in das Elend der Armut immer tiefer hineingetrieben werden. Wie schaut es aber dann mit dem Patnotismus dieser Aus beuter aus, die insbesondere von den früheren Regierungen so sehr geschützt wurden? Als Oesterreich im Jahre 1864 ein neues Anlehen aufnehmen mußte, lehnten die Wiener Börse- jnden ihre Mitwirkung ab, weil sie deit Krieg von 1866 rochen. Die Pariser Juden schlös sen das Anlehen mit der Regierung ab, allein sie gaben von 100 nur 62, von welch letz terem Betrage noch 7 Prozent Vergütung
Erste Beilage zu Nr. 39 der „Lienzer Zeitung' vom 27. September 1902. Börse und Bauer. Unter diesem Titel bringt die „Ascher Z.' folgende zutreffende Ausführungen: „Es ist eine traurige Tatsache, daß der Staat die Wünsche der Bauern nicht gehörig berücksichtigt, hingegen den leisesten Wunsch der Börseauer erfüllt. Der Bauer wird es endlich satt haben, sich aus den modernen Folterwerkzeugen des Börsenkapitals langsam, aber sicher zu Tode martern zu lassen. Glau ben denn die Herren
auf den Börsen ausheben. Es ist zu zweifeln, ob der Staat mit dem Ergeb nisse einer solchen Aushebung zufrieden wäre und ob dann die Börse auch imstande wäre, die große Blutsteuer der Bauern zu übernehmen. Diese Leute, die dem Bauernstande nach allen Regeln ihrer verrufenen Kunst den Kragen um drehen, den Garaus machen, geben dem Staate keine Soldaten, zahlen ihm keine dem riesigen Gewinne, den sie jahrein jahraus erzielen, entsprechende Steuer und leihen dem Staate auch im Kriegsfalle kein Geld
schrieben, der Jude bekommt die Lieferungen unter der Hand zugewiesen! Wohin soll die Teilnahmlosigkeit, das Unverständnis, die Gehässigkeit und Bosheit weiter Kreise gegen über der Notlage des Bauernstandes noch führen? Als bei uns eine Erhöhung der Börsensteuer verlangt wurde, entgegnete die Regierung: Unsere Börse ist nicht in der Lage, eine Steuererhöhuug zu ertragen, sie muß sich erst von den letzten Krisen erholen. Hat man den Bauernstand je gefragt, ob er sich von allen den Krisen erholt
hat, die im Laufe der letzten Jahre über ihn hereinge brochen sind? Nein! Den Bauernstand treibt man immer mehr ins Elend hinein, man treibt ihn dem gänzlichen Untergange zu. Für die Börse so viel des Regierungswohlwollens, für den Bauer nichts! Wann wird endlich eine Besserung zu Gunsten des Bauernstandes platzgreifen?' Der Hausierhandel. Am 15. September l. I. trat das Gesetz, betreffend die Abänderung der Gewerbe ordnung, in Krafk Der abgeänderte § 59 der Gewerbeordnung bestimmt im Wesentlichen