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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.08.1891
Physical description: 8
, daß Sie, um der Regierung zu schaden, jene Grundlage schwächen wollen, auf welcher nicht nur die Regierung, sondern auch dieses Haus steht, auf welcher Sie selbst stehen. Sie wollen eine solche werthvolle Institution der Ver- faffungsmäßiakeit, das Parlament schwächen. Wer so handelt, der handelt nicht im Interesse des Vaterlandes, selbst nicht nach jener Richtung, die Sie für die richtige halten, sondern Sie handeln im Interesse der Feinde des Vater- jeuilleiou. Baron Löwenstern. Eln Nelse-Erlebniß von Arthur

, der dann die Achseln zuckt. Dann revidirt der Blaue mehrere Coup6S, bis er eins aufreißt und Fellner mich heranwinkt. Nannt Gerade will ich herausplatzen, waS der Freund denn fiir Dummheiten mache mit dem weggenommenen Reise gepäck; doch Fellner zwinkert so lustig mit den Augen, der Schaffner salutirt höflichst und sagt im größten Bedauern: „Herr Baron! Thut mir sehr leid, Herr Baron ; doch es ist Alles besetzt, Herr Baron, hier ist's noch am Besten, Herr Baron!' „Was?' konnt« ich noch rufen, da meint

auch mein Freund schon: „Erlauben, Herr Baron!' und Placirt Ruck sack und Stock Im Coup6, dabei die Dauien um Entschuldig ung für den „Herrn Baron' bittend. Hurtig springt er wie der auS dem Waggon und versichert mir In ehrerbietiger Weise und den Hut in der Hand: Der Hirsch wär' bestätigt, der Herr Baron möge ja gewiß nächste Woche kommen. AdjeS, Herr Baron!' „Hol' Dich der Teufel!' konnte ich dem Schäker noch zurufen, dann war der Zug im Rollen. Nun ist'S Zeit, sich die Reisegenosseu anzusehen

, die mit Neugierde und 0,2 ->/<> Indignation meine nackten Kniee betrachteten. Zwei Damen sind'S, wohl Tante und Nichte, mit einem alten Herrn, dem der Geheimrath der Reichshauptstadt vom rafirten Gesicht auf den ersten Blick abzulesen ist. Auch der „GeHelme' mustert mich mit auffallendem Interesse und ehe ich mich dessen ver sah, war ich auch schon angesprochen: „Herr Baron! Jestat- ten Sie jiitigst, Jeheimrath Minckwitz, meine Schwester, meine Nichte aus Berlin.' Himmelbomben und Granaten! Jetzt hang

' ich in der Patsche. Austandshalber muß ich mich nun auch vorstellen und da die Leutchen durch den Ulk meines Freundes und die Ehrfurcht des Schaffner meine freiherrliche Würde kannten, kann ich doch nicht sagen, daß ich ein simpler deutscher Schriftsteller bin. Aber um HimmelSwillen, woher gleich einen unbekannten Baron-Namen nehmen? Die Geschichte pressirt, also loS: „Sehr angenehm! Baron — Ba—r- o—n Löwenstern!' Gegenseitige Verbeugungen und für den Augenblick habe ich Ruhe. Ich freute mich, gerade

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 19.06.1884
Physical description: 10
, fordert die Abgeordneten zu einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser auf (geschieht) und erklärt sodann den Landtag für eröffnet. Hieraus ergriff der Statthalter Baron Widmanu daS Wort und sagte: .Beim Zusammentritt deS hohen Landtags zur diesjährigen Session ist eS auch mir wieder eine sehr angenehme und sympathische Pflicht, die Herren Abgeordneten herzlich zu begrüßen und Namens der Regierung willkommen zu heißen. ES geschieht dies mit der Veisicherung, daß ich, sowie bisher, auch in dieser Session

deS VörfitzeS, berufen , «krde^ MhMn^, W'. Ge schäftsordnung, i Unparteilichkeit, und..weitgehende Redefreiheit. . Hierauf schließt per Vorsitzende die Sitzung. ^ ' )))'. .^^')) Innsbruck, 17. Zum. fll. Sitzung.) Den Vorsitz führte LäüdeS hauptmaun Frh. Dr. Rapp, alS RegierungS- zertreter war Statthalter Baron Wi dmä nn anwesend. ))'^ Nach.,Verlesung deS Eiulaufö^und Mittheil ung einiger ' Erlässe ^wurden die? ^WahieN n 6er Herren Baron Prato und' Dekan Gentilini verificirt und diese, sowie

y r a f e n am t: Prälat Foffa, Graf Mel chior«, Dr. v. Hellrigl, Dr. Würzer. Dekan Glatz, Baron Biegeleben, Agethle, Baron Giovanelli und Tutzer; in der Gruppe Eisäck» Puster » thal: Baron Sternbach, Dr. v. Hepperger, Kirchberger, Dr. Wackernell, Probst Erler, Graf BrandiS, Haidegger, Köfler, Rafner und Dr. v. Graf ; in der Gruppe Trient: Fürstbischof Dellabona, Dr. Dordi. Dr. Gilli, Graf Thun, Baron Menghio, Graf Spaür, Marini, Graf Crivelli, Dr. Lorenzoni, Don Zortea, Graf Terlogo, Valentinelli und Baron Prato

; in der Gruppe Roveredö: Probst Arvedi, Dr. Berto- lini,' Canella, Parolini, Franz Dordi, Graf Lodron, Baron Hippoliti, Baron Fedrigolti, Dr. Dcbiasi, Baron Malfatti, Dekan Gentilinl und Dr. Armellini. Hierauf wurden Comitöwahlen vorgenommen und gewählt ia daS: Redact ionü-Comitv: Probst Erler, Dekan Grander, Msgr. Arvedi, Valentinelli, Baron Prato. Baron Sternbach, Canella und Armellini; Budget-Comite: Abt Foffa, Eiterer, Dekan Glatz, Dr. v. Graf, Kurat Lorenz, Dr. Wackernell, Baron Hippoliti, Don Marini

, Graf Lodron, Dr.'«. Hepperger, Dr. v. Hellrigl, Dr. Lorenzoni und Baron Malfatti; PetitionS -> Comitv: Euchta, Haidegger, Dr. Kathrein, Köfler, Stadler, Dr. Wackernell/ Graf Spaur, Dekan Gentilini, v. Auffchnaiter, Graf Crivelli, Baron Sternbach, Dr. Gilli und Dr. Parolini; Gemeinde- Comite: Dr. Kathrein^ Dr. Rapp, Kirchberger, Baron Biegeleben, Tutzer,. Baron Giovanelli, Baron Menghio, Franz Dordi, Dr. Würzer, Baron Prato, Dr. v. Hellrigl. .Dr. Dordi und Canella ; VolkSwirths

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Meraner Zeitung
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Page 17 of 24
Date: 20.12.1911
Physical description: 24
. W^twoch. M Dezember1911 ^Meraaer Nr. 162. Seite l.7 ktRt AtidNScbttLbtrrSledUNg. höhe? gelegenen Lorbeerhainen: die Gesell- „Wie willst Du, verlangen, daß er aicbeite' Bon Ida Barber. schaft interessierte ihn nicht; alle Versuche warf die Baronin ein, „wenn der Kräfte-- Baron und Baronin Buddy.saßen im trau-- der Seinigen, ihn mit den Hort wellenden verfall — lichett, .hell - erlcnchteten Wohnzimmer bei-- Zkürgästen zu befreunde,:, blieben erfolglos. „Die Kräfte werden zunehmen', schnitt

sammen üild beratsMagten, welche^ Geschenke DieBaronin fürchtete schon, ihren Sohn in ihr der Baron das Wort ah wenn er wieder für ihre Lieben zu beschaffen feien, um die vollständige Apathie verfallen zu sehen, und eine geordnete Lebensweise führte Laß mich Weihnachtsfreudezu erhöhen. ' ^ waritief beKnimert, daß der.junge, talent- nur machen ! Wir haben zu viel Nachsicht k,,Für Lieschen', meinte die Baronin, eine boNe Mann für M und die Welt verloren geübt, dadurch ih er kopfhängerisch geworden

, trotz ihrer fünfzig Jahre noch hübsche, statt-- Wen. . ' - ' Ich werde dem junge» Herrn den Standpunkt liche Dame, „wollen wir einen Salonflügsl „Für mich gibt es mir eineRettung', sagte klär - machen, das dürste besser als Kurorte bestellen, für Paula einen neuen Pelzschmuck, ihr Baron Rudolf, „kann ich nicht mit Ella und Arzneien wirken.' für Emil einen eleganten Bücherkasten. Wenn vereint leben, .so laßt mich sterben!' „Bist Du wirklich entschlossen, zu reisen?' ich nur wüßte', jetztc

sie gedankenvoll hinzu. Alle Vernünftgründe Prallten an dem fragte hie Baronin. „was dem Rudolf eine rechte Freude machen starren Willen des jungen Mannes ab. So „Noch heute Abend.' Wnnte!' sah sich denn die Baronin, die von Seite „So begleite ich Dich.' '^Wüßt's wohl schon', erwiderte Baron ihres Gatten auf keinerlei Verständigung rech-- „Weshalb willst Du Dich derangieren?' Buddy,' die blauen Dampswolken seiner Zi- nen zu dürfen meinte, blutenden Herzes dazu „Es gereicht mir zur Beruhigung. Ein garre

ernster, Pflege seines Kammerdieners überlassend. „Fürchte nichts! Ich mache kurzen Prozeß: als Du glaubst', unterbrach die Baronin. ; Dieser sandte dann und wann Berichte, und bringe ihn mit. Wir werden dann hier „Er ficht bleich und elend aus, ist oft ganz aus denen zu entnehmen war, daß Baron die Aerzte konsultieren und hören, was zu melancholisch und sagte mir letzthin, als ich Rudolf nur noch vegetiere. Er verlebte die tun sei.' ^ ihn nach dem Grunde seiner Schwermut Sommermonate in Ischl

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 26.10.1894
Physical description: 12
Kreise. Professor v. Canstein in Graz behauptet (Allg. österr. Gerichtszeitung 1894, S. 241), daß sich das Ueberbot, soviel er in Erfahrung bringen konnte, praktisch nicht bewährt habe, weshalb er für Aus lassung dieser Einrichtung seine Stimme abgibt. Jahr, gerade um diese Stunde, mich er abermals aufgezogen werden/' Er knöpfte daS Hemd des Barons auf und steckte den Schlüsse in eine kleine Ocsfnnng, welche auf der Brust sicht bar war, der Baron schüttelte sich ein wenig, ließ einen seltsamen Laut

hören, wie elw» „Nrrrr!', dann hob er die behandschuhte Hand auf, knöpfte dos Hemd zn, preßte das Monocle in das rechte Auge und sing an, Käthchen in dis kreter Weise zu musteni . . . „Herr Baron,' sprach in deinüthigcr Weise Eelinoz, „gestalten Sie, daß ich Sie Jhlrr Braut vorstelle . . . Hoch- wohlgeboren Herr Baron Ncbus . . . Fi-öulci» Katharina Kelemeu!' Der Baron verneigte sich lächelnd und sprach: „Wenn es Ihnen beliebt, können wir zum Pfarrer gehen.' Er nickte Eskinaz in herablassender Weise

dlN nächsten Sommer im Legender Bade. Daselbst hatten sich zwei „Compagnien' gebildet, welche einander tödilich haßten: die „comircKur-Gesellschaft' und die „nicht cowme il s-mt-Gesellschaft'. Ich mußte mich leider der ersteren anschließen, zwei alten Tauten zu Gefallen. ElneS TageS langten zwei neue Badegäste au: eire blühende, heitere, üppige junge Fran und ein vornehmer Herr, welcher ein Monocle trug. „Baron NebnS und Ge mahlin' erklärte der Badearzt. Das ganze Bad harrte In fieberhafter

Erwartung, welcher Clique sich die neu Ange kommenen anschließen würden. Der Sie,; war unser, denn der Baron ergriff sogleich unsere Partei. Eines Tages zündele der Baron im Park seine Cigarre an der meinigen an, dann entspann sick eine animirte Con- verfation und eine halbe Stunde später stellte er mich seiner Frau vor. Abends bat er mich, ich niöze ihm meine beiden Tanten vorstelle», und er überreichte jeder eine prachtvolle Nose. Die Tauten waren entzückt und wußten nicht genug des Lobes

über den Baron. Ich muß gestehen, wich interefs rte anfangs der Baron wkniger als seine Frau Abends, wenn die Mnsik im Kur salon spielte, tanzten wir miteinander, und den Baron forderte eine meiner Tanten auf, damit bei der Quadrille seine Frau kein Vi- ->-vis zu suchen hätte. Manchmal wurden Ausflüge arrangirt und ich ging mit der leichtfüßigen Frau immer ein gutes Stück voraus, während der Baron den Sonnen schirm und den Ueberwurf seiner Frau nachtrug und dabei die beiden Tanten omirsirte

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Meraner Zeitung
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Page 17 of 20
Date: 22.12.1911
Physical description: 20
Freitag, 22. Dezember 1911 »Meraner Nr. 153. Seite l? klne WeidnacdtsSderrslcdung. VonIdaTarber. (Schluß.) ,Sa, ich vxxsteU Wh, Meixl Sohn', stzrach der Haron^ den bleichen Kopf an sejneAMlter kehnenö ; ,M kam her, um Dir VorMlungen zu Nachen/ aber iA sehe, daß Du schwer leidest und der Schönung bedarsst.' /.Schonung? Schonung?' sägte Baron Rudolf, wehmütig lächelnd. „Man wird mich nicht mehr lange zu schonen brauchen! Ich fühle, daß es mit mir zu Ende geht.' Ein heftiger Hustenanfall hinderte

ihn am Weitersprechen. Auf den Arm des Vaters ge stützt, trat er bald hernach den Heimweg nach dem Hotel an. Baron Buddy, der seinen Sohn seit zehn Monaten nicht gesehen, war aufs schmerz lichste berührt, ihn derart entkräftet und abgemagert zu finden. Der einst jugendfrische, blühende Mann glich einem welken Greise, dem jede Lebensfreude fehlte. — Er suchte ihn aufzurichten, neue Lebenshoffnungen in ihm zu erwecken. Bergebens; der junge Baron tat, als höre er ihn nicht. — „Passö', sagte er dann schmerzlich

lä chelnd, „ich fühle es wohl, für mich blühen auf dieser Welt keine Freuden mehr.' Diese Resignation n;achte auf den alten Baron einen tieferen Eindruck, als es die leidenschaftlichsten Vorwürfe vermocht hätten. „Dahin hast Du durch Deine Härte Dein Kind gebracht', sagte er sich und die Reue bohrte sich wie ein zweischneidiges Schwert in sein wundes Herz. — „Und wenn ich Deinen Wunsch erfülle, Rudolf', sagte der Baron, des Sohnes Hand ergreifend und ihm tief in die fchmerzerfüllten Augen blickend

. „Zu spät, Vater', sagte dieser abwehrend, „Ellen hat dem Drängen ihrer Blutter nach gegeben und sich mit dem Kapellmeister Lilien verlobt.' „Da siehst Du, was Weibertreue ist?' sagte der alte Baron verächtlich. „Ehe Du sie verurteilst. Bater, lies!' sprach Baron Rudolf, dem Vater einen Brief, den er auf dem Herzen trug, überreichend. Da stand: „Einzig Geliebter! Deine Mutter )var bei der meinigen, um sie zu bitten, ihr den Sohn zurückzugeben. Du kennst meine Mutter, die ebenso stolz wie edel

. Dich wieder mit den Deinen auszusöhnen. Eine Trennung aus Liebe! — Hoffen wir, Geliebter, in jener Welt, wo es leine Standes-- und Klassen unterschiede gibt, glücklich vereint zu sein! Blutenden Herzens sage ich Dir ein herz liches Lebewohl! Deine Dich übers Grab liebende Ella.' Als der Baron aufblickte, sah er, daß sein Sohn starr, fast unbeweglich, da saß. Er rief ihn an, nahm ihn in seine Arme, suchte ihn zum Sprechen zu bringen. Umsonst. Nachdem er -den anscheinend Leblosen auf das Bett gelegt, sandte er zum Arzt. Derselbe kam

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 02.05.1882
Physical description: 10
, Herr Nötel, Sie hätten mich so gut verstanden, wie ich Sie verstanden habe!' He Für die morgende (Sonntags - Sitzung) find 23 Zeugen vorgeladen. Zum Münchener Landesverrath. München, 26. April. Der Baron Emi! Freiherr Kreittmayr- Offenstetten ist dafür in ganz München bekannt, daß er daS Pulver nicht ersuoden hat. Obwohl ein Enkel deS berühmten baierischen Gesetzgebers, denr, König Ludwig I. ein Denkmal auf dem Promenadenplatz errichtet hat, besitzt der Herr Baron wenig Respekt vor den Gesetzen

. Schon einmal streifte er daS Zuchthaus. ES war dies, als sein vertrauter Freund, der unter dem Namen »Brillautevsepperl' bekannte Buchhändler Joses Wurm auf den Namen von Osficieren Wechsel fälschte und eine Erpressung an einemChevauxlegers- Lieutenant beging, .Wurm wanderte auf 7 Jahre inS'Zuchthaus und fitzt zur Zeit in St. Georgen bei Bayreuth, während Baron Krcittmayr dem gleichen Schicksal nur dadurch entging, daß sein Vater die falschen Wechsel einlöste und dann zerriß, um daS Beweismaterial

aus der Weit zu schaffen. Der Baron ging zwar frei aus, wurde aber der Charge eines Reservelieutenants verlustig erklärt und zum Gemeinen degradirt. Sein Vater starb bald darauf auS Gram, und als dann der Baron Emil nach seinem Geschmacke heirathete, wurde er von der Familie unter Ku ratel gestellt. Seither lebte er äußerlich zwar elegant, in der That ober in bescheidenen Ber« steine wieder erkennen, der einst am kleinen Hofe uusereS Prinzen der Tasso deS KreiseS, die Seele aller Geselligkeit

wie Sie, gegenüber von jenem Wilkow, und DieS alleS um eineS landfremden Frauenzimmers willen ...' — »Litte, -Miltitz! brechen wir aH!' bat Liberstein; »ein ander Mal mehr hiervon I- hältnisseo. Seit einigen Wochen siel eS auf, daß der Herr Baron zweispänniz aussuhr. Er war alleu Bummlern als ein täglicher Pflaster treter der MoximilianSstraße bekannt und man wunderte sich daher, daß er plötzlich in den Besitz einer Equipage gelangt war. Während aber der Herr Baron mit dem nöthigen Air i» der Kalesche saß

und von da auS herablassend seine zahlreichen Freunde grüßte, folgte ihm unerkannt daS still beobachtende Auge der PolizeidetektivS. Baron Emil v.Kreittmayr-Offen stetten besaß einen großen Bekanntenkreis noch von der Zeit her, da er in der Redaktion der »Südd. Presse' als Mitarbeiter thätig gewesen war. Unter seinen Bekannten zählte er namentlich auch Olfiziere in und außer Dienst. In den letzten Wochen verkehrte er indeß auslchließlich mit einem fremden Offizier, dem man eS auf den ersten Blick ansah

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 14.03.1897
Physical description: 16
in die Unterlippe beißend, trat er zur Seite. Die übrigen Herrschasten Baron Thüngen mit Thekla von Hartstein, Herr von Buchau mit seiner Tochter, einem reizenden Kinde von höchstens vierzehn Jahren, folgten der Einladung des Schloßherrn. In einem großen Gemache des Schlosses war die Tafel arrangiert, denn Herr von Hartstein erwartete noch mehrere Gäste aus der Nachbarschaft, welche auch rasch nach einander eintrafen. Herr von Buchau hatte sich für einige Zeit freige macht und promenierte in den Laubgängen

Töchterchens heute auch viel heiterer aus als sonst. Der Bahnzug rollte heran. Dein Coupö entstiegen Herr von Hartstein, dann folgte Thekla und ihr Verlobter, Baron Thüngen. Mit großer Herzlichkeit begrüßten sich die Studien freunde, dann stellte Hartstein den Baron und seine Schwester, Buchau vor. In demselben Augenblicke, da der Name des Barons fiel, zuckte Herr von Buchau zusammen. Diese Bewegung war jedoch zum Glück nicht aufgefallen. Im Schlosse angekommen, wurde ein Rundgang vor genommen, wobei

Buchau einige Worte, den Baron Thüngen betreffend, an Hartstein richtete. „Ist der Baron eine alte Bekanntschaft von Dir, Franz? Ich hörte Dich niemals von ihm früher sprechen?' fragte Buchau. „Das glaube ich Dir gerne, Buchau,' lautete die lachend gegebene Antwort, „ich selbst kenne den Baron erst ganz kurze Zeit und habe mich in dieser Beziehung auf die Mittheilungen nieiner Schwester Thekla ver lassen, welche ihn mir nicht warm genug empfehlen konnte.' „Deine Schwester ist verliebt,' entgegnete

Buchau. Die beiden Freunde sahen sich einen Moment an und dabei fand Hartstein etwas in dem Augs des Andern, das ihn frappierte. „Allerdings.' meinte er, etwas befremdet; „Thekla hat sich mit dem Baron verlobt und erst nachträglich mir die Sache mitgetheilt. Ist Dir vielleicht irgend etwas Nachtheiliges über den Baron bekannt?' „Nein,' antwortete Buchau einigermaßen zögernd.; „der Name fiel mir nur auf. Ich hörte ihn einmal — in einer Skandalgeschichte. Aber ich kann mich irren; es gibt ja viele

Thüngen. Der Name ist nicht selten.' Herr von Hartstein blickte vor sich nieder. Trotz der letzten Worte des Freundes war er nachdenklich ge worden. „Hm,' sagte er, ziemlich ernst; „ich werde Thüngen in den allernächsten Tagen um genaueren Ausschluß über seine Verhältnisse und Beziehungen bitten, obwohl Thekla — aber es ist wahr,' brach er den Satz ab, „Verliebte sehen stets durch rosig gefärbte Gläser.' „Wo hat Deine Schwester den Baron kennen gelernt?' fragte Buchau. „An der Riviera, in Nizza

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 24.10.1900
Physical description: 12
dem Baron Dipauli die Rechtfertigung gelingen, und Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn, wenn in den Versammlungen schlagfertig die Unrichtigkeit seiner der Vertheidigung dienenden Argumente nach gewiesen wurde. Warum er die Deutschen in Böhmen der Noth überlassen, warum er der Gemeinbürg- schaft feindlich sei, die sich nur als eine Vereinigung der deutschen Parteien zum Schutze des deutschen Volkes und keineswegs als eine Verbindung auf dem Boden eines gemeinsamen politischen Programmes darstelle

, warum er trotz der religiösen Rücksichten mit den radikal-liberalen Jungtschechen dieselben Wege gegangen sei — so lauteten die Fragen an Baron Dipauli, und seine Erwiderungen stießen auf Hohn und Widerspruch. Eine lang verhaltene feindselige Stimmung bricht überall mit der Heftigkeit eines Gewitters in den Bergen gegen Baron Dipauli hervor, und Tausende von Wählern im Pusterthal und im Vintschgan können kaum erwarten, mit ihren Stimmzetteln gegen ihn zu demonstrieren. Sind aber im Pusterthal

nur politische Momente Ursache dieses Umschwunges, der sich dort gegen die ganze katholische Volkspartei richtet, so gesellen sich im Vintfchgau Beschwerden ganz anderer Art hinzu, um diese Abfallsbewcgung zu fördern. Baron Di pauli ist im Vereine mit seinem Bruder Andrä einer der bedeutendsten Wcinplodnzenten und Groß händler in Tirol, der sein Absatzgebiet immer mehr erweitert und daher auch immer mehr gezwungen ist, seinen Einkauf zu vergrößern, da sein Eigen- gewächS für diesen Großbetrieb

nicht ausreicht. Die Weinbauern klagen nun über diese erdrückende Kon kurrenz und über die niedrigen Preise, die sie beim Herrn Baron erzielen. Eine beträchtliche Zahl von Weinbauern in Kältern und Umgebung soll gar in wirthschastlicher Abhängigkeit von der Firma Di pauli, daher in der Zwangslage sein, sich die Preise diktieren zu lassen. Seit zwei oder drei Jahren, behaupten milder Beurtheilende, zahle die Firma Dipauli bessere Preise, aber dies sei nicht der Güte des Baron Joseph Dipauli, eher

« persönlich dirigieren sollte, übersandte er dem Baron Taylor, Präsidenten deS Musik-Künstler-Uereini in Paris in einem Schreiben, in welchem er um Aufnahme in den B'k'in bat, eine Anweisung aus IlXX) Franken. Wenig« Tage darnach fand ihm zu Ehaen in der Oper ein großartige» F»st statt, an welchem über 2VVD Personen, darunter die Gemahlin des Marschall-Präsidenten Mac Mahon, die hannovrische Königisamilie, sämmtliche Prinzen und Prinzesi nnen Orleans und di« Ko-yphäen der Kunst und Literatur theilnahmen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 15.01.1925
Physical description: 6
Boulevardblatt „L'Ere Nouvelle^neben ! „lvurope unentwegt mit seiner großen Ent- ^rmmg-sattlon fort. Der Abdruck aus den hoch- wichtigen Tagebuch.Aufzetchn>ung«n des dama- ftanzclstschen Botschafters in Rußland. Baron Georges Louis, wirkt aus die so M diwch freiste Fälschungen und chinterhäl- W5^rte öffentliche Meinung in Frankreich fast wied-rschn.'tternd. Geradezu und für deutiche Patrioten mehr als pemlich — lautet aber die Einwägung vom AN^ber IS13 über ein« mit dem rZischen Großkanzler Grafen Milte

gehabte Unter- ^us M unwiderleglich die mehr als traurige Tatsache ergibt. Wh der bis dahin noch in den diplomatischen Niederungen wir- Hauptwühlhuber Baron Jswolski AApAliches Ausschnessen zum allmächtigen WMmnmister keinem anderen verdankte, als b?^AenKaj^r Wilhelm, welcher in Verblendung und psychopathischer ^^e^tzung den Zaren buchstäblich dmmn bestürmte. Jswolski dl« obersten politi- M^e ^ DllMit werden die unheimlichen kaiserlichen Einmischungen ^m. d«r die Mttel auDringt, >seine erdrückten

) zu- gWellt. von chm ober die ablehnende Antwort erhalten halbe: So sehr e? an «sich uuch für eine stündliche Entente mit England sei, könne er doch unmöglich feinem Souverän raten, ihn selbst mit der Unterfertigung eines derartigen Abkommens zu beauftragen. I^id nun war es der durch geheime deutsche Empfehlungen und ^eime^ deutsche GeVdzuschUsse zur Macht ge seinem dadurch bviß bade' Rußland» Erwägungen den Ausschlag geben würden. Wulf d'n Einwurf von Baron Louis, was die fnrnyösffche öffentliche Meinung

wohl Vagu sagen würde. erwiderte der auf den Krieg ebenfalls ewgeschworene Ridot: »Sie muh einsehen. Frankreich dürfe nicht außerhulb der Ereignkfse bleiben, ohne seine Großmachtstellung aufzugeben!' Rtbot er' zählte ihm dmm, daß der dmnolige Präsident Falliere» sich ttbevaus schroff und abfällig gegen Baron Iswolsti «äußert habe, dah er in dessen kriegerischem Aktionsprojekt für Frankreich etwa» Wertvolle» nicht «Mitten tSnne. dag Falliere« Messen nach «wem bezüglichen erklä rend«« Vortrage

Generat völligeres sich schließ lich doch von dessen Tragweite halbe Merzeugen lassen, wobei er aber seine überaus skeptischen Ansichten über die «nglkkhe Beihilfe keineswegs verschwieg. Während Drugeres von einem enMschen Hiffheer« von 100.000 Mann sprach, glaubte der Präsident mit dem ebenfalls zu Rate gezogenen General Michel, England werde höchstens 80.000 Mann schicken. Schließlich, am IS. Mai 1V12, kommt Baron Louis noch auf die geheimen Verbind« Jswolskis mi! Tittont und dem Geheimfonds

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 19.01.1924
Physical description: 12
GmBeil, »m W. «WW «M Alaskenabenteuer. Bon Hans W-inter-Wien. Di« Geschichte, die ich erzählen will, ist nicht von heulte. Dem alten Pista -bacsi, der mit .sei nen ?l> Jahren -noch heute Gefallen «darain fin det, mit Monokel und- Lackschuhen in der W-ai- tzenerstraße in Budapest zu flanieren, ist sie passiert, als er noch jung war. Baron Pista Fegyvernsky von Kis-Kapus u«nd Püszök -Lad-any, war nicht nur Eigentümer zweier ausgedehnter Herrschaften dieses Na mens, sondern auch Besitzer

ein musterhaftes Löben. Jnsb-efo-nders im Sommer, den sie auf der Pußta verbrachten. Im Winter allerdings, wenn es die Repräsen tationspflichten erheischten, daß idie Fegyver- nekys ihr Palais in der Ändrafsystraße in Pest beziehen mußten, kam es schon bisweilen vor, daß Baron Pista den breiten Tugendpfad links liegen Meß und sich m ein schmales Seitengäß- chen des menschlichen Lebens verirrte. Aber immer bloß Gr kurze Zeit, und nur ganz aus nahmsweise, wie gesagt. ,/Heute wird es sin bißchen spät -weckten

,' meinte eines Abends Baron Pista zu seiner ent zückend schönen Gattin. „Der -Ferry -und der Ienö sind von ihrer Ja-gjdpartie nach Afrika heimgekehrt und werden heute im Club feier lich begrüßt.' „Laß dich nicht aufhalten,' er widerte das kleine Frauchen mit dem herzigen Stuppsnäschen. mm ein ganz wenig schmollend. Der Baron küßte, galant -wie immer, die dar gereichte, tadellos manikürte Hand und- fuhr — in die Maskenredoute, von der schon wochen lang vorher in ganz Budapest gesprochen wur de. Sern

-andere, «und >goß, um nicht einzuschlafen, einige «Kellche eiskalten Champagners hinab. Da änderte sich die Situation mit einem Schlage, als Vine Dame - ohne Begleitung, in einen mit kostbarem Peltz beisetzten Mantel gehüllt, vor ihm auftauchte. Dieser niedliche Wuchs, diese anmutsvollen Be wegungen erinnerten den Baron -a>rr seine Ge mahlin, und doch schien ihm das Maskierte Per- lsönchen tausendmal eleganter, und bezauberte ihn völlig.' Zuerst regungslos, überkam ihn, ails die Maske mit fast -abenteuerlicher

Unbe- trak sein Ohr, die yetöpst« Dame zogen den Pelzmantel hoch, und dem ebenso desperaten als wütenden Liebhaber den Rücken Vehrend, entfloh sie bilitzartHz 'seinem Gesichte. Schon graute der Morgen. Gin frischer Luftstrom von der Donau her brachte den Baron zur Ernüch terung And er kehrte Kl Fuß heim. Böim «Frühstück beichtete Baron Pista sein Abenteuer, von welchem er noch zu sehr in Auf regung stand, um es verschweigen Zu können. Einige Einzelheiten lieh er allerdings hinweg. Seine Gemahlin

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Page 9 of 16
Date: 23.05.1897
Physical description: 16
. Wir schieden in Frieden, nachdem Thüngen versprach, sogleich mit Ihrer Schwester und einer ihm bekannten allen Dame nach Deutschland zu Ihnen zu reisen. Ich selbst verpflichtete mich, über die kleine Szene in meinem Salon nicht zu sprechen, auch Ihnen gegenüber nicht!' „Und wetzhalb thaten Sie es nun doch, Herr Baron?' fragte Hartstein. „Weil weder Thüngen noch Ihre Schwester ihr gegebenes Wort gehilten haben, weil sie nicht zu Ihnen reisten!' „Da irren Sie sich,' versetzte Hartstein rasch. „Thekla kam

bereits vor drei Wochen nach der Residenz zurück, Baron Thüngen aber stellte sich mir vor wenigen Tagen vor. Beide haben also ihr Wort gehalten und ich hatte an Thüngen nichts Besonderes auszusetzen» obgleich mich manchmal — ich will es gestehen, irgend ein undefinier bares Gefühl vor ihm zu warnen schien!' „Dieses unbestimmte Gefühl hat Sie nicht getäuscht, lieber Hartstein; der Baron ist eine Schurke, er hat die Ehre Theklas auf dem Gewissen!' Herr von Hartstein stieß, aufspringend, heftig

die Lehnen des Stuhles zurück. „Herr!' rang es sich heiser über seine Lippen, „Dieses Wort trifft auch mich! Wenn wir uns nicht so lange schon kennen würden aber Sie werden es trotzdem verantworten müssen!' brach er scharf ab. „Ich bitte darum» Herr Baron!' „Ich bin bereit!' entgegnete ruhig Hagern. „Um ein böses Uebel bei Zeiten zu heilen, muß der Arzt oft die Sonde tief in die Wunde legen. Denken Sie eben, daß ich mich ,n derselben Lage befinde. Nun denn, ich habe erst in den letzten Tagen

die unumstößliche Gewißheit erhalten, daß der Baron Thüngen mit Thekla von Hart stein» Ihrer Schwester, eine etwa zweimonatliche Vergnüg ungstour durch Italien machte, ganz allein, wie es zunge Ehepaare thun. Das ist ein Schurkenstreich Thüngens, denn er hatte mir hoch und heilig versprochen, bei Ihnen in aller Form Rechtens um Thekla erst zu werben, bis dahin aber sich in respektvoller Entfernung zu halten!' Der Lehcnsherr von Fuchsberg ließ schwer die Hand auf die Platte des kleinen Tisches fallen

. Seine Lippen zuckten und vibrierten in heftigster Erregung. „Wann hatte Thüngen Sie verlassen, Herr Baron?' stieß er hastig hervor. „Geben Sie mir genaueste Auskunft.' „Das kann ich!' sagte der Freiherr. „Die kleine, unangenehme Szene, welche sich in meinem Talon ereignete, geschah am 16. Juli dieses Jahres. Zwei Tage darauf, also am 18. Juli, verließ uns Thekla, um zu Ihnen zu reisen. Sie werden nun selbst einsehen, daß zwischen jenem Tage und dem Datum von Theklas Ankunst bei Ihnen zirka zwei Monate

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 28
Date: 23.12.1900
Physical description: 28
nach obenhin so sehr beschäftigt, daß er für uns, die wir in der Tiefe wirthschafllichen Elendes schmachten, gar keine Zeit mehr fand. Se. Exzellenz trieb hohe und höchste Politik, bandelte mit den Tschechen und Ungarn herum, brachte uns neue Steuern und ließ dann durch seine Zeitungen den erstaunten Bü gern und Bauern haarscharf beweisen, daß es nur dem alles vermögenden Einflüsse des Baron Dipauli zu danken ist, wenn statt 10 sl. glücklicherweise bloß v fl. S5 kr. in Zukunft neu zu bezahlen

sind. Wir haben nichts davon gehölt, daß Baron Dipauli eine Erziehung des Bauern zur wirtschaftlichen Selbsthilfe auch nur gewollt und angefangen hätte; es hat nichts verlautet, daß Baron Dipauli unter den Weinbauern Südtirols Kellerei- oder andere Genossenschaften gegründet hätte; wohl aber haben wir gehört, daß Se. Exzel lenz den Kellereigenossenschasten nicht sehr liebreich gegenüber steht, daß ihm sehr nahestehende Herren, wenn auch nicht er selbst, an der Aktion der Wein großhändler

gegen die Kellereigenossenschaften teil genommen haben. Wir haben weiters gehört, daß Ee. Exzelenz, der große Geg.ier der Weinzollklaufel, unerhörte Mengen italienischen Weine» alljährlich einführte, auch andere Händler mit ita lienischem Wein versah; und auf diese Weise den heimischen Weinbau, diesen .berufenster und unersetzlichster' Vertreter Baron Dipauli nach den Versicherungen skiner Zeitungen sein soll, auf das empfindlichste schädigte. Ja, katholischer Weinbauer! mache deine Augen weit auf und besinne

dich, ob der Weingroßhäirdler Dipauli wirklich der große Freund deiner wirthschafllichen Interessen sei, als welchen ihn dir so manche Zeitung anpreist. Baron Dipauli hatte während der 3V» Jahre, während welcher er unser Abgeordneter war, keine Zeit Wählerversammlungen zu hallen. Er machte ja emsig tschechische Politik. Erst als die Neuwahlen kamen und eS in seinem Wahlkreis bedenklich lebendig wurde, da wurde auch Se. Ex zellenz ganz merkwürdig für seine Wähler thätig . . .' „Bei den letzten ReichSrathSwahlen erklärte

Baron Dipauli entweder ein gerechter Au s- geich mit Ungarn oder gar keiner! Baron Dipauli, „der Einflußreiche,' wurde HandelS- minister. ...' „. . . Als Handelsminister vertrat Dipauli im November des Jahres 1898 im beiüchtigen Sub- konnte da? Zoll- und HandelSbündniß, welches eine großartige Schädigung gerade der Alpenländer Oesterreichs, darunter auch Tirols enthält. Baron Dipauli hatte garnichtS dagegen, daß im Subkomite dieser schlechteste Theil des Ausgleiches „unverändert' angenommen wurde

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 01.01.1901
Physical description: 16
wir segen Dipauli find. Mer°n, 3'. Dezember. Unter obigem bekannten Schlugworte (siehe „Mer. Ztg.' 15 l und 153) erörtert der „Tiroler' nach Besprechung der nationalen und der Wirth- schaftlichen Gegengründe wider die Wahl Dipauli'S nun das Kapitel: die Steuergefchichten und Baron Dipauli, der „Einflußreiche.' „„Den Baron Dipauli müssen wir schon doch wieder wählen, denn er allein hat Ansehen und Einfluß genug, um die hohen Steuern herabzusetzen !' So sagt man recht oft dcn Wahlmännern aus dem Bauern

- und Gewerbestande ins Ohr, auf daß sie dem Baron Dipauli die Stimme geben möchten,' beginnt genannter dritter Aufsatz, in dem ein paar Steuergeschichten erzählt werden, „wo eS sich sehr stark um deS WahlmanneS Geldbeutel und um den Geldbeutel aller Gewerbsleute und Bauern Süd- tirolS gehandelt hat und wo Baron Dipauli, der „Einflußreiche', kräftig mitgeholfen hat.' Heftig — allerdings in antisemitischer Färbung — tritt - M U. -t. t U! Fürst Piccolini machte von sich reden e: führte «In arme» Mädchen

Worte Pfarrer Gchrott'S, gewiß eines warmen Freundes Dipauli'S, auS der Wählerversammlung am 1k. Dezember in Brixen: „Ich bin nie zu haben für ein Gesetz, welche« die Barzahlung in Gold festsetzt, weil dann daS Geld in die Säcke der Juden wandern würde; lieber werde ich au» dem Reichsrathe austreten und dai Mandat nieder» legen.' Und Baron Dipauli that vor Jahren den Ausspruch: „Ein österreichischer Minister, welcher für die Goldwährung eintritt, gehört auf die An klagebank'. „Mit diesem Wort

hat sich — fährt „der Tiroler' fort — Baron Dipauli, wir bedauern dies sagen zu müssen, selbst das Urtheil gesprochen. Denn Baron Dipauli, der „Einflußreiche', wurde im Jahre 1898 Minister und man hörte nicht, daß er als Minister noch gegen die Goldwährung gewesen wäre. Im Gegentheil, Baron Dipauli half als Minister mit, die Goldwährung auszu bauen und den Zwang, daß jeder Bauer und GewerbSmann in Gold zahlen muß, näher zu rücken ' „Daß aber den Spaß der Goldwährung, zu dem Baron Dipauli als Minister

mitgeholfen hat, thatsächlich vor allem die Bauern zahlen müssen, daS hat Baron Dipauli vor Z'iten, eS war am 14. Juli 1392, im Abgeordnetenhause in einer zweistüudigen Rede selbst bewiesen. Damals sagte Baron Dipauli: „Durch die Einsührung der Goldwäh rung wird der Grundentlastung zur Rettung des Bauern standes das Grablied gesungen .... Man kann jederzeit mit Sicherheit darauf wetten, daß alle üblen Folgen einer Geldmaßreael lGoldwährung) in letzter Linie stets von der von den Bauern) getragen

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Meraner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 05.06.1914
Physical description: 10
Seite 10. Nr. 60 «Aleraner Zeitung' Freitag, S. Juni gedrungen, als zwei Zdutscher in einem wahren hatte, machte sie mir einen tadellosen Knicks. Es war em Gewirr Herzzerreißen Mettrennen vor dem Zolotoi Dakor anstoben. Sie war in blaue Seide gekleidet, und die Schreie: Weiberkreifchen — dazwischen M» Der Baron bestieg natürlich den scheinbar auf der Stirne in Kreuzform geordneten nergeheul — zugeschlagene Türen — kn besseren Wagen und Merließ mir unter ver- Haare schloßen sich im Nacken

und schließlich möchte ich die Heilig- ganz Charbin zwischen 30.0Ä) Ehingen kau zurück, fiebernd vor Ungeduld, der Ankunft keit der Ehe nicht herabsehen und den Baron 200 Mann russische Polizei lagen, die auf Ki' ver Neuvermählten beizuwohnen. von Kwindcr als ihren legitimen Gatten be- meter von einander getrennt, von den taufen Der Wirt, längst eingeweiht, hatte sein zeichnen — ihr Eigentümer — das dürfte den von Räubern leicht überwältigt werdx Bestes getan, um das Nr. 14 in menschenwür- wohl die richtige

wir so weit? Ja! Alse sagte ich ihm in einer Sprache, von der er daß der Baron diese kleine Mandschurin sehr heraus! kein Sterbenswort verstand, — aber für den bald umgarnen würde. Tie Kleine mußte ja Und ich riß die Türe auf und stürzte schich Chinesen spricht nicht nur die Lippe, sondern froh sein durch diese unerwartete Verbindung bereit den Revolver in der Faust auf den vor allem das Auge des Europäers, und diese den täglichen Zornausbrüchen ihres Herrn Gang, fest entschlossen, unter den Räuberc

intelligenten Himmlischen verstehen unsere Papa entrückt zu sein. ein Blutbad anzurichten. Blicke stets richtig zu deuten. Eigenartige Sitten, dachte ich im Innersten, Aber unfaßbar war mein Erstaunen, al- Nach fünf Minuten hatte er aus der Küche als ich sah, wie die kleine Braut an einem ich vor mir sämtliche Hotelgäste sah — in die Flaschen geholt, und ich öffnete das Git- Chkmpagnerkelch, den ihr der Baron mit ver- Unterhosen — in Nachthemden — in Pan ier, um die „reizenden Kleinen', wie der kindlichem

Lächeln zuschob, nippte. Und nach- tosfeln — jeder in der Linken eine Kerze und Baron seine Baren nannte, herauszulassen, dem seine kleine Frau den Nektar der Weißen in der Rechten den gespannten Revolver - 'Sie näherten sich freundlich und schmei- Teufel gekostet und mit einer kleinen Gri- und überstürzte Fragen laut wurden, was chelnd, wie reizende Kleine, wenn sie Durst masse zurückgegeben hatte, leerte der Baron denn eigentlich los sei. haben. den Kelch auf unser Wohl. Die Schreie erstarben

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 12.02.1904
Physical description: 16
aus Philadelphia eine Soiree mit Tanz> bei welcher ein Teil der Kaiserjäger-Kapelle aus Trient kon zertierte, und gestern abends versammelte sich im Savoy-Hotel zu einem Ballfestr, von Baron und Baronin Waldbott von Bassenheim geladen, eine illustre Gesellschaft. Wir erwähne» von den erschienenen Herrschaften: Prinz und Prinzessin Friedr. zu Sayn-Wittgenstein, Prinz und Prin zessin Max !zu Hohenlohe, Baron und Baronin von Freyberg, Baron und Baronin von Dalberg, Graf und Gräfin von Wollenstem, Gras und Grä fin

Abensperg-Traun. Baron und Baronin von Wrazda mit Tochter, Baron und Baronin von Sternbach mit Töchter, Baron und Baronin von Kutschera, Graf und Gräfin von SsgUr mit Toch ter, Mrs. Charles Wright, Graf und Gräfin Crouy, Frau von Lonyay mit Nichten, Graf!und Gräfin Esterhäzy mit Töchter, Gräfin Strachwitz- Henkel mit Dochter. Gräfin Jankovich-Bombelles mit Dochter, Baronin Jeszenszkh-Zichy, Gräfin Zichy, Gräfin Nostitz, Gräfin Chorinsky, Baron und Baronin Silvatici, G. d. K. Exz. von Roda- kowski, Herr

von Wischnich, Baron Hugo von Kutschera, Kadett-Offizst. Herr de Nordis, Kadett- Offizst. Herr Konasch, Graf Deym, Baron Ritter, Herr Leutnant von Reutter, Graf Fritz Obern- dorff, Herr Leutnant Bauer, Herr Oberkommissär von Ballarini, Herr von Bernrieder, Baron von Reininghaus, Herr Oberleutnant Gamber, Herr Oberleutnant von Sändor, Herr von Helldorff, Herr Leutnant von Keresztes, Herr Oberleutnant von Ternes, Herr von Bitto, Graf Hompesch, Oberleutnant Baron Uslar-Gleichen, Gras Josef Kärolyi, Graf Anton

Zichy, Graf Georg Wrd. Dürckheim, die Töchter der Festgeber Baronessen Irma, Jlka, Hedwig und der Sohn Edmund Baron Waldbott zc. Die Tafelmusik zum Souper, sodann die Tanzmusik besorgte eine Abteilung der Infanterie-Kapelle Fabini aus Trient. - Rr. is (Ein Kneip - Kränzchen), veranstaltet von den Jungturnern des Meraner Turnvereins, findet am Faschingssamstag (13. Februar) im Saale des Stadtbräuhauses statt. Da dieses Kränzchen eine Unterhaltung im Kreise der Tur ner und Gönner des Vereines bilden

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 14.03.1909
Physical description: 16
, dann begab er sich in das Amtszimmer, dessen Tür noch offen stand. „Ist der Herr Baron zu sprechen?' fragte er den Sekretär. ! Als er eine Minute später vor dem Baron stand, war er so verstört, daß es diesem sofort auffiel, j „Was ist denn, was haben Sie, Herr von Warneck?' fragte er, seine grauen Augen unter den buschigen Brauen befremdet auf dem ihm gegenüber Stehenden ruhen lassend. ! „Herr Baron, ich habe zu melden, daß Herr Amtsrat Krusius — erschossen ist . . Der Amtsvorsteher splang

mit jugendlicher Raschheit auf die Füße. Seine von einem grauen Vollbart umrahmten Züge waren ganz entstellt und beherrscht von ungläubigem Schrecken. „Was sagen Sie da? Er—schössen, der Amts rat?' „Jawohl, Herr Baron,' erwiderte der Ober inspektor leise. „Aber wie, wie denn?' stieß der andere mit zuckenden Lippen hervor. „Wie konnte denn das geschehen?' Der Gefragte zuckte seine Schultern. ,Lch weiß es nicht, Herr Baron. Ich fand ihn bei den hohen Fichten im Hohenwalder Forst.' „Also auf der Jagd?' „Jawohl

.' „Er war allein?' „Ja, Herr Baron.' Der Amtsvorsteher deutete einladend auf den Stuhl, der jenseits des Schreibtisches stand, und setzte sich selbst. Der Oberinspektor ließ sich schwer auf den Sitz fallen und begann langsam, mit stockender Stimme, sichtlich mit seiner Bewegung kämpfend: „Wir hatten verabredet, der Herr Amtsrat und ich, heute abend auf den Anstand zu gehen und um ein halb sechs sollte ich den Amtsrat abbolen, aber ich verspätete mich. Als ich im Wittenoorfer Herrenhause eintraf

, war der Amtsrat schon fort. Die Frau Amtsrätin bestellte mir, daß mich der Amtsrat erwarten wolle — auf der Lichtung im Gestell zwölf, da, wo die Erinnerungseiche ge pflanzt ist. Aber wir trafen ihn —die Frau Amts rätin hatte sich entschlossen, mitzugehen —' „Ja, ich weiß,' warf der Baron ein, uud ein flüchtiges Lächeln zuckte über sein aufmerksam dem Erzähler zugeneigtes Gesicht. „Die gnädige Frau hat sich von dem Jagdeifer ihres Gatten anstecken lassen.' Der Oberinspektor nickte. „Auch diesmal,' fuhr

. Die Erinnerung an den gräßlichen Anblick, der ihm so unerwartet zuteil geworden, schien ihn wieder ganz zu überwältigen. Endlich raffte er sich zu der Antwort auf: „Wir trafen ihn nicht an dem verabredeten Orte, sondern — ich sagte es dem Herrn Baron schon — bei den hohen Fichten.' „Ja — ja, so! Aber wie mag denn das ge kommen sein?' ! «Dicht bei ihm lag ein totwuudes junges Reh.' ' „Und Sie meinen, daß er auf der Ver folgung — „Wahrscheinlich, Herr Baron ...' „Während er die Spuren des angeschossenen Rehes

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 14
Date: 21.09.1898
Physical description: 14
Aristokraten entgegen zusetzen, und man ergriff die Gelegenheit, die sich eben bot, mit großem Behagen. Der Fürst Jvanowsky freilich war durch den Hof gedeckt. Seine Beliebtheit bei den höchsten Herrschaften war allbekannt, und da jene Blätter es lieben, gelegentlich mit ihrer Anhänglichkeit für das Herrscherhaus zu kokettiren, so ließen sie den Fürsten aus dem Spiele und ergossen die ganze Schale ihrer sittlichen Entrüstung über den unglücklichen Baron. Auf diese Weise entstand eine öffentliche

Besprechung der bezüglichen Angelegenheiten, die an boshafter Entstellung und scham loser Verleumdung mit dem „Unbestechlichen' wetteiferte. Der Baron von Hohenstein wurde als ein Glücksritter oomms il kaut hingestellt. Sein erstes Spiel habe dem Vermögen eines der reichsten Industriellen Berlins ge golten. Dasselbe habe er verloren und kaum den Einsatz wiedergewonnen. Doch ein geborener Baron lasse sich durch einen Mißerfolg nicht abschrecken- Er wisse das Verlorene am Roulette wiederzugewinnen

. Ja, der Ein satz an Geld genüge seiner Spielwuth nicht mehr; er gehe weiter und spiele um Menschenleben. Was rühre es ihn, wenn der eine, von seiner Kugel durchbohrt, zusammenbreche und der andere, einem unverhofften Ueberfalle erliegend, im Wasser seinen Tod fand. Der Mensch fange ja nach dem bekannten Ausspruch mit dem Baron an. Wenn aber der Löwe erst Blut geleckt hat, so ist kein Mensch mehr vor ihm sicher. So sei der Baron, nicht zufrieden mit seinen Opfern, weiter und weiter gegangen

einen Schauer erzeugte und einen Sturm von Entrüstung gegen den Baron her vorrief. Es konnte auch nicht fehlen, daß die erbitterte öffentliche Meinung eine rückwirkende Kraft auf diejenigen Organe der Gerechtigkeit ausübte, welche sich mit dem Prozeß gegen den Baron zu befassen hatten. Bei aller Unparteilichkeit, welche unsere Richter auszeichnet, waren sie doch unwillkürlich zur strengsten Beurtheilung der Thatsache geneigt. Der Kläger, Forstassessor Borges, suchte bei seiner Vernehmung den Eindruck

zu machen, als ob er nur im Interesse der verletzten Gerechtigkeit gehandelt habe. Er habe sofort den Baron in Verdacht gehabt, der Mörder seines Onkels zu sein. Da der Baron aber nach jenen Ereignissen K . . . verlassen habe und wie von der Erde verschwunden gewesen sei, so hätte er nach seiner endlichen Genesung nicht daran gedacht seinen Verdacht laut werden zu lassen. Erst als ihm Achsel bei einer gelegentlichen Bekanntschaft in K . . . erzählt habe, daß der Baron in Berlin herrlich und in Freuden lebe, sei der Wunsch

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 22
Date: 14.12.1886
Physical description: 22
3 fl. «0 kr-, ganzjährig 7 fl. - - Correspondenzen ,c. find an die Retaction zu richten. - «MfW Nr I ÄS. Dienstag, 14. December 1886. ' XX.' JahrMM Telegramme stehe 5. Seite. ^ Vom tirolischen Landtag. ^ ' Innsbruck 10. Dezember. - (Orig.-Corresp. der „Mer. Ztg.') (Zweite Sitzung.) In Anwesenheit von 51 Mitgliedern eröffnete der Landeshauptmann Frhr. ^ Dr. v Rapp die zweite Sitzung. Regierungs Vertreter: Statthalter Baron Widmann. So fort nach Eröffnung der Sitzung nahm der Statthalter Baron Wi d m a n n das Wort

? ah. Hierauf werben..Comitö- ^ ' vorgenommen. . Gewählt wurden: für das Volkswirth schaftl iche Comiis die Herren v. Ausschnaiter. Payr. Gras Terlago, Graf Brandis, Dr. v. Riccabona. Abt Wildauer, Agethle. Pletzer, Tr Debiasi. Dr. Morandini, Canella, Pöll und Graf Fedrigotti. Für das Gemeindekomitö die Herren Baron Giova- nelli. Baron Biegeleben. Kirchberger. Baron Malfatti, Dr. Wurzer, Baron Menghin und Baron Prato. Für das Petitions-C omite die Herren Tutzer, Dekan Grander. Dr. Kathrein, Dr..Schorn

, Dr. Wacker, ell. Köfler, Dr. Gilli, Dr. Parolini, Dekan Gentilini, Domherr Valen« tinelli, v Ausschnaiter, Baron Stern bach und G.as^ Terlago/ Hür^ das Finanz Comite die Herren Eiterer, Abt Toffa, Dekan Giatz, Dr. Graf, Dr. Wockernell. Curat Lorenz, Dr. v. Hepperger, Dr. v. Hellrigl, Graf Lodron, Dr. Lorenzoni, Don Marini, Dr. Gilli und Baron Hippolitti. Für dos Redactions- Comits die Herren Baron Prato, Baron St rnbach, Baron Biegeleben, Dr. Armellini, Canella,^ Decan Gcnttlini, Grä' Späur und Tecan

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Page 7 of 12
Date: 10.03.1893
Physical description: 12
Niederlage jetzt noch nicht entscheiden! Gleichviel! Das eine stand fest: sein Abenteuer war zu Ende. In einer Friesjoppe und hohen schmiegsamen Sporenstiefeln, eine kleine Reitmütze in die Stirn gesetzt, galoppirte Baron Thilo von Hildburg einige Wochen später an der Seite seines Vaters durch dessen ausgedehnte Forsten. Er war bei guter Laune. Der Urlaub, den er, gleich nach seiner unliebsamen Auseinandersetzung mit der schönen Lydia, im ersten Unmuth erbeten hatte, that ihm sehr mohl, das Landleben

nicht hier gewesen! Man gab dem Baron Thilo zu Ehre» Gesellschaften bei den Nachbarn, man ver anstaltete gemeinsame Fahrten und Reitpartien, er wurde sehr gefeiert, er spielte eine Hauptrolle, und wenn ihm das auch nicht? NeneS mehr war und die gute Gesellschaft ihn in Berlin gleichfalls arg verwöhnt hatte, so war seine Eigenliebe doch durch die kühle Abfertigung seiner?Ieur anirnäs stark verletzt worden, und die allgemeine Liebenswürdigkeit, die den schönen Gardehusaren hier umfing, that ihm ungemein wohl

. Auch war eS wirklich hübsch, daS Erwachen der Natur zu beobachten, er hatte das neulich auf einem Spazier ritt mit der jungen Komtesse Ilse von Sternau gemein schaftlich gethan, und dies Beobachten und gegenseitige Aufmerksammachen hatte ihn dem hübschen, brünetten Mädchen ein gutes Stück näher gebracht. Wie vor trefflich, daß sie keine Blondine war! Baron Thilo wollte nichts, garnichtS mehr von den Blonden wissen, wollte durch nichts an sie erinnert werden! — Genau betrachtet — warum sollte er sich eigentlich

nicht mit Komtesse Ilse verloben? Es war nicht das geringste Legen fie einzuwenden, und seine Eltern wünschten sich dies so sehr l Freilich ... wenn eine unbekannte Lydia dem Baron Hildburg schlankweg einen Korb austheilen konnte, wer konnte sagen, was die Gräfin Ilse von Sternau thun würde? Sie blickte ihn allerdings mit ganz anderen Augen an, als ?Ieur auimös es jemals gethan hatte! Fatale Erinnerung! Was sollte fie ihm? — Fort damit! .Wohin reiten wir, Papa?' brach Thilo endlich das Schweigen: Die Pferde

gingen schnaubend im Schritt auf weichem Waldesboden, überall brach das Sonnenlicht durch die Zweige und schimmerte lustig auf den sprossenden, lichtgrünen Trieben, die sich in Menge hervordrängten. .Dir ist's gleichviel, wohin es geht, nicht wahr?' fragte der alte Baron zurück, ein stattlicher, grau haariger Fünfziger. .Durchaus!' Du hast mich zu einem weiten Ritt aufgefordert, daS Wetter ist wie geschaffen dafür, ich habe große Lust dazu, daS Ziel ist mir gleich!' »Schön! Dann reiten

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Page 1 of 10
Date: 14.10.1888
Physical description: 10
. Ei» WWermchsel. Meran, 13. Oktober. Eine überraschende Kunde bringt Ms der Tele graph aus Wien: Die Nachricht von der Entheb ung des Ministers Zimialkowski und jener Baron Prazaks von der Leitung des Justiz ministeriums. Das uns hierüber zugekommene Telegramm lautet folgendermaßen: Wien, 13. October. Die heutige „Wiener Zeitung' veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den Minister präsidenten Grafen Taasse, womit in Genehmig ung dessen Anträge Minister Zimialkowski über sein Ansuchen vom Amte

enthoben, demselben in Anerkennung seiner durch eine lange Reihe von Jahren mit patriotischer Hingebung, eifriger Pflicht erfüllung geleisteten treuen Dienste das Großkreuz de! Leopoldordens verliehen und er als lebens längliches Mitglied ins Herrenhaus berufen wird; gleichzeitig wird der Statthalter von Galizien, Wer v. Zaleski, zum Minister ernannt, weiters Minister Baron Prazak von der Leitung des Justizministeriums enthoben und der Statt halter Mährens, Graf Friedrich Schönborn, zum Justizminister

ernannt. Der Kaiser ver lieh zugleich deut Minister Prazak in Anerkennung hingebungsvoller Thätigkeit das Großkreuz des Leopoldordens. Die Amtszeitung veröffentlicht jinnach auch die entsprechenden kaiserlichen Hand- chreiben an Zimialkowski, ZaleSky, Prazak Kind Schönborn, weiters die Verleihung des Groß- Kreuzes des Leopoldordens an den Statthalter Nie- ^eröstrrreichs Baron Pössinger. - Der interessantere Theil dieses Ministerwechsels Cabinet Taaffe ist die Enthebung Baron

P ra tz als von der Leitung des Justizministeriums und Hie Ernennung des Grafen Friedrich Schönborn sUm Justizminister. Baron Prazak gehörte dem Cabinet Taaffe seit dessen bescheidensten Ansängen, d. i. seit dem 12. August 1879, als Minister an; seit 14. Januar 1881 leitete er das Justizministerium und es ist bekannt, daß er erst in dieser letzteren Stellung jene Thätigkeit entfaltet hat und entfalten konnte, welche ihm in der Geschichte des Ministeriums Taaffe eine hervorragende Stelle einräumt. Der czechische

Landsmannminister ohne Portefeuille, Dr. Prazak, als welcher er in den ersten Jahren fnn- girte, war eine unbedeutende Persönlichkeit gegen über dem Justizleiter Baron Prazak, der eS ver stand, die „sprachliche Gleichberechtigung' im Justiz dienste Oesterreichs durch Ministerial-Erlässe in einer Weise zur Durchführung zu bnngen, welche ihm die wärmste Anerkennung von Seite der.Czechen und Sloveuen für seine hingebungsvolle Thätigkeit <jyf alle Zeiten sichern muß. Fragt man Danach der Ur sache seiner plötzlichen

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Page 4 of 8
Date: 21.07.1889
Physical description: 8
der Untersuchungsrichter die drei Herren. „Der Baron Freygang sollte allerdings heute in Freiheit gesetzt werden, es hat sich jedoch noch etwas gefunden, was seine Entlassung wieder verzögerte; doch davon später, lassen Sie mich zuerst hören, was Sie mir mitzutheilen haben.' Der Oberamtmann stellte seine Begleiter vor. Er regte das Austreten des bisher etwas mythisch erschie nenen Edgar Werner schon das lebhaste Interesse des Untersuchungsrichters, so steigerte sich dasselbe noch sehr bedeutend

, als er dessen Mittheilungen vernahm, die durch den Doktor Lohren ergänzt wurden. „Jetzt hätten wir so viel Material gegen den Baron, daß die Untersuchung geschlossen, und die Sache einem Schwurgericht übergeben werden kann,' sagte der Rich ter; es fehlt nur noch der Beweis, daß dieser Herr wirklich Edgar Werner ist; Sie besitzen keine Papiere?' „Die sind mir ja entwendet,' seufzte Edgar; „aber es giebt Leute, die mich gekannt haben.' „Ich brauche ja nur meine Tochter kommen zu lassen,' versetzte der Oberamtmann

noch einem anderen Zeugen gegenüberzustellen und verspreche mir einen großen Erfolg davon. Fahren wir sogleich nach dem Untersnchungsgesängniß. — ' Baron Freygang war verwundert, als der Unter suchungsrichter ihn noch an« Abend entbieten ließ. Das war im Verlaus der ganzen Untersuchung nicht vorge kommen und erfüllte ihn mit einer unbestimmten Be- sorgniß, die jedoch sogleich schwand, als der Richter ihm mit der größten Liebenswürdigkeit entgegenkam und zu ihm sagte : „Verzeihen Sie, Herr Baron, daß ich Sie noch spät

bemühe.' „Ein Gesangrner hat nichts zu verzeihen, sondern zu gehorchen,' enviederte Freygang mit seiner gewöhn lichen Verbindlichkeit. „Nun, mein Gefangener werden Sie die längste Zeit gewesen sein, Ihre Entlassung steht für morgen bevor,' erwiderte der Untersuchungsrichter; „ich bin möglicherweise morgen verhindert, Jh>en das persönlich zu eröffnen und wollte es Ihnen deshalb heute schon sagen.' „Wie liebenswürdig! Ich danke Ihnen herzlich! rief der Baron nnd streckte dem Untersuchungsrichter

die Hand entgegen, dieser blätterte jedoch in de» Akten und sah es nicht. „Es wird nun an Ihnen sein, eine Verleumdnngs klage gegen den Baumeister Reichner anzustellen,' fuhr der Untersuchungsrichter sort. „Hatten Sie das wirktich für ^angezeigt?' ^ fragte der Baron achselzuckend. „Die Sache scheint »Br wenig von Belang.' „Ich würde Ihnen doch rathen, sie eiXßhaft zu verfolgen,' sagte der Richter; „Reichner häuft Ver leumdung auf Verleumdung; er hat angezeigt, daß Professor Berner

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