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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 23.02.1897
Physical description: 6
Candidaten zurückzutreten, und was geschah, als Herr Dr. Koster sich bereit erklärte, ebenfalls zu verzichten? Herr Dr. Jung wurde wortbrüchig und verblieb bei seiner Candidatur! Das ist deutsche Treue bei jenen Heryen." — ent haltene Vorwurf widerspricht vollauf der bereits öffentlich bekannten Thalsache, daß ich in der „Voll versammlung des „Deutschen Wählervereines" vom 11. d. M. mein in Kufstein abgegebenes Erklären, daß ich bereit sei, zu Gunsten eines dritten gemein samen Candidaten zurückzutreten

Bemerkungen gegenstandslos erscheinen. Innsbruck, 20. Februnr. Dr. Emil Jung. Herr Dr. Jung erklärt sich in dem vorliegenden Schreiben gewissermaßen als ein Candldat wider Willen, hat damit jedoch bezüglich der seine Can didatur betreffenden Auslassung unseres Artikels nichts berichtigt. Herr Dr. Jung hat in Kitzbühel erklärt, seine Candidatur zurückzuziehen, falls auch Dr. Koster zurücktrete; diese Bedingung wurde durch die bekannte Erklärung Dr. Kosters erfüllt, und es war daher an ihm, sein Versprechen

einzulösen. Zur Aufrechthaltung seiner Candidatur konnte Dr. Jung doch nicht gezwungen werden, und es ist gar kein Zweifel, daß die Aufstellung des Herrn Prof. Dr. Stolz, welcher für den Fall des Rücktritts der Herren Dr. Koster und Dr. Jung seine Candidatur in Aussicht gestellt hatte, als gemeinsamer Candidat möglich geworden wäre, selbst wenn sich im Deutschen Wählerverein zunächst noch eine Opposition gegen dieselbe geregt hätte. War es ja doch einer der Führerder deutschnationalen Partei,Herr

B u ch a u e r, selbst, der persönlich mitgewirkt hatte, Herrn Prof. Dr. Stolz zu jener bedingten Erklärung zu ver anlassen, wodurch auf deutschliberaler Seite der Glaube erweckt werden mußte, daß eine Einigung beider Parteien doch noch möglich sei, wobei allerdings die Voraussetzung war, daß Dr. Jung sein Rücktrittsversprechen ernst nehmen würde. Daß diese Erklärung jedoch nur eine billige Phrase war, dazu bestimmt, in der Wählerschaft den Eindruck zu machen, daß lediglich die deutschliberale Partei die Einigung gehindert

habe und noch hindere, ist aller dings durch den Beschluß des deutschen Wählervereins, an der Candidatur des Herrn Dr. Jung festzuhalten, für Jedermann klar geworden. Herr Dr. Jung war sogar in der Lage, schon zwei Tage vor der Versammlung des Deutschen Wählervereins, in welcher über sein großmüthiges „Anerbieten", zurückzutreten, verhandelt wurde, eine mündliche Anfrage, ob er seine Candi datur fallen zu lassen gedenke, mit den fröhlichen drei Worten zu beantworten: „Gar keine Idee!" Die dem Sinne

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 14.09.1901
Physical description: 8
be steht aus folgenden Herren: Obmann: Dr. Hans Leiter, Rechtsanwalt in Bruneck; Obmann stellvertreter: Josef Jung m a n n , Gemeinde vorsteher in Sand; Cassier und Schriftführer: Hans v. O t t e n t h a l, Advocatursconcipient in Bruneck; Beiräthe: Josef B e i k i r ch e r , Elektro techniker in Mühlau; Friedrich Oberhollen- z e r , Lehrer in St. Johann; Peter Sieger, Gasserbauer in St. Peter und Cassian M i t t e r - m a i r , Obmann der Straßen-Concurrenz in Prettau. Denselben wurde der Auftrag

gegeben, sich mit mehreren Baufirmen zur Erlangung von Offerten ins Einvernehmen zu setzen und so rasch als möglich an die Ausführung der technischen Vorarbeiten zu schreiten. Nach mehr als zwei stündiger Berathung wurde die sehr animirte Ver- sammlung vom Gemeindevorsteher von Sand, Herrn Josef Jung m a n n, der den Vorsitz führte, für geschlossen erklärt. (P f än d e r b a h n.) Das k. k. Eisenbahn ministerium hat dem Ingenieur Heinrich H u - b e r in München die Bewilligung zur Vornahme technischer

geplantes anar chistisches Attentat gegen den Colonialminister Chamber- lain erfolgte heute vor dem Polizeirichter des Clerken- weller Bezirkes in der, wie hier üblich, öffentlich durchgeführten Voruntersuchung gegen Martial Fau- geron wegen Mordes. Der Mörder ist ein 23jähriger Franzose und vacirender Kellner. Er ermordete Hermann Jung, welcher seit vielen Jahren redlich als Uhrmacher in Clerkenwell lebte. Die Mordthat spielte sich am Dienstag gegen 3 Uhr nachmittags ab. Faugeron befand

sich mit dem Ermordet n in dessen Wohnzimmer, welches an den ührmacherladen anstößt, längere Zeit allein. Plötz lich stürzte Jung blutüberströmt auf die Straße; der Mörder enteilte, wurde jedoch alsbald verfolgt und eingebracht. Niemand vermochte das Mord motiv aufzuklären. Inzwischen wurde das Vorleben Hermann Jung's bekannt, der niemand Anderer war als der ehemalige Genosse von Carl Marx, also ein Mitbegründer der in den Siebzigerjahren so gefürchteten, extrem socialistischen Internationale. Heute nun gab

, welcher sich Doots nannte, Faugeron zu Jung. Dieser bewillkommte Beide, gab ihnen anarchistische Lehren zum Besten und entließ sie mit Geldgeschenken, wobei er Faugeron zu öfteren Besuchen einlud. Faugeron kam diesem Wunsche nach. Jedesmal sprach Jung zu ihm über die Ungerechtigkeit der nwdernen Gesellschaft und vertrat die Ansicht, daß nur Gewaltthaten die Menschen zur Einkehr zu stimmen im Stande wären. Am Dienstag endlich wurde Jung deutlicher. Er führte seinen Besucher in das Wohnzimmer, schloß die Thüre

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 07.03.1897
Physical description: 8
. Dr. Jung als Politiker. I. Innsbruck, 6. März. Das Erste, was ein Deutscher zu thun pflegt, wenn er sich mit Politik zu beschäftigen beginnt, ist, daß er eine Partei zu gründen sucht. So viel Parteien auch schon vorhanden sein mögen, er findet immer, daß eine neue unbedingt nöthig ist, daß keine der vorhandenen dem Idealbilde entspricht, das er sich in einsamen oder auch in geselligen Stunden von einer vollkommenen Partei gemacht hat. Wie aber eine vollkommene Partei aussehen und was sie anstreben

. Wenn man nur recht gewaltige und hohe Worte an- wendet, wenn man vor Allem möglichst oft erklärt, daß man „unentwegt" Vorgehen werde, dann wird das Wunder schon geschehen, die Mauern von Jericho werden einfallen, die Minorität wird zahlreicher sein als die Majorität und die Siege werden so leicht erfochten sein, wie die der Kaffeehaus-Strategen auf der Landkarte, wie die des Kindes, das gegen Zinn soldaten kämpft. Die ganze Naivetät dieser Art von Politikern findet sich in der Rede wieder, die Herr Dr. Jung

in der Wählerversammlnng beim „grauen Bären" gehalten hat. Oder hält Dr. Jung seine Zuhörer für so naiv? Man möchte fast eher an natürliche politische Harmlosigkeit glauben, wenn man wahr nimmt, daß er sich mit abstracten Phrasen einführt wie: „Der Staatsgedanke bildet eben so ein Ueber- gangsstadium zwischen Land und Nation, wie der Ländergedanke eine Zwischenstufe zwischen Stamm und Staat gewesen ist." Mit solchen und ähnlichen nichtssagenden Formeln gewappnet, will Dr. Jung die geistigen und materiellen Interessen

des deutschen Volkes in Oesterreich praktisch vertreten, und hofft er, von praktischen, ernsten Männern das Mandat zu erhalten, in ihrem Namen Politik zu führen? „Für uns", so erklärt Dr. Jung stolz, um nur recht zu zeigen, wie hoch er über dem deutschliberalen Candidaten steht, „für uns ergibt sich aus demnatio- nalen Princip von selbst das Bestreben, die deutsche Nation im Parlament zur Herrschenden zu gestalten." Und wie will er dieses Kunststück, daß die Vertretung von 36 Procent Deutschen

die herrschende wird gegenüber der Vertretung von 64 Procent Nicht- deutschen, zu Wege bringen? Dadurch, „daß wir jene Nation abstoßen, welche immer das Zünglein an der Wage bildet, stets das große Wort führt und uns überreichlich mit Ministern versorgt, also durch eine staatsrechtliche Sonderstellung Galiziens." Herr Dr. Jung ist wahrhaftig noch sehr — sagen wir optimistisch. Wie will er denn, vor Allem, die Herren Polen bewegen, ohne eine riesige Ent schädigung auf eine Stellung zu verzichten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 16.03.1897
Physical description: 8
, aber sie will nicht. Sie hat den Zankapfel hineingeworfen in die liberale Partei, und auf diese Weise find wir den Clericalen ausgeliefert worden. Und für welchen Candidaten treten die Deutschnationalen ein? Sehen Sie sich einmal denselben an. Wenn er ernst sprechen will, ist es Phrase, Oberflächlichkeit; sonst macht er Witze. Es kommt mir vor, als ob er sich einen Ulk machen wollte. Aber um die Ulke des Dr. Jung zu unterstützen, sind wir Liberale nicht da. (Zwischenruf: „Die Haller Bötin!") Was kann man von Dr. Jung weiter sagen

? Haben Sie den letzten Unterinnthaler Boten gelesen? Dort steht: „Mit Dr. Jung kann man sich wohl verständigen." Die Leute, die das geschrieben haben, kennen ihn, sie wissen, daß sie sich mit Dr. Jung verständigen können. Es wurde ihm vorgeworfen, er weise nicht die Fähigkeiten auf wie Dr. Kofler. Darauf hat er erwidert, im Parla mente brauche man nicht so sehr fähige Männer als Charaktere. Gewiß; aber nicht solche wie Dr. Jung. Wenn die Clericalen sagen, mit Dr. Jung könne man sich verständigen, so fällt das schwer

des Fortschrittes bedeutet. Wir haben uns nicht gescheut, als ehrliche Männer vorzutreten und zu sagen: „Marschiren wir getrennt, schlagen wir vereint!" Wir haben mit ihnen in den Gemeinde- tath gewählt und sie hohen Uns versprochen, mit uns einen Candidaten für den Reichsrath aufzustellen. Aber die Deutschnationalen wollten von Uranfang nicht mit uns gehen. Sie wußten schon im Sommer, als die „Tiroler Wochenschrift" gegründet wurde und sie dem Herausgeber derselben, Dr. Jung, versprechen mußten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 10
Date: 14.03.1897
Physical description: 10
. Dr. Jung als Politiker. III. Innsbruck, den 13. März. Indem wir daran gehen, uns in einem dritten und letzten Artikel mit Herrn Dr. Jung als Politiker zu beschäftigen, füllen wir uns von der Besorgniß ergriffen, der Candidat der sogenannten deutsch nationalen Partei könnte den Umstand, daß wir uns so oft mit ihm befassen, schließlich doch als eine Art von Compliment ansehen. Wir verwahren uns feierlich gegen eine solche.Auffassung. Wenn wir Dr. Jung so viel Raum widmen, so geschieht

auf die Deutschliberalen ge wesen. So hält es auch Dr. Jung. Die politischen Pläne, die er entwickelt, sind naiv; was er über volkswirthschaftliche Angelegenheiten spricht, zeigt schon darum, weil er sich sorgfältig hütet, irgend eine dieser Fragen auch nur einigermaßen genauer zu berühren, einen Dilettanten, der weder theoretisch noch praktisch mit dem Thema vertraut ist; aber Eins hat er nicht vergessen: er hat die deutsch- liberale Partei als Zertrümmercr des Gewerbestandes denuncirt. „Wer hat denn", so fragt

Dr. Jung in seiner Candidatenrede, „den Gewerbestand zu Grunde ge richtet? War es nicht die liberale Partei in Ver bindung mit dem Judenthum, welche daran einen wesentlichen Antheil nahm?". . . „Unser erstes Ziel wird daher sein, das Gewerbewesen von dem Ein flüsse des Judenthums, von jenen Banden zu be freien, welche ihm im Namen der Freiheit und des Fortschrittes angelegt wurden." Danach wäre also Dr. Jung Gewerbe-Reactionär. Aber — so sicher ist das doch auch nicht; denn welche Heilmittel schlug

von den an geblichen Banden, die dem Gewerbestande im Namen der Freiheit und des Fortschrittes angelegt wurden? Dr. Jung weiß nichts anderes vorzuschlagen, als sein deutschliberaler Gegner. Mit welchem Rechte kann er also die deulschltberale Partei angreisen? Die österreichische Gewerbefreiheit ist älter als die deutsch liberale Partei; sie ist von einer absolutistischen Re gierung ertheilt worden, weil selbst diese einsah, daß das alte Zunftwesen jeden Fortschritt hemmte und dazu beigetragen hatte, Oesterreich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 29.01.1897
Physical description: 6
. Die deutschllationale Reichsraths- candidatur. Innsbruck, 28 . Januar. Wir haben uns geirrt, als wir die deutsch- nationale Candidatur des Herrn Dr. Jung ernst nahmen und ihr einen sachlichen Charakter beilegten. Herr Dr. Jung belehrt uns jetzt in seinem Organe, der „Tiroler Wochenschrift" selbst eines besseren. In der neuesten Nummer muß das Blatt eingestehen, daß es für die Aufrechthaltung der Candidatur Jung's keinen anderen Grund gibt, als daß Herr Jung gewählt zu werden wünscht; da sich der deutschnationale

Candidat bisher in weitesten Kreisen in Bezug auf seine politische Leistungsfähigkeit der größten Unbekanntschaft erfreut, war doch gewiß jeder mann berechtigt, darüber Auskunft zu verlangen, welche weitgehenden Meinungsverschiedenheiten zwi schen dem durch Sachkenntniß und Erfahrung aus gezeichneten liberalen Candidaten und dem deutsch nationalen Neuling bestehen, weil nur sie es rechtfertigen könnten, einem bisher durchaus un erprobten Manne das ReichsrathSmandat anzuver trauen. Herr Dr. Jung

Gewicht legen, daß ihre Ziele klar und scharf abgegrenzt, daß die Linie genau und deutlich abgegrenzt werde, welche ihre Bestrebungen von jenen der Gegenpartei trennt." Diese trefflichen Worte lesen wir zwar im Organe des Dr. Jung, unmittelbar darnach aber lesen wir als Erfüllung dieses Ausspruches die lächerliche Unterstellung, daß Dr. Koster die Gleichberechtigung der Nationalitäten und Confessionen vor dem^ Gesetze als hinreichend erklärt habe, den Deutschen in Oester reich das ihnen gebührende

und freisinnigen Parteien überhaupt ist. Dies ist auch der tiefer liegende Grund, warum überall, wohin wir blicken, die anti- semitische Bewegung in letzter Linie den Clericalen und Feudalen zu Gute kommt. Wir schreiben das übrigens keineswegs für Dr. Jung und seinen engeren Anhang, denn wir wissen aus ihrem neuesten Verhalten, daß es ihnen ja nur um persönliche Zwecke zu thun ist, daß keine idealen Interessen bei ihrer Agitation im Spiele sein können, sondern daß es sich ihnen nur darum handelt, für einzelne

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 25.02.1897
Physical description: 6
" muß es sich der Candidat der clericalen Partei, Herr Dr. Max Kapferer, auch gefallen lassen, als „Vertrauensmann" des „Tiroler Tagblatt" be zeichnet zu werden. Dr. Kapferer wird hievon jeden falls sehr überrascht sein. In wieweit die „Wochen schrift" berechtigt ist, unsere Behauptung, daß Dr. Jung schon zwei Tage vor der Versammlung des Deutschen Wählervereins eine Anfrage, ob er zurück zutreten gedenke, verneinend beantwortet habe — auf ein Gespräch zwischen den beiden Candidaten Dr. Jung

und Dr. Kapferer zurückzuführen, wissen wir nicht. Jedenfalls ist es ganz willkürlich erfunden, wenn die „Wochenschrift" behauptet, daß wir uns auf ein solches zwischen diesen beiden Herren geführtes Gespräch berufen haben. Was übrigens die „Wochen schrift" als den „wahren Sachverhalt" der nicht von uns, sondern von ihr enthüllten Unterredung des Herrn Dr. Jung mit Herrn Dr. Kapferer darstellt, charakterisirt nur neuerdings den „Ernst", mit mit welchem Herr Dr. Jung und seine Partei sein Rücktritts versprechen

behandelt haben. „Die liberale Presse speit Gift und Galle" — schreibt die „Tiroler Wochenschrift" ebenso schön als wahr — „gegen den Candidaten Dr. Jung nur aus dem Grunde, weil sie in ihm das Hinderniß für die Einigung der Deutsch liberalen mit der deutschnationalen Partei bei den im Zuge befindlichen Reichsraths wahlen erblickt." Nun, man sollte glauben, das wäre Grund genug, die Candidatur des Herrn Dr. Jung zu bekämpfen nicht nur für uns, sondern auch für jene Nationalen, welche den Wunsch

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 27.11.1907
Physical description: 8
aufgetakelten Segelbootes hing, saß der alte Schiffer Frerksen, der doch sonst um diese Zeit anderes zu tun hatte. Auf der Bank am Ofen saß seine Frau. Am sonnenbeschienenen Fenster summten die Fliegen ihren einförmigen Sang, die alte Uhr tickte mit schwerem Pendel- schlag den Takt dazu. Eine schwüle JGuft lag wie ein drückender Hauch in der niederen Stube; der Atem der beiden Alten ging schwer und die Augen blickten starr auf einen Punkt auf der Diele. „Unser Jung!" „Ick kann't nich glauben, Mutter

." „Unser Jung!" murmelte die Alte wieder kopf schüttelnd. „Zusanuneu sünd se auf See, de Jan und de Christian. Von jung an fünd fe Fründ west. Nu hat er den Jan dodslagen." „Unser Jung hat' sich erhängt!" „Dat is noch nich dat Stimmst, Mutter. Schall er sien Leven lang in Zuchthus sitten, Mutter? Ick kann't nich glauben, unser Letzter ’n Mörder! Worum hat' er't dahn? Wie ein unterdrtickter Ausschrei verklang es im engen Raum, und doch war die Stimme, die ihn ausgestoßen hatte, heiser. „Mien Christian, mien

leever Jung!" Die Hände der Frau falteten sich zusammen zum Gebet, der Aufschrei des gemarterten Mutterherzens stieg zu Gott empor. „Lag er deep in't Water, Mutter, wie die An- nern!" Die zitternden Hände des Schiffers griffen in das wirre Haar, und die buschigen Brauen zogen sich zusammen, daß die Augen noch tiefer in den Höhlen lagen. „Ick kann Carsten nich seihn morgen, Mutter... . Jan war sein Einziger." „Mien Christian hat noch kein Minschen wat dahn." „De Jan ook nich, Mutter. Brav

waren se Beid'." Tiefer sank die Sonne, und die Strahlen fielen mit ihrem blendenden Licht so zudringlich auf den alten Mann, daß er die Faust vor die Augen legte, murmelnd: „Wo hell de Sonn' is, Mutter, weun't doch Nacht würd'." „Und denn kümmt wedder Morgen," verklang es vom Ofen her. „Morgen Morgen ein Dag und wedder ein, wenn't doch tau Enn' wär. Ick kann Carsten nich unner de Oogen gähn. Wat schall ick 'm sagen? Worum hät' mien Jung de Jan er- slagen? Hier steiht's nich!" Die Faust schlug schwer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 24.11.1904
Physical description: 8
soll?" Bei Nennung dieses Namens zuckte Ferrari leicht zusammen, er war jetzt ganz aufmerksam. Der kleine Kellnerbursche aber hatte die Hände zusammengeschlagen und mit melancholischem Ausdrucke erwiderte er: „Ach, großer Gott, der ist ja tot!" „Tot?" widerholte Fabio mit gutgespielter Ueber- raschung. „Nicht möglich! So jung!" Ter Kellner zuckte die Achseln. „Er hatte die Cholera, Signor, und die fragt nicht nach Alter oder Jugend, die verschont weder reich noch arm." „Schade, nun komme ich zu spät!" sagte

Fabio be dauernd. „Sein Vater war mein Freund und ich sreute mich nach meiner langen Abwesenheit, den Sohn zu sehen. vcn ich als Kind gekannt habe. Hat er noch Verwandtes War er verheiratet?" Das eben noch so trübselig dreinschauende Gesicht des Burschen hellte sieh bei dieser Frage plötzlich auf. „O, gewiß, Signor!" rief er eifrig, „die Gräfin Romani wohnt oben in der Villa, aber sie wird jetzt wohl nientcmb< empfangen. Sie ist jung und schön wie ein Engel. Auch ein Kind

!" sagte der Graf, es ruhig be trachtend, „ist es ein Geschenk oder ein Erbstück?" „Es gehörte meinem verstorbenen Freunde Romani,"' erwiderte Guido, eine Rauchwolke vor sich hinblasend. „Ter Priester, der ihn sterben sah, fand es bei ihm und brachte es der Gräfin." „Und diese gab es Ihnen, als ein Zeichen der Er innerung?" „Sie haben es erraten!" war die lächelnde Antwort. „Ist die Gräfin noch jung? setzte Fabio sein Fragen fort. — „Jung und schön wie ein Maienmorgen!" erwiderte Ferrari voll

aufwies. Aber die außerordentlich be schränkten Verhältnisse meines neuen Wohnortes hatten auf mich bisher noch keinen niederdrückenden Einfluß ansgeübt, weilte ich doch kaum erst acht Tage in Neuburg. Nebenbei war ich jung, ehrgeizig, und hing mit Lust und Liebe an meinem Beruf, ans dessen weitverzweigtem Gebiete von jeher die Kriminalprozesse mich besonders interessiert hatten. Meine einzige Befürchtung war nur gewesen, daß in dem kleinen Orte meine Tätigkeit sich auf die Aburteilung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 16
Date: 01.01.1908
Physical description: 16
, wie wir erfahren, an den Folgen einer leichten Erkäl tung, die ihn zwang, mehrere Tage das Bett zu hüten. Glücklicherweise hat sich sein Befinden bereits soweit gebessert, daß Herr von Sieberer in Bälde wieder wohlauf sein wird. (Verzicht auf die ärztliche Praxis.) Herr Dr. med. Franz Greil verzichtet mit 1. Jänner 1908 auf die Ausübung der ärztlichen Praxis. (Ein neuer Staatsanwalt für Innsbruck.) Wie bereits mitgeteilt, wurde dem Staatsanwalte der VI. Rangsklasse, Dr. Richard Jung, die erbetene Versetzung

nach Innsbruck bewilligt. Dr. Jung, der bereits ein mal — in den Jahren 1891—1897 in Innsbruck als Staatsanwaltsubstitut war, kommt aus Feld kirch, wo er zehn Jahre hindurch als Leiter der dortigen Staatsanwaltschaft fungierte. Der Feldkirch er Anzeiger widmet dem Scheidenden folgende Zeilen: „Was ihn als Staatsanwalt in besonderem Maße auszeichnete, war feine Ob jektivität, mit der er seines Amtes waltete. Bei allem Nachdrucke, den er pflichtgemäß dem wirk lichen Aebeltäter zuzuwenden verstand

stand Herr Dr. Jung an der Spitze des hiesigen wissenschaftlichen Klubs und feine Vorstandschaft in diesem Ver ein reihte sich der seiner Vorgänger würdig an. Während seiner ersten Amtsperiode war Herr Dr. Jung auch durch zwei Jahre Mitglied der Gemeindevertretung, in welcher Eigenschaft er werktätigen Anteil an den Geschicken unseres Gemeindewefens nahm. Unsere Stadt bedauert das Scheiden dieses Mannes lebhaft; wir hof fen, daß er am neuen Dienstorte den alten nicht vergesse und sich manchmal

seiner Freunde, die er hier zurückläßt, erinnere. Ihm ist ein gutes Andenken in Feldkirch gesichert." — Wir wollen heute nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß sich Dr. Jung durch feine Objektivität und fortschrittliche Gesinnung auch in Innsbruck die gleichen Sympathien erwerben möge, die er auf feinem früheren Dienstort befaß. (Verlosung.) Am 3. Jänner findet im al ten Rathaussaale im Stadtturmgebäude die Ver losung der Anteilscheine des Innsbrucker Lotte- rieanlehens statt. (Der Gemeinde rat) der Stadt Inns

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 18.06.1895
Physical description: 6
Seite 4 Nr. 137 Peter Egger und Marie Posch in der Kanzlei des Dr. Fischnaller, wo Dr. Jung zuerst die Abtretungs- urkunde über 800 fl., dann die Schuld- und Pfarr- «rkunde über 800 fl., die Marie Posch dem Peter Egger darleihen sollte, verfaßte, worauf beide Parteien die Urkunden unterschrieben. Egger unterschrieb auch gleichzeitig das Gesuch um Verfachung der Urkunden- Diese wurden beim Bezirksgericht Rattenberg in Ab. schrift verfocht, während die Originale dem Dr. Fisch- naller

zurückgestellt wurden. Am 24. Februar 1893 kamen Peter Egger und Maria Posch wiederum in die Canzlei Dr. Fisch- nallers, wo Dr. Jung den Sollicitator Anton Fischer mit denselben zur Sparkasse schickte, um diese dem Cassier Anton Finke vorzustellen und ihm die Cessions- urkunde einzuhändigen. Dieser stellte die Empfangs bestätigung über die Cessionsvaluta per 800 fl. aus, die von beiden Geschwister unterschrieben wurde, zählte 800 fl. auf, die Peter Egger in Empfang nahm und davon gleich für rückständige

Zinsen u. s. w. 8l fl. 50 kr. an die Sparkasse entrichtete. Peter Egger er klärte dann dem Dr. Jung, das Geld von der Spar kasse erhalten zu haben. Peter Egger bezahlte nun die restliche Forderung des Esterhammer mit 359 fl. 43 kr. und die Kosten der Urkunden an Dr. Jung. Hierauf wurden die Originalquittungen des Josef Esterhammer und der Maria Posch an Peter Egger und die Schuld- und Pfandurknnde über 800 fl. an Marie Posch ausgefolgt. Am 4. April 1894 kam nun Peter Egger zu Marie Posch und machte

, daß Peter Egger seiner Schwester die Urkunde in betrügerischer Absicht heraus gelockt hatte. Peter Egger leugnet dies und behauptet, nicht er, sondern Maria Posch sei Anfangs 1893 in Geldver legenheit gewesen und habe ihn ersucht, ihr ein Theil ihres Erbes herauszuzahlen. Er sei damit einverstan den gewesen, der Sparkasse den Theilbetrag von 800 fl. abzutreten, jedoch gegen dem, daß ihm 200 fl. hiefür gegeben werden. Er gibt zu, dem Dr. Jung etwas unterschrieben zu haben, von einer Schuldurkunde

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 06.08.1895
Physical description: 6
. Nun besitzest Du ein hübsches jährliches Einkommen, und auch der Ernst wird sich schon irgendwie bei Dir melden. So darfst Du Dich umschauen und ein Mädchen wählen. Aber nicht eilig, stürmisch, wie dies die unreifen Jünglinge im Allgemeinen thun. Wozu wäre auch die Eile, die Unüberlegtheit, nachdem Du so jung bist ? Mein Gott, in welchen Flegeljahren Du Dich befindest — sechsunddreißig Lenze! Der Anfang des Lebens, die blühende Zeit der Freuden und Ge nüsse. Da leuchtet die Sonne am feurigsten

: Die Tante macht mich so jung, daß ich wirklich noch einmal heirathen werde. Die Tante wird schuld daran sein. Judith: Ich habe es Dir schon einmal ge sagt und ich wiederhole es, daß Du Dich nicht zu übereilen brauchst. Du bist jung und hast Zeit. Dann fürchte ich, daß Du Dich auch noch nicht aus getobt hast und als verheiratheter Mann über die Schnur hauen würdest. (Pause.) Aber nun laß' mich allein, Junge, ich muß einen Besuch machen und bin noch nicht angekleidet. (Sie reicht ihm lächelnd die Hand

.) Und Du weißt ja, wenn eine Frau schon nicht mehr jung ist, so verwendet sie in der Regel um so mehr Zeit für die Toilette. Grüß' Dich Gott! Martin (küßt ihr die Hand und entfernt sich, im Abgehen monologisirt er): Schließlich hat die Tante Recht. Ich bin jung genug dazu, um warten zu können. (Ab.) Zweite Scene. Martin(36jährig). — Mathilde (32jährig). Mathilde: Was denken Sie denn eigentlich?

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Page 2 of 8
Date: 18.12.1901
Physical description: 8
vor sich auf dem Boden liegen mit zitterndem Munde und brennenden Augen. „Blödsinn!" sagte er dann, „Du kannst doch keinen Artikel schreiben, Du . . . Blödsinn!" Dann griff er nach der Hand des Jungen, di wie tobt dalag, und richtete ihn auf. „Jung'", sagte er streng, „heraus mit der Sprach' — was soll der Unsinn?" „Ach, Vater, ich wollt' Dir doch das . . bo- SUD schenken, das Bild von der Mutter — *i W-wnachien, und cä kostet doch snnfnndzwnnzil Mark, billiger wollt' der Maler es nicht machen wo sollt' ich di- herb

und sah solange darauf herunter, bis ein paar heiße Tropfen auf das kalte Glas fielen. Schüchtern hob sich der Sohn aus. „Komm her. Jung'", sagte tonlos der Vater und setzte sich an die Wand auf den Stuhl, dem Bilde der Mutter gegenüber. Der Kopf des schluchzenden Knaben lag an seiner breiten Brust, auf der sich das eiserne Kreuz ruhig hob und senkte. „Sei still, Jung', fti still — es ist Ija nun. ein mal so!" Da wagt der Sohn es wieder, zu sprechen, un im Flüsterton sagte

, geh' ich und bring's in die Zei tnng, sonst bin ich still, und Du auch. Jung'! — Nun merk Dir das für Dein Leben, den Abend ver giß nie!" Nebenan im Portierstübchen begann der Kana rienvogel ganz leise zu singen, die Beiden hatten vergessen, wie sonst, ein Tuch über das Bauer zu breiten. Und in der Ofenluke brodelte das Wasser für den Punsch. Es klang so heimlich, als ob die Mutter sich drüben zu schaffen mache. Winkershagen fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und küßte dann seinen Sohn

, der ängst lich auf den Vater sah und noch immer von Zeit zu Zeit aufschluchzte, auf die Stirn: „Nun dank ich Dir für das schöne Bild, jetzt sind wir zwei allein, nimm's Wasser vom Herd und mach' den Punsch, Jung', Du hast ja immer zuge sehen, wenn's die Mutter that, und dann laß uns Heiligabend feiern."

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Page 1 of 6
Date: 21.01.1893
Physical description: 6
auch auf ! der Tagesordnung des kommenden Jahres steht. Endlich muß noch angeführt werden, daß man mit dem bisherigen Zugmittel der Ausstellungen oder Subventionirungen allein über eine gewisse Grenze der Verbesserungen überhaupt nur schwer und lang-, , .(tfecfj&rncf »erboten.) Feuilleton. Bon weibliche« Tugende«. Bon J. von Kaptf-Essenther. Neu und jung war Alles in dem hübschen Boudoir, frisch die Blumen in den Vasen, frisch und jung die Gesichter der beiden Gatten, frisch, jung und neu das Glück ihrer Ehe. Dennoch

waren die Mienen der Beiden umdüstert. — Man zankte. Auch der Zank war jung und frisch — vielleicht logar war es der erste! — Zum erstenmal seit ihrer drei Monate alten Ehe wollte er die junge Frau allein zu Hause lassen, den Abend außer Hause zubringen. Und sie wehrte sich tapfer. „Ich mache mir ja gar nichts aus dem Commers," betheuerte er. „Aber es ist so schwer, sich bei dieser Gelegenheit auszuschließen. — Gar so schwer ! — Bedenke — dieses Fest hat eine hohe, nationale Bedeutung. Als „Bursche

" war ich immer ein nicht ungern gehörter Redner. Man hat mich -auch heute aufgefordert, einen Toast auszubringen, allerdings, wenn ich fehle, so thut es an meiner Stelle ein Anderer. Was aber wird man mir nach sagen? — Daß ich unter dem Pantoffel stehe! Wenn man jung verheirathet ist, sind die Spötter gleich bei der Hand! Mir liegt ja wenig oder nichts an dem Commers — doch will ich mich nicht verlachen lassen!" Frieda schlug entsetzt die Hände zusammen. „Da hat man es! — Man würde Dich ver lachen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 09.02.1897
Physical description: 6
Seite 3 ffcroCer grtflMoff. Nr. 31 schon bestehenden festzuhalten, be Herrn Dr. Emil Jung Ihre Anfrage vom 4. stellung deS Herrn Dr. Anton Kofler alS gemein samen Candidaten beider Parteien von selbst be antwortet. Hochachtungsvoll der Vorstand Dr. Wenin. Erst neun Tage später, .am Freitag, den 29 Januar, erfolgte in der Sitzung de- LandeS-Wahl- comitöS der deutschliberalen Partei gemäß den Orga msationSbestimmungen vom 13. März 1892 die Auf stellung des Herrn Dr. Anton Koster als Candidat

unserer Partei. Dies in Kürze der Sachverhalt. Daraus er gibt sich 1. Daß unser Borgehen kein einseitiges Len getroffenen Vereinbarungen wider sprechendes gewesen ist, sondern von Anfang an ein durchaus correctes und loyales. 2. Daß die Aufstellung der Eandidatur des Herrn Dr. Anton Koster unsererseits erst dann erfolgte, als der Deutsche Wählerverein sein Festhalten an der Eandidatur des Dr. Jung beschlossen und erklärt hatte. 3. Daß unsere Anfrage betreff» der von unS für die gemeinsame Eandidatur

, 7. Februar. An das geehrte Landeswahlcomit6 hier. Auf der von der deutschnationalen Partei am 1. Februar ds. Js. in Kufstein abgehaltenen Wähler versammlung behauptete ein Redner, Hr. Buchauer, daß die Aufstellung eines gemeinsamen Candidaten nur an dem rücksichtslosen Festhalten der liberalen Partei an meiner Eandidatur gescheitert sei. Herr Dr. Jung selbst äußerte in derselben Ver sammlung, „er hätte es mit Freuden begrüßt, wenn sich ein dritter gemeinsamer Candidat gefunden hätte, er wäre

mit Vergnügen sofort zurückgetreten, da ihm das Interesse der Sache höher stehe, als jenes seiner Person." Nach dem Berichte der „Tiroler Land zeitung" Nr. 6 vom 6. Februar soll Hr. Dr. Jung sogar versichert haben, haß eine Verständigung heute noch möglich sei, wenn man auf liberaler Seite nur wolle. Diese Aeußerungen müssen den Anschein erwecken, festzuhalten, wodurch sich j als ob seitens der deutschnationalen Partei eine Ver- j dS. betreffend die Auf -1 ständigung auch heute noch angestrebt

würde. Da ich es im Jntereffe der von uns vertretenen Sache nicht verantworten möchte, das Hinderniß einer solchen Verständigung zu sein, sv bitte ich das ge ehrte Landeswahlcomitö zur Kenntniß nehmen zu wollen, daß ich gerne bereit bin, von meiner CaNdi datur in dem Augenblicke zurückzutreten, in welchem auch Herr Dr. Jung seine Eandidatur zurückgezogen hat und es gelungen sein wird, die Bereinigung beider Parteien auf einen gemeinsamen dritten Can didaten zu erzielen. Mit der Versicherung ausgezeichneter Hochachtung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 05.08.1904
Physical description: 8
!" Es war so still ringsum. Ulan hörte nur noch undeutlich von fern her die Stimmen derer, die noch plaudernd in den Gärten und vor den Türen saßen; sonst nichts, als Windesrauschen im Gezweig und das eintönig murmelnde Anschlägen der Wellen. plötzlich blieb Rillbach stehen. „Lieber Jung'! Du hast mich heut ein paar Mal gefragt, warum ich so anders wär'. Sagen könnt' ich's Dir niclst, aber nun will ich's doch tun! Ls wird mir zu schwer auf dem Kerzen, ich kann nicht mehr dagegen an." Heinz ergriff seinen Arm

die Wirtschaft übernommen hätte, eine Stelle suchen. Aber er war nicht praktisch, immer so 'n bißchen Träumer! Lin Mädchen hatt' er lieb und schrieb mir viel von ihr; eine Müllerstochter wär' sie aus 'nem Tal in der Nähe und so schön und munter, und lieb hätt' sie ihn auch! Im Hochsommer kam ich zu ihm auf Besuch und wir gingen zusammen zur Zwetschenkirmes nach Bibernheim, 'nem kleinen Bauernnest auf dem Berg. Ich sag' Dir, Jung', das war ein lustig Leben! So ist's heut' nicht mehr! viele Leute aus der Stadt

waren da, auch dem Fritz seine Liebste: sie stand auf 'nem hohen Stein und winkte uns mit ihrem Tuch, g'rad' so, wie heut' mittag das Mädchen an der Lorelei — dieselbe Gestalt auch, dasselbe Gesicht, Zug um Zug, nur lustiger! Und — Jung, 's ist ein eigen Ding mit der Lieb', sie kommt und fragt nicht lang, ob sie darf! wie ein allgewaltig Feuer geht sie auf im Herzen, — Du willst 'sie aus löschen und totmachen, aber sie ist stärker als Du und lodert Dir himmelhoch über den Ropf. So ging's mir, wie die Anna und ich uvs

, der weiß, was er zu tun hat! Jetzt greift Du zuerst hinein!" Sollt' denn nun einer von uns nach so 'ner dummen amerika nischen Art sein jung frisch Leben fortwerfen? — So griff ich ins Beutelchen, nahm die Rugeln alle beide, hielt die weiße in der Hand und ließ die schwarze in den Hemdärmel laufen. „wo ist sie? die andere?" fragt' er heiser, und als ich ihm nicht antworten konnte, schlug er mich ins Gesicht mit 'nem bösen, furchtbaren Wort. Da wallt's auch in mir auf; nun waren wir quitt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 10.12.1887
Physical description: 8
ernannt. (Meraner Kurliste.) Die Meraner Kurliste Nr. 29, abgeschlossen am 9. Dez., verzeichnet 37 Parteien mit 68 Personen. Der gesummte Zuzug an Kurgästen beziffert sich bis jetzt aus 2156 Par teien mit 3671 Personen. (Ein Tiroler Gelehrter über einen T. Künstler.) Wie wir aus der „Bohemia" ersehen, hielt Herr Univerfitäts-Professor Dr. Jul. Jung in Prag z am 1. ds. in der dortigen Sektion des deutschen jj und österr. Alpenvereins einen Vortrag „Aus dem < Leben eines tiroltschen Künstlers", womit

sich um so interessanter, als er auf Grund von Daten erfolgte, die Prof. Jung von Hrn. Natter selbst, mit dem er anlässlich einer Ferienreise in Tirol zusammentraf und be freundet wurde, erhielt. Hr. Prof. Jung führte die meisten größeren Arbeiten, die den Ruhm Rätters begründeten, darunter mehrfache Monumentalwerke an, und unterstützte seinen Vortrag mit der Vorlage sehr gelungener Fotografieen dieser Meisterwerke der Skulptur, die selbst dem Laien die Bedeutung des Künstlers vor Augen führte. Rauschender Beifall

und Grundstücke des Nikolaus Jung in Mils am 19. Dez.^ev. 16. Jan. im Gasthaus dort. Apr. 8000 fl — Haus und Grundstücke der Eheleute Franz und Maria Scheiber in Troi am 10. Jan. ev. 7. Feb. an Ort und Stelle. Apr 1200 fl. — Halbhaus und Grundstücke der Eheleute Michael und Kreszenz Spiegl am 16. ev. 30 Jan. beim Bezirksgericht in Telfs. Apr. 1710 fl. — Haus rnd Grundstücke des Johann Frei in St. Michael am 7 ev. 21 Jan. im Gasthaus zum Lamm in Kastelruth. Apr. 250 fl — Haus und Grundstücke des Josef Goflner

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 30.03.1899
Physical description: 8
, wllkende Hand. WaS er ihr sagte, trug alles den Stempel der liebe, vollen Zurückhaltung mit Rücksicht! sie sollte nicht erschreckt, nicht überflüssig erregt werden! „Ja, Mütterchen — nun ist die Stunde wieder da! Nun muß ich wieder fort * Ein Zittern gieng durch seine Stimme. „Aber Fritzchen, mein Jung'! Nun wirst Du auch gesund werden, ganz gewiß — pass' nur auf!" Die welke Hand fuhr ihm durch das Haar und über das heiße Gesicht. „Ja, Mütterchen." Er lächelte. Seine fiebernde Hand hielt immer

auf ihre Hand und küßte sie. Zwei heiße Thränen fielen hernieder. Die alte Frau schlang ihren Arm um ihn: „Ich weiß, mein Jung, Du hast viel leiden müssen in jener schweren Zeit, aber siehst Du — wenn Deine Frau auch noch so wenig zu Dir paßte, wenn Dir Dein Herz auch noch so fest an einer andern hing, aushalten mußtest Du, mein Kind, denn sieh — ich ^ab' es auch beinah' erfahren, was eS heißt, alleine p*# rmd, Kind — es war entsetzlich!" Seite 3 hatte man auch hier nicht in die Ferne zu schweifen brauchen

unzulängliche Faffungsraum des Güterschuppens am hiesigen Bahn höfe, sowie der Mangel aller, für einen Bahnhof mit „Du, Mutter?!" Erstaunt und fragend blickte er sie an. „Ja, ich. Fritz. Da wart Ihr alle noch nicht auf der Welt. Und als wir uns wieder hatten, siehst Du, dann schleiften und schleiften wir immer mehr an einander, und schließlich paßten wir . . . so gut, wie selten zwei!" „Ja, Ihr!" Er seufzte tief. „Bei mir war's anders!" „Ja — und daß es war, siehst Du, mein Jung — das wieder sollt

ich mir von Dir verzeihen lassen!" „Mutter!" „Ich bitt' es aber nicht — nein Fritzel, ich thu' es nicht, denn fast zum Lohn dafür kann ich Dir sagen . . ." Sie lächelte ihn an. „Ja, nun bist Du neugierig!" Sie tuschelte ihm in'S Ohr: „Daß jene andere noch immer auf den gefunden Fritze wartet, ja — a!" Er sprang von seinem Sitze auf. „Ist das wahr, Mutter?" „Aber gewiß, Fritzchen, warum denn nicht?" „Wirklich, wahr und wahrhaftig wahr?!" „Aber ja doch, Jung!" „Ach Mutter, Mutter!!— Herrgott im Himmel, nun gib

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 20.08.1901
Physical description: 8
nung von vielen Meilen vom Festland anzuzei gen. Damit wird ein großer Verlust an Zeit und Arbeit erspart. (Das Wiener Ueberbrettl) Das „Jung- Wiener Theater zum lieben Augustin" wird Mitte November seine Vorstellungen im Theater an der Wien beginnen. Als erster Capellmeister wurde der bekannte Componist Doctor Hugo Felix engagirt. Die decorative Ausgestaltung der Bühne übernimmt Professor Kolo Moser, der auch die Costüme für das „Jung-Wiener Theater" zeichnet. Eine neue Dichtung von Otto Julius

B i er b a u m „Die Tanz- hexe", zu der Thuille die Musik geschrieben, wurde im Manuskript erworben und gelangt am „Jung- Wiener Theater" zur überhaupt ersten Aufführung. Ebenso eine Pantomime von Hugo v. Hofmanns- thal, und ein Cyclus kleiner parodistsicher Scenew „Existenzen" von Hermann Bahr, zu welchen Hugo Felix die Musik geschrieben, ferner die Schattenspiele von Fragerolles-Riviere, die man in Wiew auf der Bühne noch nicht gesehen, die aber aus den. bei Artaria^erfchienenen Farbendruckblättern theilweise

bekannt sind. Zur Vorführung der Schattenspiele wurde der Mechaniker E. Lamouche. der diese Productionen im „Chat; noir“ und später in der Komischen Oper in Paris geleitet hat, engagirt. Das „Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin" wird neben seinen Darbietungen auf der großen Bühne auch noch Vorstellungen im intimen Kreise veran- kalten. Hier soll dann im kleinen Raume dem artistischen Einfall, jedem besonderen, für die Bühne unwirksamen Raffinement, sowie der Improvisation Gelegenheit geboten

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