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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 17.10.1900
Physical description: 8
von Ehren- und Glücksgüiern angesammelt, wie er es selbst sich vielleicht nie hätte träumen lassen. Dr. Gasser wurde imJahrs 1827 in Grafendorf geboren und hatte schon als Knabe die Bitternisse des Lebens durchzukosten, da sein Vater, ein kleiner, armer Handwerker, kaum so viel erwarb, um ihn vor Hunger zu schützen. Der junge Peter suchte nun sein und seiner Geschwister Los dadurch zu erleichtern, daß ec sich als Hirtenknabe verdang. Auf die Dauer jedoch behagte es ihm nicht, das Vieh seines jeweiligen

zu sammeln, zu capitalisiren und zu einem „Dr. Peter Gasser- Fonds", der schließlich wieder humanitären Zwecken zu dienen hat, zu vereinigen sei. Jndeß dürfen, heißt es ausdrücklich, die Zuflüsse aus der zweiten Hälfte „in ganz außerordentlichenFällen" auch jeweils früher für wohlthätige Zwecke ver wendet werden. Sollte aber das Notariat der einst in Oesterreich aufgehoben oder der Nach laß von bezeichnetem Institut aus irgend einem Grunde nicht übernommen werden, dann fällt — so wird im Testament

Erscheinen nothwendig. Innsbrucker Liedertafel. Morgen, Mittwoch, abends 8 Uhr Probe. Nr. 237 Die Carriöre eines Hirtenknaben. Innsbruck, 16. October. Das „N. Wr. Tgbl." berichtet über ein eigen artiges Lebensschicksal, das dem vor einiger Zeit in Wien verschiedenen Notar Dr. Peter G as s e r, einem Tiroler, beschieden war. Von einem ein fachen Hirtenknaben hatte sich dieser Mann, eine Kraftnatur im vollsten Sinne des Wortes, zu einer hervorragenden Position emporgearbeitet und eine derartige Fülle

, wie er nichts erreichen, verhungern und elendiglich zugrunde gehen werde, aber umsonst: das Bürschchen blieb tapfer und unerschütterlich. Auch als ihm ver sichert wurde, daß man ihm nicht einmal einige Laib Brod im Monat nachzusenden in der Lage sei, lenkte er nicht ein; er wisse das, bemerkte er, auf Entbehrungen sei er gefaßt. Dieselben wa ren allerdings solche herbster Art, aber Gasser ließ sich dadurch nicht abschrecken. Endlich hatte er sein Ziel erreicht, wurde promovirt, wirkte einige Zeit als Hofmeister

bestimmt — Alles dem Ar menfonds der Stadt Wien zu, vorausgesetzt, „daß die Stadt ganz deutsch ist. Ist dies nicht der Fall, und ein Drittel derBevölkerung nicht mehr deutsch, dann fällt das ganze Gut der Gemeinde Grafen dorf zu". Einem Notariatsconcipisten, der inzwischen bereits Notar geworden, testirte Dr. Gasser eine jährliche Rente von 4000 Iv mit folgendem Zu satz: „Der Arme geht seit 36 Jahren um 8 Uhr früh in die Canzlei und kommt täglich erst um 7 Uhr abends nach Hause und hat mittags kaum

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 27.12.1881
Physical description: 4
, da man den Massari zweifellos überall, wo er nur ein zwriteSmal hingekommen wäre, erkannt und nirgend- geduldet hätte. Der Vertheidiger der Maria Gasser Dr. Schröder behauptet, die Anklage gegen seine Klientin entbehre jeder sicheren Basis, da sie nur auf den Aussagen de- Einbrecher» Cossutta und den Angaben der Triester Polizei beruhe. Durch 12 ^iahre stand die gerichtlich unbeanständcte Gasser bei einem und demselben Herrn im Dienst und dieses treue Dienen wurde für sie'dtk Grund, in den Verdacht zu kommen

mit der Ruthe, hilft sogleich die Tant', die gute." Die Behauptung Cossutta», daß ihn die Gasser brieflich aufgefordert habe, die Schlüssel zum Bederluugerschen Geschäft gut aufzu» bewahren, sei eben nur die Behauptung eines Einbrechers und durch nicht» erwiesen. Hätte aber die Gasser diesen Brief wirklich geschrieben, so wäre er ganz zweifellos von Massari diktiert gewesen. Niemand habe gesehen, daß Cossutta in Triest von der Gasser 200 fl. erhalten hat. Die Ange klagte war keine Diebshelerin

; den Dirbsheler, den Uebebernehmer und Verkäufer all des gestolenen Schmuckes und aller gestottnen Uhren müsse man in Brussegin suchen. Bei der bisher unbeanstandeten Gasser habe man nicht- gefunden, dessen Erwerb nicht auf glaubwürdige Weise nach gewiesen werden könne; er erwarte daher die Freisprechung seiner Klientin. Nach etwa halbstündiger Berathung der Geschwornen verkündete deren Obmann Prof. Dr. Jülg da« Berdikt. Massari und Cossutta wurden einstimmig de- Einbruchsdiebstal» bei Rauch, Norz, Tschoner

mit II Stimmen gegen eine der Mitschuld an den Diebstälen zum Schaden Norz'. Beoerlunger- und Lad» stätterS schuldig erkannt, von der Mikschulv an den Diebstälen im Bahn- hof'Postlokale und zum Schaden Tschoner» und Rauchs einstimmig frei- gesprochen. Um 6% Uhr Abend» verkündete der Vorsitzende das Urtheil, es lautet wie schon berichtet, für Massari auf 10, für Cossutta auf 3 und für die Gasser auf 5 Jahre schweren Kerkers. Damit wat die Berhand» lung und mit ihr die vierte und letzte SchwurgerrchtS-Sesston

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 07.09.1872
Physical description: 6
zu und ist wahrlich nicht gesonnen, neue mit wirklichem Inhalte zu errichten. Selbst das so stramm zeutralisirte Frankreich kennt eine Reichsprimatie nicht. Bei uns war und ist die Sache nichts als Erfindung und Mittel der nationalen Wühlerei, der sich lei der auch angeblich katholische Blätter dienstbar machen." Die „Patrioten" des baierischen Rückschritts sind voller Freude über das bevorstehende Ministerium Gasser. Die Augsb. Postztg. hofft, dasselbe werde in Baiern den „berechtigten Partikularismus" cinführen

. Die „Donauzeitung" sagt: „daß ein Ministerium unter der Leitung des Herrn v. Gasser der Unterstützung aller guten Katholiken versichert sein dürfe. Hr. v. Gasser sei ein Staatsmann, dem das baierische Volk sein volles Vertrauen schenken könne. Das Ministerium Gasser bedeutet nach außen Widerstand gegen die Verpreußung und nach innen Frieden mit der katholischen Kirche. Einem solchen Mini sterium werden wir nicht entgegentreten, im Gegentheil, wir haben es seit langem angestrebt, und wir erfüllen unsere Pflicht

sich noch in der Schwebe, und es gewinnt fast den Anschein, daß dieß noch einige Zeit der Fall fern dürfte. Nachdem Hr. v. Bomhard das Portefeuille des Justizministeriums ablehnte, soll dasselbe dem Präsidenten des obersten Gerichtshofes Hrn. v. Neumayr, ange tragen, von diesem aber gleichfalls abgelehnt worden sein. Das war jedenfalls zu erwarten, liefert übrigens den Beweis, daß Herr v. Gasser, indem er dem Präsidenten des obersten Gerichtshofes ein Portefeuille in einem von ihm zu bildenden Ministerium anbot

, die Verhältnisse und die Persönlichkeiten nicht kennt. Auch Herr Zwehle hat abgelehnt, so daß Herr v. Gasser ungeachtet er schon seit 14 Tagen mit der Laterne in allen Winkeln sucht, bisher noch Niemand finden konnte,* welcher geneigt wäre, sich durch den Eintritt in ein ultramontan-partikularistisches Ministerium zu blamiren. Die preußische „Provinzial-Korrespondenz" schreibt: „Der Besuch der kaiserlichen Gäste hat unverkennbar nicht bloß die Bedeutung eines Austausches von Freundschaftsbeweisen, der selbe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 11 of 16
Date: 04.01.1903
Physical description: 16
Frau. „ Josef Nißl, Gastwirt „zum Hummel". Frau Balbina Spielmann, Private. Herr Franz Reich, Pfarrmeßner in Wilten. „ Viktor Baron Graff, k. k. Turnlehrer und Gemeinderat. „ Josef Zotti, Kommissionsgeschäft. Frau Karolina Mall. Herr Tominik Binna, Buchhalter. „ Tominik Binna, Kaufmann. „ Tr. Karl Stainer, „ GeMeindearzt in Wattens. „ Adalbert Mazegger, k. k. Regierungsrat a. T. Frau Marie Fink, Pfeifenhandlung. Herr Notar Tr. Vinzenz Gasser in Hall. Frau Julie Häuptli und Herr Andreas .Häuptli

, Geschäftsreisender. Herr Josef Peinbauer, akad. Musikdirektor. „ Josef Mederwieser, k. k. Finanzrat. Frl. Marie Maaß, städt. Lehrerin. Herr Alois Gasser, Privat. „ Alois Saler, Handelsmann mit Frau. „ Anton Ringler, Trockenplattenfabrik Wil ten. Tie Firma Tominik Zambra. Tie Innsbrucker Spinnfabrik Herrburger und Rhomberg. Herr Arthur Rhomberg. „ Rudolf Rhomberg. „ Wilhelm v. Pernwerth, mag. pharm. „ Tr. Hermann Tfchiggfrei, Inspektor der k. k. Staatsbahn. „ Tr. Hofmann, Konzipist der k. k. St.-B. Frl. Marie

Zeiger, Posamentierer. „ Tr. Leo Seeger, Notariats-Kouzipicnt. „ Leoner Stainer, Formator. Frau A. Gritsch, Parfümerie. Herr N. Nc'ayr und Franz Ohnewein. Firma Unterberger u. Eie. Herr Alois Neuhauser, Kaufmann. „ Mathias Lechle. „ Peter Aichner, Handelsmann. „ Eduard Glätzle. „ k. k. Postrar Tr. v. Rampouy und Familie. „ Malfatti, Kaufmann. „ Hanns Stenzl. „ H. Fürbaß, Geflügel- und Wildhaudluug. Tie Marianische Vereinsbuchhandlnng und Buch- druckerei. Herr Rudolf Gatt. Frau Anna Timaczek. Herr

Johann Reindl. „ Rudolf Kapeller, Papier- und Galan terie w arenh andlun g. „ Johann Kirchmaier. „ Franz Salzburger, Lederhandlung. „ Josef Tankesreiter, Selcher. „ Ehrenreich Thönig, Stukkateur. „ Anton Prantl, Gasthausbesitzer. „ Math. Weyrer und Söhne, Mühlau. „ Peter Kuhn, Wirt, Mühlau. „ Josef Türk, Wirt, Mühlau. „ Franz Fischlcr, Fleischhauer, Mühlau. „ Josef.Kieltrunk, Kaufmann, Mühlau. „ Hermann Lüth, Gärtner, Hötting. „ v. La Motte, k. k. Major, Mühlau. „ Peter Fröhlich, Handelsmann. „ Josef

Roefner, Krämerin. Herr Johann Nabl, Schneidermeister. „ Josef Pekärek, S.-B.-Partieführer und Hausbesitzer. Frau Emerenzia Stranger, Krämerin. 5perr Josef Suitner, Spediteur. „ Johann Burtfcher, Lohnkutscher. „ A. Fischer, Weinhaudlüng. Frau Walburga Weger, Gemischtwarenhandluug. „ Theresia Mayr, Hausbesitzerin. Herr Josef Haßt, k. k. Post-Rechnungsrat. „ Wilhelm Beck, Gastwirt. „ Peter Widmann, Schlossermeister. „ Josef Neuner, Kaufmann. „ Johann Thalmann, Postamtsdiener. „ Eduard Mair

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 10 of 16
Date: 14.05.1905
Physical description: 16
taetzlitli priiiiM' Zimmer sofort zu benützen. Man verlange nur den echten Christoph-Lack Innsbruck: M. Tschurt,scheuthaler; Abr Fessler: Th. Frank; W. von Pernwerth; Iv. Arnberg’, Innstrasse 51. Wüten: Geschw. Paulin. Bozen: Airivnn, Lanzinger. Feldkirch: G. Ginthör. Hall: L. Hörmarin. ienbach: A. Gnbert.. Imst: Gabel. Kitzbühel : C. Plahner. Kufstein : Wanka. Landeck: Schneller. Meran: Fickenscher, Verdross, Rösch. Obermais: Kaiser. Rattenberg: L. Hinterholzer. Saalfelden: A. Gasser

Dickichte mit Macht Und lacht!" Ganz still und glücklich hörte ihm Inge zu. Die Hände hatte sie gefaltet, so daß sie förmlich an dächtig aussah. Und jetzt hob sie ihr liebes Ge- sichtchen und sagte ernsthaft: „Hühnersnppe mit Reis und einen schönen Schmorbraten können Sie mit uns essen. Es ist reizend von Ihnen, daß Sie zu uns gekomnien sind. Sogar guten Wein kann ich Ihnen vor setzen. — Bitte, gedulden Sie sich nur einige Mi nuten." Peter Marken lachte. So recht leise und wohlig lachte er, als säße

, wie ihn sehr junge und sehr schwärmerische Mädchen haben können. „Niemand verbürgt es mir, ich weiß es," sagte sie einfach. Peter antwortete nichts, aber er verstand ss plötzlich, daß die Schwestern sich um die „Kleine" ängstigten. Das Mittagsmahl verlief heiter und angeregt, obgleich, wie auf Verabredung, von der abend lichen Vorstellung kein Wort erwähnt wurde. „Lassen Sie mich hier!" bat Peter nach Tisch. „Ia, ich möchte sogar bitten, lassen Sie mich henke Abend ganz allein hier! Wenigstens über den ersten

Akk hinaus." „Aber nein!" rief Margok. „Das geht nicht! Wer soll denn vor den Vorhang treten, wenn man Sie gleich nach dem ersten Akt ruft?" „Wenn!" sagte Peter. „Natürlich wird man Sie rufen! Jedenfalls müssen Sie mit ins Theater kommen, das sind Sie Ihren Freunden und den Schauspielern schuldig." „Gut, wenn ich muß, so hilft es eben nichts. Was machen wir jetzt bis sieben Uhr?" „Wir spielen 'Skat!" sagte Inge. „Dabei gehen nämlich ein paar Stunden am schnellsten hin, und man hat nicht Zeit

, an irgend etwas zu denken. Außerdem ist es auch sehr ergötzlich und vergnüg lich, mit Margot Skat zu spielen. Sie verwechselt es zuweilen mit Sechsundsechzig, drückt die Jun gen in den Skat, weil sie doch „bloß zwei" zäh len, und ist überhaupt ein überraschender Partner." „Verläumdnng!" erklärte Margot. „Passen Sie auf, Herr Peter, wie wundervoll fein ich spie len werde. — Hier ist der Tisch, hier die Kaden. Wer gibt?" Telegramm an die zwanzig größten Zeitun gen des Reichs: Das Schauspiel: „Gerechtsame

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1892
Physical description: 8
Gasser weist auf die schlechte Lage der österreichischen Landwirthschaft hin. Wir können, meint Redner, zu solchen Verträgen nicht Ja und Amen sagen. Wir stimmen für die Verträge, mit Ausnahme des italienischen, obgleich dieselben die Interessen der Landwirthschaft nicht ausgiebig unter stützen. Wenn es sich dann aber um den Abschluß von Verträgen mit den östlichen Nachbarstaaten handle, mögemannichtwiedervonunSverlangen, daß wir die Zeche zahlen. Abgeordneter A d a m e k meint, daß die Machtlosig

gleichfalls lächelnd, „es kommen einem so allerlei Gedanken hiebet, die man nicht los werden kann." „Nun, so wählt Euch bald ein schmuckes Weib chen", sprach der Fremde, „es gicbt wohl kein Mäd chen in Nürnberg, das dem kunstfertigen Schuhmacher und Meistersinger Hans Sachs sein Händlein ver weigern möchte." Jndeß hatte der Besucher auf einem hölzernen Schemel, den ihm Sachs angewiesen hatte, Platz genommen und brachte j-tzt sein Begehren vor. Es war Peter Kreuzer, ein wohlhabender Gastwirth

aus Wendelstein, einem Flecken Nürnberger Gebietes, und kam, von Leonhard Nunnenbeck dem Leinweber und Meistersänger geschickt, um Hans Sachs eines Stückes wegen anzusprcchen, das er für die Gemeinde Wen delstein in guten Reimen abfaffen sollte und das die Jünglinge und Jungfrauen daselbst in der hei ligen Fastenzeit aufzuführen gedachten. HanS Sachs vergrub das Kinn in der rechten Hand und sann nach. Dann gab er Peter Kreuzer freundlichen Be scheid. „Et warum nicht?" sprach er. Ich will es gerne

Sachs hatte zugesagt, in zwei Wochen vaö Traverspiel fertig zu stellen, auf schönem Papier reinlich geschrieben, doch Peter Kreuzer gab still schweigend noch eine Woche zu und kam dann erst wieder, um das Bestellte abzuholen. Nun war eS reichlich fertig geworden. HanS Sachs breitete da« Heft vor ihm aus, auf dem mit großen Lettern der Titel stand: „Trauerspiel von der Schöpfung, Fall und Austreibung Adams aus dem Paradies, hat elf Personen und drei Aufzüge." Nachdem er es noch einmal durchgeblättert

, reichte er es Peter Kreuzer, und dieser steckte es zu sich und bedankte sich herzlich bei dem Meistersänger. „Wir wollen nun erst eines jeden Part heraus schreiben laffen", sagte Peter Kreuzer, „und sodann die geeigneten Jünglinge und Jungfrauen wählen, die eS darstcllen sollen und wenn cS erst soweit ist, daß jeder die Reime, die er zu sprechen hat, wohl behalten hat, dann wollen wir das Stück fleißig proben und denken, Ihr gebt uns die Ehre, Hans Sachs, und kommt mal herüber, um uns Eure Meinung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 03.07.1896
Physical description: 6
Johannes Krauß. (Schluß.) Da raschelte es wieder im Busch, ganz wunder lich laut. „Fürchte Dich nicht, mein Lieb, es ist die Katze, die Katze!" flüsterte aufgeregt der Peter und wollt» die schlanke Gestalt festhalten, die sich gegen seine Arme sträubte. „Laß mich los. Das ist keine Katze, und selbst wenn es eine wäre, wir müßten gehen. Laß mich, geh' nach Hause, und. . . auf Wiedersehen, morgen, hörst Du, Peter?" Ueber die Turnierwiese flog etwas dunkles, schlankes, nach der Straße

zu, die im Mondschein weiß hinüberleuchtete. Peter sah dem huschenden Dinge mit heiß pochenden Schläfen nach. Da raschelte es wieder im Busch, und der Junge schrak zusammen. Eilig schritt er heimwärts. Das Thor war ver schlossen, so stieg er über den Gartenzaun. Wächterle, der schwarze Spitz, schlug nicht an, sondern sprang nur wedelnd dem jungen Herrn entgegen. „Bist ein schöner Hund, Wächterle," liebkoste ihn Peter. „Aber still mußt Du sein. Ku,ch, leg' Dich." Der Hund legte sich schweifwedelnd, und Peter trat

war, schlich Peter aus ihm heraus und flog im Morgengrau das Dorf entlang, voll Angst, jemandem zu begegnen. Da und dort glomm schon Licht aus den Fenstern der Bauernhäuser. Die Leute standen eben auf. Ungesehen kam er hinaus an die Turnierwiese und schlich über sie hin, den Pfarrgarten entlang, um die Straße zu gewinnen. Da rief ihn eine leise Stimme an. „Peter!" Peter blieb stehen und starrte durch das Gitter, und sein Herz blieb still stehen vor Schrecken. Das war ja die blonde kleine Liese, Pastors

Liese, mit der er so gern gespielt hatte — früher. Nun waren sie zu groß. Er siebzehn, sie fünfzehn und sahen einander nur selten mehr! Und gerade jetzt mußte sie ihm in den Weg kommen! „Guten Morgen, Fräulein Liese!" sagte Peter endlich mit gepreßter Stimme. nicht weniger als 73.366 Einlagen im Betrage von fast 2 Millionen Gulden vermittelt wurden, Cap^- talien, die sonst wohl schwerlich im Sparverkehre angelegt worden wären. Ein großer Theil der Be träge wird als Ersparnis thatsächlich liegen

deutscher Nationalität sind. Dem Ge- schlechte nach sind 59'2 pCt. männlich. Dem Berufe nach sind 43 pCt. Schüler und Studenten und weitere 22 7 pCt. Arbeiter, Gehilfen und Dienst boten. Nicht minder günstig wie der Sparverkehr hat sich auch der Checkverkehr im abgelaufenen Jahre entwickelt, denn der gesammte Umsatz erreichte hier eine Höhe von 2970 Millionen Gulden gegen 2730 Millionen Gulden im Vorjahre und haben auch die „Schon so früh auf?" „Wo willst Du hin, Peter?" „Zur Tauber hinunter, Krebse

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 06.07.1895
Physical description: 6
W a g n c r für die gelungene Ausführung des Weberffchen F-dir Concertstückes. Herr Gasser verspricht ein inteü - genter Clavierspieler zu werden. Des Weiteren war t hier noch zu nennen die Damen Ebner, >. Steffenelli, Wolf und Herr Meier. D. s Orgelfach war vertreten durch Herrn W a r s ch e r n: : dem ersten Satze einer Mendelssohn'schen Sonate u d durch Herrn Senn mit einem Rheinberger-Pr - ludium; beide zeigten sich als versirte Spieler. Nur mit der Registrirung können wir uns nicht ei. - verstanden erklären

ds. Js. vom Längenthale aus nicht ganz durchgeführt worden zu sein, da weder Spuren im Schnee sichtbar, noch sonstige Anzeichen auf dem Gipfel vorhanden waren, aus denen man auf eine Ersteigung am Vortage hätte schließen können. (Aus Bozen,] 4. Juli, schreibt man uns : Das „Bozner Dilettanten-Orchester" veranstaltete gestern abends im Bürgersaalgarten das erste Concert zu Gunsten des Fondes für Errichtung eines Peter Mayr-Denkmals in Bozen, nachdem dieses bereits für den Dienstag angesagte Wohlthätigkeits-Concert

wegen einer anderen öffentlichen Veranstaltung vertagt worden war. Das Concert, dirigirt von dem Musik- Professor Adolf Peter, hatte zwei Theile, einen orchestralen und einen gesanglichen, bei welchem letzten Theile Mitglieder des Männergesangvereins mitwirkten. Die Productionen gefielen sehr, aber der Besuch war schwach und die Einnahme für das Peter Mayr- Denkmal winzig klein, da auch Kosten zu bestreiten sind. Der Zeitpunkt war gewiß nicht passend gewählt. Wegen der großen, fast tropischen Hitze

, welche seit Peter und Paul hier herrscht und auch keine rechte Freude für öffentliche Belustigungen aufkommen läßt, haben viele Bozner, die sonst die Musik lieben und die Concerte besuchen, die Stadt verlassen und sind in die „Sommerfrische" gegangen. Die Fremden und Touristen kommen auch erst im Monate August nach Bozen; Lehrer, Professoren, Studenten rc. haben der heißen Stadt gleich nach Schnlschluß (28. Juni) den Rücken gekehrt, so daß es durchaus nicht übertrieben ist, wenn die Leute sagen: Die Stadt

ist jetzt wie „ausgekehrt". — Mitte oder zu Beginn des September würde ein Gartenconcert zu Gunsten des Peter Mayr-Denkmals sicher einen ganz anderen ma teriellen Erfolg haben, als jetzt in dem schwülen Juli monate in der halbleeren Stadt Bozen. — Gegen wärtig hat die brütende Gluthhitze alles in Bann ge- than; in den Nachm.ttagsstuuden weht Tag für Tag ein lästiger Wind, der aber nicht abkühlend wirkt, sondern nur Staub aufwirbelt und erst nach dem Sonnenuntergänge sich legt. Nach einer geradezu er drückenden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 18.06.1895
Physical description: 6
Seite 4 Nr. 137 Peter Egger und Marie Posch in der Kanzlei des Dr. Fischnaller, wo Dr. Jung zuerst die Abtretungs- urkunde über 800 fl., dann die Schuld- und Pfarr- «rkunde über 800 fl., die Marie Posch dem Peter Egger darleihen sollte, verfaßte, worauf beide Parteien die Urkunden unterschrieben. Egger unterschrieb auch gleichzeitig das Gesuch um Verfachung der Urkunden- Diese wurden beim Bezirksgericht Rattenberg in Ab. schrift verfocht, während die Originale dem Dr. Fisch- naller

zurückgestellt wurden. Am 24. Februar 1893 kamen Peter Egger und Maria Posch wiederum in die Canzlei Dr. Fisch- nallers, wo Dr. Jung den Sollicitator Anton Fischer mit denselben zur Sparkasse schickte, um diese dem Cassier Anton Finke vorzustellen und ihm die Cessions- urkunde einzuhändigen. Dieser stellte die Empfangs bestätigung über die Cessionsvaluta per 800 fl. aus, die von beiden Geschwister unterschrieben wurde, zählte 800 fl. auf, die Peter Egger in Empfang nahm und davon gleich für rückständige

Zinsen u. s. w. 8l fl. 50 kr. an die Sparkasse entrichtete. Peter Egger er klärte dann dem Dr. Jung, das Geld von der Spar kasse erhalten zu haben. Peter Egger bezahlte nun die restliche Forderung des Esterhammer mit 359 fl. 43 kr. und die Kosten der Urkunden an Dr. Jung. Hierauf wurden die Originalquittungen des Josef Esterhammer und der Maria Posch an Peter Egger und die Schuld- und Pfandurknnde über 800 fl. an Marie Posch ausgefolgt. Am 4. April 1894 kam nun Peter Egger zu Marie Posch und machte

ihr vor, daß der Schuld schein über 800 fl. für nichts sei, er sei nicht ver focht, es fei kein Pfandrecht darüber bestellt, und wenn man auf Grund desselben ein Geld aufleihen wollte, so würde man keines bekommen. Dr. Fischnaller sei ein natürlicher Dieb und habe das Geld in den Sack gesteckt, sie möge ihm den Schuldschein geben, er werde denselben in Richtigkeit stellen lassen und in 3 bis 4 Tagen wieder bringen. Durch diese listigen Vorstel lungen ließ sich Marie Posch herbei, den Schuldschein dem Peter Egger

zu übergeben. Sie schickte nach einigen Tagen zu Egger um die Urkunde, bekam sie aber nicht. Als sie jnun aber hörte, daß Peter Egger bedenkliche Aeußerungen zum Wirthe Josef Schnellrieder gemacht habe, zu dem er sagte, jetzt habe er doch die Urkunde von der Schwester, jetzt werde er sie schon lernen u. s. w., wendete sie sich im Sommer 1894 an Dr. Fischnaller, welcher in ihrem Namen am 12. September 1894 die Klage auf Rückzahlung des Darlehens überreichte Noch vor der Tagfahrt kamen Peter Egger und Marie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 14.01.1881
Physical description: 4
, bei welcher Gelegenheit er denselben stets gebeten habe, ihm zu helfen oder ihn zu erschießen, damit er von seinen Leiden be freit werde. Der Unglückliche wurde, schwer verwundet und mit erfrorenen Füßen, in das Spital nach Eisenstadt gebracht, wo er am 7. Januar seinen Leiden erlag. Vorsitz des LaudesgerichtS-Prästdenten Dr. Ferrari spricht beii Gasser des Verbrechens deS DiebstalS, den Palm und den Glatzl der Diebsialstheiinehmung schuldig und verurtheilt den erttern zu sechs Monaten schweren Kerkers, die beiden

verdingt hatte, in Haft genommen. Ihre Flucht will sie heute mit der schlechten Behandlung von Seite ihres Mannes, den Diebstal damit entschuldigen, daß ihr die Schwä gerin erlaubt habe, ihre Kleider und Effekten zu benützen. Sie wird zu vier Monaten Kerkers verurtheilt. 3. Am 11. Oktober v. I. hat der 28 Jahre alte Bauer Polikarp Oster mann aus Birgitz, gelegentlich einer Rauferei im Gasthaus des Peter Abenthum in Axams dem Franz Haid aus Birg'tz den Mittelfinger der rechten Hand bis zum Knochen

Gartenanlaae am linken Jnnufer zwischen dem 27 Jahre alten Brauknecht Peter Pfisterer aus Schwaz und seinem Freunde Schorn einerseits und einigen Militäristen anderseits zu einem Streit. Bei dieser Gelegenheit versetzte Pfisterer dem Oberkanonier Martin Goßler mit einem Todtschläger einen so wuchtigen Hieb auf den Kopf, daß Goßler mehr als 20 Tage im hiesigen Garnisonsspitale krank darnieverlag. Der Angeklagte gibt zwar die That zu, bezeichnet aber die Soldaten als die An greifer. Er wird zu vier Monaten

53585 55178 58162 58497 59128 59995 60001 61029 61511 63507 64369 64408 65139 65960 67038 67869 69807 70521 71713 72685 72747 72812 75778 76038 76554 77774 78042 78642 79010 80168 80902 81283 81530 82797 83181 84935 86063 und 86252. Gerichtsverhandlungen. Innsbruck, 13. Januar. 1. Karl Gasser, 18 Jahre alt, Schuhmachergehilfe aus Kastelruth, gesteht unumwunden ein, im Laufe der letzten drei Jahre der hiesigen Drechslermeisterin Maria Flöckinger aus der Auslage unter den Lauben mehrere Tabakspfeifen

zu haben, daß es von einem Diebstal herrühre, Glatzl dagegen behauptet nur zwei Tabakspfeifen gekauft, jedoch erst später erfahren zu haben, daß sie von Gaffer gestolen worden seien. Der Gerichtshof unter dem Amtliche- au- dem Tir. Bote«. Kuratel verhängt über die Brüder Heinrich, Ferdinand und Ludwig Gaßner in Hall, über Michael Jäger in Walchsee, über Peter Paul Schneid in Dorf bei Längenfeld und über die Ehel. Josef und Maria Dejacum in Andrian. Versteigerungen: Haus und Grundstücke der Geschwister La durner in Meran

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 02.04.1889
Physical description: 4
überlassen, son dern unter sie vertheilt werden. Gerichtsverhandlungen. Jnnsbr u ck, 30. März. 1. Der Hausierer Peter Jlic, 37 Jahre alt, aus Brettendorf in Krain, ist angeklagt, im Oktober 1887 den hiesigen Handelsmann Josef Gatt unter der Vorspiegelung, Grundbesitzer und Hauseigen- thümer in Brettendorf zu sein, um Waaren im Be trage von 59 fl. 50 kr. betrogen zu haben. Der Angeklagte bestreitet jede betrügerische Absicht, wird aber vom Gerichtshöfe unter dem Vorsitze des Landes- gerichts-Prästdenten

her. Wien, 2. April. Die Assentierungen werden mit Anfang Mai stattfinden. Wien, I. April. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses sprach Abg. Dr. Gasser für Gebäudesteuererleichterungen für Tirol. Dr. Krona- Wetter trat ihm und den Tiroler Wünschen ener gisch entgegen. Die Steuer müsse allgemein gleich sein, der Tiroler komme nicht mit einem Steuer privilegium aus die Welt. Das Parlament erscheine nur noch als eine aus individuellen Einzel-Interessen zusammengesetzte Versammlung

. Eine Reform müsste doch auf das ganze Reich sich ausdehnen, nicht auf ein einzelnes Land sich beschränken. Wolle man die Steuer nicht, wie sie ist, so hätten die Tiroler dies verhindern können, wenn sie nicht selbst für deren Einführung gestimmt hätten. (Großer Beifall.) Der Redner gerieth hierauf in einen Konflikt mit den Abgg. Gasser und Fiegl, welch letzterer für eine „christliche Schule" eifere. Wien, 1. April. Bei der heutigen Gemeinde rathswahl des IV. Wiener Gemeindebezirkes wurde der Kandidat

Hauptverdächtige flüchteten. Edinburg, 2. April. Ein Brief Stanleys und Emins vom 4. Sept. aus Smupoctum besagt, dass beide sich wol befinden. Amtliches aus dem T. Boten. Kuratel verhängt über Johann und über Andra Auer in TelfeS und über Johann Arnold in Weer. Tod t erklärt wurde Jakob Gundolf, Gastwirt in Inns bruck. Vorrufung der Gläubiger an die Verlassenschaft des verstorbenen Uhrmachers Peter Buchenberg in Reutte bis 10. April zum Bezirksgericht dort. Amortisiert wurde die auf die Kirche zu St. Jodock

Garten, Grundstücken und Uinäus instr. des Peter Unter berger in Kematen am 3. Juni ev. 2. Juli beim Ttefenthaler dort. Apr. 3474 fl. 65 kr. Amtliches aus der Borarlb. Laudeszettung. Handelsregister: Beim Kreisgericht in Feldkirch wurde im Register für Gefellschaftsfirmen die Firma .Kutter und Zech, Gypsdielen-Fabrikation in Bregenz mit den offenen Gesellschaftern Johann Martin Kutter Baumeister und Rudolf Zech Kaufmann in Bregenz und Johannes Rüfch ^Bauunter nehmer zu Lachen bei St. Gallen, deren

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 22.09.1898
Physical description: 6
haben. Sekt Jahren war daS luftige „Langegger Schloß" im Be« fitze der Bozner Familie Jordan, welche auch einen Tract der Halbruine in guten Stand setzen ließ. Nun hat die alte hochthronende Burg ein Künstler gekauft, der Porträt« und Historienmaler Georg Gasser in Bozen, der mit dem Plane umgeht, den noch ruinenhaften Theil der Burg Wangen zu restau- riren und stilgerecht einzurichten. Die Lage ist prächtig und das alte Schloß muß, nach den Ueber- resten zu schließen, einmal einen bedeutenden Umfang

gehabt haben. Herr Georg ^Gasser ist auch ein eifriger Sammler auf ethnographischem Gebiete, der in Bozen ein kostbare- Privatmuseum in seinem Wohnhause errichtet hat. — Die letzte Nacht war eine Unglücks nacht sür viele Besitzer von Weinculturen, die bisher schön gestanden. Gestern, vor Mitternacht, zog über Bozen und Umgebung ein Ungewst.t-r auf, das von heul.ndem Sturm, Blitz, Donner und Hagelschlag be- gkeltet war, welcher letztere, wie man hier sagt, „strichweffe" erfolgte und da und dort argen

Schaden verursachte. So hagelte es z B. stark in der Gegend von Terlan und Siebcnaich, aus Guntschna bei Grie-, in St. Georgen am „Sand", im Dorf und in St. Peter, auf Carnol (Gemeinde Zwölsmalgreten), auf dem Ritten, besonders im „Laitach" und in den Gemeindevi rt?ln Unterplattc» und Signert, wie auch auf Oberbozen. Tcr Schwarzplenten am Ritten wurde vom Hagel niedergeschlagen. Der Schaden, den das Unwetter verursachte, ist jedenfalls sehr bedeutend, besonders für die Weinbauern. Heute konnte

befunden und zu drei Monaten schweren Kerkers verurtheilt. * * * Boze n, 20. September. (Straßenraub auf dem Ritten.) Unter dem Vorsitze de- KreiSgerichtSprüsidenten Hofrath v. Koepf fand heute die Hauptverhandlung wider den 19 Jahre alten Bauernknecht Josef Gasser aus Sisfian, Gemeinde Ritten, wegen des Verbrechens d-r Raube- statt. Der Vorfall, welcher den Gegenstand der Verhandlung bildet, spielte sich am späten Abende de- 17. Juli d. I. auf der Straße zwischen Kloben-

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 08.06.1907
Physical description: 8
tschechische Abgeordnete, insgesamt 84 Mann, an. Der Tschechenklub wird der Zahl nach die drittstärkste Partei des Hauses" sein. Man sieht: es geht überall, nur bei uns nicht. Nachdruck verboten. Feuilleton. L>eLer Flips. Von Fritz S. Peter Flips war ein ordentlicher junger Mann und ein spatziger Kerl daneben; immer frisch auf den Beinen Und immer beweglich mit allen Gliedern. Er trug die Hörner am Schnurrbart und an der Kravatte gerade nach vorn, nicht etwa nach oben, sondern gerade nach vorn, als wären

es Stotzzähne. Ein spatziger Kerl war Peter Flips, und wenn er nicht lachte, tanzte er, und wenn er nicht tanzte und nicht lachte, so war er ent weder bei sehr ernster Arbeit oder bei seiner Braut. Die Braut von Peter Flips wohnte in der Mikastratze bei ihrer Mütter, die ein Putzge schäft hatte; sie war ein schönes, schlankes Mäd chen und hielt sich meist ganz still und ruhig. Sie lachte selten, sprach nie unnötig und arbeitete fast den ganzen Tag, und wenn sie nicht arbeitete, dann las

sie, und wenn sie bei des nicht tat, dann fatz sie und schaute in irgend eine Ecke im Zimmer oder aus das Goethebild, das auf ihrem Bücherregal stand, oder auch, sie sah nirgends hin und hörte nirgends hin, und dachte an Peter Flips. — Aus guter Quelle verlautet, datz die vereinigten Christlich sozialen und Klerikalen einen Sturm lauf auf das Unterrichts- M i n i st e r i u m unternehmen wollen, um an Stelle Dr. Marchets ihren Führer Hofrat Dr. Eetzmann zu setzen und so dessen alten Wunsch zu erfüllen. Die nichtklerikalen

zu Seltsam, dachten alle Leute, datz dieser Mann dieses Mädchen wählte, gerade dieses, — selt sam! Und manchmal dachte selbst Peter Flips: Seltsam, datz ich, Peter Flips, dieses Mädchen wählte, aber es war so ruhig bei ihr, und er hatte gar nicht gewußt, bevor er sie kannte, datz es Orte gibt, wo es ruhig ist. wo jeder, selbst ein spatziger Kerl wie er selbst, besser zu sich kommt, als sogar in seinen eigenen vier Wänden zu Hause. Peter war sich jedenfalls klar über seine Braut, und er ging oft

zu ihr, und was andere dachten, war ihm einfach ganz egal, aber auch wirklich ganz egal. Aber da lernte Peter Flips doch eines Ta ges die kleine Hede im Uhrengeschäft kennen, und die war gerade das Gegenteil von seiner Braut. Die sprang und hüpfte auf ihren zier lichen Füßen herum wie ein Buchfink im Ka stanienwald und wutzte so viel zu fragen, so viel ihr nettes Göschlein zu gebrauchen, datz Peter Flips ganz baff war, als er sie zum ersten Male sah. Sie hatte auch so dichtes blondes Haar, und Peter sagte zu ihr: „Fräulein

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 07.05.1897
Physical description: 6
Pinzgauerheogst Caesar (Braun, 168 cm) deS Josef Craffonara in Abtei; der 7jährige WalUmer Bräundl (Braun, 168 cm.) de» Section Hall d?SD. und Oe. Alpen verein S. > Donnerstag, den 6. Mai, Monatsversammlung. TageSord-! nnng: I. Mittheilungen des Eentralausschusses. 2. Sect>ons- angelegeuheiten. ». Mittheilungen des Sections-Borstandes. 4. Anträge der Mitglieder. Ort: Gasser in Heiligkreuz, bei Regenwetter im Bereinslocal Beginn 8 Uhr abends." Kleine Chronik. Innsbruck, (. Mai. (Hof- und Personal-Nachrichten

.) Der Johann Oberpentinger in Pichler» und Bintl;'Kaiser begibt fich am 16. dS. abend» nach Buda- der 4jährige Pinzgauer Max (Braun, 170 cm.) de». Pest, wo ein zwetwöchentlicher Aufenthalt inAuSsicht Peter Bidesott in P i c o l e in und C o r v a r a; eben dort 'genommen ist. — Der gewesene rumänische Minister präsident und Minister deS Aeußern, Prinz Ivan Ghika, der auch eine Zeit lang Gesandter in Lon don war, ist vorgestern nacht» in Bukarest nach langer Krankheit gestorben. sK. k. Postsparcassa

. Rentenbüchelbesitzer sind mit Ende April 12.599, für welche Staatspapiere im Betrage von 27,021.810 fl. nominal in Verwahrung des Amtes erliegen. In Tirol und Vorarl desselben Besitzer» 11 jähriger Pinzgauer Leo (Braun, 177 cm.); der 10jährige Walloner Haunold (Braun, 169 cm.) de» Eduard Told in Welsberg; der 10- jährige Pinzgauer Misko (Braun, 164 cm.) des Mathias Ellakosta in Zwischenwasser; der 6. jährige Pinzgauer Sultan (Braun, 174 cm.) de» Peter Fuchs in Bad bei Kitzbühel; der 5jährige Pinzgauer Alexander

(Braun, 172 cm.) de» Mathias Wieshofer in Fieberbrunn; der 7jährigePinzgauer Lucas (Braun. 176 cm.) de» Peter Fuchs in Hopf garten undBrixen imThale; eben dort desselben Besitzers 6jähriger Pinzgauer Rapp (Rapp, 168 cm); der 5jährige Pinzgauer Jud (Braun, 172 cm.) des Georg Wörgetter in Hoch filzen; der 3jährige Pinzgauer Caesar (Braun, 170 cm.) des A»ton Flecksberger in Kirchberg; der 5jährige Pinzgauer Jakob (Braun, 171 cm.) des Rupert Stöckl in Kranzach, Küssen, Schwendt und Walchfee; der 7jährige

cm) der Pferdezuchtgenoffenschaft in Nikolsdorf und Nör- fach; der 4jährige Pinzgauer Enn» (Braun, 170 cm) des Peter Schett in Ober- und Untertilliach; der 12jährige Pinzgauer Jakob (Braun, 175 cm) deS Franz Atzwanger in Sillian; der 7jährige Pinzgauer Maux (Braun, 169 cm) des Valentin Refinger in Birgen; der 8jährigePinzgauer Florian (Braun, 164 cm) de-Peter Berger in Birgen und Praegraten; der 12jährige Pinzgauer Schnäuzl (Braun, 168 cm) der Anna Schneeberger in Win- difchmatrei; ebendort derselben Besitzerin 4jähriger Pinzgauer Hans

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 06.08.1895
Physical description: 6
F r ü h w a l d und Dr. Andreas Urbanek in Wien und den beiden Herren Advocat Br. Peter Walde und Sparcasse-Director Dr. Heinrich Falk in Innsbruck. Diese vier Schieds richter haben einstimmig den Advocaten Dr. Josef Praxmarer, Bürgermeister von Kufstein, als Ob mann erwählt. ( G em e i n d e v e rtr e t u n g sw a h l e n in H a l l. ] Das fortschrittliche Haller Wahlcomit6 hat für die morgen beginnenden Wahlen folgenden A u f - r u f erlassen : Mitbürger! Es tritt an Euch die Aufgabe heran, die Vertretung unserer Stadt

. Zimmer- mann, Handelsmann. — Als Ersatzmänner: Johann S e e b e r, Gastwirth. Alois G o l l n e r , Baumeister. Anton Braun, Krämer. — Für den III. Wahlkörper als Ausschußmitglie der: Franz v. Dellemann, Tapezierer. Vin- cenz Gasser, Notar (conservativ). Josef I u d, Lammwirth. I. A. Hofer, Handelsmann. Ehr. v. Klebelsberg, Apotheker. Johann K n o l l, Krippenwirth. — Als Ersatzmänner: Carl B l i e m, Grundbesitzer. Franz F e l d e r e r , Spänglermeister (conservativ). Heinrich Lener, Handelsmann

. — Reichsrathsabgeordneter Gasser ist seiner den Clericalen nicht convenirender Haltung in der Friedhofsfrage wegen von ihnen nicht candidirt worden. (Die Eröffnung der Schwimm- und Badeanstalt in Hall,! welche von der Fremden- verkehrs-Section Hall erbaut worden ist, hat gestern programmäßig und in feierlichster Weise stattgefunden. Das Fest nahm seinen Anfang um 11 Uhr in der neuen Schwimmschule selbst unter Anwesenheit zahl reicher Festgäste. Als Vertreter des Statthalters nn.c erschienen Statthaltereirath De Maurizio

- M o h r e n f e l d, ferner war anwesend der Vice- präsident des Abgeordnetenhauses Reichsrathsabge ordneter Dr. K a t h r e i n, Sectionschef Dr. v. Ä n der L a n, Landesculturrathspräsident v. R i c c a- bona, Landesausschußmitglied Dr. Angerer, Reichsrathsabgeordneter Gasser, in Vertretung des Landesverbandes für Fremdenverkehr kais. Rath Dr. A. K o f l e r und Secretär I. C. P l a t t e r, ferner der Bürgermeister von Hall Dr. Klebels berg mit vielen anderen Honoratioren der Salinen stadt u. s. w. Den Festakt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 10
Date: 31.05.1908
Physical description: 10
Innsbruck. Familieunachrichten. Todesfälle: Innsbruck: Dr. Wilhelm CarteÜieri, Univ.-Prof., im 48 . Lebensjahre. — Anna Schmaigkosler, Näherin, im 4V. Lebensjahre. — Frl. Kreszenz Regensburger, im 69. Le bensjahre. W a t t e n s: Franz Renzler, Fabrikarbeiter. G a is: Johann Voppichler, Gutsbesitzer, im 22. Lebensjahre. Kematen im Tauferertaie: Peter Niederlechner, Bauer. Lt. Johann: MarlinFeichter, Bauer.im 65 Lebensjahre. Bozen: Joses Anse'm, Ausseher, im 57. Lebensjahre. Triesen: Frl. Emilie Marogg

, ein nicht voreingenommenes Urteil über seinen Gesang von einer bekannten Autorität zu hören. Er freue sich, feine Rolle als bescheidener Kaufmann so getreu gespielt zu haben, daß de Reszke zwar den Kollegen im Gesang, aber nicht im Beruf als Künstler erkannte. Gerichtssaal. Ein Nachspiel zum Imster Baueinsturz. Am 28. August 1907, vormittags, stürzte bekannt lich in Imst Oberstadt ein Bau zusammen, den der Müllermeister Alois Gasser durch Baumeister Ludwig Lanbach vor: Tarrenz aufführen ließ. Der beim Bau beschäftigte

Handlanger Franz Fröhlich wurde durch die Stein- und Schuttmassen begraben und fand infolge von Schädelzertrümmerung seinen sofortigen Tod. Gegen den Bauherrn und den Maurermeister wurde nach dem Unfälle sofort die Straf-Untersuchung eingeleitet und an: vergangenen Mittwoch, 27. Mai, fand die Hauptverhandlung gegen beide beim k. k. Landesgericht Innsbruck statt. Hiebei wurde Müllermeister Alois Gasser zu 5 Wochen, Maurermeister Ludwig Lanbach zu 3 Wochen Arrest wegen Uebertretung gegen die Sicherheit

des Lebens nach § 335 Str.-G. verur teilt. Die Witwe Philomena Fröhlich, deren Sohn und Erhalter der ums Leben gekommene Franz Fröhlich war, wurde hinsichtlich ihrer Ansprüche an Gasser und Lanbach auf den Zivilrechtsweg verwiesen. Drahtnachrichten. Zum Negierrrrigsjttbilämn des Kaisers. Wien, 30. Mai. Heute nüttags fand im Ze remoniensaale der Hofburg die Huldigung für den Kaiser durch die Generäle der bewaffneten Macht Oesterreich-Ungarns statt, an der sämt liche in Wien weilenden Erzherzoge

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Page 1 of 12
Date: 31.08.1902
Physical description: 12
ein lohnendes Kapitelchen zu schreiben. In den Landstädten spricht sich das augenblicklich herum, wenn irgendwo eine Zwei Nachdruck verboten. Feuilleton. I" „'s Mirakel . Erzählung von Karl Deutsch. „Aaaah — —!" gähnte der dicke Peter, der Ochsen wirt — riß dabei seinen weiten Mund auf, als wollte er die ganze Nachbarschaft verschlingen — und streckte sich dann, als wollte er schnurstracks dem Himmel zu. „War i' nit der Ochsenwirt, nachher meinetwegen möcht' i' der Pfarrer sein, schlecht geht's uns beiden

nit!" dachte er sich, weil er vom Widumhof herüber ein Huhn schreien hörte, das die Jungfer Häuserin in's Jenseits beförderte. Daß dem dicken Peter Kummer und Sorg plagt, das jehet man ihm just auch nicht au, wenn er so drüben unter der Haustür steht und sich fühlt,— die Füß' breitspurig auseinander gespreizt, die Hände in den Hosentaschen, das sorgsam gepflegte Ränz lein vorgestreckt, die feisten, roten Wangen aufgeblasen und mit seinen graugrünen Augen möglichst" fad in die Welt schaut

noch — aber heunt hat der Peter den Ga bigen!" raunte der Kramer dem Bäcker zu, weil er ihnen nur mit dem Ellbogen so viel Platz gemacht — daß sie gerade noch seitwärts g'schlofsen sind durch die Haustür. H.at's g'hört der Peter und nachgebrummt: „Wegen die zwei schundigen Halbe, die sie trinken — die Fretter — mirb man freilich ebb er gar noch 's Kapp'l rücken wüsten: so das gang mir g'rad noch ab vor dom notigen Brezeldraher, dem letzen, oder dem zaundürren Boxele- kramer!" Aber erraten hat er's

doch der Kramer! — Da sollt einer auch nicht „gabig" werden! — Vor einer halben Stunde hat ihm der „Beihirt" von der Alpe die Nach richt gebracht, daß seine schönste Kalbe „derfallen" sei. Da hat er anders g'flncht! „Himmelkreuzsterndon- nerwetter no amol! z'crst steht mir mei' Schimmel um und wird mir mein' Alte vergraben und jetzt 's ärgste Unglüch a noch dazu!" „Ja — ja — Peter — da fahlt fein nix — ist a tolle Wirtin g'wesen!" meinte der Kramer und stopfte seine Pfeife. „Ja wahr ist's! — Aber mein Gott

— a Wirtin wollt i' bald wieder haben, dös wär 's mindeste — aber a sölles Rößl wie mein Schimmele g'wesen ist und a so a Stückl wie mein Grau kalbe — ko an Tadel umadum — die findest nimmer Land ans und ab!" beteuerte der Peter und ergänzte: „A Halbe Spezi — Zenzl!" Hat nicht unrecht g'habt der Peter — daß er eine Wirtin bald wieder haben könnte. — Die Kellnerin — die Zenzl — kein z'widers Madel nit, — die hat schon wie's mit der Wirtin stad hinwärts gangen ist — ans den Wirt g'spitzt. — lind Meßners

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 05.08.1892
Physical description: 8
ließ, um die rohen Witze nicht zu hören. Endlich fuhren die beiden Männer auf Peter's Wagen fort, und seit damals tvar keine Spur von Schyposz zu entdecken. Bei seiner ersten Einvernahme behauptete Peter, über den Verbleib des Zigeuners nichts zu wissen. Er behauptete, rechtmäßig in den Besitz des Frachtbriefes auf die Eisenwaare gekommen zu sein, da er dem Schyposz dafür als Vorschuß 16 fl. ge geben habe. Man ernirte aber, daß Peter von der Brannt- weinschänke weg zu seinem Schwager Josef

Biermeier, einem Möbelpacker und Schiffsarbeiter, gefahren sei, der in der Erdbergstraße wohnt, wo seine Gattin Rosa eine Branntweinschänke hat. Hier erfuhr man, daß Peter mit dem Zigeuner wirklich da war, und zwar am 20 v. M., nachmittags um 2 Uhr. Frau Biermeier sah, daß Peter's Begleiter trunken und sehr unwohl tvar und schenkte dem Manne ein Glas Soda wasser ein. Nachdem Schyposz getrunken hatte und wieder ans den Wagen geladen worden tvar, setzten sich Biermeier und ein Junge namens Klimak

, der Peter's Lehrling ist, zu Peter auf den Bock und man fuhr die Erdbergerlände hinab und weiter am Ufer. Bei einem Gasthaus auf dein Erdbergermais erinnerte sich Peter, daß er seine Börse mit Geld im Brannt weinschank zurückgelassen habe. Er hielt also an und Klimak mußte zu Frau Biermeier zurücklaufen; zu gleich übergab ihm aber Peter den Frachtbrief, den er schon dem Ziegeuner gestohlen hatte, und hieß ihn in der Schänke warten. Während also der Junge zurücklief, fuhren die beiden Männer

weiter — mit dem Trunkenen, dessen Körper mit einer Plache zu gedeckt worden war. Manche Personen sahen noch das Fuhrwerk mit Peter und Biermeier auf dem Bocke — den Zigeuner sah Niemand mehr. Inzwischen tvar Klimak in die Schänke zurück gekommen, Peter's angeblich vergessene Börse war aber darin nicht zu finden. Nach einer Stunde kamen die beiden Männer zurück und der Wagen war leer. Man fragte sie, wo der Zigeuner sei? Peter ant wortete, sie Hütten ihn unterwegs abgeladen. Er sei ganz betrunken und müsse seinen Rausch

ausschlafen. Dann tranken Peter und Biermeier in mehrstündigem Beisammensein einige Liter Bier, während welcher Zeit Klimak die Fracht behob, und dann begab sich Peter nach Hernals. Schyposz war und blieb nun verschollen. Bis über die Lobau hinab ließ die Polizeibehörde nach seinem Verbleib forschen unb überall ergab sich ein negatives Resultat; weder wurde eine Leiche gefunden noch meldete sich Jemand, der den Berauschten schlafen sah; und so befestigte sich immer mehr die Ueber- zeugung, daß Peter

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