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Meraner Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 13.01.1895
Physical description: 20
, der Nichtsthuer in den Städten Italiens blüht, — Bettler, die von Ort zu Ort ziehen und alle Thüren eines Ortes abklopfen, sind in Italien unbekannt. Das gilt mit sehr geringer Abschwächung auch für Jialienisch-Tirol. Nicht nur wegen der Verschieden heit der Sprache, sondern noch viel mehr wegen der eben geschilderten nationalen Eigenthümlichkeit der Italiener ist der deutsche oder böhmische Handwerks- bnrsche regelmäßig gezwungen, hinter Salurn seine Sas Herz. B-n Tr. Eduard WeiSz. E» hat «ine Zelt gegeben

, wo auch ich vom Herzen so dichte wie die Anderen. WaS kümmerte mich der Blutkreis lauf? Ich kannte keinen Unterschied zwischen Borkammer und Kammer, zwischen einem rechten und einem linken Herzen. Alle, die ich lieble, habe ich aui ganzem Herzen geliebt. Ansang» dachte ich mir, das Herz wäre nur sür die Mutter erschaffen. Freilich war ich noch nicht groß, wußte nicht, daß auch andere Menschen ein Anrecht auf nnsere Liebe haben oder erwerben können. Und dann hatte ich eine so gute Mutter, daß ich ihr gerne

mein ungeteiltes Herz ent gegenbrachte. Sie starb viel zu früh. Im Kreise der fröhlichen Kinder- schaar hatte ich ihr Andenken für kurze Zeit bald verloren; ich wußte oder fühlte überhaupt nicht mehr, daß ich ein Herz besitze. Meine kleinen Nebenmenschen gaben sich auch nicht viel Mühe, mein Herz zu gewinnen, denn wo sie konnten, neckten und ärgerten sie mich. Manchmal gab «S auch Prügel. Unser Lehrer sprach uns oft von Nächstenliebe; er zitirte aus der heiligen Schrift: „Liebe Deinen Nebenmenschen

. Nach und nach hat un» die Schule und das Leben den Begriff der Nächstenliebe näher gebracht. E» kam da» be geisterte Jünglingsalter mit allen feinen Idealen und — Poetischen Ergüssen. Pergeben» hatte mich die Naturgeschichte gelehrt, daß der Mensch auch andere Organe habe. Ich kannte nur ein Organ, das war daS Herz. Unsere geistlichen Lehrer hüteten sich wohl, uns den Begiiff der Lieb« in alle seine Elemente zu zerlegen. Ja. die Vaterlandsliebe stand obenan. Di« haben auch wir mit sammt unjereil Lehrern in schönen Vorträgen

und Aufsätzen gefeiert. Dann kam die Eltern- und die Nächstenliebe an di« Reihe, und dann kam weiter nichts! Aber außerhalb der klassischen Mauern unsere» Gym nasium» machten wir die Entdeckung, daß man nebst Vater- land, Eltern und seinen Nebenmenschen noch etwa» lieb«n könne. Die NSchstenliebe hat unser Herz nie dermaßen in Aufruhr gebracht, als wenn uns ein glücklicher Moment an .ihrem' Fenster vorüberführte. Da Nvpfte e» in unserem Herzen vor Sehnsucht so heftig wie vor Furcht, daß wir auf unseren

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.06.1876
Physical description: 8
. Der Hochwürdigste Bi schof Coadjutor Johannes von Trient hat anläßlich des bevorstehenden Herz - Jesu - Festes unterm 6. d. an die Gläubigen seiner Diözese einen Hirtenbrief gerichtet, in welchem er diesel ben zur besondern Feier dieses Festes in diesem Jahre einladet. In Bozen, als dem Orte, wo im Jahre 1796 die Landstände mit den Vertre tern der Bischöfe von Trient und Brixen zur Rettung der geistigen und irdischen Wohlfahrt des Landes einen heiligen Bund mit dem Herzen Jesu geschlossen

, wird am 23. d. M.. auf den eigentlich daS Herz-Jesü-Fest fällt, um 7 Uhr feierliche Prozession mit Umtragnng deS Herz- Jesubildes, vor dem 1796 das Büudniß geschlos sen worden, und der hl. Leiber stattfinden; nach Vollendung der Prozession wird eine Festpredigt und dann Poutifikalamt abgehalten, an dessen Schlüsse vor dem Herz-Jesubilde durch Vertreter anS allen Theilen deS Landes die Erneuerung des Bundes in feierlichster Weise stattfindet, so wie dies auch vor sechs Jahren geschehen ist. Nachmittags nm S Uhr ist daselbst

Rosenkranz, musikalische Litanei, 1°v Oeum und Schluß-Segen. — An allen andern Seelsorgestationen, wo ein öffentlicher Gottesdienst üblich ist, wird die Er neuerung des Bundes dem Hirtenbriefe zufolge am 25. Juni, als am Herz-Jesu-Sonntag statt finden und zwar mit Predigt, feierlichem Amte und BundeSgebet (welche Bundesernenernag nach Umständen auch Nachmittags vorgenommen wer den kann); den Schluß der Feier soll daS Oeiuu oder eine andere passende Andacht bilden. Ein anderer Grund

l Welche Leiden hat er getragen, welche Geduld geübt, welche Festigkeit bewiesen! Und woher hat er alle diese Tugenden geschöpft? Woher anders, als ans dem göttlichen Harzen Jesu und dem Herzen der unbefleckten jungfräulichen Mut ter Maria. Darum will er auch unS alle zu diesen Her zen führen, und durch unk sie verherrlichen las sen. Deßhalb hat er im Jahre 13S6 daS Herz- Jesu-Fest auf die gesammte Kirche ausgedehnt. Deßhalb hat er im vorigen Jahre unS aufge fordert, unsere Herzen Jesu zu weihen. Deß halb

hat er im Jahre 1864 in jenem herrlichen Rundschreiben, worin er die lange Reihe der Irrthümer verdammte, aus daS Herz Jesn als den Schutz vor allen Irrungen so dringend hin gewiesen und unS ermahnt, „daS süßeste Herz Jesu, dieses Opfer der glühenden Liebe, angele genst und unablässig zu bitten, bamit der Hei? land durch die Bande seiner Liebe AlleS an sich ziehe, und damit alle Menschen von der heilig sten Liebe zu Jesu entflammt nach seinem Her zen wandeln, sich würdig machen deS göttlichen Wohlgefallens

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.04.1889
Physical description: 8
: „Weil Italien ein freies und unabhängiges Land ist und demnach keine Regierung hier die Einmischung einer fremden Macht in die inneren Angelegenheiten dulden würde, so hütet «S sich weislich, bei anderen Regierungen in Ange legenheiten zu interveniren, welche nicht internationalere Art bei dem jetzt vorhandenen großen Bierconsum vorzuziehen. Mein Stück heißt übrigens: „Herz um Herz.' Mit herz lichem Gruß und Kuß bleibe ich Dein treuer Richard. 8. Ausschnitt aus einer Berliner Zeitung vom 7. Novem ber 188S

: „Herz um Herz' ist der vielversprechende Titel eines effectvollen Schauspiels, mit welchem ein hiesiger junger Schriftsteller zum ersten Mal auf den weltbedeutenden Brettern sein Glück versuchen wird. DaS Stück, welches in modernen Gesell schaftskreisen spielt, ist der Directton des T.-Thea- terS zur Aufführung übergeben worden. Director N. dürfte die männliche Hauptrolle in der interes santen Novität übernehmen. Man darf der Aus führung von „Herz um Herz' mit ungewöhnlicher Spannung entgegensehen

entschließen. Diesmal gehe» Sie ganz sicher. Mit ganz besonderer Hoch achtung Ihr sehr ergebener Richard B. 11. Telegramm. FranziSka Krille, Forste N./L. Ausg. Berlin 4/2 86 9 Uhr 27 Abends. AuSg- Forste 4/2 86 10 Uhr Abends. Vierter Act soeben beendet. Erschütternd, überwältigend, erhebend. Gruß Kuß Richard. 12. Berlin, den 10. Februar 1886. Hochgeehrter Herr Director! Indem ich Ihnen mein SchaHpiel „Herz um Herz' zur Aufführung an Ihrem werthen Theata übergebe, kann ich nicht unterlassen zu be tonen

denn wehrde ich ihnen vor's Gericht anzeijen. Mein Schwie gersohn Wirt so eener nich. Ergebenst August Krille, Fleischermeister. 14. Berlin, den 7. April 1886. Geehrter Herr Director! Anbei das schriftliche Gutachten über das Schauspiel „Herz um Herz' von Richard Brenne mann. Dasselbe ist elend. Keine Handlung, keine vernünf tige Scenenführung, kein Geist im Dialog, kurz ein jammer volles Machwerk. Rirndweg abzulehnen! Friedrich Rüttel, .5, Lieber Better! Ich halte es für meine Pflicht

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 10.04.1880
Physical description: 10
der Zirbelkiefermythe und da er ihm gleichsam ans Herz gewachsen ist. so weiß er nicht weniger gut zu erzählen vou dessen Standort, von seinem Aufkeimen, Wachsen und G'deihen biö zur wich tigen Metamorphose, wo er als in allen Ländern beliebltS Spielzeug die Kinder erfreut, als Haui- gerälh den Menschen nützlich ist und als durch geistigtes Kunstwerk entzückt und bildet. ES war alö ob die vom Vortragenden mitgebrachte« kleinen aus Zirbelholz geschnitzten Figuren an» älterer und neuerer Z-it, von Hand zu Hand

. Es lag EtwaS wie spöttische Verachtung in diesem Blick und je länger ich hinschaute, desto krampfhafter saßte «in« unerklärliches Wch mein Herz. Vergebens versuchte ich meine Gedanken aus etwas Anderes zu richten, ich mußte immer und immer wieder hinüberschauen, in daS schöne — häßliche — dämonische Antlitz. . Wieder hob sich der Vorhang, die Arie Flore« stan» war vorüber und jene erschütternde Scene begann, wo die Gattin deS eigenen Gatten Grab bereitet, fast sterbend unter dem namenlosesten

W h. dem qualvollsten. Schmerz. Ich weiß nicht, warum ich plötzlich, ganz gegen meine Gewohnheit, meinen Blick von der Bühne weg «ach dem Spanier richtete. WaS ich sah gab mir einen Stich in daS Herz und in diesem Augenblick wußte ich, warum er vorher mich so durchbohrend angeschaut, warum mich sein höhnisch verächtliche? Lächeln getroffen. Er liebte die blonde Elsel Ja l Mit solchen Augen blickte nur die glühende, brennende, verzehrende Liebe nach der Sängerin da unten — seine ganze Seele lag in seinen Augen nnd

wenn Keiner auS der Menge ahnte, ich fühlte es, mein Herz bebte unter seiner ge waltigen Leidenschaft, die unheimlich auü feinen bleichen Zügen strahlte. Mein erster Gedanke war sie, und aus dem Halbdunkel deS Orchesters starrte ich hinüber in ihr Antlitz — meine Seele drängte sich in meine Augen und wie eine fürchter liche Last sank eS nieder auf mein Herz, denn ich sah, wie ihr Blick sein Gesicht streifte und wieder streifte, wie sie leicht erzitterte, wenn ihre Augen sich trafen — ich fühlte wie der geheimnißvolle

Strom deö Verständnisses zwischen ihnen sich ergoß, Seele in Seele, Herz in Herz, und ich stürzte verzweifelnd hinaus in die Winternacht. Der Schnee wirbelte in dichten Flocken herab, der Nordwind brauste eisig über den Fluß, an dessen Ufer ich irrte; gewaltige EiSmassen trieben krachend und stöhnend auf dem Wasser und der Rhein murmelte ein dumpfeS schauerliche« Lied, daS Todtenlied meiner Jugendliebe — meineö wundersamen HerzenStraumeS. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Bald flüsterten

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 17.06.1896
Physical description: 12
Schützrn-Vorstehung mit den wackeren Standschützen, auS ihren Reihen erhoben sich im leichten Lustzug flatternd die vom feindlichen Kugelregen arg mitgenommenen ehrwürdigen Spingese» und Sebastian!» sahnen — beide über 100 Jahre alt; der Andreas Hoser-Militär-Veteranen-Berein mit Fahne, die Kaiser- jäger-Reservisten- und LandeSschützen-Kolonne, deren schmuckes Aussehen in unserer farbenprächtigen Burg grästertracht stets aus's neue Aug und Herz erfreut, mit ihren Fahnen folgten. Der katholische

geschmückte Herz-Jesubild, welchem der Offiziator mit Assistenz, sowie die löblichen Behörden folgten. Ihnen schloffen sich die Klosterfrauen, daS Pensionat der engl. Fräulein mit Fahne, sowie die Mädchenschulen mit Fahnen an — die meisten der Mädchen Blumengewinde und brennende Kerzen tragend — die Kongregation der extern. Marienkinder mit Fahne, da» Karolinum und in bunter, dichidrängender Menge die weibliche Be völkerung. Der gewöhnliche ProzeffionSweg durch die Stadt erwies sich sast als zu kurz

als Abschluß der Meraner Herz-Jesufeier — klein ober würdig — in angenehm erregte Stimmung versetzt worden. — Die Herz Jesu-Feiec in UntermaiS vollzog sich, wie man uns von dort schreibt, in erhabendster Weise. Vormittags war Festpredigt und solennes Hoch amt in der Pfarrkirche. Nachmittag halb 3 Uhr be wegte sich die Prozession durch die reichlich und sinnig geschmückten Straßen; voran ging die männliche Schul, jugend mit Fahnen, dieser solgten die Schulmädchen in weißen Kleidern mit bekränzten Häuptern

mit dem Allerheiligsten, Herrn Pfarrer ?. Martin an der Spitze, dann das Ferkulum mit dem heiligsten Herz Jesu-Bilde. Den Schlu bildete eine große Schaar Andächtiger beiderlei Geschlechtes. Nach beendetem Umzüge sand die Bundes erneuerung statt, während welcher die LandeSschützen Tolonne zwei Decharchen abseuerte, welche exakter nicht hätten durchgeführt werden können, sowie Hornist igger den Teneralmarsch vollkommen tonrein und chlvungvoll blieS. Dank und Ehre dieser wackeren Colonnne. — Nach beendeter Prozession

Künstlers Wir entnehmen der .Boz. Ztg.- In der Moser'schen Kunst- und Buch- andlung ist eine Herz Jesu-Statue ausgestellt, daS ZVerk eineS jungen Tiroler Künstlers, Joses Moser auS Meran, welcher sich zur weiteren Ausbildung n Rom befindet. Die Statue ist halb lebensgroß aus geführt, die himmlische Milde im Antlitz des Erlösers 'piegelt sich in den Worten: .Kommt zu mir, Alle die ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch er> quicken.' Diese Statue zeigt nicht nur ein bedeutendes ünstlerisches

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.12.1871
Physical description: 6
Po.tanwkisung zu senden, die ich Ihnen morgen Äbend bei meiner Ankunft in Frankfurt dünkend zurückerstatte. Ich ersuche indeß ausdrücklich, die telegraphische Anweisung sofort nach Ankunft zu besorgen, damit ich morgen Mittag sofort nach dort Weiterreisen kann. An? Wiedersehen. Ihr Herrmann Herz.' Der Wirth erkundigte sich «ach Empfang des Briefes bei seinem Personal und es ergab sich, daß am Morgen desselben TageS der Postbote einen Geldbrief an Herrmann Herz, aufgegeben in Ulm am 9. November

, mit angeblichem Inhalt von 175 sl. präsentirt, ih'. aber, da Herz nicht anwesend, wieder mitgenom men hatte. Hierdurch sicher gemacht, zumal der Name Herz schon mehrfach im Hotel vorgekom men, nahm der Wirth keinen Anstand, die ver langten 30 fl. per telegraphiere Anweisung nach Nürnberg posts restaut« zn senden. Als jedoch Herz vergeblich auf sich warten ließ, wurde» bei der Post Nachforschungen angestellt, es ergab sich daß der angebliche Geldbrief an Herz von der selben Hand geschrieben war, wie der obige

, uud derselbe statt Geld nur leereS Papier enthielt Wie sich sodann weiter herausstellte, ist ganz derselbe Betrug zum Nachtheil von Hotelbesitzern in Köln und Düsseldorf verübt worden. In Köln wurde ein in Frankfurt aufgegebener Geld brief mit angeblich 100 Thalern für Herrmann Herz im Hotel präsentirt, und da Herz nicht an wesend, vom Postboten wieder mitgenommen An demselben Tage, am 21. Oktober, erhielt der Hotelbesitzer eine Depesche von Heidelberg, worin Herrmann Herz um Zusendung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 13.01.1895
Physical description: 20
, ohne jede Spur einer Herz- erkrankung Bei Geistesgestörten verfällt auch die Gemüths welt der finsteren Macht, während die Krankheiten deS Herzens die Gefüdlssphäre nicht mehr stören, als die Er krankung irgend eines anderen OrganS. Und so harrt der Umstand, wieso das Herz im alltäg lichen Leben zu dem wurde, was eS ist, noch immer der Klärung. Borher möge mir aber gestattet sein, auS dem Ursprünge der Gefühle im Gehirn einige p, aktische Schlüsse zu folgern: Die Erfahrung lehrt, daß man jede Befähigung

, wodurch die Entstehung deS HerzenSknltuS zu erklären sei. DaS Herz ist eines jener inneren Organe, daS die Auf merksamkeit deS Menschen am allerhäusigsten und zuallererst auf sich zog. Noch lange, ehe der Mensch von Anatomie und anderen Organen Kenntniß hatte, wandt» sich seine Aufmerksamkeit dem Herzfchlag zu. Man bemerkte, daß sich daS Herz in seiner Funktion durch gar keine geistige Arbeit stören lasse, hingegen auf die geringste Gemüthsbewegung mit lebhafterem Pochen reagirt. Freuen

wir unS, bleiben alle unser« Organe unver ändert, nur daS Herz schlägt heftiger, eS freut sich auch das Herz. Und weinen wir, weint auch daS Herz mit uns. Während unter noi malen Berhältnissen die Funktion deS HerzenS still verläuft und uns kaum zu besonderer Kenntniß kommt, zieht sie al» Herzklopfen bei jeder geringsten Gemüths bewegung unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wohl wissen wir, daß daS Herz unanshörlich, Tag und Nacht thätig ist p der Mensch kann doch nur unter dieser Bedingung am L-ben bleiben. Wer

dies ober nicht weiß und von dieser Nothwendigkeit nicht überzeugt ist, hat von der Thätigkeit deS Herzens unter gewöhnlichen Verhältnissen kaum Kenntniß. Aus ihn übt daS Herzklopfen den Eindruck, alS hätte daS Herz erst jetzt seine Thätigkeit begonnen. Und da gleichzeitig auch in seinem GemüthSzustande eine Ver änderung eingetreten, ist nicht? natürlicher, als daß man zwischen den gleichzeitig aufgetretenen Erscheinungen einen ursächliche» Zusammenhang sucht. ES war erwähnt, daß die Menschen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 28
Date: 06.10.1912
Physical description: 28
M MMN» MW IlMll ' ((ZratLtvksa Lozlovick Nack kolgor) > promoator. äuk sllea in- u. suslaniliseken ^uStellunxen :: ruledet ?urin :: su». j-s mit LdrentZ!p!omen psZmttrt. 4747 vderaU erkAUIjcd, „Weiter,' sagt sie. „Weiter? Ja , : . Meilen von der Welt, Ein, närrisch Herz. Aber so ist's gesponnen. Fürchtet die Menschen, die Krämer und Schreier, die Neider, glaubt ihnen nicht . . .' - „Weiter,' sagt Manon. Ihre Stimme klingt gepreßt, zittert. „Manchmal wohl überkommt es die Sehn- sucht. In lichten

Wogen. Lockt, ruft: „Die Menschen sind gut. Die Menschen sind klug. Erdengötter sind die Menschen. Aber das Herz ... . fürchtet sie, glaubt es nicht. „Du lügst', sagt Königskmde, das auszog, das Glück zu suchen, es. Und glaubt es nicht . . Es ist eine wunderliche GeMchte, und es „Glaubt es nicht. .' flüstert Manon. kovtmt etwas darin vor von Dornen und Ihre Augen, sino, groß, starren ins Leeren — Steinen, von verschlungenen Wegen und einer Was soll ich ihr sageu? Was kann ich ihr blauen Blume

die ganz im Verborgenen blüht, sagen? Sie hat nach dem Herzen gefragt. Da — wer sie findet und pflückt, oem! glaube ich, habe ich ihr erzählt. So, Fräulein Manon, so ist das Glück gewiß, — das Königskind aber ist das Herz. fand sie nicht, es ging in die Irre ... Ob der Mensch es je kennt, sein Herz? Ach, Ja, Manon. Es ist eine alte Geschichte, ver- er kennt es nicht, sonnen und wunderlich, aber ich muß dabei „Ich muß fort.' sagt Manon. „Leben Sie immer an jemand denken, an die andere, an wohl

Herz.' und rosa, es hupft und zappelt. Fern am! Himmelsrande gehen Menschen, Ich schweige und sinne nach, kleine schwärze Menschen auf gelbem! Grunde, tauchen auf und verschwinden. „Sein Herz... Haben Sie auch ein Herz? fragt Manon und kichert. „Man sieht und hört es nicht.. So ist Manon. Sie lacht, uns es klingt, wie wenn Gold fallt, Gold' in tönende Becken. Sie kichert, und es Purzelt daher: Gnome, Kobolde, trippelnde Wichte. ' Und ich: « '„Mein Herz ist krank. Eshaust als Ein siedler — seit

meines Glückes so groß, daß mein Herz sie nicht tragen konnte. In meinem Herzen wohnte die Furcht und ich erwachte des Nachts und erhob mich und flehte und bat: „Nimm es nicht von mir ... laß es mich nicht verlieren -.. .' Es war wie ein Brausen im Dunkel. Und die Stunde kam. Jnr Gar ten stehen Astern und Georginen, nÄde, auf mürben Stengeln. Es ist still, so still, wie damals im Frühling. So still und dunkel. Nur ein Wind geht. . . Der eine Fensterflügel ist geöffnet; ein welker Atem weht herein, ein müder

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Meraner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 13.01.1872
Physical description: 10
vo» Kekirvts? !r» ?!»nxo > Jv «lleu Buchba«dlunken vorräthig: - Freut Euch dcs Lcvcns! für das deutsche Volk. ^ .- . ^ Inhalt: S».«. C.D. — Wenn ich Dich seh. < Mufferl iS a schnuSrig Ding. Mtfchie» nehmen, sagt' er. «chl da» waren schone Stunden. !, die Heimath Ich' ich wieder, «i , ich suhl', e» iftvcrschwuudm. 'MI l Sott, e» drück» da« Herz. » ich bin so müde. »i >, welche Last, Soldat zu sew. « >, wenn Du wärst mein eigen. !Achl wie wär'» möglich dann. M»e, du lieber Tannenwald. Adel

Bier ist. > ist alle» «in», da» ist alle». Mal ist der Tag de» Herrn. 5Da» «orn ist reif, die Ernte winkt. . .^Do» Schifs streicht durch die Welle»' ' 'chwarlbraune Bier. da», »oll steht auf, der Sturm. > Wander» ist de» Müller», vas'waren mir selige Tage, dem Wohl, mein Liebche». ' ' i lieben langen Tag Der lebt herrlich.. Der Ritter muß zum blut'geu. Der Säng»r halt im Feld die. Der Bogelsängcr bin ich ja. Der Wein ersrem de» Mensche». Deutsche» Herz, v.izaze nicht. , Deutschland, Deulichland

. Durch die S»Zlder, durch die. ' SW freie» Lebe» führe» wir. Ei» Herz, da» sich mit Sorge». Ei» Säger an» Äurpsatz. jeder Trinler lebe hoch.' , . Lebe», wie im Paradie». Ei» lust'ger Musilante. Ei» Mädihcn^odcr Weibchc». . allehte. El» Schafermadchen weidete. Ei» Schifftet» sah ich fahre». El» Schütz'bin ich. . Einst hat mir mew Leibarzt. Sin Beilche» auf der Wiese stand. Erhebt Euch von der 'Erde. Er zählte drei Jahre.- E» ander» auszudrücken. E» E» a» Ware» »mal drei Gesellen. S» »oge» drei Bursche. Ewig

dir o »lein Ltaterla»^ «il Dir im Siegerkranz. ^ . >elst, Leutchen, mir vom wage». Hera», Hera» z» Sieg oder Tod. Herr Bruder, nimm dein. Herz, mein Herz, warum sotraurig Heute Die und Jene morgen. Heute scheid' ich, heute wandr> ich Hier im ird'sche» Jammerthal. Hier find wir versammelt. Hier si?' ich ?uf Nase». >w»n» in die Ferne., >och vom Dachstein a», w» der.' >Sr^ un» Allmächtiger. ^äger lebe» immer froh. Zch bin der Doetor Eise»iart. iw derMrst.»«» Thor«. Ich bw der Schneider «alad

Dorfe geht'S Gerücht. Im Garte» zu Schonbroune».' Im Herbste muß mau trinken. Im Januar, d» führe» UN». Im «reise, froher, kluger Zecher. Im kühle» «eller fitz'. Immer tanzjain^vora». Im uu Wsld. Im Wald «nd auf der Haide. Ja Bahremh ward er geboren. I» Böhme» liegt ei» Städtche» I» de» sitze» liegt da« Herz In der grozen Seestadt Leipzig In der Heimath ist e« schön. - In des Walse« tiesste» Gründe». I» diesen hcil'grn Halle». I» emem tühleu <Ärunde. Sa Warschau schwuren Tausend.' Ist denn kiebeu

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Page 12 of 12
Date: 15.04.1876
Physical description: 12
'!i' - > tVerl»? voii ^vxvst SelirStor tu ^Isvev.) In alle» Vuchhandlunqtn vorräthig: Freut Euch des Lebens! TasHM-LieöeMch für das deutsche Volk. Inhalt: — W-nn ich »ich seh'. « Luslcrl ii a schnuikrig Ding. Abschied nihnien, sogt' er. Ilchl da« wann schkne Etuuden. Ach, die Heimalh ich' ich wieder, «ch, ich suhl' ei ist verschwunden. Ach Gell, et druckt daß Herz mir ab. Äch ich bin so müde. Ach, «eiche Lust, Soldat zu sein. Ach, wenn du w!rft mein eigen. Ach, wie wär'« iniglich dann. Ade

haben eine saubere. Die Mädchen in Deutschland. Mr micht' ich diele Lieder weihen. Die Schusterzunst bleibt immer. Die Sonn' «rwacht. Die Treue, die uni, Brüder. Dort »ergiß leisei gleh'n. Drei Lilien, drei Lilie». Drei Wochen »or Ostern. Droben stehet die Kapelle. Du, du liegst mir im Herzen. Du haft Diamanten und Perlen. Du Echwert an meiner Linken. Durch die Wilder, durch die Auen. Ei» freie» Leben führen wir. Sin Herz, dai fich mit Sorgen. Sin Jäger au» Kurpfalz. Ein leder Trinker leb« hoch. Ei» Leben

, ad' ^t die ganze Nacht, eil d^l Manne, der den gri»». eil dir, « wem Baterland. >eil dir im Siegerkranz. elst, Leutchen, mir vom Wagen. !»»>, Hera«, zu Sieg »der Tod. >err Bruder, nimm deiu Glärchen. zerz, meiu Herz, warum so traim« herzig Schatze», laß dic' ' Heiztiebche» mein unlerm Rebendach. eme die und jene morgen, eute scheid' ich» heute wandr' ich. – ?ier im ird'sche» Jammerthal. ^ ?ier find wir versammelt. , >ier sitz' ich »us Rasen. ?in«ur in die Fern« mit laut«» > ,och vom Dachstein

, wenn ich nicht mehr, im achizehnhundert und ersten, jm aaiize» Dorf« geht'« Gerücht. !m Elsaß über dem Rheine. ^m Garten zu Schinbronne». Im Herbste muß man trinken, m Januar da führe» «nr. >m Kreise froher, kluger Zecher, im kühle» Keller sitz' ich hier. Mmer langsam voran. M schwarze» Walisisch z» Alkalo«. m Wald, im Wald, m Wald und aus der Haide. » Layrenth ward er gebore». » üjihmen liegt ein''Städtchen, n den Augen ziegt dar Herz, n der großen Seestadt Leipzig. » eine» kühle« Grundes n der Heimath

ach seh'n Sie doch. Marsch! war klwge» die Trompete». Mei Dirndel ir hard aus mi. Mei Mueter mag mi neu Mein Arm wird stark. Mein Heer Maler, will er Wohl. Mein Herz, ich will dich srageo. Mein Herz ist am Rheine. Mein Herz ist im Hochland. Mein Ledenilaus ist Lied' und Luv. Der vollständige und zuverlässige Kräuter-Arzt oder Arzneien-Schah ' dcr bewährtesten «nd gebräuchlichste» HauS. und VolkS-Arzneimittel von ill Deutschland wild «achsendeu Pflanzen. «it Augabr ihrer »erschirdennl Name

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 17.06.1925
Physical description: 6
, um, wie der Kllfer durch Beklopfen der Fahwand die Grenzlinie zwischen dem Wein und dem Lustlnhalt bestimmt, die Grenze zwi schen dem massiven Herzen und den! lusterfllllten Lungen herauszuhören. Heute stellt man den Patienten vor den „Röntgenschirm', d. h. man läßt seinen Körper von hinten her mit Rontgen- licht durchstrahlen, das — wie Sonnenlicht durch Glas — durch dle lufterfllllteni Lungen dringt, dagegen die massiven Brustorgane, Rippen und Herz, nicht durchstrahlt, so daß diese beiden ein Schattenvild

werden. Ms einfache Sil houette läßt sich das Röntgenbild leicht durch Fernphotographi« übertragen. Der Arzt der Zukunft sitzt an seinem Pult, schaltet durch einen Knopf die Röntgenbirne et«, die unter dem Bett seines Patienten angebracht ist, und auf der Platte vor ihm erscheint das Herz des Krairten, de» t« beliebter Ker»s vwt ihm j weilt. Ebenso wichtig wie die Form des Her» > zens sind für seine Beurteilung die Arbeite > geräusche des Herzmotors: der Krampf!?.,l d?? > sich zusammenziehenden Muskels

, das Rauschen des Blutstroms und das Auf- und Zuschlagen der Ventilklappcn zwischen den Herzkammern. Bisher pslegte man die Herzarbeit durch das Hörrohr zu belauschen, das geradezu zum Sym bol des Arztes aus dem 19. Jahrhundert ge worden — gewesen. Denn sein zwar noch se chs iden auftretender, aber doch ganz gewiß legender Konkurrent ist der elektrische Herz- elegraph, der Elektrokardiograph. Bei jeder Zuckung eines Muskels tritt ein elektrischer Strom, der Aktionsstrom, auf. Sitzt ein Mensch still

, so ist das Herz der einzig arbeitend« Mus kel seines Körpers, der Aktionsstr^me aussendet. Diese laufen vom Herzen zu den Enden der Arme und Beine und können von hier durch Drähte tveitergeführt werden. Der holländische > Physiker Einthoven konstruierte einen elektri schen Meßapparat von besonderer Feinheit, das ! Saitengalvanometer. das die Schwankungen j dieses nur sehr schniochen Herzstrvms in Form einer Kurve registriert, das elektrische Herztele gramm — Elektrokardiogramm. Am Rhythmus und an der Höhe

m Berlin sein Herz beurteilt, so braucht malt ihn mir an das allgemeine Telephonnetz anzuschließen, und der Professor kann in Ber lin am Elettrokardiographen das Morse-Tele- gramm des schlagenden Herzen» von Rapallo aufnehmen. In ein neues Stadium rückte die Registrie rung der Herzarbeit durch dle Entwicklung der Radiotechnik. Die Lösung des technisch schwie rigen Problems der Uebertragung glückte dem Berliner Arzt Leo Äacobfohn, um» vor einigen Wochen wurde ein von der Berliner Rund- stmkstunde

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 19.08.1891
Physical description: 6
(Fortsetzung.) Monate sind seit jenem Tag vergangen, und manches hat sich seitdem geändert. Die stürmenden Wogen, die so laut an mein Herz pochten, sind längst einer stillen, ruhigen Befriedigung gewichen. Wenn damals in Otto's Worten eine Anzweiflung, ja eine Zurückweisung jedes wärmeren Gesühls meinerseits für seine Person lag, so finden wir uns dennoch heute in einer Liebe vereint, in jener sür unser theures Kind. Der Himmel hat uns ein zweites Töchterchen geschenkt, einen süßen, liebreizenden Engel

ist in Dein Herz, in Dein HauS. Sag' eS mir, sag' es mir bald, daß eS so ist. Elma. Brief 10. Doris an Elma. Schloß Bergstein, am 1. Januar 1870. Glückseliges neues Jahr! Meine liebe Elma, Dir darf und kann ich es wünschen, denn so sehr mich der Anfang Deines lieben Briefes auch bekümmerte, au^ dem Schluß desselben liegt eS wie die Verklärung «XneS kommenden Glückes, das Dir an der Wiege Deines Kindes erblühen wird Z Gewiß, Ihr werdet Euch in dieser Elternliebe finden und Dein Mann wird endlich den Werth

der selbstlosen Liebe erkennen, die er achtlos übersehen in dem Herzen seines WeibeS! Was aber kann ich Dir von mir sagen, theure Freundin? WaS kann ich Dir erzählen, was Dein Herz nicht tief betrüben muß? — Soll ich schwelgen über mich? Soll ich mein tiefes Weh zurückdrängen in meinem Herzen? Nein, nein, ich will, ich muß Dir alles erzählen, denn das Herz der Freundin ist ja die einzige Stätte, wo ich meines Kummers mich frei entlasten kann! — Ach Elma, ich bin ein einsames Weib, eine unselige Frau

, die ihr zerstörtes Leben nur noch schwerer trägt, weil sie den unwürdigen Mann, den sie verlassen, nicht mehr achten kann! Seit zwei Monaten schon bin ich hier bei meinen Eltern in meinem trauten Mädchenstübchen zu Berg stein, dessen Wände noch widerhallen von den frohen Liedern von ehemals — um welches noch die goldenen ZuknnstSträume schweben, die nun so grausam, so unwiderruflich zerstoben sind I — Selbst die schmerz liche Freude, ein schlimmer als vaterloses Kind an mein Herz zu drücken, ist mir genommen

, halb des Schreckens entrang sich meinen Lippen und mein Herz begann fast, hörbar zu Hämmer« unter der Erregung eines Gedankens, der wie ein Freudenblitz meine Seele durchzuckte! Kam Kurt um Versöhnung zu suchen? Aengstlich fragend blickte ich zu ihm, wie er jetzt bleich mit gesenkten Augen und fest auseinander gepreßten Lippen sich dem Stuhle nahte, auf dem ich zitternd faß. Die bange Erwartung erpreßte mir endlich die Frage heraus: „Was führt Dich zu mir, Kurt?' Auch er sah

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 14.10.1894
Physical description: 14
Sitzung berichtete u. a. Herr Dr. Tappeiner über ! wahrscheinlich in dem Umstände, daß der Bicyclist sowohl beim Einzelfahren als beim Fahren In Gesellschaft leicht j excedirt. Am häufigsten geschieht dies bei Bergfahrten. Der Bicyclist nähert sich dem Gipfel, sein Herz arbeitet mit großer Kraft und starker Spannung; wenn der Radfahrer absteige» und sich erholen würde, könnte er sich keinen Schaden zufügen- in den meisten Fällen aber denkt er: „Nur noch ein paar Umdrehungen des Rades und ich bin oben

, d. h. wenn man aushSrt, radzusahren, oder die den Tod herbeiführt; an dritter Stelle ist chronische Herzklappen-Erkrankung zu nennen, viertens nervöse Erkrankungen des Herzens. Hyper trophie des Herzens tritt zumeist ein, wenn längere Zeit trainirt wird; dabei werden die Gesäßwandungen des Herzen» stark verändert. Das geht wie beim Athleten, der sich wohl fühlt, so lang« er jung ist und seine Uebungen noch machen kann; wenn er älter wird, ist das Herz zu groß, und eS fangen die Störungen an. Durch Ueberanstrengung

wird der Blutdruck auf die Herzwand wesentlich gesteigert, das Herz kann das Blut nicht ganz entleeren, die Venen werden ! zu stark ausgedehnt, und dabei müssen die Herzbewegungen immer stärker und stärker werden. In solchen Fällen ge schieht eS, daß die Leute den Athem verlieren, und die > Herz- und Athembeklemmungen werden, da das Herz in den sogenannten prähistorischen Steinhügel von Ober- Planitztng und fand, daß derselbe lediglich auS einer künstlichen Aufschichtung faustgroßer Porphyrsteine be stehe

Folge der raschen Contraction zu viel Blut aus der Lunge aufnimmt, immer stärker und stärker. Wird die Anstrengung noch weiter fortgesetzt, so kann das Herz nur einen geringen Theil des passirenden Blutes entleeren, es kommt zu einer rapiden Erweiterung deS Herzens. Sehr ost kommen In Folge der Herzhypertrophie oder Herzerweiterung relative Herzklappen-Erkrankungen vor, in Folge welcher eS zu Stauungen in den verschiedensten Körper theilen kommt, Anschwellungen der Füße, Wasseransamm lungen

:c. Die nervösen Störungen, die so ost bei Rad fahrern auftreten, werden häufig Überfehen, weil sich die Leu?« zu erholen pflegen oder diese Störungen anderen Ur sachen zuschreiben. Kürze des Athems, ein Druckgesühl im Magen, ein unangenehmes Gefühl in der Herzgegend — der Patient fühlt sein Herz schlagen, glaubt manchmal, daß e« stehen bleibe — das sind die Erscheinungen, welche eintreten, wenn man unmäßig fährt. Daß Radfahren, mäßig betrieben, eine gesunde Uebung ist, wurde schon gesagt, und so sonder bar

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Meraner Zeitung
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Page 17 of 20
Date: 18.03.1900
Physical description: 20
. Ein günstiges Geschick wies mich ihr als Ritter auf einem Ausfluge zu — und da faßte es mich wie Sturmcsbrauscn, da fühlte ich, was ich noch nie gefühlt, da riß es mir das Herz auf und da drang das Glück so übermächtig und tief hine'u, ganz, ganz, bis in das innerste Winkelchen, und erfüllte jede Faser desselben mit der unendlichsten Seligken, O du herzliebste, einzige, angebetete Mutter, nicht wahr, auch Du wirst sie lieben, wirst sie mit Deiner warmen Herzlichkeit umfangen? Doch, was frage

zur Pianistin und dann zur Sängerin auszubilden. Du wirst vielleicht noch mehr Sympathieen für meinen angebeteten Engel hegen, wenn ich Dir mittheile, daß sie eine Wienerin, voll wienerischer Grazie ist. Herzliebstes Mütterlein, wann darf ich Dir das herrliche Mädchen zuführen? Wann wirst Du uns die Hand segnend anf das Haupt legen? -ttUüg. , Mir ist das Herz so übervoll — ich möchte sprechen. ' mit D ir sprechen, denn wie steif, wie ungefügig ist doch > die Schrift, wie so ganz unzulänglich

, um dieses un endliche Glücksgefühl zu schildern, das mein Herz be wegt ! Wie phrasenhaft und kalt klingt doch alles! Ich muß in den nächsten Tagen nach Wien, um ! dort zahlreiche Angelegenheiten zu ordnen. Liebes, herziges Mütterchen, schreibe also gleich Deinem vor Glück närrischen Pete r.' Zwei Tage später erhielt der Prinz schon die Ant wort der Mutter. Der Brief war hastig und init zitternder Hand geschrieben: Theures Kind! Mein lieber, lieber Peterl! Deinen glückstrahlenden Brief habe ich soeben er halten

. Er hat mich tief ergrissen und recht erschüttert. Ach, es läge mir so viel, so sehr viel auf dem .Herzen — aber wenn ich hin und her überlege — wie soll ich es schreiben ?! Ich habe geweint, mein liebes Peterl, vor Freude Dich so glücklich zu wissen und dann wieder vor banger Sorge. Du bist mein einziges Kind, mein Herz ist mit Dir verwachsen und sollte sich Dir ein Glück »n Leid verwandeln, oh, mein liebes, liebes Peterlein, mir würde das Herz auch brechen. Diese ganzen Zeilen, so wirst. Du sagen

sind ein recht trauriger Glückwunsch — aber schau, ich habe nur Dich, ich bin alt — vielleicht mache ich mich lächerlich, wenn ich vor Ahnungen spreche — schau, mein liebes, theures Kind, ein Mädchen, das man erst einige Tage kennt, mag einen durch Schönheit, Geist, Liebenswürdigkeit entzücken, aber man kennt es nicht — und wie kann man sich niit Jemanden auf immer verbinden, wenn man nicht zu tiefst einmal einen Blick in sein Herz und sein Gemüth gethan hat? Ich weiß, Du hast Dich bis heute von jeder leicht

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Page 9 of 14
Date: 02.02.1898
Physical description: 14
js 1t Zik Kttgiiimnsbraiit. Erzühlung von I. M. Fostcr. «4 (NaÄdniit verboten) „Da ist ja Fräulein Dorothea Vland,' sagte Hugo's Begleiter, der Dora von wiederholten Begegnungen kannte, „soll ich Dich nicht vorstellen, Hugo?' „Es wird mir eine Freude sein, das Fräulein kennen zu lernen,' entgegnete dieser höflich. Warum klopfte wohl Dora S Herz zum Zerspringen, als sie jetzt dem jungen Fremden vorgestellt wurde? Sie wußte sich selbst keine Antwort auf diese Frage zu geben

des Festes traten Dora und Fanny den Rückweg an. Bei Dora's Wohnung trennten sie sich. Hugo wohnte im Nachbardorfe und hatte noch ein Viertel- stündchen bis dahin zu gehen. Aber es war nicht der selbe Hugo, der jetzt sein Stübchen betrat; eine Wandlung war mit ihm vorgegangen. Bis zu diesem Tage hatte er sich nie um die jungen Mädchen bekümmert. Eine, zu der ihn sein Herz ge zogen hätte, hatte er nicht gefunden; außerdem hatte er sich in seinem Berufe ein höheres Ziel gesteckt, das er erst zu erreichen

gedachte, ehe er sich verheirathete,, und er war viel zu ehrenhaft, um blos zum Zeitvertreib sein Spiel mit ihnen zu treiben. Aber jetzt war mit einem Schlage die Liebe mit ihrer Zaubermacht in sein Herz eingekehrt, denn das mußte Liebe sein, was beim Gedanken an das schöne Mädchen sein Herz bewegte, wurde er doch von einem Gefühl des Glücks durchströmt, das seine Pulse schneller schlagen machte. Unablässig sah er das holde Gesicht vor sich, hörte er ihre klangvolle, weiche Stimme, und endlich

im Traume umschwebte ihn ihr süßes Bild; mit ihrem Namen auf den Lippen erwachte er ani näch sten Morgen. Und Dora? Auch sie war seltsam bewegt Als der Inbegriff alles Edlen, Männlichen war ihr Hugo vom ersten Augenblick erschienen, — glücklich daS Mädchen, dem er sein Herz schenken würde! Noch lange dachte sie an alles, was sie miteinander gesprochen, und mit dem Gefühle, daß der heutige Tag der schönste in ihrem Leben gewesen, begab sie sich zur Ruhe. Einige Tage nach dem Waldfeste begegneten

der Bekanntschaft Ihnen eine Bitte vortragen möchte, abei ich kann nicht anders, ich muß mich aus sprechen. Er hielt einen Augenblick inne, und als sie schwieg. fuhr er fort: „Noch bis vor wenigen Tage» hälte ich den Entschluß, den ich jetzt gefaßt, für unmöglich gehalten. Darf ich Ihnen meine LebenSgeschichte erzählen?' Unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen, neigte Dora den Kopf; ihr Herz klopfte zum Zerspringen und die Ahnung eines nie gekannten Glückes zog in das selbe ein. „Ich hatte einst,' begann Hugo

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Page 5 of 8
Date: 10.06.1916
Physical description: 8
. Um 7 Uhr Taufwasserweihe, dann levi- tiertes hl. Amt. Sonntag, 11. Jnui, Pfingstfest: Heilige Messen von 5 bis 8 Uhr jede halbe Stunde und um 10 Uhr. Um 8 Uhr »Vem l'reator' und Predigt, um ',.S Uhr feierliches Hochamt vor ausgesetztem Aller« heiligsten. Nachmittag um 3 Uhr Herz Jesu-Andacht, Vesper und Segen. Pfingstmontag: Hl. Messen von S bis 8 Uhr jede halbe Stunde und um 10 Uhr. Um 8 Uhr (keine Predigt) levitierteS hl. Amt. Nachmittag um Z Uhr Herz Jesuandacht, Krieg»« gebete, Lied und Segen

. Am Pfingstdteustag der Pfarrgottesdienst um 8 Uhr in der Spitaltirche. In der Pfarrkirche um '/»8 Uhr hl. Messe. An den Werttagen: Hl. Messen von S bis '/, 8 Uhr und um 9 und 10 Uhr. Um '/, 8 Uhv Pfarrgottesdienst. Abends 8 Uhr lSamStag um 6 Uhr) Herz Jesu-Andacht, KriegSgevete, Lied und Segen. Gebotene Fasttage sind der SamStag vor Pfingsten und tu der nächsten Woche der Quatember-Freitag. Spitalkirche. An den Pfingstfetertagen: Sonntag, Mon tag und Dienstag Feier des Bierzigftündigen Gebetes. An allen 3 Tagen

um '/,5 Uhr Aussetzung deS Allerheiligsten, dann hl. Messen bis 8 Uhr. Am Sonntag und Montag um 6 Uhr, Dienstag um 8 Uhr Predigt und Hochamt. Nachmittag um 2 Uhr Vesper und Rosenkranz. Abends um K Uhr gesungene Litanei (dazu am Dienstag ?s De um) und Segen. An Werktagen hl. Messe um halb 7 Uhr. Die Herz Jesuandacht ist an Werktagen nach der halb 7 Uhr-Messe, an den 3 GebetStageu bei der Abendandacht. Die Gläubigen sind eingeladen, recht fleißig sich au der Feier des 40 stündigen Gebetes zu beteiligen

. Kapuziner kirche. Am Sonntag hl. Messen von 4 bis ^/»8 Uhr einschließlich jede halbe Stunde und um '/, 10 Uhr (diese mit 5 Minutenpredigt und Bolksgesang). Nachmittag um 4 Uhr Predigt, Litanei und Segen. An den Werktagen Beginn der hl. Messen um 5 Uhr. Um '/, 6 Uhr Konventmesse; letzte hl. Messe um '/,8 Uhr. Bei der '/.6 Uhr-Messe im Juni Herz Jesuandacht. Herz-Jesn-Bruderschast. Diesen Sonntag, 11. Juni Nachmittag 4 Uhr ist in der Kapuziner« kirche der monatliche Gottesdienst mit Predigt. Rosen kranz

und Bolksgesang. Thema die S. Verheißung: Ich will ihnen bei allen Unternehmungen reiche« Segen spenden. Alle Verehrer des heiligste» Herzens sind dringend eingeladen. Herz Jesu-Kirche. An Sonn« und Feiertagen um 6 Uhr eine hl. Messe, um V,9 Uhr Schulkindergottesdienst. Während desselben bleizt die Kirche für die Er wachsenen geschlossen, weil der gesamte Raum für die Kinder benötigt wird. An Werktagen hl. Messen um '/,7 und '/»8 Uhr (Schulmesse). Abends um 6 Uhr Rosenkranz, Litanei, Kriegs« gebete, Lied

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Page 9 of 14
Date: 12.06.1886
Physical description: 14
und ich fuhr auf, um meiner schönen, jungen Stief mutter direct ins Gesicht zu blicken. „Jsabella!' sagte sie mild. „Ich erwartete nicht, Sie hier zusehen, Frau Fernau,' rief ich kalt. „Ich dachte, daß ich wenigstens auf einem Fleck der väterlichen Besitzungen von einer unwillkommenen Gesell schaft befreit sein würde.' „Wollen Sie es nicht glauben, Jsabella, daß ich Sie liebe?' bat sie mit ihren tiefsinnigen blauen Augen und zitternden Lippen, die jedes Herz zum Schmelzen gebracht

, sagte: „Sie verdanken es der unablässigen Pflege Ihrer Stiefmutter bei Tag Und bei Nacht. Jsa bella, Sie sollten sie sehr, sehr lieben, denn wenn ein Schutzengel die Gestalt eines Menschen angenommen hat, so war sie ein solcher gegen Sie.' War mein Herz aus Diamant geformt, statt aus Fleisch und Blut? Denn ich haßte meine Stiefmutter noch! Ich dankte ihr wohl, aber ihr schmerzlicher Seufzer sagte mir, daß sie sich durch leere Worte nicht täuschen ließ. - . ... -5'- 5 5 Ich hatte mich gerade genugend

Tag, an dem ich wußte, daß ich Liebe für ihn gefaßt habe, war auch jener, an dem mir zum erstenmal so vorkam, als ob sein Benehmen einen höheren Grad von Zärtlichkeit gegen meine Stiesmutter als gewöhnlich ange nommen habe. Das Licht siel blendend, verwirrend auf meine Seele! Meine schöne, gehaßte Stiefmutter — sie war also nicht zufrieden, dem mutterlosen Mädchen den Schatz der väterlichen Liebe zu stehlen, sie mußte ihr auch das theuerste Juwel im Leben eines Weibes rauben — das Herz des Mannes

, den sie aufs Innigste liebte! Ich nahm zu meiner gewöhnlichen Panacee für ein krankes Herz — Einsamkeit — meine Zuflucht, und suchte die abgelegensten Tiefen der herbstlich gesärbten Wälder auf, um dort meinen Gedanken und Träumen nachzuhängen. Und ich hätte nicht sagen können, ob es drei Stunden oder blos Minuten gewesen seien, als Stimmen in den jenseits gelegenen laubum schatteten Gängen sanft an mein Ohr schlugen, es war der Ton meiner Stiefmutter, gemischt mit den süßen, tiefen Lauten Schenkel's

. Ich möchte Sie gerne an meiner Seite behalten, aber als einen lieben, geschätzten Freund. Be gehren Sie Jsabella zur Gattin — sie ist jung und schön, mit einem seltenen Reichthum an Natur und Herz, und sie wird Sie würdigen, wie Sie es verdienen. Als Jsabella's Gatte können Sie kaum anders als glücklich sein, denn —' Und hier erstickten die zunehmende Entfernung zwischen uns und das Rauschen der Blätter ihre zurückweichenden Stimmen und ich saß da, mit jubelnd pochendem Herzen, Hätte ich unwilliz

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Page 4 of 12
Date: 18.03.1882
Physical description: 12
, eine runde Mütze mit Birkhahns» federn auf dem Kopf, sammt BüchSflinte und Baidtasche, stand drunten auf der Straße und trippelte emsig auf dem hartgefrorenen Boden, die qualmende, Pfeife in der einen Hand, die Rechte militärisch salutirend an die Mütze gelegt, die scharfen blauen Äugen zu dem gnädigen Herrn herausgerichtet. — »ES ist Herz, der Waldläufer!' flüsterte Fräulein Cosima ihrem Papa zu, der etwas kurzsichtig war. »Ah, Er ist'S, Herz?' rief der Director. ,'Mal 'rauf kommen! EtwaS sagen müssen

!' Und eine Minute später stand der Waldhüter, wlllus Dachshund, Gewehr und Pfeife, in der Wohnstube deS KammerdirectotS. — Die heiße Stubenluft schmolz ihm im Nu den dicken Reif a« Bart und Haar ^ und trieb ihm eine dunkle Rothe auf daS braune, gesunde Gesicht. — »Gnädiger Herr Director befehlen?' »Hör' Er,'Herz! wie ist's mit Sonneck? Der neue Oekonomirrath angekommen?' — »Hatten zu Gnaden, Herr Director! bis jetzt noch nicht!' versetzte der Forstläuser; »gestern Abend um halb Zehn ging ich am Schlößchen

vorüber, däS noch so öde war wie je; kein Feuer .im Kamin, kein Licht hinter den Fenstern, kein Hund im Hof, daS Hofthor verrammelt, und auf dem aufgemachten Holz und den Reifern, die ich auf Befehl habe hinfahren lassen, lag noch fußhoher Schnee!' »Dann ist er noch nicht da*, murmelte der Director vor sich hin; »wäre er gekommen, so hätte er gewiß den Holzstoß angepackt, um nicht in dem alten Steinhaufen zu erfrieren. — Herz!' »Gnädiger Herr befehlen?' »Wo hinaus heute streifen?' »Vormittags

auS einer Drahtfchleife loSgeknupft, d,n die Halunken auf einem frischen Wechsel gelegt hatten. Die An« bringgebühr, wenn ich den Kerl erwische, der die Drahtschleife gelegt hat, gibt eine Zubuße zur Weihnacht.» »Apropos, Rehe und Weihnachten!' sagt« die Frau Direktorin zu dem Forstläuser, »wir be kommen Gäste auf die Feiertage, Herz; ich könnte einen Rehziemer gebrauchen, wenn Ihm etwa «in Bock aufgeht! Oder will er eS dem Förster in Eichthal melden?' — »Werde nicht ermangeln, gnädige Frau! Haben der gnädige Herr

Director sonst noch 'wa» zu befehlen?' »Hm, nein! doch ja, wenn der Herr Oeko- nomierath kommt, mir sogleich melden, Herz! Verstanden? — Im Uebrigen keine besonderen Umstände mit dem Oekonomierath machen; ist nur untergeordneter Beamter, so eine Art Polizei- spürnase, hieher gesetzt, um den übrigen fürstlichen Dienern auf den Dienst zu sehen — wird die Nase gar bald verstoßen. Also nicht allzu devot gegen ihn sein, Herz!. Verstanden? . .. Der Herr Kammerdirector hätte sich vielleicht noch zu weiteren

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Page 3 of 10
Date: 21.03.1882
Physical description: 10
mit: der Peitsche. unbarmherzig auf ,doS zappelnde, winselnde, heulende und durch . sein eigenes Gewicht bald erstickte Thier,. daS er mit wilden Verwünschungen überhäufte. Da knallte plptzlich(ganz nahe hinter ihm ein Schuß: die Kugel pfiff ihm über den Kopf dahin, Wald- man» purzelte in den Schnee herab, und suchte heulend und wimmernd das Weite. AIS Herz sich umsah, stand kaum zwölf Schritte hinter ihm der Schütze, das noch rauchende Rohr in der Hand, und.maß ihn finster und mit einem Ausdruck der tiefsten

Entrüstung. — »Herr Förster Habing?' stammelte er und seine Hand ließ die Peitsche fallen und griff salutirend an die Mütze. .Guten Morgen, Herr Förster l WaidmannS Heil!' Habing, ein noch junger Manu, groß und stämmig, mit blondem Haar und Bart, fixirte ihn mit Blicken deS tiefsten Unwillens—- „Herz l' sagte er mit bitterem Ernste: »hier im linken Laufe hab' ich noch eine Ladung Nr. Null, die ich Euch gar so gern in die Hüften gejagt hätte,, wenn ich nicht an Eure armen Kinder gedacht hätte

, und wenn ich mich nicht scheute, Eure Rohheit nachzuahmen. Mensch, nein Unmensch l seid Ihr auch ein Jäger? Ein armeS, treues Herz so zu quälen? ist daS.auch daS Betragen eineS Waid manueS? Pfui, schämt Euch! Schon ein Jahr fechfe führt Ihr daS Thier und ein. guter . Hund ist eS, der Freud und Leid mit Euch getheilt. Und ihn nun halb zu erwürgen, halb todt zu prügeln? Pfui und nochmals pfui l DaS Thier hat Euch daS Leben gerettet; -—war «S Euch entleidet, konntet Jhr'S verkaufen oder todt schießen, — aber so zu handeln? pfui

, daS hätte kein Zigeuner gethan!' Und unwillig wollte er. an den Forstläufer vorübergehen, und feinen Weg fortsetzen. 7 Herz stand wie versteinert. Purpur uvd Schnee wechselten auf seinem Gesicht, sein. Auge suchte den Boden. Der Zorn war von ihm ge wichen, und in seinen langen Wimpern glänzte eS ganz feucht. „Herr Förster I' rief er bittend, — »nur auf ein einzig Wort, Herr Förster l' .WaS soll'S?' — .Haben Sie mich je als einen schlechten Kerl gekannt, Herr Habing ?' fragte er schüchtern. .Sie kennen

mich weiß Gott lang genug!' Habing blieb stehen und sah sich nach ihm um; der veränderte Ausdruck wirklicher Reue auf . den Zügen deS ForstläuferS schien ibn etwaS zu versöhnen. .Ich halte etwaS auf Euch ge halten, Herz, aber ich mag mich getäuscht haben: im Herzen seid Ihr ein Kannibale.' — .Gott ver mich, Herr l eS war ein schlechter Streich, aber der erste in meinem Leben!' rief der Forstläufer. »Meine? Treu'! eS soll auch der letzte sein! — Aber ich wußte nicht waS ich that, Herr.Förster! glauben

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Page 4 of 10
Date: 21.03.1882
Physical description: 10
, in seinem Blule schwimmend, vor. Daß Doppel-Terztrol, mit dem der Unglückliche die That vollbracht, hielt er in der Hand und war ein Lauf noch geladen. Der Schuß war ihm dircct in'S Herz gegangen und wußte der Tod ohne jeden Kampf augenblicklich eingetreten sein. Nachbarn wollen am Sonntag Nachmittag gegen 3 Uhr einen starken Knall gehört haben. Auf einem kleinen Tisch lag ein aufgeschlagener Band der Garten laube; der Unglückliche soll au VerfolgungSmanie gelitten habe». Correspondenjen der Merauer Zeitung

zu, aber fein Auge blickte finster drein. Endlich sagt« er : .Ich begreif« nun zwar Euren Grimm, aber nicht die Unbarmherzigkeit gegen ein Thier, daS mehr werth ist, alS die ganze Sippschaft von der Rentkammer.' — »Und Sie vergeben mir, Herr Förster?° fragte Herz. »Ihr werdet Mühe haben, mich den Auftritt von vorhin vergessen zu machen, Herz.* «Herr Fritz — Herr Förster! urtheilen Sie nicht fv streng über mich Alte«! Meiner Seele, «eun ich wüßte, daß Sie mich darum »er achten, oder daß eS unter die Leute

käme, wie ich dabei allerdings so feige und memmenhaft ' meine ohnmächtige Wuth an dem armen Hunde- vieh ausgelassen habe — lieber schoß' ich mir hier eine Kugel durch den Kopf! Ich bin ein armer Kerl, aber ich habe doch auch mein Bischen Ehre im Leibe!' »Die Ihr aui'S Neue auf'S Spiel setzt, -Herz!' versetzte der Förster tadelnd. .Wär'S nicht die höchste Feigheit, sich wegen eineS solchen Streichs auch noch zu erschießen, Euer Weib zur Wittwe, Eure sieben armen Würmchen zu Waisen

zu machen? Ihr seid noch toll, Mensch, oder habt Eure Conduite verloren!' —^ ,Aber bedenken Sie , Herr Förster! sich zinen Tropf, einen Schuft, eine Canaille bieten fassen müssen, und nicht mucksen dürfen? Zum Donner noch einmal, ist daS nicht über'ö Bohnen- lied? Gott ver.vor zwanzig Zähren hätt' ich den Kerl über den Haufen geschossen!' »Nein, Herz, daS hättet ihr nicht, denn der Kammerdirector ist nicht werth, daß ein Anderer seinetwegen auf dem Schaffott stirbt/ sagte Habing bitter. »Er ist alt

, der seiner nicht spotten läßt, kann dem Kammer» director auch einmal unversehens die Leine auS der Hand schützen, woran er die Opfer seiner bösen Leidenschaften hat; und ich meinerseits glaube, daß dieser Augenblick nicht mehr fern ist!' — »Gott geb'S', sagte Herz; .der neue Oekonomierath wird wohl soch 'ne Kreikugel sein?' »Vielleicht — vielleicht auch nicht!' sagte der Förster, dem eS jetzt Bedürfniß schien, sein gedrücktes Herz zu erleichtern, während er so durch den Wald hinschritt. „Ich kenne den Oekonomierath

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Page 4 of 8
Date: 30.11.1889
Physical description: 8
unter den zitternden Fingern. Da trat Fritz hinzu und öffnete. Sie konnte frei hinaustreten. Warum zögerte sie? Die Stimme ihres Gatten hielt sie zurück. „Gehe mit Gott, Helene. In wenigen Wochen wird unsere Trennung vollzogen sein.Die Welt richte zwischen uns. Mir wird sie Recht geben, denn ich handle wie ich als Mann bandeln muß. Dich aber wird sie belächeln, denn Du handelst wie ein thörichtes Kind.' Lächerlich? Nur das nicht! Wie ein Dolchstich zuckte es durch ihr Herz. Sie sah plötzlich bekannte Gesichter

? Auch ich habe mich ge- wissenhast geprüft, bevor ich Dir meine Hand bot. Weißt Du es denn, ob nicht auch mein Herz eine Aschenurne trägt mit den theueren Resten einer hoff nungslosen Leidenschaft? Eben deshalb vielleicht wählte ich Dich. Wir konnten Beide als ehrliche Schicksalsgenossen durch's Leben gehen. Aber eine Ehe mußte es sein, oder — keine Ehe.' Da zog es durch ihre Seele wie tiefe wohlthätige Reue. Alle Leidenschaft schien ihr getödtet, sie fühlte sich unsäglich schwach. Auch den Verblutenden umsängt

. Ist es nicht eine entsetzliche Schmach? Sie ist sein Weib geworden und ist es geblieben. Dars sie sich denn selbst noch achten, da sie schweigend gewährte, was sie stets und laut hätte verweigern müssen? Oh, wie glühend haßte sie diesen Mann, der sie so ties erniedrigte! Er ist glücklich und zufrieden. Er hat ein Weib gefunden, das sein Wille beherrscht, das genügt ihm vollauf. Was sein Herz an Liebe zu geben vermochte, das liegt ja begraben in einer Aschen urne! Jäh fährt das arme Weib vom Ruhebette em por. Ihre Augen

des Reichsrathsabgeord neten Heinrich von Wrede, ist gestern in Meran ge storben. Ist es denn möglich? Wie eine Stnrzflnth tosen die Gedanken durch ihren Kopf, das Herz treibt mit raschen Stößen das Blut durch die Adern. Die junge Frau ist aufgesprungen, das Zeitungsblatt liegt zu ihren Füßen. Todt! Das Weib, das zwischen ihr und ihrem Glücke stand ist todt! Es weht sie an wie Grabesluft. Diese Frau war ihre Feindin. Sie besaß, wonach ihr eigenes Herz so glühend begehrte. Ist es nicht eine unedle Leidenschaft

abzustreifen. Fritz liebt sie nicht, eine Frau, wie er sie braucht, ist bald gefunden und sie wird Heinrich zueilen dürfen und an seiner Brust vergessen können, wie unglücklich sie einst war. Seltsam, der Gedanke läßt ihr Herz nicht höber schlagen. Sie liebt doch Heinrich heute noch so wie stets? Warum schreit das thörichte Herz nicht auf in jedem Jubel, warum pocht es nicht stür misch ja — ja! ? Es faßte Helene wie eine entsetz liche Angst. (Schlich folgt.) «WM

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