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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
XXXXIIL Jahrgang 1913. Nufstein, Samstag, 8. November. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Lelephonruf Nr. 33. k^albwochenschrift für Stadt und Land. Mezugs-Preise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K T80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig X 4'—, vierteljährig k 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt YO Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker

Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Luit pold wies dieses Ansinnen stets entschieden ab. Er wollte nichts anderes sein, als des Königreichs Bayern Verweser und als solcher leitete er die Geschicke seines Landes mehr als ein Vierteljahrhundert, sich dabei einer fast beispiellosen Verehrung und Popularität seines Volkes erfreuend. Mit der Uebernahme der Regierung durch Prinz Ludwig im Dezember 1912 ist auch die Königsfrage in Bayern wieder stärker hervorgetreten. Aber staats rechtliche Bedenken und ein Entschluß des Prinzregenten

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 11.01.1930
Physical description: 8
am 7. Jänner wurde auch ein Thema au geschnitten, das schon seit Jahren aktuell ist, über das man "sich jedoch bisher in solcher Deutlichkeit nicht zu reden getraute. Herr Kaufmann Leopold Maier, der Vor sitzende der Aseru, war es, der die Dinge einmal beim richtigen Namen nannte. Dieser Redner führte aus, daß die Rosenheimer es nie fertig bringen werden, die Ti roler nach Bayern, bezw. nach Rosenheim heraus- zuziehen. Die Rosenheimer hätten seit 40 Jahren den Fehler g e m a ch t, bei Tagungen Konferenzen

, daß wohl sehr viele Bayern nach Tirol hineinsahren, daß aber von Tirol mit dieser Linie sehr wenig Leute nach Bayern herauskommen. Vielleicht stimmen diese ernsten Worte doch manche Leute diesseits und jenseits der Grenzpsähle etwas nach denklich. Eine Liebe, die fortgesetzt nur einseitig ist, muß mit der Zeit endlich erkalten. . . So der ,,Rosenheimer Anzeiger" vom 8. Jänner. Der Herr Kaufmann Leopold Maier ist ein Gemütsmensch. Und der „Rosenheimer Anzeiger" macht aus seinem Herzen keine Mördergrube

auf geheiligtem Tiroler Boden statt. Auf königl. bayr. Boden lassen sich weniger Gespräche und Gesänge der Liebenden erlauschen. Ist das wirklich alles wahr? Und wenn es wahr ist, warum ist das alles so? Steigen wir hinab in der Liebe Abgrund und leuchten wir hinein in das Herz der Liebenden mit der Fackel der Vernunft. Bayern hat ungefähr 20 mal soviel Einwohner wie Tirol, Rosenheim fast dreimal soviel wie Kufstein und München zehnmal soviel wie Innsbruck. Also müssen normalerweise wenigstens zwanzigmal

soviel Bayern nach Die Arbeitsmarktlage im Reiche hat eine weitere starke Belastung erfahren. Die Zahl der Haupt- unlerstützungsempfänger betrug zu Jahresende rund 1 , 770 . 000 . Zu schweren kommunistischen Ausschreitungen kam es in Berlin nach der Beerdigung zweier Kommu nisten. Der neue Bil-telegraphrndienst zwischen London und Berlin wurde vom englischen Generalpostmeister eröffnet. Die spanische Währung hat seit Weihnachten wie der 10 % verloren. Man spricht von einem durch England lancierten

Börsenmanöver. und Land. Tirol kommen als umgekehrt Tiroler nach Bayern, drei mal so viel Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim und zehnmal so viel Münchner nach Innsbruck als Innsbrucker nach München. Das tun sie auch. Sie tun vielleicht sogar ein übriges. Vielleichr kommen gar zehnmal mehr Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim. Warum tun sie das? Aus purer Liebe bezw. Nicht- Erwiderung der Liebe? Nein, sondern aus einem ganz anderen Grunde. Wenn die Rosenheimer

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 11.03.1911
Physical description: 10
XXXXI. Jahrgang 1911 Kufstein, Samstag 11. März Mit Amtsblatt und Telephonruf Nr. 33. fÜt Stööt Ultö £(tll5* Mezugs-Kreise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 3 50, viertel- jährig L 1 80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig K 4 —, vierteljährig K 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 21 Wirksames Ankiindigungs.IZlatt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die klen

. ^jdreispaltige Zeile oder deren Raum 12 d; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeilvmlnen. Erscheinnngstage: Jeden Mittwoch und Samstag. 3um 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern. 12. März 1911. Ganz Bayern feiert morgen mit aus vollem Herzen kommender Freude und Begeisterung den 90. Geburts tag seines ehrwürdigen Prinzregenten Luitpold und im ganzen Deutschen Reiche findet diese Begeisterung herzlichen Widerhall. Der schlichte

bleiben möge. Prinz Luitpold von Bayern wurde am 12. März 1821 als dritter Sohn des nachmaligen Königs Ludwig I. in Würzburg geboren. Als junger Prinz trat er 1835 bei der Artillerie ein und hat für diese Waffe bis heute eine besondere Vorliebe behalten. 1841 wurde er Oberst, 1844 vermählte er sich mit Prinzeffin Auguste von Toskana, die ihm im Jahre 1864 durch den Tod entrissen wurde. Im Kriege 1866 war er Divisionskommandeur und wurde zum Generalinspektor der bayerischen Armee ernannt. Den deutsch

. Wie Wenigen ist es beschieden, so lange auf Erden zu wallen und die wechselnden Schicksale von Staaten und Menschen mit anzuschauen ! Neunzig Jahre eines Königssohnes repräsentieren aber auch 90 Jahre Geschichte seines Landes und wenn Prinzregent Luitpold zurückblickt in seine Jugendzeit und mit dem Bayern von damals das heutige ver gleicht, in seiner großartigen Entwicklung, mit seinem Wohlstand, mit seiner Industrie, seinen Leistungen in Kunst und Wissenschaft, so kann er sich wohl des Werkes freuen

, daß sich zu seinem Jubelfeste die treue Liebe seines Volkes überall im Lande herzlich kund gibt, daß ihm zu Ehren Stiftungen und nützliche An stalten errichtet werden, daß Kunstschöpfungen das Gedächtnis dieser seltenen Feier festhalten. Er selbst hat die Feier ja auch dazu benützt, nützlichen und patriotischen Zwecken große Summen zuzuwenden. Und diese Verehrung und Liebe wird ihm morgen entgegen klingen aus dem Jubel Tausender und ihm aus ihren Augen entgegenleuchten. So wird für ihn und für ganz Bayern der morgige Tag

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Page 1 of 4
Date: 29.07.1931
Physical description: 4
, der mit kleinen Beträgen rechnen muß. Darum ist die Wirkung auf Oesterreich und in erster Linie Tirol, das von allen Bundesländern verhältnismäßig den weit aus höchsten Stand der deutschen Sommergäste hat, ge radezu verheerend, der Fremdenverkehr ist ja der wirtschaftliche Lebensnerv des Landes, auf den alles eingestellt ist, in weitaus höherem Maße, als beispielsweise in Bayern, das viel wichtigere lebens notwendige Industrien hat. Es ist daher eine Unverfrorenheit sondergleichen, wenn wir in sattsam

jedwederArt von Verkehrsbeschränkung zwischen Deutsch land und Oesterreich! Das Unheil, das bis jetzt angerichtet wurde, ist kaum wieder gut zu machen. Bayern gegen Tirol. Nun wissen wir Tiroler auch, wem wir die deutsche Ausreisesperre, d. i. die Drosselung unseres Fremdenverkehres, verdanken. Bisher wurden im mer die schlimmen Preußen für alles, was geeignet war, das deutsche Wesen zu verunzieren, verantwortlich gemacht. Namentlich in Bayern redete man uns ein, daß nur die Preußen Oester reich

man, durch Ausschaltung der österreichischen Konkurrenz von der diesjährigen Saison noch zu retten, was zu retten ist: ein besonders liebevolles Verfahren gegen über dem „Bruderland", dem es doch beinahe noch schlechter geht als uns." — Wenn wir aber Bedenken hatten, ob die Berliner Zeitung nicht etwa die Bayern falsch verdächtigt, so bestätigt uns das Verhalten eines Teiles der bayer. Presse das Gesagte. Weniger die angesehene Münchener Presse, sondern die kleine benachbarte Lokalpresse, die aus ihrem Herzen

Stockung in Kufstefn schon ein klein wenig Genugtuung empfunden haben." , Bekenntnisse einer schönen Seele! Und weiter: „Es war vielleicht einmal ganz heilsam, den Leuten jenseits der Grenze zu zeigen, was es wirtschaftlich bedeutet, wenn der Zustrom aus Bayern, namentlich aus Rosen heim, einmal unterbleibt. Vielleicht schwingt man sich in Kufstein und anderswo dazu auf, aus die ser schmerzlichen Erfahrung die erforderlichen Kon sequenzen zu ziehen, nämlich die, daß die heftigste Bruderliebe erlöschen

oberstes Prinzip bleiben." Also nur deswegen ein vernünftigeres Wort, weil sie sich in Bayern mit der Verordnung selbst ins Fleisch geschnitten haben. Auch das „Rofenheimer Tagblatt" weiß nicht viel Besseres vorzubringen. Nicht alle Bayern denken so. Aber alle diese Umtriebe werden schließlich ihren Zweck nicht erreichen. Die Artikel sind umsonst ge schrieben. Es fehlt der Rückhalt bei der Bevölkerung, in deren Namen die Blätter gar nicht schreiben. Die Bayern wollen alle weiterhin nach Tirol

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Page 1 of 8
Date: 09.04.1919
Physical description: 8
in Lienz können aber die Deutschsreiheitlichen nur ein Mandat beanspruchen. Die Vertreter Deutsch-Südtirols. Für Deutsch-Südtiro! werden berufen: Aus der j Liste der Tiroler Volkspartei: Joses Schraffl, Schöp fer, Schumacher, Dr. Nikoluffi und Dr. Jos. Luchner; aus der Liste der sozialdemokratischen Partei: Snoy und Jdl; aus der Liste der deutschfreiheitlichen Partei: Emil Kraft. Mt Lage in Bayern. Ausrufung der Räterepublik. München, 5. April. Der Zentralrat teilt mit: . Laut Zeitungsnachrichten

des gesamten Bürgertums aus als : Protest gegen München. Die drei Kreise Ober-, Mittel- und Untersranken sowie der Kreis Oberpfalz drohen mit der Loslösung von Bayern, sie wollen von der Münchner Regierung nichts mehr wissen. München, 7. April. Die Korrespondenz Hoffmann meldet ein Telegramm an sämtliche Arbeiterräte: Das Merktätige Volk Bayerns hat seine Parteiungen über- Munden und sich zu einem mächtigen Einheitsblock gegen jede Herrschaft und Ausbeutung zusammengeschloffen. Es übernimmt in den Arbeiter

. Die Sozialisierung der Landwirtschaft. München, 7. April. Dr. Neurath, der Leiter des Zentralwirtschastsamtes, sprach im Münchener Kindlkeller über die Sozialisierung der Landwirtschaft. Der Redner betonte die Notwendigkeit der Erhaltung des kleinen und mittleren Bauern auf eigener Scholle und die intensive Förderung des Genossenschaftswesens zur Hebung der Erzeugung und zur planmäßigen Verteilung des Erzeugten. Der Großgrundbesitz dürfte in Bayern keineswegs restlos aufgehoben werden, wie es von verschiedenen

Seiten verlangt würde. Eine Anzahl von Großbetrieben müsse seiner Ansicht nach aufrecht erhalten bleiben. In Bayern sei an und für sich nur wenig Großgrundbesitz von Latisundimcharakter vorhanden. Die Ausführungen des Redners fanden reichen Beifall. Bayern vom Reiche isoliert. Weimar, 7. April. Die Reichsregierung wird die bayerische Räteregierung innerhalb des Reichs gebietes nicht anerkennen. Die unmittelbare Folge ist die vollständige wirtschaftliche Isolierung Bayerns durch die Regierung

. Deutschösterreich, Preußen und der Rätegedanke. Berlin, 7. April. Gestern fand im Herren haufe eine Fraktionssitzung der Großberliner Soldaten räte und der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei Deutschlands statt. Ein Vertreter des Münchner Sol datenrates teilte mit, daß sich durch das Vorgehen Bayerns auch D e u t s ch ö st e r r e i ch für das Räte system werde entscheiden müssen, weil es zwischen Un garn und dem Räte-Bayern hoffnungslos eingekeilt sei. Dann sei auch die Entscheidung für Preußen gefallen

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Page 1 of 8
Date: 27.06.1906
Physical description: 8
Mit Hmts - Blatt und Unterbaltungs - Beilage. c»M»nt»f ®r.S3. ßalbwocbenscbrift für Stadt und Land. XXXVI. Jahrgang 1006. Kufstein. Mittwoch 27. Juni. Mezrrgs-Dreise: In Kufstein ganzjährig abgeholt 7 Sk., halbjährig Sk. 3.50, viertel jährlich Sk 1.80. — mit Post ob. Boten zugestellt, sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjähr. 8 r S&., hüLbj. 4 K, vierteljährlich 2 Sk. Sür Bayern: ganzj. 8 mk., Halbjahr, 4 Mk., vierteljährlich 2 INK. Blatt 51 Wirksames AMündiqungs - Mtatt zufolge starker

die Zurückgabe und verpfänden die Burg an die Rotten burger und 1329 an Volkmar von Burgstall, der aber 1242 auf der Feste Straßberg endete. Nun zog aber Markgraf Ludwig, der Gemahl Margareth der Maul tasche, die Herrschaft ein und es erscheinen die Kummers- brucker als Pfleger und Pfandinhaber von Schloß und Gericht Rattenberg, während die Maultasche ein ge- wiffes Pfandrecht darauf behielt, das vertragsmäßig nach ihrem Tode an Bayern zurückfallen sollte. In dem nun folgenden Kriege zwischen Bayern

und Oester reich um Tirol hielt der Kummersbrucker die Festung für Bayern und bestand mit dem kleinen Neste eine dreimonatliche Belagerung (1364) gegen Rudolf von Oesterreich; im Frieden von 1369 blieb es stillschweigend den Bayern überlassen, Pfleger blieben die Kummers brucker, aber das Pfand der Herrschaft kam an die Pienzenauer und der Hader dauerte fort bis Ende 1414, in welchem Jahre Herzog Stephan von Bayern das Schloß Rattenberg, sowie die nahen Burgen Mehrn- stein und Neidegg befestigte. Obwohl

Rattenberg schon früher eine Stadt genannt wird, ist doch urkundlich ge wiß, daß Herzog Stephan, der besondere Freund der Kummersbrucker, seiner Besitzung im Jahre 1393 am 7. Jänner eigentliche Stadtrechte verliehen habe. Die Herzoge von Bayern gaben ihrer „geliebten Stadt" 1392 ein Dritteil des Umgelts, 1410 den Pflasterzoll und 1415 „weil die Bürger im Kriege gegen Oester reich solches wohl verdient haben", Freiheit von allen ungewöhnlichen Steuern und Abgaben. Um die folgenden Zeiten zu übergehen

endgiltig entschieden wurde. Kaiser Max bestätigte alle alten Gnaden und Freiheiten des Städtleins mit besonderer Betonung der Redlichkeit, „darin die Burger allweg bei dem Haus Bayern und sonderlich irz in diesen Kriegsläuften tapferlich und rechtmäßig gehalten haben." Noch einmal tritt Rattenberg mit einem denkwür digen Ereignis in den Rahmen der bayrischen Geschichte. Der Kurfürst Max Emanuel hatte im spanischen Erb folgekriege am 23. Juni 1703 die Festung genommen und seinem treuen Freiherrn

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Page 2 of 8
Date: 12.04.1919
Physical description: 8
». Münch en, 9. April. Die Umwandlung des Volksstaates Bayern in eine sozialistisch kommunistische Räterepublik wurde mit 7. April vollzogen, und zwar auf Drängen des Proletariats, das sich den Programm punkten der bisherigen mehrheiissozialistischen Regierung nicht unterwerfen wollte. Die sozialistisch-kommunistische Räterepublik wird von den weitaus überwiegenden Massen Bayerns getragen und hat sofort alle Beziehungen mit der Scheidcmann- Regierung abgebrochen. Die Räterepublik in Bayern knüpfte

Hoffmann erläßt von Nürn berg aus einen Erlaß, daß die bisherige sozialistische Regierung nicht zurücktreten wird. Sie allein sei ein zige Inhaberin der höchsten Gewalt in Bayern und ist allein berechtigt, rechtswirksame Anordnungen zu erlassen. Die Bildung einer Roten Armee wurde begonnen, um die Republik der revolutionären Arbeiter, Bauern und Soldaten gegen jede gegenrevolutionüre Angriffe zu schützen. MfeHwsrg des öfferr.-rrrrg«r. OeNerar- fomfitfe. München, 10. April. Gestern wurde das österr

nur auf einen Anstoß von außen. Die wirtschaftliche Lage hat sich verschlimmert. Der Vorsitzende des Zentralrates, Mikisch, ist zurück getreten, sein Nachfolger ist Toller, der alle Ver ordnungen des Rates unterzeichnet. Er war früher Maurerpolier. * Die Stimmung in Deutschösterreich. Wien. 9. April. Die Ausrufung der Räterepublik in Bayern bedeutete mit Rück sicht auf die Vorgänge in Budapest eine gewisse Um klammerung von Deutschösterreich. Trotzdem ist heute hier die Stimmung wesentlich ruhiger

der Räterepublik starke innerpoliti sche Verwicklungen entstehen. Der Ex-König von Bayern in der Schweiz. Bern, 9. April. *Wie die „Basler Nachrichten" Mitteilen, hat der Schweizer Bundesrat dem früheren König von Bayern auf sein Ansuchen gestattet, mit kleinem Gefolge in Zizers Wohnung zu nehmen. Mavnworl! „Das Ziel nicht zeige, zeige auch den Weg. Denn so verwachsen ist hienieden Weg und Ziel, daß eines sich stets ändert mck dem andern, und andrer Weg auch andres Ziel erzeugt." v. Sickingen. (1859

der jüngsten politischen Erscheinungen im benachbarten Bayern eine Bürgerwehr in Kufstein zu gründen", nach längerer Wechselrede mit 29 gegen 5 Stimmen an genommen, nachdem noch von Herrn Bürgermeister Egger ein Erlaß der Tiroler Landesregierung vorn 2. März 1919 über die Aufstellung von Bürgerwehren verlesen worden war. Der Antrag des B.-A. Mandler auf allgemeine Bewaffnung der Arbeiterschaft und Ver teilung der Waffen durch die Gewerkschaften wurde als nicht rechtzeitig eingebracht abgelehnt

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Page 3 of 10
Date: 02.03.1912
Physical description: 10
ist. Wir Kufsteiner sind nicht so blind. Mängel, die wirklich bestehen, zu verleugnen. Manches ist hier teurer als in München und Kiefersfelden, auch das Bier. Aber umgekehrt ist auch gefahren und so sehen wir zwischen Kufstein und Bayern einen so freund schaftlichen Wechselverkehr, daß man jeden Tag Bayern in Kufstein und Kufsteiner m Bayern trifft, die nicht nur spazieren gehen. Daß der geradezu großartige Aufschwung Kufsteins (im letzten Jahrzehnt ist Kufstein um 40°|o gewachsen), auch von Zeit zu Zeit

Wohnungs not erzeugt, und diese von manchen Hausbesitzern aus genützt wird, ist wirklich wahr. Solche Hausherren gibt es aber nach unseren genauen Informationen selbst in Bayern und im ganzen Deutschland. Daß die bayerische Bahn von Oesterreich hart gehalten f. in soll, ist uns neu und auch den maßgebenden Oberbehörden wird der „wohlunterrichtete" Korrespondent damit eine Neuigkeit sagen. Wahr ist, daß durch die hier statio nierten bayerischen Aemter viel Geld in Kufstein bleibt und für Bayern verloren

geht. Ebenso wahr ist aber auch, daß von Kufstein viel Geld nach Bayern fließt, denn die Zahl der geschäftlichen und familiären Ver bindungen mit dem befreundeten Nachbarlande sind große und bleibende. Eines aber tröstet uns besonders: viele Bayern, die von hinnen gingen, haben um Wieder versetzung nach Kufstein angesucht und viele Pensio nisten suchen jedes Jahr neu an, in Kufstein bleiben zu können. Dem Herrn Korrespondenten aber, der heute schon in so bebenden Worten vom Niedergange Kufsteins

Beziehungen zu einem intimen Kenner der geheimsten Regungen der bayerischen Regierung Kufstein darauf aufmerksam ma chen, daß Kufstein den Höhenpunkt seiner wirtschaft lichen Entwicklung erreicht und längstens im Jahre 1930 ohne bayerische Aemter dastehen werde. Daß der bayerische Staat, bezw. die dortige Regierung aus materiellen, ökonomischen Gründen an die Verlegung von im Ausland untergebrachten Bahn- und Zollämtern in das Inland nicht nur selbst oft denken, sondern auch von anderen Bayern erinnert

werden wird, ist selbstver ständlich und zweifellos. Aber ebenso zweifellos ist es, daß selbst in Bayern wieder aus betriebstechnischen und ebenfalls ökonomischen Gründen gegen solche Aenderungen opponiert werden wird. Außerdem gibt es ja anderseits österreichische Bahn- und Zollämter auf bayr. Gebiete! Kurz, diejenigen Kufsteiner, welche Verantwortungen für die Zukunft der Stadt tragen, schauen ruhig in die künftigen Jahrzehnte hinein und Herr Redakteur Mayer möge seine Weisheit auf Schwaz ausgießen. Wir Kufsteiner

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Page 2 of 8
Date: 15.03.1911
Physical description: 8
, Seite 2 königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern heute von den in Kusstein wohnenden bayerischen Beamten veranstaltete, auch von österreichischen Beamten und Bürgern der . Stadt Kufstein besuchte Festversamm. lung bringt Euer Kaiserlichen und Königlichen Majestät allerehrfurchtsvollste, alleruntertänigste Huldigung dar." Der Festausschuß. An S. Kgl. Hoheit den Prinz-Regenten von Bayern München. «Euerer Kgl. Hoheit unterbreiten die mit österreichischen Beamten, Vertretern

der Bürgerschaft und zahlreichen Festgästen zur Festfeier Allerhöchst Ihres Geburtstages versammelten bayrischen Beamten den Aus. druck treuer Aufrichtigkeit und tiesgründender Ehr. erbietung." Der Festausschuß Herr Bürgermeister Josef Egger sprach dann im Namen der Stadt, erinnerte an die Verdienste der Bayernfürsten um Kufstein und sprach sein Bedauern darüber aus, daß wegen des beschränkten Raumes nicht mehr seßhafte Bürger an der Feier haben teilnehmen können, Er gratuliert den Bayern zu ihrem Feste

und schließt: Gott erhalte, Gott beschütze den Prinz regenten und das Bayerland, Stürmischer Beifall folgte auch dieser Rede. Zwischen den Festreden, wech selten Orchestervorträge mit gemeinschaftlichen Liedern. Die Feier machte einen wirklich erhebenden Eindruck. Nach Schluß des offiziellen Teiles trat dann die Ge mütlichkeit in ihre Rechte und führte noch zu recht herzlichen Verbrüderungsansprachen zwischen Oester reichern und Bayern. Die Kaiserjägermusik, die für ihre Vorträge stürmischen Beifall

Freiherr von Schießl. An die zur Feier des 90. Geburtssestes Seiner königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold v Bayern mit österreichischen Beamten und Vertretern der Bürger schaft und Festgästen versammelten bayerischen Beamten in Kufstein: „Herzlichen Dank für die treuen Wünsche zu meinem neunzigsten Geburtstage. Luitpold, Prinz- Regent von Bayern." An die Stadtgemeinde Kufstein und die Bayern in Kufstein. „Herzlichen Dank für die treuen Wünsche zu meinem neunzigsten Geburtstage. Luitpold Prinz

-Regent von Bayern." (Neuerliche Auszeichnung Martin Greifs.) Der Prinzregent von Bayern hat nach der Festvorstel- lung am 9. ds. dem Dichter Martin Greif, der den Prolog zum Galatheater verfaßt hatte, die Regenten medaille in Silber und der Sprecherin des Prologs, der Hofschauspielerin von Hagen, die silberne Erinne rungsmedaille mit Krone verliehen. Der Dichter be findet sich im Kufsteiner Krankenhaus, wo er sich in Pflege gegeben hat, verhältnismäßig wohl. (Gastspiel von Cxls Tiroler Volks bühne

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Page 5 of 8
Date: 17.02.1923
Physical description: 8
müssen, um einen Aus verkauf htntanzuhalten. Diese Maßnahmen dürfen aber nicht in kleinliche und aufreizende Schikanen und auch nicht in regelrechte Plünderungen der Oesterreicher ausarten. Die geschäftlichen Beziehungen zwischen Tirol, Salz burg und Bayern datieren nicht von gestern; es gibt Leute, die tatsächlich des Orfteren in München zu tun haben und diese mit einer Aufenthaltssteuer von 16.000 Mk. und mehr zu belegen, ist ein starkes Stück Willkür. Dabei wird behauptet, daß bis vor kurzem

von München wird eine scharfe Kontrolle geübt, um eventuell Leute abzufangen, die einige Stunden in München oder Rosenheim ver bracht und es unterlassen haben, sich bei der Polizei- direttion zu melden, weil bisher der Grundsatz Geltung hatte, daß die Meldung erst bei einem Aufenthalt von 24 Stunden nötig sei. Aus allen diesen Maßregeln geht hervor, daß man die ößerr. „Stammesbrüder" als Deutsche zweiter Güte behandelt, denen Bayern nach allen Regeln der Kunst verekelt werden soll. Aus dieser Behandlung

sollten nun die guten Oesterreicher die Konsequenzen ziehen und das Nachbarland meiden oder jedenfalls nicht ohne gewichtige Gründe aufsuchen. Vielleicht werden dann die bayer. Geschäftsleute zu der Erkenntnis kommen, daß ihnen ihre RegierungSbonzen einen schlechten Dienst erwiesen haben." „Rosenheimer Anzeiger": „Der Hinweis auf jene Zetten muß wieder einmal herhalten, in der sich die Bayern in Tirol gütlich taten. Die Bayern haben aber in den vier Jahren aus ganz Tirol nicht soviel heraus gebracht

, als jetzt die Tiroler in einer einzigen Woche aus Bay ern! Es wäre um das Deutschtum der Tiroler schlecht bestellt, wenn ihre Anschlußfreudigkeit dadurch Schaden leiden würde, daß die Behörde im reichs- deutschen Gebiet der Ausplünderung ihrer Be völkerung einen Riegel vorschiebe. Wir Bayern fassen den Anschlußgedanken etwas tiefer auf. Wir wissen, daß wir aus dem Lande Tirol keine Schätze zu erwarten haben. Wenn wir trotzdem für den Anschluß eintreten, dann ist es die große Idee der Zusammengehörigkeit

durch Oesterreicher (!) anreizende Plakate wolle man verschwinden lassen! (Es ist auffallend, daß stets nur von Oesterreichern gesprochen wird, an die nicht verkauft werden soll; anscheinend genießen also die Angehörigen der deutsch feindlichen Länder, die sich in Bayern besten Wohl seins erfreuen, besonderen Vorzug!) * Diese „freundnachbarlichen" Auslassungen und Rat schläge des „Ros. Anz." und der übrigen bayerischen Grenzblätter, welche dieselben mit Wohlbehagen ab druckten und dadurch der von uns sachlich

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Page 1 of 8
Date: 29.05.1920
Physical description: 8
gegen Aus weisungen aus Bayern. Salzburg, 26. Mai. Im großen Kurhaussaal in Salzburg fand.gestern abends eine Versammlung statt, in der der Vorsitzende des Deutschösterreichischen Volksbundes in München, Puttinger, gegen die Aus weisung der Deutschösterreicher aus Bayern sprach. Die Versammlung nahm einstimmig folgende Entschlie ßung an: „Die im Kurhaussaal versammelten Deutschösterrei- cher erheben energischen Protest gegen die vollzogene Ausweisung der Deutschösterreicher aus Bayern. An die Landesregierung

Salzburg ergeht die Aufforderung, sofort an die Regierung des Freistaates Bayern tele graphisch zu berichten, daß vom 26. Mai 1920, mit tags 12 Uhr an. für jeden aus Bayern ausgewiesenen Deut schösterreicher ein Bayer ohne Rücksicht darauf, ob ein Grund vorliegt oder nicht, abgcschoben werden wird. Ferner kann kein bayerischer Staatsangehöriger k von diesem Zeitpunkt an nach Salzburg reisen, es sei j denn, daß die bayerische StaatLregierung die Verord nung über Zuzug und Aufenthalt vom 20. März 1920

aufhebt. Der Grenzverkehr ist ebenfalls vollständig aufzuheben, wenn die Verordnung bestehen bleiben sollte. Sollte dies trotzdem der Fall sein, so habe die Nationalversammlung energisch einzuschreiten." An den bayerischen Ministerpräsidenten v. Kahr wurde folgendes Telegramm abzusenden beschlossen: „Die Versammlung fordert mit sofortiger Wirksamkeit die Aufhebung der Ausweisungen der Deutschösterreicher aus Bayern, denn sonst müßte das anschlußbereite Brudervolk scharfe Gegenmaßnahmen von der Landes

regierung fordern." In dem heute zusammengctretenen Salzburger Land tag wurde dem Verfaffungs- und Verwaltungsausschuß ein Dringlichkeitsantrag des Salzburger Landeshaupt- marmstellvertreters Preußler zugewiesen, der gegen die neuerliche Ausweisung deutschösterreichischer Staatsan gehöriger aus Bayern schärfsten Protest erhebt. Trentiner Herausforderung. Meran, 26. Mai. Die „Mer. Ztg." berichtet: Wie wir erst nachträglich in Erfahrung bringen, hat sich bei der Autonomieversammlung am Bahnhosplatz

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Page 10 of 16
Date: 02.05.1931
Physical description: 16
1342 sei nen Sohn Lud wig der Branden burger mit der Herzogin von Tirol, Margaretha Maultasch, vermählte und ihn aus diesem Anlaß mit Tirol belehnte. Doch schon 1363 ging Tirol für Bayern wieder verloren, als Margareta das Land dem Herzog Rudolf IV. von Oesterreich schenkte. In dem 1369 durch den Frieden von Schärding beendeten Erbfolgestreit wurden Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel Herzog Stephan II. von Bayern zugesprochen- Der Sohn desselben, Herzog Stephan II!., erhob bei einer persönlichen

- und Schuß waffen, mit Munition wohl versehen. Die „Große Püchs Singerin" mit 96 Eisenkugeln und die Not schlangen ragten aus den Lucken des Bürgerturmes. Im Jahre 1703 knüpft sich an den Bürgerturm ein weniger rühmliches als historisches Ereignis. 2m Juni dieses Jahres drang der im spanischen Erb folgekriege mit Frankreich gegen Oesterreich ver bündete Kurfürst Mar Emanuel von Bayern ins Jnntal und stand plötzlich vor Kufstein, das für unüberwindlich galt. Die ganze Besatzung der Stadt und Festung

der Bayern. Kufstein 1609. Die Stelle, an welcher der Ueberfall ausgeführt wurde, ist die Wachtstube des zum Bürgerturm gehörigen Torgehäuses. Eine Marmortafel erinnert an die historische Begebenheit und an der Außen mauer ist die Einbruchstelle der Bayern mit einem sichtbaren Kreuze gekennzeichnet. Zwar belagerten und blockierten die Unterinntaler Schützen in einer Stärke von 4000 Mann, verstärkt durch reguläres Militär, durch sieben Wochen die Feste, jedoch ohne Erfolg. Erst infolge

eines Separatvertrages zwi schen Oesterreich und Bayern wurde die Festung dem rechtmäßigen Besitzer wieder zurückgegeben. Am 7. November 1805 erschien ein französisch bayerisches Heer vor Kufstein; ohne einen Versuch des Widerstandes wurde die Festung übergeben. Während des großen Jahres 1809 spielte Kuf stein eine ähnliche Rolle wie 1703. Die Stadt wurde von den Tiroler Landstürmern umschlossen und blockiert. Auf Anstiften der Belagerer wurde in der Stadt Feuer gelegt, welches 18 Häuser einäscherte

. Nach einer einwöchentlichen Beschießung wurde die Stadt von den Bayern entsetzt. Eine dritte Ein schließung war nur von kurzer Dauer. Seitdem lebt Kufstein im Frieden. Wohl diente die Festung bis 1865 als gefürchtetes Staats- gefängnis und bis 1888 einer bescheidenen Garnison, aber es blieb von Kriegen, die so oft seine Mauern umtobten, verschont. All die herben Erinnerungen an frühere Zeiten, als die tirolische Grenzsestung noch als Zankapfel und Gefängnis eine unerfreuliche geschichtliche Rolle gespielt

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Page 1 of 4
Date: 12.01.1927
Physical description: 4
nach Oesterreich gesprochen werden kann, so sind wir der Technik dankbar; aber trotz allen Fortschrittes erweist sich die Technik als ungenü gend: Nicht Hunderte oder Tausende von Bayern herzen, 7 Millionen wollen mit den österreichischen Brüdern in Gedankenaustausch treten, wollen ihnen ausdrücken, daß sie sich mit ihnen eins fühlen, daß sie den Tag herbeisehnen, wo Oesterreich als gleichberechtigter, lebensfähiger Bundesstaat im gro ßen Deutschen Reiche vereinigt ist. Alle Bayern sind sich darin

einig, ohne Unterschied der Parteien. Für Bayern als nächsten Nachbarn mit einer langen gemeinsamen Grenze ergeben sich natürlich noch be sondere Aufgaben. Ernst zu nehmen ist ein Vor wurf; ursprünglich in einem führenden englischen Organ, der „Times", gestanden, dann aber von einem hochverdienten Vorkämpfer der Anschluß-Be wegung und selbst gebürtigem Tiroler, Geheimrat Dr. Brandl, übernommen: Bayern fürchte sich vor dem Anschluß aus staatspolitischen und wirtschaft lichen Gründen und versuche ihn daher zu verhin

dern. Der Redner erklärte, daß er die angeblichen ftaatspolitischen Gründe nicht näher erörtern wolle, es sei leicht, diese Behauptung als unzutreffend zu erweisen. Soweit aber wirtschaftliche Gründe gegen den Anschluß sprechen sollten, möchte er sich ein offenes Wort gestatten: Es ist kein Zweifel, daß ge rade Bayern vom Anschluß mehr als irgendein an derer Bundesstaat berührt wird. Es erinnere nur an manche land- und forstwirtschaftliche Fragen. Aber me tjt es jemand in Bayern eingefallen

des Berghotels macht keine Schwierigkeiten. In einem großen Reservoir wird oben das Schmelz- und Regenwasser gesammelt; die fehlende Menge schafft die Drahtseilbahn herauf. Für den Transport von Trinkwasser sind besondere Gefäße vorhanden. Das neue Hotel wird als hervorragendes Werk der Bautechnik bezeichnet und dient auch der Zu sammenarbeit zwischen Bayern und Tirol, die durch kleine Gesichtspunkte nicht gestört werden darf. ResierungsbilöunS m Deutschland. Berlin, 1. Jan. Der Reichspräsident

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Page 1 of 12
Date: 14.12.1912
Physical description: 12
XXXXII. Jahrgang 1912 Kufftcin, Samstag. 14. Dezember. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Teiephonru, Nr. k^albwochenschrift für Stadt UN- Land. Mezrrgs-Areise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K 1 80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig K 8'—, halbjährig K4-, vierteljährig K 2 —. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 100 Wirksames Ankündigungs-Matt zufolge starker VerbMiMntz

, der vorbild liche Senior aller Potentaten, der Aelteste aus dem ältesten deutschen Geschlecht, Prinzregent Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, hat die Augen geschlossen zum ewigen Schlummer. Still und friedlich, wie er gelebt, ohne Klage, ist er dahingegangen. Ein weiser und gerechter Fürst ist mit ihm geschieden, ein milder Herrscher für des Volkes Wohlfahrt und bürgerliche Freiheit, ein warmer Förderer der Wrffenschaft und Volksbildung, ein Wohltäter der Armen, ein bewährter Anwalt deutscher Ehr

. Prinz Luitpold hat am 12. März 1821 in der prachtvollen Residenz zu Würzburg in Unterfranken als dritter Sohn des späteren Königs Ludwig I. von Bayern das Licht der Welt erblickt. Unter der Obhut seines geistvollen Vaters wuchs er heran und trat 1839 aktiv in die Armee ein. Zwei Jahre später trat er eine große Reise nach Italien an, wo er zu Florenz seine künftige Lebensgefährtin, die jugendschöne 16jäh- rige Erzherzogin Auguste von Toskana freite, die ihm während der 20jährigen glücklichen Ehe drei

Söhne, die Prinzen Ludwig. Leopold, Arnulf (f) und eine Tochter, die Prinzessin Therese, schenkte. 1861 erfolgte seine Ernennung zum Feldzeugmeister der Krone. Als 1866 zwischen Preußen und Oester reich wegen der Vorherrschaft in Deutschland der Bru derkrieg entbrannte, wobei Bayern auf Seite Oester reichs stand, erhielt Prinz Luitpold für sein tapferes Verhalten das Ritterkreuz erster Klasse des Militär verdienstordens. Im Kriege gegen Frankreich 1870/71 errang sich Prinz Luitpold

lebt. So war Prinz Luit pold dazu berufen, den unheilbaren König staatsrechtlich zu vertreten. Mit unbeugsamer Energie und selbstbewußtem Pflicht gefühl aber war er bestrebt, des Bayernlandes Macht und Ruhm zu heben und es stark zu machen im Rat der deutschen Völker. Sechsundzwanzig Jahre hat so Prinz Luitpold als des Königsreichs Bayern Verweser, die Geschicke seines Landes geleitet. Unter seiner glorreichen Regierung hat Bayern einen ungeahnten Aufschwung genommen. Auf allen Gebieten

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Page 6 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
: daß es so ist, daß vor allem Bayern und Ti roler das Gemeinsame ihres Blutes fühlen, das danken wir auch dem Lebenswerke unseres Ludwig Steub und dafür allein gebührte ihm ein ehrendes Denkmal. Wir grüßen unseren Meister Ludwig, dessen Bild nun zu uns spricht. Das Bildnis eines Gelehrten, ja noch mehr, ein feiner Dichterkopf, sieht auf uns hernieder. Verraten "schon seine Wanderbücher die dichterische Anlage, so erweist er sich als Meister feinster Eigenheit in seinen Novellen und Schilderun gen, von denen viele in das Gebiet

der Dorfgeschichte fallen. Naturwahre Charakteristik, originelle Er findung, Hervorkehrung aller liebenswürdigen und erfrischenden Seiten des Volkscharakters zeichnen sie aus. Mit der leicht humoristischen Färbung, die ein Erbteil seiner schwäbischen Abstammung ist, ver bindet er das frohe Lebensbehagen des Bayern. Die anmutigste Schöpfung ist unbestritten „Die Rose der Sewi", die vor nun 50 Jahren erschienen ist, die einfache, wie er sagt, „ziemlich wahre Geschichte" der Rosi Hechenblaickner

und das Deutsche Reich, Bayern und Tirol, Zusammentreffen. Es soll uns erinnern an die gemeinsamen Bande des Blutes, es soll uns ein Zeichen unserer Sehnsucht sein, alle Deutschen in einem Staate endlich ver eint zu sehen! In diesem Sinne tragen wir einen kleinen Teil unserer Dankesschuld ab gegenüber dem Bayern, der unser Land ins Herz geschlossen hatte, f Am 3nn. Viel Wogen gleiten hell und grau, Ein Himmel drüber weit und blau Mit kleinen, lichten Wolkenstreifen . . . Und ferne, gold'ne Aecker reifen

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Page 1 of 12
Date: 29.11.1913
Physical description: 12
Lelephonruf Nr. 33. Mit Amtsblatt und \j> ^ qj Unterhaltungsbeilage. kzalbwochenschrift für Stadt und Land. XXXXIII. Jahrgang 1913. Kufftetn, Samstag, 29. November. Wezrrgs-Dreife: In Kufstein ganzjährig ab geholt K 7—, halbjährig K 3 50. viertel- jährig L I 80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig K 8'—, halbjährig K 4 —, vierteljährig K 2 —. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 06 Wirksames Anküridigrrngs - Wiatt

zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 d; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeuommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Sanistag. vir voppelbelteuerungen in Oclterreicb und Bayern. Unterm 3. Juli 1913 wurde in München zwischen Oesterreich und Bayern mit Wirkung vom 1. Januar 1912 ein Staatsvertrag abgeschlossen, der für manchen Steuerzahler von einschneidender Bedeutung

ist. Ohne Rücksicht auf die Staatszugehörigkeit oder den Wohnsitz des Steuerpflichtigen wird der Grund- und Gebäudebesitz und der Betrieb eines stehenden Gewerbes sowie das aus diesen Quellen herrührende Einkommen nur in dem Staate besteuert, in besten Gebiet der Grund- und Gebäudebesitz liegt oder eine Betriebs stätte zur Ausübung des stehenden Gewerbes unter halten wird. Werden Betriebsstätten desselben gewerb lichen Unternehmens in Oesterreich und Bayern unter halten, so werden sie mit direkten Staatssteuern

in jedem Staate nur nach Maßgabe des dort stattfinden- den Betriebes herangezogen. Beamte, Angestellte, Bedienstete oder andere Per sonen, welche aus einer Staats-, Krön-, Hof-, Landes oder Kreiskaffe Besoldungen, Pensionen und Warte gelder beziehen, dürfen bezüglich dieses Einkommens nur in demjenigen Staate besteuert werden, aus dem sie ihre Bezüge erhalten. Soferne die Besteuerung von Zinsen und Rentenbezügen im Abzugswege zu er folgen hat, kommt dieselbe uneingeschränkt zur Aus übung. Die in Bayern

wird — ihm diese auf Antrag bis zur endgültigen Entscheidung über das Recht und das Maß der Besteuerung zu stunden ist. Bei Holzhändlern, welche in Bayern und in Oester reich Betriebsstätten haben, wird derjenige Teil des Betriebes, welcher in dem Exporte des unter Verwen dung der in dem einen Staate gelegenen Betriebs stätte angekauften Holzes in den anderen Staat besteht, den beiderseitigen Betriebsstätten nur je zur Hälfte an gerechnet. Sofern in einem der beiden Staatsgebiete eine weitere Bearbeitung des Holzes

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Page 6 of 12
Date: 27.04.1929
Physical description: 12
aus dem bayerischen Jnntal durch seine Fremdenrundfahrten nach Tirol gebracht. Es kann ohne weiteres angenommen werden, daß nicht einmal die Hälfte dieser Fahrgäste ohne die Sammel fahrten des Herrn Margreiter in das Tiroler Landl ge kommen wären. Und diese ganz einseitig im Interesse Tirols gelegenen Fahrten — bei denen beileibe nicht ein Tiroler' Schilling nach Bayern herausgewandert ist! — will man verbieten und ihre Einstellung zur Voraus setzung für die Genehmigung der Reststrecke Kiefersfelden — Kufstein

machen! All düs geschieht wegen eines einzelnen Tiroler Autounternehmens." Einer Zuschrift des Herrn Margreiter entnehmen wir: „Mit meinen Autoomnibussen unternahm ich im Sommer Rund- und Gesellschaftsfahrten in Bayern und nach Tirol. Besonders beliebt sind die Fahrten „Rund um den Kaiser". Meine Fahrgäste habe ich stets aus Nußdorf, Bran- nenburg, Oberaudorf und Rosen he im geholt. Niemals habe ich Fahrgäste aus K u f st e i n ausgenommen. 90 Prozent meiner Fahrgäste hätten die Fahrten nach Tirol

. Hätte sich übrigens der in Frage kommende Autonnter- i nehmer in Nußdorf herbeigelassen, eine schriftliche Er klärung zu geben, daß er den Uebertritt auf österreichisches Gebiet nicht zu weiteren gewerbsmäßigen Rundfahrten auf diesem Gebiete mißbrauchen werde, so wäre die Angelegenheit schon längst im günstigen Sinne erledigt worden. Wir sind gewohnt, nicht mit versteckten, sondern mit offenen Karten zu spielen. Wenn die Grenze zwischen Tirol und Bayern mit Brettern vernagelt worden

erlangen werden, durch bayerische Orte Rundfahrten zu unternehmen, vor ausgesetzt, daß es einem nicht durch bayerische Aufsichts organe verleidet wird, dieses Gebiet überhaupt zu berühren. Wie es schon vorgekommen ist, könnte es einem Gendarmerie beamten wieder einfallen, einen Autoführer aus Tirol, der Gäste nach Bayern gebracht hatte, deswegen zur 'Anzeige zu bringen, weil im Sommer um halb 7 Uhr abends, also noch bei hellichtem Tage, die Scheinwerfer noch nicht brannten. Lieber Rosenheimer Anzeiger

! Ich glaube, du hast unserem Brudervolke mit deiner Kritik keinen Gefallen erwiesen. Unser Sprichwort sagt: „Zuerst kehren, dann scheren". Uub dir zuliebe bauen wir, deinem Wunsche entsprechend, eine Autostraße auf den Pendling und nicht ins Kaisertal. Wo die Welt mit Brettern vernagelt ist, ist heute noch in lebhafter Erinnerung der Tiroler, da Bayern die Vernagelung des Fensterstollens im Zugspitztunnel verlangte, trotzdem Oesterreich seinerzeit das betreffende Gebiet an Bayern zum Geschenke gemacht

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Page 1 of 8
Date: 23.11.1918
Physical description: 8
S4 Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine vierspaltige Zeile oder deren Raum 20 v; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Girol zu Bayern. Die Frage der staatlichen Zukunft Tirols beschäftigt nach wie vor alle politischen Kreise in hohem Maße. Während die Meinungen hierüber in den letzten zwei Wochen geteilt waren, indem man bald einen Anschluß Tirols

an Deutschösterreich, an Deutschland oder gar an die Schweiz vorschlug und daneben auch für die vollkommene Unabhängigkeit der Republik Tirols eim trat, scheinen nunmehr jene Stimmen die Oberhand zu gewinnen, die für einen staatlichen Anschluß Tirols an die deutsche Republik, für eine Einverleibung Tirols an Bayern, eintreten. Darüber, daß sich das Land Tirol von der Wiener Regierung gänzlich lossagen muß, sind sich so ziemlich alle Kreise einig, denn von Wien haben wir Tiroler jetzt ebensowenig Unterstützung

und Hilfe zu erwarten, wie vor und während des Krieges. In der Mittwochnummer der „JnnSbr. Nachrichten" vom 20. Nov. geht ein Dr. W. Sch. in einem längeren Leitartikel mit den Wienern scharf ins Gericht, indem er feflstellt, daß sich gegen Wien als zentralistischen Regierungssitz fast im ganzen Lande Tirol der allge meine Widerspruch erhebt. Dann heißt es in dem Auf satz, der den Titel „Hin zu Bayern" führt, wörtlich: „Tirol, das vom Kriege am härtesten mitgenommene Land, kann nicht mehr lange warten

Tirol bei einer Einverleibung mit Bayern, besonders auf d-m Gebiete der Landwirtschaft, der Industrie, des Handels und des Fremdenverkehrs, der Kunst und Wissenschaft erwachsen würden und fährt dann fort: „Die bayerische Republik wird es wohl ohne weiteres mgestehen, daß der Eigenart Tirols durch gewisse Vorbehalte Rechnung getragen würde. Die Fühlung nahme mit Bayern wäre ehebaldigst einzuleiten. Gleich zeitig wäre zu erwägen, ob Tirol nicht auch mit Vorarlberg, Salzburg und Zürnten wegen

gemeinsamen Vorgehens in Verhandlungen betreffs gemeinsamen Anschluffes an Bayern treten soll." 13 Der Ijulil IeuWstmA. Die Ladiner als freie Tiroler. Innsbruck, 20. Nov. Die Ladiner erlaffen in den Tagesblättern einen Aufruf, in welchen sie sich unbedingt als Tiroler erklären. Es kommt darin fol gende Stelle vor: „Wir sind keine Italiener, wollten von jeher nicht zu ihnen gezählt werden und wollen auch in Zukunft keine Italiener sein, sondern ein selb ständiges Volk, das seine Geschicke selbst bestimmt

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Page 1 of 8
Date: 12.07.1911
Physical description: 8
XXXXI. Jahrgang 1911 Kufftein, Mittwoch 12. Juli. relephonrus Nr. 33. Mit Amtsblatt und \j) ^ qj Unterhaltungsbeilage. k-albwochenschrift für Stadt und Land. Wezrtgs-Kreife: In Kufstein ganzjährig abgeholt K T—, halbjährig K 3*50, viertel jährig K 1 *80. - Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig K4-, vierteljährig K 2-—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 66 * Wirksames Ankündignngs - Mall zMolA stärkt

werden, während im Bürgerklub nur die Anhänger Geßmanns und die streng Klerikalen Zurückbleiben. Hbleitung der KöTTener Hebe in den Inn? Zwischen Oesterreich und Bayern schwebt schon seit fast zwei Jahren ein unerquicklicher Grenzflußstreit. Es handelt sich um die Tiroler oder Kössener Ache, die auf österreichischem Gebiet entspringt und zum größten Teil auch auf österreichischem Boden läuft, unterhalb Küssen nach Bayern Übertritt und schließlich dem Chiemsee ihr Wasser zuführt. Oesterreich plant bekanntlich, die Kössener

Ache nach dem Inn abzu leiten, um so auf österreichischem Gebiet die Wasser kräfte für sich zu gewinnen. Gegen diese Absicht setzt sich Bayern mit aller Entschiedenheit zur Wehr, weil eine derartige Ableitung der Ache vor ihrem Ueber- tritt auf bayerisches Gebiet eine schwere wirtschaft liche Schädigung Bayerns herbeiführen müßte. Nach Ansicht wissenschaftlicher Autoritäten auf dem Gebiet des Völkerrechtes wäre das eine flagrante Verletzung des internationalen Wafferrechtes. Oesterreich lehnt

diesen Standpunkt ab und verlangt von Bayern für das Fallenlassen seiner obigen Absicht den Bau der Bahn St. Johann i. T.-Lofer-Reichenhall-Salzburg. Davon will aber wieder Bayern absolut nichts wissen, weil dabei seine wirtschaftlichen Interessen arg in Mitleidenschaft gezogen würden. So nehmen die Verhandlungen zwischen den beiden Staaten einen ziemlich schleppenden Verlauf, und das Endresultat wird wohl sein, die ganze Frage einer schiedsgericht lichen Entscheidung zuzuführen. Ausland. Oortugal. (Die Lage

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Page 4 of 8
Date: 03.05.1919
Physical description: 8
Salzburg. (Verschärfte Grenzkontrolle und Grenzsperre.) In den Salzburger Blättern wird darauf aufmerksam gemacht, daß Reisende nach Bayern bei der Rückkehr auf österreichisches Gebiet seitens der Grenzkontrolle bzw. der bayer. Finanzwache in der letzten Zeit wieder sehr strenge untersucht und vielfach einer außerordentlich eingehenden Leibesvisita tion unterzogen werden. Diese Leibesvisitation bezieht sich nicht allein auf die Mitnahme von Geld — man darf nicht mehr als höchstens 50 Mark

bei sich haben —. sondern es wird auch nach Zigarren. Zigaretten und Lebensmitteln gefahndet. So wurden u. a. kürzlich einem Manne von der bayerischen Finanzwache am Bahnhofe ein Halbkilopaket Haferflocken und andere Kleinigkeiten abgenommen. Die Bayern sagen, wir bekämen nun von der Entente so viele Lebensmittel, während die Bayern nichts bekämen, daß es nicht mehr notwendig sei, daß die Oesterreicher auch noch Lebensmittel aus Bayern verschleppen. — Die Landes regierung Salzburg hat. um gegen ein mögliches Uebergreifen der von München

ausgehenden Umsturz bewegung für alle Fälle die Sicherung des Landes vorgekehrt zu haben, die Besetzung der wichtigsten Punkte der Grenze gegen Bayern durch vollkommen hinreichende Abteilungen der Salzburger Volkswehr angeordnet. Diese Grenzsicherung ist bereits durch geführt worden. Salzburg. (StreikderSalzburgerOber- realschüler.) Diese veranstalteten am Mittwoch einen „Streik", weil der Lehrkörper die von einem hoffnungsvollen Dokumentenfälscher dekretierte Ver längerung der Osterferien

Nachbarreich. Wüncken. (Fahrtausweise für Reisen in Bayern nötig.) Die Eisenbahndirektion Mün chen hat Auftrag gegeben, daß Reisen nur mehr aus- geführt werden dürfen, wenn von den örtlichen Arbeiter und Bauernrüten in Bayern Ausweise hiezu ausge- fertigt werden. Wüncken. (Revolutionsverbrecher.) Im Hotel „Vier Jahreszeiten" wurde eine gemeingefährliche Verbrecherbande festgenommen, die aus der Revolution Kapital schlug. Sie hatte mit gefälschten militärischen Stempeln Diebstähle und Plünderungen größten

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