1,684 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1862/10_02_1862/KathBlaett_1862_02_10_10_object_6390894.png
Page 10 of 24
Date: 10.02.1862
Physical description: 24
Ausschluß der Jnterdizierten. Darob komm n sie in großen Schaden, mußten eigens nach Rom schicken, um von der Ir regularität absolvirt zu werden. Damals waren Konven- tucsien und Priester: Johann Grell, Prior, Jodvc Pinager, Peter Reder, Job. Spieß, Thomas Fraunknecht, Oswald Hugo und Konrad Cbarg. Dann durch viele Jahre, ja fast bis zum Lebensende Prior, wahrte Spieß tifrig die vielfach angefochtenen Kloster- rechte. So beanspruchten den Zehent in Fügen Johann Manager und Johann Spanner

. Obwohl die Ourir» romana ihn dem Kloster zusprach, und für Fugen und andere Kirchen, wo man >hn nicht dem Kloster entrichten wollte, N36 binnen 30 Tagen das Interdikt androhte, halfs doch nicht, bis nicht Maringers Eidam durch Herzog Friedrich dem alt rn mit dem Kloster verglichen wurde, und selben den Zehent gegen 13 Mark übergab, 1438. Den Zehent an der Wergl und im Brirenthale nahm das Kloster zwar schon bei des Stif. ters Lebzeiten ein, aber dessen Erbe Balthasar Müracher er hielt ihn dennoch

gerichtlich zugesprochen 1412. Im folgen den Jahre übergab er ihn zwar dem Kloster, aber nur gegen 350 Dukaten, und als der Konvent schon mehr als 100 Dukaten im Prozesse mit Thvrer und Müracher ausgegeben hatte. Der Lehnherr Erzbischof Eberhart übergab zu Itter 1428 den Brirenthalerischen Zehent wohl als Eigen, um der dringenden Noth des Klosters zu steue.n, doch mußte es ihm 100 ungarische Goldgulden zahlen, einen ewigen Jab:tag halten, und in die Kanzlei zu Salzburg 20 Pfd. ausgeben. Prior war damals

da er am 13. Juli auf der Reise zum Provinzialkapitel in Windsbeim. in Regensburg verweilte. Als Prior ließ er sich auch 1435 nächsten Tag nach fand Matbeistag gerichtliche Urkunden auf die Stift zu Zehentbof, die man dem Kloster verkürzt hatte,

1
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1866/30_11_1866/KathBlaett_1866_11_30_23_object_6395105.png
Page 23 of 28
Date: 30.11.1866
Physical description: 28
begab er sich mit einem scharfen Messer und Steinen bewaff net, dorthin ins Kloster — eingetreten, stürzte er auf den Sakristan los. Zum Glücke wurde er von einem dazukom menden Gärtner beim Hals gepackt, und der arme Sakristan konnte entfliehen. Das sind die Helden Piemont's, die künf tigen Parlamentsräthe des freien Königreichs Italien, Volks beglücker und Volksvertreter! — Nun etwas von der Beglü ckungsmanier Jungitaliens. Kaum ziehen die Geschlagenen von Custozza in einer Stadt oder Dorf

ein, wo ein Kloster dasteht, so bemühen sie sich die Einwohner mit Dekreten zu erfreuen und neue Ordnung zu machen. Das erste, was diese herrliche Regierung verbreitet, ist die Aufhebung der Klöster, und zwar immer zur Nachtszeit, um etwaige Demonstrationen zu vermeiden. Während noch Oesterreich ruhig herrschte, wurden vom Freimaurer-Eomitö schon die Personen bestimmt, die die aufgehobenen Klöster in Empfang nehmen sollten. So ge schah es in Verona. Die Stadt Verona beschwerte sich früher immer

über die barbarische österreichische Regierung, daß sie das schöne Kloster und die Kirche St. Bern ard i no, wo die Grüfte ihrer Großväter wären, für ein Militär Ma gazin verwende. Nun im Jahre 1860 verwendete sich?. Frz. Joseph (aus Enneberg in Tirol gebürtig) bei Sr. Majestät dem Kaiser lim das Gebäude und bekam wirklich Kloster und Kirche zurück, welches auch restaurirt wurde. Die Stadt war darüber hoch erfreut, daß sogar der Magistrat dem genannten Kloster-Vorstand seinen öffentlichen Dank schriftlich

ansdrückte Aber kaum war das Kloster fertig, als auch schon das ge heime Comits in Voraussicht der zukünftigen Ereignisse den Plan faßte, das Kloster zur Aufnahme vonFreimädchen (!) zu bestimmen, wie auch zu Udine und anderswo solche Geschöpfe die auc gejagten Klosterleute ablösten. Auch der zukünftige Besitzer wurde bestimmt, nämlich ein von Oester reich distinguirter, übrigens im Geheimen der Freimaurerei ungehöriger Herr." Vermischtes. — (Ein furchtbares Go tesg er icht.) Der „Wahr- heitsfr

2
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1850/12_03_1850/KathBlaett_1850_03_12_1_object_6374759.png
Page 1 of 16
Date: 12.03.1850
Physical description: 16
Katholische Blätter aus Tirol. dt". 2L. iKmiàus! 12. März L850. Diese Blätter erscheine» wöchentlich zweimal, am DinStag und F re ita g Abends, in einen, Bogen nebst einer einmaligen Beilage, und sind durch alle Postämter und Buchhandlungen deS In - und Auslandes zu beziehen. Halbjähriger Preis 2 si, ao kr. CM., per Post bezogen Z fl. 10 kr. CM. Die katholische Kirche — keine Ruine. Die allgemeine Zeitung erzählt in der Beilage zu Nr. 30 d. Js. in dem Berichte über den am 16 Juni 1849 als theol

. Prof in Basel verstorbenen Nazionaliste» de Wette: „Er pflegte in seinen Vorlesungen die katholische Kirche mit einer Ruine zu vergleichen, die aus dem Mittelalter in die Gegenwart hcreinragt, und deren Gemäuer zwar äu ßerlich noch Bestand hat, die aber im Innern zerfallen und ttnwvhnlich ist." Wie wird nicht diese Vergleichung als ein pittoreskes romantisches Bild seinen protestantischen Zuhö rern gefallen haben! Wir glauben sogar, der berühmten Allgemeinen, dieser Freundin der katholischen Kirche

, nicht Unrecht zu thun, wenn wir die Vermuthnng äußern, daß sie diese Meinung des berühmten Mannes, der den Meu- chelmord Kotzebncs durch Sand „ein sch ö n e s Z eich en der Zeit" nannte, mit besonderem Behagen und Wohlge fallen ausgenommen habe. Dichterisch mag de Wettes Vergleichung der ka tholischen Kirche mit einer Ruine allerdings sein; wahr ist ste aber durchaus nicht. Es wäre ungleich wahrer gewesen, die protestantische Kirche mit einer Ruine zu vergleichen, deren Gemäuer zwar äu ßerlich Bestand

3
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1857/24_06_1857/KathBlaett_1857_06_24_13_object_6385015.png
Page 13 of 24
Date: 24.06.1857
Physical description: 24
jährlich 100 Thlr. und andere Kleinigkeiten auszahlte. Daß unter dieser geistlichen Leitung der gute Geist unter den Kloster frauen gewann, und selbe durch genaue Beobachtung der Ordensregel und der klösterlichen Zucht auch auswärts in Ehre und Achtung standen, dafür zeugt folgendes, für das Kloster sprechende Ereigniß, das gerade in diese Zeitperiode fällt, und keineswegs übergangen werden darf. Die verwitwete Erzherzogin, Anna Iuliana, batte sich in ihrer Frömmigkeit entschlossen, sich ganz

von der Welt zurückzuziehen, und zu diesem Zwecke bereits ein Kloster der Servitinnen zu Innsbruck erbaut, später aber beschlossen, ihrer Stiftung eine größere Ausdehnung zu geben, als dies an fänglich ihre Absicht gewesen, und außer dem Kloster noch ein Regelhaus für Witwen und Jungfrauen zu gründen, welche die Klosterschwestern mit allen zeitlichen Bedürfnissen versorgen sollten, damit letztere, ganz von der Welt abge schlossen, sich ganz dem Dienste Gottes und Mariens weihen könnten. Die fromme

, die Erlaubniß zu ertheilen, aus dem Orden des hl. Augustin in den der Dienerinnen Mariens übertreten zu dür fen. Nach erhaltener päpstlicher Dispense reifte die Erzher zogin selbst nach Schwaz, um die Schwestern abzuholen, und nach Innsbruck in ihr Kloster zu führen, wo sie mit großer Feierlichkeit empfangen wurden. Am l. des Heumonats 1612 geschah die feierliche Einführung und deren Umkleidung aus dem weißen Augustiner- in den schwarzen Habit der Servi- tinnem die nun unter der von der Erzherzogin

selbst erwählten ersten Priorin, Elisabeth Aichinger, durch einen recht geistlichen Lebenswandel den Absichten der Erzherzogin ganz entsprachen. Nicht lange nach diesem Ereigniß begann für's Kloster zu Schwaz eine Zeit harter Prüfungen, die für die fernere

4
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1857/21_10_1857/KathBlaett_1857_10_21_19_object_6385405.png
Page 19 of 24
Date: 21.10.1857
Physical description: 24
: Von den 12 Dominicanern, welche früher den Convent bewohnten, haben 4 sich für die Reform entschieden, und sind im hiesigen Kloster geblieben, 2 sind secularisirt worden: einer derselben wurde in die Wiener Erz- diöcese, der andere in die Lavanter Diöcese ausgenommen, die übrigen 6 wurden in andere Klöster ihres Ordens innerhalb der österreichischen Monarchie versetzt, deren Wahl ihnen freigestellt wurde. Diese Klöster werden vorläufig nicht reformirt, die dorthin versetzten Dominicaner können daher dort ganz

so leben, wie sie es im Kloster zu Wien ge wohnt waren. Jedoch dürfen die vorläufig nicht zur Reform beigezo genen Klöster keine Novizen aufnehmen, und wenn die Anzahl der Conventualen in einem solchen Kloster durch Sterbfälle auf ein Mini- mum herabgeschmolzen ist, wird der Rest in andere Klöster versetzt, und das erledigte Kloster in die Reform einbezogen. Die Klosterreform in Oesterreich beschränkt sich übrigens nicht auf die Dominicanerklöster, sondern wird sich in thunlichster Bälde

auch auf alle übrigen Klöster der Monarchie. Benedictiner, Minoriten ic. erstrecken. Schon der frü here Dcminicanerconvent in Wien hatte armen Studirenden theils freies Quartier, theils freien Mittagstisch im Kloster gewährt, im reformirten Kloster hat diese Wohlthat nicht aufgehört. Die Zahl der Studirenden. welche freien Miltagstisch genießen, beläuft sich dermalen auf 40, wäh rend es früher nur Z0 waren. Auch die Speisung der Armen an der Klosterpforte findet jeden Tag in umfassender Weise Statt. Dem Ver nehmen

5
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1858/24_11_1858/KathBlaett_1858_11_24_20_object_6386802.png
Page 20 of 24
Date: 24.11.1858
Physical description: 24
geschehen, und das neue Gebäude wird in dieser Stadt in Bälde von den frommen Vätern bezogen werden. — Gleichwie man von Frankreich liest, daß dort so viele Jungfrauen den Kloster stand wählen, so daß erst jüngst in Troyes auf einmal tOO junge Mädchen, welche sich in dem Institute der Schwestern von dlotre Dam« äs don seoours der Krankenpflege widmen, eingekleidet wurden, so auch in den Rheinlanden und Westphalen. In Münster wurden in einem Kloster unlängst 18 Mädchen auf einmal eingekleidet

. Auch eine Tochter des Oberbürgermeisters nahm den Schleier. In Bonn bestand ein Kapuzinerkloster, welches seit der Aufhebung zu einer Fabrik ein gerichtet wurde. Fürst v. Fürstenberg kaufte diese Fabrik, und richtete dieselbe wieder als Kloster für Kapuzineffen her. Eine seiner Töchter war eine der ersten, welche diesen strengen Orden wählte, und in das neue Kloster eintrat Ihr folgte eine Baronesse v. Nhomberg, welche sehr reiche Familie mit den Fürsten v. Fürstenberg verschwägert ist. - Weil gerade von Bonn

die Rede geht, möchte Schreiber dieses wohl auch den Wunsch ausdrücken, daß das so reizend gelegene, und leider baldigen Ruin drohende Kloster auf den, Kreuzberge wieder bevölkert werde. Die Jesuiten von Bonn versehen in jener einst so zahlreich besuchten Wallfahrtskirche den Gottesdienst; der definitiven Uebernahme durch die Gesellschaft Jesu stellten sich, wie es scheint, nicht leicht zu beseitigende Hindernisse entgegen. Inzwischen nimmt die Verwahr losung der noch vorhandenen Klostergebäude

das Kloster im Besitze hatten, völlig unversehrt in ihren Särgen lie gend gezeigt werden. 1Z Leichname derselben sind dergestalt gut erhal ten, daß die Gesichtszüge jedes Einzelnen ganz genau können unter-

6
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1847/04_10_1847/KathBlaett_1847_10_04_8_object_6369998.png
Page 8 of 24
Date: 04.10.1847
Physical description: 24
968 ten oder volkreichen Flecken angelegt, und in denselben eine sehr strenge Klausur sein, und Niemand ohne besondere bischöfliche Er. laubniß das Kloster betreten dürfen. Auch sollen die Nonnen außer einem Nothfalle nicht aus dem Kloster gehen, oder wenigstens nur auf eine kurze Zeit, und nur aus einer rechtmäßigen, vom Ordinarius zu billigenden Ursache. Alle Nonnenklöster stehen unter der Aufsicht der Diözesanbischöfe, welche für die einzelnen einen Kommissär oder Visitator zu bestellen

alt ist, und schon wenigstens 8 Jahre nach abgelegter OrdenSprofeß löblich im Kloster gelebt hat. Sollte sich in dem Kloster keine mit diesen Eigenschaften vorfinden, so kann sie aus einem andern des nämlichen Ordens, oder im Falle dieses nicht thunlich wäre, eine aus dem Kloster, das einer neuen Oberin bedarf, die wenigstens 30 Jahre alt und schon 5 Jahre Professin ist, mit Einwilligung des Bischofes gewählt werden. — Bei den Wahlen der Aebtissinnen und anderer auf Lebenszeit aufzustellenden

Vorsteherinnen in Frauenklöstern und Stif ten ist die Ausbittung und Abordnung landesfürstlicher Kommissäre üblich, die nach vorläufiger Meldung bei der Superiorin die zur Wahl gehörigen Nonnen in das Parlatorium vorfordern, ihnen ihre Kommission anzeigen, und sie ermahnen, bei der Wahl auf eine solche Person Bedacht zu nehmen, die ein Landeskind und tauglich ist, dem Kloster oder Stifte wohl vorzustehen. Die Kommissäre verrichten ihr Geschäft von Amtswegen, und können daher weder

7
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1857/17_06_1857/KathBlaett_1857_06_17_10_object_6384988.png
Page 10 of 24
Date: 17.06.1857
Physical description: 24
sammt allen Rechten ihrem Hanse anzueignen, und das Haus fortan St. Martinskloster zu nennen; auch sollte selbes alle Privilegien u. s. w. wie andere Klöster des Augustinerordens genießen. — Als so die Sachen geordnet, das Wohnhaus vergrößert, und zu einem förmlichen Kloster eingerichtet ward, nahm sie die Personen, die um Aufnahme gebeten, in den Orden auf. Es scheinen auch nach und nach mehrere Schwe« stern mit Erlaubniß des Bischofs aus dem Mutterkloster im HallthalHsUtz's neue zu St. Martin

des hl. Augustin sich begeben, und in deren Regel zu leben versprochen habe. Um's Jahr 1519 ging die erste Priorin, Magdalena Götzner, die altere, in's bessere Jenseits hinüber; an ihre Stelle wurde ihre gleichnamige Tochter erwählt. Doch schon im 2. Jahre ihrer Verwaltung traf das Kloster ein furchtbarer Schlag: es entstand nämlich im I. 1520, man weiß nicht wie, in demselben eine schreckliche Feuersbrunst, brannte aus Mangel an Wasser und Hilfe der Leute das Kloster ganz aus, und zur Vollendung des Unglückes

vermochten die. von Schrecken verwirrten Schwestern bei schnell überhandnehmen der Flamme von der ganzen Einrichtung nichts zu retten. Die verarmten und hilflosen Schwestern, die nun in der aus gebrannten Ruine kein Obvach mehr fanden, und denen zu gleich die Mittel zur Wiederherstellung des zerstörten Klosters fehlten, verließen, 30 Professen an der Zahl, unter Thränen die verödete Stätte, die so manche Jahre der stumme Zeuge ihrer stillen Andacht und ihres gottseligen Wandels gewesen, und zogen

8
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1844/29_07_1844/KathBlaett_1844_07_29_18_object_6366008.png
Page 18 of 24
Date: 29.07.1844
Physical description: 24
der in diesem Kloster wehete, kennen lernen; wir fanden sie aber im Wesentlichen alle einander ähnlich; der Unterschied liegt nur in der Individualität, welcher gemäß sich die eine Person in dieser, die an dere in jener Tugend mehr auszeichnete. Ohne daher ein allgemeines Bild entwerfen zu wollen, erlauben wir uns eine solche Lebensgeschichte unfern Lesern mitzutheilen, damit sie in Stand gesetzt seyen, selbst den Geist, der dieses ehemalige Kloster beseelte, zu beurtheilen. Wir heben

strenge gebüßt. Das Kloster allein bil det noch keine Engel. Maria Tschan, eine Tochter des Urban Tschan, wurde am 10. Februar 1661 zu Innsbruck geboren. Sie verlor, kaum 13 Jahre alt, ihre Mutter durch den Tod; deswegen mußte sie schon in diesem zarten Alter die Obsorge über das große Hauswesen ihres Vaters übernehmen; dazu kam, daß ihr Vater fast immer kränkelte. Maria trug von der frühesten Jugend an ein großes Verlangen nach dem geist lichen Stande; doch die häuslichen Verhältnisse ließen

Mutter Gottes um Hilfe an. Da fügte es Gott, daß ihr Vater gefährlich erkrankte; Maria pflegte seiner mit kindlicher Liebe; er genas wieder, und nun änderte er seinen Sinn. Mit schwerem Herzen, aber dem Winke Gottes folgend, gab er seine Ein willigung. Maria bat um die Aufnahme in den Orden der Servi- tinnen in dem versperrten Kloster ihrer Vaterstadt. Nachdem sie diese erhalten, trat sie am 7. Februar 1677 in s Kloster, und empfing am 8. November darauf das Ordenskleid. Bei der Einkleidung ward

10
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1844/16_12_1844/KathBlaett_1844_12_16_14_object_6366484.png
Page 14 of 24
Date: 16.12.1844
Physical description: 24
geschrieben worden ist, befindet sich gegenwär tig in unserer Hauptstadt, wo ihm dieselbe freundliche Aufnahme wie überall zu Theil wird. Dieser edle Mann ist nämlich der Erbauer des Klosters am Berge Karmel, welches eine Zufluchtsstätte für alle hilfsbedürftigen und bedrängten Wanderer in jener öden Gegend ist; und zwar ohne allen Unterschied des Glaubensbekenntnisses. Muha- medaner, Juden, Christen finden in diesem Kloster dieselbe liebevolle Aufnahme. Zugleich ist das Kloster ein Schutz

vor den reißenden Thieren, die in jenen Gegenden so häufig das Leben der Wanderer bedrohen. Da wir die Genugthuung hatten, den merkwürdigen Greis persönlich kennen zn lernen, so theilen wir Folgendes aus seinem ei genen Munde mit: »Das^alte Kloster am Berge Karmel war von den Türken zerstört worden, weil sie fürchteten, daß es den Franken einmal als Festung dienen könnte. Der menschenfreundliche Giovanni Battista wandte sich aber persönlich an den Sultan Mahmud, und er hielt von demselben auch wirklich

die Erlaubniß, die Zufluchtsstätte für Wanderer und Pilger wieder aufbauen zu dürfen. Mit freudigem Herzen entwarf er nun schnell den Plan zu dem neuen Kloster; denn Giovanni war ursprünglich Baumeister, und ist aus Frascati bei Rom gebürtig. Aber wo sollte der edle Mann die bedeutende Summe für den,Aufbau, die er auf 300,000 Franken schätzte, erlangen? Voll Begeisterung für den edlen Zweck entschloß er sich, das Geld in« Mor gen- und Abendlands selbst zu erbetteln. Zwvlfmal machte er unver drossen

die Runde durch die Länder des Abend- und Morgenlandes, und kehrte stets reich beladen nach dem Berge Karmel zurück, wo er den Bau selbst leitete. Das Kloster ist gegenwärtig aufgebaut, und mit allem Röthigen zur Aufnahme der Wanderer versehen. Die Zahl der Hilfe- und schutzsuchenden Wanderer hat sich aber in den letzten Jahren so gesteigert, daß die Mittel des Klosters nicht mehr ausrei chen. Obwohl schon 63 Jahre zählend, entschloß sich der brave Gio vanni Battista, noch einmal die Runde

11
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1857/24_06_1857/KathBlaett_1857_06_24_11_object_6385013.png
Page 11 of 24
Date: 24.06.1857
Physical description: 24
(traurigen Andenkens) sein völliges Ende, indem in diesem Jahre die einzige noch übrige Schwester in's Schwesterkloster St. Martin bei Schwaz übersiedelte. Wir gehen nun daber zur Geschichte dieses Klosters über. Es wurde schon bemerkt, daß Kaiser Marimilian dem Kloster im Hallthale eben so, wie früher Erzherzog Sigmund gewogen gewesen, indem er dessen Freiheiten u. s. w. bestätigte, und die Nonnen immerfort seines hoben Schutzes versicherte. Dessenungeachtet war das Los der Schwestern

eine Messe besorgen mußte*). Nachdem er mit dem Abte Leonhard von St. Georgenberg die Sache in's Reine gebracht, legte derselbe Abt am 17. April 1510 den Grundstein zum neuen Kloster, das durch die kaiserliche Munificenz, so wie auch durch Veräußerung der Güter im Hallthale erst nach 12 Jahren vollendet wurde, worauf die Schwestern aus ihrem bisherigen Kloster im Hallthale ab zogen, und durch den bischöfl. Eommiffarius, Johann Kirch- hauser, Domherrn von Briren, feierlich in das neue Kloster eingesührt

und dem Verfalle preisgegeben stand nun das Klösterchen im Hallthale; erst nach 142 Jahren lächelte ihm wieder die Hoff nung, aus seinem Verfalle neu zu erstehen, als nämlich die Erz herzoginnen Magdalena, Margaretha und Helena von der Welt sich gänzlich zurückzuziehen, und auch dies ihr Vorhaben in Tirol auszuführen beschlossen. Sie wählten hiezu das ehemalige Kloster

13
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1857/24_06_1857/KathBlaett_1857_06_24_14_object_6385016.png
Page 14 of 24
Date: 24.06.1857
Physical description: 24
zu bringen. Ein anderes Mittel, dessen sich dann der Feind alles Guten und Ausstreuer des Bösen bediente, um den klöster- lichen Frieden und so das vereinte Streben nach geistlicher Vollkommenheit bei den Nonnen zu stören, war das bald immer mehr an's Licht tretende Streben der Augustiner zu Ratten berg, ein Kloster oder wenigstens ein Hospiz der Augustiner zu Schwaz zu errichten, und zur leichtern Erreichung dieses Zweckes die Franciscaner aus der Seelsorge bei den Kloster frauen zu verdrängen

, und sich selbst dafür in die Verwaltung der weltlichen und geistlichen Angelegenheiten des Klosters einzudrängen, so wie auch selbes der bischöflich brirner'schen Jurisdiction zu entziehen, und gänzlich der ihrigen zu unter werfen. Dieser unselige Streit zerstörte allmälig die frühere gute Zucht und Ordnung im Kloster, und dauente vom I. 1631 bis 1686. Weltliche und geistliche Obrigkeiten betheiligten sich an diesem Streite; mehrere Visitationen von Seite der Bischöfe und selbst des päpstl. Legaten, wiederholte

bischöfliche und erzbischöfliche Erlasse, ja selbst die Entscheidungen der dama ligen Landesfürsten und Kaiser konnten erst nach längerer Zeit die Aufregung beschwichtigen, und die gewünschte Ruhe herbeiführen. Nun bestand ungestört das Kloster bis zum Jahre 1782, in welchem Zeiträume die Urkunden von keinen ferner» wich tiger»: Ereignissen sprechen. Im genannten Jahre fiel das Kloster, wie so viele andere geistliche Institute, den Reformen Kaiser Josephs II. als Opfer: es wurde aufgehoben und die Nonnen

14
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1857/09_12_1857/KathBlaett_1857_12_09_15_object_6385569.png
Page 15 of 24
Date: 09.12.1857
Physical description: 24
nannten Curat bewilliget. Ueber dieses Kloster Pollingen hatte Kaiser Heinrich IV. im I. 1064 seinem treuen Bischof Altwin und dessen Stift Briren das Schirm- oder Vogteirecht gegeben. 12. Scharnitz. Die Römer nannten diesen engen Paß Scarbia. Später wurde er Scarantia genannt. Hier stiftete im I. 763 Regin- bert, ein edler Bojoarier, ein Kloster, aus welchem der erste Abt Arido, von Mais in Tirol gebürtig, eine Colonie nach Jnnichen im Pusterthal zur Gründung des dortigen Klosters, nachmaligen

Collegiatstifts, im Z. 769 sandte. Von Scarantia wurde bas Kloster später nach Schlehdorf in Baiern übersetzt. Scharnitz wurde im Schwedenkrieg als Gränzfestung gegen Baiern durch die verwitwete Erzherzogin Klaudia befestiget, und daher Porta Claudia genannt. Sie hatte nur eine Kapelle, welche im I. 1718 erweitert, im I. 1759 einen Gottesacker, im I. 1786 einen Local- caplan erhielt. Kirche und Widum verbrannten im I. 1809, wurden aber im I. 1816 wieder durch kaiserl. Freigebigkeit hergestellt. 13. Stams

, durch Meinbard Grafen von Görz und Tirol und dessen Ehegemahlin Elisabeth, des römischen Königs Konrad Witwe, des unglücklichen Konradin Mutter, im I. 1272 gestiftet, auch vom Bischof zu Briren, Bruno, mit der Pfarre Silz begabt, erhielt von eben diesem (durch den untergeftellten Bischof zu Negensburg) im I. 1284 die Einweihung der Klosterkirche. 14. Silz, die Pfarre, schenkte Bischof Bruno im I. 1273 dem Kloster Stams, »um bei einer so rühmlichen und heilsamen Pflanzung und Stiftung Mithelfer

den Namen und die Arbeit eines Curaten erlangt. 18. Imst. Diese Pfarre wurde im I. 1371 durch den Bischof Johannes v. Lenzburg dem Domcapitel zu Briren einverleibt. Die Capuciner erbauten hier im I. 1674 ein Hospitium, im I. 1679 das Kloster; die Kirche wurde im J. 1682 am 3 Mai durch den Weihbischvf Wilhelm Vintler eingeweiht. 19. Tarrenz wurde als Caplanei vom Erzherzog Sigmund im I. 1489 gestiftet, und erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zur Curatie erhoben. -

15
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1859/25_05_1859/KathBlaett_1859_05_25_8_object_6387460.png
Page 8 of 24
Date: 25.05.1859
Physical description: 24
stinerklosters zu Rattenberg den Auftrag, dafür zu sorgen, daß das Kloster in seinen Besitzungen nicht gestört werde. Kaum aus Rom zurückgekebrt, begab sich der Abt sogleich wieder als Abgeordneter seines Fürsten nach Freising zu einer Versammlung, was ans dem Geleitsbriefe zu entnehmen ist, den Georg, Pfalzgraf am Rhein, Herzog in Ober- und Niederbaiern, zur Rückreise am Sonntag Lätare ibm ausfer tigen ließ. Auch zu Freising unterließ Abt Caspar nicht, ans sein Kloster Bedacht zu nehmen

. Am zweiten Sonntage nach Ostern wurde zwischen dem Erzherzoge einer- und dem Abte und Kloster andererseits fok gendes Uebercinkommen abgeschlossen; Letztere gestatteten, daß in des Klosters Waldungen im Achenthale und Pertisau das für die Bergwerke nötbige Holz geschlagen werden dürfe. Der Erzherzog hingegen verordnete, daß dem Kloster für je tau send Stämme 10 Pfd. Perner (1 Pfd.---12 kr. RW.) ver« abfolgt werden sollen. So fast ohne allen Werth war in jener Zeit das Holz. Tausend Stämme für 10 Pfd

. P. ! — Und die Erfolglassung einer solchen Entschädigung wurde noch überdies als eine Wohlthat betrachtet, die der Erzherzog, wie die bezügliche Urkunde sich ausdrückt, dem Kloster aus dem Grunde erwies, weil er bisweilen gerne daselbst sich aufhielt, und damit das Gotteshaus im baulichen Stande erhalten werde. - Im Decomber des angeführten Jahres sendete der Erz herzog den Abt nach Nürnberg zum Reichsrage; allein in der Stadt Füßen begegnete ibm der an Sigmund abgeordnete Bischof von Augsburg; mit diesem kehrte

16
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1859/22_06_1859/KathBlaett_1859_06_22_23_object_6387575.png
Page 23 of 24
Date: 22.06.1859
Physical description: 24
Kloster steht an der Richmondstraße, ziemlich im Mittelpunkt der Stadt und an einer mit eleganten Privatrestdenzen besetzten Straße. Die Schwe stern (alle Farbige, Neger und Mulatten) haben als besondere Aufgabe die Erziehung farbiger Kinder. Als ich gestern mit einem Freunde vor dem Kloster vorbeiging, konnte ich der Begierde, dasselbe zu sehen, nicht widerstehen. Ich zog die Klingel, lind sogleich wurde mir und meinem Begleiter unser Wunsch, das Kloster zu sehen, bereitwillig ge wahrt

. Die Oberin war krank, und statt ihrer kamen zwei Schwestern, welche uns die Hauptzinimer des Klosters und die damit verbundene geräu mige und recht schöne St. Franziskus-Kapelle zeigten. Die größte Ord nung, Reinlichkeit, ja Eleganz (besonders in der Kirche) herrschte überall. Hinter dem Kloster war ein ziemlich großer Garten (etwas Kostbares an diesem Platze der Stadt), worin die kleinen, schwarzen, wollköpstgen Waisenkinder und Schüler sich herumtnmmelten und die heitere Mailuft genossen. Gestern

Nachmittag (zwei Stunden nach meinem Besuche in diesem Kloster) legten drei Novizen die feierlichen Gelübde (Profeß) ab. Als ich die muntern, intelligenten Bewohner dieses Klosters betrachtete, und die Schwestern uns in der Klosterbibliothek auf einige Augenblicke allein ließen, sagte ich zu meinem Freunde: »Auch hier hat die Kirche in einer glänzenden Weise gezeigt, welchen Einfluß sie auf die Gesittung und Veredlung der Völker übt. Sicher hat die kathol. Kirche hier in Baltimore mehr Gutes gethan

17
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1860/01_08_1860/KathBlaett_1860_08_01_23_object_6388243.png
Page 23 of 24
Date: 01.08.1860
Physical description: 24
griechisch-katholischen Priester HH. Moses Makhat, Generalvikar des Hochwürdigsten Bischofs von Zahleh und Philipp Nemer, Sekretär desselben Bischofs). Mit höchst betrübtem Herzen berichte ich Ihnen von dem, was von Seite der Drusen gegen die Christen am Libanon geschehen ist. Kascim-Musef und Saidbeg Dschim bladt, die bekannten Häupter der Drusen, ver banden sich miteinander und gingen mit ihren Leuten, Verwandten und vielen Drusen gegen das Kloster Deir-el mechalles (des allerheiligsten Erlösers

) tödteten dort 17 von den Mönchen, denen es nicht gelungen war. sich zu flüchten, plünderten das Kloster, gruben überall den Bo den nach verborgenen Schätzen suchend auf, und als sie nichts fanden, drangen sie in die Kirche, stürzten den Altar um. gruben auch hier den Boden überall aus, bis sie die Gruft entdeckten, wo die kostbaren kirchlichen Paramente verborgen waren und raubten alles aus, wie es heißt im Werthe gegen 25,000 Beutel (zu 500 türkischen Piaster gleich 1,312,000 fl. Oe. W.) und steckten

das Kloster in Brand. Ebenso verfuhren sie in den Klöstern: Mar-illies, Rischmejja des heiligen Michael, Ammi, der heiligen Thekla, der heiligsten Jungfrau und in dem Nonnenkoster Maria Himmelfahrt, welche theils Filialen jenes großen Klosters des allerheiligsten Erlösers sind, theils wie das Nonnen. Kloster unter der Oberleitung des Vorstehers desselben nnd bekanntlich zur griechisch-katholisch.melchitischen Kirche des Orient gehören. Einige Nonnen wurden ermordet. Aehnlich erging es auch in dem maroniti

- scheu Kloster der Antonianer in Mascht-Musche. Auch dort wurden mehrere Mönche ermordet; die Zahl ist jedoch ungewiß. Von dort begaben sich die Räuber und Mörder nach der Stadt Oschiffin und deren Bezirk, verwüsteten die Dörfer überall durch Brand, Plünderung und Mord mehrerer Tausende ohne Unterschied des Alters und Ge schlechtes. Die Christen, denen es glückte, dem Blutbade zu entgehen, flüchteten sich gegen Saida zu, wurden aber unterwegs von anderen Drusenbanden überfallen, wobei

18
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1850/13_09_1850/KathBlaett_1850_09_13_9_object_6375335.png
Page 9 of 24
Date: 13.09.1850
Physical description: 24
innere Konstrukzion des Klosters fortwährend bei den Benediktinern Raths zu erholen. Rasch erhob sich das Gebäude, die Basilika mit wahrhaft königlicher Pracht zur Anbetung dcS König» der Könige, daS anstoßende Kloster zwar in bescheidener, aber zweckmäßiger Einfachheit, ganz das Gepräge eines Aszeteriums an sich tragend. Im I. 1847 fand der Bau seine Vollendung, und zugleich wurde auch zur Einrich. tung für Kirche und Kloster alles Erforderliche beigeschafft. Jetzt er ließ Ludwig, nachdem

, weil den kirchlichen Vorschriften zufolge vorerst eine Dotazion ausgewiesen sein müsse. Gedrängt durch dieses entschiedene Auftreten erklärte König Ludwig, er gedenke mit diesem Kloster das königl. Erziehungsinstitut zu verbinden, dessen Revenuen zur Dotazion fast ansreichen könnten; auch habe er Andechs mit allem Zubehör gekauft, und wolle dies dem neuen Kloster zu St. Bonifaz inkorporiren. Nun begann der Erzbi- schof zu distinguiren: Er genehmige gern, daß die Priester an der künftigen Bonifaziuspfarre

im klösterlichen Verbände leben, und auf den Bezügen aus dem Erzi'ehungsinstitute fußend auch als Abtei sich konflituiren sollten. Würden diese Bezüge dereinst wieder wegfallen, so könnte das Kloster indeß vielleicht andere Hilfsquellen finden, oder unbeschadet der Pfarre ganz eingehen. Nie aber könne er als Erzbi. schof den Bestand der Pfarre, die einmal als benelicium Perpetuum ') Jeder, der das Gebäude besichtiget, räth auf eine noch grö ßere Summe, denn alles ist da kolossal und magnifik. Die Kirche

20
Newspapers & Magazines
Katholische Blätter aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KathBlaett/1850/30_08_1850/KathBlaett_1850_08_30_13_object_6375259.png
Page 13 of 24
Date: 30.08.1850
Physical description: 24
gung gegen die Serviteli, wegen der dem Minister verweigerten Ster« besakramente, sich immer mehr steigerte und neue Zusammenrottun« gen vor ihrem Kloster Statt fanden, trat das Ministerium in Bera- thung über die zu ergreifenden Maßregeln. Mittlerweile hatte die Munizipalität einstimmig und in nachdrücklicher Weise den Wunsch geäußert- daß die Patres, um größere Unordnungen zu vermeiden, sogleich aus Turin entfernt werden möchten und das Ministerium wurde gebeten, diè erforderlichen Anstalten

hiezu zu treffen, und zu gleich dafür zu sorgen, daß der Gottesdienst, nach Abgang der Ser viteli keine Unterbrechung in der St. Karlskirche erleide. Diesem An sinnen wurde von Seite der Negierung gewillfahrt und sogleich alle Vorkehrungen zur Ausführung der Maßregeln getroffen. Der Inten, dank und der Syndikus verfügten sich, in Begleitung von Gerichts beamten, in's Kloster der Serviten, um ihnen den Beschluß der Ne. gierung bekannt zu geben, und zur Inventur des Vermögens dieser geistlichen

Korporazion und zur Beschlagnahme ihrer Papiere zu schrei ten. Nachdem alle Vorkehrungen beendiget waren, fuhren die Pat- reS, (fünfzehn an der Zahl) in zwei Wagen ab, und wurden von der Nazivnalgarde bis S. Salvario begleitet, wo sie voi» den königlichen Gensdarmen übernommen wurden. Zehn derselben werden in daS Servitenkloster zu Saluzzo, und die übrigen fünf in das Kloster des- selben Orden- zu Alessandria gebracht. (Der Armonia zufolge sollen sie das dortige Kloster leer gefunden haben, da der Pöbel

die Be wohner desselben verjagt hatte.) Sie nahmen alles Geld und die nothwendigen Bedürfnisse mit sich; alles übrige wurde von dem Ge. neral-Oekonomat in Beschlag genommen, das hierüber gestern eine Kundmachung erlassen hat, worin allen denjenigen, welche Leistungen waS immer für einer Art an das Kloster abzuführen haben, bedeu tet wird, daß sie selbe, bei Strafe nochmaliger Zahlung, an Nieman den andern, als an gedachtes General-Oekonomat, zu entrichten ha- ben. Die jährlichen Einkünfte dieses Klosters

21