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Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.03.1923
Physical description: 6
des Kurortes bieten soll, aber auch den Einheimischen höchst willkommen sein wird: dem A u s- bau des Tappeinerweges. Unser Tappeinerweg ist der Lieblmgsfpaziergang aller. Wohl nirgends wird man so bequem aus gut gepflegtem Weg eine ziemliche Höhe erreichen, von der die reizendste Aussicht ge nossen worden kann. Wie wohlig geht und sitzt man da an der Sonne, wie freundlich ist dieser Gang und wie Vielen hat er schon Freude gemacht! Sein Ausbau, seine Fort setzung an der sonnigen, steilen, sonst unzu

sind, werden vertreten sein: Der Rennstall des Grafen Rizzardi, des Hpt. Ferrighi, des Obersten Somigliana, des Oblt. Olivieri, des Oblt. Grafen O. Gu- KN-gUM ölZUNI MZl.enl'5 ciLKN'WNK venoicLmkm-j niuvr ennoen? UNV VK5 kl.UI Das Wetter und die Sonnenflecken. Eine kosmische Plauderet. Dr. M. Die schwarzen Flecken, die auf der Sonne im abgeblendeten Fernrohr auftreten, wachsen, abnehmen, wandern und Wieder oer schwinden, sind nicht bloß zum Vergnügen der Astronomen da. Sie beeinflussen das Wetter unserer Mutter Erbe

ganz bedeutend, und fast sicyt es aus, als seien sie überhaupt der maßge bende Faktor für die großen Wetterunterschiede. Daß Mitteleuropa jetzt eine Reihe von milden Wintern und kühlen Sommern hat, hängt offensichtlich damit zusa men, daß die Sonne jetzt eine Minimum-Periode von Sönneniflecken urchugmachen hat. Die Nähre mit wenig Sow nenflecken zeichnen sich immer durch ein ausge glichenes Klima aus, wäbrend die Jahre der Maxlma große Unterschiede aufweisen: heiße Sommer, kalte Winter

schuld ist, und zwar der Planet Jupiter. Das ist bei weitem der größte der Planeten, die unsere Erde umkreisen und eigentlich kann man ihn noch als eine Sonne zweiten Ranges bezeichnen. Er ist noch in glühend gasförmigem Zustande, er wird, eine Sonne von Planeten, von einer größeren Angahl von Monden umschwärmt, und außerdem schleppt er noch eine ganze Familie von Kometen, die er eingefangen hat, mit sich herum. Die Kometen bestehen bekanntlich aus Massen von kleinen Steinen, aus sogenannten

Meteoriten, aus Staub und DuM und soge nannten kosmischen Trümmern. Wenn nun der Jupiter, was etwa alle zwölf Jahre vorkommt, auf seiner olivtischen Bahn der Sonne am näch sten kommt, dann prasseln diese Stein-, Staub und Nebelmassen in die Sonne hinein, werden glühend und gasförmig, explodieren — mit einem Worte: es entstehen die Sonnenflecke. Die zwölf Jahre des Jupiterumlaufes stinrmen einigermaßen zu >den elf Jahren der Sonnen- fleckenperiode. Eine ähnliche Welt für sich ist der Saturn. Auch er wirÄ

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Meraner Zeitung
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Page 17 of 22
Date: 12.03.1911
Physical description: 22
55 V !-II» ^ N»a K N-» ?n« 7 »tt >' 7i» 5 IM l2» ^lis tv» SoS 7>° 7oo -.'Ä ll Sonntag, IL. März 1S11 .Meraner Zeitung' Nr. 51. Seit. 17 Meran und die Sonne. Ein Reisebrtef. Meran und die Sonne! Es ist, als ob diese Worte zusammengehörten! Klänge es nicht para dox, so würde ich sagen: sie reimen sich! Sie lächeln? — .Lachen Sie nur, ich verstehe es. Sie kennen eben Meran nicht. Ganz.sachlich werde .ich versuchen, Ihnen die Meraner Stimmung zu erklären.. Wo fange ich an? Morgms. fuhr

ich von dem! zwar schönen, aber nebeligen München! ab. Im November war's. Ich sehnte mich nach . Sonne. Tus wer den Sie verstehen.. Sehnt sich nicht jeder Mensch nach Sonne? Tie Ankunft in Meran war wie alle An dünste zu sein Wegen: Eilig schreitet man vor bei an spalierbildenden Hotelportiers und an deren angenehmen und unangenehmen Begleit erscheinungen — eine Ankunft in einem Badeort. Man hak für die Landschaft kein Auge. — Es dunkelte bereit?. Wie man ins Hotel fährt, sich ein Zimmer nimmt, am Mend totmüde ins Bett

sinkt, dürfte Ihnen aus Erfahrung bekannt fem und hat mit der Sonne von Meran, von der ich Ihnen be richten will, nichts zu tun. Ter andere Morgen. Man wacht auf. Tie Vorhänge sind Fest zu gezogen, die Läden heruntergelassen. — Ich sehe noch nichts von der Sonne. Endlich, gegen — doch das spielt hier keine Rolle — ich müßte sonst fürchten, Ihre Freund schaft zu verlieren, Sie, der Sie ein Frühauf steher sind und mit Verachtung auf alle Lang schläfer herabblicken. Also, endlich erhob

ich mich — das Haupt motiv war nicht etwa das Gewissen, das' mich aus den Federn trieb, sondern lediglich die Neu gierde, endlich einmal die vielgerühmte Meraner Sonne zu sehen. Meine Ansprüche waren aufs höchste ge spannt, aber der Anblick, der sich mir bot, war noch so hoch darüber erhaben, daß ich glaube, der prosaischeste Mensch hätte eine dichterische An wandlung verspürt bei diesem Anblick. Tjenken Sie sich ein Tal, das wie mit einem ganz seinen durchsichtigen Schleier überzogen ist, umgeben von hohen, hohen

Bergen, deren pitto reske Steilheit rötlich, schimmert, die Spitzen be deckt mit Schnee, der sich gegen das tiefe Azur des Himmels abhebt. Und das alles überstrahlt von einem flint- mernden Glanz, der ganz unirdisch erscheint, Tie Sonne von Meran ist anders als zum Beispiel die italienische Sonne, es kommt mir vor/ als schimmere sie silbern, nicht golden (oder bilde ich mir das nur ein?), und dabei wärmt sie — köstlich warm durchströmt sie jedermann — selbst in den > kältesten Wintermonaten

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.05.1878
Physical description: 8
der En- Mercur vor der Sonne. Kaum sind vier Zahre seit dem denkwürdigen Borüberzaoge der VenuS vor der Sonnenscheibe verflossen, und wir stehen vor einem andern astronomischen Ereignisse, d^s. obgleich eS nicht die Bedeutung der VenuS - Durchgänge bean spruchen kann, doch geeignet ist, das Interesse der gebildeten Welt in hohen: Grade wachzu rufen. Am k. Mai d. I. tritt nämlich der Mercur vor die Sonne und gewährt durch mehr stündige Dauer dae Phänomen eineS .Mercur- BorüdergangeS'. Mercur, der der Sonne

nächste Planet, ist für unsere Breitegrade immer nur während sehr kurzer Zeiträume sichtbar und seiner ungünstigen, weist sehr tiefen Stellung am Horizonte und starken Erleuchtung von der Sonne wegen ein bekanntermaßen schwierig zu beobachtendes Object. Heuer z. B. ist er nur in der ersten Hälfte deS April und in der zweiten Hälfte de« September gut aufzufinden. Immer schleicht er in der Nähe der Sonne und entfernt sich von dieser vie über 29 Grad. Zn der.obern Conjunctiv

»', wo zwischen ihm und der Erde die Sonne steht, hat er seine größte Entfernung von unS. Nach diesem Z-itpunkte sieht man ihn als Abrndster» am westlichen Himmel, von wo auS «r oach Osten vorrückt, bis er seine größte öst liche Elongation erreicht, worauf er sich langsam der Sonne wieder nähert und endlich ganz still zu stehen scheint. Nnn wird die Bewegung deS Planeten wieder westlich, und er kommt in der „untern Conjunctiv»' (zwischen Sonne und Erde tretend) unS am nächste». Nich dieser Coiistellation verlangsamt

der Mercur sein west liches Vorrücken, macht endlich Halt und hat seine größte Digression vcn der Sonne, worauf der hier kurz ausdeutete scheinbare Lauf des Planeten am Himmel mit der Bewegung nach Ost wieder seine» Anfang nimmt. Der Zeit- Moment der unter» Conjunction nun ist es, in welchem der Wandelstern das Phänomen eines Mercur-VorübergangeS darbiete» kann. Es braucht die Bahn deS Mercur zu dieser Zeit nur so gelegen zu sein, daß der Planet, von der Erde auS gesehen, statt in einiger Entfernung vsn

der Sonne, über die Sonne geführt wird. Die Möglichkeit deS Zusammentreffens der Umstände, welche eine solche Lage der Bahn und hiemit den Eintritt deS bez ichneten Phänomens gestat ten. liegt vornehmlich in gewissen Veränderlich keiten der BewegungSebene deS Mercur. Findet sich der Planet zur Zeit seiner untern Conjunc tion von seinem Bahnknoten weniger als 3>/z Grad entfernt, so ist die Bedingung z» einem Borübergange von der Sonne erfüllt. Für das gegenwärtige Jahrhundert fällt diese hier vezeich

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 04.08.1887
Physical description: 8
1326 Brennende Sonne und dunkle Hantfärbung. Unsere Damen sagen, sie seien an der Sonne verbrannt oder (süddeutsch) abgebrannt, wenn ihre zarte Haut unter den Strahlen des Tages gestirns ein bräunliche oder röthliche Färbung angenommen hat. Bergkletterer und Tropen» reisende kennen einen höhern Grad des Ver brennens, der entschieden schmerzhast und dessen Ergebnisse wirkliche Ähnlichkeit mit Brand wunden haben. Die Erscheinung ist merkwürdig genug, um eine kleine Betrachtung zu verdienen

. Bei geringern Graden des Verbrennens, wie sie in Deutschland in der Ebene gebräuchlich sind, besteht oie Wirkung des Sonnenscheines wesentlich darin, daß sich unter der Haut ein bräunliches Pigment bildet. Auch bei stärkern Verbrennungsgraden bleibt es in der Regel bei dieser Pigmentbildung für die härtesten Stellen der Haut, z. B. für die Hände. Empfindlicher schon ist das Gesicht; wo die Sonne zu scharf strahlt, da fühlt man zunächst eine unangenehme Spannung der Gesichtshaut, nachher beginnt die selbe

sich zu schälen und Risse zu bekommen, namentlich die Nase und die Umgebung der Ohren leidet stärk. Die größte Empfindlichkeit besitzen diejenigen Körperstellen, die für ge wöhnlich bekleidet sind ; wer sich beim Baden der Sonne unvorsichtig aussetzt, der kann erleben, daß sie ihm schon in unseren Breiten Blasen auf den Rücken zieht. Es begegnet dem Europäer im allgemeinen nicht leicht, daß er da, wo die Sonne stark brennt mit seinem ganzen Körper ihrer Strahlung ausgesetzt wird; aber einige Theile

werden also auf dem Weg aus der Montblanc» Höhe zum Thalniveau durch die Verunreini gungen der Lust verschluckt. Wie alle physiologischen Wirkungen, so be ruht das Verbrennen an der Sonne auf der Gegenwirkung des Organismns gegen ein äußeres Agens; es fällt demnach in etwas verschieden aus, je nachdem der betroffene Organismus beschaffen ist; der eine trägt leichter, der andere schwerer schmerzhafte Sonnenbrandwunden davon; dunkel häutige Menschen sind dem Verbrennen im all gemeinen weniger ausgesetzt als hellhäutige

durch Verdnnstung ver hältnißmäßig kühl gehalten wird, ist längst fest gestellt, und da sie diese Eigenschaft gegenüber allen bekannten Wärmequellen zeigt und zeigen muß, so ist auch anzunehmen, daß sie es der Sonne gegenüber thut. Aber ich glaube, daß damit nicht alles gesagt ist. Läßt mau nämlich etwa den rechten Arm absichtlich „verbrennen' und berührt ihn, während die Verbrennung vor sich geht, mit der linken Hand, so findet man die der Sonne ausgesetzte Ltelle gar nicht so warm, daß man daraus allein

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Meraner Zeitung
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Page 104 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
Trümmerhaufen verwandelten imposanten Trafoi-Hotel), von Karersee, neben solchen von Kitzbühel, Baden-Baden, Reichen-! hall, Garmisch-Partenkirchen usw. zieren. I Viel Material, wenig Wohnraum. Ich fahre morgen nach dem Süden.' - Kapstadt war jetzt sein Atel. Die süd- i lichste Stadt Afrikas. Wenn dort nichts Sonne war, wo fönst? Auch hatte er von! den Tafelbergen gehört, die, unbewaldet, in i glühender Sonnenhitze am Meere lagen./ Da wollte er sich hinlegen und in der Sonne braten. In Kappstadt rang

man die Hände. E» war Treibeis gemeldet. Die Schiffahrt ge fährdet. Es begann gerade zu regnen, als er kam. Und er wollte nack dem Süden, wo die Sonne schien. Als er sich nach einem Schiff erkundigte, das noch weiter nach Sü den fuhr, sagte man ihm, das gebe es nicht. Der Süden sei hier zu Ende. „Kann ich denn nicht hier warten, bis die Sonne kommt?' fragte er hartnäckig. „Das würde wenig Zweck haben. Gestern hat die Regenzeit begonnen. Die dauert gewöhnlich vier Monate,' sagte man ihm. So lange

wollte er nicht warten. Regen zeiten kannte er. Da schien nie die Sonne.- Als er nach dreimonatlicher Abwesenheit wieder zu Hause ankam, und in strömen dem Regen aus dem Auge stieg, traf er einen ihm bekannten Gutsbesitzer. „Eine nette Schweinerei,' fluchte er, „die» fer ewige Regen'. „Na hören Sie mal, nachdem jetzt drei Monate lang die Sonne geschienen hat, können Sie froh sein, daß die Saat endlich mal Regen bekommt. Wenn es Ihnen hier nicht schön genug ist,' rief jener ihm nach, „dann reisen

Sie doch nach dem Süden! Die Fahrt nach der Sonne. Von Turt S ei b ert. Den ganzen Sommer hatte es geregnet. In Strömen, in Bächen, vom Himmel, von den Dächern, von den Bäumen, morgens, abends, nachts, vor dem Schlafengehen, nach dem Aufstehen. Immer, ewig, endlos. Er hatte es satt. Seine Millionen hatte er sich mühevoll verdient, indem er seine Pelze drei Jahre hängen ließ, ehe er sie ver kaufte. Dafür konnte er auch etwas bean spruchen. Von Natur aus wasserscheu, war es ihm ein Greuel, in eine Pfütze zu treten

. „Hier muß es ganz ^furchtbar geregnet haben. Die ganze StM ist,überschwemmt. Man fährt in Kähnen zwischen den Häu sern lang. Ich sochre morgen nach dem Süden.'' In Brindisi herrschte Sturm, als er das Schiff bestieg. Er saß unter Deck, trank Cocktails und blickte in Abwesenheit der Sonne in eine Glühbirne. Nachts schien der Mond. Der Kapitän, mit dem er sprach, sagte, in Griechenland sei es wunderschön, weil da kein Wald sei, so daß die Sonne immer auf den Felsen brenne. Das impo nierte

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 25.10.1911
Physical description: 20
! Wer Sonne liebt und sucht, die Nebel seiner Baterstadt fürchtet, wer sich vor Winters Anfang durchwärmen will, der komme nach der Stadt der Trauben! Bon Wien in 18 Stunden erreichbar, liegt Tirols Paradies vor uns. Schon in Bozen um spinnt uns das Herbstgold mit allen Fäden. Wir staunen den regen Verkehr am Bahnhof an, wir bummeln durch die Stadt mit ihren alten malerischen noch mit Holz gepflaster ten Laubengängen, stehen auf der Talser- brücke und sehen staunend die Rebenwunder. Stock an Stock

, schimmert hell und dunkel, Licht und Schatten verbreitend kriecht die Rebe den Bery hinan. Die Sonne läßt die Blätter blutrot erscheinen und malt goldene Kringel auf den braunen Boden. — Wir stau nen „Walter von der Bogelweide' einfach schönes ergreifendes Denkmal an und trinken im berühmten „Batzenhäusel' eine Magda- lenenträne, denken all der Berühmtheiten, die längst gestorben sind, die sich ebenso wie wir über den edlen Tropfen freuten, lachen über sinnige und unsinnige Bemerkungen des auf liegenden

ein „etwas' in der Luft, das einen froh und freudig stimmt. Meran hat das schönste Geschenk vom lieben Gott er halten, Sonne, viel milde, sanft wärmende Sonne gibt es hier, wenn wo anders Nebel kommen und feuchtkalte Winde das Land durcheilen! Regen ist hier ein gar seltener Gast. Man ist förmlich erstaunt, wenn nach 'I4tägigen Aufenthalt ein Tag ohne Sonne kommt oder es sich gar einfallen läßt zu reg nen. Die Kränken und Rekonvaleszenten ge sunden hier auffallend schnell, das macht die Sonne. Sie scheint freundlich

in die Zimmer, sie vergoldet die herrlichen Promenaden beim Kurhaus und Meranerhof, sie verlockt einen die ganze herrliche Gilfpromenade zu durch wändern, bis man oben angelangt einen Ruf des Entzückens ausstößt über all die Herr lichkeit, die sich dem trunkenen Auge erschließt. Sonne begleitet uns auf den Spaziergän gen, zwischen den Weingärten, wo uns durch sein unvermutetes Hervortreten der so son derbar kostümierte Saltner (Weinhüter) er schreckt, obgleich wir ein reines Gewissen ha ben und keine Traube

genascht trotz größter Versuchung, er lächelt ein gutes breites Bau ernlächeln — über unsere Angst und die Fuchsschwänze seiner Kopfbedeckung tanzen dazu im Sonnenlicht. —' Sonne begleitet uns bis wir müde und matt von der stärkenden milden Luft, die ein süßes Erschlaffen her vorruft, in- des Kursaales Räumen Schutz su chen und das „Elektrische' endlich die letzten tanzenden Sonnenstrahlen zur Ordnung ruft und zur Rühe schickt! Aber es ist keine stechende, brennende Sonne, sondern mild und freundlich

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 23.04.1905
Physical description: 20
?.49 Seite s Der Magnetismus im Veltenall. ^Nachdruck mit Quill'nmgabe lrwü»M.) Weiln ill der Wiener Tagespresse bereits ein zelne Stimmen laut werden, die von einem Ban kerott der Wissenschaft mit Bezug auf die Ergeb nisse der Astrophysik reden, so kann sicher kein genügender Einwand dagegen erhoben werden, da, j'b weit nur meine Erinnerung zurückreicht, die Sonne bereits dreimal ihre Masse gewechselt hat. In meiner Schulzeit, die um die Mitte des vori gen Jahrhunderts fällt, wurde gelehrt

, daß, die Sonne ein Flammenmeer sei. Ta aber die er forderliche Zufuhr an Brennmaterial nicht er klärt werden konnte, wurde sie späterhin, nach der Wilson'schen Annahme, „ein wahrscheinlich dunk ler Körper' und heute ist ihr abermals das nicht sehr würdige Amt eines kosmischen Ofens an gewiesen worden. Wenn auch für eine dauernde Erhaltung des feuerslüsfigen Zustandes ein glaub würdiger Nachweis erbracht zu sein scheint, so erinnert doch die ganze Auffassung und Erklärung aller dieser Borgänge nahezu

Nnt der Sonne verbinden, geleitet sein. Während der Sonnenfinsternis vom 28. Mai 1900 zeigte die Nadel sofort nach der Totalitätszonc, nur weil die Gesamtkraft aller drei Anziehungen von der gleichen Richtung auf sie einwirkte. Tiefe Störung wurde zufällig be obachtet und als der Versuch während der näch sten Sonnenfinsternis im Mai 1W1 wiederholt wurde, ergab sich natürlich das gleiche Resultat, das auch jede Mondfinsternis liefern wird. Darum erweist sich bei der täglichen Teklination

die direkte Nähe der anziehenden Kraft als die Führung, denn sie nimmt vormittags zu und nachmittags ab und da die Pole des magneti schen Feldes auf beiden Erdhalbteilen richtig wir ken, so muß notwendig die Anziehung ein elek trischer Strom sein. Tie säkulare Aenderung aber rückt jährlich um 0.13 Grad iu östlicher Richtung vor, um im Jahre 1975 sich ivieder nach Westen zu wenden und wird von der bedeutenden Magnet menge der Anziehung zwischen der Sonne und dem Hauptgestiru geführt. Ta aber die Anzieh ung

und nur durch den Einfluß der Erdatmosphäre ausleuchten, jedoch sckeinbar verschwinden, wenn sie die Sonne in diesem Bereich nicht mehr be strahlt. Auch der Erdschatten während einer Mondfinsternis würde, wenn die Beleuchtung di rekt von der Sonne ausginge, sich auf eine solche Entfernung niemals 5» scharf abgrenzen, wie durch eine örtliche Erzeugung der energisch wirkenden Anziehung. Ferner ist zur Erklärung der so rätselhaften Periode der Sonnenflecken diese An schauung unbedingt erforderlich, schon km die momentanen

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 04.10.1924
Physical description: 12
wie ver trocknete Blutstropfen im Grase, vorbei alle Pracht. Heute jedoch blüht alles und die Sonne scheint lächelnd und stark auf das rote Blumen meer, Tymian und Melisse erfüllen die Luft mit ihrem gewürzreichen Duft und die Wasser des Sees rauschen'kaum hörbar an die Ufer und Klippen. Es läßt sich gut sitzen dort unten an den ^ Grotten des Eatull, jenen mächtigen, römischen Unterbauten, die man einem Landhaus des Dichters zuschreibt, der hier öfters npn seinem bewegten römischen Leben ausgeruht

. Die Atenschen ändern sich nicht, nur ihre Kleider. Aendert doch auch die Natur ikr Gewand und zeigt damit ihr ewig wechselndes Leben. Bald ist die rote Herrlichkeit vorbei und eine andere beginnt. Aber immer bleibt wahr, was Cavducci singt: „Sieh, wie im leuchtenden See das grüne Sirmione lächelt die Blume der Halbeilande. Kosend bestrahlt es die Sonne, gleich einer silbernen Schale dehnt ringsum der Benacus sich.' Vor einem Umschwung der ZNode. Im „Dalheim' versucht Gerda Rung die Mög lichkeit

in einem durch eine Lampe erleuchteten Stall. Ist nicht das stimmungsreiche Bild „Ave Maria', wo auf einem Kaihn bei sinkender Sonne Mut ter und Kind sich umschlungen halten, neben einer Herde, die sich auf >dem Kahn befindet und von einem Hirtenjungen zum Ufer befördert wird, eine Gloriole der Mutterliebe? Und der stbon einmal erwähnte „Kreuzestuß', wo die Mutter das kleine Kind hebt, damit es auf dem Felde das hölzerne Kreuz küßt, ist es nicht gleich falls eine Huldigung der Mutterschaft? Die Zeichnung „Ädutter

des Lebens, ge paart mit tiefer Religiosität und Bewunderung für die Natur vom KülMer vorgeführt wird. Einzelne Bilder müssen vesonders erwähnt wer den. Die Zeichnung „An 'der Barre', die in ! einer «von Miondlicht beschienenen Landschaft Tiere an der Barre darstellt. Die „Frühmesse', ein Bild, in welchem ein Priester die grandiose Treppe einer Barrockkirche emporsteigt. Dar über das Firmament mit einer unnachahmlichen Luftschwingung und dem verschwindenden Mond. Die Darstellmw der Sonne bedeutet

einen Gipfelpunkt im Können Segantinis. Es ist nicht die byzantinische Sonne mit ihrem prunkenden, glänzenden, künstlichen Glorienschein. Es ist die Sonne in ihrer wahren Majestät, erwärmend und befruchtend, nicht ein Schaubild, das man bewundert, sondern eine grandiose Löbens-.und Lichtquelle, die in den bestrahlten Gegenständen wirkt und belebt. Sein Sohn Gottaridv erklärt, daß sein «Vater durch Anwendung ungemischter Farbe die Entfaltung der Höchstjen Leuchtkraft bewirkt habe und durch das Auflösen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.05.1878
Physical description: 8
.' — Das gichtische Leiden des Fürsten Gortschakoff hat sich verschlimmert; es ist in beide Füße überge gangen,'Schlaflosigkeit vermehrt die Schwäche. Tageschronik. In der am Samstag stattgehabten Minister- Die Sonne als Wärmequelle. Die Sonnenstrahlen sind die letzten Quellen sür fast jede Berechnung, die aus der Oberfläche der Erde geschieht. Durch ihre Wärme werden alle Winde erzeugt und alle die Störungen im elektrischen Gleichgewichte der Atmosphäre, die die Erscheinung des BlitzeS und wahrscheinlich

versüßt werden. Es würde in Siebenbürgen eine Armee»Abtheilung aufgestellt wogen, welche von den durch die Strahlen der Sonne erregten Winden bewegt werden. Ver schwände die Sonne vom Firmamente, oder nähme ihre Wärme ab, so würde alles Lebe», alle Bewegung auf Erden zu ewiger Starrheit ersterben. Wir wissen, daß jeder heiße Körper, der keine Wärmezufuhr erfährt, allmählig erkaltet. Läßt sich daS nämliche auch von unserer Sonne sagen, deuten die Beobachtungen über die Größe der Sonnenstrahlung

eine Abnahme derselben an? Man hat mit dem Pyrheliometer daS Wärme quantum ermittelt, welches alljährlich die Sonne unserer Erde zuschickt. Bei der Annahme einer gleichmäßigen V.rtheilung kamen auf jeden Qua dratmeter Fläche 2,316,840 Wärmeeinheiten, welche ausreichen würden, eine 3! Meter dicke Eisschicht zu schmelzen, die die Erde umgäbe. Diese Wärmemenge ist aber bei der Entfernung von 2V Millionen Meilen der Erde von der Sonne nur ein verschwindender, nur der Vzzooooooonste Theil der Wärme

, welche die Sonne überhaupt in den Weltraum ausstrahlt. Diese kolossale Wärme reicht hi», um in einer Stunde 8 Milliarden Kubilmeilen Eiswasser zum Sieden zu bringen; eine Wassermasse von dem Rauminhalt unserer E^de, und eiskalt würoe schon nach 2l Minuten zu koch?n ansaugen. Solche ungeheure Wärmemengen, welche fort werden, was allerdings den Schein einer Aktion gegen Rußland hat; es wird aber gleich hinzu« gefügt, jene Aufstellung habe nur den Zweck evtn» tuell die rumänische A-mee, die bereits hart

von den deutschen Botschaften in Konstantinopel und Petersburg zugekommen sind. Insbesondere wird der Zustand der südlich des Balkanö stch-ndri: Armee als ein über alle Beschreibung verwahr» loster geschildert. Alle Bataillone und EScadroneil sind durch Krankheiten decimirt, und fehlt bei den meisten Regimentern mehr als die Häl-te der Officiere. Die Cavallerie u»d Artillerie kann nur zum Theile als operationSfähig betrachtet werden, da der Pferdestand derart reducirt ist, während von unserer Sonne abgegeben

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Page 5 of 8
Date: 06.08.1881
Physical description: 8
, daß «S im Schatten mhler ist, als in der Sonne mit daß im Bereich eines kalten Winde? nied rigere Temperatur herrscht, als auf der geschützten Seite. Diese Wärmeunterschiede. welche durch rein örtliche Umstände bedingt werden, treten be sonders im hohen Norden sehr bedeutend hervor. AlS Middendorff auf seiner berühmten sibirischen Reise im Taimyrlande verweilte fand er, daß daö Thermometer Anfangs August in der Soune auf-j-iß» C., dicht am Boden sogar auf -j- 24» stieg; aber selbst im Pelzanzuge fühlte

er den Frost, sobald er an denselben Tage« sich aus dem Gebiete deS schützenden BergabhangeS in den Bereich des Nordwindes wagte. So beträchtliche Tärmeuuterschiede au einem und demselben Orte und zu gleicher Zeit kommen bei unS freilich nich vor, aber immerhin zeigt auch in unsern Ge genden ein in der. Sonne- hängendes Thermo- weter eine weit höhere Temperatur an, alS dat. im Schatte» befindliche. AlS Ursache hievon wird Zeder sogleich den Umstand bezeichnen, daß M Folge der directen Bestrahlung

durch die Sonne die Lust um daS im Sonnenlichte hän gende Thermometer einfach bedeutend mehr erwärmt worden sei, als um daS Instrument, welches im Schatten hängt. Dieser Schluß ist indeS völlig unrichtig. Die Luft wird von der Sonne gar nicht erwärmt; wie oaS Sonnenlicht durch eine Glasscheibe, so geht die Sonnenwärme durch die Lust, ohne irgend eine wahrnehmbare Wirkung auszuüben. Nur allein der Erdboden wird von den Sonnenstrahlen erwärmt, und seine Wärme ist eS, welche die Temperatur der Lust bedingt

! OS »t eine merkwürdige Thatsache, daß die directen Sonnenstrahlen nicht im Stande sind, die Luft zu erwärmen, sondern diese Fä higkeit erst erlangen, nachdem sie vom Boden aufgenommen wurden und wieder zurückstrahle». Wir wolle» uns nicht dabei aufhalten, wie sich sie Physiker diese Veränderung, welche der Cha rakter der Wärme bei der Berührung mit dem Boden offenbar erleioet, erklären, son» vern nur aus eine Erscheinung verweisen, die damit zusammenhängt. Die leuchtenden Wärmestrahleu der Sonne sind säyig

ist, und umgebe ihn an den übrigen Seiten mit einem die Wärme schlecht leitenden Körper, z. B. dunklem Wollenstoffe. Stellt man in diesen Kasten ein kleines Gefäß mit Wasser und setzt das Ganze an einem heitern Sommer tage der Sonne auS, so wird die Temperatur im Innern des KastenS nach einiger Zeit so hoch tilgen, daß das Wasser zu kochen beginnt. AuS dem Vorhergehenden ergiebt sich, daß die Temperatur der Lust daS Ergebniß der Wärme strahlung deS BodenS ist, über dem sie sich befind

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Page 3 of 8
Date: 08.10.1923
Physical description: 8
, um die angeordneten strengen Wechaltungsmaßregeln zur Durchfuhr zu bringen. Kaum jemals wurde so viel gebetet lind Seelenandachten gehalten, wie während dieser Cholerazeit. Die Algunder zum Beispiel zeichnete sich besonders Dr. Alois Elser, Chirurg m Partschins, aus, welcher die meisten Erkrank- ! D»» M»»»» «rlUUtllv!» «»»«?« t» L02LIV, vl». tv2, Uotsl AI». 87.8IXriI8-SIM In der Sonne. Ida S «gallo!M a'k s a. Sonnel belebendes Element allem, was da atmet, grünt und blühtl Wehmutsschleier legen

, segenspendend, herzerwärmend, hat dich t>er Schöpfer uns geschenkt. Sonne ist LÄen, Leben Heiterkeit der Seele und diese der stärkende Jugendborn — auch für da» Alter. Sch sitze sinnend, ein schon betagter Mann, aus ver von mir selbst gezimmerten Bant vor meinem Häuschen, an dessen Mauer sich der der lockige Wildwein bis zum Dachfirst rankt. Die Sonne, mein« treueste Freundin, streut ihre Funkengarben verschwenderisch aus den uralten, einzigen Rosenstrauch neben mir, aus dessen SUwelg mir dteglutroten

Kelche ihr« Zauber- düfte um Stirn und Wangen hauchen. Das Schicksal hat mich nickt auf einen <rs,?-n> der Fuß in dicken, weichen Teppichen versinkt. Bin auch kein! Krösus, auf dessen Goldbarren die Sonne ihre Lichtspiele funkeln läßt: nicht ein mal ein städtischer Gewerbetreibender bin Ich, welcher sein jährlich zunehmendes Leibesgewicht mit Wohlbehagen von den Strahlen des Him melsgestirnes umschweben läßt. Und doch bin ich unstreitig ein Geschöpf von Gottes Gnaden —, ein Künstler — freilich

zog. Trug ich doch die Sonne, die ja Gerechte wie Ungerechte bescheint, nicht nur auf meinem Wanderhute mit mir, sie saß mir ja auch tief innen In der Brust, als mein ureigenes Eigen tum, genährt von der reinen Flamme des Gott vertrauens und der ungemessenen Fülle heiliaer Nächstenliebe: stets war sie die Löbensquelle, oie unverwelkt grüßten, dem genesenden doppelt süßen Wohlgeruch streuend. Die rzen öttin sprudelnd die Blüten dieser schönen Empfehlun gen frisch erhielt. Dreimal glückselig

war ich zu preisen, als mich nach der ersten und einzigen Liebestäuschung, dl« jäh mit Grausamkeit mein Herz ergriff, meine Lebenskunst zurückführte in mein warmes Wundersonnenland, wo meine Blumen m'ch mich das Tagewerk zum Möbelfabrikanten rief, dessen Wertstätte nur «ine halbe Wegstunde weit weg liegt. Änd so wuchs Traudel — auf diesen Namen ließ ich mein Kind taufen — in meinem Men Hause auf, ihm Sonne und Frohsinn gebend weil mein Frohsinn sie lehrte, solchen zu ver breiten. In unserer warmen Lebens

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Page 1 of 8
Date: 08.05.1890
Physical description: 8
Reichstag eröffnete, bezeichnet al» hauptsächlichste Punkte der Arbeiterschutzvorlage: Verbesserung der bestehenden gesetzlichen Anordnungen zum Schutze der Arbeiter gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit, sowie über den Erlaß von ArbeitSordnnngen Milkt»». Warum Sonne und Mond geschieden ward. (Ein litauisches Volksmärchen.) Wie es heutzutage Sonne und Mond treiben, also ist es nicht von jeher gewesen. Vielmehr wanderten dieselben früher ihren Weg gemeinsam; denn sie waren ja eins, Mann

einen, nämlich den Teufel. Denn wo er nur Friede und Eintracht sieht, muß er ja gleich sein Teufelsei hineinlegen. Ueberdies lahm ihm Sonne und Mond auch sehr auf die Finger, daß er den Menschen nicht so viel Böses zufügen konnte. Er sann lange hin und her, wie er es ansangen müsse, die Bei den auseinander zu bringen. Da in einer Nacht, als seine Großmutter gerade wieder sehr viel hustete, und er deswegen nicht ruhig schlafen konnte, kam ihm ein teuflischer Einsall. Er wußte, daß Sonne und Mond zwei Töchter

hatten, die Morgen- und die Abendröthe. Erstere war der Liebling der Sonne, während der Mond letztere in sein Herz geschlossn! hatte. Beide Töchter hatten ihre besonderen Obliegenheiten. Während die Morgenröthe den Eltern das Frühstück zu be reiten hatte, besorgte die Abendröthe das Nachtessen, und von des Feuers Flammen färbte sich dann jedesmal ein gro ßer Theil des Himmels purpurn. Gleich den nächsten Abend benutzte der Böse zur Ausführung seiner Teufelei. Als im Himmel Alles im tiessten Schlafe lag, machte

, konnte er sich nur mit Mühe von seinem Sitze erheben; denn welche Wirkungen der .Bärenfang' ausübt, weiß nur der, welcher ihn selber gekostet,W-, Ein reines Wunder war es, wie der Mond nach Hause kam. Die Sonne war über seinen Zustand nicht sonderlich erbaut und machte ihm Vorwürfe. Ein Wort gab das andere und schließlich lagen sie sich in den Haaren, zum ersten Mal in ihrer langjährige« Ehe. Der Teufel aber sah durch'S Fenster und lachte sich in'» Fäustchen. Das Ende vom Liede war dieS: der Mond

hatt« ein Auge verloren und daS andere war ihm auch noch be schädigt, wie wir es ja noch heute sehen können. Zur Ab kühlung warf ihn die Sonne noch zur Thür« hinau». Die Sterngucker hatten aber diese» alles mit ihren Fernröhrm gesehen und schon am nächsten Tag« stand «» haarklein tn der Zeitung. Als St. Peter dieselbe Morgen» beim Kaffee in die Hand nahm, war die» da» erste, wa» ihm in dt» Augen fiel. Der lief darob sogleich zum lieben Herrgott, um ihm von dem Geschehenen Mittheilung

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Page 4 of 10
Date: 13.03.1895
Physical description: 10
emporzuragen. Die Sonne scheint mehrmals auszugehen, kann mehrere Tage, ja selbst Wochen früher erblickt werden, al» sie thatsächlich den Horizont erreicht, sie ist sehr vergröbert, zu einem Pokale umgewandelt, der am Horizont »u stehen scheint, oder e» zeigen sich Doppel» sonnen, Sonnensockeln, Höfe und seltsamer al» alleS: da» Nebelgespenst. Nebelmonde und Nebelsonnen. Wenig entwickelt gibt es deren vier, die wahre Sonne stet» in der Mitte. Ich habe aber auch schon bi« sÜnf sich tangirende

Nebensonnengruppen, ja selbst solche mit doppelten concentrischen »reisen beobachtet, mit zusammen mindestens zwanzig salschen Sonnen und alle durch glühende Radien mit ihrem Mittelpunkte verbunden. Zuweilen geht auch ein Lichtstreif von der wirklichen Sonne auS, ringS um den Horizont. Alle diese Lichtbilder in der mit EiSnadeln und Frost- nebeln erfüllten Lust find prismatisch gesärbt. Sinkt die Temperatur aus 4V bis 60 Grad unter Null, dann durchglüht der rolhe Sonnenball, ungemein vergrößert, kaum die Dünste

durch das Cerastium. Dürstige Einöden wechseln mit anmuthigen, ja farbenprächtigen Fluren, besitzt doch G- önlond nicht weniger als 300 Blütenpflanzen. Es ist eine Folge de» monatelangen PolartageS, daß die Meereshöhe al» BegetationSbedingung sich weniger fühlbar macht, al» in Europa, und daß man fast alle Species der Ebene auch auf den Bergen erblickt. Ja, gerade die Berglänge zeigen sehr oft den reichsten Pflanzenschmuck, weil sie durch die Sonne fast senkrecht bestrahlt und durch da» Sickerwosser feucht

erhalten werden. Im übrigen ist e» nicht die Kälte an sich, sondern ihre lange Dauer, welche die arktische Vegetation beschränkt. Sobald die Sonne nicht mehr untergeht, tritt die Echneeschmelze unerwartet ein, die Ebenen verwandeln sich in Moore, darüber lagert eine sehr heiße, schwingende Luft, tu welcher MoSquitoSschwärme zu erblicken sind. Bäche und Fiüfse überschwemmen das tiefere Land und befreien die Berge von den winterliche» Niederschlügen. Besonder» günstig gelegene Abhänge, solche im Innern

gebildet, der breitgediückie Rücken deS fortgesetzten Ural, und besteht au» einem bis 1700 Meter hohen Dolerit-Taselland mit abgestutzten Bergkegeln. Ueber allen diesen hocharktischen Länder» lagert eine unbeschreiblich köstliche, lebenerregende Luft, frei von MiaSmen und KrankheitSstoffen. Die Sonne steigt höher und verweilt endlich Tag und Nacht am Himmel. Die Atmosphäre ist ungemein trocken, die Schueesälle hören auf, und die vom Meere durch die Eisdecke dringenden Dünste condenfiren

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Page 1 of 4
Date: 12.03.1873
Physical description: 4
, sämmtliche Behörden, die verschiedenen Vereine mit ihren Bannern, die Nationalgarde, Truppen und eine ungeheure Volksmenge, welche das Fürstenpaar mit „unbeschreiblichem Jubel- Was wir von der Sonne wissen. Von Philipp Schiller. Wenn rohe Naturvölker die Sonne als Gott verehren und anbeten, so war dieses der Ausdruck eines tiefen Gefühles der Abhängigkeit alles fröh lichen Gedeihens und alles Lebens von diesem gewaltigen Weltkörper. Dem Helios haben aber auch noch die sinni gen Altgriechen Tempel gebaut

und Opfer ge bracht. Diesem Gotte des Lichtes blieb nichts ver borgen. Er war es auch, der die heimliche Um armung des Mars und der Venus verrieth, wel» cher der Ceres den Räuber ihrer Tochter nannte, der Rache nahm an des Ulysses Gefährten, weil sie ihm einige Kinder abgeschlachtet. Nichts wird so fein gesponnen, Es kömmt an's Licht der Sonnen. Betrachten wir einmal die Sonne, dieses Le benselement für unser ganzes Planetensystem, nach ihrer durch die neuesten Untersuchungen er mittelten Beschaffenheit

. Die Entfernung und Größe der Sonne sind zwar schon ziemlich genau ermittelt, aber die Astronomen fast aller civilisirten Länder rüsten sich, um mit den besten Instrumenten der Neu zeit nach den besten Beobachtungs-Methoden bei den« Vorübergauge der Venus vor ihrer Scheibe im nächsten Jahre die Maße noch genauer als bisher festzustellen. Einstweilen können wir ihre Entfernung von uns zu 19 773,000 geogr. Mei len und ihren Durchmesser zu 187,800 geogr. Meilen annehmen. Ihr Rauminhalt übertrifft den der Erde

etwa 1,300,000 mal. Um an das Wie ohne größere Umschweife das jeden Denkenden allein befriedigende Warum anschließen zu können, will ich das Wesen der Sonne theils nach den zuverlässigsten Beobach tungen, theils »ach den daraus mit Nothwendig keit sich ergebenden Schlüssen sogleich anführen. Der Sonnenkörper bestebt aus einer schmelz flüssige» glühenden Masse von sehr hoher Tem peratur, deren Mittel nach Zöllner 27,700^ L. beträgt (achtmal größer als die Hitze der bekann ten Tauerstoff-Wasserstoff

-Flamme). Er dreht sich in 25 Tagen, 4 Stunden. 24 Minuten mitt lerer Zeit von Westen nach Osten, also in einer Richtung, wie alle dazu gehörigen Planeten und Monde, um seine Axe. — Secchi hat ermittelt, daß die Temperatur der Sonne von ihren Polen nach dem Aequator hin wächst. -- In de» Jah ren 1871 und 1872 haben Rosa (unter Secchi) in Rom un> Cacciatore in Palermo durch eine große Anzahl von Beobachtungen (jener dnrch 185) festgestellt, daß der Sonnendurchmesser tage lang andauernden Schwankungen

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Page 79 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
Nummer 1 I Meran, Sonniag, den 11. März 1923 >1. Zahrgang Auf Arühlingswegen in Nleran. Was in den Baldeorten die heilkräftige Quelle bedeutet, das ist für Meran die Sonne. Ihr Wesen und ihre Emanation sind zwar allerorts Quellen des Löbens und der HiMraft. Ader günstige Umstände der Lage und der meteorologischen Verhältnisse brin gen es mit sich, daß der Sonne Merans eine vermehrte Kraft entströmt und dak sie hier einen Kurort von selbst geschaffen hat, dem man bloß zu ihrer vielseitigen

Unterstützung noch die Hilfsmittel der wissenschaftlichen Heilkunde beizufügen brauchte. Die b'srndere Gunst der Sonne für Meran beruht auf der Trockenheit des Klimas im mittleren Etschtale. Die Frei heit der Lust von Wasserkünsten in größerer Menge macht sie viel «durchlässiger für das Sonnenlicht. Darum ist die Wintersonne Merans meist viel leuchtender als eine andere und darum wird dies Licht im Früh ling so überaus stark. Der Reflex 'des Lich tes, den die hohen Bergwände erzeugen, die viel innigere

Bestrahlung, die ein sanft an- steigender Boden zuläßt, tun dazu ein übri ges. So vereinen sich in Meran mehrere ganz besondere Umstände zur Erhöhung der Sonnenkrast und die Ausnützung derselben bestimmt den Wert des Einflusses, den die klimatischen Verhältnisse auf den Organis mus ausüben. Das Bad in Lust und Sonne wird in Meran zum ersten Heilmittel. Daher ist das Gehen und Wandern im Sonnenlicht für den Meraner 'Kurgast eine Forderung des Kurgebrauches oder zumindest das Liegen in Freiluist u>nd Sonne

mit wechselnden Aus blicken. Alle diese Wege sind im Frühling so verlockend, weil bereits unter dem halb an den Borgen hembreichenden Schnee da und dort sin BUtenbämnchen oder ein früh- evwachender Strauch sich zeigt und mehr und mehr davon, bis alle Wege wie Braut- stmhen für den Hochzsitszug der Sonne ge schmückt find. , Das Tal im Zusammenfluß der Etsch und Passe« ist so oft der Garten Gottes genannt worden, daß es ihm an paradiesischen Wegen wohl nicht Sehlen muß. Roman tische und malerische, stille uittd

, die Mandelblüten leuchten weiß in die erwachende Welt. Krab belndes Bubenvolk sucht am Küchelberg nach den violetten Osterglocken, die versteckt am Tirols rftetg sich sonnen. Nur kurze Tage noch und die Wiesen, braungebrannt von der Trockenheit, überwuchern die Win terdecke und sind vollends grün. Dann sind die Straßen und Steige noch dem sonnigen Winkel von Ära ts ch und dem so schön am Berige ruhenden Ma rltng, zu den Leiten von Algund und Kuens-Risfian so anziehend. Tanz in der Sonne ausgebrei tet, thront

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Page 9 of 18
Date: 28.01.1888
Physical description: 18
in den ^tten der Erde zu stehen kommt. DieS kann bei Vollmond eintreten. Würde die Ebene Monodahn mit der Ebene d r Ervbahn zu- 7Nn>fallm. so hätten wir bei jedem Vollmonde e Mondeismsierinb; so aber tritt eine soiche duna ein, wenn zur Zeit des Vollmondes Mond sich im DurchichnittSPM'kte beider «en oder wenigstens sehr nahe daran befindet; Ästronomen sagen dann, der Mond befindet in seinem Knoten. Der Mond erhält sein chl von der Sonne, und durch den Eintritt ß iden in den Lidschatten

wird ihm dieses A entzogen und er wird dunkel für olle Bc- z?achler, die ihn von ihrem Orte aus überhaupt .-F könnten, also auch für Beobachter außer- ? der Eide. Obwohl aber der Erdschatten r.u che dreimal so groß als der Mond ist, so -2 lttzteier doch nicht ganz dunkel. So lange ^ ein Theil der Mondscheibe von der Sonne .Achtet ist, dewukl der Contlast zwischen dem T^-Lchtktcn und unbeleuchteten Theile, daß man unbeleuchteten Theil für vollkommen dunkel ; eist wenn der Mond ganz m den Schatten Eide emgetieten

haben werden, wird für die eventuellen Mondbewohner eine Sonnenfin« Kerniß eintreten, und es verlohnt sich, eine Be- und zweitens sticht daS weiße Licht! trachtung anzustellen, wie sich daS Phänomen ganz deutUch von dem Kupferroth vom Monde aus>.ehmen mag. Es sei vorausgeschickt, daß der Durchmesser deS MondeS und der Sonne von der Erde aus gesehen für unsern Zweck als gleich anzusehen ist; weil aber dte Distanz Erde—Mond zur dieselbe Anzahl Beobachtungen zu andrer Zeit Distanz Erde—Sonne verschwindend klein ist, L chte leuchtenden

wie den Austritt, so kann man auch sagen, daß die Sonne einem Mondbewohver ebenso groß erscheinen wird, als unS der Mond. Zweitens hat die Erde einen mit gleicher Schärfe zu beobachten. UebrigenS ist viermal so großen Durchmesser als der Mond, daS Verschwinden und Wiederaufleuchten eines'mithin erscheint den Monddewohnern die Erde Sternes hinter der Mondscheibe jedenfalls eines ^ viermal größer im Durchmesser, als MS der der interessantesten Phänomene, die man be- Mond. Fassen wir daS Gesagte zusammen

, so obachten kann; eS demonstradirt sä oeulos, folgt, daß den Mondbewohnern die Erde vier» daß der Mond unS näher ist. als die übrigen mal größer als dte Sonne erscheint. Sterne, obwohl beide am Himmel gleich wctt i Am Himmel stehen somit zwei Scheiben: di? von unS entfernt z» sein scheinen. Zu dieser Be- hell leuchtende Sonne und die dunkle unsichtbare obachtang »st aber immerhin ein kleines Fern- Erde. Die Erde nähert sich der Sonne; si- rohr nothwendig, weil der hellste Stern, der kommt et'dlich so nahe

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Page 9 of 18
Date: 10.04.1903
Physical description: 18
die Bewegungs formen der Gestirne leitet, eine wesentliche Ver änderung in der Stellung der Sonne innerhalb der Erdbahn sich vollziehen und zwar derart, daß die Sonne eine bogenförmige Verschiebung von einem der Brennpunkte zum andern in gedachter Zeit erfährt. Da durch Kepler der Stand der Sonne in einem der Brennpunkte der elliptischen Erdbahn nachgewiesen wurde und dieser Nachweis sich wahrscheinlich erst später zur wissenschaftlichen Tatsache gestaltete, so kann bis heute diese ört liche Verschiebung

der Sonne in ihrer ganzen Vollendung sich noch nicht vollzogen haben, aber vor sich gehen muß sie bestimmet. Sollte eine solche Bewegung aber nur Mm Teil bereits er kannt und sich«: festgestellt sein, so erweist sich die Gravitation jetzt schon durch diesen Vorgang ebenso sicher als ein menschlicher Irrtum, weil in dem Sinne dieses Gesetzes nachweisbar eine solche Veränderung nie vor sich gehen könnte. Ferner zeigen die Bahnen der Planeten auf das bestimmteste, daß alle bisherigen Systetne

von der NetÄon'fchen Anschauung bis ckuf Ptolomäus zurück den Vorgängen im Weltall nur künstlich angepaßt sind oder waren. Auch abgesehen von den ganz unlogischen Beweisen, die für das Gravi tationsgesetz vorliegen und die eingehend zu wider legen ich noch unterlasse, kann der beobachtete Stillstand und gar die rückläufige Bewegung bei Gestirnen unseres Sonnensystems nur durch die abstoßende Wirkung der stärkeren Magnetmenge einer Polarverbindung der Sonne mit dem leitenden Hauptgestirn erzeugt sein. So unwahr

scheinlich diese Behauptung jetzt auch noch klingen mag, so hat sie doch ihre volle Berechtigung durch den Stand der Sonne in einem der Brennpunkte der Erdbahn, da in keinem Falle bei diesem Vor gang die sicherheitsgefährliche Zentrifugalkraft an genommen werden kann, deren Einwirkung sich ooch auch in einer schnelleren Rotation, äußern' müßte. Zweifellos sind es nur die oben gedachten abstoßenden Kräfte der gleichnamigen Magnetis men, die durch ihren Stand zu den Erdpolen diese scheinbar unmögliche

Stellung der Sonne bedingen. Da nun die Erde zur Tag- und Nacht gleiche ganz genau dem Sonnenkörper gegenüber stehen muß, so können die bedeutenden Abstände, die zwischen diesen beiden Punkten vorliegen, nur durch den Magnetismus geregelt werden und zwar so, daß nach dem Ueberschreiten der Sonnennähe, das ist Anfang Januac, die rascheste Bewegung der Erde eintritt, die bis Ende März anhält, worauf die abstoßende Einwirkung beendet ist. Bei der Näherung aber zum anderen Aequinoctial- punkt beginnt

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Page 9 of 16
Date: 24.05.1905
Physical description: 16
Rk. 62 Der Magnetismus im Weltenall. ^Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht^ Kepler hat durch sein erstes Gesetz, nach dem die Sonne in einem der zwei Brennpunkte der eliptischen Erdbahn flehen soll, nur eine zeit gemäße Wahrnehmung nachgewiesen, weil nach träglich ein „Rückwärtsgehen der Aequinoktien', festgestellt wurde, das gleichbedeutend mit einer Verschiebung des Sonnenkörpers von dem einen zum andern der beiden Brennpunkte der Erdbahn ist. Auch dieser Vorgang wurde wissenschastlich

und nach der selben Richtung hin erfolgt auch der Rückgang der Äquinoktien, re>'p. der Erdbahn, um im Jahre 1975 gemeinschaftlich den entgegengesetzten Weg zurückzulegen. Wenn die Nadel den höchsten Tetlinationswert erreicht hat, so ist auch der Stand der Sonne geniu in der Mitte der Erd bahn, zeigt sie jedoch Null, so ist die Sonne an einem, der Richtung der Nadel entsprechenden, Brennpunkt angelangt, und übereinstimmend mit dieser östlichen oder westlichen Bewegung der Nadel auf Erden erfolgt

auch die scheinbare Ver schiebung der Sonne, sür sämtliche Bahnen aller Gestirne unseres Systems, in derselben Richtung. Tieses hochwichtige Ergebnis, das sich durch das „Rückwärtsgehen der Aequinoktien' entwickelte, erbringt uns endlich den sicheren Beiveis, daß wir in dem Newton'schen Gesetz der Attraktion und Gravitation bereits Jahrhunderte hindurch nur einein menschlichen Irrtum huldigten, denn selbst die sehr empfindliche Teklinationsnadel, die . t MLT SNK.' IMMSA uns doch alle bedeutungsvollen Borgänge

dieses ausgedehnten Krastnetzes sofort mitteilt, hat für das Walten jenes Gesetzes im Weltenall bisher noch keine Bewegung erkennen lassen. Wenn diese letztere Bemerkung von den Anhängern der New ton'schen Theorie als überflüssig bezeichnet werden könnte, so erscheint sie mir unbedingt nötig und zwar als Beweis, daß, die Nadel den Bewegungen der Hauptkraft im Weltenall folgen muß und darum auch in dieser Frage entscheidend ist. Sie zeigt uns zuverlässig das magnetische Feld der Anziehung zwischen Sonne

au? dem Gebiete der Physik hat seiue vollberechtigte Auweuduug iu den Vorgängen des Erdenrundes, aber im Weltall müssen wir nns den dort waltenden Gesetzen unterordnen. Nur das Bestreben, unsere irdischen geistigen Errungen scharten diesen Vorgängen will kürlich anzupassen, konnte und mußte bedingungs los ,-n den derzeitigen Mißerfolgen auf diesem Gebiete führen. Beispielsweise ist iu jedem Schulbuch der Physik der Lehrsatz zu unden, daß „die Sonne sich um den Schwerkuukt des Welten- systems bewege

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Page 5 of 16
Date: 17.10.1902
Physical description: 16
stattfindenden totalen Mond finsternis ist im Westen unserer Monarchie das! gleiche seltene Phänomen, wie am 22. April ds.! Js. zn beobachten — nämlich, daß der total ver--^ finsterte Mond nnd die Sonne gleichzeitig sicht bar sind; und zwar geht diesmal die Sichtbar keitsgrenze ungefähr durch Ober-Billach in Körn ten, dem Ostende des Wolfgangsees, Vöcklabrnck, Krumau und Reichenberg. Anfang der Finsternis überhaupt 5.22 früh, Anfang der totalen Ver finsterung 6.24 früh (um diese Zeit geht in Wien der Mond

nnter, während die Sonne schon eine Minute früher aufgegangen ist), Mitte der Fin sternis 7.09, Ende der totalen Verfinsterung 7.54, Ende der Finsternis überhaupt 8.56 Wiener Zeit- Nachdem die Meraner Ortszeit mit der Wiener Zeit um ca. 20.5 Minuten differiert, könnte von einem hoheu Berg aus gesehen (z. B. vom Jsfiuger) das Phänomen von 6.43 bis 6.44 Me raner Ortszeit beobachtet werden. Für dieStadt Merau geht der Mond ca. 1 Stunde früher und zwar am Südabhange der Lahnbachspitze (etwas südlicher

als am 22. April die Sonne unterging) nnter, während die Sonne ca. I-V2 Stunden später (nach der Stadtuhr um 8.04) auf geht und zwar bei St. Katharina in der Scharte (nördlicher als damals am 22. April der Mond aufging). (Herb st sonne.) Ein schönes Naturschau spiel gewährt an klaren Tagen der Sonnenunter gang, beobachtet von der Höhe zwischen Maier- Hof und Weißplatter. Vielleicht nirgends treten die Linien der Berge so schön hervor und kann man das Tal so gut iu seiner gauzen Lagerung sehen, wie hier. Eben

hat noch das Tal wie in flüssiges Gold getaucht, im Herbstsonnenscheine ge leuchtet, daun verschwindet die Sonne hinter dem Marlinger Berge und ein Meer weißlichen Nebels flutet über deu mächtig ausgedehnten Kurort, aus dem die wuchtige Form des Meraner Kirchturmes ausragt. Nur Tirol und Schenna mit Mausoleum und Burg glänzen noch im hellen Lichte, bis auch hier der Schatten kommt und nur noch die Berge rosenrot leuchten, wo die Fenster mancher höher gelegenen Baueruhäuser im Farbenfeuer funkeln

des verstorbenen Herrn Dr. v. Tappeincr zu dem Resultate führten, das; nicht immer deutscher resp, rhäto-romanifcher Typus und Wesen mit den Sprachgrenzen sich decken. Doch fort mit solchen Betrachtungen: freuen wir uns der schönen Natur. Noch lange glimmen die Bergspitzen im Feuer der abendlichen Sonne — an klaren Tagen. Taun sinkt die blaue Nacht nieder über diesem frucht- baren Tale. Nct. v. (Im Schnee stecken geblieben.^ Am 8.d s. fuhr ein Automobil von Trafoi gegen die Ferdinandshöhe, blieb aber schon

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Page 5 of 8
Date: 04.08.1923
Physical description: 8
man sich nämlich eine Ebene durch die Sonne und den Erdort gelegt und dann so gedreht, daß die Linie Erde—Radiationspunkt in diese Ebene zu liegen kommt, so erhält man die Lnn>',e des Knotens und Neigung der Meteorbahn ge gen die Ekliptik. Nimmt man mm weiter an. daß die Sternschnuppen in einer Parabel siä? um die Sonne bewegen, so läßt sich aus 5er Ortsangabe des Nadiationspunktes auch die Lage des Perihels ermitteln. Da hat nun Schiaparelli gefunden, daß die Angaben für die Bahn der Perseiden so gut

wie vollständig mit den gleichen Angaben für den großen periodi schen Kometen 18W III übereinstimmen lind daß sie daher mit diesem Kometen, der eine Umlaufs zeit von Uli Jahren besitzt, in innigem Zusam menbange stehen. Die wiederholt gemachte Be obachtung, daß der Kopf eines Kometen sich bei Annäherung an die Sonne vor den Augen der Beobachter in zwei oder mehrere Teile gespal ten hat, beweist, daß der Kometenkopf im Ge gensatz zu den Planeten kein fester Körper ist, sondern daß er aus lauter einzelnen

, nicht fest zusammenhängenden, losen und kleinen Teilen besteht, denen zusammen eine ganz geringe An- zielMigskrast (Schwerkraft) innewohnt. Wenn nun ein solclier Kon'et der Sonne naher kommt, so wirkt die Anziehungskraft der letzteren auf die der Sonne zunächst liegenden Teilchen stär ker als auf die Mitte des Kopfes und schwächer auf die dein Kopfe folgenden Teilchen ein. Wird min diese Differenz der von der Sonne ausge übten Anziehungskraft auf die ihr nächsten Teilchen größer als die Anziehungskraft

des Kometenkerns auf die eben genannten Teilchen, so werden sich diese von dem Kometenkern ge gen die Sonne zn entfernen, und etwas ähn liches gilt für die dem Kopfe nachfolgenden Teilchen des Kometenkerns. Auch hier lösen sich die einzelnen Teilchen vom Kerne los und blei ben hinter dem Kometen immer mehr zurück. Im großen Ganzen laufen aber dies«? Teilchen längs der 'Kometenbahn und so wird die ganze Bahnlinie mit solche» Teilchen besetzt sein. Es wird sich also eine langgestreckte, teils dein Kopfe

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Page 1 of 14
Date: 27.09.1901
Physical description: 14
mit ihren' Das kann man von anderen Schaaren kleiner Körper nicht sagen, welche ebenfalls dem Planeten- ^ system dauernd angehören. Die Meteoriten-^ schwärme umkreisen die Sonne in langgestreckten, Keppler einen unbekannten Planeten vermuthete.' aus verhältmßmäßig kleinen Welttrümmern be- Kanm war das vorige Jahrhmldert aus die Bühne stehe». Wenn aber nnsere Erde durch einen getreten, da sollte es diese Hoffnung verwirk- solchen Schwärm hindurchgeht, so entzünden sich lichen, wenn auch auf andere Weise. Am I.Jannar' die Trümmer

durch Reibung in der Atmosphäre 1801 entdeckte Piazzi in Palermo einen nur und erscheinen uns als Sternschnuppen, sosern wenige Meilen starken planetarischen Körper im sie vermöge ihrer Geschwindigkeit im Stande Abstände von 55 Meilen von der Sonne, den sind, den Lustkreis bald wieder zu verlassen, oder Planetoiden Ceres? 1802 fand Albers in Bremen als Feuerkugeln, wenn sie in tiefere Schichtender die Pallas, und seitdem ist ihre Zahl schon auf Atmosphäre eindringen, oder sie werden als Me- 300'angewachsen

. Sie bewegen sich alle in einem teorsteine von der Erde sür immer einverleibt. Ringe um die Sonne, dessen innerer und äußerer' Nun- können wir sehen, weß Geistes Kinder sie Durchmesser 40 bis 80 Millionen Meilen be-'smd, daß sie vorwiegend bestehen ans Meteor tragen, und zwar jedes Sternchen unabhängig eisen, das schlackensörmig gestaltet ist. Slern- vom andern in eigener Bahn, so daß sich ihre schnuppen fallen zu allen Zeiten des Jahres, am Wege vielfach kreuzen. Sie haben nicht die Kugel- ! häufigsten

jedoch im August und November, wenn gestalt, die wir sonst bei den Himmelskörpern. die Erde zwei Meteorringe Passiert, deren Bahn wahrnehmen, sondern sind unförmige zyklopisch, sich von der Ardbahn bis zur Bahn des Uranus rohe Blöcke, als wären sie Trümmer eines vor ^ erstreckt, wobei die Sonne umschlossen wird. Zeiten verunglückten Planeten. So exzentrisches Sehr merkwürdig ist es, daß auf der Bahn Gesellen sie aber auch sein mögen, so kommen, der Meteoriten eine andere Art Himmelskörper

sie doch keinem von den sdlideren Bürgern des, einherschreitet, die räthselhaftesten, bizarrsten von .Planetensystems in die Quere. ' allen, die Kometen. Es ist vielleicht unserem Jahrhundert und besonders deutscher Wissenschast vorbehalten, über die Natur dieser Gäste das nöthige Licht zn verbreiten. Ihr >lern ist ein dichter, wie Petroleum, und ihr Zchweis ätherisch wie der Lichtschein in einer Röntgenröhre. Viele von ihnen kommen als echte Wellenbnminler ans fernsten Weiten anderer Sounensysteme, nmkreisen unsere Sonne

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