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Schlern
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Page 24 of 40
Date: 01.04.1925
Physical description: 40
völlig zu ergründen vermag, hingegen die unterhalb des Weges befindliche, in ihren Mauern weniger festgefügte Ruine mit zwei großen Mahlsteinen und einem im Bache liegenden Mühlenrad uns kein so schwieriges Rätsel auferlegt. 3 ) Die neuere Besitzgeschichte des Badls ist eine sehr wechselvolle. *) Laut there- sianischem Steuerkataster für die Ge meinde Zwölfmalgreien ist 1777 Johann Anton Semblrock, Bürger und Han delsmann zu Bozen, Besitzer der Bau- rechte des sogenannten Baumann- oder Badl

-Gutes zu St. Isidor auf Kampenn, dessen Schätzungswert 1115 fl 15 kz be trägt, der Gründherrschaft der Herren v. Kiepach zugehört und alljährlich an das Schloß Kampenn 1 fl 4 kz und ver schiedene Naturalien zinst. Diese Urkunde spricht noch von einer „Baad Hitte" — also mag das Badl damals noch recht be scheiden gewesen sein. Bon diesem Johann Anton v. Semblrock v. St. Isidor und Bürgfelden geht das Anwesen an seinen Sohn Joseph über und nach dem Ableben dieses, 6. April 1822, finden

fl über geht. Rach dessen Tode (8. September 1885) erbt das Badl sein zweiter Sohn Carl Amplatz, von dem es im Konkurs wege an Frau Berta Ww. Thaler (geb. Carli), wiederverehelichte Rodeneder um 11.300 fl., 23. Jänner 1891, übernom men wird. Gegenwärtiger Besitzer des Badls ist Herr Josef Egger, Messerschaler im Boznerboden. Unsere besondere Aufmerksamkeit ver dient auch die herrliche Fernsicht vom Badl nach Oberbozen, Jenesien und den fernen Spitzen der Meranerberge (Texl- gruppe), ein Aussichtsfeld

oder goldige Liebfrauenfäden herbstson nig über Rain und Hecken weben — die ses alte Badl allzeit ein gar wunderbares Fleckchen traulicher Heimaterde, selbst im stillen Winterschlaf, wo es den einsamen Höhenwanderer wohl anmuten mag wie ein verwunschenes Zaubergärtlein,' das nur wieder des ersten Rufes des Kuckucks harrt, um alsbald neuerlich in Schmuck und Blüte zu stehen.

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Schlern
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Page 14 of 46
Date: 01.02.1948
Physical description: 46
begrenzt und mit süßduftenden Robinien bestanden, trennte die Reichsstraße vom Reifplatz. Der Bach verschwand unter einem Brücklein und dahinter erhob sich die Villa Baum gartner neben dem großen Sägewerk, das be reits im Hofe zwischen dem Gasthof „Badl“ und dem Durchgang zu den sogenannten „Baracken“ stand. Diese von der Stadt Bozen als Notkasernen erbauten, niedrigen Ge bäude beherbergten lange Jahre die Pferde stallungen der Garnison; im Osttrakt waren Wohnungen für ärmere Familien eingerich tet

. Am Ende dieser Anlage, unter schönen Bäumen versteckt, stand die „Knopper mühle“. Der Gasthof „Badl“, im Besitze der Fami lie Trafojer, war ein hellziegelrot bemaltes Bauwerk, das sich nach der Straße mit zwei offenen Veranden, über und über mit Rosen und Glyzinien bewachsen, recht stattlich und heimelig darstellte. Es gehörte einstmals dem bekannten Adjutanten Andreas Hofers, dem Landesverteidiger Major J. Eisenstecken, an den eine Gedenktafel neben dem Eingang erinnerte. Die Grieser Hauptstraße bog

nun mit einer scharfen Ecke um den Gasthof herum und lief neben einer hohen Mauer gegen den Grieser Hauptplatz weiter. Am Wirtschafts gebäude des „Badl“ angebaut stand die Villa „Friedheim“ des Herrn Dr. Fidel Eisenstecken, dann begann die ursprüngliche Wassermauer gegen Norden hin zu verlau fen; zu ihren Füßen trennte der „Hohle Weg“ das eben geschilderte Gebiet von den Weingütern des Ansitzes Rottenbuch. Noch bleibt das Aussehen der westlichen Gebäudegruppe zu beschreiben, also jener Teil, der linker Hand

vom Gasthof „Badl“ an der Reichsstraße und westlich vom Talfer park gelegen war. Einst beherbergte sie eine gräflich Sarntheinische Stiftung, das Frauenkloster der Annunziaten-Zölestinerin-

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Schlern
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Page 41 of 46
Date: 01.10.1930
Physical description: 46
, die vor uns auf dem Boden lagen, begrüßen sollten, und entschlosien uns, von der anderen Seite in das Haus zu treten. In der Stube empfing uns eine alte Magd mit „Gut Nach mittag!" „Gut Nachmittag?" fragten wir lächelnd. „Es ist doch erst 11 Uhr vormittags." »Ja", sagte sie, „aber hier im Badl esien wir schon um 10 Uhr. Mittag ist daher vorüber." Jetzt wußten wir's: wir waren imBauern- bad, von dem wir schon gehört hatten. Hier bestimmten andere Stunden die Tageszeiten. Auch ist die Lage des Vadls so, daß die Sonne

morgens um 4 Uhr aufgeht, um 4 Uhr nachmittags aber wieder hinter den Bergen versinkt. Es ist ein Badl, das ausschließlich von Männern besucht wird. Frauenbadln sehen anders aus, mit Kapelle in der Nähe oder Kirchlein, das halb als Wallfahrtsstätte gelten konnte. Hier war nichts von alledem zu sehen. Durchs Fenster warfen wir einen beobach tenden Blick zu den Männern hinaus, die vor der Kegelbahn im Grase lagen. Sie waren wohlgenährt und schienen aus den Weingebieten des Unterlandes zu stammen, deren

eigentümliche Tracht „rote Esichter und blaue Ohren" sind. „Die sehen aber für erholungsbedürftige Leute recht gut aus", bemerkten wir zur Bedienerin. „Im Esicht fehlt ihnen auch nichts", sagte sie kurz. Was ihnen eigentlich fehlte, war nicht er sichtlich. Neben dem Brunnen vor dem Hause lehnte eine Holzröhre, deren Zweck es war, Wasier in einen Verschlag zu führen. Es war das Bad. Unnütz zu sagen, daß es niemand benützte. Acht Tage lang blieben wir als Gäste im Badl. Aber während wir am glücklichsten

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