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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 05.05.1900
Physical description: 20
.) ?s War ein prachtvoller Frnhlingsmorgen, als der junge Fleischermeister Rebus in seinem einsamen Jnnggesellen- zimmer aus tiefem Schlaf erwachte. Es war bereits sieben Uhr. Der junge Meister hatte die Zeit verschlafen. Am Abend vorher war er in lustiger Gesellschaft gewesen und hatte Wohl ein paar Glas über den Durst getrunken, nun mußte er unter den Folgen davon leiden, denn er hatte einen wüsten Kopf. Aergerlich fuhr der junge Meister auf seinem Lager in die Höhe. Was sollten seine Leute davon denken

einem kleinen See glich. Meister Rebus schimpfte. „Na,' dachte er, „der Tag fängt ja gut an!' Aber er beherrschte sich, ließ alles liegen wie es war und zog sich erst mal notdürftig an. Als er die Hosenträger anknöpfen wollte, bemerkte er, daß der Gurt des einen Trägers zerrissen war, — er besann sich um sonst, — es mußte wohl heute nacht im Rausch geschehe» sein; mit größter Seelenruhe nahm er ein paar andere Träger. Als er die Uhr einstecken wollte, suchte er sie vergebens, — erst nach längerem Suchen

fand er sie unter dem Bette mit zerschlagenem Glase, — auch daran war die Sumpferei schuld! Der junge Meister schimpfte wieder. Nun klingelte er. Das Mädchen kam. brachte den Kaffee und die Morgenpost. Erstaunt sah es den Meister von der Seite an. Das merkte er. „Na, was sehen Sie mich denn so an?' fragte er barsch, „da, wischen Sie das dort auf, ich habe eben Malheur gehabt.' Das Mädchen that schweigend ihre Arbeit, dachte sich aber ihr Teil und lächelte verstohlen. Auch das sah der junge Meister

ließ Meister Rebus alles über sich ergehen. Das scheint ja wirklich ein gnter Tag zn werden, dachte er nur. Eine halbe Stunde später war er im Laden. Kaum aber hatte er die Schwelle überschritten, als schon ein neuer Aerger ihn traf: eine alte Frau stritt sich mit der Ver käuferin herum, sie behauptete, ein Zwanzigmarkstück gegeben zu haben, während die Verkäuferin nur eiu Zehnmarkstück erhalten haben wollte. Aergerlich trat der Meister hinzu. Es ließ sich nicht feststellen, ans welcher Seite

das Recht war, und nach langem Hin und Her mußte er den Willen der schreienden Alten erfülle» uud ihr ein Zwanzigmarkstück zuerkennen. Kaum aber war dies geschehen und die Frau zum Laden hinaus, als ein Herr an den Meister herantrat und also sprach: „Ich kann Ihnen nur empfehlen, unseren neuen amerikanischen Kontrollapparat anzuschaffen, dann wird sich so ein Fall, wie ich ihn eben hier miterlebt habe, nicht mehr ereignen.' Meister Rebus dankte lächelnd und sagte nur: „Ich werde ans Ihr Angebot

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Lienzer Zeitung
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Page 26 of 28
Date: 24.07.1910
Physical description: 28
Nun hätte der Meister ja ebensogut ein anderes Haus kaufen oder auch sich selber ein eigenes Haus bauen können, aber dazu war er erstens zu bequem und haßte er die Unruhen des Umzuges, dann aber war er auch abergläubisch, denn er sagte sich: In dem alten Hause bist du reich geworden, hier bleib', denn in diesen Mauern wohnt dein Glück! Und so blieb trotz der Spannung zwischen Wirtin und Mieter jahraus jahrein alles beim Alten. Ungefähr ein halbes Jahr nach jenem Ereignis war Fritz Brückmann

, der so Knall und Fall entlassene Geselle Meister Antons, Plötzlich wieder im Städtchen. Jedermann wunderte sich darüber, am meisten der alte Meister selber, wenn er es auch niemand merken ließ. Doch Meister Rüstig sollte sich bald noch mehr wundern, denn eines Tages kam eine Anzahl Maurer und Zimmerleute in dem Städtchen an, die quartierten sich gegenüber von Herrn Anton ein, und nun begann dort drüben ein emsiges Treiben: Mauern wurden eingerissen, Schaufenster und Ladentür wurden dafür eingesetzt

, ein mächtiger Backofen wurde gebaut, und Tag um Tag, ja sogar halbe Nächte hindurch, wurde gearbeitet, so daß oft kein Mensch in der Nachbarschaft recht zur Ruhe kommen konnte. Uiü> bald wußte es das ganze Städtchen, daß Fritz Brückmann seinem früheren Brotherrn gegenüber eine neue Bäckerei etablierte. Meister Anton ward wütend, doch auch jetzt noch schluckte er seinen Groll herunter, zeigte allen Leuten gegenüber ein über legenes Lächeln und tat, als ginge ihn das alles gar nichts an. „Laßt

der alte Meister seinen Arger mir schlecht verbergen, und wenn ihn jemand nach seiner Meinung über das neue Etablissement fragte, gab er eine kurze und barsche Antwort. Das neue Geschäft aber reüssierte ganz außerordentlich. Natürlich wollte jeder im Städtchen sehen, was da Neues entstanden war, und deshalb war in den ersten Wochen das Lokal immer mit besucht. Aber es kam noch besser, denn der junge Meister bekam auf seine Eingabe bei der Behöcke auch die Schank gerechtigkeit, und so gingen

nicht nur die Damen und Jünglinge in die Konditorei, sondern auch die Herrenwelt pilgerte ins Cafs, i llwo es ein Glas vortreffliches Pilsener vom Fl ß gab, was bisher im Städtchen noch nicht zu haben gewesen war. Meister Nüstig wurde immer ergrimmter, und am meisten wurmte es ihn,-dcß er es jeden Tag mitansehen mußte, wie da drüben die Leute ein- und ausgingen, am liebsten ging er schon gar nicht mehr ins Borderzimmer, um sich die Laune nicht voll ständig zu verderben. „Laß nur,' tröstete

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Lienzer Zeitung
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Page 30 of 32
Date: 25.11.1911
Physical description: 32
aller Lippen und ein lähmendes Entsetzen bemächtigte sich der jungen Leute: die schöne Magdalena war am Arme verwischt und die Mutter Gottes hatte die Wange und das Kinn nicht mehr. „Jetzt ist es gefehlt um uns, der Meister wird uns alle davon jagen!' sagte einer. „Das wird sicher geschehen,' versetzte ein anderer, „indes werde ich auf die Entlassung nicht warten, ich geh' selber.' „Und ich auch!' fügte ein dritter hinzu. „Nur keine Angst, Kameraden, ich werde euch schon aus der schlimmen Lage helfen

des Meisters bewirkte bei den Schülern ein läh mendes Entsetzen: man hätte jedem der jungen Leute zu Ader lassen können, ohne daß ein Tropfen Blut geflossen wäre ... „Wer hat es gewagt, in mein Atelier zu dringen?' wetterte der Meister. Keiner getraute sich, zu antworten. „Ihr könnt euren Fehler nicht verbergen und macht mir mit eurem Schweigen die Galle kochen! Also nochmals, wer hat es gewagt, mein Gemälde zu beschädigen und dann zu verbessern? Wer war im Atelier?' „Wir alle,' antworteten zwanzig Stimmen

. ,Aber ihr habt nicht alle jenen Schaden verbessert.' ,Jch war es, Meister?' Der neue Schüler trat bescheiden, aber fest vor; es war ein junger, hübscher Mensch von etwa zweiundzwanzig Jahren. Einen Augenblick nur ruhte das Auge des Meisters scharf prüfend auf ihm, dann bot er ihm lächelnd die Hand, welche der Jüngling mit Tränen und Küssen bedeckte. „Du bist es, Antonio van Dyck? Und weshalb sandte dich van Paalen, dein ehemaliger Meister, zu mir? Was sollst du hier?' „Ich soll malen lernen', erwiderte

Antonio bescheiden. „Malen? Aber das kannst du ja schon, mein lieber Freund! Du kannst jederzeit von mir gehen, denn ich kann dich nichts mehr lernen, nichts mehr. Du mußt nach Italien gehen, mußt dort die großen Meister studieren, in Rom, in Florenz, in Venedig, denn nur mehr dies fehlt deiner vollendeten Künstlerschaft. Rur mehr einen Rat habe ich dir zu geben, und das wird der letzte sein ... Es gibt Leute, die sich einbilden, das Porträt entehre den Pinsel des Künstlers. Das ist unwahr

, ein gelungenes Porträt hat sein Verdienst und dieses Verdienst wird das deinige sein. Ich erkläre dich jetzt schon als den Meister des Porträts und damit als meinen Meister. Das sage ich, der ich Peter Rubens heiße.' Sechs Monate später begegnen wir unserem van Dyck, wie er auf einem Pferde, welches ihm Rubens zur Verfügung stellte, langsam nach Brüssel zu reitet. In der Nähe des reichen, großen Dorfes Savelthem überholten ihn zwei Bauern, die denselben Weg nahmen und ihm ihre Bewunderung

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Lienzer Zeitung
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Page 14 of 28
Date: 29.12.1906
Physical description: 28
Hr. 109 Hr. Gottfried Starzacher, Oberkond. „ 110—III „ Dr. Hermann Jesfer, Bahnarzt s. Fam. ' ' „ 112 „ Hieron. Weiler, Hausbesitzer. „ 113—116 „ Carl v. Erlach, Apotheker s. Fam. „ 117 „ Jos. Tschurtschenthaler, Bäcker meister. „ 118—119 „ Alois Herrnegger jun,, Privat, s. Frau. „ 120—121 „ And. Curter, Tapezierer s. Frau. „ ' 128 „ I. Bodner. „ 123—124 „ Carl Jnwinkl, Gastwirt s. Frau. „ ' 125 „ Willibald Nußbaumer. „ 126 „ Joh. Folie, k. k. Bezirks-Wacht meister. „ 127—128 „ Jakob Stefaner

, Fleischhauer s. Fam. „ 129—130 „ Eduard Solderer, Kaufmann, s. Fam. ,, 131—132 „ Johann Nagler, Stadtkoop. in Sterzing. „ 133 „ Hans Gasser Kupferschmied. ,, 134—138 „ Josef A. Rohracher, Bürger meister s. Fam. „ 139 „ And. Präprost, Kaufmann. „ 140—141 „ Jos. Wimmer, Gerbermeister s. Fam. „ 142—143 .. Dr. Anton Wurnig, Stadt arzt s. Fam. „ 144—145 „ Franz Guggenberger s. Frau. „ 146—147 „ Jos. Sailler, Konditor s. Frau. „ 148—149 „ Jos. Steidl, Kaufmann s. Frau. 150—151 Anton Trojer, Glasermeister s. Frau

. „ 152—153 Fr. Marie Wtw. Eugl s. Fam. „ 154—157 Hr. Alois Herrnegger, Kaufmann s. Fam. „ 158—159 „ Konrad Ladstädter s. Frau. „ 160—161 „ Jgnaz Ganzer, Hafner s. Fam. „ 162—164 „ Jos. Tabernig, Holzhändler s. Frau. „ 165—166 „ Alois Vergeiner, Gastwirt s. Fam. „ 167—168 „ Jos. Thalmann, Privat s. Frau. „ 169—170 „ And. Duregger, Hausbesitzer s, Fam. „ 171—172 „ Eng. Marchetti, Kupfer schmied s. Frau. „ 173—174 „ Jakob Stugger, Schmied meister s. Frau. „ 175—176 „ Pet. Gaffer, Hausbesitzer s. Frau

, Holzhändler s. Frau. „ 199—200 „ Peter Biedner, Weinhändler s. Frau. „ 201—202 „ Johann Müller, Müllermei ster s. Frau. „ 203—204 „ Johann Tscharnig, Hausbe sitzer s. Frau. - „ 205—206 „ Eduard Tscharnig, Schlosser meister s. Frau. „ 207—208 „ Franz Leitinger, Schuhma chermeister. Hr. 209—210 „ Johann Leitinger, Bahn- marqueur s. Frau. „ 211 „ I. Perz, Oberkond. i. R. „ 212—214 „ Theodor v. Hibler, Kaufmann s. Fam. „ 215—216 „ Marian Wanner, Sägenbe sitzer s. Fam. „ 217—218 „ Anton Del Zotto, Handlung

s. Frau. ., 219—220 „ Jos. Baumgartner, Gastwirt. „ 221—222 „ Jgnaz Falkner, Schuhmacher meister. „ 223—232 „ Leo v. Hiblers Erben. „ 233 „ Johann Ortler, Dienstm.-Jnst. „ 234—236 „ Roman Pazelt, Südbahnrest, s. Frau. „ 237—238 „ Carl Hofmann, Professor. „ 239—240 Fr. E. Vollmer, Hofratswitwe. „ 241—242 Hr. Wil. Hofmann, Buchhandlung s. Fam. „ 243—245 „ Hugo Hofer, Hausbesitzer s. Frau. „ 246 „ Johann Chiochetti, Goldar beiter. „ 247 Fr. Maria Widmayr. ,. 248 „ Maria Elisabeth Ebner, Haus besitzerin

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 28
Date: 05.07.1902
Physical description: 28
weinten Nngen umher; Fritz hingegen ließ den Kopf nicht hängen, denn er vertraute auf seine Kraft und auf das Glück, das jeder wahren Liebe immer noch hold ist- Aber eines Tages kam der unausbleibliche Krach. Meister Rüstig kam hinter die ^erwandte,^ nai^ der Hauptstadt reisen, uud dem jungen Gesellen wurde sehr ener gisch bedeutet: ent weder, oder! d. h. entweder gieb jede Hoffnung auf — oder den Dienst! UudFritzBrück- manu war mann haft genng, dem alten Hartkopf zu trotzen — er ver zichtete

nicht auf seine blonde Else, uud deshalb spedierte Meister Rüstig ihn mit einem Millionen-Douuerwetter an die frische Luft. Lächelud, wenn auch uicht leichten Herzens, zog der juuge Manu von dauuen. Er war ja mutig und stark, verstand sein Handwerk, uud sein Liebchen hatte geschworen, treu an ihm festzu halten. Also musjte es auch eines Tages wieder besser kommen! So zog er ans dem Städtchen sort, und niemand wußte, wohin er ging. Acht Wochen gingen ins Land. Da, eines Tages war Fritz Brückmann plötzlich

wieder da. Jedermann wnnderte sich; Meister Rüstig nicht am wenigsten. Fritz aber sprach zu keinem Menschen darüber, so viel man ihn auch ausforschte, was er nnn vorhatte. An einem schonen Frühlingstage kam ein Trupp Maurer und Zimmerleute im Städtchen an, die quartierten sich gegenüber von Herrn Antou Rüstig ein, uud uuu begann dort drüben ein emsiges Treiben: Mauern wurden eingerissen, Schaufenster und Ladenthür wurden dafür eingesetzt, ein mächtiger Backofen wurde Lebant und Professor EugclhardS Wotansgruppe

l>n Hannover in den Anlagen am Provinzialmusenni aufgestellt.) Photographie von W. Wehrhahn in Hannover. (Mit Text.) Brückmanu seinem frühereu Brotherrn gerade gegenüber ein Kon kurrenzgeschäft etablierte. „Laßt ihn nur, den Grünschnabel,' Pflegte der ergrimmte Meister zu sagen, „laßt ihn nnr aufmachen; er wird schon bald genug wieder zumachen müssen!' Aber der junge Mensch kümmerte sich sehr wenig um dies oder jenes Geschwätz; ruhig ging er seinen Weg weiter, denn er wußte ganz genau

, was er wollte. Nach einem Monat war das neue Geschäft fertig und strahlte im Glanz seiner prächtigen Neuheit. Nicht nur eine Bäckerei war da entstanden, sondern etwas für das Städtchen ganz neues: eine Konditorei und ein „Cafe' — Und Meister Rüstigs Laune war jetzt derart schlimm, daß je dermann, der ihn kommen sah, einen Bogen machte, um ihm ans deni Wege zu gehen. Narürlichwoll- te jeder sehen, was da Neues eutstaudeu war, nnd deshalb war in den ersten Wochen das Lo kal immer gut besucht; aber es wurde uoch bes ser, deuu

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 20
Date: 29.06.1901
Physical description: 20
. (Nachdruck Verb.) ^leischermeister Weber war nun bereits dreiunddreißig Jahre »G und noch immer war er Junggeselle. Das war um so mehr zu verwundern, als er ein stattlicher Manu von guter Erziehung nnd mit liebenswürdigem Wesen war; anch wohlhabend war er, denn seine Fleischerei und Wurstfabrik warf einen schönen Nutzen ab. Und trotz alledem blieb der juuge Meister ein einsamer Mann. Seinen Freunden war das ein Rätsel. Oft schon hatte man ihm wahrhaft verlockende Heiratsangebote gemacht, immer aber wußte

der junge Meister mit Geschick nnd Energie allen Vorschlä gen zu entschlüpfen, so daß zuletzt selbst seine besten Freunde es aufgaben, ihn zur Ehe zu bewegen- Alle zerbrachen sich die Köpfe darüber, aber den wahren Grund, so viel man auch kombinierte, kannte niemand. Fleischermeister Weber war nämlich verliebt, echt nnd recht ver liebt bis über beide Ohren, wie ein junger Mensch es nur sein kann. Er hatte ein junges Mädchen im Geschäft, die als erste Ver käuferin fungierte, zugleich aber anch

in der Wirtschaft uud im Haushalt nach dem Rechten sah. TieseZ junge Mädchen hieß Ääthe Richter uud war eiu frisches, lebhaftes Kind von zweiundzwanzig Jahren; ihre Eltern waren früh gestorben; so hatte sie sich zeitig an eigene Lebensführung und Selbstständigkeit gewöhnen müssen, und daher kam es auch, daß Meister Weber zu ihr eiu unbeschränktes Zutraue» besaß, denn seit sie im Hause war, ging alles wie am Schnürchen. In dieses junge Mädchen hatte Meister Weber sich verliebt. Das Kraftvolle und Lebensfrische

für den einfachen, schlichten Mann mit den blauen, trenen Angen; äußerlich aber verriet sie ihr Gefühl nicht im geringsten, im Ge genteil, nun wurde sie, sobald sie mit deni Meister zusammenkam, zurückhaltender deuu je, oft sogar fast höflich kühl; uud alles das uur deshalb, um beim Meister nicht die Meinung zn erwecken, als wolle sie sich ihm aufdrängen. So lebten sie einige Monate nebeneinander hin, jeder mit seiner geheimen Onal kümpfend. Da endlich siegte in dem jungen Mädchen der Verstand; sie sagte

sich: wenn er nicht von selber zu sprechen ansängt, dann muß ich ihm eben mit List und Klugheit beizukommen suchen; nnd sie ersann nun ein Mittel, um den verliebten und so verschüchterten Meister eifersüchtig zu machen. Und nun ereignete sich das Merkwürdige. Vormittags um nenn Uhr kam jeden Tag ein junger Mann in den Laden, nm sich Belag oder Würstchen zum Frühstück zu kaufen. Dieser junge Mann machte dem Fränlein Käthe schon seit langer Zeit den Höf, natürlich stets ohne Erfolg. So war das bisher

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 30
Date: 18.01.1908
Physical description: 30
Erste Beilage zu Nr. 3 der „Lienzer Zeitung' vom 18. Jänner 1908. Borgen macht Sorgen. Von Meister Tobias. Weg mit der Borgwirtschaft, damit unser altehrwürdiger Handwerkerstand wieder zu Ehren kommt und sich das Wort unse rer Väter wieder bewahrheitet: „Handwerk hat goldenen Boden!' Der goldene Boden ! Das ist's! Heut zutage glaubt gar mancher, der sich den Wind der modernen Ideen hat um die Nase gehen lassen, erst muß ein goldener Boden, nämlich ein entsprechendes Kapital chen

verhängnisvoll gewor den. Da kommt so ein Reisender mit Zy linder und geöltem Mundwerk in die Werk statt und preist seine Schätze an. Der Meister könnte vielleicht dies und jenes brauchen. Muß er's sosort bezahlen, kauft er wohl nur für 20 oder 30 Kronen und auch nicht gerade jetzt, sondern wenn er's eben braucht. Nun aber ist der Reisende da und redet ihm zu, sich gleich auf län gere Zeit zu versorgen. Mit dem Bezahlen eile es nicht so, er gebe ihm drei Monate Ziel und wenn's dann nicht gerade paßt

, so lasse seine Firma auch noch mit sich reden. Und so weiter. Das ist natürlich sehr verlockend. Der Meister denkt, wenn er größeren Vorrat hat, kann er seinen Umsatz erweitern und eh's zum Bezahlen kommt, hat er alles mit Profit schon längst wieder herein. Nebenbei schmeichelt es ihm auch oft, daß er überhaupt Kredit hat. Und na — kurz uud gut! Der Meister sagt sich: Wenn schon, denn schon! Und der Reisende trägt schließlich eine Bestellung nicht - auf 20 oder 30 Kronen, sondern auf 200 oder 300

etwas Schlimmes finden, wenn jemand sür eine Arbeit, die er geleistet, sogleich sein Geld verlangt. Diese Zimperlichkeit bei derReck- nnngsvorleguug ist bei den Handwerkern weiter verbreitet, als man glaubt. Es gibt Meister, die, — wenn sie beim Abliefern nach der Rechnung befragt werden, — erklären: „Ach, das eilt ja nicht! Ich schicke sie gelegentlich!' Als ob das Bezah len nur so 'ne Nebensache wäre, auf die es dem Meister gar nicht weiter ankommt! Und so kann es sich ereignen, daß ein fleißiger Handwerker

große Bestellungen machen und dann sich ihrer Zahlungspflicht prinzipiell entziehen, will ich gar nicht reden. Die sind schließlich doch nur ganz vereinzelt. In der Mehrheit ist der Handwerksmeister selbst schuld, indem er eben zu lange gewartet hat, bis er seine Rechnung einzog. Ich kenne Meister, die nur dann ans Rechnnngsansschreiben gehen, wenn sie Geld brauchen. Da ist morgen oder übermorgen ein Wechsel fällig oder eine größere Zahlung zu leisten und nun heißt's, Geld schaffen. Dann macht

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Lienzer Zeitung
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Page 6 of 24
Date: 15.03.1902
Physical description: 24
wie Meister Naz den Lehrling in den Gesellenstand erhob, schildert Rosegger fol gendermaßen: „WaS Dich angeht. Peter, so braucht'S nur, daß ich nächst Erchtag sag': Die drei Jahre find auS — und Du bist frei. DaS Lehrstück schenk ich Dir. willst aber ein'S ablegen, so geh' heim und mach' Deinem Vater eine neue Joppen. Wird froh sein. — Bei mir hast die Wochen neun zig Kreuzer und kannst eS mit der Zeit noch auf einen Gulden bringen. Wer mehr geben kann heut- zutag, der zwickt'S den Kunden ab. Ich thue

, was recht ist.' Gegen Rosegger der es auf dem Gebiete der Schneiderei nie zu einwandfreien Leistungen bringen konnte, hat Meister Naz stets eine verzei hende Milde an den Tag gelegt. Als das vorer wähnte Lehrstück, die Joppe, da und dort gründ lich mißrieth und die Nachbarsleut' den Meister auf dieses Vergehen aufmerksam machten, da er wiederte er barsch: „Ueber meinem Gesellen seine Arbeit hat Niemand zu lachen!' Ueber den Ab schied von Meister Naz berichtet Rosegger: „Gibst das Handwerk auf?' fragte

der Meister. „Frei lich möcht' ich mein Glück anderswie Probiren.' „Da hat mau'S!' rief der Meister und erhob sich, „so lang's ein Elend war mit Dir, hab' ich Dich gehabt, jetzt weil Du zu brauchen wärst, läufst mir davon!' Erstart stand ich da und heftete meinen Blick auf den Meister. „Meinetwegen geh' nur/ versetzte er, „ich möchte keine Schuld haben und mir nit vorwerfen lassen, ich' wär' Dir zu Deinem Glück hinderlich gewesen, 's mag Dir ja recht gnt gehen, ich wünsche es.' Und beim Ab schiede drückte

der Meister dem scheidenden Roseg ger zwei Geldstücke, die zusammen fünfzehn Kreuzer ausmachten, in die Hand. Kegierungsjahre der Päpste. Unter der langen Reihe der Päpste, die seit dem Jahre 42 den Stuhl Petri inne hatten, erlebten bis jetzt nur zwei den 25. Jahrestag ihres Pontifikats. St. Pe trus, der Stammvater der Päpste regierte von 42 bis 67, also 25 Jahre und es galt früher für das prädestinirte Loos aller seiner Nachfolger, daß sie die „Jahre Petri' nicht erreichen, geschweige denn überschreiten

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Page 22 of 24
Date: 29.09.1900
Physical description: 24
sein, dem niemals fiel das Wandern ein/ heißt es in dem Müller'schen Liede. Und man möchte hinzusetzen, das muß überhaupt kein richtiger Handwerker sein, den nicht einmal die Sehnsucht übermannt hat, die Sehn sucht, hinwegzuziehen in die Welt. Denn wer nicht selbst einmal am Wanderstabe die Lande durchzog, das war kein richtiger Ge selle, und er wird auch nur selten ein richtiger Meister werden. Und gerade das Unstete im Wanderleben ist es, was der Sache Reiz verleiht. Kaum ist der Geselle wenige Wochen am Orte

doch auf seiner Reise für manch fröhlichen Gesellen, der ihm immer ein lieber Freund bleibt. Freilich aber auch mag er Wohl mit manchem Schurken Hand in Hand gewandelt sein. Aber nur zu schnell geht sie hin, die Zeit fröhlicher Jugend und Ungebuudenheit. Wer ein tüchtiger Meister werden will, der wird nicht im Wandern bis ans Lebensende sein Heil suchen, der wird dann um so emsiger zum Handwerkszeug greisen und draußen in der Welt sich das anzueignen versuchen, was ihm kleinliche Ver hältnisse daheim

und eine neue Exi stenz zu gründen. Und das ist schon schwerer. Aber mit dem Gottvertrauen einer starken Seele finden auch diese eine Statt auf Erden, und als juuger Meister läßt sich dann der Vielgereiste nieder — fern seiner Heimat, um sich eine neue zu erringen. Doch ist nicht alles so leicht geschehen, um diesen Punkt zu erreichen, und vielerlei Gefahren, Not und Sorge gab es zu überwinden, aber wer nur gläubigen Herzens seinen Teil schafft und sich nicht nur auf eigene Kraft verläßt

, der wird auch durchdringen und Segen ernten. Und wenn er dann rückwärts schaut und der Tage gedenkt, wo er noch, unbekümmert um das Heute und Morgen, in jugendlicher Begeisterung hätte die Welt stürmen mögen, dann wird ihm klar und sonnenhell daraus hervorleuchten die Poesie seines Berufes, die all sein Treiben immer umgab, die ihm, wenn er sie recht in sich auf zunehmen verstand, stets ein Leitstern auf seinem Lebenswege war. Was für ein entzückendes friedliches Bild ist es, wenn der alte Meister vor der Thür

seiner Werkstatt steht, die sehnigen Arme über- einandergeschlagen, behaglich sein Pfeifchen schmauchend, dem Leben und Treiben auf der Straße zusieht. Da kann man nicht vorüber gehen, ohne sein Haupt vor dem ehrwürdigen Alten zu entblößen, ihm ein „Guten Tag, Meister' zuzurufen, und in diesem Gruße liegt gleichzeitig das andere: Gott segne das ehrbare Handwerk! So hat man überall, wohin der Blick sich wendet, Gelegenheit, die Poesie des Handwerks zu erkennen, und sie selbst hat auch beredten Ausdruck gefunden

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Page 18 of 20
Date: 29.06.1901
Physical description: 20
Meister Weber war außer sich. „Ich werd' es Ihnen vertreiben, den innren Mädchen, die in meinem Schutz stehen, nachzusteigen!' „Aber Herr, so lange die Damen in Ihrem Geschäft sind, mögen sie ja unter Ihrem Schutz stehen, wenn sie aber einen freien Sonntag haben, dann brauchen sie darüber, was sie beginnen wol len, Sie doch nicht erst zu fragen!' Immer mehr schwoll dem Meister die Zornader an. „Sie stellen Fräulein Richter nach!' schrie er und hob den Stock. „Und wenn wir dies thuu, danu geht

es Sie auch nichts an!' „Fräulein Richter ist von heute an meine Braut, nud wenn Sie jetzt auch nur uoch eine von Ihren schnoddrigen Redensarten machen, daun giebt's ein Malheur!' Und da sahen die beiden gefoppten Liebhaber ein, daß es doch wohl geraten sei, still zu seiu und möglichst schnell zu verschwinde». Langsam und nachdenklich ging der Meister nach Hanse. Er wollte sogleich seiu Zimmer aussuchen, im Wohnzimmer aber trat ihm das kluge Fräulein Käthe mit eiuem frohen Gesicht entgegen. „Ich danke Ihnen, lieber Herr Weber

, das; Sie mich vou den beiden dummen Juugeu befreit haben!' „Woher wissen Sie denn das?' fragte Meister Weber erstaunt. Käthe lächelte. „Unser Nachbar Müller giug zufällig vorbei am Floraplatz und hat somit die ganze Scene mit angehört.' „Tann hat er also alles gehört?' — Der Meister wurde immer verlegener. „Alles!' sagte Käthe und lächelte verschämt. „Er hat mir sogar schon gratuliert.' Und da lachte der junge Meister befreit auf und rief: „Na, wen» Du es daun doch schon weißt, dann brauch' ich es Dir ja gar

vorbei gegangen war, sondern daß sie ihn heimlich als Beobachter hingeschickt habe.' Und da lächelte Meister Weber, umfaßte und küßte sein Weib chen inuig und herzhaft, indem er sagte: „Du bist eben meine klnge Käthe, der ich sogar auch dies noch verzeihe!' Lord Nelsons Schützling. /H^s war an einem schönen warmen Frühlingsmorgen, die eng- «A ? liiche Flotte lag vor Portsmonth und erwartete das Signal zum Klarmachen und Absegeln. Auf dem Flaggschiff war alles in geschäftiger Bewegung, um den Admiral

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Page 19 of 20
Date: 05.05.1900
Physical description: 20
Soeben wollte er einen neuen Brief beginnen, als ihm Besuch gemeldet wurde. Papa Bender kam selbst. Meister Rebus war einen Augenblick starr, denn er ahnte Furcht bares, aber dennoch nahm er sich zusammen und spielte den Kavalier. Der alte Herr aber war empört. „Hören Sie, lieber Meister/ begann er, „was ist das für ein Gerede, das man mir heute nach mittag zugetragen hat?' Und ganz verlegen antwortete der junge Fleischermeister: „Ver ehrter Herr Bender, ich bitte vielmals um Entschuldigung

, daß ich Ihnen diese fatale Situation bereitet habe! Gestern abend, als ich ein wenig heiter war, habe ich zu viel geschwatzt.' Der alte Herr wollte loswettern. Der junge Meister aber unterbrach ihn: „Sehen Sie, Herr Bender, ich wollte ebeu an Sie schreiben. Ich liebe Ihre Tochter Frida, und ich glaube, daß ich ihr auch nicht ganz gleichgültig bin. Geben Sie mir Ihre Tochter zur Frau, lieber Herr Bender!' Nun war es heraus. Er stöhnte und wischte sich den Angst schweiß mit dem Tuch von der Stirn. Plötzlich lachte Papa

Bender. „Ja, wie sehen Sie denn aus, Meister! Sie sind ja urplötzlich zum halben Neger geworden!' Meister Rebus sah in den Spiegel. Sein Gesicht war halb beschmiert mit Tinte. Er hatte das Tuch vergessen. Wieder wollte er loswettern, besann sich aber noch rechtzeitig und sagte lächelnd: „Ich habe eben heute meinen Unglückstag.' Auch Papa Bender lächelte, als er sagte: „Nun, dann seien Sie heute abend unser Gast; vielleicht bringt Ihnen das mehr Glück.' Damit empfahl er sich. Meister Rebus

. „Na, ihr seid wohl schon einig, Kinder?' fragte lachend der alte Herr, als er sie so überraschte. „Da kann ich natürlich nichts mehr dagegen haben.' An diesem Abend noch wurde die Verlobung gefeiert, als der junge Meister neben seiner glückstrahlenden Braut saß, sagte er lächelnd: „So ist denn dieser Unglückstag doch noch ein Gliickstag für mich geworden.' Eckhof und Engel. . om 29. September bis zum 16. Oktober 1774 spielte der Wei- mar'sche Theaterdirektor Abel Sehler mit seiner Truppe iu Wäsers Bude

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Page 3 of 6
Date: 10.01.1942
Physical description: 6
aus der Privatwerkstätten der Meister beigestellt und im neuen Arbeitsraum untergebracht. Arbeitstische, Stühle und alles anders Zubehör wurde aus der Heimwerkstätten herbeigeschafft. Das alles ivar das Werk einer knappen Stunde. Dann ging es bereits mit Hochdruck an die Arbeit. Im Werksaal wird serienmäßig gearbeitet Auf Anordnung deö Obermeisters wurde die Arbeit serienmäßig aufgeteilt. Da stehen einige erfahrene Meister an langen Tischen. Sie prüfen mit sachkundigem Blick die vorliegenden Woll decken, Pelzstücke

, Felle usw. Je nach Qualität und Größe werden die Muster ausgezeichnet. Dann wandern die Stücke weiter. Am nächsten Tisch stehen andere Meister. Sie beschäftigen sich den ganzen Tag mit dem Ausschneiden der vorgezeich neten Muster. Unaufhaltsam geht die lange Schneiderfcheere durch Wolldecken, Felle, Pelze und andere Stoffe. Die einzelnen Musterteile häufen sich zu kleinen Bergen. Nebenan rattern rund 15 Nähmaschinen Schneidermeister und Schneiderinnen, Gesellen, Gehilfinnen und Lehrlinge haben fich

, als die ganze Arbeitsleistung kostenlos erfolgt. Nur an etwa bedürftige Berufskollegen wird eine kleine Ver gütung bezahlt. Für die einzelnen Schneider und Schneiderinnen ist allein schon die Arbeit bei die sem Gemeinschaftseinsatz schwerer als daheim, weil mit Rücksicht auf die höchstmögliche Produktions leistung hier alles serienmäßig gearbeitet werden muß. Wenn beispielsweise ein Meister, der daheim doch abwechslungsweise mal dies mal jenes arbei tet, von morgens 8 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 19 Uhr

„Bajazzo' wurde von Costa Milona eine Ro manze gesungen, die äußerst wirkungsvoll war. Zum glanzvollen Höhepunkt Costa Milonas Auf treten wurde sein Solovortrag der Romanze aus Pueeinis Oper „Das Mädchen aus dem goldenen Westen'. Costa Milona verstand Puceini ganz auszuschöpfen. Seine klare und volle Stimme steigerte sich zu solcher Ausdruckskraft, daß die wuchtige Klangfülle noch im Schweigen den Saal erfüllte. Man erlebte Puceini, jenen größten ita lienischen Meister nach Verdi, jenen Meister

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Page 13 of 16
Date: 13.05.1939
Physical description: 16
volkswirtschaftlich und tech nisch wichtigen Vorschlägen wenden. Vertrauen im Betrieb. Der Zustand eines jeden Betriebes, seine Leistungsfähigkeit und die Möglichkeiten seiner Leistungssteigerung hängen ganz we sentlich von der geistigen Einstellung der Menschen ab, die in ihm arbeiten. Das gilt für den größten Fabriksbetrieb ebenso wie für die kleinste Handwerkstätte. Wo Meister, Gesellen und Lehrlinge in ka meradschaftlichem Geiste an einem Strang ziehen, wo die Erkenntnis allen bewußt ist, daß die Arbeit

über ihren materiellen Ertrag hinaus das ideelle Band ist, daß sie alle miteinander zum eigenen und zum Wohl des Bolksganzen verbindet. Als Beispiel diene eine Berliner Auto reparaturswerkstätte, in der, am verkehrs reichsten Teile Berlins, neben dem Meister 30 Gesellen, Lehrlinge, Büroangestellte be schäftigt sind. Zu einer Autoreparaturs werkstätte gehört ein umfangreiches Lager zum Teil recht wertvoller Materialien. Die gute Organisation dieses Lagers ermöglicht erst den reibungslosen Ablauf der Arbeit

. In den meisten Autowerkstätten uirtersteht das Lager einer scharfen Kontrolle und es ist keinem Monteur möglich, ohne diese Kontrolle auch nur eine Schraube ausge händigt zu erhalten. Diese Kontrolle kostet Zeit und Arbeitskräfte. In der genannten Werkstätte nun hat man beides gespart. Der Meister vertraut seiner Gefolgschaft so vollkommen, daß es, theoretisch, jedem Ge folgschaftsmitglied möglich wäre, sich, ohne daß es sofort bemerkbar wäre, von den Materialien soviel anzueignen

, wie es nur wollte. Dies geschieht aber nicht. Niemals, erklärte der Meister, wird ein Mann seiner Gefolgschaft auch nur eine Schraube mehr dem Lager entnehmen, als er für feine Arbeit gebraucht. Das Vertrauen, das der Meister seiner Gefolgschaft entgegenbringt, hat nicht nur das gleiche Vertrauen erzeugt, sondern die Selbstdisziplin, die Arbeits freude und den kameradschaftlichen Geist gestärkt. Die Wirkungen sind im Betrieb deutlich sichtbar. Nicht nur, daß er trotz beschränkter Raumverhältnisse sauber und ordentlich

zugeht. „Wir ziehen hier alle an einem Strang', erklärte der Meister, und es ist ihm und jedem aus seiner Gefolgschaft klar, daß dieses „An-einem-Strang-,ziehen' dieVor- aussetzuug sür die gute Leistung und für eine stete Leistungssteige rung ist, ganz abgesehen davon, daß dieses „System des Vertrauens' das Kontrotl- system und damit Arbeitszeit und Arbeits kraft fPart. Sprechtage für Hausgehilfinnen und Hausfrauen! Die Kreisfrauenwalterin Mcni Lugger hält jeden Dienstag von 2 bis 5 Uhr nach mittags

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Page 6 of 10
Date: 23.11.1940
Physical description: 10
leiter, alle Gäste und Mitwirkenden und er öffnete den vor allen Dingen von unserer Jugend gut besuchten Abend. Bürger meister Winkler, der Kreismusikbeauf tragte für den Kreis Lienz, erinnerte an die großen deutschen Meister, deren Werke Ewigkeitswert haben. Die Arbeit der Mu sikschule für Jugend und Volk in Lienz wird dadurch gekennzeichnet, daß das Konzert unter Leitung von Paul Pfeiffer fast durchwegs von Schülern durchgeführt wur de. In der Vortragsfolge erschien zu Ehren seines Todestages

hauptsächlich Franz Schubert. Das Programm wickel te fich folgendermaßen ab: 1.) G. F. Hän del: Festmusik in B-Dur; 2.) Schubert: „Sah ein Knab' ein Röslein steh'n; 3.) Deutsche Tänze aus der Zeit Schuberts, für drei Klarinetten, drei Blockflöten und Kontrabaß; 4.) K. Meister: Suite: „Mit Mann und Roß und Wagen', für drei Violinen, drei Blockslöten und einstimmigen Chor; 5.) Drei Sätze sür kleines Kammer orchester von einem unbekannten Meister; 6.) Zwei Volkslieder (Mädchenchor); 7.) Schubert: Menuett

- gruppe. Abschließend sprach Kreispropagandalei ter Hans Oberdorfer nochmals kurz über den Sinn der echten Hausmusik und dankte allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten. So wurde der Tag der deutschen Hausmusik in Lienz unter Zusam menfassung verschiedener Laienkräfte zu einem würdigen Gedenken der Mufik und ihrer großen Meister. Wer diefe Stunden miterlebte, mußte sich der Hausmusik wieder neu verbunden fühlen. Sie weiterhin zu pflegen, soll unsere vornehmste Aufgabe sein. Paul Pfeiffer

erhielt Inner- kofler mit 60 Ringen (zugleich der beste Schütze des Tages), den zweiten Franz F ö- ger mit 58 Ringen, den dritten Franz Benesch mit 58 Ringen, den vierten Leonhard Bodner mit ebenfalls 58 Rin gen. Den Trostpreis erhielt Anna Ober lohr: Ein kleines Schießgewehr mit der Inschrift „Früh übt sich, wer ein Meister werden will'. Die Sammlung und das Schießen ergaben zusammen den Betrag von 212,20 Reichsmark, was zur Gänze dem KWHW abgeliefert werden konnte. Ebenso w!e gszpsl- F tsne sspit

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Page 7 of 12
Date: 23.12.1939
Physical description: 12
- insbesondere ihrer im felde stehenden Söhne - meinen herzlichen Glückwunsch! heil Hitler! Der Bürgermeister- Emil lvinkler. Hier spricht die Deutsche Arbeitsfront Meister Heist Euch gegenseitig mit Arbeitskräften aus! Aufruf der DAF an das Handwerk Durch die Einberufung zur Wehrmacht ist in vielen Handwerkszweigen starker Mangel an Arbeitskräften eingetreten. In mancher Handwerksstätte sind mit dem Meister auch die Gesellen heute unter den Fahnen. Hier steht — worauf das deutsche Handwerk in der DAF

nochmals aufmerk sam macht — die Meisterfrau allein auf sich angewiesen und versucht mit heißem Be mühen, den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden. Aber wie ihr alle wißt, gerade jetzt ist das Geschäft in vielen Handwerks- zweigen am lebhaftesten. Hier genügt die Kraft der Meisterin allein nicht und des wegen rufen wir die Meister zur gegenseiti gen Unterstützung auf, denn neben den Werkstätten, aus denen viele oder gar alle Männer fort mußten, sind Werkstätten vor handen, in denen noch fünf

und sechs, manchmal sogar mehr Arbeitskräfte vorhan den sind und wo außerdem noch der Meister daheim bleiben konnte. Eine behördliche Regelung läßt sich hier nicht durchführen, denn zufällig hat der eine Meister einen alten Betrieb mit älteren Gesellen, die nicht mehr wehrpflichtig sind, der junge Meister aber, der neu anfing, hatte junge Gesellen. Daraus erklärt sich die verschiedene Entwicklung. Am Handwerk selbst liegt es, hier wenig stens für die drängendsten Tage der Arbeit einen Ausgleich

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Page 27 of 28
Date: 18.07.1903
Physical description: 28
des kranken Tondichters, die hievon hörten, boten ihm in zarter Weise ihre Unterstützung an. Während die eine sich dem Hausbesitzer gegenüber erbot, heim lich die Hälste dazu gebe» zu wollen, ließ eine andere. Miß Stir- ling, 15,000 Franken in einem Convert seiner Pförtnerin zur Weiter beförderung an den Meister zukommen. Mehrere Tage vergingen, ohne daß eine Veränderung in den Verhältnissen Chopins eintrat, nnd Miß Stirling war daher über das Schicksal ihrer Sendung sehr bennrnhigt. Sie stellte endlich

die Psörtnerin, eine verschmitzt dreinschauende Alte, zur Rede, allein diese wollte alle Briefe, die für Chopin angekommen waren, ihm stets sogleich ausgeliefert habeu. Nunmehr erfand Miß Stir ling ein Märchen und erzählte dem kranken Meister, sie habe für ihn in die Lotterie gesetzt und sein Los habe 15,000 Franken ge wonnen; ob er diese durch die Pförtnerin erhalten habe? Chopin wußte von nichts und die Summe schien verloren, da mau es nicht anf einen Prozeß ankommen lassen wollte. Da hatte der Meister

damit anführen kann.' Dieser Alexis war ein Wahrsager, der damals bei den Parisern in hohem Ansehen stand. Die Fran lachte verschmitzt über Chopins Einfall, entfaltete ihr Haar nnd schnitt ein Stück davon ab. Kanm war der Meister im Besitze desselben, so rief er, die Alte scharf ansehend, aus: „So, nun wird man alles wissen, was Sie tun!' Die Pförtnerin wurde bleich vor Schreck, sie begann zu zittern und gestand gleich darauf uuter Tränen, daß sie das Geld in dem Convert bemerkt und für sich behalten

habe. Durch diese gelungene List kam der Meister wieder zu dem Gelde und konnte sich neu eiurichten. Z. Kelöemjamkeii. »,ch ruhe still im hohen grünen Gras Und sende lange meinen Blick nach oben, xt?^<^Vvn Grillen rings umschwirrt ohn' Unterlaß, Bon Himmelsbläue wundersam umwoben. !..?S yiij, schöne weiße Wolken ziehn dahin Dnrchs tiefe Blau, wie schöne, stille Träume; — Mir ist. als ob ich längst gestorben bin Und ziehe selig mit durch ew'ge Räume. Hermann Alliners. Wichtiger Ausgang. Die Mutter

nichts vergessen, muß sie doch zeige», daß sie auch schon etwas leisten kann. Kaulbach erweist sich auch in diesem Bilde als Meister seiuer Kunst und der ernst-sinnende Ausdruck in dem lieblichen Kindergesicht, erzeugt durch das Gefühl der Wichtigkeit und Verantwortlichkeit, ist ihm vorzüglich gelungen. H- K. Dr. Julius Lohaieyer. Am 24. Mai verstarb in Charlottenburg der Schriftsteller Julius Lohmeyer. Er war am K, Oktober 1836 zu Neiße ge- boren als Sohn eines Apothekers, der im Laufe

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Page 7 of 32
Date: 14.09.1907
Physical description: 32
. Unserer Ansicht nach muß die Prüfung, wenn sie zweckmäßig sein soll, in drei Abteilungen zerfallen, und zwar 1. in die praktische Prü fung, 2. in die technisch-theoretische, 3. in die gewerbepolitische Prüfung. In die praktische Prüfung fällt das sachliche Können nnd ist die Anfertigung eines sogenannten Meister stückes notwendig. Das Wort Meisterstück ist zwar ein sehr dehnbarer Begriff, denn man versteht ja auch unter Meisterstück ein Kunstwerk, und das soll damit nicht gesagt

will. Es wird von jenen, die sich in der Stadt selbständig machen wollen, eine andere Arbeit verlangt werden, als von jenem auf dem flachen Lande. Von einem Schneider meister in der Stadt wird z. B. verlangt werden müssen, daß er imstande sein wird, einen Frack oder einen Salonanzug zu machen, was bei einem Schneider im Dorfe nicht nötig ist. In beiden Fällen aber muß verlangt werden, daß die Bewerber um den Meistertitel die richtige Art des Maßnehmens und die Bestel lungsentgegennahme beherrschen. Ebenso ist die Beherrschung der gewerb

über die Rechte und Pflichten seiner Gehilfen und Lehr linge, ferner über Kranken- und Unfallversicher ungspflicht unterrichtet sein, um sich vor Schaden zu bewahren u. s. w. Ja es gibt eine end lose Reihe gewerbepolitischer und sozialpolitischer Fragen, die der Handwerker nicht entraten kann. Man wird nun fragen: „Was soll ich denn noch alles können und wissen, um Meister werden zu können? Das ist einfach zu viel verlangt!' Der Zeitgeist verlangt es! Wir wür den gewiß nicht sagen, das oder jenes mnß

der Handwerksmeister wissen, wenn wir nicht die unbedingte Notwendigkeit einsehen müßte». Es soll ja doch nur dem vernünftigen Hand- werkerstande das Bestreben erleichtern. Es ist allerdings auch dafür zu sorgen, daß ent sprechende Kurse eingeführt werden, um den zukünftigen Meister» Gelegenheit zu bieten, sich obe» erwähnte Kenntnisse zu erwerben. Selbstverständlich ist wohl, daß auch Unbe mittelte» hiezu Gelegenheit gegebe» wird, geiiau so, wie eS heute schon bei den Fachknrsen der Fall ist. Ausreichende

Subventionen werden die Mittel hiezu liefern müssen. Wen» schon, denn schon! Wenn wir uns vo» der Meister, Prüfung Besserung erhoffen, so kann diese Besserung auch nur dann eintreten, wenn für die Vorbedingung gründlich gesorgt wird. Wenn unsere Meister mit gediegenem Können und Wissen ausgestattet sind, so stellt sich natur gemäß ein gediegener Nachwuchs ein. Leicht wird es dann sein, die allzu schroffen Gegen sätze zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber abzuschwächen

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Page 4 of 10
Date: 26.10.1940
Physical description: 10
gekommen war. Nach seiner Darstellung hatte sich die Sache folgendermaßen abgespielt: Auf der Werft bei Windhuk hausten zwei schwarze Schuster. Beide gingen sich knurrend aus dem Wege, denn Konkurrenzneid ist kein Vorrecht der weißen Rasse. Jakob fand dies bald heraus. Er läßt den einen Schuhkünstler zu sich kommen und bestellt ein Paar braune Halbschuhe nach Maß. „Aber übermorgen vormittag müssen sie fertig fein!' befiehlt er. „Selbstverständlich, großer Bruder!' versichert der Meister und trabt stolz

mit dem Auftrag zurück zur Werft. Wenige Stunden später quittiert der andere Schuster mit einem Bückling die Bestellung auf ein Paar brauner Halbschuhe nach Maß. „Übermorgen nachmittag muß ich sie haben!' 'ruft Jakob und spielt mit dem Gelde, das ich ihm zum Begleichen der Benzinrechnung gegeben hatte. Pünktlich liefert Meister Nummer eins seine Schuhe ab. Allerdings sind sie nicht braun, sondern eidottergelb. Die Form hat etwas Quadratisches und zeigt keine Kappe. „Bruder', meint Jakob, „du bist ein großer

Künstler — aber leider muß ich dir sagen: der rechte Schuh drückt. Eine Nacht damit auf den Lei sten, dann paßt er wie angegossen! Bringe ihn mor gen vormittag um neun Uhr wieder. Den linken lasse getrost hieIl' „Ganz wie du willst, verständiger Bruder!' dienert der Schuhmacher. Ebenso pünktlich erscheint am Nachmittag der Meister Nummer zwei. Er überreicht ein Paar Schuhe von kaffeebrauner Farbe, die in Form und Größe einem kleinen Unterseeboot gleichen. Bei der Anprobe verzieht Jakob sein Gesicht

. „Bruder', stöhnt er, „du bist viel zu schade für die Werft hier — nach Johannisburg müßtest du mit deiner Kunst! Aber: der linke Schuh zwickt etwas! Schlage ihn, bitte, eine Nacht auf den Lei sten, dann sitzt er ganz bestimmt. Morgen um neun Uhr lieferst du ihn wieder ab. Doch wie könnte ich dir zumuten, den passenden Schuh nochmals zur Werft zu schleppen! Er kann ja hier bleiben . . .' Als die beiden Meister am nächsten Vormittag Schlag neun die geweiteten Schuhe abliefern und den wohlverdienten Lohn

kassieren wollten , , ., be fanden wir uns schon dreißig Meilen hinter Windhuk auf der Fahrt zur Farm. Jakob besaß noch die Frechheit, mich zu fragen: „Habe ich das nicht fein gemacht, Baas?' Aber sein selbstgefälliges Grinsen verwandelte sich bald in ahnungsvolles Schaudern: mit Vollgas steuerte ich wieder nach Windhuk zurück — mitten auf die Werft. Ich ließ die beiden Meister rufen und übergab ihnen den wie Espenlaub zitternden Sünder zur Behandlung. Unter lebhafter Teilnahme eines viel köpfigen

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Page 8 of 12
Date: 14.09.1940
Physical description: 12
im großen deutscher Vetriebe betriebe, die sich im zweiten kriegsjalir zum teistungskampf gemeldet haben fachschast Deutsches Handwerk Amort Alois, Tristach 72, Tischlermeister Baptist Alois. Lienz, Adolf Hitler-Platz 16, Fotograf Blaßnig Rudolf, Hopfgarten (Defereggen), Schmiedemeister Egger Jakob, Lienz-Dölsach 71, Zimmer meister Glanzl Josef, Lienz, Adolf Hitler-Platz, Metzgermeister Jnthal Friedrich, Lienz, Schweizergasse 20, Bäckermeister Äoast Ernst, Virgen, Bäckermeister Kaufmann Hans, Lienz

, Siedlerstraße 1, Tischlermeister Mariacher Josef, Virgen 35, Zimmer meister Musner Sepp, Lienz, Defreggerstraße 14, Malermeister Obernosterer Karl, Lienz, Adolf Hitler- Platz 8, Schuhmachermeister Ortner Josef, Lienz, Kreuzgaffe 6, Bäcker meister Paßler Josef, Lienz, Beda Webergasse 34, Tischlermeister Pfeifhofer Haiis, Lienz, Kreuzgasse 2, Autowerkstätte Rohracher Johann, Lienz, Michaelsgasse 8, Schlossermeister Rottengatter Emil, Lienz, Schweizerg.'39, Tischlermeister Schneider Hans, Lienz, Beda Weberg

. 8, Schlossermeister Thum Josef, Lienz, Defreggerstraße, Glocknergarage Tschellnig Josef, Oberlienz 24, Tischler meister Tschernig Hubert, Lienz, Mühlgasse 19, Wagnermeister Wanker Jakob, Lienz, Moorgasse, Bäcker meister Wassermann Emil, Lienz, Beda Weberg., Schlossermeister Widmaier Josef, Lienz, Defreggerstraße 9, Schlossermeister Wittmann Ferdinand, Lienz, Messingg. 31, Spenglermeister Wutscher Anton, Lienz, Messinggasse 12, Fleischhauer Zimmermann Josef, Lienz, Mühlgasse 15, Spenglermeister Zuegg Eduard, Lienz

3, Lebensmittel Pichler Alois, Lienz, Muchargasse 2, Le bensmittel und Feinkost Stallbaumer Alois, Sillian, Eisenhandlung Zanier Siegfried, Lienz, Platz der Saar pfalz 1. Modewaren Wald und Holz Baumgartner Hans. Lienz, Mühlgaffe, Sägewerk Dapra Johann. Erben, Lienz, Beda Weber gasse, Sägewerk Gemeinde Hopfgarten, Hopfgarten, Säge werk Ortner Andreas. Nikolsdorf, Sägewerk Vergeiner Alois, Lienz, Dolomitenstr. 5—9, Sägewerk Bau Dellacher Josef. Oberlienz 2, Zimmer meister Köll Florian. Matrei

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Page 5 of 34
Date: 05.08.1911
Physical description: 34
Behörden werden des halb so gesucht, weil mit ihnen eine fixe Entlohnung und eine ebensolche Altersver sorgung verbunden ist. In der alten Zeit, da stand der Mei ster als tatkräftiger und selbstbewußter Mann da, er war der Herr des Hauses, er war der fürsorgliche Freund seiner Familie und der Berater seiner Gehilfen. Nicht allein der Lohn machte die Arbeit wert, es wurde die Arbeit um ihrer selbstwilleu geehrt und geachlet. War eine Arbeit vollendet, dann betrachtete sie der Meister mit kuudigem Blick

Und war sie gelungen, dann war er stolz auf sein Werk oder gab dem Gehib fen, der es fertiggestellt, Worte der Auer keuuuiig und des Lobes, die diesen mäch tig erfreuten. Mit berechtigtem Selbstbe wnßtsein durfte sich der Meister danu auch fageu, daß er den für diese Worte verein barten Preis voll und ganz verdient habe, seine Leistung war äquivaleut dem erhal tenen Preise. Und kam damals ein Mann von „sicherer' Stelle in die Nahe der Werk stätte und bemerkte ihn der Meister, da lud er ihu auf eiuen soliden Imbiß

der Erzeugnisse trat in den Hintergrund, waren derselben doch in der Billigkeit und Schwindelhaftigkeit gewaltige Gegner entstanden. Der ehrliche und tüch tige Meister wurde immer mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt und seine wirt schaftliche Lage verschlechterte sich von Tag Zu Tag. Schutz wurde dem ehrlichen Ge werbetreibenden von keiner Seite gewährt And das freie Spiel der Kräfte feierte da mals die unsinnigsten und unglücklichsten Orgien. Unkenntnis und Schwindel trugen ^)en Sieg über den ehrlich

zu müssen, daß er am Abend seines Lebens die ortsübliche Armenversorgung werde ge nießen müssen? Und war viele Jahre hin durch für das so arg darniederliegende Ge werbe nur irgendwo ein ganz winziger Ret tungsstrahl zu erblicken? Aber die indem Handwerk selbst ruh ende urwüchsige Kraft konnte nicht verloren gehen. Immer und immer wieder traten Meister an die Spitze dex^.Bewegung, wel che das Wiedererblühen eines kräftigen Hand werkerstandes für eine der notwendigsten Lebensbedingungen auch des modernen

Staa tes hielten und mit mächtiger Kraft dem am Boden liegende» Gewerbestand auf die Beine zu helfeu trachteten. Und Hilfe fand sich min; von vielen uud mächtigen Seiten sah man doch.endlich ein, daß ungemessene gewerbliche Freiheiten auch für die gesamte menschliche Gesellschaft von verheerendster Wirkung gewesen sei. Die Meisterehre und die Meisterarbeit ist in den letzten Jahren in bedeutendem Maße an Wert gestiegen und hoffen darf wieder der Meister, daß er in absehbarer Zeit

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Page 5 of 14
Date: 29.10.1938
Physical description: 14
Folge 4 SWrol geht einer neuen Blüte des Handwerks entgegen Erster Grok-Appell des Veittschen Handwsrls m Aenz Dem ersten Großaip!pell des Deutschen Handwerks in Lienz, am 20. Oktober 1938, war ein volter Erfolg beschieden. Der Saal des HI.-Heimes war überfüllt, sodaß viele Volksgenossen wieder fortgehen mußten. Der Versammlungsraum bot ein Bild echtester Volksgemeinschaft. Meister, Meistersfrall, Geselle und Lehrling, sie alle saßen bunt durcheinander und lauschten ge spannt den Alisführungen

ein sorgsames Auge zu haben, doch müßten alle zusammenstehen, Meister, Geselle und Lehrling nnd alle müßten in ihrer Arbeit dasselbe Ziel verfolgen, ihrer seits dazu beitragen am Werk des Führers, am Bau eines mächtigen und starken Rei ches und eines glücklichen Volkes. „Allein sind wir nichts, alle vereint aber unüber windlich'. Dann sprach der Gauhandwerkswalter, Pg. Dr. Allesch. Er gab ein Bild von der Struktur des Handwerks der vergan genen Zeit, die ein Neben- und Gegen- cinanderlausen verschiedener

für einen'. Entsprechend im Rah men des Handwerks die Betriebsgemein schaft. der harmonische Dreiklang: Meister. Geselle und Lehrling, ausgerichtet auf ein gemeinsames Ziel: AWe s für Deutsch land. Der Gedanke der Schicksalsverbun denheit müsse so unbedingt Gemeingut aller werden, daß er alle früher künstlich ausge richteten Schranken restlos überwinde. Da zu müsse jeder seinen Teil beitragen. Schönheit der Arbeit sei eine wei tere Boraussetzung, Feder müsse wieder Freude an seinem Beruf bekommen

und selbst das Kleinste müßte berücksichtigt wer den, was zur Erfüllung dieser geeignet er scheine und wäre es nur der Blumentopf am Arbeitsfenster. Feierabendgestal- tung soll dem Handwerker im Kleinen eine geeignete Ausspannung und Erholung nach des Tagesmühen gewährleisten, im Großen der jährliche Urlaub mit „Kraft durch Freude', wo jedem, ob Meister, Ge selle oder Lehrling. Gelegenheit geboten werde, die Schönheiten unseres Vaterlandes und darüberhinaus der Welt kennen zu lernen, sein Blickfeld zu erweitern

, um dann, reich an Eindrücken, wiederum mit frischer Kraft, an die Arbeit gehen zu kön nen. Eine weitere Neueinrichtung sei die Berufserziehung, die es dem ein zelnen ermögliche, alle seine Fachkennt nisse bestmöglichst zu erweitern. Durch Ab haltung von ganz billigen Fachkursen, durch das sogenannt Werkstattwandern — wird die Möglichkeit geboten, daß der Lehrling, Gehilfe oder Meister für einige Zeit in eine andere Werkstätte gleicher Art gehen kann, um dort gewisse Spezialkenntnisse zu erwerben

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