. Schweig' mir davon, Kind, nud trübe mir die gute Stunde nicht. Greta war erschrocken. Hatte sie sich wieder fortreißen lassen, in dem Bestreben, die Menschen, die sie doch beide so liebte, einander näher zu bringen? Ach, wie weit waren sie noch vom Ziele ent fernt, das Albert so sicher erhoffte. Die Zeit verging, und Körber konnte jetzt mit Bestimmtheit sagen, daß sein Geschäft sich im Zustande steten Aufschwunges be fand. Wie war das für den vom Schicksal verfolgten Mann ein Aufleben, ein Freiwerden
haben würde. Da sollte ihm eines Tages eine Ueberraschung werden, die ihm viel zu denken gab und unruhig und verworren machte. Wiederum bekam er eiueu Auftrag von der Nachbarstadt W. Das Schreiben, welches diesen Auftrag enthielt, begann mit dem für ihn unfaßbaren Worten: „Auf die Empfehlung meines Freundes, Herrn Albert Trümmer, ersuche ich Sie, geehrter Herr, um gefällige Probesendung von ' Hier folgte die Nennung des Gewünschten. Was, aus die Empfehlung von dem da drüben? Was um alle Welt sollte das heißen? Wie kam
feuerrot unter seineu forschenden Blicken. Ein Ge danke stieg in ihr auf, der heiße Wunsch, sich ihrem Vater an die Brnst zu werfen und zu flehen: „Vater, vergiß den alten Hader, zürne Albrecht nicht mehr, er ist edel und gut!' Eiu scheuer, hilfesuchender Blick flog nach ihm hin: „Vater, lieber Vater', dann huschte ihr Blick unwillkürlich uack den Fenstern, hinüber nach dem Nachbarhause, wo Albert Trümmer soeben an eines derselben trat, der Geliebten einen heimlichen Gruß zu senden. Körbers Augen
, hat er mir die Tochter ab wendig gemacht! Ha, das Gaukelspiel! Uud Du, auf die ich ver traute — auf die ich all meinen Glauben setzte — mein Kind, mein einziges, es hat sich meinem Feinde zugewendet!' „Vater, sprich nicht so. Albert ist nicht Dein Feind. Der treueste Freund konnte nicht besser an Dir handeln, als er eS gethan.' Körber richtete sich jählings empor: „Was willst Du damit sagen, was hat er gethan?' „Lieber Vater, nicht diese Härte, nicht diesen finstern Blick! Du wolltest Deiner Greta einen Wuusch
erfüllen, einen recht großen — ich halte Dich jetzt beim Wort: Prüfe Albert, höre ihn — uud Du wirst ihu achte» und — lieben lernen.' „So, glaubst Du! Ich war auf dem beste» Wege dazu. Doch die ErkeuutuiS, Dich an ihn verloren zu haben und daß das alles hinter meinem Rücken geschah, das stimmt mich um, rnst die ganze Bitterkeit vergangener Tage zurück. Du selbst hast mir den Glau ben an ihn zerstört. „Doch steh' auf,' fuhr er mit trauriger Stimme fort. „Diese Bitte hatte ich nicht erwartet