(Durchschnittspunkt der Mondbahn mit der Ekliptik) — und zwei Tage später das Perigäum (Erdnähe). Diese drei letzter» Punkte sind entscheidend für die Finsternis, und zwar für eine totale, weil das Perigäum in der Nähe ist, und daher der Schatten des Mondes voll auf einen Theil der Erdoberfläche trifft. Dieser Mondschatten beschreibt auf der Erdoberfläche eine Bogenltnie, und jene Erdgegenden, denen der Mond die Sonne voll ständig oeckt, liegen in dem Gürtel der Totalität. Zu beiden Seiten
desselben aber ist die Verfinsterung eine partielle. Die ganze österr.-ungar. Monarchie liegt südlich des Totalitäts-Gürtels, und ganz im Bereiche der westlichen Grenzkurve, d. h. jenes Gebietes, in wel chem der Aufgang der Sonne erst eintritt, nachdem deren Verfinsterung bereits begonnen hat. Der Anfang der Finsternis ist daher für ganz Deutschland und Oesterreich-Ungarn nirgends sichtbar. Bregenz, Feldkirch, Innsbruck, Bozen, Trient, Riva, Salzburg, Klagenfurt, Laibach, Triest, Zara, sehen die Sonne erst aufgehen
, wenn die größte Verfinsterung bereits vorüber ist, hingegen in Wien, Linz, Prag, Graz, Brünn, Agram, Budapest rc. wird die größte Verfinsterung erst nach Sonnenauf gang stattfinden und die Größe der Verfinsterung wird um so bedeutender sein, je näher die Orte dem Totalitäts-Gürtel (für unfern Kaiserftaat gegen Norden) liegen. Der Totalitätsgürtel zieht über Leipzig, Berlin, Posen, Thorn, Wilna rc. nach Sibirien, daher sehen die nördlichsten Städte und Orte von Böhuren, Schlesien und Galizien die Sonne
am meisten ver finstert. Die scheinbare Größe der Sonne wird in 12 Zolle eingelheilt, und von diesen 12 Zollen wird man in Schluckenau in Böhmen 11V, Zoll ver finstert sehen, die größte Phase der Verfinsterung in Oesterreich-Ungarn — die Finsternis ist daher für den ganzen Kaiserstaat eine partielle. Die Verfinsterung der Sonne beginnt auf dem Erdball überhaupt um 4 Uhr 12 Min. morgens^ die Totalität tritt ein um 5 Uhr 19 Min. morgens, endet um 7 Uhr 58 Min. morgens; Ende der Finsternis überhaupt
um 9 Uhr 5 Minuten morgens. In dem Gebiete der Alpen sind es eben die Ge birge, die eine Verzögerung des Sonnenaufganges bewirken und daher leider die Beobachtung dieser interessanten Finsternis kürzen. Wäre Innsbruck in einer weiten Ebene, so gienge die Sonne um 5 Uhr 8 Minuten früh auf, aber das 2340 m hohe Kellerjoch ist Schuld, dass die Sonne erst um 5 Uhr 36 Minuten aufgeht, die Finsternis endet aber für Innsbruck um 5 Uhr 48 Minuten, (XVII h 48 m), daher ist, was wir sehen nur stark partiell