, ein mächtiger Backofen wurde gebaut, und Tag um Tag, ja sogar halbe Nächte hindurch, wurde gearbeitet, so daß oft kein Mensch in der Nachbarschaft recht zur Ruhe kommen konnte. Uiü> bald wußte es das ganze Städtchen, daß Fritz Brückmann seinem früheren Brotherrn gegenüber eine neue Bäckerei etablierte. Meister Anton ward wütend, doch auch jetzt noch schluckte er seinen Groll herunter, zeigte allen Leuten gegenüber ein über legenes Lächeln und tat, als ginge ihn das alles gar nichts an. „Laßt
ihn nur, den Grünschnabel,' Pflegte er so leichthin zu s gen, „l .ßt ihn nur aufmachen; er wird schon bald genug wieder zumachen müssen!' Aber der junge Mensch kümmerte sich den Teufel um dies oder jenes Geschwätz; ruhig ging er seinen Weg weiter, denn er wußte ganz genau, was er wollte. Nc ch einem Mon^t war das neue Geschäft fertig und strahlte im Gl nz seiner prächtigen Neuheit. Nicht nur eine Bäckerei war entstanden, sondern etwas für das Städtchen ganz Neues: eine Konditorei und ein „C'fe'. Jetzt aber konnte
er sich und seine stille Frau, „laß nur immer die Leute laufen, das hat jetzt den sogenannten Reiz der Neuheit für sie, wenn der aber erst weg ist, wird kein Mensch mehr hingehen in die GiftbudeZ — Mit der Bäckerei aber wird er mir nie und nimmer hochkommen, dafür will ich schon sorgen.' Fritz Brückmann seinerseits wußte, daß er einen schweren Kampf zu bestehen hatte, aber er führte ihn dennoch durch: er kannte ja ganz genau die Backrezepte feines früheren Meisters und wußte mit dem ganzen Geschäftsgang
aber blühte das Geschäft mit jedem Tage besser auf. Die Bäckerei erhielte sehr gute Resultate, die Konditorei war bereits der Damenwelt ein unentbehrliches Be dürfnis geworden und in dem Cafe entwickelte sich jetzt sogar so etwas wie Nachtleben. Fritz Brückmann, einst kaum beachtet und über die Schulter angesehen, war jetzt der Mann des Tages. Wo dieser Teufelskerl nur das Geld herhaben mag? fragten sich die Leute, denn man wußte ja von früher, daß er keinen Heller Vermögen befcß. Um diese Zeit kam Else