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Pustertaler Bote
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Page 1 of 12
Date: 01.09.1922
Physical description: 12
!. 13.—, halbjährig l. S.—, vierteljährig l. 4.50. Durch ErzeugunaSlosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten^ U«zeigeu aller Art finden die lohnendste Verbreitung und werden nach Tarif berechnet. Bestellungen sind zu richten an die Buchdruckerei H. Mahl, Bruneck Rr. 35 Brimeck, Freitag, de« 1. September 1922 SW> MWM und Merlrieden. Mehr und mehr hat es sich gezeigt, was j der Völkerbund eigentlich ist und heute Die Reise des österreichischen Bundeskanz-! gibt es wohl niemand mehr auf der ganzen lers Dr. Seipel

oder besser gesagt, die Aeuher-! Welt der diesen Bund ernst nimmt, außer den ungen des tschechischen Ministerpräsidenten Dr. Diplomaten, welche aber den Völkerbund zu Benesch und die Besprechungen von Verona-andern Zwecken benötigen, als um der Welt haben die öffentliche Aufmerksamkeit wieder! den Frieden zu geben, aus ein Institut gelenkt, das; seit 1919 in der! Von allen schönen Plänen und Vsrpslich- Wett ein Scheindasein führt und hin und Hungen, welche die Staaken im Völkerbund wieder Versammlungen

abhält. Es ist derj eingegangen sind, ist bis jetzt auch nicht ein Völkerbund, wie man ihn so stolz genannt' einziges Wort erfüllt worden. Die Staaten hat. Seine Aufgabe besteht nach den Völker« ? haben weder abgerüstet, noch ist die Welt zur bundaklen (Einleitung) in folgendem: ! Ruhe gekommen. Und Oesterreich is! trotz des „In der Erwägung, daß es zur Förderung! Völkerbundes heute am Erlöschen, der Zusammenarbeit der Nationen und zuri Der Gedanke liegt nahe, zu fragen, warum Gewährleistung

von Frieden und Sicherheit! der Völkerbund nicht Erfolge aufweisen kann, zwischen ihnen daraus ankommt a) gewisse? warum die zwei Begriffe Völkerbund und Völ- Verpflichtungen einzugehen, nicht zum Kriege > Kerfrieden heute entgegengesetzter sind als je. schreiten zu. wollen, in aller Oeffentlichkeit^ Die Antwort darauf. Mi.Micht schwer, zwischen den Völkern aus der Gerechtigkeit z Zu den Grundbedingungen'eines Vötker- und der Ehre berührende Beziehungen zu - sriedens gehört vor allem eins Völkerverstän

- pflegen b) die von nun an als Regel sür!digung und zwar eine Verständigung das tatsächliche Verhalten der Regierungen ^ aller Völker nicht bloß einiger Staaten, welche anerkannten Vorschriften des Völkerrechtes! um ihre Ziels wirksamer verfolgen zu können genau zu beobachten c) die Gerechtigkeit Herr-! diesen Völkerbund ins Leben gerufen, der ein fchen zu lassen und alle vertragsmäßigen Vel> ^ Forum der Welt sein soll. Unter die Voraus- pflichtungen in den gegenseitigen Beziehungen ^ setzungen

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 10.09.1926
Physical description: 8
nur für eine Zeit den Sitz ungen fern bleiben wird, darüber kann vorläufig niemand Aufschluß geben. Wenn das erste der Fall sein sollte, daß es nämlich dieser vorläufigen ziemlich undeutlichen Erklärung wirklich den for mellen Austritt folgen lasfen sollte, dann käme man an eine andere Frage, die zu beantworten von größter Wichtigkeit sein müßte: Was hat über haupt der Völkerbund sür einen Wert, wenn jeder Staat austreten kann, so bald ihm ein Wunsch nicht erfüllt wird. Und noch eine Frage : welche Macht

besitzt eigentlich dann der Völkerbund, wenn so und so viele Mitglieder bereits ausge treten sind und sich an die Satzungen nicht mehr zu halten brauchen? Wer kann es hindern, daß alle diese Ausgetretenen wieder einen Völkerbund bilden und welche praktische Wirkung würde dann der alte und welche Wirkung der neue Völkerbund haben. Das sind alles Fragen, die durchaus nicht so des Grundes entbehren, wie man vielleicht im ersten Augenblick annehmen könnte. Denn gerade diese Staaten, welche bereits

: das Zusammenhalten der europäischen Mächte auf der Basis der Verträge und das ineinbeziehen auch der andern Staaten in diese phäre, die durch das Abbröckeln des Völker bundes langsam ans dem Leim gehen müßte. Das ist ja das Um uns Auf des ganzen Völker bundes von Heute, darüber hinwegzutäuschen geht heute nicht mehr. Wenn daher Deutschland den Weg in den Völkerbund findet, so geschieht dies Mit dem Bewußtsein, hier eine Schranke durchzu brechen. die bis heute immer noch gegen die Zu stände der Gleichberechtigung

in Europa, wie auf der Welt überhaupt gerichtet waren und Einfluß auf Dinge zu bekommen, die im Völkerbund ver handelt werden, damit es auch mitsprechen kann bei der Besetzung von Kolonialmandaten etc., die heute der Völkerbund vergibt. Die Situation hat sich allerdings seit Locarno geändert. Man ist Deutschland entgegengekom men und hat seine Aufnahme in den Völkerbund, und zwar seine alleinige Aufnahme zur Voraus setzung der Verträge von Locarno gemacht, um damit zu erhärten, daß auch Deutschland

zu können, da wurde die Situation noch komplizierter und als nun der größte damals im Völkerbund vertretene ameri kanische Staat Brasilien sich auf den Standpunkt stellt, es fei vollkommen falsch vom Völkerbund zu verlangen, er solle sich den durch Locarno ge schaffenen Verhältnissen anpassen, sondern es sei vielmehr viel richtiger, die Mächte von Locarno müßten sich den durch den bereits geschaffenen Verhältnissen einfügen und als dies nicht aner kannt wurde, seine Konsequenzen zog und einfach aus Genf

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 26.09.1924
Physical description: 12
des Völkerbundes bleiben. Wir können uns nicht den Luxus erlauben. Deutsch land außerhalb des Bundes zu lassen'. Ferner: »Im allgemeinen ist man in Unkenntnis darüber, wie der Völkerbund arbeitet und erst dann wird man auf ihn aufmerkfam, wenn er einen Fehler begeht, wie dies bei Oberschlefien der Fall war'. Diese beiden Aussprüche des englischen Mini- sterpräfidenten bilden fortan ein wertvolles Ak- tivum des deutschen Volkes; und es erhebt fich in diese« Augenblicke die Frage, was zu geschehen

hat und welche Laliung Deutschland gegenüber dem Völkerbund einnehmen kann - 1S4 - und soll? In dieser Lage find nachfolgende Betrachtungen am Platze: Der Völkerbund ist eine Vereinigung von freien, absolut souveränen Staaten und Natio nen, die. international gleiches Rech! befitzen. Alle diese Staaten nehmen für sich das primäre Recht in Anspruch, ihre Existenz und ihre Reichsgrenzen verteidigen zu dürfen. Der ita lienische Delegierte Salandra erklärte ausdrück lich: .Kein Staat könnte auf die notwendigen

Machtmittel zum Schutze feiner Sicherheit und Unabhängigkeit verzichten'. Welchen Einfluß und welche Stellung kann -- angesichts solcher Erklärungen — Deutsch land im Völkerbunde besitzen, selbst wenn es einen ständigen Sitz im Völkerbundrate zuge sprochen erhallen sollte? Deutschland ist völlig machtlos, wehrlos und daher auch rechtlos. Welche Sicherheiten würde der Völkerbund Deutschland gewähren, wenn es ihm beitreten wollte? Das Versailler Diktat steht vor. daß der Völkerbund gewissermaßen eine ewige

, zu welcher England und Italien innerlich schon längst bereit find. Denn erst nach einer Revision des Versailler Diktates kann der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund auch für das deutsche Volk Inhalt und Sinn gewinnen und wünschens wert sein. Durch den gemeldeten Aufenthalt Nansens in Sigmaringen und seine eingehenden Ver handlungen mit dem Reichskanzler Dr. Marx über den Eintritt Deutschlands in den Völker bund soll es gelungen sein, die deutschen Be denken gegen die Stellung des Ersuchens um Aufnahme

in den Völkerbund zu zerstören. Nansen soll zugesichert haben, daß fich der Völkerbund entschieden für eine baldige Räum ung der besetzten Gebiete einsetze und mit Be stimmtheit gerechnet werden könne, daß die Räumung am 1. Jänner 1925 vollendet sein werde. Reichskanzler Dr. Marx hielt auf dem Par teitage des badischen Zentrums eine Rede, in der er erklärte, Deutschland werde eine» Antrag auf Zulassung zum Völkerbunde nur unter der Bedingung stellen, daß es als Groß macht anerkannt werde. Unter dem Vorfitze

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Pustertaler Bote
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Page 6 of 12
Date: 03.12.1920
Physical description: 12
werden, wenn es end lich einmal seine gefährliche Saßpolitik aufgäbe. - Es kam nun die Kunde, es sei beschlossen, daß der Völkerbund selber in Rußland ein greifen werde. Jedenfalls ist es ein Fort schritt; wenn der Völkerbund die Sache an die Sand nimmt und nicht das finanziell so stark interessierte Frankreich. Zum Schutze Litau ens und der im Wilnaer Gebiete stattfinden den Abstimmung ist gcAant. eine Abteilung englischer, spanischer, französischer und belgischer Truppen dorthin zu senden. Für die unge störte

und kühnem Schwung noch unsere heutige Architektenwelt staunend und lernend steht. Im eigenen Hause wurden Anlagen geschaffen, welche sowohl den Gebrauch von Warmwasserhädern als auch von Kalt- wasserbegießungen gestatteten. Es taten sich zahlreiche Privat- Badeanstalten auf, welche ung der Lebensmittel durch die unterstehenden Organe strenge einhalten zu lassen. , Zer UMM M GrWenlM. Daß der Völkerbund eine Menge vorzüg licher Ideen und Grundsätze in seinem Pro gramm hat, wird niemand bestreiten

können. Leider sehen die Dinge in der Wirklichkeit nicht rosig aus. Wir wollen nichl einmal davon reden, daß eine ganze Anzahl kleiner Völker und Volksteile ohne ihre Einwilligung ohne überhaupt befragt zu werden, andern ihnen unsympatischen Völkern zugeteilt wurden, so Deutsche den Tschechen, Ungarn den Ru mänen, Slowaken den Tschechen, Deutsche den Polen usw. Man kann sagen, das seien nicht Wandlungen des Völkerbundes, sondern Kriegs handlungen der Entente. Man dürfe sie dem Völkerbund nicht aufs Konto

schreiben. Gut. Aber heute hört ylan, die Entente, das heißt Frankreich, habe nicht im Sinne, den Volks entscheid in Griechenland anzuerkennen, sondern werden sich einer Rückkehr des alten Königs widersetzen. Wenn das wahr ist, dann soll der Völkerbund ruhig einpacken. Dann herrscht den kleinen Staaten gegenüber eben immer noch jene alte Gewaltpolitik, die hauptsächlich von Frankreich geübt wurde. Wie hat . sich doch Napoleon III. in alle und jede Verhält nisse der europäischen und außereuropäischen

verständnissen wegen der Auslegung des Frie densvertrages. Frankreich sieh! deshalb dem Völkerbund nicht gerade freundlich gegenüber. Ihm würde eine innigere Verbindung mit England und überhaupt seinen Kriegssreunden besser entsprechen. In der Völkerbundssitzung erklärte der argentinische Vertreter, daß nach^ Ansicht seiner Regierung der Wille eines souve ränen Staates dem Völkerbund beizutreten vollauf für die Aufnahme dieses Staates ge nüge. Nach Hagerup legen die nordischen Staaten besonders Gewicht

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 25.08.1922
Physical description: 12
, obwohl man sonst bei Brandfälle» gerne nach der Feuerwehr ruft. Der vielge priesene Völkerbund, der uns Sirlenknaben von phatetifchen Schönrednern als das Seil der Gegenwart geschildert wurde, genießt be kanntlich in Frankreich ein sehr beschränktes Ansehen. Man spricht dort entweder gar nicht vom Völkerbund, oder dann nur mit einem Achselzucken als von einem zeitweise bequemen Instrument der Siegerallianz. Geht diese Siegerallianz aber in die Brüche, so wird auch dem Völkerbund das letzte Stündlein

bald geblasen haben. Bezeichnend ist jeden- falls, daß es keinem ernsthaften Menschen einfällt, heute auch nur im Traum an die Möglichkeit einer Kriegsverhütung durch den Völkerbund zu denken. .Eine zynische, alberne und dumme Allianz der Sieger' ist der Völkerbund geworden. So sagt uns Nitti. der frühere italienische Ministerpräsident, und kennzeichne! damit die Verachtung, deren fich der Völkerbund, dieser Vogelleim für Naive, heute in den offiziellen Kreisen Italiens und anderswo erfreut. Wäre

der Völkerbund etwas mehr als sine zynische, alberne und dumme Siegerallianz, so müßte er heute eingreisen und als über den Par teien flehendes Weltgewissen der Vernunft zum Siege verhelfen. Er ist aber nurKom- manditär der Sieger und als solcher zum Mit-Ausnützen jeder Konjunktur verurteilt. Geht die G. m. b. S. der Sieger aus dem Leim, so sitzt auch der Kommanditär Völker» bund auf dem Trockenen. Kurze MltW MWen. Nach einer Meldung der »Tribuna' ha! fich MinisterpräsidentFacta entschieden gegen dievor

« zeitigeAuslösung der Kammer und dieVornahme von Neuwahlen ausgesprochen. Allen derartigen Versuchen werde er energisch entgegentreten. Ungarn hat beim Völkerbund ein Gesuch um Aufnahme in den Völkerbund überreichen lassen. Die »Westminster Gazette' schreibt, zum Wohle Europas wäre es notwendig, neuerlich die frühere Einheit eines Wirtschaftsblocks. dessen Mittelpunkt Oesterreich gewesen sei. anzuerkennen, die Zollschranken, die beim Friedensschluß aufgerichtet wurden, vollständig auszuheben und so Oesterreich

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Pustertaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 01.06.1923
Physical description: 12
Zweiter Boge^n zum „Puflertaler Bote' Nr. 22. Bruneck, Freitag den 1. Juni 1S2S. — 72. Jahrgang. Juni. Junimonat — Rosenmoud, Blumen stehn auf allen Wegen — Wie viel boldeS Blühen lohnt Sonne» deinen Strahlensegen! Ach, wie gern zög' ich durchs Land Morgens küh, wennS mählig dämmert Und im Tal am Waldbrand Die bemooste Mühle hämmert. Rüstig zög' ich querfeldein vis zur stolzen BergeSkette; Mit den lieben Bögelein Säng' ich fröhlich um die Wette! Der Völkerbund. (Nach der Melodie: «O, Tannenbaum

'). O. Völkerbund, o, Völkerbund, Wie nichts sind deine Taten. Ä)u schläfst nicht nur zur Sommerzeit, Nein, auch im Winter, wenn eS schneit. O, Völkerbund, o, Völkerbund, Wer konnte das erwarten. Verständigung, Verständigung, Lei? hört man's in der Runde. Doch ist daS alles öd und leer, WaS debattiert wird hin und her. Verständigung, Verständigung, DaS sind nur leere Worte. Verbrüderung statt Leidenschaft, DaS wäre unser Helfer, Doch niemand wagt zur Tat zu geh'«, Dem andern in die Zähn' zu stehn

. Und auseinander geht man dann, Ohn' irgend ein Ergebnis. O, Völkerbund, o, Völkerbund, Mau sollt' dich pensionier«. Man sollt' dich zahl'n in Mark und Krön', - DaS wär für dich der rechte Lohn. O, Völkerbund, o, Völkerbund, Du solltest dich genieren. . JeutMM Luge M dem . MenllllMel. In der Sitzung des Reichstages am 17. ds. schnitt nach Erledigung kleinerer Vorlagen der Abgeordnete Müller-Franken. soz., bei der dritten Beratung des Etats des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten die außenpolitische Frage

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 19.03.1926
Physical description: 8
7.—. Steuer bel jeder AbonnemenlSj chlung 10 Cent. Bestellungen an die K. MahL'sche Buchhandlung und Buchdruckerei in Kruniro. In Genf sind kritische Tage. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist nicht so pro grammäßig verlaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Es sind da zum ersten Male seit dem Kriege die Meinungen so aufeinander gestoßen, daß man vorläufig kein Ende erwarten könnte. Um dem Ganzen gerecht zu werden, muß man sich in die zwei Lager denken, die sich da gebildet

, dann wird sicher wieder ein anderer Staat kommen und einen Rats sitz verlangen. Diese Frage ist plötzlich angebrochen worden und die Staatsmänner der Entente sind damit auf eine der hohlen Flächen gestoßen, auf die der Völkerbund teilweise aufgebaut ist. Ende 1918 und Anfang 1919, wie man daran gegangen ist das Völkerbundstatut auszuarbeiten, da hat man nicht gedacht, daß die Zeiten gehen und nicht ewig die Stimmung von 1919 bleibt, die den Völkerbund garantiert Hot., Man hat nicht daran gedacht

? Es ist schwer da zu gehen, wie die Besprechungen der Natsmächte beweisen. Man sucht einen Aus weg indem man von den. Deutschen schon heute vor dem Eintritt Zugeständnisse verlangt, die Deutschland beim besten Willen nicht, geben kann, weil es ganz unlogisch wäre, irgend ein Zugeständnis zu machen m einer SachA die- einen nichts angeht. Deutschland ist heute gegenüber dem Völkerbund noch ein vollständig Fremder. Wenn Deutschland sich herbeiließe irgend ein Zugeständnis zu machen, z. B. die Zulassung Polens

in der gleichen Sitzung, dann würde das so viel sein, als eine Einmischung in fremde Rechte, da Deutschland ja nicht sagen kann, es habe nichts dagegen gegen eine Aufnahme Polens. Der Völkerbund kann Polen ja ohne weiters aufnehmen. Nur sind die Vereinbarungen mit Deutschland dann durchbrochen, die man in Locarno und in London getroffen hat. Der Reichskanzler Dr. Luther hat in seiner Rede in Hamburg ganz deutlich, ohne irgendwelche Hintertüren den deutschen Standpunkt vertreten und drei Punkte aufgestellt

, die die Richtlinien Deutschlands in der Völkerbundspolitik sind. Zwei dieser Punkte sind: Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und in den Rat im Monat März. Alleinige Aufnahme Deutschlands im März. Gegen über diesem deutschen Standpunkt sind die andern Mächte bemüht von Deutschland vor seiner Auf nahme einige Zugeständnisse zu erhalten. Deutsch land ist nicht in der Lage diese Zugeständnisse zu geben. Im Laufe der gegenwärtigen Verhandlungen haben sich nun verschiedene Komplikationen ergeben, die — führe

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Pustertaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 30.09.1921
Physical description: 12
uns nun in der dritten Woche des Völkerbundskongresses. Wie ist die Stimmung? Welche Erfolge erhofft man diesmal? Ist es wirklich das Ende des Völ kerbundes? Wird Südamerika absallen? Wird der Völkerbund nach Brüssel, Lyon, Paris oder Wien kommen? Wird Schweden austreten! Wie man sieht, schwirren eine Menge von Fragen und Gerüchten in der Lust. Keute handelt es nur mehr darum, ob Washington dem Völkerbund ermöglicht, sich anzuschließen, od der angekündigte amerikanische Staaten bund den Völkerbund absorbiert

oder in völlig vernichtet... Lord Robert Cecil hat Washington bittere Vorwürfe gemacht, daß es in der Mandatfrage den erbetenen Vertreter nicht nach Genf schickte, daß die Vereinigten Staaten allein schuld sind, wenn diese Frage noch nicht erledigt ist und daß sie deshalb nicht berechtigt sind, dem Völkerbund Vorwürfe zu machen. Von den wichtigsten Dingen isl bei den vielen Reden und Gegenreden nichts zu hören ge. wesen. Man ist in der Versammlung schon so beglückt, wenn sich nur irgendwo

der Mark auf 5 Rappen und Amerikas Floltenrüstung. Der Völkerbund preist seine eigene Tätigkeit als dos Söchste und Klügste, was je von Menschen getai! worden ist. Und währenddessen nimmt die Weltpolitik weiter ihren verderblichen Lauf und nähert'sich Europa der drohenden Katastrophe. Wenn man schon heute einen ungefähren Schluß auf die allgemeine Stimmung ziehen wollte, so müßte er dahin lauten, daß die Mutlosigkeit eine große ist lmd dah der Völ kerbund nur an den Staaten der Kleinen Entente

begeisterte Mitgänger findet. Dies ist auch begreiflich, da Diese Neugebilde ihre unverhoffte Landbereicherung in Ruhe ver dauen wollen und im Völkerbund eine Art von Rückversicherung erblicken. Aber die Wolke,r, die sich in Ungarn zusammenballen, können auch in dieser Richtung unliebsame Überraschungen bringen. Auf alle Fälle fleh! das Barometer auf Sturm. Kossen wir. daß es nur beim Donnerrollen blond und daß Kein jäher und vernichtender Blitz' strahl auf die Schöpfung des Völkerbundes herabzucki

anders. Sie sehen in Oesterreich einen Staat, in dem die allererbärmlichste Ohn macht auf allen Gebieten herrscht. So kam es, daß beim Einmarsch der Oester reicher sich ein heftiger Widerstand zeigte, der zu Blutvergießen führte. Nun mischt sich auch die Tschechoslowakei in den Kandel, obschon die Sache sie rein nichts angeht. Das ist eben alles unter dem Völkerbund möglich. Früher hätte sich ein Staat wohlweislich gehütet» sich in solcher Weise in die Angelegenheit eines Nachbarn einzumischen. Die Tschechen

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 26.02.1926
Physical description: 8
t. 1K.—. Für das Ausland viertel« 7.—, halb- t. I3 5V, ganzjährig l. 27.—. Durch Erzeugungskosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten. Unzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Petitzeile mit 4V Cent, berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdruckerei H, Mahl, Brunico Nr. 9 Freitag, den 26. Februar 1926 MililA BnAMiil. VSlkerbundgeschichten. -- Der türkisch»sranzSstsche Bertrag. — FrankenfSlschersache». Die Politik ist einmal festgerannt in die Frage der Ratssitze im Völkerbund

. Wie bekannt, wird Deutschland ein ständiger Ratssitz, im Völkerbund eingeräumt, wie das von Anfang an vorgesehen war. Nun aber erheben auch andere Mächte einen Anspruch auf einen ständigen Ratssitz, um einerseits die Stellung Deutschlands ihnen gegenüber besser zu kennzeichnen und um andererseits zur Stelle sein zu können, wenn es sich um Dinge dreht, die im Völkerbundrat verhandelt werden. In erster Linie ist es Polen, das einen ständigen Ratssitz neben Deutschland verlangt, unter der Begründung

, daß es seine Rechte und Grenzen nur dann ordent lich schützen könne, wenn es neben Deutschland im Rate vertreten sei. Daß dieser Wunsch von Frank reich auf das lebhafteste unterstützt wird, ist be greiflich, denn Frankreich hat alles Interesse daran, den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wo möglichst in seinen Wirkungen abzuschwächen und das geschieht eben dadurch, daß es einen Block schafft, der eine Tätigkeit Deutschlands, die etwa nicht den Interessen Frankreichs entsprechen sollte, vd« bornheretn

wiiksSmbegegnewköM^ Der frühere englische Unterrichtsminister und Delegierte Englands beim Völkerbund, Fisher, schildert in einem ausführlichen Artikel in der „Neuen freien Presse' diesen Streit um den Sitz im Völkerbundrat und zieht folgerichtig die Kon sequenzen, daß auch andere Mächte ebenso gut Anspruch auf einen ständigen Ratssitz hätten, wenn man Polen einen solchen zubillige. Denn dann müsse man ebenso Brasilien einen ständigen Rats sitz gewähren, das schon lange daraufhin arbeitet und wenn Brasilien

und vom Außen minister Chamberlain ist nichts genaues zu erfragen. Er drückt sich bis heute um die Ecke. Bestimmt ist die Haltung Frankreichs, das einen Ratssitz für Polen ganz bestimmt vertritt. Denn den Gewinn für eine eventuelle Zuteilung eines Ratssitzes an Polen wird natürlich Frankreich tragen. In Deutsch land schaut man der ganzen Affäre immer unlustiger zu. Man spricht bereits auch in Kreisen der größten Völkerbundfreunde von einer Krise, die den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund unmöglich

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 09.04.1926
Physical description: 8
italienfreundlich ist, wo sonst die Griechen nicht gerade zu den intimsten Freunden Italiens gehörten, wie ja in Corsu zu sehen war. Der Balkan rührt sich wieder. * . * In Genf werden bereits Vorbereitungen für die Konferenz zur Umgestaltung des Völkerbundrates zetroffen. Die Einladungen an die einzelnen Länder sind bereits hinausgegangen und auch Deutschland hat eine solche Einladung bekommen, weil man der Welt zeigen wollte, daß es dein Völkerbund mit der Aufnahme des deutschen Reiches wirklich ernst sei

. Damit ist bereits unwiderlegbar bewiesen, wie wertvoll die deutsche Mitarbeit ist. Ganz abgesehen davon, daß die Schiedsverträge von Lo- carno ja wieder in das Wasser fallen müßten, wenn das Reich nicht in den Völkerbund gelangt. Stresemann hat jüngst anläßlich einer Bismarck- feier eine Rede gehalten und gesagt „Ob mir den Weg nach Genf zurückfinden, hängt von den andern ab. Wir haben in Locarno unterzeichnet und die andern haben die Verpflichtung übernommen, daß wir in den Völkerbund eintreten. Nun müssen

sie eben sorgen, daß die Wege geebnet werden'. Der deutsche Staudpuukt ist klar. Und er ist auch einleuchtend. Wie allerdings die Sache dann in Wirklichkeit kommt, ist eine Frage, die sehr, sehr heikel ist. Man muß auch den Standpunkt der andern Mächte, insbesondere Brasiliens verstehen, wenn es sagt, der Völkerbund ist nicht wegen La- corna da, sondern die Verträge von Lacorno müssen sich in den Völkerbund einfügen. Sicher eine Be gründung, die sich ja nicht von der Hand weisen läßt

. Denn im Völkerbund sind auch andere Mächte vertreten und nicht nur die Signatar mächte von Locarno. Daß man einen Ausweg finden muß, ist klar. Welchen — darüber ist man sich wohl noch lange nicht einig. Insbe sondere darüber nicht, wie man es ermöglicht einen Eintritt Deutschlands zu erwirken. Man hat den Plan die Mächte gesondert nach den einzelnett Erd teilen in'Gruppen einzuteilen. Der Plan an und für sich ist gut. Wird er sich aber durchführen lassen? Wird die Reform die Genehmigung

der Völkerbundversammlung bekommen? Welche Ge genvorschläge sind etwa im Anzüge? Alles Fragen, die zuerst zu überwinden sind. Und dann: Deutsch land hat es strikte abgelehnt, ehevor es nicht Mit glied des Völkerbundes und Völkerbundrates ist, in Angelegenheit des Völkerbundes drein und mit zureden. Kann es dann an diesen Beratungen mitreden, die Deutschland heute noch nicht inter essieren, da es nicht im Völkerbund ist? Hat die Einladung an Deutschland praktischen Wert? Die deutsche Regierung wird sich wahrscheinlich ver treten

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 26.03.1926
Physical description: 8
von Genf. Deutschland hat durchaus korrekt gehandelt. Es wäre ein Leichtes > gewesen in den Völkerbund aufgenommen zu wer den, aber Deutschland ging vom Standpunkt aus, daß es mit der Aufnahme in den Völkerbund allein eben nicht getan sei, sondern daß auch der Ratssitz ihm gleichzeitig eingeräumt werden müsse. Und da dies am Widerstande Brasiliens scheiterte, verzichtete Deutschland auch vorläufig auf die Auf nahme in den Völkerbund überhaupt. Wenn die Parteien der rechten Opposition in Deutschland

die Sache so anpacken, daß Deutschland nicht ein mal in den Völkerbund aufgenommen wurde, son dern heraußen warten mußte, dann ebnen sie der Regierung das Feld. Die Debatte im Reichstag wird kurz und schmerzlos sein. Uebrigens ist die Auffassung in den einzelnen Ländern, mit kleinen Ausnahmen, fast überall dieselbe. Am weitesten von der Idee des Wartens entfernt ist eigentlich England. Bezeichnender könnte man die Stimmung nicht kennzeichnen als Chamberlain bei seiner Ankunft in London es getan

mit den Worten, daß man ihn nnn hängen wolle. Loyd George ist wieder einmal der An sichrer der Opposition. Bemerkenswert ist auch die Rede Lord Derbys die er in den jüngsten Tagen gehalten hatte und worin er von der Ehren schuld Englands gegenüber Deutschland gesprochen hat. Wie England es als Ehrensache hielt, im Jahre 1914 den Belgiern das Wort zu halten, so ist es nun Englands Ehrenschuld Deutschland gegenüber ihn» die Aufnahme in den Völkerbund und die Stimme im Bölkerbundsrat zu verschaffen. Diese Rede

hinausgegeben haben, daß die Politik von Locarno weiter gehe, trotz die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund noch nicht erfolgen konnte aus „technischen' Schwie rigkeiten. so ist die Welt im Großen und Ganzen zufrieden und auch in Frankreich hat man nichts weiter dagegen. Nicht einmal Poincare und Mil lerand, die mit ihren Diktaturplänen in der letzten Zeit wieder ziemlich still geworden sind. Die Halt ung der Regierung in Frankreich ist nicht viel verschieden von den früheren

es war, die das Ränkespiel der Politik in Genf und in Locarno auftischte. Man hätte es in Washington begrüßt, wenn Deutschland in den Völkerbund aufgenommen worden wäre und seinen Sitz im Rate eingenommen hätte. Da es nicht der Fall war, so fühlt man sich von der Winkel- zieherei in Genf abgestoßen und will sich abwenden. Dabei ist aber merkwürdig zu beobachten, daß die Presse das eine Ereignis eigentlich fast ganz zu übersehen scheint, daß ja ein amerikanischer Staat war, der den Eintritt Deutschlands in den Völ

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 18.09.1925
Physical description: 8
, an dem sich schon einmal die Verhandlungen über den Eintritt Deutschland in den Völkerbund zerschlagen haben: der berühmte Artikel 16 der Völkerbund statuten der vom bekannten Durchmarschrecht handelt, daß Deutschland im Falle den alliierten Mächten gewähren soll. Es wurden allerdings ge rade in diesem Punkte einige Einigungen erzielt und die Fälle für einen Durchmarsch durch Deutsch land aufgezählt, aber wenn es wirklich einmal zu einem Ernstfalle kommen sollte, dann werden diese Punkte sehr dehnbar

sein. Pamit hängt auch der Eintritt Deutschlands in'den Völkerbund zu sammen, der so dringend gewünscht wird und der sich mit Recht verzögert. Denn wahrscheinlic' würde Deutschland im Völkerbund eine ziemlic schwache Rolle spielen, um nicht andere Worte zu gebrauchen. ^ Soweit die Vorbedingungen über die Außen ministerkonferenz. Ob auf derselben nicht noch ein Südpakt zur Sprache kommt, der Italien seine Grenzen garantiert, ist eine Fragi, die niemand beantworten kann, weil die Haltung Italiens

zu Worms . Man hat dieses Gedicht mit einigen Abänder ungen auf den Völkerbund oft augewandt. Und er hat ja auch so gewisse Ähnlichkeit. Eine glänzende Versammlung und alle mehr oder weniger großen Männer, die heute Europa regieren, sind dort versammelt. Es wird debattiert und über Völker und Schicksale gesprochen und vom Frieden gepredigt, der nun endlich auf die Welt kommen müsse und von der Abrüstung gepredigt, die nun schon wirklich notwendig geworden sei. Und der Erfolg? Im Osten geht

selbst war das Werk Oesterreichs allein. Da hat das Volk geholfen, denn der Völkerbund allem hätte diese Opfer nicht aufgebracht. UebrigenS ist es noch Zeit von der endgiltigen Sanierung zu sprechen. Das war eine Eisenbärtkur, die für den Augen blick wirkt, wie aber die Folgen dieser Sanierung sich auswirken, ist eine Frage, die man vielleicht in drei oder fünf Jahren wird wenigstens zum Teile beantworten können. Es ist noch lange nicht alles Gold was glänzt und Oesterreich ist heute

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Page 3 of 12
Date: 03.10.1924
Physical description: 12
. Kardinal Staatssekretär Gasparri hat an die italienischen Erzbischöfe und Bischöfe ein Rundschreiben gerichtet, worin er die Geist lichkeit ermahnt, sich von den politischen Kämp fen fernzuhalten und sich nur auf geistlichem Gebiete zu betätigen. IrutWM und der Nlerlunid. Der Ministerrat am LS. September hat das Memorandum mit den Bedingungen über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ge nehmigt. Das Schriftstück wird nunmehr um- gehend durch die deutschen Auslandsvertreter an die in Betracht

kommenden Regierungen überreicht werden. Das Memorandum wird verschiedene Fragen behandeln, deren Klärung und Beantwortung die deutsche Regierung wünscht, bevor sie über den Völkerbund eine endgültige Entscheidung trifft. Der Vorstand der Deutschen Volkspartei nahm eine Entschließung an, in der der Ein tritt der Deutschnationalen in die Reichsregier ung befürwortet wird. Reichskanzler Doktor Marx wird noch vor Zusammentritt des Reichs tages zu diesem Behufs mit ihnen in Fühlung treten. Nach SS Mre

soll die Militärkontrolle über Deutschland durch den Völkerbund ausgeübt werden! Die ständige Militärkontrollkommijfion überreichte ihren Be richt und nunmehr soll der Völkerbundrat dar- Über Beschluß fassen. Es ist auf die Franzosen zurückzuführen, daß diese SO Jahre, die be antragt wurden, auch beschlossen werden sollen. Möglich wäre es sogar, daß diese Frist noch verlängert werden könne. Diese Militärkontrolle soll nicht nur über Deutschland, sondern auch über Oesterreich, Liebe, die des Lebens

sie so ein Gefühl tiefer Ungarn und Bulgarien ausgeübt werden, aber nicht über die Siegerstaaten. Es soll eine stän dige Kommisston vom Völkerbund eingesetzt werden, in der nicht nur militärische Sachver ständige. sondern auch Chemiker. Industrielle, Flugzeugsachverständige und andere Wissen schaftliche fitzen sollen, welche die Befugnis hätten, die Industrie in Deutschland und den übrigen Staaten des einstigen Dreibundes zu Kontrollieren. Ein Vorschlag, diese Kontrolle nach einer gewissen Zeit einzustellen

, wurde von Briand heftig bekämpft, der erklärte, daß dies der Versailler Vertrag nicht zulasse. Deutschland könne zwar Aufnahme in den Völkerbund finden, aber die periodische Kontrolle müßte unendlich lange fortgelegt werden (also Pflich ten und Rechtet) Fünfzig Jahre wäre das Minimum. Zu diesen Beschlüssen, die wahrscheinlich nach der Natur des Siegerbundes ratifiziert werden, ist zu bemerken, daß nach der Völker bundsakte eine allgemeine Kontrolle in allen Staaten ausgeübt werden soll. Frankreich

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Page 1 of 8
Date: 19.02.1926
Physical description: 8
?« zahlen müssen. Am 22. und 2Z. Februar finde» in Bruuieo der etersmarkt statt und da ist die beste elegenheit» diese rütdstSndigen Be trage einzuzahlen und sich so die Post gebühren zu ersparen. Die Wmlnlstratloa des „Mertaler Bote' Brunico. PylililA WnAiislliiiii. Deutschland und der Völkerbund. — Wogen in Frank» reich. — Frühlingsbewegung in Matokto. — Italie nische Kolonialpolitik. Deutschland hat sein Ansuchen um Aufnahme in den Völkerbund überreicht und in der Tagung im März

bekannt. Gerade die letzte Zeit hat dies wieder bewiesen. Nichtsdestoweniger hat der deutsche Außenminister nicht Unrecht, wenn er diesen Weg geht. -Uebrigens wurde in Locarno und in London ja genügend hervorgehoben, daß die Auf nahme Deutschlands in den Völkerbund ein wesent licher Bestandteil der Löcarnoverträge ist. Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund bildet eigentlich den Schlußstein zu der theore tischen Bewegung von Locarno und solle den An fang zur praktischen Politik in Europa bilden

der Geist von Locarno einmal zu atmen anfinge. Der Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund schafft theo retisch jeden Stein weg und stellt den Weg frei, an dem nur noch ein einziger Außenseiter steht: Rußland. * . * In Frankreich scheint man schon wieder der Ruhe müde zu sein, die nun ein paar Wochen die Regierung nach den endlosen Streitereien hatte. Nun geht die Sache wieder los. Das alte Uebel kommt wieder zum Durchbruche: die Finanzen sind auf dem Hund und man will keine Steuern oder viel zu wenig

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Page 1 of 8
Date: 02.10.1925
Physical description: 8
einigen Aufschluß darüber bringen. Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt Tschitscherins erhalten sich übrigens hartnäckig. Es wird schon bekannt, daß der Nachfolger mit Deutschland eine entgegengesetzte Politik treibe» wird, indem er nämlich den Rapallovertrag erweitern und Deutsch land so trotz des Sicherheitspaktes als Brücke nach dem Westen benützen will. Nicht außer Acht zu lassen ist übrigens die Schlußfolgerung, die in Rußland gezogen wird. Deutschland soll durch seinen Eintritt in den Völkerbund

entweder den Eintritt Rußlands in den Völkerbund vorbereiten oder es soll ihn sprengen, bevor man in Rußland daran denken kann, einzutreten. Es ist das erste Mal, daß man in Rußland die Möglichkeit eines Eintrittes in den Völkerbund in solchen Formen ausspricht und es hat immerhin eine gewisse Be rechtigung, daran irgend welche politische Tenden zen von Seiten Rußlands zu knüpfen. Bei der gegenwärtig stattfindenden Zusammenkunft Tschi tscherins mit der polnischen Regierung in War schau dürfte

ja über das Kapitel Deutschland viel- leicht nicht direkt wohl aber indirekt so manches zu erfahren sein. Das Liebäugeln im Westen geht natürlich andere Bahnen aber auch nun auf einmal mit Butter brot anstatt die Jahre bisher immer mit der Peitsche. An erster Stelle kommt der Völkerbund, der Deutsch land schon ganz besonders gerne in Genf sehen möchte. Man hat Deutschland versprochen das Mandat über zwei seiner Kolonien zurückzugeben, über Togo und Kamerun, falls Deutschland in den Völkerbund eintrete

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Page 2 of 12
Date: 10.10.1924
Physical description: 12
werde, diese nicht andern Län dern gegenüber benützen würde. Professor Bäsch (Paris) und der russische Emigrant Brinv- schinoff traten dafür ein, daß dem Völkerbund eine Polizeimacht zur Verfügung gestellt werden müsse, um auf diese Weise die Schiedsgerichts barkeit zu sichern. In der Nachmittagsfitzung am 6. ds. wurde einstimmig ohne Debatte eine Entschließung an genommen. in der es u. a. heißt, der Kongreß ist der Meinung, daß die Annäherung der Völker, die im Weltkrieg Gegner waren, be schüret stch gezwungen sehe

komitee in Moskau mit der Liquidation der österreichischen Partei betraute Kommissär ist bereits in Wien eingetroffen und in einigen Tagen dürfte die Tätigkeit der Wiener kom munistischen Partei der Vergangenheit ange- hören. Die französische Regierung hat die deutsche Note bezüglich der Zulassung Deutschlands zum Völkerbund beantwortet. Man glaubt, daß die französische Note die seinerzeitigen Erklärungen sonders Frankreichs und Deutschlands. das i Serriots bestätigt, wonach Frankreich

zum Völkerbund und selbst zum Völkerbundrat erhebe, wogegen sich Deutsch- land den für alle Staaten hinsichtlich der Zu lassung zum Völkerbund geltenden Regeln ohne Privileg und ohne Ausnahme unterwerfen müsse. Die englische und die belgische Antwort soll in den gleichen Sinne abgefaßt sein. Woche»- Chronik. — Äruneek. (Personalnachricht). Der Ilnterpräfekt von Bruneck. Lerr Cav. Giulio Paternv, wurde an die Unterpräsektur Montepulciano in Toskana versetzt. An seine Stelle wurde der Kerr Unterpräfekt

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Page 6 of 8
Date: 30.04.1926
Physical description: 8
des Vertrages hauplsächlich gegen England gerichtet sei. um vielleicht dem Völkerbund entgegen zu wirken. Man frägt sich, ob die von Deutschlands Rußland gegenüber übernommenen Verpflichtun gen, nicht die Lösung der noch offenstehenden Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völker bund kompromittieren werde. Berlin. 28. April. Anläßlich der Unterzeich nung des deulsch-russtfchen Vertrages hak zwischen Außenminister Dr. Slresemann und Tschitscherin ein Telegrammwechsel stattgefunden, worin

sie die freundschaftlichen Beziehungen beider Staaten im Geiste von Rapako versicherten. — In der fran zösischen Presse wird der Vertrag als dem Geiste von Locarno und des Völkerbundes wider sprechend abgelehnt. Der Pariser.Malin' glaubt an einen gemeinsamen diplomatischen Schritt der Alliierten 'und der Staaten der kleinen Entente in Berlin, um eine Erklärung von Deutschland zu erhalten. Es wäre schwierig, zuzugeben, daß ein Staat in den Völkerbund eintrete, der. wie Deutschland, dem Völkerbund bestreite

, bei einem bewaffneten Konflikt die notwendigen Entscheidun gen zu treffen. — Der radikalsozialistische Abge- ordnete Lautier behauptet im .Komme Libre', daß nunmehr Sowjetrußland in der Gestalt Deutsch lands. jedoch ohne Pflichten und Verantwortung in den Völkerbund eintrete. Deutschland werde Rußlands Geschäfte besorgen. Perlinox im .Echo de Paris' spricht sogar von einer deutsch-russi schen Allianz und sieht keinen anderen Zweck als den beabsichtigten Umsturz der gegenwärtigen Zu stände. Infolgedessen könne

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Page 1 of 8
Date: 24.09.1926
Physical description: 8
. Das Tangerstatut «od seine Aus wirkungen. — Skandalstimmung in Oesterreich. Man hat die letzte Woche nicht mit Unrecht die Bölkerbnndwoche gen,»int in den Blättern aller Richtungen. Denn sie brachte zwei Ereignisse, die für den Völkerbund von maßgebender Bedeutung sind. Einmal die Neuwahl der Ratssitze und dann das so lange mit großer Spannung erwartete „europäische Gespräch' zwischen Stresemann und Briand, das über die deutsch-französischen Bezieh ungen, vor allem über Rheinland und Saargebiet Klarheit

hinzu mit 27 Stimmen, so daß der neuuköpsige Rat nun vollständig ist. Von diesen Ratsmitgliedern wurde» auf zwei Jahre gewählt: Kolumbia, Holland und China, auf ein Jahr Belgien, die Tschechoslowakei, uud Salvador Und iu einem weiteren Wahlgang wurde die Wie derwählbarkeit Polens mit 36 von 48 Stimmen beschlossen. Somit ist der Völkerbundrat zusammengesetzt und man hat aus dem Dilemma doch einen Aus weg gefunden. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, daß dieser Kampf den Völkerbund zwei

freiwillig verzichtet hatte, so war natürlich an eine Wahl auch nicht zu denken. Wie sich der Völkerbund in der jetztigen Zusammensetzung bewähren wkr'd, muß erst erwiesen werden. Es werden eine ganze Reihe von Ange legenheiten vor das Forum kommen, die zu klären und zu schlichten eine schwere Arbeit sein wird. Es läßt sich auch im übrigen über diese Arbeit nicht viel sagen. Daher war das Interesse an der Wahl selbst genug und ging auch sofort über auf das zweite große Ereignis der Völkerbund woche

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