Fragen, die Fiszisten und die Sozialisten bekämpfen sich heule mit allen zu Gebote stehenden Mitteln und über diesen Kampf ist noch jede Regierung gestolpert. Beide Parteien sind nicht ohne weiters abzutun, wenn man Italien von heute kennen will, muß man sich mit beiden beschäftigen und auch wir wollen versuchen, ohne einer dieser beiden Parteien näher treten zu wollen, einen kurzen Blick auf ihre Ziele und ihr Wesen zu werfen. Ilm den Faszismus zu verstehen, müssen wir elwas zurückgehen
in der Geschichte. Wir können uns erinnern an die Unruhen nach den Kriegsjahren. Damals war der Faschio der Retter Italiens, eine Tatsache, die auch von den ärgsten Gegner dieser Partei zugegeben - werden muß. Die Regierung ließ die Partei gewähren, auch außerhalb dem Rahmen des Gesetzes, sie stützte sich sogar darauf. Drei Viertel des Keeres waren Faszisten, die Sicher heitstruppen hüteten sich dagegen einzuschreiten, so waren sie tatsächlich die Sercen des Landes und im Bewußtsein dieser Mich! führten
sie neben der Regierung eine eigene Regierung, die gewöhnlich die anders zum Scheitern brachte. Wir haben bereits betont, daß wir weder für die Faszislen noch für die Sozialisten Stellung nehmen, wir sprechen vollkommen objektiv und wir erinnern an die Worte unseres Abgeord neten, Grafen Toggsnburg, die er in Bruneck ?inmal gesprochen: „Ich glaube, wenn ich Ita- l liener wäre, ich würde auch damals Faszist i geworden sein'. Diese Partei hat Italien ohne «Zweifel große Dienste geleistet
ringen. Dadurch, daß sie sich zu stark auf Seite der Faszisten stellten und so den Standpunkt, der Unparteilichkeit, die Grundlage jeder festen Regierung, verloren, maßte ein Mini sterium um das andere stürzen. Nitti schreibt im »Paese': „Bisher haben wir der inneren Politik Factas und Casertanos (Nnterstaatssekretär des Innern) Kredit ! geschenkt; aber nach den Vorkommnissen von Sestri Ponente, Biterbo, Cremona usw. ist es nicht mehr möglich, an der schlechten Absicht Factas und nun klar zu Tage
liegenden geheimen Einverständnis der Regierung mit der sadistischen Reaktion zu zweifeln... Der Verbot für den Berkehr mit Lastmtos, die Was- fenvorschriften, das Bersaminlungsverbot gelten nicht für die Faszisten. Wir erfuhren von hohen Regier ungsfunktionären in den Provinzen, daß die Instruk tionen Factas und Casertanos an die Präfekten und Quästoren in diesem Sinne lauteten. Wir teilen die verbrecherische Gesetzwidrigkeit dieser Innenpolitik der Oeffentlichkeit mit. Augenscheinlich richten