nach Lestwitz! Das ersehnte Glück gewann damit endlich greifbar feste Gestalt. Leo erschien es bei seiner bedrückten Gemütsstimmung unmög lich, sofort wieder in die Garnison zurückzukehren. Er bat tele graphisch um Nachurlaub, erhielt ihn und benutzte die Tage, die ihm bewilligt wurden, zu einem Ausflug in den Harz. Unterwegs schrieb er an Heinz und bat ihn, den Wechsel prolon gieren zu lassen, koste es, was es wolle. Augenblicklich könne er die Summe nicht beschaffen. „Dein Name ist ja nur xro komas
auf den Wechsel geschrieben, bester Freund,' hieß es in jenem Briefe. „Bewillige also nur ge trost die Forderungen Feldmanns, dem es wahrlich nicht darauf ankommen kann, ob er sein Geld mit Zinsen — und ich bin bereit, die höchsten zu zahlen — vier Wochen früher oder später erhält.' Dies Schreiben erhielt Heinz am siebenten August, worauf er nichts Eiligeres zu thun hatte, als zu seinem Hauswirt hinunter zustürzen. Der weißhaarige, alte Herr empfing ihn wie immer in der dunk len Hinterstube, zog die Kappe
vom Haupte, stellte die Pfeife an die Seite und fragte, womit er dem Herrn Leutnant dienen könne. Die Thür zum Nebenzimmer stand offen. Heinz aber dachte nicht daran, nachzusehen, ob die schöne Kläre etwa dort sei. „Bester Feldmann, mein Wechsel ist fällig, — haben Sie Ge duld, — noch vier Wochen Geduld. Nicht wahr, so lange werden Sie doch warten können, guter Herr Feldmann? Fordern Sie, so viel Sie wollen, nur verlängern Sie den Schuldschein. Sie wissen, ich habe das Geld damals
an Herrn Werner persönlich' abzugeben war. Die Weisung hatte Heinz dem Diener gegeben, und der brachte das Schreiben gewissenhaft wieder zurück. Ernst war verreist; er würde, wie der Bursche gehört, erst morgen abend nach Hause kommen. Am achten August hatte Heinz, des bevorstehenden Manövers wegen, in den Kasernen zu thun; am neunten, in aller Frühe, ward er zum Obersten entboten. Leichenblaß kehrte er zurück. Feldmann junior hatte den Wechsel beim Regiment eingereicht, selbstredend im Namen des Alten