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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 4
Date: 01.07.1924
Physical description: 4
zum Gottesdienst kommen. Mit treudeutschem Tirolergruß! Dietmar a. d. Thmna. Gemaltßerrjchaft eines Carabinieri-Krigadiees. Bozen, 7. Mai 1924. Eine der sinnlosesten Steuerungen in Südtirol nach der Besetzung ist die Einführung zahlreicher neuer Carabinieri- Posten. Gemeinden, welche früher nie einen Gendarmerieposten hatten, wo auch wirklich keiner notig war. haben jetzt 4 bis 5 Carabinieri. Daß diese Herren wirklich gar kein Betätigungs feld .haben, ist begreiflich, denn die Bevölkerung ist so ruhig

wie vor dem Kriege. Was soll da die fünffache Anzahl von Gendarmen? Nur die Macht zu schaden ist diesen Carabinieri- Unteroffizieren in die Hand gegeben. Wenn sich ein solcher Hüter des Gesetzes auch in gar keiner Weise mit der Be völkerung verständigen kann, so kann er doch die Behörden ganz nach Willkür informieren und die Behörde, die von unserer Bevölkerung ebensoviel weiß und versteht wie ein Pfundererbauer von den Sizilianern und Sardiniern, ist tat sächlich vollständig angewiesen auf die Informationen

dieser Unteroffiziere. So kommt einem Unteroffizier der Carabinieri eine Macht zu. die man in Anbetracht seines geringen Bil dungsgrades und seiner untergeordneten Stellung für unmög lich halten möchte. Er kann ein förmliches Schreckensregiment in einer Gemeinde aufrichten, er kann alle, die nicht huldigend ihm zu Füßen liegen, in schlimmster Weise wirtschaftlich schädigen. Mit einem Musterexemplar dieser schlimmsten Sorte sind die Bewohner von Völs am Schlern „gesegnet'. Die ganze Bevölkerung von Völs am Schlern

, wohin wir Bozner so gerne unsere Ausflüge machen, wo viele Bozner Familien sogar ihre Sommerfrischhäuser haben, seufzt unter dem Drucke eines äußerst rohen Brigadiers und niemand wagt es. ihm entgegen zu treten. Unter seiner rohen Gemütsanlage seufzen sogar seine ' untergebenen Carabinieri. Völs hatte früher einen Gendar merieposten und hatte auch wirklich keinen nötig. Von Kastel ruth aus machte früher ein Gendarm seine Pflichtgänge auch nach Völs und das genügte vollständig. Heute sind in Völs

drei bis fünf Carabinieri und ihr Brigadier jagt sie in nutz losester Weise herum und läßt sie ganz närrische Wege machen; warum, das begreift niemand. In der übrigen Zeit aber müssen sie zuhaus bleiben wie Klosterschwestern. Die ganze Bevölkerung hat Mitleid mit diesen armen Carabinieri, die zu nutzlosester Arbeit verdammt, noch dazu die Grobheiten ihres harten Herren einstecken sollen. Neulich war ein tödliches Unglück bei der Drahtseilbahn. Die Leiche des Verunglückten mußte 27 Stunden liegen

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Südtiroler Heimat
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Page 5 of 6
Date: 15.04.1934
Physical description: 6
, Mutter.' sagte ich, „Hab nur keine Angst. Es ist nichts.' Wieder fuhr der Schließer auf, aber er blieb doch still. „Weine nicht. Mutter,' sagte ich. Und ich biß die Zähne zusammen. „Laß doch, eS wird alles gut werden, ganz bald.' „Glaubst du. glaubst du?' sagte sie. Dann führten sie mich wieder in den Keller. * Eine halbe Stunde später warteten die Carabinieri oben aus mich. Es war halb zehn Uhr abends. „Fakte presto!' Der eine zog unter dem schwarzen Mantel die Hand schellen hervor. Ich streckte

die Hände hin, die Schrauben zogen an. das Schloß schnappte ein. Durch die Straßen führten sie mich zum Bahnhof. Ich ging dahin zwischen den beiden Carabinieri und sah nicht rechts noch links. Als mir, durch die Fesseln behindert, die Carabinieri in den Eisenbahnwagen halsen, wußte ich nicht, daß dort am Ende des Bahnsteigs in einer Ecke mein Vater stand und allem zusehen mußte. Wenige Stunden später lag ich in dem dunklen Gefäng nis der Earabinieri-Kaserne von Verona... Am folgenden Tage wurde

ich in Verona nochmals vorgeführt, um die Unterschrift des Protokolls zu vollzie hen. Am Abend brachten mich die Carabinieri wiederuin in Handschellen, in das Gefängnis von Verona. Drei Wochen verbrachte ich in Einzelhaft, ohne jede Nachricht von daheim, ohne die Möglichkeit, meinen Angehö rigen Mitteilung machen zu können, wo ich mich befand und wie es mir ginge. Jeden Morgen um halb sechs schlug die Glocke an zum Aufstehen. Jeden Morgen kamen die Gefängniswärter und Oberaufseher zur Kontrolle

. Uns gegenüber die Carabinieri. Wir sind sieben Ge fangene. Ich bin froh, mit Menschen reden zu können. Jeder erzählt seine Geschichte, kurz, in wenigen abgerissenen Worten. Ich habe besondere Bewachung von zwei Polizisten. Am Bahnhof von Verona fahren wir rückwärts ein, die Polizisten helfen uns sieben Gefangenen an der Kette, einem nach dein andern, vom Wagen. „Langsam, tut euch nicht weh, langsam!' Dann hängen mich die Carabinieri von der Kette ab. „Addio!' rufen mir die andern nach. Droben steht der Zug

nach dem Süden. Sie schieben mich in ein reserviertes Abteil... So beginne ich, Handfesseln an beu Gelenken, meine Fahrt nach Rom. Die beiden Carabinieri sitzen mir gegenüber. Wir reden dann und wann ein Wort. Offensichtlich wissen sie um mei neu Fall. Vor der Tür sind die Gardinen vorgezogen. Manchmal reißt einer die Tür auf. „Riservato!' rufen die Carabinieri. noch ehe der andere vor den Handschellen zurückschreckt. In Bologna, nach fünfstündiger Fahrt, steigen wir als letzte aus, als alle Reisenden

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Südtiroler Heimat
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Page 4 of 12
Date: 01.10.1937
Physical description: 12
, er sagte offen, er bekomme später den Vorhang umsonst, denn für 150 Lire bekommt man schon zwei Vorhänge. Unordnung. Die Carabinieri und Finanzier! von Graun und Refchen suchten im vergangenen Mai fieberhaft nach einem gewissen Alois Stecher, Knecht in St. Valentin auf der Heide. Der Gesuchte war aber schon seit Wochen unter 'den Toten. Er verunglückte nämlich Ende März durch Sturz vom Getreideboden auf die Tenne. Der Todesfall wurde ordnungsgemäß innerhalb 24 Stund, der Gemeindekanziei ge meldet

. Für die 2000 Seelen zählende Gemeinde arbeiten vier Angestellte. Doch genügen scheints auch diese nicht, das Totenregister in Ordnung zu halten. Mittlerweile wer den die in Graun bediensteten 30 bis 40 Carabinieri, eben- foviele Milizsoldaten, etwa 70 Finanziert und sechs bis sieben Geheimpolizisten das Grab des Gesuchten wohl ge funden haben. Kultur? Zwischen Weißenknott — Trasoj und der Fran zenshöhe bauten die Oesterreicher ein schönes Unterkunfts haus mit Stallungen für die Fuhrwerke. Das Haus

belegt. Der Grund dieses Vorgehens ist der, daß der Knecht nicht bei den Jungfaschisten eingetreten ist. Hausdurchsuchung. Am 20. Juli wurde im Hotel Rose in Sterzing von den Carabinieri eine Hausdurchsuchung nach kommunistischem Propagandamaterial durchgeführt. Die Carabinieri gaben an, daß einem Soldaten im Hotel ein kommunistischer Flugzettel an den Hut gesteckt worden war. Derwelschung von Brixen. Durch Erlaß des Podesta in Brixen, vom 14. Juni 1937, wurde unter dem Deckmantel „Kampf den Fliegen

nach Hause und wurden von den Organen zur Ausweisleistung verhalten. Beide Diebe haben die Gelegen heit benutzt und flüchteten. Es wurde nachgeschossen, jedoch ohne Erfolg. Ein Carabi iieri nahm o ann die Verfolgung aus und hatte einen der Diebe auch erwischt, er war aber nicht imstande ihn zu halten. Der zweite Carabinieri hatte leichtere Arbeit. Er schrieb sich den Sohn des Besitzers, der natürlich nicht davon lief, auf und sperrte ihn ein, um ihn erst um neun Uhr vormittags wieder frei zu lassen

. Von den Die ben fehlt jede Spur. Der Hauptmann der Carabinieri soll den Ausspruch getan haben, daß er mit solchem Gesindel ge gen Einbrecher nichts ausrichten kann. Drohung bei einem Begräbnis- Mehrere Freunde des bei einem Autounglück bei Innsbruck am 18. Juli verstorbenen Sägewerksbesitzer, Hans Stoetter, hatten beschlossen, ihren toten Kameraden in Bergleranzug zu Grabe zu tragen. Die Faschisten hörten dies und ließen den Burschen Mitteilen, daß sie diesen „Aufmarsch', wenn nötig, mit Gewalt verhindern

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 8
Date: 01.05.1937
Physical description: 8
sich mit seinem oeullchen Familiennamen unterschrieb, wurde er desdalb scharf gerügt, weil er sich hätte mit „Toni' fertigen sotten. Hörden. Am 14. April wurde sie zu dm Carabinieri vorge laden und ihr jede weitere Unterrichtstätigkeit untersagt. Als Begründung wurde angeführt, daß sie den Professoren des Gymnasiums, die zu einem solchen Unterrichte berufen sind, das Brot wegnehme. Einige der Professoren wären nämlich nichts anderes als arme Studenten, die sich mit der Erteilung von Privatstunden ihren Lebensunterhalt

mit Holzar beiten beschäftigt. Plötzlich erschienen zwei Carabinieri und behaupteten, sie hätten von Jenesien mit dem Fernglas wahrgenommen, wie die beiden Burschen in den Sand ein Hakenkreuz eingezeichnet hätten. Die Burschen machten dar auf aufmerksam, daß im Sande ein Hakenkreuz nicht zu sehen sei und daß man ihren Arbeitsplatz von Jenesien über haupt gar nicht sehen könne. Trotzdem wurden beide gefesselt nach Jenesien gebracht und sollten einen italienisch geschrie benen Zettel unterzeichnen, ivas

nicht geduldet. Ein Carabinieri ging in Truden in ein Geschäft und hörte dort, wie zwei Einheimische in der deutschen Mut tersprache verkehrten. Das bedienende Fräulein wurde dar auf hin vom Carabinieri befragt, ob sie noch immer nicht wisse, daß man in den Geschäften die Käufer italienisch be dienen müsse. Er erhielt darauf keine Antwort. Altbürgermeister Josef Mumelter-Möckl gestorben. In Gries starb am 30. April d. I. im Alter von 73 Jah.- ren Altbürgermeister Josef Mumelter-Möckß dessen An denken

keine annähernd gleiche Sumine als Ent schädigung erhalten wird. Dem Vinzenz Santifallcr in Bozen wurde eine Obstwieie am Grützen enteignet. Er durfte diese Wiese uumnchr von der Stadtgemeinde pachten. Eine Eittschüdignng erhielt er bisher nicht. Beschädigung eines Mussolinibaumes. Irr der ülacht vom 15. auf 16. April wurde in Toblach der Mussolinibaum von unbekannten Tätern abgeschnitten. Die Carabinieri luden verschiedene Personen in die Kaserne zur Einvernahine, da sich aber deren Unschuld bald

eines Reichsdeutschen gleicher Art erwidert hatte. Verbot deutschen Privatunterrichtes. In Bruneck erteilt die pensionierte Lehrerin Frl. Alber, seit Jahren deutschen Privatunterricht; dies geschieht mit Genehmigung der Be das Sprechen verboten. Tie Carabinieri nahmen sodann den Knaben in die Mitte und zogen durchs Dorf. Eine Schar Schulkinder lief ih ren nach und verlangte, sie sollten den kleinen Ratschiller freilassen, auch der Ortsseelsorger und alle anderen Leute, die befragt wurden, stellten de:n Bübleiu

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Südtiroler Heimat
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Page 6 of 8
Date: 01.02.1937
Physical description: 8
Sü dI i r ol er K e i ma 1' Feber 1937 Folge- Die neue Musikkapelle von Lana. In Lana wurde wieder eine Musikkapelle unter der Leitung des früheren Ob-- mannes Franz Knoll unb unter der musikalischen Leitung des ehern. Lehrers von Tscherms, Mühlberger, zusammen gestellt. Das Tragen der Burggräflertracht oder der Schüt zenuniform wurde der neuen Kapelle nicht gestattet. Neue Carckbinierikaserne in Lana. Von gut unterrichteter Seite erfährt man, daß in Lana eine zweite Carabinieri^ kaserne

errichtet werden wird; Lana. das unter Oesterreich drei Gendarmen für den Sicherheitsdienst hatte und damit leicht das Auslangen fand, wird dann zwei Maresciallos, zwei Brigadiere und 16 Mann Carabinieri erhalten. Eine Schule pachtet Obstwiesen. Die Bauern von Lana können mit Stolz auf die Entwicklung ihres Obstbaues blicken. Nur die italienischen Lehrer scheinen anderer Mei nung zu. sein, denn sie sagen den Kindern immer wieder, daß ihre Väter erblich belastete Säufer und verblödete Menschen seien

zur Versammlung erscheinen. So erzwang er, daß sich verschiedene Parteimitglieder die Uniform anschafften, um dieser Geschäftsschädigung zu entgehen. Man kann es nie recht machen. Die Carabinieri von Schlanders hatten den Josef Blaas, Bauer in Schlanders, wiederholt aufgefordert, seine vor dem Hofe befindliche nur wenige Meter breite und kaum zwei Meter hohe Mauer, die abgebröckelt war, im Interesse des Dorfbildes wceder aufzubauen. Als der Bauer dem Auftag nachkam, erhielt er von der Gemeinde eine Strafe

von 50 Lire, weil er ohne die gemeindeamtliche Baubewilligung die Wiederherstellungs arbeit durchgeführt hatte. Die Berufung auf den Auftrag der Carabinieri wurde n'i-cht gelten gelassen. Der neue Liklorenbrunnen von Schlanders. Bekanntlich wurde der. prächtige alte Dorfbrunnen von Schlanders, der sich in das Dorfbild ausgezeichnet einfügte, entfernt und ein Liktorenbrunnen, bar jeden Stilgefühls, an dessen Stelle errichtet. Dieser Brunnen scheint den Ansässigen ein Dorn im Auge zu sein, denn schon

Prozessionsmärsche und gab nach der kirchlichen Feier ein Konzert und spielte auch auf dem Rück wege einige Märsche. In Tschengls rückte die Kapelle na türlich stets mit klingendem Spiele ein. Zur Ueberraschung des Kapellmeisters erschienen einige Tage nach der Feier zwei Carabinieri und forderten ihn auf, in die Laserka serne zu kommen. Dort begann ein langwieriges Verhöv und nach einer protokollarischen Aufnahme wurde orr Ka pellmeister entlassen. Die Kapelle erhielt aber eine Strafe von 330 Lire wegen

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Südtiroler Heimat
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Page 8 of 8
Date: 01.01.1926
Physical description: 8
beite 8, Folge 1 Südti-r ol Innsbruck. 1. Jänner 1S2F wie gesagt, kindliche Leute. Aber, Herr Zippel, von Kindern und Narren erfrägt man allemal die Wahrheit. Korn EarairittlrviKsmmarrdarrten blutig geschlagen und ans die Straße gemorfe«. Am 12. November 1925 wurden in der Carabinieri- kanzlei in Vilnöß von unbekannten Tätern die Fenster ein geschlagen. Die Ursache dürfte die maßlose Erregung der Be völkerung gewesen sein, in welche dieselbe versetzt wurde durch die fortwährenden

Hausdurchsuchungen, das Jnhaftnehmen und in Fesseln legen vieler Gemeindeangehöriger. Am 13. No vember wurden von Seite des Carabinierikommandanten ein Dutzend Personen wähl- und ziellos verhaftet und gebunden nach Klausen geführt. Unter diesen befand sich auch Josef Profanier, Lamwwirt, welcher sich einige Zeit vorher geäußert haben soll, es wäre am besten, den Carabinieri die Fenster einzuwerfen, dann würden sie von den Schikanen der Haus durchsuchungen und Verhaftungen Abstand nehmen. Als sich die Verhafteten

bereits acht Tage beim Bezirksgerichte in Klausen befanden, sprach zu deren Gunsten beim dortigen Bezirksrichter der Gemeindevorsteher von Vilnöß vor und bat, die Leute zu verhören und die Unschuldigen nachhause gehen zu lassen. Tatsächlich wurden am gleichen Tage alle auf freien Fuß gesetzt. Das brachte nun den Carabinieri kommandanten sehr auf, so daß er glaubte, selbst nochmals Untersuchunqs- und Strafrichter spielen zu müssen. Am ersten Sonntag mittags nach der Enthaftung wurden alle Freige

lassenen und noch verschiedene andere neuerlich in die Cara- binierikaserne beordert und dort wieder verhört. Alle wurden nach dem Verhöre wieder entlassen, um um 3 Uhr nach mittags neuerdings verhört und nachhause geschickt zu werden. Josef Profanter, Lammwirt, wurde um 9 Uhr abends von den Carabinieri wieder geholt, also zum drittenmale an diesem Sonntag. Der Carabinierikommandant befahl den übrigen Carabinieri. das Zimmer zu verlassen. Hernach fragte er den Profanter, ob er die Fenster eingeworfen

habe. Als Profanter dies wiederum verneinte, wurde der Carabinierikommandant ganz rasend, stürzte sich auf ihn und hieb mit beiden Fäusten wie ein wildes Tier ein, bis dem Profanter das Blut aus Nase und Mund rann und er bewußtlos zusammenbrach. Hierauf wurde er auf die Straße geworfen, wo er bewußtlos liegen blieb. Nach einigen Stunden wurde er dann von zwei Carabinieri in die Kaserne zurückgebracht und gegen 2 Uhr früh von vier Carabinieri in seine Wohnung getragen und seiner Frau übergeben. Sein Zustand

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Page 3 of 4
Date: 01.12.1924
Physical description: 4
sandte der Metzgermeister Benjamin Auer seinen Gehilfen Ignaz Moser zu dem um %8 Uhr früh von Sand abgehenden Zug, um einen Waggon für eine Lieferung zu bestellen. Der Metz gergehilfe ging in seiner Arbeitskleidung aus der Fleischbank, mit dem bekannten Stahlstreicher umgehängt zum Bahnhof' Dort wurde er nun vom Carabinieri-Maresciallo und von jenem Carabiniere, von dem wir erst jüngst aus Lappach we gen der bekannten Gottesdienststörung zu berichten hatten, angehalten, in den Warteraum gebracht

und einem Carabiniere durchs Dorf zum Bahnhof geliefert, mit der Bahn nach Bruneck befördert und dort durch die sonntägig belebten Straßen zur Prätur ins Gefängnis gebracht. Die Einlieferung machte unter den Scharen der Augenzeugen umso größeres Aufsehen, da aus der persönlichen Leitung der Einlieferung eines Gefesselten durch den Carabinieri-Maresciallo von Sand wie von selbst sich die Frage aufdrängte, welche schwere Untat der Verhaftete wohl begangen haben mochte. Vom Gefängniswärter verlangte

dann der Maresciallo, daß er den Verhafteten in Einzelhaft setze, so gefährlich war also der Metzgergehilfe, obwohl ihm der Streicher bereits abge nommen war! Am nächsten Tage, also heute Montag, wurde Moser vom Richter Dr. Franchi zur Verhandlung vorgerufen. Beim Durchlesen der umfangreichen Carabinieri-Anzeige gab der Richter wiederholt offenkundige Zeichen des Erstaunens und setzte sodann den Delinquenten allsogleich frei, da er keinen Anhaltspunkt für irgend eine Beanständung des Verhafteten fand. Er folgte

, daß er vom Sonntag bis Montag in Haft sitzen mußte und so — sagen wir das Opfer eines Willküraktes eines öffent lichen Organes wurde, welches durch sein bisheriges Auftreten schon genügend Beweise dafür gegeben hat, daß es seine Macht keineswegs immer im Sinne der strengen Gesetzesbe stimmungen über die persönliche Freiheit zu gebrauchen weiß? Ja, wir können auch behaupten, daß aus den bisherigen Taten und noch mehr nach den Worten dieses Carabinieri- Maresciallo von Sand eine direkte Abneigung

gegen die Bevölkerung seines Bezirkes spricht, wo doch gerade sein Amt eine Summe von Takt und Vorsicht zu dessen gewissenhaften Verwaltung unbedingt nötig hat. Und deshalb erlauben wir uns zum Schluß die Frage, ob die Vorgesetzten Behörden es nicht doch für besser fänden, die Tätigkeit dieses Mannes auf einen anderen, für ihn besser geeigneten Platz zu verlegen, weil sein Auftreten das Ansehen der Carabinieri nur zu schä digen geeignet ist, was weder im Interesse des Dienstes liegt, noch von guter Wirkung

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 4
Date: 01.01.1925
Physical description: 4
. Unterschrift: Angelo Crespi Londoner Berichterstatter des „Popolo', Rom. Nationalliberaler Club, 2. Dez. Die Schandivirtschaft der Carabinieri. Bruneck, 10. Dezember. Der Bauer Willeit hatte im Gasthaus bei einer gemüt lichen Feier ein Taschenmesser getragen, dessen Klinge über sechs und dessen Griff über acht Zentimeter lang ist. Im Gasthause braucht man solche Messer nicht. Auch nicht, wenn ein „Pfeifenstierer' daran ist. Das ist in Italien verboten. Richter: „Wenn Sie das Messer immer

. Wenn dies trotzdem geschah, dann müßte irgend eine Fluchtgefahr angenommen werden. Und Behmann, der doch in Kiens noch , an der Orgel zu arbeiten hatte, wird doch nicht flüchten. In der Kanzlei der Carabinieri bittet er, daß er wenigstens Mantel und.Hut holen darf, weil es sehr kalt war. Es wird ihm rundweg abgeschlagen. Er erbietet sich, eine Kaution vom 1000 Lire zu erlegen und sich morgen um 8 Uhr früh den Carabinieri zur Verfügung zu stellen. Die Antwort darauf ist, daß ihm die Hände in die Höhe gerissen

, daß man von einem Aus länder unmöglich verlangen könne, daß er sämtliche Vorschriften im Königreiche Italien kennen müsse. Das Urteil: Bedingt 5 Tage Arrest. Die geleistete Kaution wird zurückgestellt- Der 4 . Fall: Herr Gemeindesekretär Blaas ist beschul digt, dem Brigadier außer einigen anderen Worten das Zitat aus Götz von Berlichingen zugerufen zu haben: Amtsehren beleidigung. Die Zeugenaussagen der Carabinieri und der anderen Leute widersprechen sich fortwährend. Der Tatbestand, den man sich aus den vielen Aussagen

herauskonstruieren kann, mag ungefähr folgender gewesen sein: Die beiden Cara binieri waren auf dem Gange vor dem Gastzimmer mit Herrn Behmann in der Debatte wegen des Meldescheines. Sekretär Blaas kam dazu und stellte fest, daß Behmanns Meldung tat sächlich erfolgt sei. Die Carabinieri wiesen aber seine Intervention zurück und es kam zu einer ziemlich heftigen Debatte, in deren Verlaufe der Brigadier dem Sekretär gegenüber behaup tete. dieser habe kein Recht, diesen Meldeschein zu unterferti gen

. Über Aufforderung des Carabinieri ging man nun in die Kaserne und sollen die Worte gefallen sein, derentwegen die Gerichtsverhandlung nun stattfindet. Der Carabiniere Micolusi will diese Worte von Herrn Blaas in deutscher Sprache gehört haben und beeidet dies. Behmann. der dem Blaas noch näher stand, hat nichts gehört. Der Brigadier wagt sogar die Behauptung, er habe vom Bürgermeister den Auftrag, den Sekretär zu verhaften. Der Brigadier nennt den Sekretär übrigens sogar „serivanello' (Schreiberlein

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Page 10 of 16
Date: 01.06.1937
Physical description: 16
Italien erlaubt, einem Kinde die deutsche Sprache zu lehren. Nur in der deutschen Provinz Bozen wird man dafür bestraft! So weit hat man es gebracht, daß deutsche Südtirolerkinder in welsches Ge biet gehen müssen, um ungehindert ihre Muttersprache lernen zu können. Jagd aus Tiroler Trachten. In jüngster Zeit Hort man wieder mehr von der Verfolgung der heimischen Tracht. In Sterzing wurde ein deutsches Mädchen von einem Carabinieri aufgefordert, ihre Dirndltracht abzulegen und auch der Bürgermeister

bereits gelöst, als er zu den Carabinieri be vrdert wurde. Man untersagte ihm, am 1. Mai nach Bruneck zu fahren» er solle nach Hause gehen und arbeiten. Steuer zahlen könne er auch an einem anderen Tage. Dem Burschen blieb nichts anderes übrig, als die Karte verfallen zu lassen und die Reise nach Bruneck zu verschieben. Behörden als Schuldner. Ein Holzarbeiter hatte von der Gemeinde Olang im Frühjahre 1931 eine Parti: Holz zur Bearbeitung übernommen und vertraglich vereinbart, den Betrag von rund 7500

Lire bei der Messung des Holzes in Emp'ang zu nehmen. Ende November war die Arbeit getan und der Lohn fällig. Immer wieder kam der Arbeiter zur Ge- meinde, immer wieder wurde er vertröstet. Mitte April 1937 war die zweite Steuer- und Zwanganleihe füllig. Der Holz, arbciter ließ sich nicht mehr mit Worten abspeisen und wurde heftiger, aber es währte nicht lange, öffneten sich die Türen und vor dem verblüfften Manne standen zwei Carabinieri. die ihn für einige Stunden einsperrten. Wann der arme Mann

zu seinem redlich verdienten Geld kommt, ist nach den gemachten Erfahrungen nicht sicher. Südtiroler sind rechtlos. Kürzlich torkelte ein angeheiterter italienischer Arbeiter in St. Lorenzen bei Bruneck durch den Ort. Der 15-jährige Sohn des Oehlerwirtes Alois Huber, »er den Welschen daherwanken sah, lachte nach Bubenart aus vollem Halse. Der Italiener ließ es sich aber nicht gefallen und behauptete vor den Carabinieri, er habe dcs Faschistenlied gepfiffen und sei deshalb vom Knaben ausge. lacht worden

. Der Junge wurde verhaftet, ebenso dessen Vater. Während die Carabinieri den Jungen, nachdem sie ihm eine Tracht Prügel verabreicht hatten, freiließen, wurde der Vater ins Gerichtsgefängnis nach Bruneck cingeliefert und acht Tage lang eingesperrt. Wieder ERA-Käufe. Das Bauernanwesen und Straßen- gasthaus Untergosten in Olang (Pustertal) ging in den Besitz der ERA über. Der Besitzer Josef Terza hat es um den Preis von 110.000 Lire verkauft. — Alois Pedevilla, Wenzele in Dietenheim, verkaufte einige Tage

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Page 2 of 4
Date: 15.11.1924
Physical description: 4
und die Amtshandlung bis nach dem Gottesdienste aufzuschieben. Das Sicherheitsorgan ließ aber, trotzdem der Wortwechsel die Störung des Gottesdienstes noch vermehrte, nicht ab und zerrte den Mann solange, daß dieser, namens Paul Reichegger, es vorzog, dem öffentlichen Skandale ein Ende zu bereiten, und dem Carabiniere zu folgen. Draußen wollte der Carabinieri dem Reichegger Fesseln an- legen, was ihm aber, ungeachtet der Schläge und Hiebe ge genüber dem sich unschuldig wissenden Reichegger, schwer gelang

dieser Carabinieri-Patrouille zu bestreiten. Ohrfeige«. Der Keiler als Arrest. Es ist auch nichts anderes zu erwarten, nachdem der Maresciallo selbst es als größte Heldentat betrachtete, Bürger von Sand auf der Straße oder in Gasthäusern mit Ohrfeigen zu traktieren und zu schlagen. Dieser Fall steht leider nicht vereinzelt da, ja es wurden zu Ende der heurigen Saison sogar zwei Gasthofbesitzer wegen Rechnungsdifferenzen mit ihren Gästen vom Carabinieri-Maresciallo. der sich in ganz ungesetzlicher Weise

in deutscher Sprache abverlangten und auch einge reichten protokollarischen Aussagen nicht etwa in Sand liegen geblieben, sondern zur Kenntnis der Oberbehörde gekommen sind. Der bedrohte Bürgermeister. Spihelluur Aber wir wollen wieder zu den Übergriffen der Cara binieri zurückkehren und müssen auch des Falles Erwähnung tun, der eine direkte Bedrohung des Gemeindevorstehers von Reischach durch einen Carabinieri-Maresciallo enthielt, als dieser Erhebungen, die dem Sicherheitsorgane obliegen, aus zuführen

. Das war Grund genug, daß der dortige Carabinieri-Maresciallo drei Mitglieder dieses Werkes, zugleich angesehene Bürger der Gemeinde St. Vigil, verhaftete und gefesselt der kgl. Prätur vorführte. Dort wurde der Maresciallo freilich sofort eines Besseren be lehrt und die Verhafteten wurden auf freien Fuß gesetzt. Doch das genügte dem Hüter des Gesetzes nicht, er verhaftete die Drei nochmals und sperrte sie auf eigene Faust durch mehr als 20 Tage in der Carabinierikaserne ein. Das Kmd am Totenbett

, der Unter im Koch. Als in der Zwischenzeit das kleine Töchterlein eines der gefangen Gehaltenen gefährlich erkrankte, und die Kunde davon den unglücklichen Vater erreichte, bat er dringend um Freilassung, die er aber selbst dann von dem unmenschlichen Carabinieri-Maresciallo nicht erhielt, als das Mädchen tat sächlich starb und begraben wurde. Der schwer gebeugte Vater, der schon durch die verbrecherische Inhaftierung tief genug betroffen war, durfte nicht einmal sein Kind auf dem Toten bette sehen

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Page 6 of 8
Date: 01.01.1938
Physical description: 8
) — nach Hause gingen und deutsche Lieder sangen, wurden von den Carabinieri angezeigt und zu einer Geldstrafe von je 100 Lire verurteilt. Solche Maß nahmen werfen ein merkwürdiges Lickst auf die in italieni schen Zeitungen immer wieder betonte Achtung vor der deutschen Kultur. Balillazwang. Um dem Lehrpersonal die Einschreibung der Kinder in die Balilla zu erleichtern, erschien aus der Gemeindetafel von Salurn ein Anschlag, worin den Eltern zur Kenntnis gebracht wurde, daß die Einschreibung der Kinder

Nacht' auf den Heimweg. Kurze Zeit darauf wurde ich von einem Carabinieri zum Maresciallo gerufen. Dieser begann: „Was hast du heute beim Friseur gesagt?' „Gute Nacht in deutscher Sprache' antwortete ich. Der Maresciallo fing an zu schreiben. „Du hast aber noch etwas gesagt', fragte er weiter. „Ich habe nichts Unrechtes gesagt', gab ich zur Antwort. „Du hast die italienische Nation und die vormilitärischen Kurse be schimpft'. Ich verneinte, das getan zu haben. — Nach diesem Verhör ließ

er mich von einem Carabinieri in den Arrest führen. Andere vier Carabinieri kamen hinterher und nahmen mir Schuhe und Rock ab, wo icy dann 16 Stunden in Kälte, ohne Decken, nur mit Hernd und Hose bekleidet, verharren mußte. Halb erfroren, mit den Zähnen klappernd, lag ich auf der Pritsche. Nach einiger Zeit brachte man mir zwei Decken, in denen natürlich allerhand Ungeziefer steckte. Endlich am nächsten Tag um 12 Uhr ließ man mich heraus. Ich wurde wieder zum Maresciallo geführt und das Verhör begann von neuem. „Sag

. Junge Deutsche geohrfeigt. In Montan wurde auf dem Sportplätze eine Ballfangstange von unbekannten Tätern abgesägt. Die Carabinieri verdächtigten natürlich Deutsche der Tat und luden mehrere Burschen, die nicht bei den Faschisten sind, vor. Zwei davon wurden bei diesem An lasse geohrfeigt, obschon keinerlei Handhabe für die Tat gegeben war. Widerstand gegen die Eintragung zur Balilla. In Montan wurden die Kinder erneut aufgefordert, der Balilla beizutreten. Die Eltern werden andauernd er mahnt

auch mit der Hakenkreuzsahne geschmückt. Da kam nun der Preside des Gymnasiums, der Vertreter des pol. Sekretärs ist, und befahl die Einziehung der deutschen Fahne. Das geschah sofort und die Frau ging zum Carabinieri-Kom- mando, ob dies Gebot zu Recht bestehe. Sie erhielt die Auskunft, daß die Sicherheitsbehörde gegen die Doppel- beflaggung im vorliegenden Falle nichts einzuwenden habe. Kulturträger. In Neustift bei Brixen fand am 23. Ok tober 1937, wie überall in Italien, eine nationale, faschi stische Feier statt

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Page 4 of 8
Date: 01.11.1937
Physical description: 8
. Der Bauer konnte beobach ten, wie zwei Carabinieri des Weges kamen, sie sahen die Tafel, blieben stehen, lasen, einer nahm sein Gewehr und schlug mit dem Kolben den unteren Teil der deutschen Auf schrift herunter. Militärische Wüstlinge. Am Sonntag, den 19. September wollten zwei Mädchen von Gossensaß einen Ausflug auf die Roßkopfhütte machen. Schon auf dem Wege dorthin, gleich hinter dem Weiler Steckholz, trafen sie zwei herum lungernde Soldaten, die sich anbiedern wollten, jedoch von den Mädchen

verfolgten die Kerle sie noch, dann verschwanden sie im Walde. Trotz Anzeige ist es der Behörde bis jetzt nicht gelungen, die Wüstlinge ausfindig zu machen. Es ist ein ge radezu erschreckendes Zeichen der Unsicherheit, daß trotz der vielen Carabinieri, Finanzer und Grenzmiliz es zu solchen Dingen kommen kann. Die Tätigkeit der E.R.A. Jn Naz-Schabs, Fraktion Viums, ist im April d. I. der Meßner-Hof, der schönste in dev genann ten Fraktion, durch Kauf von Rudolf Koch an die E.R.A. übergegangen. Kein Mensch

zu Italien halten. Auch eine strenge Mah nung gaben sie mir, in Zukunft ja mit keinem Deutschen so lange zu sprechen, anderenfalls werde gegen mich vorgegan gen. Zum Auskunftgeben, sagte einer im strengen Ton, find wir da und sonst niemand.' Welsche Sicherheitsorgane. Der Gefreite Gaetani Garasi, Kommandant der Carabinieri-Station in St. Veit m Prags, ist als Wüstling bekannt. Er überfiel im Walde die 16jährige Tochter der Aufräumerin der Carabinierikaserne, einer armen, abhängigen Frau

nur italienisch spre chen.' — Zu bemerken ist, daß Bischof Rolla ein persön licher Freund Mussolinis ist. Carabinieri-Uebergriffe. Am 13. Juli 1937 wurde Joh. Hinteregger, Gasserbauer in Pfalzen vom Carabinieri-Brk- gadier Urbani Sergio von Pfalzen verhaftet, weil ihn der Dopolavorowirt Georg Huber angezeigt hatte, daß er sich im Gasthause zu laut verhalten habe. Hinteregger beteuerte seine Unschuld und bekam bei jeder neuen Beteuerung von Urbani eine schallende Ohrfeige. Dann wurde er gefesselt und volle

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Page 3 of 8
Date: 01.01.1936
Physical description: 8
Bettarini nicht bei oiesem einen Erlaß bewenden läßt. Wehe dem, der nicht italienisch kann! Eine prächtige Illustration dazu, wie Südtiroler. die nicht italienisch sprechen oder verstehen, den Behörden ausge liefert sind, bildet folgender Vorfall. In Deutschnofen kam es Ende August zu einer Streite rei zwischen Carabinieris und einem Burschen, aus den die Carabinieri eifersüchtig waren. Bei dieser Schlägerei er hielt der Bursche eine sechs ein breite und einen ein tiefe Kinnwunde und verlor ziemlich

. Bei der Verhandlung stellte sich dann heraus, oaß der Maresciallo der Carabinieri in seiner Anzeige verschiedene Unrichtigkeiten behauptet hatte. Er stellte in Abrede daß die Wunde am Kinn von der Rauferei herrührte, weil sich sonst wohl Blutspuren am Tatorte gefunden haben müßten. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Weiters hatte er für jeden der Beschuldigten ein Protokoll versaßt, daß die Deutschen nach Verlesung durch den Dolmetsch unterfertigten. Der amt liche Dolmetsch hatte aber den Deutschen den Inhalt

zum Teil ver sch w i e g e n . so daß sie Angaben unterfertigten, die der Wahrheit nicht entsprachen. So hatte der verletzte Bursche ausdrücklich bestätigt, daß ihm der Carabinieri nichts zu Leide getan habe, die anderen drei hatten wieder unter schrieben, daß der Verletzte betrunken gewesen wäre und mußten dann all dies bei Gericht widerrufen, da der Dol metsch diese Angaben nicht übersetzt gehabt hatte. Als man drei Monate nichts von der Verhandlung hörte, wurde eine Gegenklage erstattet

, damit die dreimonatige Frist nicht verfalle und sich die Carabinieri so der Verantwortung entzögen. Nun kam ein Staatsanwalt nach Deutschnofen nnd leitete ein Zeugenverhör eia. Von 14 Zeugen verlangten acht die Zulassung eines ihr Vertrauen genießenden Dolmetsch aus eigene Kosten. Sie hatten zum amtlichen Dolinetsch jedes Vertrauen verloren. Dieses Begehren wurde angewie sen, worauf die acht Zeugen sich weigerten, ihre Unter schrift Unter das Protokoll zu setzen. Darauf erklärte der Staatsanwalt, er werde sie wegen

nun ihre Uniform sofort zurücksenden. Podesta. der Gemeindeholz stiehlt. In Algund waltet nun ein neuer Podesta seines Amtes. wurde versetzt, weil der Maresciallo der Carabinieri die '-^attete?bätz der Amt-sbür aM nei- ffer, der Sekretär, alle Lehrper>onen und der Postmeiste^aus dem Gemeindewald unentgeltlich Holz bezogen und so ihre 'Befugnisse überschritten hatten. Die Schule als unsittliche Anstalt. In Partschins zeigte der italienische Lehrer den Schul kindern während der Pausen unzüchtige Bilder

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Page 3 of 4
Date: 15.07.1924
Physical description: 4
und im Rahmen hpr a«* «««►. m... antwortung f U Der gleiche Reisende kam Anfang ' PedraeeS im Gadertale w° er seit''G°sth°us Zmgerle übe-noch.-., Zm ätatffofl 1 ' bet W. tCQf « st-'s einen Carabinieri an. Er ftaate die Fla. Wirtm: >,^si der Liebhaber vom Postfräulein?' und erfuhr dabei folgendes: „Vergangenes Jahr war das Postfräulein Gegenstand der Verehrung des dortigen Carabinieri-Brigadiers. Als dieser aber dabei nicht erreichte, was er vom Fräulein wollte, be gannen ganz unglaubliche Sekaturen, sowohl

gegen die Wirts leute als auch gegen den Bruder des Postfräuleins, den dortigen Nagelewirt, dem das Gasthaus durch volle drei Monate gesperrt wurde. In das Festlokal beim „Zingerle' wurde ein Carabinieri beordert, der den ganzen Tag durch viele Monate hindurch die Amtshandlungen des Postfräuleins wegen politischer Unverläßlichkeit zu überwachen hat. Außerdem sitztder Carabinieri stundenlang in der Küche und niemand hat den Mut, ihn hinauszuschaffen, umsomehr, als der Wirt ein zuständiger Oesterreicher

ist. Den Berichten solcher Carabinieri wird von der Behörde nur allzuwillig geglaubt und jede Ge legenheit, der deutschen Bevölkerung zu schaden, wird auch von dieser mit Vergnügen wahrgenommen. In der gleichen Woche einige Tage später mußte der Reisende wieder im Gasthaus übernachten. Er traf im Spei sezimmer zwei Carabinieribrigadiere, den von Abtei und St. Martin mit 3 italienischen Lehrerinnen, zwei von St. Martin und eine von Abtei an. Die ganze Gesellschaft blieb dort über Nacht und ging nach 2 Uhr früh

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Page 5 of 6
Date: 15.11.1934
Physical description: 6
. Der Apotheker Wolfgang Götsch, Sohn des Gemeindearztes von Terlan, promovierte am 5. ds-.M. in Bologna zum Doktor der Pharmazie. Eeelsorgerajbsch'xed. Der Pfarrer von Tils, Valentjn Ast- ner, sah sich kürzlich genötigt, nach 35jähriger Tätigkech als Seelsorger von Tils sich in den Ruhestand zurückzuzie hen. Der Pfarrer begab sich nach St. Jakob im Ahrntale- yio er seinen Lebensabend verbringen will. Kommandowechsel bei den Boznern Carabinieri. Der Kom mandant der Carabinieri von Bozen, Oberst Ferrari, wurde

Dr. Manlio Piazza Sterzing verlassen um seine ihm im Krankenhaus zu Sondrio angebotene Assiftenzarz- tensstelle zu übernehmen. An seine Stelle kommt Dr. Cesare Gottardi, der schon Heuer im Sommer interimistisch den Ge- meindearzt vertreten hatte. Versetzung. Der Carabinieri-Maresciallo von Sterzing, Saute Ceiare Barbara, hat Sterzing verlassen, um einen an deren Kolonmldienst in Lybien anzutreten. Er war in Ster zing nicht unbeliebt. Doktorat eines Sportlers. Willy Holzner, Sohn des Ho teliers

und Frau Karoline ein Namenstagsständchen. Die Musik kam dabei bestimmt auf ihre Rechnung, es ist interessant, daß im kleinen Städtchen Schlanders vier Wirte Karl heißen. Trauungen. Bozen: Ignaz Obkircher mit Regina Flecker, Karl Fischnaller mit Karolina Ciresa. Isidor Franzmeüx, Pensionist mit Albina Ghezzi. — Glurns: Siegfried Tscholl mit Valerie Riha. — Klausen: Matteo Sabelli, Appun- tato der Carabinieri mit MaHllde Sprenger, Kaufmanns tochter aus Klausens!). — Brixen: Michael Madlener mit Antonie

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Page 6 of 8
Date: 01.04.1937
Physical description: 8
wurde auch noch der dritte Rechts anwalt, Dr. Weber, der in den letzten Tagen abwesend war, verhaftet. Im ganzen saßen also neun Deutsche. Daß gleich- zeitig auch fünf kommunistisch angehauchte Jndioidien ein gekerkert wurden, scheint mehr eine Formsache gewesen zu sein. Am Ostermontag wurde den Carabinieri gemeldet, daß die Köchin eines in der Nähe des Baumes gelegenen Hauses gesehen habe, wann und von wem der Baum umge hauen wurde. Sie war erst kurze Zeit in Brun eck und konnte daher nicht wissen

, daß es sich um den Mussolinibaum ge handelt habe. Sie gab vor den Carabinieri die genaue Per sonsbeschreibung an und sagte auch, daß die Sache am Kar- freitag um ungefähr halb elf Uhr geschehen sei, während welcher Zeit sie am Fenster beim Mittagessen gesessen sei. Diese gleiche Köchin war einige Tage später zufällig am Bahnhof, sah dort den Missetäter und glaubte verpflichtet zu sein, dies den dort anwesenden zwei Carabinieri zu mel den. Es dauerte aber eine Weile, bis diese sich herbeiließen, den Mann in Haft zu nehmen

sich hinzu stellen und schwere Vergeltungsmaßnahmen von den Be hörden gegen die aufrührerische Bevölkerung von Bruneck zu verlangen. Gasthaussperre in Bruneck. Vor kurzem kam ein Tenente der Carabinieri in Bruneck ins Cafe Mahl und rügte den Besitzer Pitscheider, weil er stets deutsche Grammophon platten laufen lasse. Schließlich verlangte er, der Besitzer müsse eine Rede Mussolinis einschalten, die gerade über tragen würde. Daraufhin erwiderte Herr Pitscheider nichts

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Page 2 of 4
Date: 01.06.1924
Physical description: 4
sind, ^ die Carabinieri, welche von Haus zu Haus gehm, tun daS Übrige. Da wurdm auch offme und versteckte Drohungm nicht gespart nud die Leute wissen es nur zu gut, was auf dem Spiele steht, wmn sie die Häuser nicht beflaggen, das Schaufmster nicht zierm. an der Empfangsfeier nicht teil- nehmm. Ich hatte Gelegenheit, als unbetelligter Beobachter die Stimmung der Deutschm kmnm zu lemm und überzeugte mich, daß allein dir Sorge um die bedrohte Existenz. die Besorgnis vor Gewalttatm und Schädigung. vor Verleum dung

, daß manchem Bäuer lein von eifrigen Carabinieri der Hut vom Kopf geschlagm wurde). Aber wer gut beobachtete und genau hinhorchte, dem entging es nicht, daß es am Stadteingang, wie vor dem Hotel Excelsior nur die Italiener waren, welche den Kron prinzen mit dem üblichen Händeklatschen und Evvivarufen empfingen und die weibliche deutsche Schuljugend, die dem Drill ihrer ängftlichm Lehrerinnen gehorchte. Selten sah man Blumen und die vom Regierungskommissär an die Hausbe sitzer verteilten grünen, weißen und roten

empfang. gingen schon früh am Vormittag Carabinieri von Haus zu Haus und forderten kategorisch die sofortige Ent fernung der deutschen Aufschriften in dm bisher doppelsprachig gehaltenen Geschäftsschildern und Überschriften. Ankündigungen und Warenbezeichnungen in den Kaufläden. Restaurationen. Konditoreien usw. Ähnliche Aufforderungen des Unterpräfekten ergingen in den ersten Maitagen an die Geschäftsleute in dm Landgemeinden des Bezirkes. In Brixen ließ man den Ge- schästsleutm nicht Zeit

, dem Befehle nach Gelegenheit nach zukommen und wer nicht sogleich einen Maler auftrieb, um die deutsche Aufschrift überstreichen zu lassm, der mußte sie wmigftens einstweilen mit Papier verdecken! Gleichzeittg und im Widerspruch zu dieser Dienstverrichtung der Carabinieri war eine (einsprachig italienische) Kundmachung des Präfek turskommissärs von Brixen erschimen, welche den Präfekturs erlaß vom 33. Oktober 1923 in Erinnerung brachte und ausdrücklich vorschrieb, daß ab 1. Mai die Aufschriften

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Page 3 of 8
Date: 15.12.1934
Physical description: 8
Schulwesens von Bo zen, Cav. Menapaee ist in gleicher Eigenschaft nach Piacenza versetzt worden. Die gestohlene Schleife in Schlünders. Ueber Nacht war die mit den italienischen Farben verse hene Schleife vom Kriegerdenkmal abhanden gekommen. Die Carabinieri und alle übrigen Gemeindebonzen glaubten, daß da ein Komplott bestehen müsse. Sie haben nicht verstanden, daß hier nur ein Bubenstreich äusgeführt wurde. Die Behör den stellten mit der bekannten Schlauheit Nachforschungen an, befragten jeden, der nus

ten. Doch die „Alpenzeitung' und ihren Wahrheitssinn kennt jeder Südtiroler. Der Zwang zur Balilla. . In einem Bergdorfe wurde ein Schüler vom italienischen Lehrer aus der Schule gejagt, weil er nicht die fünf Lire, Einschreibgebühr für die Balilla mitgebracht hatte. Der er wachsene Bruder des Knaben stellte den Lehrer wegen sei nes eigenmächtigen Vorgehens zur Rede und verlangte, daß der Knabe wieder zum Unterricht gelassen werde. Der Lehrer aber erstattete bei den Carabinieri die Anzeige

verlaufenen Hausdurchsuchung unter Polizeiauf- stcht gestellt worden, ebenso ein gewisser Ferdinand Costa angeblich wegen einer Aeutzerung über die Regierung. Drei Monate Kerker. Ein Bauer aus Deutschnofen wurde kürzlich zu drei Mo naten Kerker verurteilt, weil er in etwas angeheitertem Zustand mit „Heil Hitler' grüßte. Die Carabinieri hörten dies und machten die Anzeige. Ein feiner Postmeister. Der Postmeister von Unterinn bei Bozen spielt schon seit langem die Rolle eines Agent provocateur

und hat dadurch vielen Bauern bei den Behörden Unannehmlichkeiten berei tet. Unlängst wurde nun der Postnleister wegen seines Trei bens von einem älteren Bauern zur Rede gestellt und nach einem Wortwechsel ordentlich verprügelt. Auf eine Anzeige hin, wurde der Bauer verhaftet, bald aber wieder freige lassen, da auch der Carabinieri-Maresciallo da§ Vorge hen des Postmeisters verurteilte, und dem Bauen: recht gab. Römisches Bozen. Große italienische Zeitungen sprechen viel von einein neu en Baustil

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Page 6 of 6
Date: 15.12.1927
Physical description: 6
Seite 6, Folge 24. E ü d t i rjo I“ Innsbruck, 15. Dezember 1927. Lehrbüchern. Tie Katecheten müssen nunmehr ohne jeg- licheir Behelf Religionsunterricht erteilen. In Tiers haben die Carabinieri von Blumau den Schulkindern, welche in Gruppen beisammenstchen, das Teutschsprechen verboten. In Villrwß stattete der dortige stellverlretenoe Eara- binieribrigadicr in den Unterrichtspausen der 1. Masse wiederholt der italienischeir Lehrerin seinen Besiich ab. Der unzufriedene Giarratana

von den Carabinieri, welche an ihn die Frage richteten, in welcher Sprache er die kirchlichen Matriken führe, worauf der Pfarrer zur Antwort gab, daß sie deutsch geführt würden. Die Carabinieri scheinen von behördlicher Seite de» Auftrag erhalten zu haben, diesb^üglich in den Pfarrämtern des Pustertales zunächst Nachforschungen zu pflegen. Gs bedarf hieb i wohl keiner besonderen Erwähnung, daß es sich in diesem Falle gleichfalls um einen gänAich ungerechtfertigten Uebergriss einzelner Unter oe- gane handelt

von Faschisten und' Carabinieri im Schnlhause dauert zuweilen bis 12 Uhr: nachts. Büchertisch. „Das Srenzland.' Diese Zeitschrift des Deutschen Schulvereins Südmark bringt in ihrer Novemoer/Te.ember-Folge einen wertvollen Artikel des bekarmten Kämpfers für Südtirol, des Herrn Oberstleutnant von Milius-Rastiveco über „Der heutige Stand und die Ent wicklung ber Südtrroler Frage', auf den wir hiemit unsere Leser aufmerksam machen. Lerausgeber. Eigentümer. Verleger, sowie «rcmtw. echristletter: Dr.SugoLajntk

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