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Schlern
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Page 153 of 188
Date: 01.07.2016
Physical description: 188
und 1906/07 veröffentlicht, desgleichen auch P. Cölestin Stampfer („Chronik des k.k. Gymnasiums zu Meran bis zum Jahre 1850", im Schulprogramm pro 1885/86, Seite 3 bis 58) 103 Wieser/Loose, Seite 25. 104 Sein unmittelbarer Nachfolger, Augustin Moriggl, kann diesbezüglich keine Berücksichtigung fin den, weil er ja nicht einmal fünf Jahre lang im Amt war. 105 Über Beda Weber gibt es eine unüberschaubare Flut an Literatur in Form von eigenständigen Pub likationen, von grundlegenden Abhandlungen

in Zeitschriften und Zeitungen und in wissenschaft lichen Sammelwerken. Eine einschlägige Studie stammt von seinem Mitbruder P. Martin Angerer, der sich in seiner Doktorarbeit an derTheologischen Fakultät des Pontificium Athenaeum Anselmia- num in Rom mit Beda Weber befasste, und diese Dissertation als Nr. 256 in der Reihe der „Schlern- Schriften" veröffentlichte. Der genaue Titel dieser Publikation lautet: Angerer, Martin: „Beda Weber. Eine typische Seelsorgergestalt des neunzehnten Jahrhunderts

dessen Verfasser Franz Rohracher, dass ein Gespräch zwischen Weber und P. Klemens Spiegelgraber „am Charfreitage" (ohne Angabe des Jahres/es kann aber fast nur das Jahr 1814 gewesen sein) den Durchbruch für den Besuch des Bozner Franziskanergymnasiums erbracht hätte. 108 Über Webers Schulerfolg im Franziskanergymnasium von Bozen siehe Angerer, Beda Weber, Seite 6 109 Das Philosophiestudium behagte ihm nicht so ganz, zu sehr lehrten in Innsbruck „fast lauter Männer der Josephinischen Schule, im offenbaren

. dazu auch Schober, a.a.O., Seite 18”. 111 Angerer, Beda Weber, Seite 7 10 . 112 Weber, Beda: „Charakterbilder". Frankfurt 1853, Seite 123. 113 „Dieses Jahr in Brixen gehört zu den angenehmsten meines Lebens" („Beda Weber's Selbstbiogra phie". In: „Bote für Tirol und Vorarlberg" vom 1. April 1858, Nr. 73, Seite 311). 114 Selbstbiographie, a.a.O., Seite 311. Vgl. auch Schatz, Adelgott (Hrsg.): „Das Thal Passeier und seine Bewohner". Meran 1903 2 , Seite 4 bis 7. 115 Selbstbiographie, a.a.O., Seite 311. 116

Es war dies P. Sebastian Steinberger, geboren am 16. November 1782 in St. Lorenzen, gestorben am 29. April 1836. 117 Schatz, Das Thal Passeier, Seite 5. 118 Beda Weber's Selbstbiographie. In: „Bote für Tirol und Vorarlberg" vom 1. April 1858, Nr. 73, Seite 315. 119 Mit diesem dreibändigen Werk lieferte Weber nach Ansicht von Josef Fontana „einen wichtigen Beitrag für die tirolische Landeskunde“ (Fontana, Josef: „Von der Bestauration bis zur Revolution (1814-1848)“, in: „Geschichte des Landes Tirol", Band 2, Bozen

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Schlern
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Page 15 of 87
Date: 01.08.1980
Physical description: 87
Im Zusammenhang mit der 1090 in Schuls im Engadin gegründeten und im Jahre 1146 nach Marienberg oberhalb. Burgeis verlegten Benediktinerabtei/15/ sind in erster Linie jene drei Gestalten, die unter der Bezeichnung „gelehrtes Dreigestirn“ oder unter ähnlichen, vielfach recht schmeichelhaften Benennun gen in die Welt der Wissenschaft eimgegangan sind, zu nennen: Beda Weber, Pius Zingerle und Albert Jäger. Beda (Johann Chrysanth) Weber /16/, geboren am 26. Oktober 1798 im so genannten Rindermarkt

in Lienz, kam nach vollendeter Sohusterhandwerksleh- re — vor allem über Anregung des Lienzer Franziskaners P. Clemens Spiegel- graber — ans Franziskanergymnasium von Bozen, wo er, neben dem Besuch der damals sechsklassigen Schule, die er als überdurchschnittlich talentierter Schüler in lediglich vier Jahren bewältigte, auch die Hauslahrerstelle bei Baron Josef von Giovanelli übernahm. Naoh Abschluß des Franziskanengymnasiums belegte der gesundheitlich etwas angegriffene junge Weber im Herbst 1818

Venerabilis erhielt/17/. Nachdem er sich ein ganzes Jahr lang klösterlichen Übungen gewidmet hatte, legte er am 21. Oktober 1821 die einfachen Klostergelübde ab und begab sich darauf zum Studium der Theologie nach Innsbruck. An diesen Studienaufenthalt in Inns bruck, der zwei Jahre dauerte und wo der uns bereits bekannte Jakob Probst sein Lehrer war, erinnerte sich Weber sein ganzes Leben lang nur mit großem Widerwillen. Weber, ein feuriger und kritischer Geist, hat sich vor allem mit dem josephinischen

Weber ist sehr viel Lite ratur vorhanden. Aus diesem Grun de — und auch wegen Platzman gels — wird auf nähere Details im Zusammenhang mit seinem Leben verzichtet. Zur wichtigsten, weiter führenden Literatur über Beda We ber zählen: Angerer, Martin: Beda Weber. Schlemschriften Nr- 256; Wackerneil, J. E.: Beda Weber 1798 bis 1858 und die Tirolische Litera tur 1800—1846, Innsbruck, 1903. Riedl, Franz H.: Der Journalist Be da Weber, in: Südtirol in Not und Bewährung. Festschrift für Michael Gamper

, Bozen, 1955, S. 203—210. Derselbe: Beda Weber, in: Jahr buch des SKI II, S. 147—171. Weingartner, Josef: Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom, in: Hochland, Heft 5, Kempten in Allgäu, 1934 bis 1935, S. 417—435. Scriptores Ordinis S. Benedicti qui 1750—1880 fuerunt in imperio austriaco-hungarico, Wien, 1881. S. 505—506. Ferner wird in folgenden Jahrgän gen der Zeitschrift „Der Sehlem“ auf Beda Weber Bezug genommen: 1923, S. 205ff; 1925, S. 312ff; 1928, S. 492ff; 1932

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Schlern
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Page 16 of 87
Date: 01.08.1980
Physical description: 87
nar von Brixen, wo er, trotz anfänglich gegenteiliger Befürchtungen, einen der schönsten Abschnitte seines Lebens verbrachte. Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1824 studierte Weber noch ein Jahr lang am Priesterseminar von Trient, in erster Linie wohl, um seine italienischen Sprachkenntnisse zu vervollkomm nen, hierauf erhielt er einen ersten Seelsorgeposten in Burgeis. Jedoch schon nach gut einjähriger Seelsorgetätigkeit wurde Weber im Jahre 1826 von seinem Ahte an das Stiftsgymnasium

nach Meran berufen, an dem er, von einem zwei jährigen, selbstgewünschten Seelsorgeaufenthalt in St. Martin/Passeier unter brochen, bis zum Jahre 1848 als ausgezeichneter Lehrer, vorab der klassischen Sprachen, wirkte. In dieser Meraner Zeit entstanden die fruchtbarsten und ergiebigsten litera rischen Arbeiten, die uns Weber hinterlassen bat. Bereits seine ersten Veröffent lichungen, von denen uns hier nur jene historischen Charakters interessieren, waren so erfolgreich, daß Weber recht bald

die Aufmerksamkeit verschieden ster Universitäten und Akademien auf sich lenkte. So erhielt er 1833 einen Ruf als Professor für Literatur nach Innsbruck, 1834 als Professor ans Bene diktinergymnasium in Augsburg und 1837 an die neuerrichtete bayerische Be nediktinerabtei St. Ulrich /18/; allein Abt Karl Mayr erachtete Webers Lehr tätigkeit am Meraner Stiftsgymnasium für so unentbehrlich, daß er ihn nie ziehen ließ, Weber also keinem der vielen Rufe Folge leisten konnte. Beda Weber, der o.b seiner enormen

Vinzenz Gasser/19/ und mit dem Oberinntaler Priester Alois Flir /20/ mit Mut und mit Nachdruck die Anliegen der igroßdeutschen Idee ver trat und verfocht. Nach dem baldigen, recht unrühmlichen Ende des Frankfurter Parlamen tes bekam Weber, in Frankfurts katholischen Kreisen inzwischen als exzellen ter Prediger aufgefallen, die Stelle eines Frankfurter Stadtpfarrers angeboten. Nach gründlicher Überlegung und nach vermeintlicher Absicherung seinem Hei matstift gegenüber, was nämlich seine Zugehörigkeit

zu diesem anging, nahm Weber diesen Ruf nach Frankfurt an. Erst als nach dem Tode von Abt Karl Mayr ein neuer Abt gewählt werden sollte, erfuhr Beda Weber von einem am 17. April 1849 gefaßten Marienberger Kapitelbeschluß, demzufolge er sich für immer aus dem Verbände der Benediktiner ausgeschlossen sah /21/. Zwar ge lang es ihm infolge genauester Kenntnisse der diesbezüglich kirchenrechtlichen Bestimmungen, die Tragweite dieses Kapitelbeschlusses zu entschärfen, allein vor die Wahl gestellt, entweder sofort

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Schlern
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Page 2 of 56
Date: 01.04.1952
Physical description: 56
Der Maler Prof. Hans Weber-Tyrol Von Univ. Prof. Dr. Bruno Grimschitz, Wien Im Rahmen der Frühjahrsausstellung 1951 im Wiener Künstlerhaus und der Galerie Würthle-Wien, die tirolische Kunst der Ge genwart zeigte, bot Meister Weber-Tyrol auf Einladung des Landes Tirol in einer Sonder schau Einblick in sein Schaffen durch die letz ten ungefähr 25 Jahre, die einen interessanten, aufschlußreichen Querschnitt ergab. Dieselbe Ausstellung wurde, vermehrt durch Leihgaben aus Privatbesitz und aus Werken

jüngster Zeit, im Museum Ferdinandeum von Prof. Dr. Oberhammer zu einer noch erwei terten Kollektivschau ausgebaut, die int No vember v. J. dort gezeigt wurde. Vniv.-Prof. Dr. Bruno Grimschitz, der dem Schaffensgang Weber-Tyrols von der öster reichischen Galerie (Moderne Galerie) in Wien aus durch Jahrzehnte folgte, schrieb nachfolgende Würdigung über den Künstler und stellte sie dem 'Schiern » zur Veröffent lichung zur Verfügung. In jungen Jahren schon fiel Hans Weber- Tyrol durch seine künstlerische

Begabung auf. Die Dekorationen für das Thierseer Passionstheater brachten dem in Schwaz Geborenen ein Stipendium des Landes Tirol ein. Es ermöglichte dem Zwanzig jährigen den Besuch der Münchener Aka demie für drei Jahre. Diese Jahre an ihr sahen Weber-Tyrol als Schüler der Mei ster Gabriel v. Hackl, Nikolaus Gysis und Paul Höcker. Ein Jahrzehnt nach dem Ein tritt in die Akademie erschienen die Ar beiten des Künstlers zum ersten Male vor der Oeffentlichkeit im Münchener Glas palast

. Was die künstlerische Kraft Weber- Tyrols von dem Beginn ihres Wirkens an auszeichnete, war ihre Vielseitigkeit. Kir chenfensterkartons für die Münchener Hofglasmalerei Zettler standen neben Landschaftsbildern, Steinzeichnungen für Plakate neben Temperablättern und Aqua rellen. Dazu kamen im Laufe der Jahre Wandmalereien, Bildnisse und Tierbilder. Die Universalität des Darstellungswillens war eine erstaunliche. Die Münchener Akademieschulung und eigene, unaufhör lich betriebene handwerkliche Vervoll kommnung

brachten die glänzenden tech nischen Grundlagen für die Vielfalt der künstlerischen Darstellungsprobleme, so daß in verschiedenen Maldisziplinen, wie im Aquarell, von Weber-Tyrol eine un gewöhnliche Meisterschaft erreicht werden konnte. Was die Kunst Weber-Tyrols wei ter bestimmt, ist ihr Drang nach dem Süden, die Sehnsucht nach der Sonne Italiens, die viele der besten Deutschen durch alle Jahrhunderte über die Alpen getrieben hat. Schon im Jahre 1908 unter nahm Weber-Tyrol eine Italienreise. Acht

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Schlern
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Page 58 of 84
Date: 01.10.2010
Physical description: 84
Jahren in Form von Korrespondenzen, Missionsberichten und eingehenden Berichterstattungen über die Entwick lung insbesondere von Diasporakatho lizismen konsequent beibehalten. Vgl. Kath. Bl.Tir 1(1843), S. 8. 39 Ab dem 30. Jänner 1843 erschien in periodischen Zeitabständen eine lite rarische Beilage, in der vornehmlich theologische und historiographische Werke rezensiert wurden. 40 [Ingenuin Weber], Einleitung, in: Kath. Bl.Tir. I (1843), lll-VIII, hier: III f. 41 Anstatt auf Einzelbiographien sei

hier auf Josef Gelmi, Bedeutende Tiroler Priesterpersönlichkeiten, Bozen 2009, verwiesen, der nützliche Informationen zu Weber, Zingerle, Jäger und Für zu sammenfasst. 42 Vgl. Alessandra Corti, Religiöse De vianz und Ausdifferenzierung der Re ligion, in: Soziale Systeme 13 (2007), S. 256-266; Benjamin Ziemann, So zialgeschichte der Religion, Frankfurt a. M. 2009, S. 75. Für Tirol auch in diese Richtung argumentierend Leeb, Protestantismus (wie Anm. 10), S. 46 f., S. 54. 43 Vgl. Hartungen, Sozialgeschichte

(wie Anm. 26), S. 395-432. 44 Vgl. den Forschungsstand zusammen fassend Leeb, Protestantismus (wie Anm. 10), S. 44-56. Zur Moralisierung der Zillertaler Gemeinschaft Florian Huber, Antiprotestantismus ohne Pro testanten. Konfessionelle Identitätsbil dung in Tirol (1830-1848), erscheint in: Geschichte und Region 19 (2010) 1. 45 Beda Weber, Das Land Tirol. Ein Hand buch für Reisende, Erster Band, Inns bruck 1837, S. 120 f. 46 Tirol und die Reformation. In histo rischen Fragmenten. Ein katholischer

Beitrag zur näheren Charakterisierung der Folgen des dreißigjährigen Krieges vom tirolischen Standpunkte aus, Inns bruck 1841, S. 49, 49, 56. Späterhin be tonte Weber jedoch immer wieder die Achtung vor den anderen christlichen Konfessionen, nur deren „modernen" Formen wolle er bekämpfen. Vgl. Mar tin Angerer, Beda Weber. Eine typische Seelsorgergestalt des neunzehnten Jahrhunderts, mit besonderer Be rücksichtigung der Liturgie, (Schlern- Schriften 256), Innsbruck 1970, S. 121 f. 47 „[...] gleich

einer Bundesfestung, die [...] alle Lebenskräfte des Katholizismus von Italien her in sich aufnahm, und zur Wiederbelebung der verführten Ge- müther [...] in die angränzenden Län der hinaussandte. Ebenda, S. 4f. 48 Vgl. Ebenda, S. 129; 432-434. 49 Vgl. Ebenda, Einleitung. 50 Vgl. Ebenda, S. 60-68. 51 Brief des Professors Beda Weber an Bürgermeister Valentin Haller in Me ran, 22.08.1833, in: Die Heimat Jg. 1914/15, S. 61 f; vgl. auch Joseph Eduard Wackerneil, Beda Weber 1798- 1858 und dieTirolische Literatur 1800

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Schlern
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Page 3 of 56
Date: 01.04.1952
Physical description: 56
Die Malerei Weber-Tyrols begann im konservativen Kreise der Münchener Kunst vor dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im einheitlich geschlossenen Gesamtton charakterisierten die Farben mit maleri scher Brillanz die gegenständliche Welt. Erst nach dem Jahre 1900 begann sich die dunkle Tonigkeit zu lösen und ein Jahr zehnt später unter dem Einfluß der im pressionistischen Malerei Frankreichs auf zuhellen. Auch Weber-Tyrol trat aus der Münchener Sphäre in den Bannkreis der Malerei des europäischen

Westens. Cezanne wurde ihm geistig das erlauchte Vorbild, die Klarheit und Festigkeit seines Bild baues eine beispielhafte Form der Raum gestaltung. Die eigene Sehnsucht nach großen und das Naturvorbild verdichten den Grundformen, die Weber-Tyrol nach dem italienischen Süden führte, weil die ser mit seinen elementaren Landschafts weiten so ungleich stärker den künstleri schen Gestaltungsabsichten entgegenkam als die nordtirolische Heimat, begegnete sich in innerer Berührung mit der ratio nal

gebundenen Malerei des südfranzösi schen Romanen. Nicht, daß Cezanne die künstlerische Kraft Weber-Tyrols aus ihrer persönlichen Bahn bewegt hätte — dazu kam das starke Temperament des Tiroler Malers aus zu gegensätzlichen Herkunftsbedingungen —, aber eine un- gemein stärkende Hilfe bedeutete der fran zösische Meister für die Befreiung der eigenen Kraft. Es war über Cezanne hin aus die gesamte französische Malerei seit dem Beginn des Impressionismus, die der frühen Aufgeschlossenheit Weber-Tyrols

entgegenkam und die Spannweite seines künstlerischen Ausdrucksvermögens berei cherte. Es ist ja, geschichtlich gesehen, eine der künstlerischen Taten Weber- Tyrols, daß er eine produktive Weiter entwicklung des späten Impressionismus in einer ganz persönlichen Abwandlung seiner malerischen Werte gefunden hat. Sie wird am hinreißendsten in den Aqua rellen sichtbar, während die Darstellungs welt der Oelbilder stärker in einer linear zusammenfassenden und plastisch durch- formenden Gestaltungsart verfestigt

rahmen, das verrät die künstlerische Weisheit einer überlegenen Gestaltungskraft. Die Stili sierung aller Formen ist nicht entfernt so radikal wie in den Bildern von Egger- Lienz. Trotzdem wirkt die Bildschöpfung Weber-Tyrols mit wandhafter Größe. Ge rade in dem vollkommenen Ausgleich von zeichnerischer Struktur und farbiger Differenzierung liegt der hohe künstle rische Eigenwert der «Südtiroler Wein lese». An manchen Bildern arbeitete Weber- Tyrol durch Jahre, bis er die endgültige Fassung erreicht

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Schlern
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Page 53 of 188
Date: 01.07.2016
Physical description: 188
Entlassung aus dem Stiftsverband tendierte, so sehr wurde der Betroffene davon nicht in Kenntnis gesetzt, schon gar nicht darüber, dass sie endgültig sein sollte, dass demnach eine Rückkehr in den Stiftsverband für immer ausgeschlossen bleibe. Es verstärkt sich der Eindruck, Abt Mayr habe im Gegensatz zu früher seine Meinung grundlegend geändert und wollte Beda Weber nun für immer vom Stiftsverband Marienberg weg haben, vielleicht weil er dann und wann an Webers Intelligenz

und an seiner abgehobenen Persönlichkeitsstruktur aneckte und auch im Stift weniger Freunde als Neider hatte, die für seine Art des (all)täglichen Lebens kein Verständnis hatten. Beispiele dieser Art nennt Martin Angerer 125 , wenn er etwa P. Basilius Raas zitiert, der in einem Schreiben an P. Albert Jäger einen möglichen nächsten Abt namens Beda Weber wie ein Gespenst beschwor 126 , oder aber wenn er an P. Martin Ritsch erinnert, der Webers wissenschaftliche Arbeit sehr abschätzig klassifizierte 127 . Nachdem

jedenfalls der Limburger Bischof Blum bei Abt Karl Mayr um die Überlassung von Beda Weber zum Zwecke, ihm die Frankfurter Dompfarre übertragen zu können, angesucht hatte, setzte Mayr auf den 17. April 1849 eine Kapitelsitzung an, in der er dem Konvent den Wunsch des Bischofs mitteilte und im gleichen Atemzuge den Vorschlag unterbreitete, das vorliegende Ansinnen entweder auszuschlagen oder aber P. Beda, der „ immer schon ein unruhiger Geist gewesen war und sich fast nie im Kloster aufhielt “ (Martin

Angerer) 128 , endgültig an Limburg abzutreten. Letzteres würde für das Stift bedeuten, dass Weber nie mehr, „etwa später einmal als gebrochener Mann, zurückkehren und dem Kloster ... zur Last “ fallen würde, eine bedenkliche Haltung einer Stiftsleitung 129 . Das Kapitel stimmte dem Vorschlag des Abtes einstimmig zu 130 , und so ward Beda Weber aus dem Marienberger Stiftsverband entlassen, was er Jahre später heftig beanstandete, weil an diesem Kapitel lediglich „fünf Capitularen; denn mehr

waren dafür nicht aufzutreiben , wie er sich in seinem bereits zitierten Brief vom 3. Juli 1855 an David Schönherr ausdrückt, teilgenommen haben 131 . Wann Beda Weber von dieser für ihn verhängnisvollen Entscheidung Marienbergs erfahren hat, ist unklar bzw. äußerst verworren, wie einem Schreiben Webers vom 30. Juli 1854 entnommen werden kann 132 . Die Sache wurde mit dem Tod von Abt Karl Mayr, der am 23. Mai 1855 eingetreten ist, brandaktuell. Nach eigener Angabe hätten nämlich einzelne Stiftsmitglieder

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Schlern
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Page 26 of 44
Date: 01.08.1926
Physical description: 44
, zu lat. pistor (eig. Stampfer, dann Müller, Bäcker). Spitzhammer, ein Zunftzeichen der Maurer und Steinhauer, mit der Jahrzahl 1683 und den Anfangsbuchstaben GF. Auf das Haus Gerbergasse 16 und 14 der Witwe Lechner ist ein Weberschiffchen mit den Buchstaben A : W : und der Berufs bezeichnung „Weber" gemalt. Dieses Haus bestand ursprünglich aus zwei Häusern, daher erklären sich die beiden Hausnummern. Nach dem Häuserverzeichnis von 1828 besaß das Haus Gerbergasse 309 (— Nr. 16) der Weber Michael

Waldboth, während das Nachbar haus 310 (= Nr. 14) der Weber Jakob Thalmann innehatte. Den Weber Jakob Thalmann verzeichnet auch noch das Häuser verzeichnis von 1856. Sein Nachfolger war der Weber Franz Felder. Bei dieser Gelegenheit möchte ich der letzten Weber in der Bozner Altstadt gedenken, die zugleich Hausbesitzer waren. Sie hausten vorwiegend in der Rausch- und Gerbergasse. Das Häuserverzeichnis von 1751 erwähnt im Viertel Rauschgassen unter Nr. 49 den Weber Joseph Wassermann

. Das Häuserverzeichnis von 1828 verzeichnet in der Rauschgasse die Weber Jngenuin Spangler und Joseph Kuenzner (heute Rauschertorgasse 12, bezw. 11), in der Gerbergasse die obenerwähnten beiden Weber Waldboth und Thalmann, in der Weintraubengasse endlich den Weber gesellen Johann Epp (heute Haus Nr. 23). Der allerletzte Weber der Altstadt war der vorhin genannte Franz Felder (gestorben 2. Nov. 1902)-). 3) Mitteilung der Frau Anna Ww«. Balier- Felder.

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Page 59 of 86
Date: 01.03.1980
Physical description: 86
bare über ihn zusammengetragen. Die aussagekräftigsten Notizen, die er an geblich bei Verhören an den Rand von Gerichtsakten geschrieben haben soll, hat Beda Weber überliefert: „Ich leid’ und schweig’ und trag Geduld mit aller Unschuld“, „Langsam geht man auch weit“ und „Kein Gutes unbelohnt, kein Übels ungerochen“ 40 ). Die Echtheit dieser Überlieferung ist nicht mehr überprüfbar. Weber will sie im Archiv zu Bozen vorgefunden haben, Macek hat dort vergeblich nach ihnen gesucht * 47 ). Trotzdem

haben Macek, Benedikter und Stella im Gefolge von Günther Franz, wenngleich mit Vorsicht, diese Sprüche als Ausdruck für Gaismairs allmähliche innere Umwandlung, seine Hinwendung zu den unter tänigen Bevölkerungsschichten, seine Fähigkeit zum Mitleiden mit den Un terdrückten gewertet 48 ). Alle drei Autoren bringen auch die von Weber über lieferte Stelle: „Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, bleibt ein Narr sein Leben lang“ 49 ). Mit diesem Spruch sollte hervorgehoben werden, daß Gaismair kein lang

aus den Jahren 1518—1540 im Archiv zu Bozen, Neumarkt und selbst italienisiert zu dem zu Rovereto“ vorgefunden habe. Daraus glaubt er, den Schluß ziehen zu dürfen, daß dieser Vers die Devise der damaligen „untergestellten Beamten“ gewesen sei, denen „der Weg zu höheren Ämtern zum Theil gesperrt oder erschwert“ gewesen war und deren „Einkommen keineswegs im Einklang mit den Ausgaben eines lustigen Lebens“ stand. Der Vers wurde also von Weber gar nicht Michael Gaismair zugeschrieben, sondern dazu benützt

, den Berufsstand der „niederen Beamten“ zu Beginn des 16. Jahrhunderts abzuwerten. Pate dabei dürfte die ablehnende Haltung vieler Tiroler gegenüber den aufgeklärten josephinischen Beamten ihrer Zeit gewesen sein. Da Michael Gaismair auch „Beamter“ war, wird dem Leser suggeriert, daß er ebenfalls nach diesem Wahlspruch gelebt habe, dessen Verwerflichkeit Weber noch dadurch unterstreicht, daß er ihn dem Reformator Martin Luther zuschreibt 52 ). Weber war in dieser Hinsicht noch ganz ein Kind seiner Zeit

. Um Gais mairs Lebenseinstellung und spätere Taten negativ herauszustellen, ließ er diesen durch „protestantische Schriften“ schon früh „mit dem Luthertum“ Bekanntschaft machen. Der spätere Bauernführer habe bereits „gegen das ,s ) Weber (wie Anm. 12), S. 78. 47 ) Macek (wie Anm. 1), S. 147, Anm. 98; zur Zeit Webers gab es noch kein Staatsarchiv Bozen (wurde erst nach 1919 durch Übergabe der Archivalien aus dem Innsbrucker Statthalterei archiv an Italien errichtet). Weber, der keine Belegstellen

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Page 5 of 61
Date: 01.02.1968
Physical description: 61
auf das Vigiljoch gewaltigen Eindruck. Weber war von dem Kunstfreund Dr. Köllensperger in Lana dahin eingeladen worden, was ihm auch die Berufung vermittelte, Städte bilder für die Wandelhalle des neuen Kurhauses in Meran zu entwerfen. Ich unwissender Knabe erfuhr erst später, daß dieser, nebstbei mit dem mich fas zinierenden Beinamen „Tyrol“ ausgestattete Künstler bereits erfolgreiche Aus stellungen in Innsbruck und München mitbestritten und Aufnahme in die „Münchner Sezession“, der künstlerischen Avantgarde

damals, gefunden hatte. Weber war damals mit Arthur Nikodem und Egger-Lienz, die beide — jeder auf seine Art — monumentalen Gestaltungen in Farbe und Form zustreb ten, befreundet. Diese drei Namen repräsentierten bereits das hervorragendste Malertrio Tirols. Weber stand, so wie Nikodem, zu dieser Zeit unter dem Ein fluß der starken Persönlichkeit des Egger-Lienz, der sich — von der Genre malerei Defreggers loslösend — seinen wuchtigen Darstellungen des Bauern lebens zuwandte. Doch für Weber bedeutete

und ein Sich- finden, was das Leben allein lohne, gelungen. — Aus diesen Jahren des Rin gens zu sich selbst stammt auch eine Besprechung über Weber, die der Maler, Karikaturist und Kritiker Max von Esterle über ihn — erschienen im Jahr gang 1912 der heute noch geistig nachwirkenden bedeutenden Tiroler Zeitschrift „Der Brenner“ — verfaßte. Darin wird Weber als ein Künstler bezeichnet, der „mit einer mystischen, dunklen Charakterfärbung eine bohrende Willenskraft vereine, die ihm noch verschlossene Tore

zur Lebensfreude seiner Farbe ganz aufzureißen, sich auch mit rastloser Zähigkeit von den Anziehungen einer verwirrten Epoche und von Gemeinsamkeiten zu befreien scheine, jedenfalls scheine er auf dem rechten Weg zu sein. Eine Karikatur Esterles von Weber — auch im „Brenner“ 1912 erschienen — unterstreicht solche Auffassung. Sie zeigt ein bärtiges, trotziges und eher schwermütiges Gesicht. Auch Dr. Hohen- auer — vom seinerzeitigen Einfluß Egger-Lienz’ auf Weber in Richtung monu mentaler Gestaltung berichtend

— schreibt, der Impuls Südtirols habe Weber auch von dieser Abhängigkeit befreit und ihn endgültig dem seinem Sehen entsprechenden lyrischen Impressionismus anheimgegeben, ihn bestimmt, bis in sein Alterswerk den monumentalen Raum und seine Körper und Formen stets zunehmend in Lufträume, Lichträume, Farbräume aufzulösen, ohne frei lich das zugrunde liegende Substrat des natürlichen Sehbildes völlig zu ent machten.

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Schlern
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Page 4 of 56
Date: 01.04.1952
Physical description: 56
, die alte, noch unrenovierte Pfarr kirche seiner Heimatstadt und die Fran ziskanerkirche mit ihrem schönen Kreuz gang, vor allem aber war es die Welt der gotischen Fresken und Glasfenster, die wohl den im Knaben schlummernden Sinn für die Farbe weckten. Er fand seine leuchtendste Verwirklichungsmöglichkeit im Aquarell. Während seiner ganzen Schaffenszeit sind Weber-Tyrol die Wasserfarben ein besonders geliebtes Ausdrucksmittel ge wesen. Ihre Flüssigkeit und die außer ordentliche Wandlungsfähigkeit

ihres Ton reichtums gehorchten wie kein anderes Darstellungsmaterial der leisesten Regung, dem schwebendsten Eindruck. So wurde das Aquarell für Weber-Tyrol zum voll kommensten Instrument für die Wieder gabe seiner Impressionen vor der Land schaft. Er beherrscht es mit virtuosestem Können, doch ist die Meisterschaft des Malers nie zum künstlerischen Selbstzweck geworden. Immer ist es der starke Ein druck, das Hingerissensein durch die Na tur, das den Aquarellen Weber-Tyrols die Intensität ihrer farbigen

Wirkung verleiht. Sie spannt sich von lyrischer Verhalten heit bis zu dramatisch bewegtem Aus druck. In diesem großen Umfang der per sönlichen Ausdrucksmöglichkeiten offen bart sich auch die unmittelbarste Freiheit der individuellen Handschrift. Zügig und souverän setzt Weber-Tyrol in breiten Flächen und Flecken, jedoch mit fein nervigster Modulationsfähigkeit das Na turmotiv in farbige Werte um. Auch hier ist es in aller momentanen Niederschrift, in der fast skizzenhaften Auflösung des Natureindrucks

, das Sichtbare in seiner gegenständlichen Form — so abgekürzt oder gesteigert es auch gegeben sein mag —, das den Kern aller Darstellung ausmacht. Nie hat Weber-Tyrol die Welt des Wirklichen angegriffen und ungegen ständlich zu werden versucht, die tiefe Ehrfurcht vor der Natur in allen ihren Erscheinungsformen, die unbedingte Ver bundenheit mit dem Glanz des Wirklichen konnten nur zur gegenteiligen Stellung nahme führen: zur farbigen Verherr lichung des Naturbildes in immer neuen und immer eindringlicheren

— eine kaum übersehbare Fülle von Mo tiven und eine nicht geringere Fülle von bezaubernden künstlerischen Dokumenten, deren unverwechselbare Eigenart in der starken Persönlichkeit Weber-Tyrols ge gründet ist. Zu den Landschaftsaquarellen treten die Bilder von Tieren, die Weber-Tyrol nicht weniger meisterlich als die Landschafts formen gestaltet. Haflinger Pferde, Rinder und Doggen, aber auch die Tiere der exo tischen Wildnis, Tiger und Leoparden, er scheinen auf den Blättern in lebensvollster

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Page 154 of 188
Date: 01.07.2016
Physical description: 188
Schönherr schreibt er am 3. Juli 1855, er habe „volle 22 Jahre auf Befehl meines Abtes ... auf dem mir zugewiesenen Posten (als Professor) zur Zufriedenheit aller Teile gedient..., und wenn ich in den Ferien reiste oder litterarischen Unternehmungen nachgieng, so geschah es allzeit mit ausdrück licher und williger Zustimmung meines Prälaten, wie ich mit den eigenhändigen Briefen des selig Verstorbenen nachweisen kann" (Wackernell, a.a.O., Seite 411). 129 Beda Weber verdächtigte

am Zustandekommen dieser Haltung in erster Linie P. Martin Ritsch (Wackernell, a.a.O., Seite 411). 130 Wiedergabe des entsprechenden Kapitelbeschlusses (70) in lateinischer Sprache aus dem Kapitel buch 1771-1884 von Marienberg bei Angerer, Beda Weber, Seite 28 100 . 131 Auszugsweise wiedergegeben bei Wackernell, Beda Weber, Seite 411. David Schönherr, geboren am 22. Oktober 1822 in Pflasch und gestorben am 17. Oktober 1897 in Innsbruck, Kunst- und Kulturhis toriker und viele Jahre Leiter des Tiroler

Landesarchivs, hatte das Gymnasium in Meran besucht und war im Jahre 1843 in das Kloster Marienberg eingetreten, wo er als Frater lldephons an der theologischen Hauslehranstalt studierte, das Kloster dann aber im Jahre 1846 wieder verlassen. Be da Weber und David Schönherr dürften sich daher bereits seit vielen Jahren bestens gekannt haben (Vgl. Redlich, Oswald: David von Schönherr, Innsbruck 1898, Seite 5). 132 Martin Angerer zitiert in seiner Arbeit über Beda Weber (a.a.O., Seite 28") einen Brief Beda

" worden sei, dass er erst heute „das erstemal seinen ganzen Inhalt" erfahren habe. In einem Brief vom 30. Juli 1854 (an P. Pius Zingerle? - In der Anrede steht lediglich „Verehrtester Freund"), in dem sich Weber über den Gesundheitszustand von Abt Karl Mayr Sorge macht („Ich wünsche ... vom Herzen, daß ihn Gott noch länger erhalten möge, auch um des vielen Guten willen, das er mir gethan hat"), bezieht sich Weber auf einen Brief von Abt Mayr „an den Bischof von Lim burg, der mir erst

von Meran gewesen ist. 134 Details zu seinem Tod und zu seinem Begräbnis bei Angerer, Beda Weber, Seite 53 bis 56. Über das Leben Beda Webers und über seine Leistungen auf wissenschaftlichem, literarischem und politischem Gebiet gibt es ein unübersehbares Schrifttum. Eine bemerkenswerte Abhandlung, die sich nicht in Details verliert, diese dennoch aber berücksichtigt, insoweit sie für das Ganze von Wichtigkeit sind, stammt von Weingartner, Josef: „Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche

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Page 10 of 74
Date: 01.04.1994
Physical description: 74
und Theologe erfreute er sich eines guten Rufes. Sein Lebenswandel war ein wandfrei. In der Diözese Trient zählte er zu den ersten, die die Dekrete des Kon zils in die Tat umsetzten. Kardinal Madruzzo bediente sich seiner jedes Mal, wenn er eines fähigen und aufgeschlossenen Mitarbeiters bedurfte. 6 ’) Für Brixen 5 ») Weber, I vescovi, S. 110. "") Wolfsgruber, Das Brixner Domkapitel, S. 132. Nach der Hierarchia Catholica wurde er am 23. März 1558 zum Bischof von Bellin nominiert, Bd. 3, S. 13. Vgl

. auch Weber, I vescovi suffraganei, S. 109. Weber schreibt auch, daß er 1558 gleichzeitig zum Generalvikar von Bri xen und Trient ernannt worden ist. “') Zu Ludovico Madruzzo siehe S. Va- reschi, La legazione del cardinale Ludo vico Madruzzo alla dieta imperiale di Augusta 1582. Chiesa, papato e impero nella seconda metä del secolo XVI (Collana di monografie edita dalla So- cietä di Studi Trentini di Scienze Stori- che'“), Trient 1990; B. Steinhauff, Gio vanni Ludovico Madruzzo (1532-1600). Katholische

et acqua tribulationis demaceratus man- seram, in Brixinensem portum, licet fe- bricitans, redii; et quoniam equitare jam ex imbecillitate et morbo gravatus neu- tiqUam poteram, negotii mihi a R.ma et 111.ma D.V. impositi expeditioni, qualis- cumque ea sit, quam paucissimis sibi significandum operare praetium esse duxi“. Weber, I vescovi, S. 111-113. “) Weber, I vescovi, S. 113 f. M ) Wolfsgruber, Das Brixner Domkapitel, S. 132 f. Wolfsgi'uber schreibt fälschli cherweise, daß Aliprandi die Pfarre Linz

innehatte; vgl. dazu Weber, I ves covi, S. 114 f. Der Grabstein trägt die Inschrift: Blasius Aliprandinus canoni- cus summus scholasticus custos et suf- fraganeus hic quiescit sepultus die XXIII Septembris MDLXXI. Weber, I vescovi, S. 114. as ) Weber, I vescovi, S. 111. Das Siegel des Weihbischofs zeigt im Wappenschild ei ne stilisierte Rose, vgl. dazu seinen Grabstein.

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Page 58 of 106
Date: 01.09.1959
Physical description: 106
Pyramiden umstellt, worüber Deutsch lands und Österreichs Fahnen wallten. Das ganze Presbyterium nebst dem Hoch altar war mit schwarzen Tapeten aus staffiert. Beda Weber hielt das Seelen amt. Achtzig Musikanten führten eine Messe Cherubinis auf. — Die Preußen wurden durch meinen Ausdruck „tapfer stes aller Heere“ eifersüchtig; den „Gott seligen“ war die Rede gar zu wenig katho lisch, aber die große Mehrheit war zu frieden ... Daß ich die Rede vor einem so gemischten Publikum mehr „rein

5 ) durch den Kirchenvorsteher mit allem Nachdruck die hiesige Pfarrei an mit dem Charakter eines Domherrn und einem Einkommen von 3 bis 4000 fl. Ich lehnte natürlich ab. Denn auf Tirol ver zichte ich nur im Notfälle, und zu einer so delikaten, verwickelten Seelsorge über 12.000 Individuen hätte ich ja keine Vor kenntnis, keine Übung, keine Fähigkeit und keine — Neigung.“ So schreibt Flir selbst in dem bereits erwähnten Brief vom 9. September an sei nen Freund Johannes Schüler"). Der Tiroler Beda Weber als Stadtpfarrer 1848

—58 Aber die Frankfurter setzten ihre Be mühungen um eine überragende Persön lichkeit für das Stadtpfarramt von Frank furt fort. Und so sollte doch ein anderer Tiroler dafür gewonnen werden, nach dem der Tiroler Flir abgelehnt hatte. „Am meisten hatten die Predigten des Benediktinerpaters Beda Weber gewirkt. Wie eigentümlich geartet die kirchlichen Verhältnisse damals in Frankfurt waren, geht daraus hervor, daß Beda in seiner ersten Predigt das Wort ,Teufel’ auf die Kanzel brachte, den man vorher auf den katholischen

Kanzeln nur als gefallenen Engel zu bezeichnen gewöhnt war“ 7 ). Die Aufmerksamkeit des Vorstandes der Pfarrgemeinde Frankfurt richtete sich auf Professor Riffel 8 ) aus Mainz, Dom kapitular Förster") aus Breslau und Beda Weber aus Meran. Bei der Wahl vereinigte Beda Weber die meisten Stim men auf sich 10 ). Der Diözesanbischof von Limburg ”) billigte die Wahl und den ent sprechenden Vorschlag des Senates der Freien Reichsstadt Frankfurt und im Juni 1849 trat Beda Weber nach Zustimmung seines Abtes

sein Amt an. Beda Weber, geboren am 26. Okto ber 1798 im Städtchen Lienz, dem Haupt ort von Osttirol, Kapitular der hochgele genen Benediktinerabtei Marienberg im südtirolischen Vinschgau, hatte unter den aus Tirol in die deutsche Nationalver sammlung entsandten Abgeordneten eine überragende Rolle gespielt. Schon in sei ner Tiroler Heimat hatte der vielseitige Feuergeist anregend, aufrüttelnd und bahnbrechend gewirkt. Ein seeleneifriger Priester, ein hervorragender Prediger, ein ausgezeichneter Lehrer

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Page 57 of 86
Date: 01.04.2006
Physical description: 86
in Innsbruck gegründete Mal- und Zeichenschule erlangt, in der er bis zu sei nem Tode Generationen von Kunstinteressier ten förderte, ausbildete und begleitete. Toni Kirchmayr verstarb 1965 in Innsbruck. 5 Hans Weber wurde laut Matrikelbucheintrag der Akademie der bildenden Künste in Mün chen am 18. März 1883 in Holzhausen am Starnberger See geboren. Sein Vater, der Leh rer Alexander Weber, wird als sehr musisch be schrieben, er wirkte durch viele Jahre als Kir chenorganist in Holzhausen

und war auch als Schauspieler bei den Oberammergauer Fest spielen engagiert. Im Alter von 19 Jahren trat Hans Weber am 21. April 1902 in die Zeichen schule Hackl der Münchner Akademie der bil denden Künste ein. Zu Studienzwecken bereis te Hans Weber 1914 die (damaligen) deutschen Kolonien, wurde aber gleich bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges von englischen Truppen in ein Internierungslager gebracht, wo er an Ma laria erkrankte. Seine dort entstandenen Bilder sind leider verschollen. Hans Weber konnte erst nach Kriegsende

wieder nach München und den Starnberger See zurückkehren, wo er unverheiratet und ohne Nachkommen an den Folgen der Malaria schon am 25. September 1923 verstarb. Da große Teile seines Werkes und der Archivalien der Akademie Zweiten Weltkrieg verloren gegangen sind, ist es nicht möglich, den Werdegang von H. Weber exakt nachzuzeichnen. H. Weber ist einem historisie renden Stil verpflichtet, wobei eine neubaro cke Formensprache vorherrscht. In anderen Freskenzyklen sind auch „altdeutsche" Anklän ge zu beobachten

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Page 53 of 87
Date: 01.12.2008
Physical description: 87
Vor 150 Jahren starb P. Beda Weber Von Heinz Wieser D er wortgewaltige Schriftsteller und Topograph Passeiers, Pater Beda Weber, kam am 28. Okto ber 1798 als Johann Chrysanth Weber in Lienz zur Welt, also zur Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe. Nach einer Schusterlehre besuchte er das Franziskanergymnasium in Bozen, um anschließend in Innsbruck Philosophie zu studieren. Er trat in das Benediktinerstift Marienberg im Vinsch- gau ein und nahm den Ordensnamen Beda an. Ab 1821 studierte er Theologie

. Als er zu Ostern 1848 einige Ur laubstage am Gardasee verbrachte, wur de er von Vertrauensmännern aus dem Burggrafenamt gebeten, sich als Vertre ter dieses Tiroler Kerngebietes in die deutsche Nationalversammlung nach Frankfurt entsenden zu lassen, wobei ihn dazu, einige Tage später, auch der Trienter Fürstbischof Johann Nepomuk von Tschiderer ermutigte. Beda Weber stimmte einer Kandidatur zu und erließ am 27. April 1848 seinen ersten Wahlauf ruf, in welchem es u. a. heißt: „Tirol und Österreich mit innigem

, dem unsere Stimmen gelten. Das sind meine Grundsätze, ihr Bauern und Bürger von Südtirol!“ Der Kreis Meran wählte also Beda Weber zum Abgeordneten für die Frankfurter Nationalversammlung, die das erste frei gewählte Parlament für ganz Deutschland war, das von 18. Mai 1848 bis zum 31. Mai 1849 in der Frankfurter Paulskirche tagte. Die Versammlung schuf eine demokratische Verfassung, die zwar nicht zum Tragen kam, aber dennoch Vorbild für die Wei marer Verfassung und das bundesdeut sche Grundgesetz wurde

. Beda Weber gehörte der nationalliberalen Casino- Fraktion um Heinrich von Gagem an. Die St.-Pauls-Kirche in Frankfurt ist als „Mutterhaus der Demokratie“ be zeichnet worden. Eine Gruppe plädierte für ein mächtiges Kaiserreich unter Füh rung der Habsburger (Großdeutsche Lö sung). Eine andere Gmppe wollte Öster reich aus dem geplanten deutschen Reich ausklammern (kleindeutsche Lösung). Beda-Weber setzte sich für die großdeut sche Lösung ein, und damit war in ihm schon damals die Idee

eines vereinigten Europa lebendig. Mit Beda Weber gab es noch weitere hervorstechende Tiroler Persönlichkeiten und Charakterköpfe, die Tirol in Frank furt vertraten, unter ihnen der spätere Brixner Fürstbischof Vinzenz Gasser und Jakob Ph. Fallmerayer, Johann Haßl- wanter und Alois Flir, Giovanni de Pretis und Gedeone Vetorazzi aus Welschtirol. Unter allen Tiroler Abgeordneten trat CD DERSCHLERN 54

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Page 34 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Ingenieur Anton Weber, der bedeutende Bauvor haben in Österreich-Ungarn, vornehmlich in der Haupt- und Residenzstadt Wien, geplant und ver wirklicht hatte und einen sehr guten Ruf genoss, legte bereits zur Mitte der 1890er Jahre einen ers ten Entwurf für eine neue Pfarrkirche in Tramin vor (siehe gegenüberliegende Seite). Weber hielt fast ein ganzes Jahrzehnt die öffentliche Diskussion um eine neue Kirche in Tramin lebendig und lieferte indirekt viele Anregungen

88 , dass es ihm „aus verschiedenen Gründen ... angezeigt“ erscheine, „schon jetzt einen Architekten behufs Anfertigung eines Planes für die projectirte neue Pfarrkirche in Tramin zu bestellen“, ohne allerdings im Detail zu sagen, worin diese „verschiedenen Gründe()“ seiner Meinung nach bestanden, und dass er damit den Architekten Anton Weber in Wien, „ein(e n) Schüler des Dombaumeisters Schmid“ 89 zu betrauen gedenke, weil ihm Anton Weber „von verschiedenen Seiten ... empfohlen worden sei“ 90 . Wer

Weber empfohlen haben könnte, sagt Schrott nicht. Allerdings bleibt zu vermerken, dass Weber in Südtirol kein Unbekannter war. 87 Schreiben von Pfarrer Schrott vom 8. März 1895 („ Currenda") (Pfarrarchiv Tramin, 415). 88 Schreiben von Pfarrer Schrott vom 8. März 1895, (Pfarrarchiv Tramin , 415). 89 Friedrich Schmidt (nicht Schmid, wie Schrott irrtümlich schrieb), 1825-1891, aus Frickenhofen in Baden-Württemberg gebürtig, seit 1859 Professor für mittelalterliche Kunst an der Architekturschule

der Akademie der bildenden Künste in Wien, Dombaumeister zu St. Stephan, hat in Wien mehrere Kirchen gebaut (Lazaristenkirche in Wien VII, Kaiserstraße, Othmarkirche (Weißgerberkirche), Wien III, Kolonitzplatz, Brigittakirche, Wien XX, Brigittaplatz, die Kirche „Maria vom Siege", Wien XV, Maria-vom-Siege-Platz). In erster Linie wurde Schmidt aber bekannt und berühmt wegen des von ihm erbauten Rathauses von Wien, an dem auch Anton Weber mitgewirkt hat. 90 Pfarrer Schrott unterbreitete in diesem Schreiben

dem Fürstbischöflichen Ordinariat in Trient die Frage, ob es „mit der Wahl dieses Architekten einverstanden (sei) respective in der Lage ist, den genannten Architekten zu empfehlen". Die fürstbischöfliche Behörde antwortete postwendend (am 9. März 1895), indem Generalvikar Felix (Felice) Endricci dem „Hochw. Herrn Pfarrer in Tramin" mitteilte, dass „der Architekt Anton Weber in Wien bestens empfohlen werden kann" (Pfarrarchiv Tramin, 415). DERSCHLERN 30

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Page 23 of 90
Date: 01.09.1971
Physical description: 90
. Streiter war auch etwas liberaler als Görres und sein Freund Professor George Philipps (1804—1872), der Görres auf seiner Reise begleitete 20 ). Streiter schrieb nun an Schüler. Schüler antwortete ihm hierauf: „Daß Weber mit Görres und Philipps umge gangen ist, verdenke ich ihm nicht nur nicht, es freut mich vielmehr. Derlei ausgezeichnete Männer können, auch wenn sie einen nicht zum Proselyten machen, nur bildend einwirken und sind unsere Lichterscheinungen in der dunklen Nacht des Philisteriums

, das uns allenthalben umgibt. Ich wollte, es fände sich auch für mich Gelegenheit, ihnen näher zu treten“ !1 ). Anfangs war hier von den Bemühungen Herders, Arnims und der Gebrüder Grimm die Rede, die mittelalterliche Literatur zu sammeln. Nun gaben Görres und Brentano den jungen Literaten für Tirol die gleichen Anregungen. Schon 1834 hatte Beda Weber mit Görres den Plan einer Edition der Werke Oswald von Wolkensteins besprochen. Görres war davon ganz begeistert. Er versprach Beda Weber seine Hilfe. Als Giovanelli

von der Arbeit erfuhr, schrieb er Weber, er solle sich deswegen an Görres wenden. Beda Weber aber antwortete ihm: „Ich will sehr gern mit Goethe den oswaldischen Text durchgehen. Es war schon längst ausgemacht, soweit in meinen abhängigen 22 * * ) Verhältnissen etwas Zukünftiges ausgemacht werden kann, den nächsten Sommer nach München zu gehen“ **). 1846 verschaffte Görres Beda Weber einen Verleger für sein Werk über Giovanna Maria dalla Croce. Er unterstützte mit Rat und Tat jegliche geistigen Intentionen

der jungen Tiroler. 1825 hatte der Tiroler Georg Franz Lechleitner eine „Metaphysik“ verfaßt, die 1839 von Kaspar Sonnerer ins Deutsche über setzt wurde. Für diese Übersetzung verfaßte Görres eine glänzend geschriebene Einführung. Joseph von Giovanelli dankte Görres dafür in einem Briefe vom 21. Mai 1839 21 ). 1840 ließ dann auch Beda Weber durch Giovanelli Görres seinen Dank dafür ausrichten, daß er ihm einen Verleger beschafft habe. Den Winter 1841 verbrachte Görres mit Archivstudien in Verona

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Page 18 of 87
Date: 01.08.1980
Physical description: 87
des Namens Tirol leistete Weber mit diesem Werk mehr als irgendein anderer vor ihm/23/. Bereits im Jahre 1838 erschien aus seiner Feder das Werk „Innsbruck. Historisch-topographisch-statistisches Gemälde dieser Stadt“ /24/ — ähnlich konzipiert wie die Bücher über Bozen, Meran und das Passeiertal. Auch plante er die Herausgabe einer „Geschichte Tirols für Schule und Volk“, wie er am 22. Juni 1846 Johann Schumacher, Besitzer der Wagner’schen Verlagsbuchhand lung in Innsbruck, mitteilte/25/, allein

dieser Plan kam nie zur Ausführung. Die rein geschichtlichen Studien, die Weber in diesen Jahren betrieb, bezie hen sich nahezu zur Gänze auf das Zeitalter der Reformation und der Gegenre formation. Ihnen verdanken wir Bücher wie „Tirol und die Reformation“ (1841), „Blüten der Liebe und Andacht“ (1845), „Giovanna Maria della Croce und ihre Zeit“ (1846), Studien also, die Webers Interesse für die Mystik verraten und auch den mystischen Einschlag seiner Gedichte, von denen hier nicht die Rede

sein kann, verständlich machen. Bereits in den dreißiger Jahren beschäftigte sich Weber auch tiefgründig mit der Gestalt des letzten Minnesän gers Oswiald von Wolkenstein, dessen Gedichte er im Jahre 1847 herausbrachte, was als eine beachtenswerte Leistung für die Geisitasgesohiehte Tirols zu be zeichnen ist. Die historische Einleitung dazu erschien im Jahre 1850 als eigene Publikation unter dem Titel „Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche“ /26/. Zum Zeitpunkt ihres Erscheinens wurden alle Werke

und Arbeiten Webers sehr gut aufgenommen und in den angesehensten Zeitungen und renommierte sten Blättern bestens besprochen. Mit der Zeit hat dann die kritische Geschichts forschung für einige beträchtliche Abstriche an diesem Lob gesorgt, und zwar durch den Hinweis auf zahlreiche forschungstechnische Mängel sowie auf eine Reihe wissenschaftlicher Gebrechen. Am schärfsten hat sich diesbezüglich Al- phons Huber zu Wort gemeldet, indem er in Frage stellte, ob Weber wohl ausrei chende Archivstudien gepflogen

habe, jia ob er diese au betreiben überhaupt im stande war. Und tatsächlich: Weber, der als Historiker kein Experte war, sondern sich lediglich als Autodidakt einige Fähigkeiten aneignate, wohei ihm vor allem auch seine stilistischen Fähigkeiten zugute kamen, hatte haupt sächlich in wissenschaftlich-technischer Hinsicht, aber auch mit historischen Hilfswissenschaften wie mit der Quellenkritik seine liebe Not. So benützte er z. B. eine Chronik von Tirol des im Jahre 1620 verstorbenen Marx Sittich

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Page 53 of 111
Date: 01.05.1953
Physical description: 111
Ohren oder Nasen abgeschnitten; das Herz aus dem Leibe gerissen und um das Maul geschlagen (Burglehner, S. 986). 4 ) Der hernach zu Gufidaun ist enthauptet worden. 5 ) Ist hernach zu Gufidaun vom Henker abb re viert worden. im Heu über Nacht gelegen; sie wurden zur Rede, er versprach Hilfe. Actum den 8. Jenner. Es sey nit one, was er gesagt. Was aber seine Mitver schworene aussagten, läugnet er zum Theil. Den 11. Jenner. Er erläutert die Ge schichte vom Weber zwischen Imst und Wenns. Weber lag

im Heu, weil er sich vom Pfleger forcht. Dosser erzählt ihm, daß er auch in Neustift so einen Handl gehabt, einen verwundet habe und dann von Obrigkeit aufgesueht wurde. Er habe sich aber gewehrt. Einmal, erzählt er ihm, habe er ein ganzes Dörfl herausgefordert, und das sey zu Albeins gewesen und rev! zu schreiben ainer Bödexen oder Hure halber beschehen. Warum bleibst du da, sagte Dosser; gehe mit mir und erzählte ihm die vorhabende Aufruhr. Weber wollte doch nicht gehen, erhielt aber den Auf trag

, Leute zu werben, besonders da es hier viele Gartknechte gebe. Er sagte: da gebe es keine, aber in Fließ gebe es deren wohl. — Dosser kam mehrmalen dahin, redete ihn öfter darum an. Weber aber schlief abends bald ein, weil er im Tag hindurch hart arbeiten mußte. Dies machte den Dosser unwillig, daß er einst auf rief: Wie kannst du doch schlafen? Mir liegen die Sachen so an, daß ich oft hailbe Nächte nicht schlafen kann! Des andern Tags wollte Weber zum Holztrifften; Dos ser hielt ihn auf, ließ

Fleisch sieden von einem alten Weib, welches die Franzosen hatte“). Sie spielten dann im Stadel. Dos ser lehrte ihn, falsch spielen, gewann aber 3 Halbe Wein. Es kam der Herr Pfar rer des Orts dazu und hat an Käs, Brot und Wein drey Batzen bezahlt 7 ). Das übrige bezahlte Weber, weil er — Dosser — kein Geld hatte. Von ihrem Vorhaben aber sagten sie dem Herrn Pfarrer nichts. Um 1 Uhr zog Dosser weiter, nachdem er den Weber noch eingeladen, zum Wirth nach Schnals zu kommen. Sie wollten Churburg

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Page 26 of 66
Date: 01.08.1992
Physical description: 66
Weber die typologische Verbindung der Stationen mit den alttestamentarischen Propheten hervor, schränkte jedoch ein, „ist auch der Mahler in solchen Zusam menstellungen bloß Dichter, so bleibt sein Verdienst doch ungeschmälert“. 40 ) Das ungewöhnliche von Rosmini erdachte Programm blieb also auch Weber, der den Urheber nicht kannte, nicht verborgen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger sprach Weber dem Künstler die getreue Wiedergabe der Natur ab: „Craffonara hat keine Natur gemalt; mag

Gliederung des Michelangelo, und die reckenhafte Muskulatur des Kornelius, oder endlich das ideale Schwel gen in schönen Formen bei Rafael [sic] und Mengs verstehen.“ Es folgen eine Rei he von Einzelfiguren, die von Weber vernichtend kommentiert wurden: Die Figur des Christus entbehre, trotz großem „Aufwande von Sinnlichkeit“, der Seele ei nes großen Menschen, noch viel weniger der des Gottmenschen. Über Maria schrieb er, die „Natur wäre eine bedauemswerthe Mutter, wenn sie diese zu ihren schönsten

Gestalten“ zählen würde. Der Johannes, so Weber, scheine „den begei sterten Seher auf Patmos zu parodieren; sonst hätte er die Stäupe verdient.“ Magdalena, deren Gesicht zu manieriert sei, könne in der elften Station von Glück reden, daß sie nur gemalt sei, da sie ihre verschränkten Beine schwerlich halten würden. Weiterhin bemängelt er die Gesichter der Schergen, Gauner und der jüdischen Schelme, die „jedes gebildete Gefühl beleidigen “. Das Kolorit sei trübselig, „von keinem heitern Lichtstrahle

begränztes [sic] Einerlei, keine Tinte des Lebens und der Freude, alles eine öde Wüste, das Heimweh aufzuregen“. Als Vorbilder, denen es nachzueifern gelte, führte Weber Tizian, Guercino und Cor reggio als Meister der alten Kunstgeschichte an und erwähnte als deren würdige Nachfolger die Tiroler Künstler Martin Knoller (1725-1804), Joseph Schöpf (1745-1822) - beide dem Spätbarock zuzurechnen - und Alois Martin Stadler; al lein Stadler gehörte der Generation Craffonaras an. 4 ') Letztendlich vermißte

. „Die Tirolische Nati on 1790-1820“, Innsbruck 1984, 442-446; zu seinem Aufenthalt in Rom s. den Briefwechsel (1820-1822) mit Anton Pfaundler in Innsbruck [Innsbruck TLMF, W. 5222]). «) Alle Zitate nach BT (Nr. 94-96 v. 24. 11., 27. 11. u. 1. 12. 1834). Weber hob am En de seiner polemischen Kritik den guten Ruf Craffonaras als Ölmaler hervor, der „allein groß genug ist, ihn für das Mißlin gen dieser Arbeit al fresco schadlos zu halten“. Zweifellos recht hatte er mit sei ner Kritik an der Wahl der Freskotech

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