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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 09.10.1897
Physical description: 6
. 32. IchtM-. Tirol und Vorarlberg im Staats- vorauschlagc. Jnu-bruck, 8. October. (Schluß.) Der Voranschlag des Justizministeriums pro 1898 mit einem Gesammterfordernisse von 26,501.050 fl. enthält folgende Posten für Tirol und Vorarlberg. AlS außerordentliche Ausgaben unter dem Titel „Neubauten der Justizverwaltung" 12.000 fl. für den Arrestbau in Bruneck (I.Rate); 15.033 fl. als Nachtragscredit (1897: 50.000 fl.) für den Bau eines gemeinschaftlichen Amtsgebäudes in Mezzolombardo; 3000

in Tirol und 123 000 fl. für die Justizverwaltung in Vorarlberg. Dem stehen aus den Einnahmen der Justizverwaltung als Bedeckung gegenüber 1300 fl. für Tirol und 450 fl. für Vorarlberg. Die Strafanstalten in Tirol — wir haben nur eine, die in Schwaz — kosten dem Staate 17.880 fl. Das Ministerium der Finanzen beansprucht unter bem Xitet „Finanzverwaltung- einen Auf- dem eine Bedeckung von 5030 fl. Mannschaftsein lagen gegenübersteht. Das Erforderniß der Steuer- ämter in Tirol und Vorarlberg beträgt

283.505 fl., das Erforderniß der Finanzprocnratur 19.565 fl., der Zollverwaltung 195.853 fl. An außerordent lichen Ausgaben für die Zollverwaltung in Tirol und Vorarlberg find in'S 1898er Präliminare ein gesetzt 27.683 fl. für Neubauten und Neuherstel lungen und 364 fl. für eine feuerfeste Casse. Das Erforderniß des Grundsteuer - Katasters und dessen Evidenzhaltung beträgt für Tirol und Vorarlberg 71.979 fl., dem eine Einnahme von 8700 fl. vom Mappenverkauf, EvidenzhaltungS- gebühren

rc. gegenübersteht. Die Einnnahmen des Finanzministeriums auS dem Capitel directe Steuern find pro 1898 im Ganzen mit 123,087.900 fl. präliminirt. Hievon bekommt Tirol in Folge der Auftheilung der nach Artikel IX des Gesetzes vom 25. Oct. 1896 an die Landesfonde zu überweisenden 3,000.000 fl. nach Verhältniß der an allen Realsteuern, einschließlich der 5percentigen Steuer, in den einzelnen Ländern für das Jahr 1898 präliminiiten Summen 73.863 fl. (Präliminare an sämmtlichen Realsteuern pro 1898 1,540.100

fl.), Vorarlberg 10.109 fl. (Präliminare aller Realsteuern 210.800 fl.) An Grundsteuer leistet Tirol 753.250 fl., Vorarl berg 110.100 fl., an Hauszinssteuer Tirol 558.200 fl., Vorarlberg 45.800 Gulden, an Hausclasfensteuer Tirol 196.700 fl., Vorarlberg 49.400 fl., opercentige Steuer vom Ertrage haus zinssteuerfreier Gebäude Tirol 32.000 fl., Vorarl berg 5500 fl., bisherige Erwerbfteuer Tirol 7500 fl, Vorarlberg 1500 fl., bisherige Einkommensteuer bergs 457.850 fl. Der Zoll in Tirol und ward von 2,034.286

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 9 of 10
Date: 27.05.1894
Physical description: 10
dieZolleinnahmen des Staates und namentlich in Gebirgsgegenden sind dieselben zumeist von besonderer Wichtigkeit und Be deutung, weil eben schon durch die topographische Beschaffenheit des Landes nur wenige, gewissermaßen durch die Thüler und Gebirgszüge von vorneherein vorgeschriebene und einzigmögliche Verkehrswege existiren. Gerade die in Tirol zu bauenden Localbahnen münden vielfach ins Ausland und gehören gewiß wenigstens zum größten Theile zu jener Kategorie von Localbahnen, die direct vom Staate

finanziell zu unterstützen sind. Es ist un zweifelhaft, daß, ganz abgesehen von technischen Schwierigkeiten, größere Kosten bei den meisten in Gebirgsländern zu bauenden Bahnen, auch die An forderungen der hohen Kriegsverwaltung, punew größerer Leistungsfähigkeit, besonders bei jenen Bahnen sich geltend machen werden, die einen Anschluß ans Ausland haben werden und haben sollen. Es fehlen in Tirol jene mächtigen Interessenten, Kohlenwerke und Eisenindustrien. Es ist klar, daß solche Bahnen

der in Tirol noch zu bauenden Localbahnen ist es begreiflich, wenn sich das Land Tirol vorläufig noch auf eine fallweise, den ohnedies so sehr in Anspruch genommenen Landesfinanzen entsprechende finanzielle Förderung von eventuellen weiteren Localbahnbauten beschränken muß. Auf Hebung des Fremdenverkehrs, auf Erschließung und Heranziehung unserer noch vielfach ungenützt vorhandene« Wasserkräfte zu Motoren sür Industrie, Hausindustrien und Handwerke, müssen wir in Tirol hinarbeiten. Ich brauche wohl

, die westlichste und exponirteste Provinz des Reiches wirtschaftlich lebensfähig zu erhalten, und es ist eine gesunde Politik, wenn ein Großstaat auch durch Förderung des materiellen Wohles seine entlegenste Grenzprovinz sich lebendiger anzugliedern bemüht ist. Tirol bedarf auch insbesondere einer Compen- sation für die erlittenen wirtschaftlichen Schäden. Es bedarf einer Hilfe im großen Stil, denn, sagen wir es aufrichtig. Tirol ist in großem Stil geschädigt worden. So löblich alle Bestrebungen

der Landesculturräthe und der Bezirksgenoffenschaften sind zur Hebung der Landwirthschaft, so nützlich auch Ausstellungen und Subventionen für Kellerei genossenschaften sind, für die materielle Prosperität eines Landes sind in unserer Zeit maßgebend: ein Eisenbahnnetz, die Tarifpolitik dieser Eisenbahnen und die Handelsverträge, respective die Zollgesetzgebung. Und gerade in diesen Cardinalpunkten ist Tirol theils vernachlässigt, theils direct geschädigt. Der Handelsvertrag mit Italien hat durch die bekannte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 08.10.1897
Physical description: 6
, den 8. Oktober 1807, 32. Jahrgang. Tirol und Vorarlberg im Staats- voranschlage. Innsbruck, 7. Oktober. (Fortsetzung.) An dem Erforderniß des Ministeriums des Innern pro 1898 nehmen abgesehen von dem gestern hier mitgetheilten die Länder Tirol und Vor arlberg Theil mit der Summe von 369.089 fl. für den Aufwand der politischen Behörden (für Steier mark beträgt diese Summe bloß 359.667 fl.), 78.025 fl. für den Sanitätsdienst, 47.290 fl. (ab züglich der Jntercularien) für die öffentliche Sicherheit, 129.400

sind dem Staate im Jahre 1896 in Tirol und Vorarlberg Kosten im Betrage von 5415 fl. erwachsen. Das Jnvesti- tionspräliminare deS Ministeriums des Innern enthält keinen Posten für die Länder Tirol und und Vorarlberg. AuS dem Voranschläge des Ministeriums für LandeSvertherdigung, das ein ordentliches Erforderniß von 16,702.998 fl. geltend macht, heben wir neben dem Erforderniß im Betrage von 23.888 fl. für die LandeSvertheidigungsoberbehörde in Innsbruck als für uns besonders interessant her vor die Ausgaben

fl., während das Erforderniß für das Schießwesen der übrigen im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder bloß 8000 fl. beträgt. Aus dem Voranschläge des Unterrichts ministeriums haben wir die außerordentlichen Ausgaben, soweit sie in Tirol und Vorarlberg zur Verwendung gelangen, bereits angeführt. An ordent lichen Ausgaben beansprucht die Universität Innsbruck abzüglich der Jntercalarien eine Summe von 300.992 fl. mit der Verwendungsdauer bis Ende December 1898, und weitere 25.500 fl. mit der Verwendungsdauer

bis Ende December 1899. Unter dem Titel Mittelschulen weist der Staats voranschlag pro 1898 für Tirol und Vorarlberg fol gende Erfordernisse aus: Gymnasien in Tirol 108.840 fl. Ordinarium, 23.120 fl. Extraordinarium, Gymnasien in Vorarlberg 27.120 fl., Realschulen in Tirol 63.498 fl., Staatsgewerbeschule in Inns bruck mit der Filiale in Hall 42.400 fl.; für Lehrer bildungsanstalten in Tirol gibt der Staat aus 63.538 fl., für Lehrerinnenbildungsanstalten 41.149 Gulden, für Kindergärten und BildungScurse

für Arbeitslehrerinnen 7.634 fl. An Zuschüssen unter dem Titel Volksschulen leistet der Staat: zu den Normalfonden für Tirol 4968 fl., für Vorarl berg 1753 fl., als außerordentlichen Beitrag zur Hebung des Volksschulwesens in Tirol 38.000 fl., als ordentlichen Beitrag für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Tirol 14.700 fl., als außer ordentlichen Beitrag 15.000 Gulden. Als Be deckung nimmt dagegen die Unterrichtsverwaltung ein aus der Universität Innsbruck 8250 fl., aus den Gymnasien in Tirol 2430

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 10.03.1892
Physical description: 8
eines anerkannt guten Systems der öffentlichen Bücher entsprungene Gaben, zu deren Entrichtung keine Verpflichtung bestanden hatte." Der Justizminister pflichtet dem Vorschläge auf Einsetzung einer EnquSte-Commisston bei, kann jedoch keine neuen Elaborate zur Berathung stellen und empfiehlt von den GrundbuchSanlegungS-Gesetzen als Vorbild namentlich jenes für das Nachbarland Salzburg, weil in diesem Gesetze auch Bestimmungen in Betreff der physisch getheilten Häuser, wie solche in Tirol

, ob sie die Einführung des Grundbuches in Tirol für nothwendig oder wünschens- werth hielten, oder ob die Hypotheken-Erneuerung durchgeführt werden solle. Landesgerichtspräsident Baron Czörnig (Inns bruck) bemerkt, daß der Zustand des Verfachbuches in Tirol ein solcher ist. daß unbedingt daran gedacht werden müffe, eine Verbesserung desselben anzu streben. Ein besonderer Nachtheil des Verfachbuches sei die Rechtsunsicherheit, indem das Verfach buch weder über die Person des Eigenthümers einen sichern Aufschluß gebe

, noch über die Hypothekar- Gläubiger, insbesonders sei auch die Herstellung der Hypotheken.Certificate eine äußerst schwierige und beim Wesen des Verfachbuches auch eine unverläßliche, Redner ist daher für die Einführung des Grundbuches in Tirol. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. v. Hepper- ger (Bozen) erklärt, daß er sich nach Einlagen des Berichtes des L. A. mit mehreren Herren Mitgliedern der Advocatenkammer in Bozen ins Einvernehmen gesetzt habe, um ihre Anschauung hinsichtlich des be stehenden öffentlichen Buches

in Tirol kennen zu lernen und alle diese Herren waren einmüthig der Anschauung, daß mit dem gegenwärtigen Ver- fachbuche in Tirol kein sicheres Arbeiten möglich, und daher das Grundbuch einzuführen fei. Das Verfachbuch in seinem gegenwärtigen Zustande biete keine Rechtssicherheit weder für den Eigen- thümer, noch weniger für den Gläubiger. Es sei keine Garantie geboten, daß im Verfachbuche Ein tragungen bestehen, welche im Hypotheken-Certificate nicht ersichtlich sind, weil auf die Verfassung

der Hypotheken-Certificate kein Verlaß sei und weil man sich auf die Register nicht verlassen könne. Das Verfachbuch sei aber auch unvollständig, weil die Cessionö-Urkunden und die Servituten nicht in das Verfachbuch eingetragen werden. Aus allen diesen Gründen müffe er sich für eine Aenderung hinsichtlich des gegenwärtigen Zustandes des öffent- lichen Buches in Tirol aussprechen. Sparkaffe-Director Dr. Tschurtschenthaler (Innsbruck) bemerkt, derselben Ansicht, wie der Herr Vorredner zu sein. Die Innsbrucker

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 29.03.1870
Physical description: 4
Schritte thun, daß Tirol seines bezeichneten gewährleisteten Land rechtes sich begebe. Was sind das für geeignete Schritte? Wenn das Land Tirol im Wege der Landesgesetzgebung über diesen Punkt entscheiden soll, so kann die Regierung lediglich keine Vor lage machen. Sie hat eine solche bereits eingebracht, und wird sie wahrscheinlich noch einmal einbringen; mehr kann sie nicht thun. Eine Aufforderung zu den geeigneten Schritten aber kann ich nur in der Art und Weise verstehen, wie es der erste

Herr Redner aus Polen in dieser Frage angedeutet hat. Die geeig neten Schritte können schließlich nur jene sein, daß man, wenn das Land Tirol, vermöge seines Gesetzgebungsrechtes und in Folge der hier beschlossenen Gesetze, sich nicht wird entschließen wollen, seine Landwehr aus dem Lande zu lassen, schließlich mit Mitteln der Gewalt das Land Tirol dazu zwingen wird. -Wenn ich aber wünschte, daß, wenn das Land Tirol in der Lage wäre, in einem speziellen Falle seine muthigen Verthcidigcr

auch nach anderen Ländern schicken zu müssen, damit sie auch andere Länder so kräftig schützen, als sie ihr eigenes Land bisher geschützt haben, so komme ich auf die Frage, die der Herr Abgeordnete Kuranda angeregt hat, ob nämlich Tirol in der Vertheidigung soviel als die anderen Länder mit ihrer Landwehr leiste. Ich würde behaupten, daß Tirol mit seiner Vertheidigung mehr geleistet hat als andere Länder. Der Tiroler vertheidigt seine Berge, seine Heimat, sein Haus, sein Vaterland, und hat das immer mit Erfolg gethan

, ob wir aber mit unserer Landwehr dasselbe erzielen werden, ob wir im Stande sein werden, unsere Länder allein mit unserer Landwehr zu vertheidi^en, das bezweifle ich. Tirol hat meines Erachtens bisher schon solches geleistet, daß ich glaube, daß nach der Leistung, wie sie heute gesetzmäßig uns zugestanden ist, und wie sie der Landtag von Tirol weiter ausbilden kann, das Land Tirol in der Vertheidigung des Reiches, respektive eines TheileF des Reiches und daher auch des Reiches nicht Zurückbleiben wird. Ich empfehle

wehrgesetz berathen wurde, habe ich mich entschieden gegen die privilegirte Stellung irgend eines Landes, daher auch Tirols aus gesprochen und aus dem Grunde, weil ich überhaupt glaube, daß wir nicht Privilegien schaffen, sondern nach dem Grundsätze: „Gleiches Recht füe Alle", auch das gleiche Recht Allen geben sollen. Allein, es wurde auch von dem hohen Hause beschlossen, es sei das Landesvertheidigungßwesen von Tirol in der Art zu berücksichtigen, daß das Landwehrgesetz dort nicht anwendbar

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 31.03.1870
Physical description: 4
. Die Expedition. Der §. 4 vor dem Abgeordnetenhause. (Fortsetzung.) Abgeordneter Freiherr v. Lasser (Statthalter): Eine zweite Begünstigung besteht aber gesetzlich für die Landesschützen oder Landwehr in Tirol — was schon hervorgchoben worden ist — in der territorialen Ausdehnung der Dienstleistung. Das Landes- vertheidigungsgesetz von Tirol sagt ausdrücklich, daß die Landes schützen von Tirol und Vorarlberg nicht außer Landes Dienste zu thun haben. Das Landwehrgesetz für die im Neichsrathe ver> tvcteneu

und galizische Landwehr ohneweiters auch nach Tirol rücken muß, um Tirol zu vertheidigcn, daß selbst die kroatische und siebenbürgische Landwehr in Folge eines Reichsgesetzes oder in Dringlichkeitsfällen auf Ministeiverantwortlichkeit nach Tirol rücken muß, um Tirol zu vertheidigcn, daß aber heute nach dem jetzt bestehenden Landesvertheidigungsgesetze von Tiiol selbst dann, wenn die Landesschützen von Tirol für Tirol gar nicht nothwen- dig sind, der Tiroler gar keine Verpflichtung hat, auch nur nach Kärnten

oder Salzburg, mit einem Worte, über die Landes grenze zu gehen. (Rufe: Hörtl) Ich betone daher, um Ihnen die Verhältnisse klar zu machen: Seit dem neuen Landwehrge setze sind die Begünstigungen von Tirol zweifach: Erstens in Folge der von mir bezcichncten Territorialabgrenzung der Dienst leistung, und zweitens in der Minderstellung von rund 11.000 Mann jährlich zum Heere. Diesen Begünstigungen gegenüber besteht heute gar nichts mehr, als die Landsturmpflichtigkeit auf Seite von Tirol, und wenn man schon

meiner Bemerkungen auSgespochen habe, in Tirol ange wendet und durchgeführt ist oder nicht. Die Regierung hat, wie erwähnt worden ist, ihre Pflicht gethan und hat gesucht, dieses Verhältniß in Richtigkeit zu b-ingen. Gegenüber den zwei Be günstigungen, die Tirol heute noch genießt, waren möglicherweise zwei Mittel in Anwendung zu bringen. Man konnte die Minder leistung zum Heere vermindern, mit andern Worten, man konnte ein größeres Kontingent für das Heer in Anspruch nehmen, und ich stehe keinen Moment

, ohne irgend ein Gesetz zu verletzen, das kann man ,blos im admini strativen Wege der Organisation durchführen, und das läßt die Vertheidigung von Tirol noch vollkommen intakt, denn dabei blei ben Tirol nicht nur 6200 Landesschützcn wie früher, sondern da bei werden noch immer 14.000 Landesschützcn zur eigenen Ver theidigung im Lande behalten. Das wäre die eine Alternative gewesen, um das gestörte Aequivalentverhältniß wieder herzustellen. In der Regierungsvorlage aber, welche an den Tiroler Landtag

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 05.04.1889
Physical description: 4
einen jährlichen Tribut | von einer Million gewährt. Die Regierung und Politische Uebersicht. \ die Majorität haben dagegen nichts gethan, um die Innsbruck, 5 April. l landwirtschaftliche und gewerbliche Produktion in Im Abgeordnetenhause wurde am 3. ds. Tirol zu heben, wol aber wurde der Liechtenfteinsche die Debatte über den Finanzetat bet Titel „Gebäude- \ Schulantrag eingebracht, der gewiss geeignet ist, den steuer" fortgesetzt. Der Abg. Dr. v. Wildauer j landwirtschaftlichen und gewerblichen Unterbau

. Damit wird auch ein großer Tirol. Am allerschmerzlichsten aber wurde Tirol z Theil der Gesundheit und Kraft und auch die An- durch die Gebäudesteuer betroffen. Missernten, La- j Häßlichkeit des Tiroler Volkes nicht an die winenstürze, Ueberschwemmungen und andere Ele- j klerikale Partei und ihre Führer, sondern an manches mentarereignisst haben das Land furchtbar geschädigt, r Wertvollere schwinden. Es ist ein wunderbares Ver- und trotzdem wurde auch in Tirol ohne jedes Ueber- ! hängnis, dass eine konservative Aera

kommen musste, gangSstadium die neue Gebäudesteuer eingeführt. j um so viel Wertwolles zu zerstören, was in Tirol Das Land hat die geringste Zahl der Steuerexekutionen, ! im Wechsel aller Zeiten konserviert worden war. aber die größte Zahl der zwangsweisen Feilbietungen. | (Lebhafter Beifall links.) Abg. Frhr. v. Giova- Bei der Durchführung der Gebäudesteuer in Tirol j ne Ui (zu einer tatsächlichen Berichtigung:) Man sind die Behörden mit größter Ueberhastung vorge- f klagt die tirolischen

und korrekte war. In Tirol waren früher die in Tirol an einzelnen Orten seit 1880 um 1000°/ 0 Gebäude als Theile des Grundes und Bodens be- gestcigert und wird stch bis zum Ende des Ueber- j steuert. Durch das neue Grundsteuergesetz sind sie gangtermins für die Gebäudesteuer an einzelnen j aus diesem ausgeschlossen worden und waren daher Orten bis um 1500% steigern. Dazu kommt das l steuerfrei. Dieses Verhältnis konnte nicht bleiben, himmelschreiende Unrecht bei Vertheilung der Klaffen- j Als das neue

Gebäudesteuergesetz zur Verhandlung steuer, die manchen Häusern aufgelastet wiid, welche J kam, mussten wir uns sagen, dass, wenn wir da bei der Hauszinssteuer viel weniger zu zahlen hätten. ! gegen stimmen, das Gesetz überhaupt nicht zu Stande Tirol verlange kein Privilegium, sondern, festhaltend \ kommt (Rufe links: Gewiss!), und die Folge für an dem Prinzip der gleichen Vertheilung der Steuer- i uns Tiroler wäre die gewesen, dass für die übrigen lasten, will es nur eine gerechte Gleichstellung mit ; Länder

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 03.02.1882
Physical description: 4
, vorn Herrenhaus in einigen Tirol und Vorarlberg begünstigenden Punkten abgeändert worden war. Der Berichterstatter Graf Dziedu szycki beantragte die Annahme der vom Herren haus? gefaßten Beschlüsse. Nach Eröffnung der Debatte über die vom Herrenhause abgeänderten Paragraphe wurden die §§ 6, 7, 11 und 13 ohne Bemerkung nach dem Beschlüsse des Herren hauses angenommen. Zu § 15, welcher die Übergangsperioden sestsetzt, beantragte der Abg.v. Z alli n g er dieNestitutieruug des vom Abgeordmtenhause

g faßten Beschlusses bezüglich der lieber- gangsperiode für Tirol und Vorarlberg und zwar in der Weise, daß für die HauSzinSfteuer ei;w UebergangsHeriove von 12 Jah ren, für die Hauskiaffensteucr eine solche von 19 Jahren festge setzt werde. Im Falle der Ablehnung dieses Antrags werde er wol auch für die vom Herrcnhause festgesetzte Uebergangsperiode von 10 Jahren stimmen, jedoch müsse dann er und eine Anzahl seiner Gesinnungsgenoffen aus Tirol bas Gesetz in dritter Lesung verwerfen

, denn das vorliegende Gesetz wäre, wenn cs so wie es heute vorlicgt, beschlossen würde, ein Unglück für Tirol. Die Tiroler Städter werden um viele hundert Perzent Steuer erhöht, eine Erhöhung, die säst einer Konfiskation des Vermögens gleich komme. Jedoch nicht allein sachliche, sondern auch politische Er wägungen sollten das Haus bestimmen, seinen srühern Beschluß aufrecht zu halten, denn der Tiroler Bauer sei durch eine so unvermittelte Steuerekhöhung in der Gefahr zum Proletarier her- abzustnken, eine Gefahr

machen, als ob die vorjährigen Beichlüsse nur gefaßt worden wären, um über eine augenblickliche Verlegenheit hinwegzukommen. Tirol habe für die konservative Sache viele Opfer gebracht, und es wäre traurig, wenn Tirol einer konservativen Majorität ein derartiges Gesetz zu verdanken hätte. Er bitte daher die Beschlüffe des Abgeord« ordnetenhauses wiederherzustellen. (Bravo! rechts.) Abg. Graf Terlago erklärt, daß er und seine GestnnungS- genoffen von der linken Seite des Hauses getreu ihrer im vorigen Jahre eingenommenen

Haltung auch diesmal gegen das ganze Gesetz stimmen werden. Redner widerlegt hieraus du ch statistische Daten den Vorwurf, daß Tirol zu mrnig Steuern zahle, und be merkt, daß er es mit den Inter, ffen Tirols nicht vereinbarlich hatten, könne, wenn einige Kollegen aus Tirol von der rechten t Seite chcs Haujes, welche bereits im vorigen Jahre für das Gc- - sitz g stimmt haben, auch jetzt dass lbe annehmen würden. Es möge dies eine Rücksicht für den eisernen Ring sein, aber von... diesem eisernen Ring

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 19.11.1901
Physical description: 8
Seite 2 Ben zu jener Zeit nicht verkannt, daß gerade die Wasserstraßen uns Alpenländern keinen Vortheil bringen, und auch auf dem Gebiete der Investi tionen manches Alpenland — und da steht Steier mark gleich neben Tirol — leer ausging. Aber wir waren der Meinung, daß die deutsche Ge meinbürgschaft uns dahinführen müsse, allem zu zustimmen, was wenigstens einem Theile unseres deutschen Volkes zugute kommt, weil in der Stär kung der Theile auch die Stärkung des Ganzen gelegen ist. Daher wollten

nicht allzulanger Zeit wieder vor der Nothwen- digkeit stehen werden, mit allen Mitteln für un seren Besitzstand einzutreten. Daher find wir verpflichtet, an unsre Wähler heranzutreten mit der Bitte, daß sie die Wichtigkeit der Situation er kennen und hinter uns stehen mögen. Mit der Bildung der Deutschen Volkspartei in Tirol ha ben Sie den ersten Schritt dazu gethan, auch hier eine nationale Garde zu schaffen, die hinter den Abgeordneten in schwierigen Zeiten zu stehen be rufen ist. Ich bitte

Sie, nicht zu erlahmen in emsiger Arbeit, und den Boden der deutschnatio nalen Partei in Tirol immer mehr zu befestigen, und wenn der Tag des Kampfes naht, dann wol len Sie treu hinter uns, den Abgeordneten, ste hen, und wir werden Treue mit Treue vergelten. Und damit schließe ich und rufe Ihnen, der Deut schen Volkspartei in Tirol, ein aus vollem Herzen kommendes Heil zu. Sie blühe, wachse und ge deihe in Ihrem schönen Lande für und für im merdar!" Nach einer Pause ertheilte der Vorsitzende dem Vertreter

des Städtewahlbezirkes Wiener- Neustadt, Abg. Kicnnrann das Wort, der herzliche Grüße aus Niederöster reich überbrachte und daran anknüpfte, daß in letzterer Zeit zwischen Tirol und Niederösterreich öfters Grüße gewechselt worden seien, wie bei der Millenniumsfeier in Briren. Der daraus hervor gegangene Streit zwischen Altconservativen und Christlichsocialen könne uns eigentlich ganz gleich- giltig lassen, aber für Tirol wäre er eine War nung dafür, was man mit den Christlichsocialen eintauschen

würde. Wir haben diese, fuhr der Redner fort, bei den letzten Reichsrathswahlen er folgreich bekämpft und wir wollen in Niederöster reich dasselbe wie Sie in Tirol erreichen, den Anschluß unseres Landes an die mächtige politi sche und nationale Bewegung, welche das deutsche Volk in Oesterreich ergriffen und bei den letzten Neichsrathswahlen einen so starken Ausdruck ge funden hat. Nicht hochmögende Einflüsse, nicht eine von Natur aus vorhandene Organisation, wie sie die Clericalen in ihren Pfarrhöfen haben, standen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 03.11.1869
Physical description: 4
(Fortsetzung.) Ein Mehrere- an Rechten, die unter dem Begriffe ver fassungsmäßiger politischer Landesrechte einbezogen werden könn ten, habe ich in der ständischen Verfassung des vorigen Jahr hunderts in der That nicht gesunden und gewiß ist, daß die staatsrechtliche Stellung des Landes Tirol zu den übrigen Pro vinzen und zu seinen Landesfürsten keine andere war, als die Stellung z. B.^von Steiermark, Kärnten und Niederösterreich, in keinem Falle hat auch nur in einem Momente des vorigen

Jahrhundert- Tirol eine Stellung gehabt, wie Ungarn. Wir haben freilich gehört, wer eigentlich davon die Ursache ist. Das hat, sagt der Herr Berichterstatter, der Absolutismus verschuldet; ja nicht genug, diejenigen Herren, welche auf den Absolutismus Hinweisen, waren so konstitutionell durch und durch, daß sie, weil der Absolutismus nicht ausreicht die Krone zu decken, sich noch einen andern Prügelbuben suchten, und das ist die böse Bureau- kratie. Auf diese wird so tapfer losgeschlagen, daß er schier

zu Tode geprügelt zu sein scheint. Wer es aber auch verschul det haben mag — die Thatsache bleibt dieselbe, so wie ich gesagt und nicht anders war die staatsrechtliche Stellung und das Lan desrecht, das öffentliche politische Landesrecht von Tirol im vorigen Jahrhundert und bis zum Jahre 1808. Im Jahre 1805 ist bekanntlich Tirol, ohne gefragt zu werden, an die Krone Baicrn abgetreten worden in Folge von Kriegsereignisscn und internationalen Verträgen, und im Jahre 1808 wurde der Rest seiner ehemaligen

ständischen Verfassung aufgehoben. Später, in Folge von Kriegsereignissen und von internationalen Verträgen in Folge der Völkerschlacht zu Leipzig 1813, bei welcher Tiroler Truppen nicht unter der Fahne Oesterreichs fochten, geschah es und zwar wieder ohne Tirol um seine Zustimmung zu fragen, daß der baierischc, der illirische und italienische Theil vom ehema ligen Tirol an die Krone Oesterreichs zurückgegeben wurde, und dann im Jahre 1816 hat Se. Majestät der höchstselige Kaiser Franz dem Land Tirol

wieder eine Verfassung verliehen. Der Inhalt dieses Patents zeigt, daß sie dem Lande Tirol nicht ge geben worden ist, als sein altes Recht, sondern aus landesherr licher Gnade, und der Inhalt dieser Verfassung zeigt, daß auch nicht im Entferntesten ein solches Maß von verfassungsmäßigen politischen Rechten dem Land Tirol gewährt wurde, wie deren sich Tirol heutzutage erfreut. Ich kann eS Ihnen nicht erlassen, daß ich Ihnen einige Stellen aus diesem ständischen VerfaffunoS - Patente vorlese. In einer Zeit

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Page 2 of 8
Date: 17.03.1883
Physical description: 8
, welche von un fern klerikalen Blättern in bekannter Wahrheitsliebe gegen die Liberalen ausgebeutet, d. h. so verdreht und entstellt wird, als hätten sich die Liberalen als Feinde des Landes Tirol ent puppt. Wir skizzieren den Hergang im Nachstehenden und widmen demselben an anderer Stelle einen eigenen Artikel. Abg. Dr. K op p erklärt, die ungesähr 10 Millionen, welche sür Tirol und Kärnten bewilligt wurden, erscheinen säst zum Fenster hinausgeworfen, wenn man nicht an die Aufforstung der devastiertcn Berge geht

. Redner, der alle Jahre einige Wochen in Tirol zubringt, schildert die sinnlose Devastation der Tiroler Berge und ihre Folgen in lebendigen Farben. Von Dezennium zu Dezennium rückt die obere Baumgrenze auf den Bergen herab, und jeder Nachwuchs werde durch di- Ziegenwirtschast vernichtet, welche der kurzsichtige Egoismus nicht beseitigt wissen will, mit Hinweis auf die armen Leute, welche momentan daraus Nutzen ziehen. Redner führt, offenbar unter Benützung der Angcrer'jchen Broschüre

, aus, daß die ältesten Waldges tze und Waldordnungen schon dieselbe» Klagen erheben, wie sie heute wieder erhoben wer den. Jeder Krieg um den Wals sei in Tirol ein Kampf gegen den Wald. Die vielversprechende Walbordnung vom Jahre 1856 sei schon im Jahre 1859 aufgehoben worden. Tirol hatte sich im Kriege gegen Italien wacker gehalten, und als Belohnung wurde ihm der Wald preisgegeben» wie man verzogenen Kindern, wenn man ihnen nachgcben will, Zuckerwerk gibt, bis sie sich den Magen verderben. (Heiterkeit.) Eher finde

in Tirol ein Diur nist eine Hosrathsstelle, als eine Ziege einen Wiesenplatz. (Heiter keit.) Die Waldgesetze werden nicht genügend gehanthabt, die Waldaufsicht sei nicht zureichend; der Bauer habe wenig Geld, aber er habe Naturalien, denen gegenüber der Waldausseher sich zu denken scheint, wenn er auch den Satz nicht kennt: „Natur, ralia non sunt turpia.“ (Heiterkeit.) In detaillierter Weese führt Redner an der Hand des Forstgesetzes aus, daß dieses Ge setz den Bedürfnissen weitaus nicht entspricht

zu schaffen. (Lauter Beifall links.) Abg. Dr. Waldert bespricht die Wasserrechts-Gesetzgebung und besürwortet eine größere Tä tigkeit aus diesem Gebiete der Verwaltung, als bisher bemerkbar war. Der Ackerbauminister Graf Falken Hayn verspricht da für Sorge tragen zu wollen, daß sich die vom Abg. Dr. Kopp geschilderte» Uebelstände bei der Forstwirtschaft in Tirol allmälich bessern. Unrichtig sei es, daß sür die Aufforstung des Landes nichts geschehe, das beweise beispielsweise die Aufforstung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 25.05.1892
Physical description: 8
. Die Mitglieder erscheinen in leichter Ausrüstung. Der Zugsführer Die miimtttfdt in Sir«! und Nsrarlbkrg. Dem dieser Tage zur Ausgabe gelangten achten Rechenschaftsbericht des k. k. Post- und Sparcassen- Amtes für das Jahr 1891 entnehmen wir die fol genden Daten: I. Spar-Berkehr. Im Laufe des Jahres 1891 sind in Tirol und Vorarlberg 6361 Einlagbüchel ausgegeben und 4100 Einlagbüchel saldirt worden. In ganz Oesterreich wurden neu ausgegeben 144.947, saldirt 80.437 Büchel. Die Zahl der Einleger

hat gegen das Vor jahr in Tirol und Vorarlberg um 7'2 pCt., in ganz Oesterreich um 8'2 pCt. zugenommen. Von je 1000 Einwohnern besaßen Ende 1891 je 36 ein Postspar- cassabuch gegen 34 int Vorjahre, was genau dem Durchschnitte in ganz Oesterreich gleich kommt. Be deutend mehr Einleger sind in Niederösterreich, nämlich 101 von 1000 Einwohnern, dann kommt Salzburg mit 51, am lvenigsteu sind in Dalmatien, nämlich 11, dann folgen Galizien mit 13 und Krain mit 18 Ein legern pr. 1000 Einwohner. Unter der Gesammtzahl

der Einleger befinden sich im Ganzen 3746, in Tirol 371 Vereine, von letzteren sind 12 Alpenvereine, 22 Bruderschaften und Gesellenvereine, 30 Feuerwehren, 53 Gewerbe-Ge nossenschaften und Arbeiter-Vereine, 23 Kranken-, 10 Musik-, 14 Schützen-, 15 Schul-, 10 Unterstützuugs-, 20 Verschönerungs- und 14 Veteranen-Bereine, 25 Zweigvereine vom Rothen Kreuze und 28 religiöse .Vereine. An Behörden, Aemtern, Casfen rc. sind 37 Armen- fonde, 25 Behörden und Aemter, 43 Gemeinden, 20 Pfarrämter, 145

Kirchenverwaltungen und 35 Stiftun gen Einleger der Postsparcasse. Von den Tirol und Vorarlberg betreffenden 138.727 Einlagen bewegen sich die meisten, 10.091 zwischen 1 und 5 Gulden, 5488 betragen 50 kr. bis 1 fl., 4293 lauteten auf je 50 kr.. 4227 Einlagen betragen je 10—20 fl., dann nimmt die Zahl mit der Höhe der Einlagen beständig ab, zwischen 500 und 1000 sl. sind nur 194 Einzahlungen geleistet worden. Ein ähnliches Verhältniß tritt bei den 15.992 Rückzahlungen ein, doch bewegt sich hier das Maximum 2864

zwischen 5 und 10 fl. Der G e s a m nt t- betrag der Einzahlungen betrug in Tirol und Vorarlberg 1,458.577 ft., der der Rückzahlungen 1,164.946 fl.; in ganz Oesterreich 22% resp. 20 Millionen. Der Durchschnitt einer Einlage beträgt demnach 37.69 kr., der einer Rückzahlung 72 fl. 86 kr.; auf einen Einleger entfallen 1°1 Einzahlungen und 0 5 Rückzahlungen, so daß im Durchschnitt aus einen Einleger Einlagen int Betrage von 43 fl. 38 kr. und Rückzahlungen im Betrage von 34 fl. 64 kr. entfallen. Höhere Durchschnittsziffern pro Einleger entfallet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 17.11.1904
Physical description: 8
Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. ^chrtftwitung: Telephon-Nr. 37b. Berwattung: Telephon-Nr. >64 Achriftleitung und Kerrsttttuttg: Karlstrnße 11. — KerAgspreis« für Irnrsvrnck: Zum Abholen wöchentlich 20 h; monatlich 80 li: vierteljährig L 2.40; halbjährig!4 4.80 ranzjähng 9.60. Mit täglicherZustellung ins Haus wöchentlich 2b h; monatlich K 1.—; vierteljährig « t. — ; halbjährig K 6.—; ganzjährig K 12.—. Orsterrrtch-Urrgar»; Nil täglicher Zusendung monatlich i< 1.40; vierteljährig

i< 4.—; halbjährig k< 8.—; ganzjährig K 16.- , - Gin;eine Urrmmer« 8 K. - AirKürrdtgnrkgVpreis nach Tarif Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten v -< In-- und Auslandes. Ur. '403 Innsbruck. Donnerstag de« 17. Uonembrr 1904. 3 9. Jahrgang. Das Ministerium Koerber und das Land Tirol. Unter diesem Titel veröffentlicht Abgeordn. Dr. P e r a t h v n e r in der „Zeit" einen Auf satz, in welchem er sagt: In einer sehr entschiedenen Weise dürften die deutschen Abgeordneten des Landes Tirol ihre Meinung

vom Ministerium Koerber zum Aus druck bringen. Würde das Schicksal dieses Mini steriums von den Wünschen der Mehrheit der deutschen Abgeordneten von Tirol abhängen, so würde seine letzte Stunde geschlagen haben; denn gegenüber diesem armen Lande hat das Mini sterium Koerber iu nationaler, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht gleich schwer gesündigt. In nationaler Beziehung möge — von kleineren Dingen abgesehen — nur auf die Behandlung der Frage der italienischen Rechtsfakultät hin gewiesen

werden, die ebenso Mangel an gutem Willen wie ein seltenes Maß von Ungeschicklichkeit verrät. . In politischer Hinsicht hat in Tirol eine allmähliche Klerikalisierung der Verwaltung stattgefunden, die an Rücksichtslosigkeit nichts zu wünschen übrigläßt. Die Stadt Bozen erhielt in Baron Biegelleben, dem Erfinder der welschen Gerichtsverhandlungen beim Bozner Kreisgericht, einen Gerichtspräsidenten, der seine freie Zeit im zwanzigsten Jahrhundert nach Christus nicht besser auszunützen weiß, als mit der Erfindung

von Mitteln und Wegen, um trotz des Art. 15 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger beit Bau einer prote stantischen Kapelle im Kurort Gries bei Bozen zu hintertreiben. An die Spitze des tirolischen Oberlandesgerichtes wurde ebenfalls ein Kleri kaler gestellt; die Stellen der Bezirksschulinspek toren werden mit Klerikalen besetzt, usw. Dabei blüht in Tirol eine Protektionswirtschaft, lvie man sie schlimmer sich kaum denken kann. In wirtschaftlicher Beziehung aber hat seit

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Page 4 of 8
Date: 19.07.1906
Physical description: 8
z> den Regimentsübungen und hernach zu de' Manövern. Anläßlich der Militärtransferierun gen im Frühjahre 1907 kommt das Infanterie Regiment Nr. 14 nach Wels. Nach Bregen' kommen dem sichern Vernehmen nach Tirols; Kaiserjäger und ist „man" von der Versetzum eines rein tschechischen Regimentes nach Bre genz abgekömmen. Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol. (Iubiläums - Sitzung.) Aus Meran erhalten wir folgenden Bericht Samstag und Sonntag tagte im Trafoi-Hote- am Futze der massigen Ortlergletscher der Zen

- tralausschutz des Landesverbandes für Frem denverkehr für Tirol. Es war seine 50. Zu sammenkunft. Der Vorabend brachte eine Vor besprechung. In dieser Vorbesprechung wurde zur Kenntnis genommen, datz die Herren Frey tag, Mera nerhof-Meran, und Reis ch, Kitzbühel, ihre Stellen als Ersatzmitglieder niederlegen und wurden der Präsident, der Vizepräsident, so dann Dr. Margreiter und Dr. Kölner als Wahlkommission zur Neubesetzung dieser beiden Stellen ernannt. Ferner wurde in längerer De batte das Bestreben

des Landesverbandes zur Einführung eines T a g e s s ch n e l l z u g e s vor Wien nach Tirol über Marburg besprochen und betont, datz erst, wenn dieser wirklich nicht zu erreichen sei, eine Schnellzugsverbindung über R o s e n h e i m gesucht werden solle. Sonntag vorm. 10 Uhr fand im Rauch zimmer des Hotels die offizielle Sitzung statt. Der Präsident des Landesverbandes kaiserl. Rat Dr. K o f l e r eröffnete selbe mit einer Be grüßungsansprache, in der er sagte: „Seit der am 7. Jänner 1890 im Hotel Greifen

in Bozen abgehaltenen konstituieren den Sitzung des Zentralausschusses des damali gen „Verbandes der vereinigten Kur-Fremden- verkehrsvereine", seit 21. März 1891 „Landes verband für Fremdenverkehr in Tirol", ist es heute das 50. mal, datz der Ausschutz zu seiner Tätigkeit Zusammentritt." Aus diesem Anlatz warf Dr. Kofler einen Rückblick auf das Wirken des Zentralausschusses und die Entwicklung, welche die Institution genommen. „Die Grün dung des Zentralausschusses des Landesverban

des für Fremdenverkehr bildete den Abschluß und die Krönung der Bestrebungen, welche da rauf gerichtet waren, die früher vorhandenen Gegensätze zwischen Nord und Süd, zwischen verschiedenen miteinander konkurrierenden Orten auszugleichen und die Kraft des ganzen Lan des auf ein einheitliches Ziel zu lenken. Diese Einheitlichkeit, der vor allem es wohl zu ver danken ist, datz Tirol heute einen so hervor ragenden Platz unter den Fremdenverkehrs ländern einnimmt, und die uns heute so selbst verständlich erscheint

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Page 1 of 8
Date: 15.01.1903
Physical description: 8
Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol Erscheint täglich V Uhr MH. an Montage» »«« halb S Uhr Nachmittags. 80 h ; vierteljährig K 2.40; halbjährig K4.80; , ganzjährig K 12.—. Nesterreich-Dittgarn : , - or . . . ~ v--u -• - e ~— Wummern 8 ll. — AnKnndigungsprers nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanstalten des In- und Auslandes. Ur. 15. Innsb rucks DomnerstaA den 15. Mnner 1903. 38. Iahrgenz. Die Autonomiefragc. Es gewinnt allmählich den Anschein, daß in den Versuchen

, die Tiroler Autonomiefrage wie der aufzurühren, System liegt. Nachdem sich Herr Dr. von Grabmayr in seiner Meraner Rede als Vermittler gemeldet hat, taucht nun auch m einem sowohl der Regierung wie dem verfassungstreuen Großgrundbesitz nahestehenden Wiener Blatte ein Vorschlag zur Lösung dieser Frage auf, der wohl gleichfalls deu Meraner Vertreter des Groß grundbesitzes und seine gouvernementalen Auf traggeber zu Urhebern haben dürfte. Eine aus Tirol gezeichnete Zuschrift der „Neuen Freien Presse

" versichert, daß die Verständigungsvor schläge der deutschböhmischen Abgeordneten auch in Tirol Anlaß zur Erörterung in politischen Kreisen gegeben hättet: und legt den Gedanken nahe, ob die Schaffung vor: Kr eisen nicht -auch für Tirol der beste Weg zur Lösung der -zwischen Deutschen und Welschen bestehenden Streitfrage wäre. Man bemüht sich offenbar von gewisser Seite, die angeblich schon im Gange befindliche Erörterung erst wieder wachzurufen, denn so weit wir zu sehen vermögen, ist die Autonomiefrage

in Tirol gegenwärtig toter als je. Auch Her jetzige Stand der Verständigungsverhandlungei: zwischen Tschechen ur:d Deutschböhmen ist kein solcher, daß diese der Anlaß seit: könnten, der zur Uebertragung der bisherigen Verhandlungsergebnisse auf Tirol ermutigte. Tie Wahrheit wird eher die sein, daß gerade das voraussichtliche Scheitern der deutsch-tschechischen Verhandlungen zu dem Ver suche angeregt hat, ob nicht die dadurch »geschaffene parlamentarische Lage durch eine Verständigung zwischen Deutschen

und Italiener:: in Tirol zu besser:: wäre. Es scheint, als ob der 'verfassungs treue Großgrundbesitz in: Einverständnisse mit der Regierung in dieser Richtung tätig wäre und als ob ein Friedensschluß zwischen Deutschen und Italienern in Tirol die Voraussetzung für eine parlamentarische Aktion im Abgeordnetenhause schaffen sollte. Tenn in den Verhältnissen des Landes Tirol selbst ist kein Anlaß gegeben, der gerade den verfassungstreuen Großgrundbesitz in: gegenwärtigen Augenblicke zur Aufrollung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 09.04.1892
Physical description: 8
. Die Schule mit Rechtsverwahrnug. Innsbruck, 8. April. Die clericalc Majorität des Tiroler Landtages hat gestern die von ihren Führern in der Schulfrage abgeschlossene Capitulation genehmigt, die Volksschule in Tirol hat endlich ihre gesetzliche Regelung er halten. Noch fehlt zwar die kaiserliche Sanction, aber eö ist nicht daran zu zweifeln, daß dieselbe er folgen wird, so gründlich sich auch gestern Statt halter Graf Merveldt über das Verhalten der Re gierung zu der sie doch auch einigermaßen berühren

diese von den drei Landesbischöfen und den clericalcn Abgeordneten gefertigten Verwahrungen nicht ohne Werth, denn sie stellen unwiderleglich die Antwort fest, auf die von den „Neuen Tiroler Stimmen" im vorigen Jahre aufgeworfene Frage „Wer capitulirt?", die Antwort, welche lautet: „Die Clericalen". Durch vierundzwanzig Jahre hat Tirol der ge setzlichen Regelung seiner Schulverhältnisse entbehren müssen, einzig und allein deshalb, weil die Bischöfe und die clericalcn LandcSzierden die vom Kaiser sanc- tionirten

die unverjährbaren Ansprüche der Kirche durch dasselbe auch nur annäherungsweise befriedigt, und sie beklagen es tief, daß es im katholischen Oesterreich, beziehungsweise Tirol trotz der ange strengtesten Bemühungen nicht gelungen i st, eine solche gesetzliche Regelung der Schulverhältnisse herbeizusühren, wodurch die Kirche in den Stand gesetzt worden wäre, ihre hohe, von Gott ihr gestellte Aufgabe in der Schule zu erfüllen." Dasselbe mit anderen Worten sagt die Rechtsverwahrung der deutsch-clericaleu

Abgeordneten. Man möchte zwar hell auflache», wenn man die gestern vom Landtage beschlossene Regelung der Schulverhältnisse in Tirol als ungeeignet für die Kirche bezeichnen hört, um ihre „von Gott ihr gestellte Aufgabe in der Schule" zu erfüllen, aber zweifellos geht aus dieser tiefen Klage der Landesbischöfe und der clericalen Abgeordneten hervor, daß die neuen Landes- gesetze sich im Rahmen der Reichs ge setze be wegen, daß Bischöfe und Abgeordnete für ein den Standpunkt der Reichsgesetze festhalteudes

in der Schulfrage herbei gelassen, so geschah dies vor Allem in der Erkenntniß, daß der Zustand der Schule in Tirol ein uner träglicher geworden sei, daß sie sich einer Regelung des Schulwesens in Tirol aus eigenstem partei egoistischem Interesse nicht länger mehr widersetzen durste. Die Spalten der clericalen Organe aber werden in nächster Zeit sicherlich übertricfeu von Lob und Preis der Schul- und Lchrerfreundlichkeit der clericalen Partei, die in erhabener Selbstüber windung das aus der Rechtsverwahrnug

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 23.04.1898
Physical description: 6
Wühlerverein gegen Abg. Dr. v. Grabmayr. Innsbruck, 28. April Der Deutsche Wählerverein in Tirol nahm in seiner gestrigen Vollversammlung folgende Resolu tion einstimmig an: Der Abgeordnete Dr. v. Grabmayr hat in seiner in der Wanderversammlung des Deutschen Volksvereins für Tirol vom 1b. April d. I. im Curhaussaale in Meran gehaltenen Rede die radical- nationalen deutschen Abgeordneten und Wähler in unerhörter Weise angegriffen. Er spricht von dem radicalnationalen Bestreben, das den Zerfall Oesterreichs

haben, viel mehr werden jene Abgeordnete die Gemeinbürgschaft brechen, welche nicht auch der dermaligen Regierung gegenüber die schärfste Obstruction einhalten, bis die unheilvollen Sprachenverordnungen aufgehoben sind. Abgeordneter Dr. v. Grabmayr hat die Radical nationalen, welche den größten Theil der Nationalen Tirols ausmachen, denuncirt und beschimpft und er kündet jener Partei den Kampf an, von welcher er sagt, daß die Liberalen in Tirol sich aufrichtigen Herzens mit ihr zu einer großen nationalen

und freisinnigen Partei „dem Deutschen Bolksverein für Tirol" vereint haben. Ja, glaubt denn der Abge- ordnete Dr. v. Grabmayr, daß Reden wie die seinige etwa dem Bestände und Gedeihen des deutschen VolkSvereiueS förderlich sind? ES hieße übrigens die Rede des Abg. Dr. v. Grabmayr und seinen Einfluß überhaupt über- schätzen, wollte man wegen dieser Rede etwa eine Lockerung des Verhältnisses zwischen den im Deutschen Volksverein in Tirol geeinten, deutschen Parteien Vorhersagen; hat ja auch der Ausschuß

deS Deutschen Bolksvereins für Tirol und der LandeS-WahlauSschuß der deutschnationalen und deutschfortschrittlichen Partei in Tirol jenen Theil der Rede Grabmayr's, insoweit derselbe Angriffe gegen die radicale Partei und deren Führer enthielt, verurtheilt. Der Deutsche Wählerverein für Tirol nimmt aber auch weiters an, daß der Dank, welchen der Obmann deS Deutschen Volksvereins für Tirol dem Abg. Dr. v. Grabmayr nach seiner eben besprochenen Rede aussprach, nur ein Act der Höflichkeit

und nicht der Ausdruck seiner Zustimmung zu dessen Aus führungen gewesen ist. Ebenso wie der Deutsche Wählerverein für Tirol die Stellungnahme des Abg. Dr. v. Grabmayr gegenüber den Radicalnationalen verurtheilt, ebenso entschieden spricht er sich gegen die nunmehrige Ab« lenkungspolitik deS Abg. Dr. v. Grabmayr in der Sprachenverordnungsfrage und gegen die Uebernahme der Rolle aus, welche der Abg. Dr. v. Grabmayr den Deutschen in Oesterreich zutheilt. Der Deutsche Wählerverein für Tirol erklärt hiemit

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 12.05.1883
Physical description: 8
sagte diesfalls laut stenog. Pro tokoll vom 18. Juli 1882 Seite 362 wörtlich: Tirol hat un- gesähr 117.000 Häuser nach der letzten Volkszählung; die halbe HauSziossteuer beträgt jetzt schon 215.000 fl.; die ganze HauS- zinSsteuer wird also Tirol iu 10 Jahren mit,430.000 fl. treffen; aber nebenbei hat Tirol mehr als 100.000 Häuser, welche in die Hausklassensteuer kommen und welche bet der mindesten Schä tzung in 10 Jahren weitere 400.000 bis 500.000 fl. zahlen werden; Tirol wird also in 10 Jahren

wenigstens 830.000 fl. an Gebäudesteuer zahlen, während es früher für seine Häuser nur 8500 fl. bezahlie; es wird diese Steuer nun verzehnfacht; der Kapitalswerth der Häuser in Tirol ist durch die neue Steuer mindestens um 20.000,000 fl. verringert worden. Für diese neue Steuer aber stimmte in Wien der Mons. Greuter, der am 26. Juni 1880 hier im Landtage wörtlich gesagt hat: .Da mag man in meinem Wahlbezirke alle Männer ausklopsen, cs fällt kein Groschen heraus! man höre einmal auf, Steuergesetze

zu votieren in der Voraussetzung, daß der Bauer immer noch zahlen kann.* Und trotz dieser eigenen Worte haben die kleri kalen Abgeordneten nicht ausgehört, für neue Steuern zu stim men. S'e votierten auch für den Getreidezoll, obwol Tirol da durch besonders schwer getroffen wurde. Tirol braucht jährlich eine Million Hektoliter Getreide, und von dieser Million dürfte nahezu die Hälfte aus dem Auslande kommen, aus Italien nach Südtirol und etwas über Reutte und Kusstein von Baiern. Für diesen Import

wird Tirol nach dem neuen Zolltarif 100.000 fl. in Gold zahlen müffen, und doch stimmte Hr. Greuter auch für diese Belastung, für dieses weitere Herausklopfen aus dem leeren Sacke seiner Wähler. Ja, meine Herren I — sagte Graf Ter lago — da mögen Sie viel Kommissionen über den Niedergang der Volkswirtschaft einberufen, ehe Sie den Schaden gutmachen, welcher dem Lande Tirol durch diese in Wien votierten Steuern erwachsen ist. Es sei hier nicht zu erörtern, ob diese Steuern vermeidlich

waren. Die Abgeordneten von der Majorität haben stets mit der Regierung unterhandelt und haben für alle Vor lagen gestimmt. Wenn aber sämmtliche Vertreter Tirols ein- müthig gegen diese neuen Steuern votiert hätten, so hätte man-» sagen können, das ganze Land Tirol protestiere gegen die Steuer und betrachte fle als unerträglich. Und dann wäre man vielleicht ' eher in der Lage gewesen, künftighin Abänderungen des Gebäude, steuergesetzes zu erlangen. Wenn dann der Landtag eine DteWc tation nach Wien gesch cki hätte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 01.04.1870
Physical description: 4
aus, daß dessen Worte für Tirol nicht gehäsiig waren. Es handelt sich aber lediglich nur darum, ob wir etwas beschließen wolle,i in Übereinstimmung mit dem Rechte, mit dem Gesetze, und das ist es, was mich vorzüglich zur Ant wort nöthigt. Diese Frage von Seite des Herrn Vorredners hat mich aber doch etwas in Staunen gesetzt» welche er aufge worfen bat, nachdem er die geschichtliche Darstellung des Land- wehrinstitutcs oder eigentlich der Landesschützen von Tirol ent wickelte und schließlich dazu kam, zu sagen

: In diesen Insti tutionen ist kein Privilegium, kein Vorrecht, welches die Tiroler in* sich in Anspruch nehmen wollen, aber im Landwehrgesetze sind >em Lande Tirol Begünstigungen eingeräumt worden. Juristisch st die Frage des Herrn Vorredners bereits beantwortet, daß er aber selbst diese Ausnahme in dem Reichsgesetze begründet erblickte, haben seine weiteren Ausführungen bewiesen» indem er gesagt hat, diese Begünstigung, die wir dem Lande Tirol gegeben haben, ^ könnte nur durch eine Umorganisirung

des Jägerregimentes M 4 wieder vernichtet und dadurch wieder das gewonnen werden, was wir bei diesem Gesetze den, Lande Tirol zu Liebe gethan haben. Darin liegt der Beweis, daß er es selbst für unmöglich hält, rücksichtlich der Landwehr dem Landtage von Tirol nahe zu treten und in diesen, Sinne die vorliegende Resolution zu fassen. Abgeordneter Schindler (Niederösterreich): Der Kern tec Ausführungen meines geehrten Herrn Vorredners ist zunächst dahin gegangen, daß die hiesige Legislation nicht berechtigt

ist, bezüglich des Wehrwesens in Tirol überhaupt Bestimmungen zu treffen: Ich bin nicht dieser Meinung. Sc. Exzellenz Herr Baron Lasser hat es klar dargestellt, die LandeSverrherdigung von Tirol wird von uns weiter nicht berührt, aber der verfassungs mäßigen Legislation steht es nichtsdestoweniger zu, im Landwchr- wcsen, selbst in Angelegenheiten des stehenden Heeres, welche jetzt hier nicht verhandelt werden, auf verfassungsmäßigem Wege Be stimmungen zu treffen, so daß, was auf diesem Wege zu Stande kommt

, für fick berechtigt, und das andere, was durch die Uebnng zu Stande gekommen ist, berechtigt neben dem anderen fort-- bestehen kann. Es sind daher die Bemerkungen des letzten Herrn Vorredners zuletzt mit einem Worte zu charakterisiren; im Ver folge dessen, was die ausgeschiedencn Tiroler bisher gethan haben, ist er bemüht, eben das alte Landrecht von Tirol zu suchen, das auch in dieser Beziehung eine Sonderstellung begründen soll, und er wird dieses alte Landrecht ebensowenig finden, als jene berühmte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 31.03.1870
Physical description: 4
und verfassungsmäßig zulässigem Wege der Grundsatz, den ich an die Spitze meiner Bemerkungen gestellt habe, auch in Tirol zum Ausdrücke gelange. . Das ist der Kernpunkt, um den es sich handelt. Der Land tag von Tirol hat gesagt: Unsere Landesschützen sollen am Ende außer Land gehen, aber der Landtag muß zustimmen. Es ist das eine Sache, die in dem bisherigen Gesetze nicht enthalten, die aber-auch nach meiner Meinung nicht zulässig ist, und zwar aus mehr als Einem Grunde. Daß in jedem einzelnen

: Es ist die Hinweisung auf den Artikel 3 des Landwehrgesetzes. Die Tiroler Landwehr ist nach dem Landwchrgesetze ein integri- render Bestandtheil der österreichischen Landwehr. Wenn nun z. B. der Reichsrath ein Gesetz beschließt, daß die gesammte österreichische Landwehr nach dem Artikel 3 des Landwehrgesetzes über die Grenze nach Ungarn zu gehen hat, um Ungarn zu ver teidigen, dann soll, damit die Tiroler.Landesschützen mitgehen dürfen, dieses Reichögesctz für Tirol noch nicht gelten, sondern eS soll der Tiroler

Zustimmung des Landtages von Tirol und Vorarl berg verlangt. Das ist heute die Sachlage, und dieser Sachlage gegenüber handelt es sich nun darum, der Negierung aus Anlaß der Be willigung von Geldern für das tirolisch - vorarlbergische Landes- vertheidigungsinstitut in einer höhern Summe als bisher — weil wir natürlich' in Folge der allgemeinen Wehrpflicht jetzt mehr Landcsschützen haben, als früher — zu erkennen zu geben, daß die -Reichsgesetzgebung diesem Vorgänge in Tirol, der ja eine Mehrbelastung

aller andern Länder in sich faßt, nicht gleichgiltig zusehe. Es ist aber eine Mehrbelastung laller andern Länder, denn wenn man es mit einer Gesammtabstellung bis zu 800.000 Mann zu thun hat, so wird man begreifen, daß die 11.000 Mann, welche Tirol nicht stellt, von den übrigen Ländern ge stellt werden müssen. Wollen Sie also, meine Herren (zur Rechten gewendet), in dieser Situation die Dinge eben lassen, wie sie gehen, wollen Sie nicht auch ein Wörtchen darein reden? Der Herr Abgeordnete Dr. Rechbauer hat daran

erinnert, daß man in diesem Hause mit dem neuen Wehrgesetze wol das Tiroler Landesvertheidigungsinstitut aufrecht erhalten hat, aber nicht neue Benefizien und Privilegien für Tirol schaffen wollte, in einem Momente, wo es sich darum handelt, gegenüber einem die Pflicht gegen das Reich und die Billigkeit verletzenden Land- tagöbeschlusse Stellung zu nehmen, und daß wir daher der Re gierung aussprechen, es sei dieß eine nicht fgleichgiltige Sache, und sie auffordern, auch sie solle ^dieser Sache

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Page 2 of 4
Date: 30.03.1870
Physical description: 4
des Landesvertheidigungsinstitntes von Tirol, freilich unter gewissen Voraussetzungen, meine Stimme erhoben habe, vielleicht kommt dazu auch das Motiv, daß ich in dieser Angelegenheit etwas näher informirt bin, und informirt sein muß. Die erste Frage, die ich erhebe, ist, was ist denn eigentlich in der beantragten Resolution ausgesprochen? Meiner Meinung nach nichts Anderes, als ein Grundsatz, dessen Gerechtigkeit und Billigkeit von Niemandem in diesem Hause bestritten wird, und das Verlangen an die Regie rung, diesem Grundsätze

auch Tirol gegenüber Ausdruck zu geben. Der Grundsatz, der darin ausgesprochen ist, ist gar kein anderer, als daß alle Länder des Reiches die gleiche Verpflichtung haben, verhältnißmäßig zur Vertheidigung des Reiches beizutragen. Von diesem Standpunkte ausgehend, kann daher mol in der Art der Beitragsleistung, aber nicht in der Gesammtheit der Leistung eine verschiedene Behandlung einzelner Länder, je nach ihren Eigen- thümlichkeiten, je nach ihrer Stellung in oder zum Reiche zulässig erkannt

werden, weil dabei das ganze Reich und jedes Land, folglich die Vertreter des Reiches und die Vertreter jedes Landes gleichmäßig interessirt sind. Die Richtigkeit dieses Grundsatzes anzuerkennen, des Grundsatzes: „Alle im Verbände des Reiches stehenden Länder haben die gleiche Verpflichtung, verhältnißmäßig zur Vertheidigung des Reiches beizutragen", ist es, der seinen Ausdruck in der Resolution findet und angewendet werden soll auch auf Tirol. Die Frage, ob Tirol ein verfassungsmäßiges oder gesetzliches Recht

habe, nicht nach diesen Grundsätzen behandelt zu werden, auf Kosten der anderen Länder erne privilegirte Stel lung eiüzunehmen, muß nach meiner bestimmtesten Ucberzeugung verneint werden. Die Ausnahme nrüßte bewiesen sein. Der Be weis ist noch nicht geliefert, und wenn er anderswo — es würde heute zu weit führen, ins Detail einzugehen — wenn er anderswo geführt werden will oder werden wollte, werde ich nicht ermangeln, die Gegenbeweise zu bringen. Ich behaupte aufs bestimmteste, auch Tirol hat nach der Verfassung

, nach der Gesetzgebung, nach allen Akten, mindestens seit 100 Jahren gerechnet, keinen An spruch anders, als nach diesem Grundsätze, den ich aufgestellt habe, behandelt zu werden. Es entsteht nur die weitere Frage, wie verhält sichs denn mit der Durchführung dieses Grundsatzes in Tirol? Da muß man allerdings unterscheiden die Periode bis zur Einführung einer neuen Heeresverfassung im Reiche, und die Periode seit dem Jahre 1868 und 1869. Ich gehe nur zurück zum Jahre 1864, weil durch das im verfassungsmäßigen Wege

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