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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 03.11.1871
Physical description: 4
. Was Mering für die Diözese Augsburg, ist für München die Gemeinde Kiefersfelden, eine Stunde von Kuf stein an der Bahn; Der Renftle heißt hier Bernard und der Dr. Völk, Renstle's Schirmherr, ist hier das gesammte liberale, glaubenslose Völkchen von Kiefersfelden, Kufstein und Oberau dorf. Kiefersfelden wird natürlich nicht so leicht fallen gelassen werden, denn den Gegnern der Unfehlbarkeitslehre in Tirol die Hände zu reichen, sie zu bewegen in den Kampf einzutreten, ist doch zu lockend

gehen werden und insbesondere Pfarrer Bernard kaum mehr umkehren dürfte. Die Schuld aber dieses Unheils fällt ein zig und allein auf die Exkommunizirten selbst, die in ihrem Stolze und Wissensdünkel einen Ausspruch des heiligen Geistes zurückzuweisen wagen und sich so selbst von der Kirche ausschlie ßen. Pfarrer Bernard von Kiefersfelden hat sich wiederholt und zwar privatim wie öffentlich, mit Wort und That als Geg ner der lehramtlichen Unfehlbarkeit des Papstes erklärt. Ein Stillschweigen

dazu von Seite des erzbibischöflichen Ordinaria tes in München wäre sohin ein Gutheißen dieser Ketzerei in den Augen des Volkes gewesen. So wurde der Pfarrer Ber nard dreimal vorgeladen vor dem Erzbischöfe in München zu erscheinen und sich zu rechtfertigen. Bernard erschien nicht. Auf Vorladung des Dekans in Rosenheim gab er eine durch aus ungenügende Erklärung ab; es wurde ihm eine längere Frist gewährt, um sich den Schritt zu überlegen. Nachdem auch diese längst verstrichen war und zwar vergebens

, war die Langmuth des tiefbetrübten Oberhirten erschöpft; er mußte nun jene kirchlichen Strafen über den hartnäckig im Irrthum ver harrenden Bernard verhängen, die die Waffen der katholischen Kirche sind, nämlich: Entsetzung von seiner Pfründe, Suspen sion und Exkommunikation. Diese kirchlichen Strafen wurden nun in höchsteigener Gegenwart des hochwürdigsten Erzbischofs Gregorius v. Scherr am 29. Oktober öffentlich in der Otto kapelle bei Kiefersfelden verkündet. Bernard betheuerte so oft, Katholik

und zwar in so maßlosen ; und frechen Ausdrücken, daß man mit dem armen Manne nur Mitleid haben muß. Seine von Rah und Fern, besonders von Kufstein und Audorf herbeigeeilten Freunde jauchzten natürlich seinen unverschämten Worten Beifall zu, die treuen Katholiken entfernten sich aber in Trauer und Schmerz. — Am 30., v M. Montag setzte der exkommunizirte Bernard seinem Widerstände die Krone auf, indem er ein feierliches Amt in der Pfarrkirche hielt und dann den zahlreichen Neugierigen erklärte, daß er fortfahren

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 06.04.1886
Physical description: 4
des hl. Bernard, dem übrigens Redner das Prädikat „heilig" konsequeni versagte, bis zu den Sternen er hoben. Die gebildete Welt. behauptete Dr. Thaner, sei im Streite der Beiden auf Seite Abälards gestanden, während Bernard nur die „simplices“ zu seinem Anhang rechnen durfte. Beide hätten sich um die Gunst des päpstlichen Hofes bemüht und nicht der Papst, sondern Bernard habe Abälard verurtheilt. Auf zwei Synoden sei zwar die Verurtheilung geschehen, was um so mehr zu verwundern, da Abälard

zu einigen Kardinälen in freundschaftlichen Beziehungen stand und manche seiner Sätze in die Sammlung Gratians anfgenommen wurden. — Unter andern bedauerte dann Redner, daß alte deutsche Rechtsansichten, z. B. die Gottesurtheile (!), die Entscheidungen mit dem Schwerte (also die Duelle) keinen Eingang fanden in die Samm lungen des kanonischen Rechtes, dafür aber seien Spitzfindigkeiten aufgenommen worden. Daß Abälard zwei Jahre vor seinem Tode mit dem hl. Bernard sich versöhnte, seine Irrthümer wider rief

und im Frieden mit der Kirche starb, das wußte der Herr Rektor „weise zu verschweigen." In Abälard und Bernard habe die Leidenschaft des Wiffens und des Glaubens sich bekämpft. Mußte Redner auch den großen Einfluß des hl. Abtes von Clairvaux zugeben, indem er sagte: „Als er (Bernard) über die Alpen zog, kamen ihm Hirten und Bauern von ihren Felsen herab entgegen, und kehrten, nachdem sie seinen Segen empfangen, froh zu ihren Wohnsitzen zurück" — ein Satz, den man wört lich im Kirchen-Lexikon von Wetzer

und Welte, Band II., Art. „Bernardus" finden kann — so wußte er wiederum weise zu verschweigen, daß auch wirklich die Kranken, die man dem heil. Bernard überall entgegenbrachte, von demselben geheilt wurden. Schließlich kamen noch Ausfälle auf das kathol. Eherecht und auf Papst Alexander III., der den hl. Bernard heilig gesprochen, und zu allerletzt wurde ein Witz gemacht: Wohl habe die Kirche Privilegien für ihre Diener eingeführt, so die privilegia canonis, fori, immunitatis etc., aber das privilegium

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Page 5 of 6
Date: 11.11.1871
Physical description: 6
Bernard gehörte sowohl als Student wie später als Priester der freisinnigen, liberalen Rich tung an; er war Fortschrittler und Preußenfreuud und wirkte in diesem Sinne auch bei den Wahlen. Nun endlich riß ihn auch die kirchliche Bewegung fort und er ging unter — wenn, nur nicht für immer! Wer Augen hat zu sehen, der sehe Wenn nicht alle Liberalen so weit kommen wie Bernard, so fehlt es ihnen aber an Konsequenz, jedoch geht der Krug nur so lange zum Brunnen, bis er bricht; die faulen Birnen fallen

ab zu ihrer Zeit. — Ter Expfarrer Bernard fährt fort, seiner Gemeinde Aergerniß zu geben, indem er täglich Messe liest- Provisor Stangl hat es doch soweit gebracht, daß er nun auch Messe lesen kann, aber Schlüssel hat er keinen. Der Meßner ist ein Gegner, der Lehrer aber ein Anhänger Bernards. Als Provisor Stangl die Schule besuchen wollte, wurde er vom Lehrer grob zurückgewiesen und mit der Hand hinausgedrängt. Die Gemeinde wird sich allmälig gegen Bernard erklären. Wie versichert wird, hat Bernard

über unsere Häupter hinweg. Vom Inn, 7. November. (Kiefersfelden.) Sie haben bereits angezeigt, f ba6 von Jenbach eine Adresse an den Pfarrer Bernard abgegangen sei, worin sein Muth belobt wurde, daß er es wagte, offen mit der Kirche zu brechen, und sich gegen seinen Oberhirten aufzulehnen. Wir bemerken vor Allem, daß es heute besonders in Baiern wenig Muth braucht, sich offen als einen Abtrünnigen zu erklären; gehört es doch zum offi ziellen Ton, seine ministerielle Gesinnung nach dem Maße

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Page 2 of 4
Date: 04.09.1903
Physical description: 4
der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien eine internationale Kurorteausftellung statt. Der Antisemitismus und die kath. Kirche. Wer heutzutage in das Hepp-Hepp-Rufen nicht ein stimmen will, der wird vielfach als ein zweifelhafter Ehrist angesehen. Es ist einmal so Mode und wer die Mode nicht mitmacht, der ist verrufen, ein zurückgeblie bener Mensch, wenn nicht gar ein Friedensstörer. Demgegenüber ist uns eine Stelle aufgefallen in der Heiligenlegende des seligen Alban Stolz. Derselbe erwähnt diese Frage im Leben des Heiligen Bernard

Belial den weisen Bernard von Llair- vaux in Frankreich. Dieser Priester besänftigte sie und sprach zu ihnen: „Ziehet gen Sion, verteidiget das Grab unseres Heilandes! Aber rühret die Juden nicht an und sprechet nur mit Wohlwollen zu ihnen; denn sie sind Fleisch und Bein des Messias, und wenn ihr sie be lästiget, so laufet ihr Gefahr, den Herrn in seinem Aug apfel zu verwunden!" Nein, der Schüler Rudolf hat nicht nach der Wahr heit gepredigt; denn die Wahrheit sprach durch den Mund des Psalmisten

: „Töte sie nicht, daß meine Völker es nicht vergessen". — So sprach der Weise und seine Stimme war gewaltig; denn er war von Allen geliebt und geachtet. Sie hörten auf ihn, das Feuer ihres Zornes erlosch, und sie verübten nicht alles Uebel, welches sie beabsichtigten. Der Priester Bernard hat jedoch von den Juden kein Lösegeld empfangen; sein Herz trieb ihn dieselben zu lieben, und gab ihm gute Worte für Israel ein. Ich preise dich, mein Gott! denn wir hatten deinen Grimm angefacht, und du hast

nichts wissen wollen, daran sind wir Christen vielfältig selbst Schuld; würden wir den Juden das Beispiel großer Tugend zeigen und ins besondere wahre Nächstenliebe, so würden sie auch eher an die Wahrheit und Kraft des Christentums glauben. Statt dessen leben viele Christen bei weitem lasterhafter als die Juden. Der hl. Bernard sagt noch in einem Briese, den er an die deutschen Völker richtete: „Die Juden sind gleich sam die lebendigen Bilder und Zeichen, welche uns an das Leiden und die Schmerzen

des Erlösers erinnere Sie sind zerstreut, gedemütigt und leben in einer harten Lage, doch werden sie sich einst bekehren und Gott wird einen gnädigen Blick auf sie werfen. Die heil. Schrift sagt: „Wenn die Vollzahl der Völker das Evangelium angenommen haben, wird ganz Israel selig werden. Wenn man nun das jüdische Volk ausrotten wollte, w würde die Hoffnung ihrer Bekehrung eitel sein. Selbst wenn sie Götzendiener wären, müßte man sie doch dulden und nicht umbringen." So Alban Stolz und der hl. Bernard

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Page 2 of 4
Date: 25.11.1871
Physical description: 4
, aber bestimmten Form den Ereignissen > durch Fernhaltung derselben entspricht. Italien und Europa werden einen allmächtigen Gefangenen lieber in Rom sehen, als daß derselbe der ehrwürdige, das Mitleid der Welt erweckende Gast Frankreichs würde, und daß ihm namentlich die Gelegen heit geboten würde, aus [feinem Unglücke herauszutreten, um : mit Hilfe eines Aktes traditioneller Großmuth wieder auf das j Gebiet der Politik zurückzukehren." Korrespondenzen. r Aus Unterinnthal, 20. November. (Pfarrkurat j Bernard

von Kiefersfelden) verweigert dem Herrn , Provisor Stangl seit längerer Zeit das Messelesen, fährt aber i selbst fort, die Gläubigen zu verwirren und den Gottesraub J durch die hl. Messe zu besiegeln. Herr Stangl wird jetzt in \ einem Bauernhause den Gottesdienst halten. Bernard wurde ! aus Schonung am 29. Oktober nur exkommunizier; da er aber j nicht nur keine Reue zeigte, sondern Gottesraub auf Gottes- . raub häufte, am 10. November auch seiner Pfründe entsetzt. - Deßgleichen Hosemann von Tuntenhausen

. Die baierische Re- ' gierung schützt die zwei Kirchenrebellen. Am 26. ds. wird in ; Kiefersfelden eine wirkliche Katholikenversammlung abgehalten. | Die gesammte Gemeindevertretung mit dem braven Vorsteher ' an der Spitze hat gegen Bernard Protest erhoben. Bernard jubelt schon, daß der Funke von Kiefersfelden im benachbarten Tirol, in Kufstein zur hellen Flamme auflodern wird. Die von vielen Blättern gebrachte Nachricht über Herrn Dekan Hörfarter von Kufstein beruht auf Wahrheit. Derselbe hat wirklich zwei

Männern von Kiefersfelden auf die Frage, ob sie den Gottesdienst des exkommunizirten Bernard noch besuchen : dürften, gesagt: Ja, sie sollten nur um so fleißiger beten, der Gottesdienst sei giltig. — (Die „Linzer Tagespost" bringt die Antwort, die Herr Dekan Hörfarter dem fürsterzbischöflichen Ordinariate geschrieben. Die „Linzer Tagespost" schreibt: ' „Dekan Hörfarter schrieb an seinen Bischof zurück, er werde und könne den Befehl nicht vollziehen, er ermahne zu größerer Milde und gebe

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Page 1 of 4
Date: 02.11.1906
Physical description: 4
am curiosi- tatis sumptibus reaedificavit.“ (Bernard Gigli von Bezzecca, der wegen seiner seltenen Körpergröße von acht Fuß mit Recht den Namen eines Riesen beigelegt erhielt, kehrte, nachdem er fast ganz Europa bereist hatte, im Jahre 1768 in die Heimat zurück und hat dieses Haus aus dem, was die Neugierde ihm eintrug, neu erbaut). Ein in einer Familie in Arco aufbewahrtes Manuskript, das unlängst vom „Trentino" veröffentlicht wurde, berichtet Näheres über das Aussehen und die Schicksaale dieses Riesen

. Er war der Sohn armer Bauersleute in Bezzecca, die außer ihm nur eine Tochter hatten. Letztere war gleichfalls groß von Gestalt, aber nicht im Ueber- maße. Der junge Bernard wuchs aus wie seinesgleichen und oblag dem Berufe eines Hirten, als er, 18 Jahre alt, vom Fürstbischof Grafen Thun von Trient sozu sagen „entdeckt" wurde. Der Bischof spendete in der Kirche von Bezzecca die hl. Firmung. Als er unter den zum Empfange des Sakramentes Bereitgestellten zu Gigli kam. der über seines Kameraden weit hinausragte

, befahl er ihm sich niederzuknien wie die anderen. Der Bischof erstaunte nicht wenig, als der Bursche erwiderte, er befinde sich bereits auf den Knien und, um dies deutlich zu demonstrieren, sich von den Knien erhob. Der Bischof bestellte den Riesen nach Abschluß der heiligen Handlung zu sich in den Pfarrhof.. Bei dieser Gelegenheit soll der junge Mann die erste Anregung empfangen haben, seine Heimat zu verlassen und sich Mr Geld in der Welt sehen zu lassen. Etwas über 20 Jahre alt. ging Bernard

in Begleitung zweier Dorfgenoffen aus Reisen, die ihn durch Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, ja sogar in die Türkei und nach England führten. Ueberall wurde der Riese, dessen Körper im Verhältnis zur Höhe von über acht Fuß ganz proportional entwickelt war, ge bührend angestamtt. Am Hofe von Frankreich wollte man ihn bewegen, sich mit einer besonders großen Braut, die man ihm ausgesucht hatte, zu verheiraten, damit viel leicht ein Geschlecht von Riesen begründet werde. Aber Bernard Gigli ging

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Page 3 of 4
Date: 30.01.1872
Physical description: 4
in Kiefersfelden un term 22. Nov. folgende Zustimmungsavresse an den hochwst. Herrn Erzbischof von München-Freising, deren Wortlaut ich auf Wunsch Ihnen mittheile und zu veröffentlichen ersuche: „Eure Excellenz! Hochwst. Herr Erzbischof! Der Eifer und Freimuth, mit tvelchem Eure Excellenz gegen den eidbrüchigen höchst unglücklichen Priester Anton Bernard eingeschritten sind, hat überall und besonders im benachbarten tirolischen Klerus Beifall, Anerkennung und Bewunderung gefunden. Die ehr furchtsvoll

gefertigten Seelsorgspriester des Dekanates Kuf stein, fühlen sich gedrungen, diese ihre Sympathien Eurer Ex cellenz zur Kenntniß zu bringen und die Versicherung zu geben, daß sie ihrerseits nicht blos mit den gegen Bernard nothwendig gewordenen Maßregeln vollkommen einverstanden seien, sondern daß sie auch eingedenk ihrer wichtigen Stellung Alles ange wendet haben und noch anwenden, die Rechte der Kirche und ihrer Vorgesetzten gegen die gottlosen Angriffe der Neuerer zu vertheidigen, die Gläubigen

von diesen Empörern gegen die hl. Kirche ab; insbesonders sprechen die Gefertigten ihr tiefstes Bedauern und ihr namenloses Weh aus, daß Priester Anton Bernard mit unglaublicher Frechheit fortführt, das Volk zu ärgern, zu belügen und zu betrügen, selbst im Tiroler Antheil, und Gottesraub auf Mottesraub zu häufen. Sie unterlassen cs darum auch nicht, Gott zu bestürmen um Abwendung der so schrecklichen Uebel und um Bekehrung der unglücklichen Verirrten. Genehmigen Eure Excellenz diesen Ausdruck der tiefsten

Hochachtung und Verehrung." (Folgen 18 Unterschriften.) — Die Antwort des hochwst. Herrn Erz bischofes an Herrn Pfarrer Moser von Kircybühel lautet also: „Hochw. Herr Pfarrer! In einer Adresse vom 22. d. M. haben Euer Hochwürden im Vereine mit 17 andern Priestern des Dekanates Kufstein den Gefühlen der Entrüstung Ausdruck gegeben, welche das Benehmen des unglücklichen Pfarrturaten Bernard von Kiefersfelden bei Ihnen wie bei allen wahren Katholiken hervorgerufen und Ihre vollste Uebereinstimmung

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Page 2 of 4
Date: 06.12.1871
Physical description: 4
er seine Lehre mit einem gährenden Sauerteig, und dennoch hätte er eher selbst seine Jünger von sich ziehen lassen, als daß er sich entschlossen hätte, um des Friedens willen seine Worte über das Geheimniß der Eucharistie zurückzunehmen. Der Brief lautet: Kiefersfelden, 28. Nov. 1871. Hochwürdiger Herr Vetter! Am 29. Okt. wurde der Herr Pfarrer Anton Bernard von Kiefersfelden wegen Nicht- Annahme des Dogma der Unfehlbarkeit vom Hochwst. Herrn Erzbischof in Kiefersfelden exkommunizirt. Der Herr Erzbischof

hatte gesagt: Er darf nicht mehr Messe lesen und kein Sakra ment mehr spenden; allein Bernard thut es aber doch wie vor- so nachher; aber die Geistlichen verbieten das Beiwohnen einem solchen Gottesdienste und der Herr Erzbischof hat es auch ver boten. Jetzt aber der Herr Dekan von Kufstein erlaubt das Beiwohnen einem solchen Gottesdienste, und das ist ein Wider spruch von Seite der Geistlichkeit; daher ist die Aufregung groß; daher der Haß, die Feindschaft zwischen den Anhängern Bernards und Anhängern

des Erzbischofs; der aufgestellte Pfarr vikar darf nicht in die Kirche; denn Bernard läßt ihn nicht, daher mußte der Herr Pfarrvikar in einem Bauernhause, in einer Kammer die hl. Messe lesen. Bernard ist vom Staate durch alle Mittel geschützt und anerkannt. Die treugebliebenen Katholiken werden von den Liberalen gehaßt und auf allen Wegen verfolgt. Die Eisenbahn-, Zoll- und Hüttenamtbeamten waren die Hetzer und ihre Untergebenen die Ausführer der Verfolgung. Hochw. Herr Vetter, ich bitte Sie, schreiben

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Page 3 of 4
Date: 27.11.1871
Physical description: 4
ein sehr werther Gast mit einer Ansprache, nämlich der hochw. Herr Pfarrer Heinrich Grub er von Oberaudorf in Baiern, Nachbar des unglücklichen Bernard von Kiefersfelden. Er sprach über den Verlauf der Verhandlungen des erz- bischöflichen Ordinariats München mit dem Pfarrkuraten Bernard, woraus hervorging, wie boshaft oder blödsinnig die Ausrede Vieler sei, die sagen, der hochwst Erzbischof habe vor schnell gehandelt, er las die zwei Erlässe des Ordinariats vom 24. Oktober betreffend die Exkommunikation

und vom 10. Nov. betreffend die Entsetzung von der Pfründe an Bernard vor und ermahnte schließlich zum Gebete. Darnach wurde eine Zuschrift des Vereins an den hochwst. Herrn Erzbischof von München- Frei sing vorgelesen, die beifällig angenommen wurde. In derselben ist die Anerkennung der Vereins Mitglieder ausge sprochen, die sie dem hochwst. Herrn Erzbischöfe von München- Freising wegen seines Freimuthes zollen und dem Abscheu Aus druck verleihen, der ganz Tirol erfüllt über die Betheiligung mehrerer

„skandalsüchtiger sog. Gebildeter, auch aus Tirol" an den Kiefersfeldner Wirren Schließlich wurde noch eine Reso lution zur Ehrenrettung des Vereins angenommen. Sodann wurde die Versammlung geschloffen, die jeder Theilnehmer wohl befriedigt verließ. Kufstein, 25. Nov. Vom hochw. Herrn Dekan Dr. Hör- farter kam uns Folgendes zu: Das Gerücht in Ihrem Artikel „Vom untern Inn" Nr. 270, daß ich und Kooperator Unter berger die Leute ermuntere, bei Pfarrer Bernard zu bleiben, ist unrichtig. Mein Bestreben geht dahin

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Page 1 of 4
Date: 03.09.1907
Physical description: 4
Peter Anich, der berühmte Kartograph Tirols, gestorben. 1833 Fürstbischof Bernard Galura weiht die SeelsorgS- zu Mittewald a. E. 1870 Dr. Jakob Propst, Geschichtsschreiber der Universi tät in Innsbruck, gestorben. 1901 Fürstbischof Eugen Valussi weiht die von Archi tekt Anton Weber erbaute Pfarrkirche in Ma.ling. 2. September. 1091 Kaiser Heinrich IV. verleiht seinem treuen Bischof Altwin von Brixen, als dieser vor dem alten Welf, der Brixen eroberte und Säben erstürmte, fliehen mußte

IV. von Oesterreich, der die Huldigung deS Landes entgegennimmt. 1701 Landkomtur Johann Jakab Graf Thun, Erbauer der St. Antoniuskirche in Siebeneich, zu Schlün ders gestorben. 1782 Fürstbischof Joses Gras v. Spaur weiht die Seel sorgskirche St. Martin in Gfies. 1833 Einweihung der Seelsorgskirche zu Mauls durch Fürstbischof Bernard Galura. 3. September. 1615 Beginn des Baues der Jesuitenkirche in Innsbruck. 1716 Der heimatliche Geschichtsforscher Josef Refch, Konfistorialrat in Brixen, zu Heiligkreuz bei Hall

geboren. 1761 Der Landesschützenhauptmann Georg Rainer zu BinerSdorf bei Wörgl geboren. 1788 Errichtung der Expositur Oberrafen. 1833 Fürstbischof Bernard Galura weiht die restaurierte Seelsorgskirche in Außerpfitsch. 5. September. 1177 Kaiser Friedrich I. bestätigt der Kirche Mariä Gnaden zu Brixen (Kanonie Neustift) alle von Bischof Hartmann von Brixen und Reginbert von Süden erhaltenen Besitzungen, namentlich die Erzgruben zu Villanders und Furfil. 1523 Ferdinand I. erwirbt von Hugo Grafen v. Mont

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Page 1 of 4
Date: 03.01.1907
Physical description: 4
nicht die mindeste Ruhestörung vor als höch stens. daß einige gedungene „Apachen" ihr „Nieder mit der calotte!" dazwischen brüllten. Als der Bischof seine neue Wohnung. Rue de la Lource erreicht hatte, fiel es dem begleitenden Polizeikomrwffär ein, einen Cordon ziehen zu lassen, um die Volksmenge zurückzudrängen. Dabei geschah cs, daß eine Frau aus dem Volke, eine gewisse Bernard. von einem Polizisten namens Moncolein aufs Roheste mit den Fäusten bearbeitet und zu Boden geworfen wurde. Der Bischof hatte bereits

die Schwelle seines Hauses überschritten, als einer seiner Begleiter ihn auf diesen Zwischenfall aufmerksam machte; und als er sich umwandt?, bemerkte er gerade noch, wie die Bernard mühsam und unter lautem Schluchzen sich vom Boden ausraffte, während ein Brigadier vor ihr stand und sie zu bedrohen schien. Der Bischof glaubte natürlich, dieser Mann sei derselbe, der sie niedergeworsen habe; er ging rasch auf ihn zu und berührte ihn, um ferne Aufmerk samkeit zu erregen, zwei- oder dreimal auf der Schulter

geleitet. Abgesehen davon, daß er den Angeklagten gar nicht anhörte, hänselte er die als Zeugin vorgelaüene Bernard und beglückwünschte sie zur schönen Beule in ihrem G-sicht. Der Staatsanwaltjubstitut benahm sich viel anständiger und suchte die Sache als ein Bagatelle hinzustellen, was sie wahrhaftig auch ist. Der Verteidiger, Dr. Fereanx, hielt eine glänzende, begeisternde Rede, wann er die großen Eigenschaften und den warmen Palriotismi s des greisen Piälaten hervorhob. Dann zog sich der Gerichtshof

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Page 3 of 4
Date: 13.12.1887
Physical description: 4
thales. Derselbe war in Luttach am 12. Dez. 1845 geboren, studirte das Gymnasium und die Theologie in Brixen und wurde am 25. Juli 1869 zum Priester geweiht. Er wirkte als Kooperator in Kartilsch, dann als Provisor in Reischach, wurde dann Schulpriester i» Außerpfitsch, darauf Kooperator in Mareit, in St. Johann, in Ahrn und in Sierzing, mit Dekret vom 13. April 1882 wurde er zum provisorischen Kuraten von St. Jakob in Ahrn erhoben. Was Herr Bernard Mayrl der Gemeinde St. Jakob war, zeigte

der Tag seines Begräbnisses, welches am 3. Dez. stattfand, und wozu 9 Priester aus den Nachbargemeinden erschienen, darunter der hochw. Herr Dekan Johann Fauster von Täufers, der den Kondukt führte und die Leiche des allzufrüh Verblichenen einsegnete, indem kein Auge seiner Seelsorgskinder, die sich vollzählig an dem Begräbniß be theiligten. und des zahlreich erschienenen Volkes aus seiner Hei- mathsgemeinde und den Nachbargemeinden trocken blieb. Bernard war wirtlich ein edler Priester und darum

; am 1. Dezember */*7 Uhr in der Frühe verkündete die große Glocke den Seel- sorgkindern, daß ihr Seelenhirt in die Ewigkeit hinübergegangen sei. So ruht nun Bernard, dem seine Berufsarbeit » den Tod brachten, im stillen Grabe und wartet aus seine Auferstehung. Er ruhe in Frieden. Die Mitschüler des so früh Verblichenen werden an das bei der Priesterweihe gegebene Versprechen einer hl. Messe erinnert. p. Rom, 6. November. (Zum Papstjubiläum.) Ein Meisterwerk in seiner Art soll die Festgabe

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Page 1 of 4
Date: 07.02.1899
Physical description: 4
) verehelicht und erlangte 1618 unter Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister die tirolische Landstandschast der Familie Giovanelli d. h. damals wurden die Giovanelli in Tirol immatrikuliert und er scheinen seit jener Zeit als Mitglieder der alten tirolischen Landtage, später als Vertreter des Herrn- und Ritter- standes, auch in dem großen und kleinern Ausschuss (Activität). Georg Bernard, Sohn des Bernardin G«o- vanell, bekleidete das Amt eines tirolischen Hofpsennig- meisters und später als Hof

- und Regimentsraih (1663) das Amt eines Oberamtmannes zu Bozen (Adelsgericht). Im Jahre 1685 erwarb Georg Bernard de Joa nelli von Gerstburg den alten Edelfitz der Hirtmayr„ Hörtenberg, von seiner Schwester Magdalena, welche mit dem letzten des Geschlechtes, Franz Hirtmahr von Hörtenberg, verehelicht war. Daher führt die deutsch- tirolische Linie der Giovanelli zu Bozen das Prädicat von Gerstburg und Hörtenberg — während die Trientner Linie vom älteren Bruder des Genannten, Johann Alban .Grovanelli (1619

) abstammend, das Prädicat Gerstburg > allein führt. Der Urenkel des Georg Bernard Giovanelli, Josef Alois v. Giovanelli geboren im Jahre 1750 (7. Mai) zu Bozen in Tirol, als Sohn des Iah. Josef Leonhard v. Giovanelli, ständ. Verordneter des Herrn- und Ritter standes und ständ. General-Einnehmer an der Etsch, (Deutsch-Südtirol) und deffen Frau Maria Josefa geb. v. Trojer von Ansheim und Gremsen soll nun in folgen dem geschildert werden. Als der einzige Sohn neben vier Schwester« war Josef Alois die Freude

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Page 1 of 4
Date: 22.12.1874
Physical description: 4
, von ihm selbst ver faßt und abgeschloffen" erschienen. Dieses Werk dessen 1. Band mir vorliegt, enthält äußerst intereffante Mittheilungen über weittragende geschichtliche Erscheinungen und Begebenheiten in und außer Oesterreich. Bernard Meyer ist ein geborener Schwei zer. Im „Sonderbunds-Kriege" und den denselben vorberei tenden Begebenheiten übte er mit Siegwart Müller entscheiden den Einfluß. Nach dem für die katholische Rechtspartei so un glücklichen Ausgange dieses Kampfes des historischen Rechtes

gegen die Revolution flüchtete er nach Oesterreich, wo er in den Staatsdienst trat und an den nachfolgenden Verfassungs- arbeiten regen Antheil nahm. So ist die t irolische Lan desordnung vorzüglich sein Werk. Mit Eintritt der Beust'schen Aera schied auch er aus dem Dienste und zog sich ins Privatleben zurück. Bernard Meyer war ein fester biede- — so ungefähr äußerte sich der Minister des Auswärtigen — „alle die gegen mich gerichteten Anklagen gerne aus mich; ja noch mehr, wollte man sie mir streitig

vielleicht auch im richtigen Instinkte die Ursachen, doch Vieles, sehr Vieles blieb uns un erklärlich, weil wir die tiefer gelegenen Umstände und die maß- gebenden Persönlichkeiten nicht kannten, welche den Knoten der bewegenden Weltereignisse schürzten. Bernard Meyer war mit vielen seiner Landsleute und Gesinnungsgenossen das erste Opfer jener Revolution, welche sozusagen ihr Debüt in der freien Schweiz gab und von dort dem rollenden Donner ähn- lich, allmälig über die übrigen Länder hinzog

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Page 4 of 4
Date: 07.04.1879
Physical description: 4
oes goldenen Verdicnstkreuzes mit der Krone aus. Im darauf folgenden Jahre ward er zum Kanonikus an der Kathedrale zu Brixcn ernannt. Bei der schwankenden Gesundheit des greisen Fürstbi schofes Bernard bezeichnete man allenthalben Vinzenz als Nach folger. Als der demüthige Priester hievon Kenntniß erhielt, suchte er in die Klosterzelle zu entfliehen. Er bewarb sich um die Aufnahme in den Orden der Väter Kapuziner; allein dort ward ihm die Aufnahme mit der Belehrung verweigert

, daß er für den Orden nicht berufen sei. — Als es sich nach dem Ableben des Fürstbischofes Bernard um die Ernennung eines neuen Oberhirten für die verwaiste Kirche von Brixen handelte, und dabei der Name Vinzenz Gasser lebhafter als je ausgesprocher wurde, suchte er seine allfällige Ernennung durch die nachdrücklichsten Vorstellungen beim hochwürdigsten Metropoliten in Salzburg zu hinter treiben. Allein umsonst! — Se. Apostolische Majestät er nannte am 8. Oktober 1856 den Dogmatik-Professor und Domkapitular Vinzenz

ruhenden Vorfahren Bernard niedergelegten Hirtenstab der Kirche von Brixen aufzunehmen und mit Gottes Segen zum Wohl und Heil der anvertrauten Heerde zu führen, um welche Gnade in allen Kirchen der Diözese heute die Gebete zum Himmel ge stiegen sind. Welche hohe verdiente Verehrung der edle Kirchen fürst in den weitesten Kreisen genießet, zeigte sich auf eine eben so sprechende als erfreuliche Weise dadurch, daß aus allen Theilen der weitausgedehnten Diözese, selbst aus den entlegen sten

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