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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 26.09.1897
Physical description: 8
. September. Die Stadt Bozen und mü ihr ein großer Theil des deutschen Etschthales steht vor einer folgenschweren Entscheidung, die sich voraussichtlich in der nächsten Gemeinderaths-Sitzung vollziehen wird. Es handelt sich um die Frage der FleimSthalbahn, ob dieselbe bei Neumarkt, also im deutschen Etschthal, jan die Südbahn sich anschließen, oder ob sie über Cembra nach Lavis-Trieut geführt werden soll. Hie Bozen — Hie Trento! lo lautet der Schlacht ruf, ob Deutschtirol oder Trentino, das muß

sich in dieser wichtigen Frage jetzt klären, und zwar liegt die Entscheidung bei der Bürgerschaft der Stadt Bozen, welche nach dem Beispiel des Landes, der Südbahn und der Stadt Meran nun auch ihrerseits eine Zinsen- Garantie in der Höhe bis zu 15.000 fl. übernehmen soll. Die Stadt Bozen ist am allermeisten an der Sache betheiliget, für Bozen handelt es sich um die Aufrechterhaltung des althergebrachten Geschäftsverkeh res mit Fleims und Faffa, sowie um die Erhaltung des mächtig zunehmenden Dolomiten-Fremden-Berkehrs

Theile der Stadt Bozen und damit auch dem übrigen deutschen Südtirol verloren gingen. Die Etadtvertretung von Trient hat die hohe Be deutung der Svche für ihre Bürgerschaft 'ganz wohl erkannt und deshalb auch 300.000 fl. an Stamm- actien gezeichnet, gegenüber den 100.000 fl. der Stadt > Bozen; die Stadtväter von Trient votirten einstimmig 1 40.000 fl. als Zinsen-Garantie, während vom Bozner Gemeinderath nur eine Garantieleistung bis zu 15.000 fl. verlangt wird, da eben die Trentiner Linie um mehr

- Mezzolombardo, und die Nonsthal- bahn wird somit nicht nach Trient geführt sondern bei San Michele an die Südbahn ange schloffen, wodurch der Stadt Bozen der Geschäftsver kehr speciell mit dem oberen Nonsthal erhalten bleibt, während sonst, bei directer Verbindung mit Trient, ganz Nonsberg in Zukunft nach Süden gravitiren würde. Angenommen, aber durchaus nicht zugegeben, daß Bozen wirklich die erwähnte Summe bis zu höchstens 15.000 fl. in den ersten Jahren auch zahlen müßte, so wäre der Nutzen

für die steuerzablende Kaufmanns- >md Gewerbebevölkerung der Talferstadt immer noch a«ößer, da beim Bau der Linie von Neumarkt nach dem Fleimsthal der ganze Geschäftsverkehr der ver schiedene« Dolomitenthäler sowie auch der Fremden verkehr dieser Gebiete dem deutschen Südtirol und in erster Linie der Stadt Bozen erhalten bleibt, während sonst Trient der Mittelpunkt wird für Handel und Touristenverkehr bis hinauf zum Laugenpaß und an dererseits bis an die Dolomitenthore hinüber gegen das Pusterthal

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 19.06.1897
Physical description: 6
über den Eisak total nieder. Dieselbe bildete die einzige Verbindung der Stadt Bozen und Umgebung mit dem Unterlande, dem sogenannten Etschland, und es kann seitdem nur mehr Personen verkehr, und zwar nur aus purer Gefälligkeit der Südbahn, über deren Eisakbrücke stattfivden. Sämmt- licher Wagenverkehr, nämlich das Boten- fuhrwerk von Leifers, Branzoll, Pfatten, Deutsch nofen, Auer, Neumarkt bis hinein nach Fleims und Faffathal, ferner-die zahlreichen Oeconomiefuhren zu den südlich des Eisak gelegenen Gütern

, welche meistens zu den Bauernhöfen von Zwölfmalgreien und Gries gehören, die Abfuhr von Fäcalstoffen aus der Stadt, die Zufuhr von Lebensmitteln, Holz, Steine re. re. ist vollständig unterbrochen Und obwohl ein derartiges Berkehrshinderniß für alle Schichten der Bevölkerung, sowohl in als außerhalb der Stadt Bozen, von großem und unberechenbarem Schaden ist, geschah bis heute, also nach Verlauf von vier Tagen, noch gar nichts, um eine provisorische fahrbare Brücke herzustellen. Die Ursache

nicht nur berufen, sondern auch verpflichtet, lür die Instandhaltung der öffentlichen Wege und Reichsstraßen schleunigst Sorge zu tragen, damit wei terer Schaden verhütet wird. Bisher hatte die Stadt Bozen für alle mauth. rflichtigen Fuhren einen Brückenzoll eingehoben. Sie begnügte fich aber nicht nur mit diesem Brückenzoll allein, sondern hob auch noch Pflastergeld ein,, obgleich ene Fuhrwerke, welche über die Brücke kamen und n östlicher Richtung gegen den Bahnhof fuhren, kau» 10 Meter städtisches Pflaster

paffirten und dann wie der auf dem Territorium der Gemeinde Zwölfmal- greien fich Weiler bewegten. Dadurch hat die Stadt Bozen unstreitig eine bedeutende Einnahme an Brücken- und Pflastergeld erzielt doch wollen wir hier nicht näher untersuchen, ob diese Einnahmen auch alle recht und gerecht waren. Jedenfalls findet es jeder unpar- thetisch Denkende mehr als komisch, daß von Seite der Stadt Bozen auf jene Fuhrwerke, deren Besitzer nicht in der Stadt selbst ansäßig find, das doppelte Brücken

- und Pflastergeld gefordert wurde, und dürsten solche Zustände, wo geradezu in einer und derselben Mauthstation zwei verschiedene Mauthtartfe Anwendung finden, in der Geschichte des Mauthwesens von ganz Oesterreich wohl einzig da stehen. Man sollte glauben, daß, wenn die Stadt Bozen wirklich solche Rechte hatte, wodurch sie im Lauft der vielen Jahrzehnte die Brücke selbst oder die seinerzeit dafür bezahlte Ablösungssumme mehr als einmal amortifirte, sie nun auch die Verpflichtung hat, für die Instandhaltung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 02.01.1905
Physical description: 8
den Rekurs an den Landesschulrat. Der Bozner Bürgermeister als Vorsitzender des Stadtschulrates richtete nun seinerseits an den Landesschulrat ein Schreiben, durch welches die ganze Angelegenheit erschöpfend erläutert wird. Sollte der Landesschulrat gegen die Stadt Bozen entscheiden, so steht dieser noch der Rekurs an das Ministerium offen und wenn auch hier die klerikalen Zwölfmalgreiener Recht Gehalten, so muß die Stadt Bozen dem unhalt baren Zustande durch Ausschulung Zwölfmal- ^reiens ein Ende

durchzuführen. Nun habe die Stadt den Dank für ihre Rücksichtnahme erhalten. Darauf schritt man zur Durchberatung des städtischen Präliminares pro 1905. Das vom Fi- nanzkomitee ausgearbeitcte Präliminar wurde gut geheißen. Es verzeichnet an Einnahmen 707 321 Kronen, an Ausgaben 713 256 Kronen. Seit dem Jahre 1695 sind die Einnahmen der Stadt Bozen um 60 Prozent gestiegen, während das Erfordernis nicht in demselben Maße zunahm, so daß die finanzielle Lage sich gebessert hat. Anläßlich der Generaldebatte

über den Voran schlag ergriff Magistratsrat K e r s ch b a u m c r das Wort und verbreitete sich in längerer Rede über 3 wichtige Angelegenheiten: die Vereinigung der Gemeinde Zwölfmalgreien mit Bozen; die Entwelschung der nur 4 Kilometer von Bozen entfernten Ortschaft St. Jakob und die Beseiti gung der Wohnungsnot. Redner führte aus, daß der großartige Aufschwung, den die Stadt Bozen in den letzten Jahren genommen habe, bald zum Stillstände kommen werde, weil cs der Stadt an Raum zur Entwickelung fehle

in 'Bozner Schulangelegenheiten. Damit hat es — wie der Bürgermeister erklärend auseinandersetzte — folgende Bewandnis. Vor einiger Zeit beschloß der Gemeinderat der Stadt Bozen die Verweltlichung der Mädchenschule. Bald darauf wurde auch der Gehalt der anzu- ftellenden weltlichen Lehrerinnen bestimmt und gleichzeitig eine ganz bedeutende Erhöhung der Lehrergehälter vorgenommen. Da nun die benach barte Gemeinde Zwölfmalgreien, in welcher die Klerikalen sehr mächtig sind, keine eigene Schulen

nur dem Widerstande gegen die Verwett!ichung Ausdruck verleiben und ein Ende zu machen. Gewiß werde die Vereinigung große Opfern fordern, aber Noch größer werde der Nutzen sein, welcher später daraus erwachsen müsse. Redner wies unter allgemeinem Beifall darauf hin, daß die Vintschgaubahn mit ihren Anschlüssen den Verkehr in Bozen gewaltig steigern werde und das die Stadt, um den Anforderungen des- sslbsn zu genügen, dann unbedingt Enkwlckelungs- raum brauche. Bürgermeister Dr. P e r a t o n e r versicherte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 23.12.1907
Physical description: 4
«allen, die sich im Ratshause ein dauerndes Andenken gesetzt, besten Tank und knüpfte daran den Wunsch und die Hoffnung, daß in dem Hause stets der Geist der Eintracht herrschet Möge man sich stets in patriotischer Weise der Pflichten gegen Kaiser und Reich erinnern, aber auch nie vergessen, daß Bozen eine d eu ts ch e St ad t ist und bleiben muß, möge mau in aller Zukunft dessen eingedenk sein, daß ein gesunder Fortschritt die unentbehrliche Vor aussetzung für ein blühendes Gemeinwesen ist, nie vergessen, daß die Stadt

Bozen das, was sie jetzt ist, im Zeichen der Freiheit und des Fort schrittes geworden ist. Sein Wunsch ist, daß der Stern, der im Wappen der Stadt Bozen glänzt, ein Stern des Glückes für alle Zukunft fein möge. In dieser Hoffnung rufe er der Stadt Bozen zu: „Vivat, erasoat, tloreat!" Nach lauten Beifallsbezeugungen sang der Männergsangverein in wirkungsvollster Meise bei vorzüglicher Akustik. Sodann ergriff Statthalter Baron Spiegel feld das Wort zu längerer Rede, in der er Bozen zu der neuen Zierde

, welche sich der großen Vergangenheit der Stadt würdig zeigen, in die sem Sinne lebe die Stadt Bozen dreimal hoch! Vizebürgermeister Tr. E h r i st a n e l l teilt die einhellige Ernennung Tr. Perathoners zum Ehrenbürger der Stadt Bozen mit, dessen Ver dienste in kurzen Zügen schildernd. Ter gefeierte Bürgermeister dankt herzlich für diese Ehre, welche noch keinem Bürgermeister vor ihm noch während seiner Amtsperiode zu teil geworden ist, verspricht weiter treue Pflicht erfüllung, auf die schätzenswerte Mitarbeiter

. Kofler, Rat Tr. Siegl, Staatsanwalt Weber, Oberpostverwalter Psenner, Inspektor Kögl, Landesgerichtsrat v. Attlmayr, Oberlandesgerichtsrat v. Trentini, Kurvorsteher Tr. Huber-Meran, Oberbaurat Prof. Ohmann, Oberst Frhr. o. Reinsperg, Probst Trenkwalder, Vizepräsident Tr. Spat, Statthaltereirat Graf Eeschi, Kurvorstand Ober müller, Ingenieur Riehl, Oberfinanzrat Perni- karz, Oberstleutnant Reinifch, die Gemeinderäte der Stadt Bozen, die städtischen Beamten usw. erschienen. Bürgermeister Tr. Perathoner

hundert aufweisen, zeigt das Haus einen aus-; gesprochen repräsentativen Charakter nach außen, traute anheimelnde Gemütlichkeit bei der prak tischen Einrichtung im Innern. Um l k 12 Uhr mittags fanden sich! im Ratsaale Statthalter Freiherr v. S p i e g e l f e l d, Landesausschuß mitglied Tr. P u s ch, Statthaltereirat Baron Cesch i, Fürst C a m p o f r a n c o, die Notabi- litäten der Stadt, Zivil- und Militärfunktionäre, die Bürgermeister von Gries, Briren und Meran usw

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 13.01.1904
Physical description: 8
- Velthnrns der Stadt Bozen zu überweisen und dem Museums vereine 10.000 Kr. zuzuwenden. Ter Verein ver zichtete dann auch formell auf das ihm anfangs zugedachte Geschenk. Hier liegt nun die das Schloß betreffende Schenkungsurkunde: ^ sie ent hält unter Linderem die Bedingung, daß das kost bare Getäfel dem Lande Tirol erhalten bleiben müsse. Tie Lasten, welcku der Stadt aus der Uebernahme des Schlosses erwachsen, sind gering: es handelt sich um 60 Kr. Steuer imb einen Kastel lan mit 500 Kr. Gehalt nebst

Holz-, Wohnungs und Weiderecht. — Herr Gemeinderat Tr. Willy v. Walther meinte, diese Schenkung sei J)och- bedeutsam und werde in den Annalen der Stadt ihren Platz finden. Tie Fresken in: Schlosse Run kelstein, welches vor einem Dezennium in den Be sitz der Stadt Bozen übergegangen seien, rührten aus dem 14. Jahrhundert her, während die Aus schmückung des Schlosses Velthnrns zwei Jahr hunderte später, d. h. iit einer ganz andern kunst- geschichtlichen Periode stattgefunden habe. Im 16. Jahrhundert

rrämlich sei Velthurns von den Brixener Fürstbischöfen zur Sommerresidenz ge wählt worden und 1580 habe Hans Spineider von Meran mit der Herstellung des Getäfels begon nen. Ter kostbare, große Ofen im Fürstenzimmer sei das Werk des Bozner Hafnermeisters Paul Pitschdorfer. Daß dieses herrliche Schloß nun in den Besitz der Stadt Bozen gelange, müsse mar: wohl durch die Uebernahme des Museums seitens der Stadt erklären; dadurch habe die Stadt er wiesen, wie sehr sie für Kunst und Wissenschaft begeistert

mit fünf kleinen Kindern von Innsbruck uach Bozen, um mit dem seit mehreren Tagen Hierselbst verweilenden und hierher gehörenden Gatten ge meinsam zu leben. Ta beide Teile vollständig mittellos waren, begab sich die Frau zum Herrn Bürgermeister und bat um eine Unterstützung, um wenigstens momentan vor Hunger geschützt zu sein. Ter Herr Bürgermeister'tat seine Sache; er legte sich die Halsbinde um, setzte den Hut auf, verließ das Anttszimmer und ließ die Frau allein stehen ic." Nun, meine Herren

, ich habe es mir schon längst abgewöhnt, mich durch solch hämische Bemerkungen beleidigt zu fühlen, aber in diesem Falle bin ich der Oeff-entlichkeit eine Erklärung schuldig. Ter Gatte der erwähnten Frau ist ein pensionierter Gendarmeriepostenfüh rer, er war Wachmann in Bozen, später in Lienz, wurde aber an beiden Orten entlassen, weil er sich dem Trünke ergab. Er erbat sich nun von uns das Reisegeld zur Uebersiedelung nach Inns bruck und erhielt es. In Innsbruck fand er eine Anstellung, verlor sie aber gleich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 03.12.1896
Physical description: 6
Leistungsfähigkeit die vollste Anerkennung ausgesprochen. (Bozner Gemeinderath.) Man schreibt uns aus Bozen, 1. December: Unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. Julius Perathoner fand gestern nachmittags eine Sitzung unseres Gemeinderathes statt. Der Vorsitzende gab zunächst bekannt, daß der vom ersten Wahlkörper gewählte Altbürgermeister Dr. Josef von Braitenberg-Zenoburg die auf ihn ge fallene Wahl zum Gemeinderath der Stadt Bozen abgelehnt habe; die Zuschrift des Herrn Altbürger meisters wurde

für die Vorstudien der Fleimsthalbahn versendet unterm 30. November folgenden Ausruf: „Am 5. November traten in Bozen über Einladung des Comitss für die Vorstudien der Fleimsthalbahn unter dem Vorsitze des Herrn Reichsrathsabgeordneten P. Welponer eine Anzahl Bürger der Stadt zu einer Besprechung zusammen, um die geeigneten Schritte zur Finan- cirung der Fleimsthalbahn (Neumarkt—S. Lugano— Cavalese—Predazzo, bezw. Moena) zu berathen. So wohl die Ausführungen de- Vorsitzenden über die wirthschaftliche Bedeutung

betrauten Comit^s nach allen Richtungen de- öftern so eingehend erörtert worden, daß über deren hohe Wichtigkeit nicht nur für die Stadt Bozen, sondern für das ganze deutsche Süd tirol wohl kein Zweifel mehr bestehen kann. In kurzen Worten: Es handelt sich darum, ob die Stadt Bozen ihre bisherige wirthschaftliche Stellung als Centrum der Verkehrswege des deutschen Südtirols wahren, oder ob sie ruhig zugeben will, daß jener Verkehr, der seit alten Zeiten nach Bozen gerichtet war, von dieser Stadt

künstlich abgelenkt und nach Trient geführt werde. Gelangt nicht die nach Bozen führende Linie, sondern das Gegenproject der Avisio- thalbahn (Lavis—Predazzo) zur Ausführung, dann ist auch der Fremdenverkehr des Dolomitengebietes nach Trient geleitet, die Dolomitenstraße nach Süden bloß gelegt, und in die centrale Lage der Stadt Bozen, wie ; in die Berkehrsverhältniffe des ganzen deutschen j Südtirols eine Bresche geschlagen, welche nicht mehr geschloffen werden kann. Im Grunde dieser Er-- Wägungen

ist es nicht bloß Sache der zunächst intev- esiirten Kreise der Stadt Bozen und der benachbarten Gemeinden Gries und Zwölfmalgreien, das Projekt der Fleimsthalbahn sinaneiell zu fördern, sondern es scheint dies nach Ansicht des Comics Aufgabe Jedermanns in Bozen, in Meran, in ganz Tirol- zu sein, der ein warmes Fühlen dafür hat, daß dem deutschen Südtirol sein bisheriger Charakter, seine bisherige Bedeutung gewahrt bleibe Das Comitö hofft sonach, daß in den curfircnde» Sub scriptionslisten sich bald weitere

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 16.05.1881
Physical description: 4
Angehörigen im ReichSrathe zur Wehr setzen müssen. So hat die Vertretung der Landeshauptstadt den traurigen Anlaß gehübt, gegen das Verhalten ihres Mit. bürgers, dis Abgeordneten Greuter Verwahrung einzulegen und ihm seine Mißbilligung wegen Schädigung der Interessen der Stadt auözudtücken. So fleht sich jetzt wieder die Stadt Bozen in die Nothwcndigkeit versetzt, dem Unwesen ent gegen zu treten, welches der Reichsrathsabgeordnete Franz v. Galling er im Abgeordnetenhaus- treibt. Herr von Zallinger

der Schulgesetze) am Donnerstag dem Unterrichtsausschuß zur Vorberathung und Antragstellung abgetreten. Mittlerweile haben sich in Bozen zwei öffentliche Körper schaften gegen die der Stadt zugedachte Schädigung zur Wehr gesetzt. Die Gemeindevertretung von Bozen hat vorgestern in außerordentlicher Sitzung aus Antrag des Magistrats mit allen gegen vier Stimmen beschlossen wie folgt: „1. Der Gemeindeausschuß der Stadt Bozen gibt seiner Entrüstung Ausdruck über den vom Reichsrathsabgeordneten Franz v. Zallinger

am 6. Mai 1981 im Abgeordnetenhause eingebrachten Resolutionsantrag auf Aufhebung des Staatsgym nasiums in Bozen, welche für diese Stadt, deren Angehöriger und Vertreter im Gemeinderathe genannter Abgeordneter ist, höchst empfindliche Nachtheile in geistiger sowol, als materieller Hinsicht zur Folge haben würde. „2. Der Gemeindeausjchuß beschließt die Ausfertigung einer Petition an das hohe Abgeordnetenhaus, mit welcher unter Hin- weis auf die theilö unrichtige, IheilS unbegründete und ungenügende

Motivirung des vom Abgeordneten Franz v. Zallinger einge brachten Resolutionsantrages auf Aushebung des Staatsgym. nastums in Bozen, und ferner mit Hinweis aus die geistigen und materiellen Nachtheile, welche diese Aushebung für Bozen, die südlichste, deutsche Stadt zur Folge haben würde, um Ab lehnung dieses Antrags gebeten wird. „3. Der Stadtmagistrat wird beauftragt, im Sinne der Petition an das hohe Abgeordnetenhaus eine Bitte an das hohe k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht um Beibehaltung

ist geborner Bozener, ist Bürger von Bozen, ja noch mehr, er gehört sogar der Gemeindevertretung von Bozen an, und hat eö in seinem klerikalen Zelotismus über sich gewinnen können, die Aufhebung des mit weltlichen Lehrkräften besetzten StaatSgymnasiums in Bozen zu beantragen. Es ist unglaublich, aber leider wahr. Wie uns mitgctheilt wird, hat der Budget ausschuß des Abgeordnetenhauses sowol den Zallingerschen An- trag als auch den nicht minder fortschrittsfeindlichen des Abg. Baron Dipauli (auf Revision

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 09.09.1902
Physical description: 4
des Vereines „Südmark". Als in der vorjährigen Hauptver sammlung in Wolfsberg vorgeschlagen wurde, die nächste Versammlung in Bozen abzuhalten, fand dieser Vorschlag den freudigsten Wiederyall bei den Mitgliedern. Die freundliche Aufnahme im schönen Bozen, die von Herzen zu Herzen sprechen den Worte des Herrn Bürgermeisters, alles dies beweist, daß die Stadt die Vertreter der „Süd mark" gerne in ihren Mauern sieht. Im herr lichen Lande, in der Felsenburg Tirol wohnen Leute, die in Liebe und zugleich

zum Schlosse Runkelstein in dieTal- ferschlucht. Die Turnvereine „Jahn"-Bozen und „Turnverein Bozen" mit ihren schwarz-rot-gol denen Fahnen waren mit im Zuge. Das Schloß ist im Jahre 1237 von Fried rich und Berchtold von Wangen erbaut und wurde 1881 von Erzherzog Johann, später von Kaiser Franz Josef erworben, der es 1893 der Stadt Bozen schenke. Den stimmungsvollen Burghof erfüllte eine frohe Menge mit Gesang und Becher klingen. Die den ganzen Nachmittag neu herzu strömenden Besucher begrüßte

Dr. Perathoner und Herrn Direktor Ro- meder (München.) Die Damen der Frauen- und Müdchenortsgruppe von Bozen boten Blumen und Südmarkgegenstünde zum Kaufe. Nach einigen einleitenden Musikstücken der tüchtigen Vereius- kapelle unter Leitung des Herrn Konzertmeisters L u g e r t eröffnete der Herr Vorstandstellvertreter der Ortsgruppe Bozen, Dr. v. Merz, den Abend mit herzlichem Willkommrufe. Herr Bürgermeister Dr. Perathoner be grüßte namens der Stadtverwaltung die Mitstreiter im nationalen

Kampfe. Dieselben möchten über zeugt sein von der Aufrichtigkeit der Gefühle des Dankes, welche ihnen für ihr Erscheinen in dieser Stadt ausgedrückt werden. Diese liegt in einer Kreislinie, vielleicht sogar im Mittelpunkte einer solchen, an welcher der Kampf um das deutsche Besitztum in Südtirol sich abspielt. Rechts bis zur Mendel, links bis Fassa, im Süden bis Salurn, reicht heute ein Gebiet, dessen völlige Verwelschung kaum mehr zu hindern sein wird. Selbst italienische Vorstöße in geschlossenes

des Abends die Weihe. Dev Fe st schmuck dev Stadt. Waren die Ausschmückungsarbeiten am Vor abende durch das Regenwetter beeinträchtigt worden, so zeigte sich im hellen Sonnenlichte des Sonntags morgens die schöne Stadt in würdigem Schmucke. Vom Bahnhofe bis auf den Waltherplatz führt eine Flagenallee, das Denkmal des größten Minnesängers ist mit Fahnen aus hohen Masten umgeben, welche grüne Kränze tragen. Von vielen Häusern wehen Fahnen in unseren geliebten drei Farben. Auf dem Waltherplatz sind bereits

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 26.09.1905
Physical description: 8
mit keinerlei Proviant versehen. Die außer der Saison die Hütten be suchenden Touristen müssen sich den Schlüssel in den jeweiligen Talstationen, in diesem Falle in Pettneu bei Bergführer Zangerl, in Umhausen bei Gasthofbesitzer Marberger (zur Krone) gegen Legiti mation besorgen. (Marktverlegung.) Der Gemeinde Virgen im politischen Bezirke Lienz ist die Bewilligung zur Verlegung ihres Viehmarktes vom 7. September auf den Mittwoch in der zweiten Fastenwoche jedes Jahres erteilt worden. (Bahn Bozen—Oberbozen

.) Das k. k. Eisenbahnministerium hat das vom Stadtmagistrat Bozen vorgelegte Projekt einer mit der Spurweite von TO m auszuführenden, elektrisch zu betreibenden Bahn niederer Ordnung von Bozen nach Ober bozen überprüft und im allgemeinen geeignet be funden, der Trassenrevision, eventuell der Stations kommission und der politischen Begehung unterzogen zu werden. Die topographische Detailkarte nnd der technische Bericht liegen vom 25. d. Mts. an bei der k. I Bezirkshauptmannschaft in Bozen, die Er- propriationsbehelfe

auch ab 1. Oktober unverändert aufrecht. In der Benützung der 3. Wagenklasse bei Schnellzügen wird in: Winterdienste keinerlei Be schränkung eintreten Die Eilthülllmg des Thurner- Denkmals. Der gestrige Sonntag galt der Ehrung eines .Mannes, der sich um das Land Tirol und beson ders um die Stadt Innsbruck große Verdienste er worben hat, der Ehrung Franz Thurners, des Gründers der Tiroler Feuerwehren und des Förderers der deutsche!: Turnerei. Dankbare Freunde und Schüler haben diesem hochverdien ten Manne

war, der Begrüßungsabend. Freiherr v. Grass konnte an diesem Abende in seiner An sprache Bürgermeister Greil, die Vizebürger meister Dr. Wenin und Dr. Erler, zahlreiche Gemeinderäte, unter ihnen der Sohn des Ge feierten, begrüßen, ferner außer den Nachbar feuerwehren Vertreter der Feuerwehr-Landes verbände vor: Kärnten und Vorarlberg,.der Be zirksverbände Innsbruck, Schwaz, Kufstein, Kitz bühel, Bruneck, Brixen, Bozen, Meran, der hie sigen Turnvereine, der Turnvereine Hall, Schwaz, Kufstein, Bruneck, Bozen, Meran

und der Thurner-Kompagnie von 1859. Bürgermei ster Greil schilderte, was Thurner für das Feuerwehr- und Turnwesen Tirols geleistet hat, und brachte aus dieser: ein Gut Heil aus. Es sprachen dann noch der Obmann des Bezirks verbandes Bozen, Anton Schiestl, der Obmann des Festausschusses, Christian Hummel, und Dr. Richard Hueber für den Turnverein Hernals. Während des Begrüßuugsabends spielte die Wiltener Musikkapelle. Der Sonntag wurde eingeleitet durch einen vor: der Wiltener Musikkapelle ausgeführter

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 30.12.1893
Physical description: 6
Runkelstein in den Besitz der Stadt Bozen zu richten beschlossen hat, ist folgenden Inhaltes: „Eure k. und k. aposto lische Majestät! Bor wenigen Tagen hat sich auf der altehrwürdigen Burg Runkelstein der Act der Ueber- Mhme dieses in hochherzigster Weise von Eurer und k. Apostolischen Majestät Ihrer getreuen Stadt Bozen zum Geschenke gemachten Kleinodes vollzogen und ist die Stadt Bozen in den Besitz der genannten Burg gelangt. Dieser bedeutsame Act, welcher der treu ergebensten Stadtvertretung von Bozen

hochwill kommenen Anlaß bot, Eurer k. und k. Apostolischen Majestät ihre ehrfurchtsvollste Huldigung darzubringen, sollte jedoch nicht vorübergehen, ohne daß auch der Freude und Antheilnahme der ganzen Bevölkerung der in angestammter Liebe und Anhänglichkeit der er habenen Person Eurer Majestät und dem ganzen herrscherhause der Stadt Bozen beredter Ausdruck ge ieben worden wäre. Eine soeben stattgehabte, aus hem freien Willen der Bürgerschaft hervorgegangene Feierlichkeit hat in erhabenster Weise

die Gefühle der laufrichtigsten Freude und der unbegrenzten Dankbar keit unserer Stadt zum Ausdrucke gebracht. Die in tiefster Ehrfurcht und Treue gefertigte Stadtvertretung von Bozen glaubt aber den Act der Uebernahme des kostbaren Geschenkes der Burg Runkelstein nochmals dazu benützen zu sollen, Eurer k. und k. Apostolischen Majestät den aus vollem warmen Herzen kommenden Dank für die unserer Stadt damit bewiesene außer ordentliche Huld und Gnade zu Füßen zu legen und damit die Versicherung zu verbinden

, daß es ihre an gelegentlichste Sorge sein wird, die herrliche Burg Runkelstein in ungeschmälertem Glanze und Ruhme ihren Kindern und Kindeskindern zu erhalten. Ge ruhen demnach Eure k. und k. Apostolische Majestät diese ehrfurchtsvollste Bezeugung unseres innigsten Dankes Allergnädigst aufzunehmen und der treu er gebenen Stadt Bozen, welche sich Allerunterthänigst gestattet, durch ihre gesetzliche Vertretung die Gefühle unverbrüchlicher Liebe und Treue neuerdings an den Stufen des Allerhöchsten Thrones auszusprechen

sie am Hinterhaupt eine Wunde erhielt. Bon rasch herbeieilenden Passanten wurde die arme alte Frau unter dem Schlitten hervorgezogen und nachdem zwei Militärärzte die Verwundung als ungefährlich bezeichnet, in das Local der freiw. Rettungsgesellschaft abgeführt. Etwas mehr Achtsamkeit und langsameres Fahren um die Straßenecken wäre unseren Wagenlenkern sehr zu empfehlen. sAu - S 8 o 5 c n] wird gemeldet: Die Dankadresse, welche die Gemeindevertretung von Bozen an den Kaiser anläßlich der Uebergabe der Burg

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Page 3 of 8
Date: 10.02.1895
Physical description: 8
. WaS die Durchführung der Erweiterung anlangt, so liegt der Stadt Bozen nichts ferner als eine Schädigung der Nachbargemeinden, denn es mnß ihr daran liegen, kräftige und lebensfähige Nachbar gemeinden neben sich zu haben. Ebenso wenig kann ihr daran gelegen sein, durch Auflegung unerträglicher Lasten eine Situation zu schaffen, die jene eben nicht aushaltcn können. Redner beruft sich in dieser Beziehung auf die von der Stadt Bozen gemachte Eingabe und verliest die betreffenden Stellen aus derselben. Die Stadt

Bozen hofft noch immer, auf friedlichem Wege ans Ziel zu gelangen, und nur im Nothfalle will sie die durch die Novelle zum Gemeindegesetze vom Jahre 1892 für das Begehren der Stadt Bozen gebotene Handhabe zur Anwendung bringen: „Die Bestim mungen der §§ 2 und 3 G.-G. finden auch Anwendung bei Trennung der Parzellen von Ge meinden und deren Vereinigung mit anderen Ge meinden." Redner gibt zu, daß die Angelegenheit heute noch nicht spruchreif ist, stellt aber in logischer Entwicklung der vom Comits

im Berichte niedergelegten Grundsätze folgenden Zusatzantrag: „Der Landesausschuß wird beauftragt, weitere Ver suche zum Zustandedringen eines freien Ueberein- kommens zwischen der Gemeinde Bozen einerseits, Zwölfmalgreien und Gries andererseits über die Erweiterung des Gemeindegebietes der Stadt Bozen zu unternehmen uud im Einvernehmen mit der Statthalterei Erhebungen zu pflegen ob und in wie weit eine Nothwendigkeit, zur Erweiterung vorhanden ist, ob und inwieweit dieselbe ohne Schädigung

der Nachbargemeinden möglich sei und insbesondere in- wieferne die Rechtsansprüche der Nachbargemeinden und einzelner Besitzer Entschädigung finden sollen " Abg. Z e l g e r, Gemeindevorsteher von Zwölf malgreien, verwahrt sich in der aufgeregtesten Weise gegen die Forderungen und Znmnthnngen der Stadt Bozen als eine Vergewaltigung der Nachbargemeinden. Abg. v. Z a l l i n g e r secnndirt ihm hierin und wettert nebenbei gegen eine Verlegung des Fried- Hofes in Bozen, wie sie Abg. v Hepperger als nicht ferne

Nr. U und unvmtheilhaster aber auf fremdem Gemeinde- gebiete, wo ihr vieler Nutzen entgeht und die In- gerenz in der Hauptsache entzogen wird. Hier frechen aber auch die sanitären Verhältnisse und Gebote sür die Nothwendigkeit einer Erweiterung deS Stadtgebietes. Wenn Bozen eine Erweiterung anstrebt, so folgt es hierin nur dem Beispiele anderer Städte, z. B. Wien und Innsbruck. Auch kommen im Laufe der Zeiten immer neue Verhältnisse und Bedürfnisse zur Geltung, welche befriedigt werden müssen

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Page 2 of 8
Date: 13.04.1899
Physical description: 8
. Nach Verlesung des Einlaufes richten Dr. v. Hep pe rg er und Genossen an den Statthalter folgende Interpellation: In der kürzlich erfolgten Ausschreibung einer LandeSgerichtsrathsstelle beim k. k. Kreisgerichte Bozen wurde von dem Competenten der Nachweis der voll- kommenen Kenntniß der italienischen Sprache ge- fordert. Da Bozen eine deutsche Stadt ist und da durch eine derartige Forderung die Besetzung der frei ge- wordenen Stelle durch vollkommen geeignete und tüchtige deutsche Bewerber, welche zufällig

der ita lienischen Sprache nicht vollkommen kundig sind, un möglich gemacht würde, hat der Gemeinderath von Bozen in seiner Sitzung vom 8. April in Folge eines von einem Mitglieds gestellten Dringlichkeits- antragcS folgenden Beschluß gefaßt: „Der Gemeinderath Bozen verwahrt sich mit allem Nachdruck gegen die von der Justizverwaltung Plan- mäßig geübte Verwälschung des Richterstandes in Deutschtirol und verlangt für die brutsche Stadt Bozen die Anstellung deutscheyR'chter. Der Gemeinderath er sucht

eS nur verstohlen: „Wär' ich mit heiler Haut davon, Könnt' Euch der Teufel holen. Herr Doctor, meinen Sie denn nicht, Das zeigt von großer Schläue, Ich werfe meine Perlen nicht Dort oben vor die Säue?" Er sprach-, es hob sich seine Brust: „Will denen dort was pfeifen, Sprache binnen 14 Tagen vom 28. März 1899 c das gefertigte Präsidium gelangen zu lassen. K. k. LandeSgerichtSpräsidium Bozen, am 25. März 1899. Köpf." In Erwägung, daß Bozen eine deutsche Stadt ist, und daß sich im ganzen Sprengel des k. k. Landes

, als in der Stadt Boz n Italiener, in Erwägung, daß von der 7 Rathsftellen des k. k. Landesgerichtes Bozen bereis eine mit einem Italiener und zwei mit doppelsprachig qualrficirten Deutschen besetzt sind, daß somit für die sprachlichen Bedürfnisse dieses GerichtSbezirkeS in mehr als ausreichender Weise gesorgt ist, in Erwägung daß sich diese Aurschreibung eventuell auch auf an« dere in Nordtirol oder Vorarlberg freiwerdende Rathsstellen erstreckt, in Erwägung, daß eS gegen die nationale Gleichberechtigung

Stadt Bozen in Fragt stellt, richten die Unterzeichneten an die k. k. Regierunf folgende Anfrage: Wie rechtfertigt die k. k. Regit- rung, daß in der Concursausschreibung des I f Landesgerichtes Bozen von den Bewerbern um die bei dem Landesgerichte Bozen erledigte RathSstelle, eventuell um eine andere hiedurch frei werdende gleiche Stelle die vollkommene Kenntniß der italieni schen Sprache gefordert wird? Innsbruck, den 12. April 1899. Grabmayr und Genossen. Hierauf stellen Abg. Dr. v. Grabmayr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 07.07.1902
Physical description: 4
, welche gemeinsame Interessen ha ben oder doch zur Zeit der Erlassung der Wahl ordnung hatten. Für erstens sind Bozen und Rovereto beredte Beispiele, da Bozen im Jahre 1861 noch nicht ganz 9000 und Rovereto nicht einmal 8000 Ein wohner hatten. Die Stadt Meran wurde und ist bis zum heu tigen Tage bekanntlich mit Glurns, Kaltern und Tramin zusammen durch einen gemeinsamen Ab geordneten vertreten! Es mag sein, daß im Jahre 1861 diese Zu sammenlegung Merans mit den genannten Orten gerechtfertigt erschien

mit Bozen und Rovereto dadurch noch größer, daß diese Städte (indirekt) sogar je einen zweiten Vertreter durch die Mandatsinhaber der Handels kammern stellen. In zweifacher Richtung ist — wie aus vor stehendem hervorgeht — der jetzige Zustand eine Anomalie, einmal weil der Stadt Meran vermöge ihrer jetzigen Einwohnerzahl, ihrer Steuerleistung und ihrer Bedeutung als Zentrale des Fremden wesens in Tirol ein eigener Abgeordneter im Landtage gebührt, und überdies, weil die Zu sammenlegung mit Glurns

8 h. — Ankunbigungspreis nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankünvigungsauftalten des In- 'und Auslandes. Nr. 163. Imrsöruck- Montag- den 7. Juli 1902. Merans Wunsch nach einem eigenen Landtagsmandat. Die Stadt Meran reicht folgende Petition an den Tiroler Landtag ein: „Hoher Landtag! Der hohe Landtag befaßt sich derzeit durch feinen Verfasfnngsausfchuß.mit einer Revision der Landtagswahlordnung, wobei auch eine Ver mehrung der Landtagsmandate in Aussicht ge nommen ist. Diese Aktion veranlaßt die Gemeindevertre

tung der Stadt Meran, mit einem ebenso drin genden, als berechtigten und zeitgemäßen An suchen an den hohen Landtag heranzutreten, wel ches dahin geht, daß der Stadt Meran ein eige ner Vertreter in den Landtag eingeräumt werde. Zur Begründung dieser Bitte gestattet sich die Ltadtvertretung in Erwägung zu bringen: Der gegenwärtig bestehenden Landtagswahl- ordnung vom Jahre 1861 liegt im wesentlichen die Idee einer Interessenvertretung im Land tage zu Grunde, wenn es auch an Reminiszenzen

an die alten historischen Landstände durch beson dere Vertretung des adeligen großen Grundbe sitzes und des höheren Klerus nicht fehlt. Insoweit nun der Gedanke der Vertretung der einzelnen Interessengruppen als: bedeutendere Städte, kleinere Städte und Orte, Handel und Bauernstand in der Wahlordnung durchgeführt ist, wurde fast überall Bedacht genommen, daß jede halbwegs nennenswerte Stadt ihren eige nen Vertreter erhielt, oder daß doch nur solche Gemeinwesen zu einem Wahlbezirke zusammen gelegt wurden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 12.06.1907
Physical description: 8
freudige Zustimmung gefunden und so bot die Gründungsfeier Gelegenheit, die Turnerschaft des Gaues zu gemeinsamer turnerischer Arbeit nach Bri.ren zu versammeln. Aus der reichen Fülle der turnerischen Vorführungen des heuti gen Tages möchte ich die der Volksschule und die des Gymnasiums an dieser Stelle besonders erwähnen. Nicht der reiche Schmuck der Stra ßen, nicht der herzliche Empfang seitens der Bewohnerschaft allein, sondern auch die Be teiligung der Schuljugend dieser Stadt an den turnerischen

Veranstaltungen sind sprechende Be weise hiefür, daß in der Bevölkerung und in den leitenden maßgebenden Kreisen dieser Stadt Verständnis für den sittlichen und körperlichen Wert des Turnens gerade für die Jugend herrscht. Dieses Verständnis ist eben so ehrend für die, die es besitzen, wie es ersprießlich und von wohltätigen Folgen begleitet ist, für jene, die die Früchte desselben ernten und dies ist unsere Jugend — der Stolz und die Hoffnung des Elternhauses und Vaterlandes. Die öffent lichen Faktoren

, daß in der Mitte der heutigen Festversammlung der älteste lebende Turner Oesterreichs, nämlich Herr Kunsthändler Kaspar Eder aus Vriren weile, welcher einer der 12 Getreuen war, die im Jahre 1849 den Turnverein in Innsbruck und mit ihm den ersten in gegründet hatten. Diese Mitteilung erregte eine gewaltige Sympathiekundgebung für den greisen Herren. Höfel schloß mit dem Danke an den Turnverein Briren für seine erfolgreichen Bemühungen zum schönen Gelingen des Turnfestes mit einem herz lichen Danke an die Stadt

. Mittlerweile war die Sängerriege des Inns brucker Turnvereines, von den Anwesenden ju belnd begrüßt, erschienen. Dieselbe eroberte sich nun mit ihren mit gewohnter Meisterschaft vor- tzetragenen Liedern im Sturnr alle Herzen. Bürgermeister v. Guggenberg würdigte die Bedeutung des Turnens für das Volks wohl und die Verdienste des Brirener Turnver eines um dasselbe unb stattete den Dank der Stadt und der Bevölkerung dem Turnverein und dem Tiroler Turngau ab. Sodann über reichte der Bozener Turnverein

den Brirnern einen großen silbernen Pokal; der Turnverein Jahn-Bozen spendete ihnen ein schwarz-rot-gol denes Fahnenband. Hierauf nahm Gauturnwart Ma.r Margreiter die Verkündigung der Sieger aus dem Sechs kampfe vor und ließ die Eichenkränze bezw. -Zweige durch Mädchen überreichen. Die Na men der Sieger sind: Erste Gruppe: 1. Vinzenz Tollinger. Hall. 2. Josef Sepp, Jahn-Bozen. 3. Ludwig Mitterdorfer, Bozen. 4. Simon Schmittner, Bozen. 5. Julius Auhuber, Bozen. 6. Alois Baldessarini, Bozen. 7. Josef Oefner

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 12
Date: 09.12.1903
Physical description: 12
haben unser Wasser als frei von schädlichen Sub stanzen erkennen lassen. Wenn aber von Seiten meiner Feinde behauptet worden ist, das Bozener Wasser sei so schlecht, daß es T y p h u s Hervorrufe, so muß ich entgegnen: die Stadt Rovereto hat ein anerkannt ausgezeichnetes Trinkwasser und doch zählte man im Jahre 1899 zu Rovereto 32 Typhus fälle, zu Bozen nur 9. Heuer hatten wir 6 übrigens nicht tätlich verlaufene Erkrankungen an Typhus zu verzeichnen, davon kamen jedoch 4 auf das Spital und betrafen fremde Leute

, wäh rend von hiesigen Einwohnern nur 2 betroffen wurden. Das heißt: in Bozen kommt auf 7000 Menschen ein Typhusfall, die Statistik aber lehrt uns, daß in ganz Tirol aus 2000 Menschen ein Typhussall kommt. — Ich muß es da her als einen perfiden Leichtsinn be zeichnen, daß jemand die obenerwähnte, unbe rechtigte und die Stadt tief schädigende Beschul digung öffentlich erheben konnte.' (Allgemeiner Beifall.) Man hat dem Stadtmagistrate auch vorgewor fen, daß er die Finanzverhältnisse ver- schleire

Landeskommmandierende, bei welchem ich vor etwa sechs Wochen mit zwei Mitgliedern des Gememderates vorsprach, stellte die sofortige Erfüllung unseres Ansuchens in Aussicht, sobald durch eine Truppenverstärkung in Tirol der frühere Stand der Truppenzahl in seinem Korps bereiche wieder hergestellt werden sollte. Eine Reihe von einflußreichen, der Stadt Bozen wohl gewogenen Persönlichkeiten hat mir die kräftigste Unterstützung in der Garnisonsfrage zugesagt. Nun möchte ich aber bitten, mir zu gestatten, daß ich einen Appell richte

, nicht allein an die sehr verehrten Mitglieder des Gemeinderates, sondern auch gewissermaßen zum Fenster hinaus an alle jene Bürger der Stadt Bozen, welche vermöge ihres Wissens, ihrer Stellung, ihrer Erfahrung oder aus anderen Gründen sich eines größeren Einflusses erfreuen. Wie Sie wissen, war eine bedauerliche Straßendemostration, hervorgerufen durch Iben gewiß berechtigten Unwillen über den Ueberfall eines wehrlosen Mannes, wenn auch vielleicht uicht die Ursache, so doch jedenfalls der Anlaß

. Unter allge meinem Beifall wurde dieser Antrag einstimmig angenommen. Der Herr Bürger m e i ft e r ergriff nun aber mals das Wort, um die gewissenlosen Angriffe, welche anläßlich der letzten Gemeinderatswahlen von Seiten „christlicher" Hetzer gegen beit Stadt magistrat erhoben worden waren, wie folgt zu entkräften: Nach Abschluß der Wahlen hieß es, daß der Magistrat die Wähler nur beim Steuerzahlen kenne, nicht aber bei Zusammenstellung der Wäh lerliste. (Auf solche Art wollten nämlich die Klerikalen

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Page 3 of 10
Date: 04.10.1896
Physical description: 10
werden, wenn die Zwölfmalgreirr ein annehmbares Offert jvorzulegen gesonnen sei, zumal die Stadt Bozen bereits Verpflichtungen gegen die Stadt Meran eingegangen ist. Aus der Debatte über diesen Gegen stand der Tagesordnung ist in Kürze folgendes hervorzuheben: Herr Magistratsrath Odilo v. Mayr hauser, Obmann des ständigen Baucomitös, betrachtet das vorliegende Offert der Gemeinde Zwölfmalgreien als einen „Schreckschuß", womit man der Stadt gemeinde imponiren wolle. Die Propositionen würden die Stadt nur in Schaden bringen

dort mehr gutes Trinkwasier gewinnen können und daher dann auch das Wasser zu billigerem Preise an die Zwölfmalgreiener, ' soweit diese an die Stadt angrenzen, abgeben können. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung betraf die Bestellung eines Ver treters der Stadtgemeinde in einer Rechtssache. Die Gemeinden Bozen, Gries, Jenesien, Wangen und Ritten haben gegen eine Entscheidung des h. Landes ausschusses betreffs der Concurrenz-Beitragsleistung zur neuen Sarnthaler Straße den Recurs ergriffen. Mitte

dieses Monates wird die strittige Angelegenheit vom Verwaltungsgerichtshof in Wien endgiltig ent schieden werden, wobei der Hof- und Gerichtsadvoeat Dr. Kopp in Wien die Stadt Bozen und die andern interessirten Gemeinde vertreten wird. —Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung dieser Sitzung waren von mehr formeller Natur und wurden vom Gemeinderathe rasch erledigt. fFür Besucher des RittnerhornhauseS.) Das dem Oesterreichischen Touristenclub gehörige Unterkunftshaus auf dem Gipfel des 2261 Meter hohen

, daß in der Zwischenzeit ohnehin der Ofen reparirt wurde, erleiden weder die Arbeitnehmer noch der Arbeitgeber einen empfindlichen Schaden. fS ch u l n a ch r i ch t.) Der Weltpriester Karl M e u s- burger, Sohn des Advocaten Dr. Jodok Meus- burger in Bruneck, trat eine Profesiur der Mathe matik und Physik am k. k. Gymnasium in Brixen an. fBozner Gemeinderath.) Man schreibt uns aus Bozen, 2. October: Heute nachmittags fand im städtischen Rathssaale unter den Lauben eine öffent liche Sitzung des Gemeinderathes statt

elektrischen Anlage zeitweilig zurückstellen und den Strom von der Stadtgemeinde Bozen beziehen, stellt jedoch derselben eine lange Reihe von derart unannehmbaren Bedingungen, daßderengere Magrstrat sowohl wie der Gemeinderath dieses Offert der Nachbargemeinde im vornherein als. ganz un- disputirbar betrachtet, daher eine Berathung oder eine Specialdebatte über den Gegenstand ganz ent fällt. Ueber Antrag des GR. Dr. Ignaz Huber wird erst dann in die Sache nochmals eingegangen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 12.04.1899
Physical description: 8
Nachmittag- abgehaltenen Sitzung des GemeinderatheS der Stadt Bozen wies G.-R. Dr. Kinsele auf die zunehmende Verwelschung dc7. dortigen Kreisgerichtes hin, da wieder ein italienischer Richter berufen werden solle, so daß nur noch ein deutscher Richter in Bozen sein werde. Er verwies auf die Trennung des Sprachengebietes und erklärte es als ein Recht der Deutschen, deutsche Richter zu fordern. Die Herren M.-R. Patt iS und G.-R. Lun . j sprachen sich für die beantragte Resolution au», , worauf

dieselbe nach genehmigter Dringlichkeit wie !folgt einstimmig angenommen wurde: „Der Ge- meinderath der Stadt Bozen verwahrt sich mit vollem Nachdruck gegen die von der Justizverwaltung plan mäßig betriebene Verwelschung des Richterstandes in Deutschsüdtirol und verlangt für die deutsche Stadt Bozen die Anstellung deutscher Richter. — Der Ge- meinderalh ersucht daher den Vicebürgermeister Dr. y. Hepperger, beim Zusammentritte des Landtages dem H'rrn Statthalter darüber zu interpellieren, ob die Regierung genügt fei

, die in die j Ausschreibung einer Raths stelle beim KceiSgerichte Bozen vom 25, März 1899 aufgelt immene Bedingung der voll kommenen Kenntniß der italienischen Sprache als un- gesetzlich zu strcÄchen." ;[(5 1 ne Oberrealschule in Bozen.s Gegen stand der Verhandlung Ä.r der letzten Sitzung dr- Gemein.erak^S der Stadt Bozen war u. A. auch wlne Petition an das UnterUchis-Minlstertum um die Errichtung einer Oberrealfchnle in Bozen. Bürger meister Dr. I. Perathoner verlas den Inhalt der Petition, in welcher außgesührt

wird: Obgleich viele kleinere Städte und Orte sich vollständiger staatlicher Mittelschulen erfreuen, wurde in der Stadt Bozen seit der Aufhebung deS StaatSgymnasiumS immer noch keine vollständige Mittelschule errichtet, was von üblen Folgen begleitet ist, da diejenigen Realschüler, welch, die Anstalt besuchen, zur Vollendung ihrer Studien eine auswärtÄge Oberrealschule zu besuchen genöthigt find. Auch haben Unterrcalschüler keine Be rechtigung zur Ablegung de» EtnjLhrig-Freiwilligen- JahreS. Dazu kommen

machen die Irren denn auch einui ganz vernünftig.« Eindruck, und ein Fremder, der nichts von dem Charaster der Stadt weiß, könnte tagelang in Gh.:l wohnen, ohne hinter das Geheimniß zu kommen, O sei denn, er gerathe zufällig mit irgend einem der Harmlosen in einen Disput. Dann ist es etwas anderes, denn alles können die Wahnsinnigen vertragen, nur keinen Widerspruch. Das ist übrigens nur zu begreiflich, denn jeder ist ja vor. der Wirklichkeit dessen über zeugt, was seine Manie ist. In jedem Falle

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 29.08.1905
Physical description: 8
an bettelt, es nunmehr wagt, eine derartige Sprache zu führen. Wir werden uns jedenfalls durch nichts mehr zurückhalten lassen, alle jene deutschvölkischen Abgeordneten, welche noch, ein mal dieses Blatt inliegend einer Weise als Sprach rohr benützen, rücksichtslos an den Pranger zu stel len. Der Kaiser in Bozen. Bozen, 27. August. Seit einer Reihe von Tagen herrschte in Bozen kirr ungewöhnlich lebhaftes Treiben, welches heute seinen Höhepunkt erreichte. Truppen aller Waf fen marschierten durch die Stadt

und ihr eine den heutigen Anforderungen entsprechende Entwicklung zu sichern. Wenn der Erfolg dieses Strebens mit den Wünschen und den Opfern, welche die Bevölkerung von Bozen seit Jahren gebracht habe, noch nicht in vollem Ein klänge steht, so möge der Kaiser die Ursache darin erblicken, daß die für die Stadt Bozen und deren Umgebung so wichtige Frage der Erweiterung des Stadtgebietes (dies bezieht sich auf die Vereini gung Bozens mit der Landgemeinde Zwölfmal- greien) noch zu keiner alle beteiligten Interessen ten

sich von seinem Adjutanten ein 'Schrift stück reichen und verliest die Antwort, worin es heißt, er vernehme mit aufrichtiger Genugtuung, daß er auf Tirol baueü könne und er versichere das Land seiner unWandelbaren Liebe. Der Bozner Bürgermeister Dr. Perathoner hält eine Rede, in der er namens der Bevölke rung dem Kaiser dafür dankte, daß er seit 1899 wieder einmal die Stadt besuche, und darauf hin- wies, daß die Gemeindeverwaltung eifrigst be strebt ist, die Stadt in geistiger Beziehung zu heben

befriedigenden Lösung gediehen ist. Die Stadtgemeinde Bozen knüpfe an diesen Tag die zuversichtliche Hoffnung, daß die vielfachen Wünsche in Bezug auf die wirtschaftliche Hebung des Landes und insbesondere dieses Landesteiles einer baldigen Erfüllung entgegengehen und daß namentlich in Bezug auf das noch immer sehr rückständige Kommunikationswesen (dies bezieht sich auf die Fleimstalbahn und auf die Fortsetzung der Vintschgaubahn) dem Lande Tirol dieselbe Berücksichtigung gewährt werde, welche vor kurzem

vielen andern Ländern in so reichem Maße zuteil geworden sei. Der Kaiser verliest wiederum die vorbereitete Antwort, nämlich, seine Regierung werde zweifel los bestrebt fein, den Wünschen der Stadt ent gegen zu kommen, er selbst aber bleibe der Bozner Bürgerschaft allezeit in Gnade gewogen. Der Kai ser konversiert weiter mit dem Propste Trenkwal- der, dem Regierungsrat Erker, dem Baron Viege- leben, dem Baron Call, dem Grafen Ceschi, mehreren Offizieren und schreitet schließlich, die Front

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 21.10.1893
Physical description: 6
mehrerer Gemeinderathsmitglieder, betreffend die Angelegenheit der Wahl der Sjadt Bozen zur Stabsstation für eines der neu zu creirenden Kaiserjäger-Regimenter zur Ver lesung und beantwortet die an ihn gestellten Fragen: „1. Welchen Schritt er in dieser Angelegenheit unter nommen habe, um die Wahl Bozens zur Stabsstation zu sichern; 2. Ob er geneigt sei, diese Angelegenheit mit aller Energie in die Hand zu nehmen, um sie in einer für das Wohl der Stadt Bozen gedeihlichen Weise der Erledigung zuzuführen

Innsbruck, Bozen oder Bruneck und Trient in Aus sicht genommen seien. Anfangs Mai habe ihm derselbe dann die Unterkunftserfordernisse für den Stab und 7 Compagnien bekannt gegeben. Hierüber wurde im Magistrate referirt, und das Baucomitö angewiesen, die nöthigen Erhebungen wegen der Unterkunftsräume zu pflegen, worüber derselbe berichtete, daß im Stadt gebiete keine geeigneten Räumlichkeiten vorhanden sind, und man in jedem Falle die höhere Classificirung und die Förderung des Projectes der Erweiterung

der Stadt anstreben müsse. Hierauf wurde diese Angele genheit bis zur Stellung einer officiellen Anfrage ad acta gelegt. Anläßlich der Audienz bei Sr. Ma jestät dem Kaiser hat der Bürgermeister darauf hinge wiesen, daß er bestrebt sei, wenn Bozen als Stabs station auserlesen werden sollte, den Anforderungen der Militärbehörde gerecht zu werden, worauf Se. Majestät erwiderte, es sei sehr schön, daß man jetzt schon auf diese Eventualität denke. Nach Erscheinen des bekannten Artikels in der „N. Fr. Presse

eingetroffen, aus der hervorgeht, daß keinerlei Gründe vorliegen, Bozen als Stabs station auszuschließen, im Gegentheile werde das Corps-Commando, wenn es um seine Meinung ge fragt werde, Bozen als solche in Vorschlag bringen. Jedoch dürfte es gerathen sein, wenn der Stadt- Magistrat sich unmittelbar an das Reichskriegs ministerium wenden würde, wobei auch zu erklären wäre, daß die Stadt bereit sei, die nöthigen Unter kunftsräume beizustellen. Der Bürgermeister bat, diese Mittheilungen zur Kenntniß

, Frl. Christi Arthur spielte die Wäscherin mit urwüchsigem Humor und hinreißender Lebhaftigkeit. Frl. F l e u r o n (Laden mädchen) beherrschte ihre Rolle im Spiel meisterhaft gesanglich jedoch, reichten ihre Kräfte nicht aus; ihr würdig zur Seite stand Herr Oldenburg, die Herren Braun und Weißmüller waren wie immer, gut, nicht minder Herr K ö m l e und Frl. W a l l a. Das Haus war verhältnißmäßig gut besucht. sDas allgemeine Wahlrecht.) Sonn tag, den 29. October 1893 findet im großen Stadt saale

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 20
Date: 14.12.1902
Physical description: 20
Gemeinderat.) Mall schreibt uns aus Bozen unter dem 13. ds.: Irr der gest rigen Gemeinderatssitzung machte zunächst bet Herr Bürgermeister Tr. Julius P erat honet Mitteilungen über die Angelegenheit der Vintsch- gauerbahn; das Bestreben der Stadt Bozen, ein bessere Vertretung im Verwaltungsrate dieset Bahn zu erlangen, sei an dem entschiedenen Wi derstande der Bozen—Meraner-Bahn gescheitert )a es aber eiilerseits unklug wäre, in der wich tigen Frage der Vintschgauerbahn Schwierigkei len aufzuwerfen

als ne Bozener Gries. Tie Erbauung der prote- tantischen Kirche liege im unmittelbaren Jnter- sse Bozens als Fremdenstadt; auch werde die .Arche an jener Stelle eine Zierde der Gegend nlden. Herr Magistratsrat Tr. Kinsele sagte, venll man den Antrag ablehne, so setze man ne Stadt dem Vorwurfe aus, daß sie überhaupt ne protestantische Kirche nicht habe dulden wol- ien; diesen Vorwurf unmöglich zu machen, liege lber im Interesse des Ansehens der freisinnigen Stadt Bozen (Beifall!). Herr Lun schloß sich neser

einer Panik schreckliche Folgen haben unk Redner ersuchte deshalb, diesen Uebelstand ab zustellen. Ter .Herr Bürgermeister versprach Vorsorge treffen zu wollen. — Auf dem Kaiser Josefsplatze und auf dem Obstmarkte beschlos man, zur Erzielung einer besseren Beleuchtnnr une Bogenlampe anzubriugen. — Ein zwi schen der Stadt und dem Josefinum geplantet Tauschhandel mit zwei kleinen Grundstücken wurdc gutgeheißen, eben>o ein Uebereinkommen mit bei Sozen—Meraner-Bahn betreffend die Benützunr eines Dammes

und lebhafte Debatte. Die Herren Christanell, Weger, Jngenuin Hofer und Ämonn waren da-- gegen, die Herren Lull und Tr. Kinsele dafür. Schließlich wurde die Frage vertagt. — Ebenso vertagte man nach heftigen Wechselreden einen Antrag des Stadtmagistrats, betreffend die grund sätzliche Zustimmung zunl Verkaufe eines Stück Grundes hinter der Knoppermühle neben der neuen Talferpromenade. Ter Aufsichtsrat der evangelischen Gemeinde hat sich diesbezüglich an )ie Stadt gewendet. Es soll nämlich

auf dem betreffenden Platze eine evangelische Kirche erbaut werden. Ter Stadtmagistrat beantragte nun in den Verkauf jenes Grundstücks unter fol- getlden fünf Bedingungen grundsätzlich einzuwil ligen: 1. die Parkanlage dürfe nicht in zwei Teile zerschnitten werden; 2. das etwa 1800 Quadratmeter messende Grundstück dürfe nur eine leichte, lliedrige Einfriedigung erhalten; 3. es dürsten keine Leichen dortselbst aufgebahrt wer ten; 4. ohne spezielle Erlaubnis der Stadt dürfe kein Meßnerhaus neben der Kirche erstehen

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Page 5 of 10
Date: 15.01.1905
Physical description: 10
in Lang- manns Bartel T u r a s e r. Bozner Gemeinderat Bozen, 13. Jänner. In der ordentlichen Gerneinderatssitzung, welche heute nachmittags hier stattfand, wurde einerseits dem Kreisgerichtsprüsidenten Hofrat Baron B i e- g e l e b e n, andererseits den Christlichsozialen ein mal tüchtig die Wahrheit gesagt. Bürgernreister Dr. Peratoner teilte näm lich vor Eingang in die Tagesordnung mit, daß der im November vorigen Jahres zum Gemeinde rat der Stadt Bozen gewählte Gerichts-Sekretär

. Lächerlich sei es, wenn der Artikelschreiber behaupte, die Stadt Bozen strebe nur deshalb die Vereinigung mit Zwölfmalgreien an, um sich von Zwölfmalgreien ihre Schulden bezahlen zu lassen. (Große Heiterkeit.) Dies genüge wohl, um den guten Willen des Schreibers zweifelhaft zu machen. Auch sei es nicht wahr, daß das ge schäftliche Leben in Bozen zurückgehe. Den von der Stadt aufgenommenen und von dem Artikel schreiber zum Vorwurfe des Schuldenmachens be nützten Darlehen ständen Gegenwerte von Milli onen

gegenüber. Ausschlaggebend für die Beur teilung der finanziellen Lage sei das Aktivum und dieses steige von Jahr zu Jahr, ja, während der 7 Jahre von 1896 bis 1M3 habe es sogar um 60 Prozent zugenommen. Darin liege eben jener Aufschwung, um den uns die Partei des bewußten Artikelschreibers zu beneiden scheine. (Sehr richtig.) Die Fabel vom Schuldenmachen und vom wirtschaftlichen Niedergang der Stadt Bozen könne alten Weibern als wohlfeiles Klatsch objekt dienen, niemals aber den gesunden Men

schenverstand der Bozner Bürger beunruhigen. Wäre der betreffende Artikel während der Wahl zeit erschienen, dann hätte man ihn vielleicht be greiflich gefunden, so aber könne man ihn nur durch das skrupellose Sensalionsbedürfnis des christlichsozialen Blattes erklären. Gemeinderat Lun betonte, daß der Haushalt der Stadt Bozen in den letzten Jahren bis auf Kleinigkeiten stets geklappt habe; wer ein größe res Geschäft besitze, werde eine solche Pünktlichkeit zu würdigen wissen. Was hätten

und die Stadt solle ihm nicht erst noch Geld abnehmen. (Heiterkeit und Zustim mung.) Bürgermeister Dr. Peratoner erklärte, daß der Grund, mit dem die Mandatsniederlegung entschuldigt wurde oder entschuldigt werden mußte, auch nach seiner Meinung nicht der wahre sei. Es erscheine aber doch höchst auffällig, daß jetzt die Zugehörigkeit zum Bozner Gemeinderate ver pönt werde, während früher ein Gerichtsbeamter nach dem anderen, sogar der spätere Oberlandes gerichtspräsident v. Esterle, im Bozner Ratssaale

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