6,074 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1890/04_10_1890/INTA_1890_10_04_2_object_7788896.png
Page 2 of 6
Date: 04.10.1890
Physical description: 6
, in der sie schwebt, enthält Meteorsteine, wahr scheinlich auch sehr verdünnte Gase. Dadurch wird die Erde bei ihrer Drehung um die Sonne aufge halten, ihre Umkreisungsgeschwindigkeit wird, wenn auch nur sehr wenig, vermindert. Es mag Mil lionen von Jahren dauern, ehe diese Verminderung bemerkbar wird, aber endlich muß sie eintreten. Wenn nun die Geschwindigkeit der Erde abnimmt, so ge winnt die Anziehungskraft der Sonne die Oberhand, die Erde besitzt nicht mehr die Schwungkraft, welche jener widersteht

, und unser Weltkörper fällt in die Sonne. 2. Es fallen fortwährend Meteorsteine in die Sonne und es treten fortwährend Meteorsteine in den Raum zwischen Erde und Sonne ein. Dadurch nimmt die Masse, mit welcher die Sonne uns an zieht, fortwährend zu, also auch die Anziehung selbst, und dies hat wieder die Folge, daß die Erde schließ lich in die Sonne stürzen muß. Ob die Maffen- zufuhr der Rede werth ist, ob sie Millionen oder Billionen von Jahren gebrauchen würde, um merk liche Wirkungen zu haben, das wissen

wir nicht; ihr Betrag ist zur Zeit nicht einmal geschätzt. 3. Die Sonne erzeugt auf der Erde Ebbe und Fluth, und diese Erscheinung muß nach Rechnungen von G. Darwin unter Anderem die Wirkung haben, daß die Erde sich allmählich, wenn auch sehr wenig, von der Sonne entfernt. 4. Die Sonne verliert fortwährend Wärme, kühlt sich also ab. Freilich wird sie auch durch einstür- zende Meteorsteine gefüttert; aber erstens wissen wir nicht, ob diese Fütterung hinreichend grcß ist, um ihre Strahlungsverluste zu ersetzen

Innsbruck mit stävtifchen Vor rechten auSstattete, befindet sich noch im Besitze der Stadt. (Landschaftliches Lagerhaus Innsbruck.) Verkehrs ausweis pro September 1890. Lagerstand am 1 .Sept. 1,236 987 KZ, Affecuranz 210.314 fl, Einlagernng im September 1,720 052 KZ, Affecuranz 112 790 fl. mindern sich auch die Meteorsteine, die Verprovtan- tirung der Sonne muß sich also auch einmal einem Ende nähern. Irgend einmal muß also die Sonne kälter werden und auf der Erde muß Vereisung ein- treten. 5. Etwaige

Zusammenstöße der Erde mit Pla neten und Kometen sind kaum in Betracht zu ziehen. Trifft die Erde mit einem Kometen zusammen, so erleben wir nach Allem, was bis jetzt bekannt ist, nichts weiter, als das Schauspiel eines großartigen Sternschnuppenfalls. Mit einem Planeten aber könnte sie nur zusammenstoßen, wenn die Einflüffe, welche die Erde selbst in die Sonne zu stürzen streben, mächtig genug geworden wären, um andere Planeten weit aus ihren gegenwärtigen Bahnen abzulenken. Das steht aber in eben

1
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1893/22_09_1893/INTA_1893_09_22_1_object_7795034.png
Page 1 of 6
Date: 22.09.1893
Physical description: 6
zu übersehen, welche deutlich erkennen lassen, daß die schwedisch-norwegische Neutralitäts politik eines Tages auf eine harte Probe gestellt werden wird. Erst vor Kurzem hätten die Zeitungen berichtet, wie der neue russische Kriegshafen bei Libau im Kriegsfälle Rußland g £ll j(j £ton Astronomische Phantasten. *) Von Karl Lauter-Bach. IV. Ein Kesuch auf der Sonne. Mit ängstlicher Ungeduld verließ ich die jammer volle Welt Vulkans, welche nichts anderes als eine glühende Schlackenmasse ist, um der Sonne

einen Besuch abzustatten. Als rein geistiger Reisender hatte ich nicht zu fürchten, von der alles Materielle zer störenden Hitze vernichtet zu werden, ebensowenig konnten mir die Meteorschwärme etwas anhaben. Ich stieg sehr nahe zu ihr herab und sah da wunderbare Dinge. — Die Astronomen der Erde haben manches und vieles über die Sonne gedacht und geschrieben, und viele unter ihnen, wie z. B. der große Herschel und andere, hatten geglaubt, sie sei bewohnt und hatten auf ihre unermeßliche Kugel den Wohnsitz

der seltsamsten Wesen, welche sich nur die menschliche Phantasie schaffen kann, verlegt. Unzweifelhaft hat dieser Gedanke, welcher sich lange auf der Erde hielt, etwas für sich, denn die Sonne ist ja die wunder bare und unermüdliche Spenderin alles Ueppigen und Schönen, welches unsere Kugel schmückt. Was Wunder da, wenn all dies nur ein schwacher Wieder schein der unaussprechlichen Pracht sein soll, die in dem Reiche der Sonne herrscht! Ja, das kann man >wohl glauben, so lange man 14 Millionen Meilen

von diesem staunenerweckcnden Feuerherd entfernt ist, und so dachte auch ich, als ich da unten die blendende Kugel über das schimmernde Gewölbe des Himmels rollen sah. Jetzt aber, wo ich auf der Sonne weile und die Gewalt der hier herrschenden Stürme empfinde und den Donner, welchen sie bei ihrem Ausbruche verursachen, höre, jetzt sind meine Illusionen verblichen, denn wie sollte ein Wesen in diesem Feuermeere bestehen können, in welchem die ganze Erdkugel in einer einzigen Secunde verbrennen würde, wie ein Wachstropfen

? Auf der Sonne fällt ununterbrochen ein dichter Regen, aber nicht Waffertropfen sind es, die ihn bilden, sondern glühende Meteore. In ihrer Nähe kreisen Millionen solcher Körper, die alle früher oder später auf ihrer Oberfläche landen, oder besser ge sagt, in ihrer Feuerstätte verschwinden werden. Zahl reiche Zusammenstöße zwischen den Meteoriten in der höheren Sonnenatmosphäre bewirken, daß ihre Bewegung um die Sonne entweder ganz aufhört und sie direct auf diese fallen oder daß sie ihre elipfenför- mige

2
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1887/16_08_1887/INTA_1887_08_16_3_object_7783111.png
Page 3 of 4
Date: 16.08.1887
Physical description: 4
(Durchschnittspunkt der Mondbahn mit der Ekliptik) — und zwei Tage später das Perigäum (Erdnähe). Diese drei letzter» Punkte sind entscheidend für die Finsternis, und zwar für eine totale, weil das Perigäum in der Nähe ist, und daher der Schatten des Mondes voll auf einen Theil der Erdoberfläche trifft. Dieser Mondschatten beschreibt auf der Erdoberfläche eine Bogenltnie, und jene Erdgegenden, denen der Mond die Sonne voll ständig oeckt, liegen in dem Gürtel der Totalität. Zu beiden Seiten

desselben aber ist die Verfinsterung eine partielle. Die ganze österr.-ungar. Monarchie liegt südlich des Totalitäts-Gürtels, und ganz im Bereiche der westlichen Grenzkurve, d. h. jenes Gebietes, in wel chem der Aufgang der Sonne erst eintritt, nachdem deren Verfinsterung bereits begonnen hat. Der Anfang der Finsternis ist daher für ganz Deutschland und Oesterreich-Ungarn nirgends sichtbar. Bregenz, Feldkirch, Innsbruck, Bozen, Trient, Riva, Salzburg, Klagenfurt, Laibach, Triest, Zara, sehen die Sonne erst aufgehen

, wenn die größte Verfinsterung bereits vorüber ist, hingegen in Wien, Linz, Prag, Graz, Brünn, Agram, Budapest rc. wird die größte Verfinsterung erst nach Sonnenauf gang stattfinden und die Größe der Verfinsterung wird um so bedeutender sein, je näher die Orte dem Totalitäts-Gürtel (für unfern Kaiserftaat gegen Norden) liegen. Der Totalitätsgürtel zieht über Leipzig, Berlin, Posen, Thorn, Wilna rc. nach Sibirien, daher sehen die nördlichsten Städte und Orte von Böhuren, Schlesien und Galizien die Sonne

am meisten ver finstert. Die scheinbare Größe der Sonne wird in 12 Zolle eingelheilt, und von diesen 12 Zollen wird man in Schluckenau in Böhmen 11V, Zoll ver finstert sehen, die größte Phase der Verfinsterung in Oesterreich-Ungarn — die Finsternis ist daher für den ganzen Kaiserstaat eine partielle. Die Verfinsterung der Sonne beginnt auf dem Erdball überhaupt um 4 Uhr 12 Min. morgens^ die Totalität tritt ein um 5 Uhr 19 Min. morgens, endet um 7 Uhr 58 Min. morgens; Ende der Finsternis überhaupt

um 9 Uhr 5 Minuten morgens. In dem Gebiete der Alpen sind es eben die Ge birge, die eine Verzögerung des Sonnenaufganges bewirken und daher leider die Beobachtung dieser interessanten Finsternis kürzen. Wäre Innsbruck in einer weiten Ebene, so gienge die Sonne um 5 Uhr 8 Minuten früh auf, aber das 2340 m hohe Kellerjoch ist Schuld, dass die Sonne erst um 5 Uhr 36 Minuten aufgeht, die Finsternis endet aber für Innsbruck um 5 Uhr 48 Minuten, (XVII h 48 m), daher ist, was wir sehen nur stark partiell

3
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1896/08_08_1896/INTA_1896_08_08_2_object_7800228.png
Page 2 of 6
Date: 08.08.1896
Physical description: 6
, daß die Beobachtung der Sonnenfinsternisse das haupt sächlichste Element im Fortschritt unserer Kenntnisse über die Natur der Sonne war. Man lernt während der paar Minuten der Sonnenfinsterniß mehr, als sonst durch die Beobachtungen ganzer Jahrzehnte. Denn die gewöhnliche Beobachtung der Sonne zeigt sie uns nur sehr mangelhaft. Das Tagesgestirn ist so leuchtend, so blendend, daß wir einfach außer Stande sind zu sehen, was die Sonne umgibt; so bald dagegen die Sonnenscheibe vom Mond verdeckt wird, tritt plötzlich

die ganze umgebende Sphäre sichtbar hervor, und der Beobachter erblickt staunend und entzückt eine ungeheuere leuchtende Aureole, die die Sonne im ganzen Umfange umgibt. Um die schwarze Scheibe des Mondes erscheint ein rosiger Glanz: das ist die „Chromosphäre" der Astro nomen; darüber hinaus strahlt in weitem, weitem Schimmer die „Corona", die Sonnenatmosphäre, die gelblich glänzt und sich in Form von Strahlen >yder leuchtenden Springbrunnen, die die Sonne aus- züspeien scheint, entwickelt Daraus

erkennt man, daß die Sonne keineswegs auf die leuchtende Scheibe beschränkt ist, die wir sehen, daß sie sich fortsetzt in einer ungeheueren Atmosphäre, deren Vorhandensein ohne die Beobachtung totaler Sonnenfinsternisse nie geahnt worden wäre. Diese Atmosphäre ist offenbar der Schauplatz großartiger Phänomene, die allerdings nur erst mangelhaft bekannt sind und die nur wäh rend der wenigen Minuten, die eine totale Sonnen finsterniß dauert, studirt werden können. Durch die und einige Geschäfte

; aber die jüngsten Fortschritte der Optik und besonders der Spektral-Analyse haben den Astronomen Forschuugsmittel geliefert, die alle früheren in den Schatten stellen. Das einfachste Phänomen sind die „Sonnen flecke", die man schon entdeckte, als man ein Fern rohr auf die Sonne richtete, und die durch ihre scheinbare Bewegung verriethen, daß die Sonne sich in ungefähr 28 Tagen einmal um sich selbst bewegt. Um die ganze Sonnenscheibe herum bemerkte man dann eine Art Federkrone oder Sprühfeuer

^ Cleveit. (Die Neueste eben beendigte Auflage von Brockaus meldet noch, daß das Helium sich nicht auf der Erde findet). Ist es nicht höchst merk- würdig, daß man einen neuen chemischen Stoff in ! der Sonne entdecken konnte, bevor man ihn auf der Erde fand? Die Spektralanalyse liefert uns auch ein Mittel, festzustellen, ob die leuchtende Masse in Bewegung ist, und die Geschwindigkeit dieser Bewegung zu messen. So fand man bei der Beobachtung der Sonnenfinsterniß von 1893 am Senegal, daß die Corana

4
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1891/06_06_1891/INTA_1891_06_06_1_object_7789253.png
Page 1 of 6
Date: 06.06.1891
Physical description: 6
der industriellen und commerciellcn Verbindungen, die wachsende Vertraut heit des Publicums mit dem Telephon-Apparat, die immer wachsende Benützung und Verwerthung des raschesten WortverkehrS, zwingen dem Beamten eherne Ausdauer, eine starke Elasticität und Geistesgegen wart im Dienste auf. Und sein College oder seine Stach drurk ociDotcn). Historische Sottnenfinsternisse. Bon <[. W. Christen. Wir sind tcr Sonne und ihres Lichtes so sicher, daß sich eine ganze Reihe von Wahrheitsbetheuer ungen an sie knüpfen

. — „So wahr die Sonne scheint", „Die Sonne soll mich nicht bescheinen", „Die Sonne bringt es an den Tag" u. f. w. Das Licht der Sonne schauen, heißt soviel als leben. Man kann sich vorstellen, welche sinnlose Be stürzung die Verfinsterung des TagesgestirncS her vorrief in Zelten und Gegenden, wo über die na türlichen Ursachen dieses Phänomens noch Unwissen heit herrschte. Eine bekannte Anekdote erzählt, wie ein Missio när, der von dem Eintritt einer Sonnenfinsterniß unterrichtet war, dieselbe ankündigte

, als Zeichen von der Macht des Gottes, zn dem er betete. Die Sonne verfinsterte sich mit großer Pünkt lichkeit, und die Wilden, bewältigt von der Macht des Christengottes, waren bekehrt. Es mag dem großen Eindrücke, den die Verfin sterung der Sonne und die begleitenden Lichterfchei- nungen auf das menschliche Gemüth Hervorbringen, zuzuschreiben sein, daß die Aufzeichnungen über historische Sonnenfinster niffe ziemlich vollständig und reichhaltig sind. Unser Gewährsmann, der verdienstvolle Herr F. K. Ginzel

, hat über eine am 2. August 1133 stattgefundene totale Finsterniß 82 Berichte und Notirungen gesammelt. Wenn »an bedenkt, daß Za sicherlich nicht alle vorhanden gewesenen Berichte in die Hand dieses Gelehrten gelangen konnten, und! daß die Kunst des Schreibens, sowie wissenschaftliche Bildung überhaupt damals wenig allgemein waren, so beweist jene Zahl, wie wichtig der himmlische Vorgang dev Sterblichen erschien, wie sehr er ihre Phantasie in Anspruch nahm. Heute lernt jeder Schulknabe, daß wir, wenn die Sonne

ist, deren in neuerer Zeit so viele schon der altersgrauen Ver gangenheit entrissen worden find. Diese Keilschrift stammt aus der Regierungszeit des Königs Assur- banipal und lautet: Im Monate Tammuz fand eine Finsterniß des Herrn des Tageö, des Gottes des Lichtes statt; die untergehende Sonne ließ ab zn leuchten, und ich ließ davon ab . . . in . . . Tagen den Krieg gegen Elam zu beginnen." Ein zweites Täfelchen rührt nach Talbot von dem Be fehlshaber einer militärischen Expedition nach Ae gypten her

5
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1893/22_09_1893/INTA_1893_09_22_2_object_7795035.png
Page 2 of 6
Date: 22.09.1893
Physical description: 6
hat sich mit Fräulein Jta Dal Lago Edle von S t e r n f e l d vermählt. sT o d e s f a l I.] Der ehemalige Finanz-Landes- Director in Innsbruck, Hofrath Baron Carl Czör- schon seit Langem von ihrer ursprünglichen Bahn abgelenkt, und fristen nur noch ein kurzes Dasein. Manche dieser Herumtreiber kommen der Sonne zu nahe und Millionen der kleinen Körper, aus welchen ihr Kern zusammengesetzt ist, stürzen hinab, getrieben von der auf sie einwirkenden Anziehungskraft, hinab in die Zerstörung, hinab in den ungeheueren

durch ein sympathisches Band an die Sonne gebunden und in unwiderstehlicher Begierde nach ihr ent brannt, eilen sie mit Blitzesschnelle dahin um wenig stens einmal in ihrem Leben der mächtigen Herr scherin ihre Huldigung darzubringen. Aber ach, sie kennen nicht die unbezwinglichen Fesseln ihrer Macht, sie wissen nicht, daß der verzehrende Glanz ihres Auges sie verrathen wird, und daß sie gerade im Augenblick der Huldigung ergriffen und als will kommene Opfer in den gähnenden Abgrund werden geschleudert

werden. So haben unzählige Pilger dieses Weltenraumes ihr Grab gefunden und es istdas Los aller anderen, auf dieselbe Weise ihr Leben zu beschließen, die einen auf dieser, andere auf einer anderen Sonne/ Mvol'er Hcr gbtcrtL. u i g , ist gestern 10 Uhr vormittags in Wien (Ober döbling) gestorben. (Fahr Preis-Ermäßigungen.^ Die von der Südbahn mitgetheilten Fahrpreisermäßigungen an läßlich der Feierlichkeiten in Innsbruck werden dahin ergänzt, daß den Mitgliedern des Tiroler Sänger bundes die gleichen Begünstigungen

in „Alexandra" einen großen Erfolg erzielte, eine gute Antrittsrolle zu geben, kommt Freitag den 22. d. das sehr beliebte Ohnet'sche Schauspiel „Der Hüttenbesitzer" zur Aufführung, in welchem Herr Es fällt mir schwer, die Eindrücke, welche ich> auf der Sonne empfangen habe, wiederzugeben; sie sind in demselben Maße unbeschreiblich, als sie sich mit nichts Aehnlichem auf der Erde ver gleichen lassen. Eine Atmosphäre umgibt diese un geheure Kugel bestimmt, doch ist dieselbe in jeder Hinsicht von derjenigen

der Planeten verschieden. Sich ungefähr eine Million Meilen nach oben er streckend, geht sie in der Nachbarschaft der Sonne in ein förmliches Feuermeer über, welches die ganze Sonnenkugel in einer Tiefe von mehreren hunderten, ja tausenden von Meilen umgibt. Ein Ocean aus Feuer, das klingt zwar sehr eigenthümlich, aber er ist thatsächlich auf der Sonne vorhanden, denn als solchen muß ich die Decke bezeichnen, welche aus Kalium- und Magnesiumdämpfen gebildet, die Sonne einhüllt und die eine Temperatur

6
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1891/13_05_1891/INTA_1891_05_13_2_object_7789730.png
Page 2 of 6
Date: 13.05.1891
Physical description: 6
mit Taxgewindeu verziert, vom Giebel derselben wehte eioe schwarzgelbe Flagge. Kurz vor drei Uhr fuhr daS erzherzogliche Paar vor und wurde vom Herrn v. Sicherer, sowie vom Bürgermeister Dr. Falk, Dechant Dr. Kometer, dem Erbauer des er im Augenblick von der Gluth derselben verzehrt, in Dämpfe verwandelt, spurlos absorbirt werden. Nein, auf der Sonne kann Leben in unserem Sinne nicht ex'.stiren. Bon dem der Sonne nächsten Planeten Mercur haben wir ebenfalls nur geringe Kunde, da er meist in den Lichtfluthen

der Sonne verschwindet. Auch an seiner Oberfläche muß eine Gluthhitze herrschen, welche die unserer Tropen um das Neun fache übersteigt. Die Hitze muß um so entsetzlicher sein, als der Mercur keine Umdrehung um seine Axe hat und deßhalb der Sonne immer die eine Hälfte zukehrt, wo nun ein unendlicher Tag von furchtbarer, blendender Helligkeit und Gluthitze herrscht. Die andere Hälfte ist in ewige Nacht gehüllt, welche unseren lauen Sommernächten ähnlich sein könnte. Sie dürfte außer der Pracht

des Jupiter die Wärme erhalten, welche ihm die Sonne schuldig bleibt. Ju piter und seine Trabanten erhalten von der Sonne, mit der Erde verglichen, nur den neunten Theil Wärme und erscheint auch der Sonnenball neunmal kleiner. Hingegen schwebt am Himmel jenes ersten Mondes, Jupiter als mächtig glühende Scheibe nebst der bescheidenen Sonne, außerdem die andern drei Monde. Sofern also Licht und Wärme nöthig sind, scheinen die Vorbedingungen für die Entwicklung organischen Lebens auf dem Jupiterwonde gegeben

. Ganz wunderbar müßte das Schauspiel sein, welches sich uns auf der Oberfläche des SaturnS darböte und von dem eines der Dioramen der „Urania" eine anschauliche Vorstellung gibt. Ein breiter, doppelter Lichtgürtel spannt sich über den Horizont — der be kannte Ring deS Saturn. — Ueber die Beschaffen heit des Planeten selbst ist uns wenig bekannt. Je denfalls dürfen wir annehmen, daß Saturn, ebenso wie die bei den äußersten Planeten Uranus und Neptun wegen ihrer ungeheuren Entfernung von der Sonne

7
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1899/16_09_1899/INTA_1899_09_16_1_object_7804419.png
Page 1 of 6
Date: 16.09.1899
Physical description: 6
- keit und Gemüthlichkeit, mit den im Schooß gefal teten Händen unv dem stillen Aufathmen von des Schaffens Last und Hitze — die Gegenwart kennt es kaum noch. Im grellen Strahl des künstlichen Lichtes, das die Sonne verscheuchen möchte, noch ehe sie versunken, verblich die Poesie, die die traulichste Stunde des Tages umschwebte. Unaufhaltsam hastet auch abends das große Getriebe weiter, sei es zu neuer Arbeit, sei'S zu Lust und Vergnügen. Wird der Culturmensch je wieder ein wenig zu dämmern Zeit

chischen Literatur, daß sie mit anderen dichterischen Requisiten auch die vielgepriesene Aurora einfach übernahmen, obwohl ihnen wie uns der Genuß der Abendröthe weit bequemer lag. Eine Beschreibung der Dämmerungserscheinungen finden wir übrigens nirgends bei den Alten. Wenn die Sonne sich an wolkenfreien Abenden dem Horizonte nähert, nimmt die Luft über ihm ringsumher eine hellere Färbung an als die darüber befindliche» Schichten des Himmelsgewölbes. Senk recht unter der sinkenden Sonne gewahren

wir ein äußerst durchscheinendes Weiß, das nach und nach in Gelb übergeht; im Norden und Süden herrscht ein trüberer, allmählich ins Ockergelbe übergehender Ton, während die Ostseite des Himmels eine trübe Purpurfarbe zeigt, die nach unten gegen den Hori zont ins Graue, Aschfarbene, nach ober unmerklich ins Blaue des Himmels verläuft. Je näher die Sonne dem Horizonte kommt, desto entschiedener wird das Gelbe am ganzen Westhimmel bis zu einer Höhe von 8 bis 12 Grad. Nur über die Sonne selbst bleibt

eine außerordentlich transparente helle Stelle von ziemlich großer horizontaler Ausdehnung; sie bildet die Grenze zwischen dem gelben Teile und dem Blau des Himmels. Um diese Zeit des Sonnenunterganges läßt sich gelegentlich das schon den alten Egyptern bekannte Phänomen des grünen Strahls beobachten. Wenn die sinkende Sonne eine gold- oder orangegelbe Färbung annimmt, so ist ihr oberer Rand von einer sehr feinen grünen Linie umsäumt, deren Dicke mit dem fortschreitenden Sinken zunimmt. Im Moment des Unterganges

, wenn das Tagesgestirn von den Gegenständen am fernen Horizonte fast völlig ver deckt ist, scheint während des BruchtheilS einer Secunde, sehr selten bis' zu zwei Secunden, der grüne Rand allein, und der letzte in's Auge fallende Strahl ist prächtig smaragdgrün. Einige Physiker ziehen zur Erklärung dieser Erscheinung die Absorption der übrigen Farbenstrahlen des oberen Sonnenrandes herbei, doch scheint diese Erklärung nicht ausreichend. Nun ist die Sonne völlig unter dem Gesichts feld. Das Gelb

8
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1891/13_05_1891/INTA_1891_05_13_1_object_7789729.png
Page 1 of 6
Date: 13.05.1891
Physical description: 6
sich unferm schärfsten Teleskop, wenn man Anderes, als nur ihre Bewegung erforschen will. Und unser ganzes Sonnensystem ist ja nur ein Stäubchen im Weltganzen. Was jedoch über die Beschaffenheit der Planeten bekannt geworden ist, hat das neueste Ausstattungs stück der Berliner Urania „Die Kinder dcr Sonne" in prächtigen Bildern und in einem lichtvollen, von Dr. Meyer verfaßten Vortrage sehr glücklich zusam mengefaßt. Wir folgen dem Vortrage und den Dioramen, soweit sie uns Stoff für unser Thema bieten

, wenn auch im ent gegengesetzten Sinne, ist der Centralkörper unseres Systems, die Sonne. Wenn etwas in der Natur unseren vagen Bor- stellunge» von der Beschaffenheit der Hölle entspräche, so ist eS die holde Königin unserer Erdentage. Viel leicht macht sich Derjenige, der den Brand der afri kanischen Tropensonne kennen lernte, davon eine Vorstellung, wenn er zugleich unterrichtet genug ist, zu wissen, wie weit die Sonne von der Erde entfernt ist. Wir wollen diese Enfernung durch einen anschau lichen Vergleich

versinnlichen: der elektrische Strom vermag in einer Sccunde die Erde siebenmal zu um kreisen — bis zur Sonne würde er an acht Minuten brauchen. Die Sonne ist wahrscheinlich ein Ball glühender Gase; die Metalle, die wir hier nicht ohne Mühe flüssig machen, sind in Folge der Weißglühhitze der Sonne zu Dämpfen geworden. Die Wolken, welche mit rasender Schnelligkeit, von wüthenden Wirbel stürmen getrieben, durch die Sonnenatmosphäre jagen, enthalten Metalldämpfe. Die sogenannten „Protuberanzen" sind Eruptionen

glühender, meist Wasserstoffgase in der Sonnenatmosphäre, welche springbrunnenartig in die Höhe von vielen zehntau send Meilen emporschnellen. Dabei verhält sich die Größe der Erde zur Sonne etwa wie die eines. Mohnkornes zu einem großen Apfel. Würde unser Erdball durch ein kosmisches Er eigniß nach der Sonne geschleudert werden, so würde

9
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/12_08_1892/INTA_1892_08_12_2_object_7792419.png
Page 2 of 8
Date: 12.08.1892
Physical description: 8
von Göschenen zur Teufelsbrücke am Sankt Gotthard: „Zu unserer Seite Granitwände, von denen die trockenen Stellen grau, die feuchten violett aussahen. Zum ersten Mal beschien heute die Sonne unseren Weg, sowie die durch ungeheuere Granit blöcke schäumende Reuß. Wir kamen abermals an eine aufgeräumte, vor Kurzem verschüttete Straße. Die Nebel zogen schnell die Schlucht herauf und verhüllten die Sonne. Harter Stieg. Vvgelbeerbaum mit den schönsten Früchten. Wir ließen die Kühe an uns vorbei. Die Fichten

verschwinden ganz; man kommt zur Teufelsbrücke. Rechts ungeheure Wand, Sturz des Wassers. Die Sonne trat aus dem Nebel hervor. Starker Stieg. Wandsteile der ungeheuren Felsen, Enge der Schlucht. Drei große Raben kamen geflogen; die Nebel schlugen sich nieder, die Sonne war hell. Das Urserner-Thal ganz heiter; die flache grüne Wiese lag in der Sonne. Weidendes Vieh. Der würde, könne er dies nicht als Beendigung der Pflichten der liberalen Partei ansehen." Wie sich der künftige Premier noch die Reichs hoheit

ein scharfer Wind vollkommen^ Es war eine Kälte, wie sie nur im Februar erlaubt ist. Nun aber, bei dem Glanze der aufgehenden Sonne die dunklen, mit Fichten bewachsenen Vordergründe, die grauen Kalk- felsen dazwischen und dahinter die beschneiten höch sten Gipfel auf einen: tieferen Himmelsblau — das waren köstliche, ewig abwechselnde Bilder," Dann weiter: „Bei Zirl fährt man ins Innthal hinab. Die Lage ist unbeschreiblich schön und der hohe Sonnenduft machte sich ganz herrlich. Der Postillon eilte mehr

grünen, mit hohen, zerstreuten Fruchtbäumen und weißen Häusern übersäeten Landes, sowie der steilen, dunkeln Felsen dahinter, an denen die Wolken sinkend hin strichen. Die Mythen und übrigen Berge waren klar, der Himmel blickte an verschiedenen Stellen blau durch, einige Wolken glänzten von der Sonne erleuchtet. Man sieht einen Streif des Vierwaldstädtersees, be schneite Gebirge jenseits ; der Eingang ins Muotta- thal aus dem Thale von Schwyz erscheint links. Unaussprechliche Anmuth entwickelt

10
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1898/13_08_1898/INTA_1898_08_13_3_object_7802688.png
Page 3 of 8
Date: 13.08.1898
Physical description: 8
an deffen Hinterbliebene gedrahtet: „Durchlaucht Fürsten Herbert Bismarck, Friedrichsruh. Die in Innsbruck bei einem Trauersalamander den Hingang des Heros der Deutschen betrauernden Studenten erlauben sich Euere Durch laucht des tiefsten Mitgefühls zu versichern, gedenkend, was wir Deutsche insgesammt dem Verewigten zu ver danken haben. Guido Gerhold, Vorsitzender." [Frau Josefine Beer f ) Gestern (Donnerstag) wurde die Erde über der Hülle der Frau Beer, Gattin des Hoteliers „zur Sonne", Carl Beer

bildete die Sonne, hinter leichtem Gewölk untergehend, ein feuriges Abendroth. Ein gleichzeitig niedergehender, allgemeiner Regen ließ einen Regenbogen erscheinen, der, weil die Sonne im Horizont stand, beinahe ein voller Halbkreis war. Er zeigte nur die rothe Farbe und keine Spur einer anderen. Da das er zeugende Licht nicht wie das der Sonne gesammelt, sondern breit auseinandergezogen war, so zeigte sich nur der äußere Rand des Regenbogens sckarf be grenzt, dagegen der ganze Jnnenraum leicht roth

gefärbt. Der Nebenbogen war stellenweise auch sichtbar, gleichfalls nur roth, aber schwächer, da zwischen daS bekannte dunkle Band. Es liegen bis jetzt nur etwa acht sichere Beobachtungen dieses rothen Dämmerungsbogens vor. In allen bisher angeführten Fällen war die Sonne die Quelle des Regenbogenlichtes; man kann diese Erscheinungen als Sonnenregenbogen einer An zahl anderer, durch andere Lichtquellen erzeugter gegenüberstellen. Dem Sonnenregenbogen zunächst steht der Wolkenregenbogen, hervorgerufen

durch das blendende, von einer Wolke zurückgeworfene Licht der Sonne. Von der Terrasse der Tuilerien aus sah ein Beobachter im Osten zwei schöne Regen bogen übereinander, anscheinend concentrisch und mit der gewöhnlichen Farbenfolge, aber nur durch einen 2—3 Grad breiten Zwischenraum getrennt; hieraus sowie aus dem lebhafteren Farbenspiel des oberen Bogens ging hervor, daß letzterer nicht drr gewöhnliche Neb.nbogen war. Nach Westen blickend sah der Beobachter etwa 2 Grad unterhalb der Sonne eine Haufenwolke

11
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1886/01_09_1886/INTA_1886_09_01_4_object_6124154.png
Page 4 of 4
Date: 01.09.1886
Physical description: 4
"Mises 'Vaters Verhängnis. Eine Erzählung aus dem Leben. I. Fortsitzung. — (Nachdruck verboten) Zu unserer Leitung hatten wir nichts als einen kleinen Taschen- ZkompasS, dessen Nadel durch den Sandstaub auf ihrer Achse fest- stcckte, und die glühende Sonne, wenn sie einmal hinter den heißen, trockenen, treibenden Wolken hervortrat. Die Wolken zogen sehr niedrig, fast unmittelbar über uns, gleich Geiern, die auf uns her niederstoßen wollten. Mir schienen sie über unseren Häuptern vor denen

würden, als sich plötzlich eine überwältigend großartige Aussicht vor uns aufthat. Der Tag war schrecklich heiß, von er schlaffender Schwüle, mit plötzlichen Wirbelwinden, die uns gewaltige Massen rothen Staubes ins Gesicht trieben, und unsere Wanderung qualvoller gewesen, als wenn wir uns barfuß durch Brennesseln ge schleppt hätten. Aber jetzt hatte die stechende Gluth der Sonne nachgelassen, denn sie stieg hernieder zu ihrem Untergange in die kühle See. Und plötzlich blickten wir hinaus auf die unermessliche Weite

, wo sie sei, bewegte ich sie leise. Aber eisige Furcht ließ mich schweigen. „Mein Kind, ich bin nicht freundlich zu Dir gewesen," begann mein Vater wieder, langsam und mühsam sprechend, „aber es war nicht aus Mangel an Liebe. Eines Tages wirst Du dies Alles ver stehen lernen, und eines Tages wirst Du mir vergeben." Seinen einen Arm schlang er schwer um mich, und Durst und Schmerz vergessend, heftete er seine letzten, sehnenden Blicke auf die scheidende Sonne. Mir, ich wusste nicht wie, schien die Welt

! ringsum von tiefer Trauer und lähmendem Schauer umfangen. Die glühende, grimmige Sonne, deren Pfeile uns erbarmungslos durch bohrt, war jetzt eine mild leuchtende Scheibe, wolwollend aber machtlos. Schon streckten sich ihr die Arme der Nacht entgegen, sie mit ihrem Dunkel zu empfangen, und dann — wie viele Men schen würden dann die Sonne nie wieder sehen, und unter ihnen mein Vater. Regungslos lag er dort, mit dem matten Licht der unter gehenden Sonne auf ihm, und dem düsteren Rachen der Gebirgs

durchzogen. Aber weder des Durstes, noch des Hungers Qualen, noch äußerste Erschöpfung hatten es vermocht, len herrlichen Ausdruck seiner großen, traurigen Augen zu ändern oder zu schwächen. Diese Augen allein schon hätten sein Antlitz aus Zehntausenden gesondert, so lief waren sie von hoffnungs loser Düsterkeit, so düster von schicksalsschwerer Trauer. Der Sonne bleiche Scheibe hieng zitternd in dem Schimmer, den sie selbst um sich gewoben. Mein Vater richtete sich auf, sie bis zuletzt zu sehen, uno

12
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1902/24_08_1902/INTA_1902_08_24_6_object_7813555.png
Page 6 of 12
Date: 24.08.1902
Physical description: 12
Gemeindewirtshaus und -Weinhandel, vereitelt." (Das Z 0 drakal-Licht.) Vor Beginn der Morgendämmerung im Herbst und nach Beendi gung der Abendämmerung im Frühling sieht man in unseren Gegenden bei klarem Himmel und Abwesenheit störender Beleuchtung des Fir maments (durch den Mund oder künstliche Licht quellen) einen schwachen Lichtschimmer, der von dem Orte, wo die Sonne unter dem Horizonte steht, schräg anfsteigt. Seine Gestalt gleicht meist einer schmalen Pyramide, die sich mehr oder- weniger weit

durch die Sternbilder des Tier kreises (Zodiakus) hinzieht, woher auch die Be nennung der Erscheinung stammt. Seit mehr als 200 Jahren sind zahlreiche Beobachtungen über diesen Lichtschimmer angestellt worden, aber 'ein Wesen ist noch immer rätselhaft geblieben. Außer dem pyramidenförmigen Lichtschimmer ieht man unter günstigen Umständen bisweilen noch eine Verlängerung, die wie eine überaus zarte Lichtbrücke den ganzen Himmel überzieht und in dem der Sonne gerade gegenüberstehenden Teile am hellsten

ist. Diesen ' hellen Teil be zeichnet man als „Gegenschein", indessen ist selbst dieser so überaus lichtschwach, daß man nicht hoffen darf, ihn anders als fern von jeder künst- ichen Beleuchtung in äußerst klaren mondschein- reien Nächten zu sehen. Die Entdeckung des Gegenscheines und des feinen Lichtbogens' über den ganzen Himmel hat die Erscheinung des Zodiakal-Lichtes no chrätselhafter gemacht, doch ist gegenwärtig so viel sicher, daß es in einer näheren Beziehung zur Sonne steht und sich in der Ebene

des Sonnenäquators, weithin in den Weltraum, nämlich bis über die Erdbahn hinaus. erstrecken muß. In jüngster Zeit hat sich Pro fessor Seeliger in München mit wissenschaftlichen Untersuchungen über das Wesen des Zodiakal- Lichtes beschäftigt. Er kam dabei — nach der „Köln. Zeitg." — zu dem Ereignis, daß der Raum rings um die Sonne bis über die Bahn der Erde hinaus mit außerordentlich feinen Teil chen eines 'kosmischen Staubes erfüllt sei, die das Sonnenlicht reflektierten. Diese Staubwolke gruppiert

sich hauptsächlich um eine Ebene, die uns perspektivisch als die Axe des Zodiakal-Lich tes erscheint, und hat somit die Form einer weit ausgedehnten, aber nicht sehr dicken Scheibe. Die kosmische Sttrubmaterie ist wahrscheinlich in der Nähe der Sonne am dichtesten gehäuft, und diese Dichtigkeit nimmt nach außen hin ab, jenseits der Erdbahn ist sie jedenfalls nur äußerst ge ring. Der hellere Gegenschein erklärt sich nach der Theorie Seeligers durch eine besondere Art von Zurückweisung des Lichtes, welche den Kör

13
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/04_02_1892/INTA_1892_02_04_5_object_7793453.png
Page 5 of 8
Date: 04.02.1892
Physical description: 8
! r -rn W'W»Cf; *<«»**••* VMKUÜVlseftM*, - ner^' übergeben, wofür er gerührt und frcubtg dankte. Das nun erschienene Theater-Orchester besorgte in bester Weise den Schluß des Abends. (Jiwi „Sonne«" ) Kaiser Carl V. hatte bekannt lich ein Reich, in welchem die Sonne nie unterging. DaS ist nun aber gar nichts gegen Innsbruck, wo es gleich zwei Sonnen gibt, die nicht untergeheu. Denn während die eine „Sonne" (Herrn Beer'S Hotel) ganz ordentlich, ob schön ob Regen, auf den Bahnhofplatz hernieder buchtet

, will die alte „Sonne" von einstmals drianeu in der Maria Theresievstraße noch immer nickt zum Untergang sich bequemen, sondern sie fühlt durch die in goldenen Lettern prangende Aufschrift: „Hotel Sonne" so recht eigentlich den Beruf in sich, die Fremden möglichst irre zu führen, was in einer so sorgsam in Ordnung gehaltenen Stadt, wo selbst der Herr Bürger meister vor einem OrdnungS-Pönale nicht sicher ist, jedenfalls nicht in der — Ordnung fein dürfte. Wohin käme man aber, wenn etwa auch an anderen Häusern

Aufschriften zu lesen wären, wie z. B. „Oesterreichischer Hof*, „Caf6Alt", „Restaurant Ticho", „Caf^AvdreiS" und so fort ad infinitum? — Die Aufschrift „Hotel Sonne* in der Maria Theresienstraßr ist eine Falsch meldung in optima forma und deshalb — weg mit ibr, umsomehr, als sich schon manche Reisende, die da durch irre geführt worden, darüber beklagten. (Eine Mejseraffaire) Zwei Arbeiter von Dorn birn waren am Montag die Helden einer Messer- affaire. Dieselben, aus einem Gasthaus hinaus gewiesen, stürmten

14
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1899/14_01_1899/INTA_1899_01_14_2_object_7804402.png
Page 2 of 6
Date: 14.01.1899
Physical description: 6
: Spectroscop enthüllt, sind heute noch glühende Gas- bälle, deren Grundstoffe im Wesentlichen jenen gleich sind, aus denen sich unsere Erde zusammensetzt. In unserer nächsten Nähe haben wir z. B. die Sonne, deren chemische Beschaffenheit uns. dank der groß artigen Entdeckung des Spectroscops, am genauesten bekannt ist. Nachdem wir uns so über die Entstehungs geschichte der Mutter Erde Gewißheit verschafft, wollen wir uns jener des ganzen Sonnensystems zuwenden, über die uns die Laplace'sche Theorie

dazu, das mit der Mischung genau gleiche Dichte besaß. Sofort nahm das Oel, weil von der Wirkung der Schwere befreit, Kugel- *) Oft findet man — selbst im Munde von Astronomen — diese Theorie als die „Kant-Laplace'sche" bezeichnet, aber mit Anrecht. Kant betrachtet wohl auch die Planeten als Kinder der Sonne, aber er läßt sie in entgegengesetzter Reihenfolge sich von der Sonne loslösen: eine physische Unmöglichkeit, die nur von der Faye'schen Abgeschmacktheit übertroffen wird, der die Erde älter sein läßt

, als ihre Mutter Sonne! form an. Plateau führte nun durch das Glas eine vertikale Achse ein, die eine kleine Scheibe trug, baen Mittelpunkt mit jenem der Ockkugel zusammen fiel. Indem Plateau die Achse drehte, brachte er die Oelkugel zum Rotieren. Sofort flachte sie sich an ihren Polen ab und schwoll am Aequator an — genau so, wie die rotierenden Planeten. Je schneller Plateau die Achse drehte, desto mehr verflachte sich die Kugel, bis sie endlich die Scheibe verließ und dieselbe als regelmäßiger Ring umgab

die Kügelchen sich in der Richtung der Tangente zu entfernen, und da die sich drehende Scheibe zugleich der Mi schung eine rotatorische Bewegung ertheilte, so wur den die Kügelchen alle von derselben ergriffen und kreisten um die Scheibe, genau so wie die Planeten um die Sonne, und so wie diese dabei sich um ihre Achse drehend! ^ Dieser interessante Versuch, der damals großes Aufsehen machte, wurde von Faraday mit gleichem Erfolge wiederholt. Seine Uebereinstimmung mit der Laplace'schen Theorie ist dabei

wunderbar. Denn nich Laplace entstand das Sonnensystem in folgen der Weise. Ursprünglich bestand die Sonne aus einem rie* sigen Gasball, dessen Durchmesser bis über die Bahn des weitest entfernten Planeten hinausreichte und' rotierte. Im Laufe der Zeit (und in der Ewigkeit,, mit der wir es zu thun haben, spielen ja selbst Centillionen**) von Jahrtausenden eine ganz untere geordnete Rolle!) trennte sich vom Aequator dieses ungeheuren planetarischen Nebels ein Streifen ab, der zuerst einen Ring bildete

15
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1906/10_02_1906/INTA_1906_02_10_1_object_6138423.png
Page 1 of 8
Date: 10.02.1906
Physical description: 8
gen, als diese Ansicht. Es mag ja richtig sein, daß die sozialdemokratische Arbeiterbewegung be schleunigend auf den Einbringungstermin der Vvr- nicht ganz rund, aber doch schon viel besser als! der kleine . . . dieser große Kreis hier, der ist die Sonne. . . Schneider, welcher Kreis ist die Sonne?" „Der runde, Herr Lehrer!" „Du Esel, Du. . . Lehnert, sag Du's!" „Der große, Herr Lehrer !" „Gut! Setz Dich, einen rauf, Lehnert, setz Dich einen runter, Schneider! . . . So, uu weiter! Der kleine Kreis

oder vielmehr die kleine Kugel oder vielmehr die Erde, die dreht sich. Die dreht sich in einem fort, ohne auch nur einen Augenblick stille zu stehen. Sie dreht sich so schnell, daß man es überhaupt nicht merkt, und zwar erstens um sich selbst und sodann oder vielmehr zu gleicher Zeit um die Sonne. Um sich selbst, das heißt, um ihre eigene Achse dreht sie sich, so wie ich hier bei spielsweise dem Kaschube sein Tintenfaß um . . . o verflirt noch eins! . . . na, das soll der Deirel wissen, daß da Tinte drin

aus dem Feuer zu holen. Wir können warten. Die Wahlreformvorlage der Re gierung hat Wiener Meldungen zufolge gestern bereits die Vorsanktion erhalten. Nun werden wir ja sehen. politische Rundschau. Innsbruck, den 9. Februar 1906. In der gestrigen Sitzung des Abgeord netenhauses wurde der Bericht des landwirt schaftlichen Ausschusses, betreffend den Schutz und ! erkläre. . . . So, nu weiter! . . . Also die Erde, wie ihr soeben an dem Ti- intenfaß ge- sehn habt, dreht sich um sich, selbst. Die Sonne

, die dreht sich ebenfalls um sich selbst, aber das geht uns hier weiter nichts an. Indem, daß die Erde sich um sich selbst dreht, wird es Tag und Nacht; indem, daß die Erde sich, um die Sonne dreht, wird es Frühling, Sommer, Herbst und Winter . . . Was guckt Ihr denn zum Fenster raus? Auf mich sollt Ihr sehn! . . . Habt Jhr's verstanden?" „Ja! - Ja! . . . Ja-a-a-a!" „Na, das scheint mir noch sehr zweifelhaft. Aber wenn Ihr hübsch artig seid, werd' ich mir morgen den Globus borgen vom Herrn Pfarrer

. Da können wir die Erde um die Sonne drehn. und um sich selbst, so viel wir wollen, ohne daß man sich die Finger dabei schmutzig macht. Und da werd' ich Euch auch gleich das mit der Mond finsternis vormachen . . . Hat etwan einer was zu fragen? —" Niemand meldete sich; nur der Sohn des Amt manns hielt den winzigen Zeigefinger hoch in die Höhe. Er war so eine Art Respektsperson un ter den übrigen Jungen, einmal weil er auch im Sommer Stiefel trug, sodann weil ev mehr Mußte als sie und nächstens in die Stadt

16
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1892/21_06_1892/INTA_1892_06_21_1_object_7791665.png
Page 1 of 8
Date: 21.06.1892
Physical description: 8
angetroffen werden. Dieser teleskopische Anblick läßt sich freilich nicht mit der wunderbaren Mannigfaltigkeit und Formenfülle in Vergleich stellen, die uns die Betrachtung der Mondoberfläche enthüllt. Dafür aber gewinnen alle Erscheinungen, die wir auf der Sonne wahrnehmen, ein außerordentliches Interesse dadurch, daß sie be ständig ihre Formen verändern und stets in Auf lösung und Neubildung begriffen sind. Während der Mond einen erkalteten starren und völlig todten Leichnam darstellt

, haben wir in der Sonne einen Stern auf der Höhe seiner Lebenskraft vor uns, auf dem es nichts Bleibendes gibt, weil warmes, sprühendes Leben allüberall in ihm pulsirt und jeder Tag eine neue, gänzlich veränderte Welt mit sich heraufbringt. Diese eigenthümlichen Veränderungen, die dunkeln Sonnenflecke, welche die Betheuerungsformel „So rein wie die Sonne" in ein gar wunderlich schiefes Licht fetzen, sind bereits so lange bekannt, als dem Menschen in dem raumüberblickenden Wunderinstru- Klage zu führen; den Leuten

sich auch die Sonne um sich selbst, nur geht diese Drehung, entsprechend ihrer riesigen Größe, etwas langsamer von Statten, so daß erst in etwa 25 Tagen eine Rotation der Sonne voll endet wird. Diese Umdrehung der Sonne muß sich unserer Beobachtung natürlich durch eine allmähliche Verrückung aller Flecken nach einer bestimmten Rich tung hin (vom Ostrand nach dem Westrand) zu er- kennnen geben. Nur dreizehn Tage lang wird sich ein bestimmter Fleck auf der uns zugewandten Sonnen seite befinden, worauf

18
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1899/22_06_1899/INTA_1899_06_22_1_object_7805249.png
Page 1 of 6
Date: 22.06.1899
Physical description: 6
. Wir kennen z. B. Sterne, bk unsere Sonne um ein Vielfaches an Größe Über resten, die aber trotzdem dem Astronomen herzlich gleichqiltig sind. Auch der neunte Saturn-Mond, der von William Pickering kürzlich auf photographischem Wege entdeckt wurde, ist entschieden interessanter als z. B. der dritte Jupiter-Mond, obgleich aus letzterem sicherlich 36 Millionen Himmelskörper gleicher Größe wie der neunte Saturn-Mond „geschnitzt" werden könnten, dessen Durchmesser ich auf Grund seiner Lichtschwäch- (15. Größe

, jener des Jupiter nach | meinen Messungen 145.172 Kilometer (amAequator). Wenn wir danach den Rauminhalt berechnen, so finden wir, daß (in runden Zahlen gerechnet) aus dem Jupiter nicht weniger als 15.820 Millionen Stück Eros angefertigt werden könnten! Und trotzdem ist uns dieser Knirps von Eros viel nützlicher als Gigant Jupiter, denn er wird uns in Stand setzen, die Parallaxe der Sonne dreimal genauer zu be stimmen, als uns dies mit unseren bisherigen Mitteln möglich war. Von derKenntniß der Sonnen-Parallaxe

aber hängt die Bestimmung aller wirklichen Längenmaße ab. Denn direct können wir nur das Bogenmaß be- stimmen, d. h. den Winkel, unter welchem uns ein Körper erscheint. So z. B. können wir leicht durch Messungen bestimmen, daß der Durchmesser des Saturn-Ringes 40 64 Bogensecunden beträgt (nach meinen eigenen Messungen), aber wie viele Kilometer dies in Wirklichkeit sind, können wir erst dann berechnen, wenn uns die Parallaxe der Sonne bekannt ist, d. h. der Winkel, unter welchem der Halbmesser unserer

Erde einem Beobachter auf der Sonne erscheint. Denn daraus ergibt sich dann die Entfernung der Sonne von der Erde in Kilometermaß, und überhaupt lassen sich dann alle Bogenmaße in Kilometermaß umwandeln. Mit anderen Worten: Kennen wir die genaue Sonnenparallaxe, so kennen wir ouch die genauen Durchmesser aller (meßbaren) Himmelskörper und ihre (meßbaren) Entfernungen unter sich oder von der Erde. Nach dem Gesagten wird also der Leser be greifen, daß die Astronomen von jeher ihr Haupt augenmerk

auf eine möglichst genaue Bestimmung der Sonnenparallaxe gerichtet hatten, und daß die Regierungen der Culturstaaten sowohl im 18 . als auch im 19. Jahrhundert kostspielige Expeditionen nach den Antipoden schickten, weil die Beobachtung der Venusdurchgänge das beste Mittel schien, dr Parallaxe der Sonne genau zu bestimmen. Leider scheiterten bisher alle diesbezüglichen Hoff nungen an der Schwierigkeit, den genauen Augen blick der Berührung des Venusrandes mit dem Sonnenrande festzustellen (wegen des optischen

19
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1901/21_08_1901/INTA_1901_08_21_1_object_7810171.png
Page 1 of 8
Date: 21.08.1901
Physical description: 8
auch noch Unannehmlichkeiten ha ben!! — Daß natürlich unter der Hand die De- uunciation _— vielleicht auch in ihrer Uniform — an alle jene stellen, für welche sie bestimmt war, hinkam, ist klar. Professor Fleckinger blickt auf eine 38jährige Lehrtätigkeit zurück; wirkt seit 1875 an der An stalt, ist seit 10 Jahren Bezirksschulinspector und wurde viermal von Innsbrucks Bürgerschaft in den Gemeinderath entsendet. In den Augen des goitÜcfoH. Kluge Kinder. Skizze von E. Vely. Sonntag. Ein erster Strahl von Frühlings sonne

. Nun ist das auch verstummt. Ab und zu gleitet die Straßenbahn mit dem heulend dumpfen Ton und dem schweren Geröll über die Brücke, oder es fährt ein Wagen darüber. Der kleine Hund auf Deck da unten spitzt dann die Ohren und sieht hinauf. Er kläfft nicht, er liegt behaglich in der Sonne. Aus dem Schornstein hinter der Cajüte kommt bläulich feiner Rauch und steigt kerzenge rade in der klaren Luft in die Höhe. Die grünweiße Thür öffnet sich und Fritz Drebkow kommt zum Vorschein. Er trägt eine wollene blaue Jacke

ihn die hier an, was die auf dem ganzen Wasserwege, den sein Fahrzeug schon oft hin und her gemacht hat? Dem Hund in der Sonne lächelt er zu. „Hast nich' mit gewollt, Ami?" fragt er, „hast dableiben woll'n? Siehste woll!" Und der Hund HM den Kopf, bellt freudig kurz und schlägt mit dein Schwanz auf den Boden. Dann erscheint eine Frau in der Thür, blond, gut gekämmt, im blauweißen Kattunkleid und einer schwarzen Schürze. „Na?" macht sie, die kräftigen, breit ausge arbeiteten Hände, die das Ruder drüben so oft führen, in die Seite

stemmend. „Ja," sagt ihr Mann, langsam die Pfeife in den linken Mundwinkel schiebend, „er hat sich 'n guten Platz ausgesucht. Schmiedecke wollt'n mit nehmen. Nee, nich' um de Welt." „I, wo geht'n der wech, wenn eins von uns da is, und gar von das Fritzchen! Was, Ami, thust Du nich?" ^ Und wieder freut sich das Thier und peitscht die Planke mit dem buschigen kleinen Schweif. Mit demselben gleichgiltigen Blick, wie ihr Mann, sieht die frische Frau über die beiderseitigen Ufer hin. Dann. Ami in der Sonne

doch nicht — oder Du?" Er bläst eine dicke Rauchwolke vor sich hin. „Aerzte! Was der liebe Gott leben lassen will, das bleibt da. Un' was wech soll, das muß wech. Wenn 'n Kahn sinken soll, denn helpt nix nich, denn is es bestimmt." Sie siebt ihn an mit Respect vor seiner langen Rede und ihrem Sinn. „Ich hol'n!" meint sie dann plötzlich entschlos sen. „Wenn es dem Vieh da in der Sonne wohl is, denn is es dem Kinde auch." Das Weitere ist nicht mehr deutlich, denn sie taucht unter hinter der Thür in den Raum, wo sie schlafen

20
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1893/16_04_1893/INTA_1893_04_16_4_object_7793530.png
Page 4 of 10
Date: 16.04.1893
Physical description: 10
zum Cultusfortschritte." Allgem. Arbeiter- und Arbeiterinnenverein. Wir bringen unseren Mitgliedern, sowie deren Fachvereinen zur Kenntniß, daß im Arbeiter-Consum eine Verkaufsstelle für Karten zur Oper sich befindet. Dir So«»kllfi«ftermß am 16. April. Morgen Sonntag den 16. d. wird die Sonne für einen großen Theil der Erdoberfläche in der Zeit von 2 Uhr bis 5 Uhr 25 Minuten Nach mittags durch den Mond total verfinstert werden. Da jede totale Sonnenfinsterniß mit einer partiellen beginnt

nach Brasilien und erreicht die Centralität im wahren Mittag auf dem Atlantischen Ocean in 19° westlicher Länge und 1° südlicher Breite, das heißt, Sonne und Mond culminiren hier gleichzeitig; es ist um diese Zeit in Innsbruck 3 Uhr 20 Minuten Nachmittags. Nachdem der Kernschatten den Aequator und den mittleren Atlantischen Ocean passirt haben wird, hält er seinen Einzug in Afrika bei Cap Verde, nimmt hierauf eine entschieden östliche Richtung über die Sa hara und die Lybische Wüste und verläßt die Erde

und 47° nördlicher Breite ihr Ende erreicht. Alle südlich von der zuletzt geschilderten Grenz linie liegenden Städte sehen die Sonne partiell verfinstert. Innsbruck liegt innerhalb dieser Grenz linie; hier beträgt die Größe der Phase, wenn man den Durchmesser der Sonne als Einheit nimmt, 0°06. Ist der Himmel am Nachmittag klar, so kann mittelst eines geschwärzten Glases der Verlauf der Phase be obachtet werden: Um 4 Uhr 42 Minuten berührt der Nordrand des Mondes den Südrand der Sonne; der Mond dringt hierauf

35 Minuten abends in 33° östlicher Länge und 19° nördlicher Breite im Tarsogebirge bei Tibersti in Afrika statt. Schließlich sei bemerkt, daß während der Finsterniß der Durch messer des Mondes um 1 Minute und 12 Bogen- secunden größer ist, als derjenige der Sonne, und daß demzufolge an allen Orten, wo die Totalität stattfindet, die Erscheinung besonders effectvoll sich ge stalten werde. Kleine Chronik Innsbruck, 15. April. sMittheilungen über dasAuftreten der Cholera.1 D.qs Ministerium des Innern

21