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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 03.08.1901
Physical description: 24
! Haben Sie Geld disponibel?' Ja!' lAls'o schnell!- Die Arbeit war vollendet. Dr, Joseph Sailer sah, wie Ottilie meinte, „ganz entstellt' aus, er flog in sein Zimmer und stand nach einer Viertelstunde vollständig umgestaltet vor den Damen. „Mama, Adinchen, Fräulein Otti, jetzt heißt es, Abschied neh men! Gott mag wissen, auf wie lange Zeit!' Er schloß Adine in seine Arme, reichte der Rätin nnd Fräulein Ottilie die Hand, während Bischke bat, die verräterischen Spuren im Zimmer zu beseitigen und dann zur Eile

?' „Jawohl!' „Sein Zimmer?' Otti ging voran: „Hier!' Der Offizier blickte hinein: „Nicht anwesend?^ Ottilie Bläh zuckte die Achseln. „Gar nicht heimgekommen?' „Bedanre!' lautete die kalte Antwort. Der Offizier salutierte wieder: „Kehrt! Marsch!' Der ganze Trupp zog ab, Otti legte die Hand auf das klopfende Herz: „Gottlob, gerettet!' Von Or. Sailer war jede Spur verloren. Am dritten Tage brachte Bischke von seinem Schwager einen Brief, worin ihm Joseph Sailer mitteilte, daß er glücklich nach Basel

mit Verbot belegt; die Mieter zogen aus, die Zimmer standen leer; die Rätin krankte ernstlich, wozu der Kummer über die ihrem Hause wiederfahrene Unbill uicht wenig beitrug. Unter diesen Um ständen fühlte sich Fräulein Otti dem Haushalte gegenüber als eine Last; sie suchte deshalb nach einer Stellung als Gesellschaf terin oder Erzieherin. Aber es gab noch einen zweiten Grund für ihre Entfernung: Dr. Joseph Sailer hatte geschrieben. Damit die versehmte Familie Hagemann nicht neuen Unannehmlichkeiten

aber fürchtete das Wiedersehen und schrieb nur einen Kondolenzbrief, den ein Kranz begleitete; der Tod der Tante aber ließ einen Plan in ihrem Ge hirn reisen, den auszuführen ihr sonst wohl schwerlich beigekommen wäre: sie beschloß, sobald sie in Besitz der nötigen Mittel wäre, nach Amerika auszuwandern, um dort vr. Joseph Sailer aufzu suchen, der zunächst bei der verstorbenen Rätin Bruder, Erard Bläh, Großkaufmann zu Cincinnati, Aufnahme gefunden. Das wußte sie aus dem unterschlagenen Briefe des Doktors

. Vorläufig richtete sie an diesen ein Schreiben, worin sie mitteilte, daß man nach seinem Aufenthalt fahnde und die Familie Hagemann arg um seinetwillen belästigt werde; er möge deshalb seine Briefe unter ihrer Adresse schicken; von dem Tode der Rätin schrieb sie nichts, damit vr. Sailer nicht etwa durch Adine und ihren Onkel, Erard Bläh, ein Lebenszeichen an Adine gelangen ließe. Joseph ermangelte nicht, einige Briefe an Adine unter Ottiliens Deck adresse zu richten, die sie erbrach und las. Eine Art

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 10.08.1901
Physical description: 20
auf, steckt die Briefe ein, schließt das Zimmer, sendet den Diener zum Dekan des College, küßt den kleinen Erard — der Oheim ist sein Pate — eilt nach dem Bahnhof und steigt in einen Wagen des nach Eincinuati eben abgehenden Blitzzuges. Stöhnend wirft er sich in die Polster. 4° Erst während der Tour kam Joseph Sailer wieder zn klaren Erwägungen. Immer deutlicher kam es ihm zum Bewußtsein, daß seine angebetete, göttliche Ottilie ihn — betrogen haben mußte; wie dröhnende Glockenschläge erklangen

an. „Du, Neffe?' fragt Mr. Erard. „Ja, ich und —!' „Und Du weißt nicht, daß Adine in einigen Stunden hier eintrifft?' „Wer?' ruft Joseph überrascht aus. „Adine! '— Aber schaue, wie werkwürdig, sie hat die Depesche unterzeichnet „Adine Hagemann'! „Sollte sie von ihrem Manne getrennt —?' Joseph schüttelte energisch den Kopf: „Komme mit mir in Dein Privatkabinett! Ich will's Dir erklären!' .Bitte!' Erard Bläh kommt gar nicht aus dem Staunen heraus. Jetzt zieht Joseph seine Briefe hervor nnd läßt sie den Oheim

lesen. Der schlägt die Hände zusammen: „Himmel, ist's möglich?' „Bitte, schweige darüber, Onkel; nur — Adine darf es wissen, damit ich gereinigt bin von dem schmählichen Verdachte, in dem ich bei ihr stehe, stehen 'muß!' Erard reicht die Briefe zurück: „Stecke sie ein, Ellen soll sie nicht lesen, hörst Du? Ich teile ihr nur das Nötigste, unter Schonung der Toten mit! Freilich Adine mnß ich — gründlich vorbereiten!' Joseph nickt nnd geht ganz erschöpft, die Tante zn begrüßen. Man spricht

von der Verstorbenen, Joseph drückt sich sehr gemäßigt über das Geschehene aus, welches er als auf Irrtum beruhend darstellt. Vielleicht merkte Mrs. Bläh doch etwas, denn sie lächelte und murmelte hernach: „Die deutschen Mädchen sind doch eigentüm liche Geschöpfe!' Und stillschweigend, aber kopfschüttelnd ging sie ihren Reprä sentanten-Pflichten nach. Nach zwei Stunden erschien Onkel Erard mit Adine in Trauer in seinem Hause nnd stellte seine Nichte der Gattin vor. Tante Ellen küßte sie auf die Stirn und hieß

sie herzlich will kommen. Unterdes erschien Mr. Erard bei Joseph und sagte leise: „Sie weiß alles, die Aermste! Joseph, sie vergiebt Dir alles; gehe in mein Zimmer, dort will sie Dich ohne Zeugen sprechen!' Joseph eilte hinab; gleich darauf ertönte ein leichter Schritt und Adine stand blaß wie eine Tote vor ihm. ^ „Adine!' schrie er auf. Sie schritt langsam näher, reichte ihm die Hand und sagte: „Grüß Gott, Joseph! Du lebst, und alles ist gut!' War es die Gewalt der Erinnerung, war es die Macht der ersten

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Lienzer Zeitung
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Page 19 of 20
Date: 19.04.1902
Physical description: 20
eiuzurichten nach unserem Willen. Seine Frau sollte keine Not leiden. Er wäre ja dann reich genug, um sie in materieller Hinsicht glänzender zu stellen, als es ihm sonst möglich gewesen wäre. Doch znerst volle Gewißheit.' (Schluß folgt.) Ein Kaiser in der Kasematte. ^M?ährend der Regierung des Kaisers Joseph II. schickte die britische Regierung den Lord Howard auf den Kontinent, damit er dort das Gefängniswesen studiere und dem Parlament darüber Bericht erstatte. Der Lord kam auch nach Wien

, wo er dem Kaiser Joseph vorgestellt wurde. Auf die Frage des Kaisers: „Was halten Sie von den Gefängnissen in Oesterreich?' ant wortete Howard: „Sire, es sind die abscheulichsten, die mir zu Gesicht gekommen. Es wäre zn wünschen, daß diese Art Gefangen haltung ihr Ende fände, und der Gefangene nicht mehr an die Wand gekettet würde.' Darauf erwiderte der Kaiser: „Ich muß mich Wundern, diesen Spruch aus dem Munde eines Engländers zu vernehmen, in dessen Vaterland man die Verbrecher zu Dutzenden hängt

, während sie in Oesterreich nur eingekerkert werden.' Und trocken antwortete der Engländer: „Die volle Wahrheit, Sire, aber ich möchte mich, lieber in England hängen lassen, als in Oesterreich Gesangener sein.' „Wahrlich,' sagte daraus der Kaiser zu einem Kavalier: „Die ser kleine Engländer ist kein Schmeichler!' — Dann gab er der Unterhaltung eine andere Wendung. Diese freimütigen Aeußerungen des Engländers waren auf kei nen unfruchtbaren Boden gefallen, denn bald nach dieser Unter haltung erschien Joseph

dann in eineu langen Doppelgang, in welchem sich eisenbeschlagene und mit Schlössern versehene Thü ren in unabsehbarer Reihe besanden. „Dies sind die schweren Gefängnisse,' sagte der Schließer, „aber unter diesem Gang befindet sich noch ein zweiter.' Joseph schauderte und sagte: „Nicht möglich!' Der Schließer wollte hier eiue Zelle öffuen und dem Kaiser zeigen und ihn da,in wieder hinauf zum Kommandanten zurück führen. Der Kaiser aber gebot, ihn auch in die untersten Kase matten zu führen. Darauf schritt

: „Das ist Nr. 3!' Der Gang HM M-MzelM-, aMiikinderstoßende Zellen abgeteilt, welche mai! MiU Balten' iM^Pfvste» zusammengezimmert hatte. „Soll ich Enrer Majestät eine bewohnte Zelle oder eine leere aufschließen?' fragte der Führer. „Es genügt eine unbewohnte,' sagte Joseph. Darauf öffnete der Schließer eine niedere Thür, durch die man nur tief gebückt in den dunklen Holzsarg für Lebende treten konnte. Der Kaiser begab sich in die Zelle, in welche der Schließer von der Thür aus hineinleuchtete. Die Zelle hatte nur eiuige

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 26
Date: 07.11.1903
Physical description: 26
, während nnser Leben wie ein Wandelbild vorüberzog, uud die Erinnerungen Misere alten Herzen erwärmte, wie ein Frllhliugssonuenschein. „Erinnerst dn dich noch an unsere Seeschlachten auf dem Teich, Joseph?' „Na, natürlich!' „Und uusere Expedition nach der Wildererhütte, die wir nicht fanden trotz alles Suchens uud aller Beharrlichkeit, — und dann plötzlich die Nacht unserer Verirruug und langes Gesuchtwerden, und schließlich der Zank meines Vaters. Der war nicht schlecht!' „Na ob! Und wohl verdient

mit ihrer so glücklichen und so dnmmen Uubewußt- heit, mit ihren Streichen uud Malheuren, — die Erinnerung an das Korpslebeu kam zurück, uud Erinnerungen aus dem Krieg — uud wir lachten nnd freuten nns, wir alten Knasterer, uud wurden wieder jung! Wie war das prächtig und gemütlich! „Und die Wilderergeschichte,' meinte Joseph, „erinnerst du dich «och, die große?' „Ja natürlich, wo du mir das Leben gerettet!' „Ah bah ...' „Ja, ja, da ist nichts daran zu rütteln, diesen Dank schulde ich dir aus ewig.' Und das ganze

damalige Abenteuer mit allem, was sich daran knüpfte, lebte vor uns auf bis ins kleinste Detail, so lange es auch her war. Ich will es erzähle»: Joseph war über den Winter hier aus dem Besitz, deu ihm sein Vater — mit manchen Vorbehalten aller dings — zur Bewirtschaftung übergeben hatte, und er arbeitete fleißig im Betrieb und an allerhand neuen Projekten. So geht es schon einmal: die Jugend glaubt ja immer, die Welt hat nur auf sie gewartet, um endlich gründlich verbessert

und frech ihr Wesen trieben. „Da muß mau sofort scharf entgegentreten!' sagte Joseph — und gleich anf den nächsten Tag wird eine Streifuug verabredet. „Die Jäger vou außen müssen uoch heute iu der Dämmerung herein und hier nächtigen. Wir mit zwei Jägern bilden die eine Partie; sie mit den übrigen die andere.' Und in dnnkler Morgenfrühe des nächsten Tages stehen wir acht Mann niit unseren Gewehren vor dem Schloß. Eine knrze Besprechung im Flüsterton — und fort geht es, die eine Partie

einmal — Schritte! Alle dncken sich. Den geraden Weg heran kommen sie, langsam, vorsichtig, wie ein Jäger geht auf der Pirsch . . . Ein Wilderer! . . . Aber urplötzlich ein Stutze» — er hat Joseph gesehen uud das Gewehr schon an der geschwärzten Backe. Da kommen auch wir schnell in den Büschen heran — sieht er uns, oder hört er's — kurzum, mit einem jähen Ruck ist er umgekehrt und läuft, was er kau«, den Weg zurück, iu abgebrochenen Pfiffen Signale gebend. Gerade treten wir auf den Pfad heraus — da steht schou

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Page 20 of 22
Date: 14.11.1903
Physical description: 22
sollte. Am späten Nachmittag bringen sie es zurück, und mau sieht deutlich den Kugeleindruck am Lauf, nahe am Hahn. Jetzt wird alles klar. Josephs Kugel hatte den Lanf des Wil derers von mir abgewiesen. Wie er ihn im Anschlag auf mich gesehen, hat er auf ihn gezielt, um mich zn retten, und nur das Gewehr getroffen. Die Ohrfeige des Wilderers mag nicht schlecht gewesen sein. Mir aber hatte Joseph mit seinem Schnß wahrschein lich das Leben gerettet. — Wenige Tage daraus verließ ich meine» Frennd nnd

.' Der Brief war von Joseph, ich besitze ihn noch, und lautete: „Liebster Alfred! Meitt Schuß neulich ist zu hoch gegangen, der Wilderer ist schwer verletzt, die Sache ruchbar in der Gegend. Ich muß fort! Um alles in der Welt, komme sobald Dn nur kauust, es ist noch so vieles zu besprechen — anch wegen Deiner Teilnahme und der eventnellen Haltung gerichtlichem Einschreiten gegenüber. Und wer weiß, wann wir uns wiedersehen! Ich schicke Huber mit dem Brief, der Post traue ich nicht mehr, gib mir Antwort

durch ihn. In Eile und Aufregung Dein Joseph.' Als Antwort kam ich selber mit Hnber zugleich. Josephs Vater war da, sehr übel gelaunt. Auch sein Rechtsanwalt aus der Residenz war dagewesen und hatte wichtige Wiuke gegeben. Der Plan war, Joseph müsse heimlich den Rhein gewinnen. Dort banden gerade holländische Holzhändler ihre Flöße aus deu schönen, dem Onkel abgetansten alten Stämme». Mit ihnen war bereits abgemacht, daß Joseph auf einem Floß den Rhein hinab nach Holland entkommen sollte und dort das Weitere

abwarten. Und es war hohe Zeit, denn Gendarmen ließen sich in verdächtiger Weise öster blicken als sonst, und der alte Oberförster meldete, daß sie erst gestern im Dorswirtshans Bemerkuugeu über Flucht verdacht und Ähnliches hatten fallen lassen. Ich ließ mir's nicht nehmen, Joseph wenigstens bis zur Bahn station zu begleite». So schliche» wir, er, ich uud der Ober förster, der de» Führer machte, iu der Abeuddämmernng einzeln durch den Park zu dem im Wald bestimmten Rendezvousplatz. Und der Gang

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Page 27 of 28
Date: 19.07.1902
Physical description: 28
für sein Leben gern recht lange. Aber einsehend, daß er durch dies lange Bett liegen viele Stunden des Tages einbüßte, beschloß er, sich von dieser Angewohnheit zu befreien. Jedoch vergebens kämpfte er gegen seine Faulheit an. Endlich beauftragte er seinen Diener Joseph, ihn jeden Morgen vor sechs Uhr zu wecken, und versprach ihm für jedesmal, wenn es ihm gelänge, ihn vor sechs Uhr zum Aufstehen zu bewegen, eine Belohnung. Regelmäßig stellte sich nun der Diener vor sechs Uhr bei seinem Herrn ein, aber nie

brachte er ihn dazu, aufzustehen. Einen Tag entschuldigte sich der Graf mit Unwohl sein, am andern schickte er ärgerlich über die Störung den Diener wieder hinaus. Als aber Joseph fand, daß er jedesmal, wenn er seinen Herrn hatte schlasen lassen, für seine Gutmütigkeit auch noch Vorwürfe und Scheltworte einstecken mußte, beschloß er, um jeden Preis die versprochene Belohnung zu verdienen. Am nächsten Morgen wollte der Graf wieder nicht aus dem Bette, er fchimpfte, wetterte, bat, und drohte

mit sofortiger Entlassung, wenn er ihn uicht in Ruhe lasse. Aber Joseph ließ sich nicht verblüffen, als alles Rütteln und Schütteln nichts half, ergriff er als letztes Mittel den mit frischem, eisigkaltem Brnnnenwaner gefüllten Wasch- krug und goß ihn kurz entschlossen seinem Herrn unter die Bett decke. Das half augenblicklich, prustend und vor Wut und Kälte zitternd sprang Buffon aus dem Bette. Joseph mußte, sür den Augenblick zwar flüchten, erhielt aber später die ihm versprochene Belohnung

. Aber auch in der Folge versagte dies Mittel nie. Jedesmal wenn Buffou morgens nicht aufstehen wollte, griff Jo seph nach dem Wasserkruge und alle Müdigkeit seines Herrn war wie weggeblasen. Dadurch gelang es Buffon endlich, sich von seiner Schlafsucht zu befreien, und er behauptete später häufig, daß er Joseph und seinem Wasserkrnge mindestens zehn Bande seiner Naturgeschichte zu verdanken habe. W. Stelljes. Die vulkanischen Katastrophen auf den kleinen Antillen. Unsere um stehende Illustration veranschaulicht

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Page 3 of 24
Date: 10.11.1900
Physical description: 24
im Gerichtsbezirke Lienz beginnen die Erhebungen zur Anlegung des Grundbuches am 26. November ds. I. im Gasthause des Josef Mair. Sterbefälle. Im Benedictinerstiste Nonn berg starb die Chorfrau und Seniorin Maria Erentrudis Thalmann im 74. Lebensjahre und im 50. der Proseß. Die Verstorbene war in Lienz geboren. Bildhauer Joseph Gasser von Mal- hör« Zur Ergänzung des Berichtes über das Ableben des Bildhauers Joseph Gasser von Valhorn in unserer letzten Nummer sei hier noch Folgendes angeführt: Am 28. October

ist in seiner Heimath Prägraten der Bildhauer Joseph Gaffer Ritter von Valhorn plötzlich an Gehirnblutschlag verschieden. Er war am 25. December 1816 in Prägraten geboren und bezog 1837 die Akademie der bilderden Künste in Wien. Er war Schüler von Schaller, Klieber und Kähsmann und erhielt bereits im folgenden Jahre den ersten und in den nächsten Jahren noch vier Akademiepreise. Im Jahre 184V erhielt er ein kaiserliches Stipendium behufs weiterer Ausbildung in Rom. 1844 schuf er die Statuette „Leopold

amtlich als erloschen erklärt wurde, tritt die Sperre sofort außer Kraft und ist der Viehverkehr wieder freigegeben. Defregger - Ansstellnng. Die Aus stellung der Werke unseres Landsmannes des Professors Franz v. Defregger in der Akade mie der Künste in Berlin, welche am I .Novem ber eröffnet wurde, umfaßt nahezu 150 Gemälde, Studien und Skizzen des Meisters. Se. Maj. der Kaiser Franz Joseph stellte das Bild zur Verfügung. „Andreas Hofer empfängt die Geschenke in der Burg zu Innsbruck

sich auch jene der Altarbilder (Madonna mit dem Jefu- kinde) in der Pfarrkirche von Dölsach und des Bildes des hl. Joseph in der Kirche zu Frangart.

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 30
Date: 24.11.1906
Physical description: 30
das Klapper» der Mühle nicht vermissen, wen» er schlafe» möchte. Ueberhaupt erwecke» mo»oto»e Ge räusche, die im gleichen Rythmus sich fortbe wegen daS Schlafgefühl, denn sie erzeuge» in unseren Nervenzentren durch den Gleichtakt eine Ermüdung, die zum Schlafe unwillkürlich führt. Vom Kaiser Franz Joseph. Habsburger Aiiekooten aus der Zeit von Ru dolf I. bis zu Franz Joseph I. hat der Bibliothe kar an der k, n. k. Fainilien-Fideikommißbibliothek Dr. Franz Schnürer gesammelt und in einem Bande bei Robert

Lutz in Stuttgart herausgegeben. Wir entnehmen daraus die folgenden auf den jetzigen Kaiser Bezug habenden Geschichten: Am 3V. August 1886 wurde zum Bau des Stabsgebäude« der Fcanz-Joseph-Kavallerickaserne in Budapest der Schlußstein gelegt. Der Kaiser hatte bereits seinen Namen unter das Schlußstein- Dokument gesetzt; ihm solgten Erzherzog Joseph, die Minister und die übrigen Zivil- und Militär- Würdenträger. Als die Reihe an den KorpSkom- mandanten Grafen Pejacsewitsch kam, stöberte der selbe

und verwischte den langsamen Zug. Da faltete der Kai ser das Papier zusammen und qab's dem Sekretär mit den Worten zurück: „Tränen löschen jede Schuld ans; ich kann das Urteil nicht nnterschreiben. Da sehen Sie. mein Name ist verwischt, — die Schrift hat keine Kraft, ich schenke dem Verurteilten das Leben.' Der Kaiser ist ein großer Kinderfreund uud läßt sich die Bewunderung und Verehrung der Jn- g'end herzlich gern gefallen. Folgende hübsche Episode ist ein Beweis hiefür: Eine? TageS erschien Franz Joseph

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Page 2 of 14
Date: 29.05.1915
Physical description: 14
gegen den treulosen Abtrünnigen. Das Manifest unseres Kaisers. Ein in Wien am 28. Mai 1915 erschie nene Extra-Ausgabe der „Wiener Zeitung' be sagt im amtlichen Teile: Seine k. u. k. Apostolische Majestät ha ben das nachstehende Allerhöchste Handschrei ben und Manifest allergnädigst zu erlassen ge ruht: Lieber Graf Stürgkh! Ich beauftrage Sie, das angeschlossene Manifest an Meine Völker zur allgemeinen Verlautbarung zu bringen. Wien, am 28. Mai 1915. Franz Joseph p. Stürgkh n. p. An Neine Völker! Der König

, der in Meiner Land- und See- Macht fortlebt, bürgen Mir dafür, daß Wir auch gegen Süden hin die Gren zen der Monarchie erfolgreich vertei digen werden. Ich grüße Meine kampfbe währten, siegerprobten Truppen, Ich vertraue auf sie und ihre Führer! Ich vertraue auf Meine Völker, deren beispiellosem Opfermute Mein innig ster väterlicher Dank gebührt. Den Allmächtigen bitte ich, daß er Unsere Fahnen segne und Unsere gerechte Sache in seine gnädige Obhut nehme. Franz Joseph p, Stürgkh m. p. Beginn des Krieges

haben werden, ist an ein Kriegs- Ende zu denken. Die Ivaterländische Begeisterung in Tirol. Innsbruck, 24. Mai. Nach Bekannt werden der Kriegserklärung Italiens kam es allenthalben zu begeisterten patrioti schen Kundgebungen. An die vor der Hofburg versammelte Menschenmenge hielt der Statthalter eine Ansprache, in der er zum Ausharren im Kampfe gegen den treu losen Verbündeten aufforderte und ein begeistert aufgenommenes dreifaches Hoch auf die Kaiser Franz Joseph und Wilhelm aus brachte. Von der Hofburg zog die Menge

, bei läufig vier Monate nach der Thronbesteigung des Kaisers Franz Joseph, vom sardinischen König Karl Albert gekündigt , 1859. 1866 und 1915. Die Kriege mit Italien haben so mit in den erwähnten 67 Iahren unter zwei Kaisern, Kaiser Ferdinand und Kaiser Franz Joseph, stattgefunden, und unter drei italieni schen Königen, Karl Albert, Viktor Emanuel I!. und Viktor Emanuel IU. Belagerungszustand in vielen Provinze« Italiens. Nach Mitteilungen aus privater Quelle wurde der Belagerungszustand über die Pro

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Page 16 of 20
Date: 10.08.1901
Physical description: 20
wie ein Alp, wozu noch Adinens sparsameBriefe kamen, in de nen sie klagte, wie müde sie dieses Lebens sei, da Joseph sie vergessen habe und nun auch Otti sich iu Schweigen hülle. Zuletzt teilte sie mit, daß sie in Ofen eine Stellung als Repräsen tantin einneh men werde. „Gottlob,' hatte Otti ge seufzt, „so bin ich doch wenig stens nicht an einer Tragödie schuld; esscheiut ja, als wenn Adinens sanft mütiger Cha rakter sich leicht in dieses Schick sal gefunden habe!' Eine Antwort gab sie ihrer Cvnsinr ule

. — Mit Joseph kam sie öfter in den Ferien zu sammen. Lang sam vergaß er sein Leid und langsam blühte in seinem Her zen znni zwei ten Male die Blume der Lie be aus. Otti sah es jubelnd. Die Allgewalt der Liebe, die selbst aus ihr berechnendes Herz ihren hei ligenden Ein fluß geltend machte, zwang sie in der Ver schwiegenheit ihres Zimmers auf die Kniee ^ », niederundrang ^ ^ h',ch'. B°n Pa» ihr dasGelnbde ^ ^ '' '°n c. Tr°,s,-h ab, daß sie mit Joses eine Jdealehe führen werde, wenn ihr Gott den Geliebten

zuführe. Und au einem Ferieutage, als Mrs. Ellen ihre» Gatten auf einer Gefchäftstonr nach der nächsten Stadt be gleitete und spöttisch sagte: „Zwischen Miß Otti und Mr. Sailer scheint sich etwas anzuspinnen!' — war das Glück da: vr. Joseph Sailer. jetzt hochgeehrter Hochschullehrer der deutschen nud latei nischen Sprache, stand vor ihr im Salon nnd sagte etwas besangen: „Miß Ottilie, Sie wissen am besten, wie schwer mein Herz durch Ihre Cousine getroffen ward; ich bringe Ihnen keine erste Liebe

Erkennt nis oder nur zumSchein.das bleibe dahinge stellt. NachdemAkt gelobte jedoch Otti Sailer in ihrem Herzen Gott, niemals wieder seiner Gnade unwert sein zn wollen. UndOttiward ihrem Gatten eintrenesWeib. Die beidenführ- ten eine Ehe, wie sie drüben ganz selten sind. Ottilie las ih rem Gatten je denWuusch aus den Augen; Dr. Joseph Sailer war entzückt vonseinemWei- be, und an die Stelle einer ach- tungsvollenZu- neigung trat schnell die glüh ende, tiefe Lie be des Mannes zum Weibe

hatte, dachte oft: „Welch eiil Glück für uns alle, daß diefe famose, mir bis dahin völlig unbekannte Nichte anf die Idee kam, uns hier, jenseit des großen Wassers, aufzusuchen!' Er beneidete Prosessor vr. Joseph Sailer um die „Perle von einem Weibe,' die er sich errnugeu. l Wagner. «Mit Text.) in Berlin erschienenen Farbenlichtdruck.)

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Page 7 of 12
Date: 20.08.1912
Physical description: 12
- selbst, l^ostenvoranselilä^e un6 ^eic:I>nunAell gratis. W Ulbert Posch. Lienx k^ossngssss empfieklt stets unä äie bekannt ^uten Ziück- uncj Hee-Läckereien sowie grosse ^uswakl in äen ksinsten Londons etc. etc. vis «G- XolooisI-, Speyers!-, OslilistSlsssv- unci (Zstikicis-Liesc-Iiglt. «G» dlieljenIsAe 'VOZTI. Ä.S2ÜQ. Kleesamen Leinsamen. Z niÄ> wöolisrit>!c:li Bisons pi'ÄNlcfurtSl' uricl Ki'Sinei'V/ül'Sis. Ilautnner-Zsmen. Kleesamen „Er kann Geschäfte haben.' „Die hat er immer von Joseph besorgen lassen.' „Vielleicht

ist's etwas Wichtiges!' „Aber was? Ganz verstört sah er aus, als habe er einen Geist gesehen. Aus dem Walde kam er wie Du. Bist Du ihm begegnet, Liska?' Die junge ^rau lächelte ihr eigenes Lächeln. „Bin ich ein Geist Mamutschka? Nein, ich bin ihm nicht begegnet.- Die Alte sah das junge Weib von der Leite an. „^mmer lachst Du; aus Dir wird kein Mensch klug. Wenn Du nicht so gut lebtest mit dem Joseph . . . .' „Was dann, Mamutschka?' ^Geh — laß — Du lachst mich doch nur aus . . .' Acht Tage darauf lag

die Alte krank. Sie hatte sich erkältet und Joseph war fort, den Arzt zu holen. Liska saß am Arankenbett, aber die Alte schickte sie fort. „Ls ist sonderbar — Du paßest nicht her. Geh in deinen Wald: ich kann nicht atmen, wenn ich Dich so nah sehe.' Da ging Liska achselzuckend hinaus, hinab zum ötrand. Vor einem Bukett schwüldusten- dcn Jasmins ließ sie sich ins Gras fallen, Joseph und den Arzt erwartend. Die sinkende Abendsonne sprühte wieder in ihrem roten haar, übergoß ihre ganze schwellende Gestalt

. Sie schaute blinzelnd in die Glut und lächelte leise. Wo jetzt wohl der Herr war — er — der sie mied, — sie floh? ^ Da raschelte es leise, ihr zur Seite stand der an den sie gedacht. — „So allein? Wie gehts der Marie?' „Joseph holt den Arzt.' „Ist's so schlimm?' Sie hob die volle Schulter, die durchs dünne Linnen schimmerte. „Weiß ich's? Alte Leute sind wunderlich. Mich hat sie hinausge jagt.' „Mögt Ihr Luch nicht?' Da hob sie die Augen. „Weiß ich's. Ia I Nein! Sie traut mir nicht, meint, ich bringe

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Page 31 of 32
Date: 24.10.1908
Physical description: 32
! M. v. Mönchsmühl. Der kluge Pastor. ?ls Buttler, Herzog von Ormand, nach Irland ging, um als ' Vizekönig seine Stelle anzutreten, ward das Fahrzeug durch Sturm an die Insel Man verschlagen. Hier fand er bei einem Landpfarrer namens Joseph eine gastfreundliche Aufnahme. Dem Herzoge gefiel sein Wirt als ein angenehmer Gesellschafter. Er erkundigte sich deshalb näher nach seinen Vermögensumständen, und da ihm diese als sehr ärmlich geschildert wurden, so versprach er, für den Pfarrer zu sorgen, sobald

er in Dublin angekommen sein würde. Joseph hielt sich mehrere Monate mit der Hoffnung hin, von seinem Gönner eine angenehme Nachricht zu erhalten. Da aber nichts erfolgte, so beschloß er, sich nach Dublin aufzu machen, um ihn an sein Versprechen zu erinnern. Er fürchtete bei dem Vizekönig nicht zugelassen zu werden und wandte sich daher an den Dechant Swift, den er um die Erlaubnis bat, den nächsten Sonntag in der Domkirchs zu predigen. Swift, der an seiner Unterhaltung Gefallen fand, gewährte ihm gern

seinen Wunsch. Der Vizekönig war mit seinem ganzen Hofe in der Kirche und saß fast der Kanzel gegenüber. Niemand erinnerte sich mehr des Pastors Joseph. Allein man erkannte ihn, da er nach Vor lesung seines Textes (1. Mose 40, 33): „Aber der oberste Schenke*) gedachte nicht an Joseph, sondern vergaß sein!' auf den Herzog und seinen Aufenthalt auf der Insel Man deutlich anspielte. Der Pastor ward nach der Predigt aufs Schloß geladen und mit einer guten Präbende beschenkt. Walther Kabcl. Herbst. er Herbst

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Page 9 of 12
Date: 13.10.1888
Physical description: 12
Zweite Beilage zur „Lienzer Zeitung' Nr. 41. Lienz, Samstag den 13. Oktober 1888. Die Kaisertage in Wien. Das bedeutendste Ereignis während des Aufent halts des oeutschen Kaisers in Wien waren die Tcink- sprüche, welche bei dein am 4. d. M- stattgefundenen Galc^iner im großen Redouten - Saale der Hosburg aus gebracht wurden. Bei demselben erschienen Kaiser Wil helm in der österreichischen Uniform, Kaiser Franz Joseph, Kronprinz Nudolph und die Erzherzoge Karl Ludwig, Albrecht, Wilhelm

in preußischer Uniform, Kaiser Wil helm führte die Kaiserin Elisabeth und nahm zwischen dem Kaiseipaare Platz. Nach dem vierten Gange erhob sich Kaiser Franz Joseph und sprach folgenden Toast: „ Ich gvbe der innigen Freude und dem Danke Ausdruck, daß eS Mir gegönnt ist, Se. Majestät Kaiser Wilhelm in unserer Mitte zu begrüßen. Mit den Gefühlen jener herz lichen, treuen, unauflöslichen Freundschaft und Bundes- genossenschaft, welche unS zum Besten unserer Völker vereint, trinke Ich auf das Wohl unseres

und königlichen Hauses!' Die Ka pelle intonierte die österreichische VoikShymne. Se. Majestät Kaiser Franz Joseph ergriff alsbald nochmals das GlaS und sprach: . Gestatten Euere Majestät, daß ich das Glas erhebe auf Euer Majestät Armee und auf das leuchtendste Muster aller militärischen Tugenden ein Hoch ausbringe. Unsere preußisch deutschen Kameraden leben hoch! hoch! hoch!' Die Hochrufe wurden von der Tafelrunde stürmisch wiederholt. Se. Majestät Kaiser Wilhelm er wiederte: .Ich trinke auf das Wohl

der österreichisch- ungarischen Armee. Unsere Kameraden von der öster reichisch-ungarischen Armee leben hoch, nochmals hoch, dreimal hoch!' Jeder Hochruf fand stürmischen Wieder- hall. Nach aufgehobener Tafel hielten die 'Allerhöchsten Herrschasten im kleinen Redoutensaale Cercle. — Abends erschienen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph mit Familie zum Thee bei Erzherzog Karl Ludwig. Am 5. ds. Früh hat Kaiser Wilhelm Wien verlas sen um sich zunächst nach Schönbrunn zu begeben und im Lainzer Revier

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