" die Antivort nicht schuldig bleiben. Der unverschämte Angriff des „Boten" befindet sich in der Nummer 64 vom 18. Mä>z vorigen Jahres und lautet: Das konservative Tirolrrvolk sei „nicht unähnlich dem Proletariate» welches seinen sozialen Wühlern nachläuft." Schon oft scheint ihn dieser un überlegte taktlose Ausspruch, womit er das ganze von seinem Kaiser so oft ausgezeichnete Tiroler Bvlk beleidigte, gereut

zu haben. Aber er hat einmal seine innersten Gedanke» geoffenbart. Dagegen hilft kein Abläugnen. Als erheiternd müffen tvir unsern Lesern aus dem „Boten" noch erzählen, daß der Alte sich rühmt, „schon vor Jahren" den päpstlichen Segen erhalten zu haben. Wir sehen selbst ein, daß das lange her sein muß und nachdem der „Bote" sein politisches Kleid öfter wechselt als unsere Modedame» das ihrige, kann es wohl auch vorgekommen sein, daß er einmal katholisch war. W. Sterzing, 27. Februar. Am Sonntag 4. März, Nachmittags 2 Uhr. findet beim

sind die Boten" oder an die weihevolle Stimmung in „Wir preisen selig", „Seid uns gnädig" oder an die vorzüg lich drauratische Wirkung in den Chören „Steiniget ihn", „Ist das nicht", oder endlich an die Wirkung der verschiedenen Chorale, wir würden eben in der Aufzählung der Schönheiten nicht mehr fertig, es wär' denn, wir würden jede einzelne Num mer hervorziehen. All' das verbunden mit großartiger moderner Jnstrumentirung, die trotz ihres Reichthums stets das richtige Maß zu halten weiß, muß

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Page 2 of 4
Date: 08.03.1875
Physical description: 4
seien; wir haben nicht einmal gewagt zu fragen: Wo her denn diese großmüthigen Spenden? Sind alle Spender von der Art, daß sie ungenannt bleiben wollen? Denn man hat keinen Dank, — wie sonst üblich und billig ist, — in irgend einer Zeitung veröffentlicht gelesen; ja wir waren fest über zeugt von der wirklichen Existenz der nahe 4000 fl. frei- williger Spenden, da der bis zum Kreuzer wohlunterrichtete (H-Korrespondent aus Hall in Nr. 47 des „Boten" wörtlich also schreibt: .Am ganzen Baue

, einschließlich der Einrichtung, von 18,000 fl. sind nahe 4000 fl. bereits mit Ende 1874 durch Spenden getilgt gewesen. . . . Wir sagen daher fest und kühn: Daß die Steuerträger für den Kindergartenbau eigentlich gar nichts zu leisten haben." Allein in Nr. 48 des „Boten" erscheint der nämliche wohlunterrichtete (Z-Korrespon- dent aus Hall nicht, wie gewöhnlich, in voller Waffenrüstung, sondern ganz sanft und bescheiden mit der unerwarteten Er klärung. die wörtlich also lautet: „□ Hall, 27. Febr. An un serer

Korrespondenz im heutigen „Tiroler Boten" haben wir nur das Versehen zu berichtigen, daß jene nahe 4000 fl., welche bis Ende 1874 effektive an der Kindergartenbauschuld abge tragen wurden, nicht vollständig aus Spenden bestehen, sondern daß hieraus 1618 fl. 92 kr. ö. W. vom Schuldentilgungsfonde bestritten worden sind." Was ist nun Wahrheit? Jetzt kom men uns freilich manche bescheidene Zweifel, ob der löbl. Stadt magistrat in den langen ©* und (Z-Korrespondenzen des „Boten" aus Hall nichts finden

platzzugreifen habe, wenn weder die Akzis- erhöhung oder auch nur ein Kreuzer derselben in den Schulden tilgungsfond fließt, noch zum Kindergartenbau verwendet wird", wenn also keine Steuererhöhung irgend einer Art, kein Akzis- gelv, kein Platzkreuzer, keine Hundsteuer u. s. w., kurz kein Bürgerkreuzer, der in irgend einer Steuersorm gezahlt wird, dazu verwendet wird, wie uns sowohl die „amtliche Berich tigung" zu versichern scheint und wie der (Z-Korrespondent des „Boten" in Nr. 47 „fest und kühn" behauptet

fl. 92 kr. zu leisten gehabt. x Au- dem Salzburgifchen, 3. März. (Zur Dienstboten.Ordnung.) Mit Interesse verfolgen wir hier die Bestrebungen des Tiroler Landtages, die provisorische Dienst- boten-Ordnung zu revidiren und auch zu verbessern. Niemand wird die Schwierigkeiten verkennen, denen eine solche Revision ausgesetzt ist. Ist doch überhaupt das Gesetz so ohnmächtig gegenüber den menschlichen Leidenschaften und aus diesen kom men ja die Unordnungen im Dienstbotenwesen! Die menschlichen Leidenschaften herrschen

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Page 3 of 4
Date: 11.11.1868
Physical description: 4
und gar nicht Ernst ist. Der „Bote" zweifelt nur, um seiner leidenschaftlichen Erregt heit gegen Prof. Greuter neuerdings Luft zu machen. Die „takt losen Worte" des Abg. Greuter am 6. ds haben, so sagt der „Bote," bewirkt, daß die in der Wehrfrage Tirol und Vorarlberg günstige Stimmung im Abgeordnetenhause wieder zu Ungunsten der beiden Länder umschlug. — Diese Worte des „Boten" enthalten für's Erste eine sehr starke Denuntiation des Abg. Greuter, eine Denuntialion, die, wäre sie auch gegründet

, geeignet wäre, das Ansehen und die Stellung GreuterS im Lande zu ruiniren. Allein wäre das, was der „Bote" behauptet, wahr, so kann man sicher sein, daß Greuter, der sein Vaterland so sehr liebt, sofort sein Mandat zurückgelegt haben würde, ohne erst die Mahnung des „Boten" abzuwarten. Run ist aber Prof. Greuter noch immer Abgeordneter, und weil daS der Fall ist, darum ist die Behauptung des „Boten" unwahr und kann Greuter sein Ansehen trotz der starken Denuntiation deS „Boten" nicht verlieren. Mil

, um seinen Angriff gegen Greuter möglichst wuchtig und die Wirkung desselben recht groß zu machen, und um seine Tirol „freundliche Gesinnung" auf den Markt zu dringen. Allein so ungeschickt, gelinde ge sagt, es vom „Boten" von jeher gewesen und insbesondere in dresem Falle ist, die Stellung und das Ansehen GreuterS in der Eigenschaft als Volksvertreter anzugreifen, so ungeschickt ist es, Abgeordneten zuzutrauen, waS der „Bote" ihnen zutraut, daß sie wegen ein Paar „taktloser Worte" eines Abgeordneten

gegen ihre ^Überzeugung sogar für Beseitigung des Rechtes eines Lan ks stimmen könnten! Das glaube oder halte für möglich, wer wlu — wir vermögen es nicht, weil wir eine zu hohe Achtung vor Volksvertretern haben. Rein so weit kann es gar nicht kommen, daß Tirol der Fürbitte des „Boten" bedarf, und der ReichSrath so denken wir, wird dem „Boten" für die väterliche Ermahnung „ob jektiv zu bleiben" eben auch nicht Dank wiffen. — Und würde der Beschluß des Reichsrathes gegen Tirol ausfallen, so sagt uns daS Verbleiben

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Page 2 of 4
Date: 28.07.1873
Physical description: 4
des Landes", das er jeder staatsrechtlichen Bedeutung entkleidet hat, auf die von ihm selbst preisgegebene Landesordnung? Wenn der „Trentino" also erwidert, so wird der „Bote" seine Anschauung kaum an ders vertheidigen können, als mit dem Satze: „So will ich es und darum muß es auch so sein." Die Konsequenz in der Politik steht jedenfalls auf Seite des „Trentino" und nicht auf der des „Boten". Die Berufung des „Trentino" auf Artikel 19 des Staatsgrundgesetzes (nationale Gleichberechti gung) um daraus

die Zerreißung des Landes abzuleiten und zu rechtfertigen, thut der „Bote" mit der Bemerkung ab, das sei „ein abgedroschenes Thema und keiner weiteren Erwähnung werth." Zum Kapitel „nationale Gleichberechtigung" möchten wir die Herren vom „Trentino" an eine Trientner Korrespon denz des „Boten" erinnern, laut welcher es durch ein. wohl gemerkt am 1. Jänner 1869 in Wirksamkeit getretenes Statut unzulässig ist, auf dem Trientner Friedhofe Grabschriften in einer anderen als in italienischer oder lateinischer

der „Bote" des hiesigen „Tagblattes", von dem er es „charakteristisch" findet, daß eS (und neuestens auch die „Boz, Ztg.") sich auf die Seite des „Trentino" gestellt habe." Wir unserseits finden es weit cha rakteristischer, daß man beim „Boten" die Tendenzen des hie sigen konstitutionellen Vereines, dessen Organ das „Tagblatt" ist, so wenig oder gar nicht kennt. Sind denn die früheren so intimen Beziehungen zwischen dem „Boten" und dem kon stitutionellen Verein neuestens abgebrochen worden oder vermag

man von Seite der „Boten"-Leute nicht mehr hinter die Cou lissen zu sehen? Oder will man von Seite des „Boten" nun glauben machen, daß man mit dem konstitionellen Vereine nie in irgendwelcher Beziehung gestanden sei? Sonderbare Wen dungen ! Doch wir denken an die Wendung des Herrn von Siremayr und sehen der vollständigen Aussöhnung des „Boten" mit dem „Tagblatt" entgegen. Innsbruck, 27. Juli. In den altcentralistischen Kreisen herrscht heller Jubel über die Umkehr des Ministeriums, welche man in der Hal

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Page 2 of 6
Date: 09.06.1877
Physical description: 6
können. Zuerst klagt der „Bote", daß „die gesinnungstüchtigen Stabstrompeter im katho lisch angehauchten Lager der Staatsrechtler, die so gerne das Wort der hl. Schrift von den stummen Hunden für ihr Ge bell in's Feld führen", eine Zurückhaltung beliebten, weil der heilige Vater in seiner Ansprache an die österreichische De putation es für Oesterreichs Heil nothwendig erklärte, n düC Extreme in Betreff der föderativen Organisation des Staates zu vermeiden." Nun kommt im „Boten" das alte längst aus gesungene

zu verunglimpfen, so mußte man es zum Aeußersten bringen und ihm die Liebe zum Reiche verleiden. Wenn jetzt die Czechen sich demonstrativ nach Moskau wenden, so ist das nicht genug zu bedauern, aber ihr offiziöse Heuchler! habt einen guten Theil der Schuld daran. Man spielt nicht ungestraft mit den Gefühlen eines ganzen Volkes! Soviel über diese Enunziation des „Boten", das übrige sind Schimpfereien und unsinnige Folgerungen, die keine Wider legung verdienen und für vernünftige Leute auch keine brauchen

. — Ferner ärgert es den „Boten", daß wir gesagt, die Jtalia- nissimi, welche Italienisch-Tirol im hohen Hause vor dem Schottenthore vertraten, wagten es nicht, ihre Mandate nieder zulegen, weil sie wußten, daß sie nicht mehr gewählt würden. Der „Bote" fühlt tiefen Schmerz darüber, daß seine treuen Bundesgenossen in Wälschtirol so abhausen — wir begreifen dieses Gefühl. Um aber die Sache möglichst gründlich anzu fassen, geht er ihr aus dem Wege und redet von den zwei Er gänzungswahlen in Deutschtirol

. Nun „Bote", darüber werden die Wähler entscheiden. Wir haben nie gesagt, daß die Wieder wahl des Herrn v. Zallinger gesichert sei; ist uns gar nicht ein gefallen; denn wir haben nicht gehört, daß derselbe überhaupt kandidire oder kandidirt werde. Auch in Bezug auf den Frei herrn v. Seyffertitz können wir den „Boten" versichern, daß die Wähler, ohne sich um die Schrullen der Offiziösen zu kümmern, nach ihrer Ueberzeugung wählen werden. Jedenfalls ist es ge wiß. daß kein Parteigänger des „Boten" gewählt

werden wird. Also tröste Dich einstweilen damit, lieber, objektiver Alter! daß deine nationalliberalen Freunde in Wälschtirol ihr Mandat noch nicht niedergelegt haben. — Auf der vorletzten Seite endlich fällt dem „Boten" ein, daß er schon einige Tage nicht mehr von seiner eigenen „objektiven Hal tung" geredet habe und da sonst überhaupt Niemand davon redet, so begann er zu fürchten, das Märchen für brave Kinder könnte am Ende in Vergessenheit gerathen. Daher schlägt er gleich wieder den Ton des stinkenden Eigenlobes

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Page 3 of 4
Date: 26.11.1869
Physical description: 4
. Nc. 3768 herabgelang ten h. Entscheidung werden Euer Hochwürden zum Wissen in Kennt niß gesetzt. Der Präsident: Ccesseri. K. K. Landesgericht Inns bruck am 16. November 1869. Schüler, Direktors a Innsbruck, 25. Nov. Das „Tagbl." erbarmt sich des „Boten" und bittet gleichsam für denselben bei uns vor, denn er habe den besten Willen nach und nach konservativ zu werden. So schreibt unser kleiner liberaler Moniteur: „Die „N. T. St." ver wenden seit einiger Zeit täglich drei Spalten ihres kostbaren Rau mes

, um den „Boten" wegen seines Liberalismus auszuzanken." Ob es gerade drei Spalten sind, wird so ziemlich gleichgiltig sein; waS jedoch den „kostbaren Raum" betrifft, so hat es damit allerdings seine Richtigkeit, denn es fällt uns eben deßwegen nicht bei, mit dem „Tagbl." ebenso zu „zanken", wie mit dem „Boten." Sollte das „Tagbl." darum den „Boten" beneiden, so wäre das unseres Er achtens insoweit eine kleine Ueberhebung, als der „Bote" offiziell, das „Tagbl." hingegen selbstverständlich ganz unabhängig

ist. Es liegt daher in den Verhältnissen, die wir nicht ändern können, wenn wir den „Boten" in die Lage versetzen, wenn möglich täglich in seinem Berufe thätig zu sein. — Das „Tagbl." sucht zu beweisen, daß wir den „Boten" mit Unrecht immerfort nur auszanken, denn er mache regelmäßig an demselben Tage wieder gut, was er ver bricht. Zum Beweise dessen glaubt uns das „Tagbl." erinnern zu sollen, daß der „Bote" z vei Seiten hat, auf der ersten schleu dere er seine Donnerkeile gegen die tirolischen

Ultramontanen, auf der zweiten lege er täglich seine Lanze für die baierischen Ultra montanen ein, gelegentlich passire es ihm (oem „Boten"), daß er auch in ticolischem Ultramontanismus mache. — Nun das ist uns so wenig, als oem „Tagbl." neu, aber es bewirkt nicht, daß der „Bote" aufhört „Bote" zu sein. Das „Tagbl." scheint es ihm zu verübeln, daß er für die tirolischen uno die baierischen Ultra-

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Page 2 of 4
Date: 03.04.1869
Physical description: 4
nur von bestimmten Ministerpersönlichkeitm als Geschenk erhalten könnten und bei jedem Minist rwechsel den Verlust derselben fürchten müßten, so wären diese Völker der Freiheit über haupt gar nicht würdig. (Reform.) Innsbruck, 2. April. Gestern schon haben wir einige besonders „saftige" Stellen aus dem Artikel des Innsbrucker Korrespondenten des „Boten" hervorgehoben. Unsere Leser werden daraus die Ueberzeugung ge wonnen haben, daß sich auch im „Boten" neuestens Leute breit machen, die, nachdem

sie alle anderen Mittel vergeblich angewendet haben, deren sich die Parteien in Verfaffungsstaaten zu bedienen pflegen, zum letzten schreiten, das mit der Achtung, welche gegnerische Parteien sich anderswo unter allen Umständen gegenseitig zollen, nichts zu schaffen hat, sintemalen es darin besteht, den Gegner durch Poltern, Kettmgerassel und was sonst noch in dieser Rüstkammer sich vorfindet, niederzuschlagen. Offen gestanden — derlei Manöver verfangen bei uns nicht mehr. Alles schon da gewesen, was uns der „Boten

"-Korrespondent gestern vorgeworfen hat. Seit Jahr und Tag find wir an das und an mehr noch gewohnt; in den Wiener Blättern wird über die Opposition in Tirol kaum einmal anders, wohl aber noch „kräftiger" geschrieben, als der Korrespon dent des „Boten" gestern sich vernehmen ließ. Also und das merke sich der Herr, mit solchen Waffen ist uns nicht beizukommen; wir können sogar die Meldung nicht unterdrücken, daß wir uns freuten, als wir den gestrigen „Boten"-Artikel — der vielleicht und der Ertrag!! Geradezu

zu solchem Vorgehen erhalten hat? J^a Verdächtigungen und Verleumdungen hat der „Boten-" Korrespondent gegen uns, d. i. gegen die Redaktion^ dieses Blattes geschleudert. ES ist an ihm das, was er uns vorgeworfen, zu beweisen, widrigenfalls wir wissen, was wir - zu thun haben, denn und das merke sich der Herr: wir sind nicht so herabgekommen, daß wir Gleiches mit Gleichem vergelten könnten; wir haben einen zu guten Begriff von verfassungsmäßigem Leben und freuen uns zu sehr des Lebens, als daß wir unseren Beruf

im Jahre 1869 darin erkennen könnten, uns niederzulegen, damit uns der politische Gegner moralisch todtschlage. Das thun wir nicht, aber ebensowenig lassen wir uns von einem Unbekannten für vogelfrei erklären, mag so was immerhin sogar im „Boten" ver sucht werden. Dies unsere Antwort, die auch ein Programm ent hält. — Offiziöse Blätter gestehen, daß in Regierungskreisen d. h. im Ministerium Uneinigkeit herrscht. Dr. Berger hat, wie bereits erwähnt, seine Entlassung ein gereicht, aber nur Urlaub

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Page 2 of 4
Date: 26.05.1869
Physical description: 4
wählen, (die gewiß von noch weit größerer Bedeutung als Gemeinde wahlen sind), geschehen, da die künftigen Abgeordneten auch über viele religiöse Angelegenheiten des Volkes zu entscheiden haben werden." Dann fährt der Münchener Correspondent fort: „Es wird zwar die Vermeidung persönlicher Agitationen und direkter Wahlumtriebe verlangt, aber wer wird die Kontrole üben und wer wird so genau die Gränze bezeichnen? Wir können, schließt der ministeriell-gesinnte Correspondent des offiziellen „Boten

", in dieser Auslassung des Pastoralblattes nichts anderes sehen, als die offi zielle Verpflanzung politischer Agitation auf die Kanzel." Was geht aus diesen Bemerkungen hervor? 1. daß der Münchener Correspon dent und der „Bote" und zwar letzterer am 5. Mai nicht princi- p i e l l dagegen waren, daß die Gläubigen in Baiern auch von den Kanzeln aus über die mit dem Wahlrecht verbundenen Pflichten aufgeklärt werden. Weil aber der Münchener Correspon dent des „Boten" mittelparteilich d. h. ministeriell und darum

kein Freund der Ultramontanen ist, darum verlegte er sich 2. auf's Ver dächtigen, um sich so einen Wauwau zu schaffen, gegen den er dann losschlagen konnte. Das Facit ist sohin: Der Innsbrucker Cor respondent des „Boten" bekämpfte in Nr. 102 vom 7. Mai 1869 etwas, was der Münchener Correspondent desselben „Boten" in Nr. 101 vom 5. Mai d. I. grundsätzlich nicht verworfen hatte. Und die Lösung dieses Räthsels? Sie ist nicht schwer; das „Tagblatt" hat uns vor einigen Tagen den Schlüffel geboten

, in dem eS gegen den „Boten" schrieb: „Die geistliche Redaktion des „Auslandes" des Boten bespöttelt oft, was die offiziöse Redaktion des „Inlands" über den grünen Klee lobt" und umgekehrt — setzen wir angesichts des vorliegenden Faller bei. Innsbruck» 25. Mai. Die nächste Kammer in Baiern trägt die Farbe des Volkes und diese Farbe ist die blau-weiße. Wird die Regierung aus Respekt vor dieser Farbe umsatteln oder gehen? Keines von Bei den; echt liberal, wie sie ist, wird sie bleiben und eher als gehen, die Kammer

auflösen. Diese Aussicht eröffnet der Münchener Kor respondent des „Boten." Unsere verfassungstreuen Blätter sind voll Aerger und Zorn über diesen Sieg eines königstreuen Volkes über „die vaterlandslosen Hochverräther" und schimpfen das baierische Volk ultramontan, ohne zu merken, daß sie damit das Volk ehren und sich selbst in's Gesicht schlagen. Oder werden die Ver- faffungstreuen so keck sein, noch ferner die Ultramontanen als die größte Gefahr jedes selbstständigen Staates zu be zeichnen

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