doch tot wäre und nichts mehr fühlen brauchte von all diesem Kninirier! Frau Mollinger trat näher an ihre Tochter heran und fasste sie am Iackenknopf. „weißt Du," tuschelte fie geheimnis voll, „wenn Du praktisch wärst, wie Du's leider nicket bist, — dann wüßt' ich, was ich tät' an Deiner Stelle, — ich ward' sorgen, daß der Vogel in mein Garn flöge! verlobt ist noch nicht verheiratet und ich glaub', der Theodor schaut Dich mit gar nicht so unfreundlichen Augen an, — nütz' die Gelegenheit Mädel
, — die Lucie hat Dir so genug zu danken, auf die brauchst Du nicht zu achten, — Else, was könntest Du Dich gut stehen, wenn Du nur ein bischen praktisch wärst!" Elses Wangen glühten, sie hatte die Empfindung, als säße ihr würgend ein trockener Wattepfropfen in der Kehle und das Hirn war ihr wund, der Mutter Worte hatten sich drin fest gehakt und rissen und zerrten nun dort. wenn sie einmal versuchte, sich dem Schicksal, dem Be stehenden in den Weg zu werfen? Theodor den ihrigen zu nennen, ihn ZU halten
für immer, welche Seligkeit! Aber es war ja Unrecht, Sünde. Doch warum? Hatte man nickst zuerst die Pflicht gegen sich selbst und war es nicht wie ein Selbstmord, wenn sie Ihre Liebe tötete? Q), einmal nur praktisch sein zu können, praktisch 311 denken, zu handeln! „Herr Lobeck," sagte Frau Mollinger, als Theodor von Lucie herunterkam und noch ein wenig bei ihr „vorsprach". „Denken Sie sich, die Else könnte solche gute Partie machen, den Bäcker Hefsting von nebenan, sie hat ihn schon mal ausge schlagen
, aber nimmt sie noch alle Tage mit Kußhand auf, möchten Sie sich nicht ein bischen drum kümmern und ihr Zu reden, gegen mich ist sie doch nicht aufrichtig." Theodor war sichtlich unangenehm berührt zusammengezuckt, seine Stirn runzelte sich: „Was? Bäcker Heffling, der Witwer mit der roten Nase? Für den ist Fräulein Eise wirklich zu schade!" „Schade hin, schade her, der Mann ist 'ne gute Partie sagen Sie ihr's doch mal!" „Ich? warum gerade ich?" „Hm — sie hält doch viel auf Lucie und Sie — hm, mich dünkt
, als hält' sie sich auch so'n bischen in Sie ver liebt, — na, nichts für ungut, wie die Mädchen denn so sind — da wär's mir aber halt lieb, wenn die Else von der Straße käm'!" — — — Else und Theodor trafen sich im Hausgang, den bereits abendliches Gedämmer erfüllte, sie kam heim und er wollte just fort. Else erschrak heftig — seine Augen glänzten sie so seltsam an, — es war die Nachwirkung des Gespräches tnit Frau Mollinger, welches ihn doch tiefer berührt hatte, als er sich eingestehen