S082 nen zu Ehren feiert man ja „den Kultus des Genius." Aber Eines fehlte oder fehlt ihnen noch, und eben das Größte, Höchste, Nothwendigste, obne welcheschie andern Vorzüge gar wenig Werth haben: Demulh und Glaube an Gottes Offenbarung und seine allein wahre Kirche. Ohne dies Eine Notbwendige kann alles Andere den Menschen nicht selig machen. Weh also jenen, denen dies Eine fehlt! Je des arme unschuldige Kind, jede einfältige wahrhaft fromme Magd ist in den Augen des Himmels wohlgefälliger
und ge ehrter, als stolze Gelehrsamkeit und Kunst mit ihrer vorneh men Nicht- oder gar Verachtung der Hcilsanstalt Gottes. „Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,« spricht die ewige Wahrheit bei Joh. NI, 18. Ja, zu beklagen sind die gro ßen hoffärtigen Geister, Lenen der kindliche Sinn demüthi- gen Glaubens abgebt. Sie mögen Engel sein an Einsicht u. s. w-, aber sie sind gefallene Engel. -.Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder, werdet ihr in's Himmelreich nicht eingehen." Benrtheileu wir also unseru Werth
und den Werth al ler irdischen Güter und Vorzüge nach dem Maßstabe unsers hl. Glaubens! „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, wenn er der Reichste, der Gelehrteste, der gefeierteste Dichter oder Künstler oder Weltweise ist, der Heros seiner Zeit, was nützt es ihm, wenn er seine Seele verliert? Wenn ich die Sprachen derMenschen und Engel redete, aber die Liebe nicht hätte, und wüßte alle Geheimnisse nnd besäße alle Wissen schaft, hätte ich aber die Liebe nicht, so wäre