mich so sehr, und ich . . .' „Nur keine falsche Einbildung, lieber Sohn! Brigitte Nebt den ersten Mann, der ihr in ihre Einsamkeit Abwechslung brachte. Zu fällig bist du das. Zufällig!' Mit wenigen Schritten stand Bodo vor dem Vater: „Du meinst im Ernst? — Nein, Va ter, sie liebt mich wirtlich, und das macht es mir so schwer. Denn — ich liebe sie auch — trotz allem!' Der Vater zuckte die Achseln: „Dann hei rate sie.' „Dos gäbe kein Glück — für beide nicht.' „Du bist em Waschlappen und verdienst wirklich nicht, daß ich dir helfe.' Bodo wollt
und du wirst sie dabei in aller Form freigeben, damit sie unbeschränkt ihr Leben genießen kann/' Bodo ging im Zimmer umher. Brigitte in seinem Herzen lockte mit ihrer ganzen, süß«n Zärtlichkeit. Doch er überwand sich: „Du hast recht, Vater. Ich werde mit ihr reden.' Wenige Tage später reiste Brigitte, halb dos Herz voll Abschiedsweh, halb voll Freude auf das vor ihr liegende bunte Leben. Bodo selbst fuhr sie zur Bahn, Einen Strauß Rosen reichte er ihr ins Abteil: „Bis Berlin mögen sie dich trösten
. Er hatte nicht gehungert, die Verpflegung war leidlich gewesen. Aber das Lager stand in ein«r Gegend, deren Bevölkerung beson ders böse verhetzt war gegen alles Deutsche. Beschimpfungen und Quälereien hatte er mit zusammengebissenen Zähnen hingenommen. Aber daß er, der gewöhnt gewesen war, tagtäglich über di« Felder zu reiten noch Herzenslust, der mit seinem schnellen Tor pedoboot über dos grenzenlos«, freie Meer gefahren war. hinter Stacheldraht, von feind lichen, bewaffneten Männern bewacht, wie «in Tiger
si« dann dafür. Er war in seinem Innern so vollkommen durcheinandergeraten, -daß er nun «rst all«s einmal gewaltig umfchüiteln mußte, damit jedes wied«r an den rechten Platz rutscht«. Als «r endlich soweit gekommen war mit der Aufräumungsarbeit in sich selbst, packte ihn eine wilde Arbeitslust. Er faßte überall mit an und war der Fleißigste von allen. Aber auch dos legte sich, als er seine Kräfte erprobt und gestrafft hatte. Und nun trieb es ihn, zu genießen, packte ihn eine unbändig« Lebenslust. Er fuhr
bei. Auf einen verlorenen Krieg folgt Teuerung, dos war immer so in der Welt. Man kaufte, was man braucht«, und gab Mehl, Butt«r oder Fleisch dafür oder Gänse oder Korn, Einmol mußte ja alles feinen normalen Preis wie derbekommen. — Di« volle, furchtbare Be deutung der Morkentwertung war ihnen noch nicht aufgegangen. — — Während Naumann sich b«i Herrn von B«rck«n in Hohen-Eichen in sein« neuen Auf gaben einarbeitet« und ihm kaum einmal Zeit blieb, sich mit Bodo zu treffen, war die ser emsig an der Ausarbeitung