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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 09.11.1878
Physical description: 8
Kreditaktien . 788 - 224.50 100 Reichsmark . . . . 57.90 Im Himmel. Eine staatsrechtliche Geschichte aus dem Jenseits. Das Erdenleben mit seiner Mühe und Qual, mit all seiner Freude und seinem Schmerz war zu Ende gekämpft, und ich stand als Kandidat der ewigen Glückseligkeit, um Einlaß bittend vor der Pforte des Himmelreichs. Der heilige Petrus, der wie gewöhnlich seines Psörtneramtes waltete, machte, als er sich durch mein Er scheinen schon wieder aus seiner Ruhe aufgeschrcckt sah

, Alles war mit lichtem Gewölk um zogen und ausgepolstert, genz wie auf jenen Schöpf'schen Gemälden in unfern Kirchen, welche die himmlische Glorie darstellen sollen. Nur dort von Osten her drang ein goldener Lichtschimmer durch die Wolken — wahrscheinlich aus einem höheren Himmel — und in der Ferne, weiter zur Linken flogen einige Engelchen himmcl- einwäits. Vielleicht verkündeten sie vor dem Thron des Aller höchsten meine soeben erfolgte Ankunft — vielleicht hatten sie irgend ein anderes Geschäft zu besorgen

denn nicht?" erwieoerte ich — „ich könnte mich ja ebenso gut verwundern, Sji e hier zu finden." „Die Erscheinung eines Liberalen im Himmel, entgegnete der Priester, ist mir einmal zu neu, zu ungewohnt; — ich denke, da muß wol ein Jrrthum, eine Verwechslung" „Bitte, bitte, versetzte ich rasch^ es geht durchaus mit rechten Dingen zu, erkundigen Sie sich nur gefälligst beim Heil. Petrus, der meine Zeugnisse geprüft; oder glauben Sie und Ihre Genossen vielleicht ein Privilegium auf den Himmel zu besitzen

— die sich, wie es den Anschein hatte, in seliger Ruhe ziemlich wol sein ließen. Ich bedurfte nicht erst wie Dante der erklärenden Beschreibung des Begleiters, denn ich entdeckte in ihnen — wer beschreibt meine Verwunderung? — lauter alte Bekannte aus Innsbruck, Ultramontane vom reinsten Wasser. Ich nenne sie natürlich nicht, obschon es gewiß keinem zur Unehre gereichen könnte, im Himmel angctroffen zu werden; ich will nur kurz be merken, daß der eine weltliche, von langer hagerer Gestalt, auf einem Wolken-Kanapee behaglich

mir sogar wiederholt sehr verständnißinnig zu und reichte mir das volle Glas hin, damit ich ihm Bescheid thue, was ich aber bei meiner Aufregung dankend ablehnte. Uebrigens kam mir vor, daß der Unmuth des Langen trotz aller Heftigkeit nicht fo fast gegen meine Person als vielmehr gegen das Prinzip, daß auch Liberale in den Himmel Zutritt haben sollten, gerichtet sei. Ich beschloß daher unbekümmert um diesen stürmischen Zwischen soll meinen Weg fortzusetzen. (Forts, folgt.) *) Im Himmel wird vorläufig

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 10 of 10
Date: 12.09.1904
Physical description: 10
mir das. Dann lehrst Du mich, was auch ein Mädchen mit ihrer Kraft erreichen kann." „Meine Marion, der Himmel verhüte das. Ständest Du aber je in schutzloser Verlassenheit, fändest Du natür lich Dein Heim bei uns. Dann solltest Du auch arbeiten und streben, wie wir es wollen. Aber ich glaube sicher, Du wirst immer für Dich allein einzustehen haben. Du bist reizend, so sanft und anschmiegsam, alles das, was des Mannes Herz rührt. Und deshalb wird schon einer da sein, der diese süße Marion gern durch das Leben trägt

gemacht. Die Junge muß wohl ein gar reiches und vornehrnes Iungfräulein sein, überlegt er sich, denn ihre Rleider waren von feinstem Stoff, das Hütchen mit großen wallenden Federn garniert und lange seidene Handschuhe spannten sich über zierliche Finger und wohlgerundete Arme. Lin gutes Trinkgeld war ihm gewiß, und in der Vorfreude auf den blanken Silbertaler, den ihm die Demoiselle gewiß nach be endeter Fahrt in die Hand drücken würde, faßt er nach seinem Posthorn und „Ls stehen drei Sterne am Himmel

" schallt es lustig in die weite. während der Schwager kreuzfidel sein Stücklein bläst, sitzt die hübsche Demoiselle in einer Ecke der Postkutsche, vis-ä-vis die alte Tante, und schaut mißmutig zum Fenster hinaus. Die nickenden Gräser und Halme, die bunten Blümlein, der blaue Himmel und der goldene Sonnenschein, überhaupt der ganze Zauber eines prächtigen Sommermorgens, vermögen sie nicht aus ihrer Mißstimmung zu reißen. Sie hatte sich so reizend bei Tante und Onkel Ordinarius Balter in Dresden amüsiert

, das hatte schwarze 2lugen, so ganz eigen feurig, milchweißen Teint, rosige Wangen und eine hohe, schlanke Gestalt. Gesehen hatte sie diesen Ausbund von Schönheit vor vier Jahren, wo er ihrent Papa eine kurze Visite gemacht hatte. Sie war damals im Garten gewesen, hatte in einem himmel blauen Rleide mitten unter Gelbveiglein, Reseden und Rosen gestanden, als der Monsieur tiefgrüßend an ihr vorübergeschritten war, und sie nach Art eines fein sittsamen Iungfräuleins hatte mit einem Rnix und gesenkten Augenlidern

der Himmel aus, und bald begann ein feiner Sprüh regen herniederzurieseln. Immer dunkler wurde es in der Post kutsche. Mamsell Brausewetters Roxf mit dem unförmlichen Hute schwankte herüber und hinüber, bis er schließlich in der Wagen ecke Ruhe fand. Bald hörte man denn auch von dieser Ecke her ein ganz behagliches Schnarchen — Mamsell war süß und fest entschlummert. Immer schmutziger und aufgeweichter wurden die Thaus- seen, der wagen schwankte oftmals bedenklich hin und her, und als er in eine tiefe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 12
Date: 13.03.1903
Physical description: 12
. — „Guten Morgen —, wieviel Uhr ist's?" — „10 Uhr!" — Raus aus den „Federn" und hinunter in die Küche, unser Eß- und Wohn zimmer. Ter Kakao steht auf dem Herd und unter dem Rauchfang hängen in buntem Durcheinander un sere Schuhe, Strümpfe, Pfeifen, Mützen re. Draußen schneit es ruhig, aber dicht vom Himmel herunter. Tie Berge haben sich verhüllt. Zum Skilaufen ist's heute nicht schön, der Schnee klebt; dann bleiben wir lieber in unserem gemütlichen „Salon", um das flatternde Herd- fener versammelt

Pfeifenstopfer und erzählen uns manch heitere und manch ernste Geschichte. Tie Stimmung ist gehoben, denn draußen klart es auf. Ter Mond schaut durch das zerrissene Gewölk. Ter wird sich wundern über die sonderbaren Menschen, die hier in die einsame, winterliche Bergwelt heraufge kommen find, statt unten die Bequemlichkeiten und Vergnügen der Stadt zu genießen. Am nächsten Tage blaut der Himmel. Wohl sausen noch einige Wölkchen von Norden her über die Kämme, hier und da fallen noch einige Flöck-, chen

voll Schönheit und Erhabenheit wartet, und unsere Ahnung sollte sich bewahrheiten. Um halb zwei Uhr morgens liegen wir oben auf dem Lafatscher Joch (2077 Meter), das wir zum größten Teil mit Skiern erreicht haben. Kein Wölkchen trübt den Himmel. In hehrer Ruhe liegen die Zillertaler Berge vor uns, in glänzende, blendend weiße Gewänder gehüllt. Es ist, als hätte sich die Natur uns zu Ehren in ein Festkleid geworfen, so unbeschreiblich schön ist es hier oben. Wir lassen die Skier hier zurück, ziehen

in der Großstadt in meinem kleinen Zimmer sitze und schreibe, bin ich doch wieder dort ober: vor der Türe des Haller- ar:gerhauses und empfinde wieder die Pracht der scheidenden Sonne. Schon ist sie verschwunden, die feurige Kugel, hinter dem Kamm der Prax- marerkarspitzer: und ihrer Nachbarn, aber die Glut am Himmel drüben im Wester: kündet noch ihre Nähe. Noch strahlt die Gamskärspitze in brennenden: Orange, rwch ist es Tag. — Doch sieh, wie dort ober: am Zenith die Silbersichel des Mondes immer heller

: Silberlicht des Morrdes erglänzende und vom sternenbesäeten, tiefblauer: Himmel überdachte Bergwelt? Auch hier wird uns eir: Erkenntrris des Erhabenen, des Schö nen, auch hier fühlen wir einen Hauch der Liebe, der durch die Natur geht, eine Weihe — die Weihe der Einsamkeit! — , ü Tie nächsten beiden Tage bringen uns auf

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 02.04.1908
Physical description: 8
- und Westpunkt nur wenig nach Norden verschoben. Dem Beobachter, der etwa um 10 Uhr abends das Firmament be trachtet, bietet der Fi ist er n Himmel nicht mehr den prächtigen Anblick, den er in den Wintermo naten gewährte.' Die durch zahlreiche Helle Fi.r- sterne ausgezeichneten Konstellationen des Orion, des Stiers mit den Plejaden und Hyaden, sind schon unter den. Horizont gesunken, oder doch irn Untergehen begriffen; andere Sternbilder sind, an ihre Stelle getreten. Inr Zenit steht der große. Bär

wir die Meridianlinie noch weiter nach Süden, so treffen wir zunächst auf eine schöne Sterngruppe, das Haar der Berenice, und weiterhin auf die Jung frau, eiic Sternbild, das durch viele helle und veränderliche Sterne ausgezeichnet ist. Im äu ßersten Süden sehen wir bei dunstfreiem Himmel das Viereck des Raben. Westlich vom Meridian steht das allbekannte glänzende Sternbild des großen Löwen. Von dessen hellstem Stern, Re gulus, wenden wir nun unfern Blick nach Kastor und Pollu.r, den Zwillingen, die wiir

, d. h. Ochfentreiber. Gelegentlich wird er auch als Bärenhüter bezeichnet, weil er am Himmel dem großen und kleinen Bären folgt und beide mit den Jagdhunden treibt. Oestlich vom Bootes fällt uns ein von fiebey oder acht helleren Sternen gebildeter Halbkreis auf, die nördliche Krone und weiterhin in der Nähe des Horizontes der sternreiche Herkules, der schon in die Milch straße hineinreicht. Von letzterer sehen wir nur einen kleinen Teil nördlich vom Polarstern. Der Schwan und die Leier im Nordosten und der Perseus

im Nordwesten liegen fast ihrer ganzen Ausdehnung nach in der Milchstraße. Desgleichen nördlich vom Polarstern bas W am Himmel, die Kassiopeja. Die Planeten sind am Abend himmel nicht mehr so zahlreich vertreten, wie in den vergangenen Monaten. Merkur ist Mor genstern und kaum mehr zu beobachten, da er eine halbe Stunde vor der Sonne aufgeht. Venus im Stier ist Abendstern und hat fast ihre größte Helligkeit erreicht. Mars befindet sich ebenfalls im Stier; seine Helligkeit hat infolge der zu nehmenden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 17.03.1891
Physical description: 6
jeder, auch der mensch lichen Entwicklung. Dieser Fortschritt erfordert eineu Kamps, d-r aber nur auf den untersten Stufen ein Kampf ums Dasein ist, sonst ein Kampf um hohe Ideen. Erwüdet von diesem Kampf sehnt sich die Menschheit nach einem ruhigen Punkte in der Reihe tcr Flucht der Erscheinung n. Gegenüber der Unbeständigkeit alles Irdischen örctet der F xsternhimmel erhabne Ruhe und ver- mcintliche Unabänderlichkeit. Mit verklärtem Auge ^hen die Indogerm inen zum Himmel auf. Schon bas Aott Himmel bedeutet

zu achten und selbst in der Verirrung gewisser Schichten wu zel Verhüllung und diese Jvee des Verhüllens führte auf die des Beschütztseins: Vom Himmel zu Gott. Von naiver Phantasie schri'.ten die Jndo- germanen znr Reflex'on. Daß die Himmelsdecke aus Stein sei, ist die älteste Vorstellung. Empedokles lehrt, sie sei der durch Feuer krystallartig staargewordene Aethcr; die Durchsichtigkeit des Him mels führt zum durchsichtigsten aller Körper und bald finden wir die Vorstellung eines Himmelsgewölbes

aus Glas, an welches sich AnaximeueS die Fixsterne wie Nägel angeheftet dachte. Die verschiedenen Be wegungen der Äerne bedingten eine Vermehrung dieser gläsernen Himmelsschalen, deren die Kirchen väter 7—10 und Girolano Fracastro im 16. Jahr hundert 77 annahmen Diese Vorstellung lebt noch heute in italienischen Klöstern. DaS ganze Alterthum und das Mittelalter hielt an der Vorstellung fest. Daß sich der Fixsternen- himmel in unabänderlichem und festem Verband, um die Erde als Mittelpunkt des Weltalles

drehe, so sagt ManiliuS: Nummer in einem der Gliedtr vnsehrt glänzt ewig der Himmel, Niemals vermehrt ihn die Zeit, noch mindert ihn zeh rendes Alter, Weil er sich fiets gleich war, bleibt er auch immer sich gleich, Wie ihn die Väter geschaut, werden die Enkel ihn schauen. Wir wiffen nun, daß auch für die Enkel am selben Orte das Bild des Fixsternhimmel- sich än dert. Doch auch Hipparch kannte schon die Ursache dieser Veränderung. In Folge Drehung der Erdachse (Präcesston), welche in 26.000 Jahren

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 16.11.1878
Physical description: 8
was Platz hatte, so daß der ganze Himmel da von wiederhaUte. Die Wirkung war eine vorzügliche. Hatte nämlich schon der frühere Wortwechsel einzelne Auserwählte als neugierige Zuhörer herbeigelockt, so kamen sie ob des jetzigen Spektakels und meines Hülfegeschreis in hellen Haufen herzu- gerannt — mitten unter ihnen auch der heil. Petrus mit den Schlüsseln. Dieser erhob sich nun zu folgender Anrede: .Noch sind es keine vollen 14 Tage, daß diese fünf Innsbrucker Klerikalen in den Himmel eingelassen wurden

und schon ist dieses der dritte Fall gewaltsamer Behelligung friedlicher Ankömmlinge, welchen sie den Zutritt in den Himmel verwehren wollen. Eine solche Schmälerung meines Ansehens durch beständige gewaltsame Ein griffe in meine Rechte als Himmelspförtner kann nicht länger mehr geduldet werden. Ich habe deshalb den heutigen Vorfall bereits an den himmlischen Vater telegraphirt und zweifle nicht, daß dieser die eigentlichen Unruhestifter durch seinen Gerichtshof herausfinden und der verdienten Strafe

, und vor uns dehnten sich unabsehbare Gefilde. Wir waren in den höheren, eigentlichen Himmel gelangt, der von dem Glanze des ewigen Lichtes schon ganz erfüllt war. Aber wer vermag den Anblick zu bes i reiben der sich hier dem trunkenen Auge darbot! Endlos, \ Kopf an Kopf, bald in größern bald in kleinern Gruppen ver- ! eint, lagerten die Schaarcn der Auserwählten auf den sanft an- I steigenden Wolkenterrassen und erfüllten die mächtigen Himmels, räume bis in ihre entlegensten Fernen gleich einem farben

- schimmerudcn, wogenden Meere. Von dort herüber erklangen, 1 wie von leichten Zephyren getragen, die weichen Töne der himm- { tischen Harfen und deutlich, wenn auch durch die große Ent- ! fernung gedämpft, kennte das Ohr die aus dem höchsten Himmel J herüber dringenden Lob- und Preisgesänge der den Thron Gottes j umgebenden Cherubinen und Seraphinen vernehmen. Hoch in ! den Lüften schwebten Chöre von Engeln und Heiligen und ein- j zelne selige Geister und Engelchen flogen und flatterten mit ihrem \ goldenen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 12.08.1886
Physical description: 4
wird. Zwar fehlt es an Dauer versprechendem, verlässlich schönem Wetter fast gänzlich. Man er lebt einen wunderschönen Tag mit wolkenlosem Himmel und ruhiger, reiner Luft, wie er schöner gar nicht gedacht werden kann, vielleicht auch deren zwei unmittelbar nach einander und glaubt nun mehr,. jetzt sei eine Wendung erst nach Wochen möglich, cs müsse eine Reihe glanzvoller, sonniger Tage mit hochsommerlicher Temperatur Nachfolgen; man empsindet eine wahre Sehnsucht nach irgend einer Hochgebirgs- wo nicht gar

nach einer nicht eben halsbrecherischen Gletscherpartie und findet am andern Morgen den Himmel trüb und die Situation derart verändert, dass man den Anzug eines Land regens fürchtet, um sich — abermals zu täuschen und bald wieder blauem Himmel uud wenigstens theil- weisem Sonnenschein zu begegnen. Der Charakter unserer heurigen Witterung ist eben eine fortwäh rende Unbeständigkeit mit eben so viel Neigung zum Angenehmen wie zum Unangenehmen; ja das erstere überwiegt sogar bedeutend. Denn wenn sich der Himmel

, wenn wir vor dem niedergebrannten Schlosse von Saint-Cloud, vor dem cingeäscherten Bazeille, vor dem bombardierten Paris die Arme zum Himmel erheben, so . vergessen wir Mannheim uud Heidelberg, die beide zwei- und drei mal von den Soldaten Ludwigs XIV, mit anderen Städten ausgeplündert, niedergebrannt, dem Erd boden gleich gemacht wurden. Man kann nicht einen Schritt hierzulande thun, ohne die lakonische Bemerkung des Führers: „Dies wurde von den > Franzosen im Jahre 1688 zerstört — Dies von den Franzosen im Jahre 1693

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 11
Date: 18.04.1897
Physical description: 11
Stieb er. Die Sonne, die Sonne, wie sie hcrniederbremrt, beständig wie im August, sich keinen Augenblick ver steckend, wohin auch? Es ist keine Wolke am Himmel so weit du blickst; keine Wolke, kein Wölkchen, nicht die geringste Trübung; seit vierzehn Tagen die reinste Bläue; schon klingen leise und immer voller die Osterglocken herein in meine Stube, an meinen Arbeitstisch, und noch immer kein Regentag, nicht einmal die Vorbereitungen zu einem solchen — der April hat seinen Charakter verloren

. Der Vergleich: „Veränderlich wie das Aprilwetter- gilt nicht mehr, er hinkt, wie so viele Vergleiche. Das dachte ich, während ich meine Arbeit unterbrochen hatte. In den Sessel zurückgelehnt, blickte ich durch das geöff nete Fenster, den blauen Himmel anstarrend; und dann freute ich mich über die Färbung der Atmo sphäre — hu! wie das schrecklich wäre, wenn wir in die farblose Unendlichkeit blicken müßten! Das frische Blau unseres Himmels, es taugt so recht für junge, fröhliche Menschen. Gehöre

ich nicht selbst noch zu ihnen? Jung, frisch, übermüthig! Himmel blaue Augen holder, blonder Mädchen in himmel blauen Ballkleidchen entzücken mich heute wie. . . Ich glaube es ist kühl geworden, ich will doch lieber das Fenster schließen, ja, ich muß auch wieder arbeiten, der Lärm von der Straße, der gewiß auch mit dem Erwachen des Frühlings zusammenhängt, stört mich auch; und die kräftige Luft, an die man sich erst nach und nach gewöhnen muß, betäubt mich fast . . . Ich stand auf und schloß das Fenster, um dann zu arbeiten

mich nieder. Jeden Augenblick fuhr ich mit der Hand nach meinem Hinterhaupte, etwa wie ein Kind, das mit dem Finger immer in das Loch, das das Höschen am Knie bekommen hat, hineinfährt. . . Schrecklich! Wahrhaftig, einen unglücklicheren Tag habe ich in meinem Leben noch nicht gehabt: Alt geworden! Diesen Gedanken konnte ich nicht los werden. „Alt geworden!" summte es mir in den Ohren, alles was ich anblickte, kam mir auf einmal so grau und kahl vor, der blaue Himmel, die blauen Blumen in der Rosette

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 11 of 12
Date: 26.04.1876
Physical description: 12
. geben? Satzungen, die so vortrefflich sind,' die kirch liche Gewalt geltend zu machen und auszuüben, in alle, auch die kleinsten Lebensverhältnisse des Volkes einzudringen, ein allgemeines Netz über die Menschen zu werfen und sie unbedingt zu beherr schen! Sie so zu binden und zu beherrschen, daß sie selbstständig keinen Schritt thun dürfen und zu thun wagen, sondern vollständig als unmündige Kinder sich verhalten — zwar nicht des „Vaters M Himmel", wohl aber der kirchlichen Hierarchie, der „Mutter

hat. Es sind insbesondere die Worte Jesu (Matth. 18, 18): „Wahrlich, ich sage euch, was ihr immer binden werdet auf Erden, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr immer lösen werdet auf Erden, soll auch im Himmel gelöset sein." (Worte, die Cap. 16 zu Petrus allein gesprochen sind.) Ferner im Evangelium nach Johannes (20, 22—23): „Empfanget den heiligen Geist; denen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen, denen ihr sie vorbehaltet, denen sind sie Vorbehalten." Auf diese Stellen, d. h. auf deren

und im Himmel zu be trachten und eben so ganz nach ihrem Belieben die Sünden zu vergeben und vorzubehalten. Sie sind also jedenfalls nur mit bestimm ten Einschränkungen zu verstehen, deren Grenzen schwer zu bestimmen sind. Demgemäß müssen sie jedenfalls als unklar und unbestimmt nach den bestimmten und klaren gedeutet und verstanden werden, die es durchaus verbieten, sie zur Grundlage einer hierarchischen Herrschaft zu machen und daraufhin das ganze Juden- und Pha- risäerthum wieder in das Christenthum

einzuführen. Daß übri gens von Jesus selbst in der Hauptstelle, Matthäus 18, 18, nicht eine hierarchische Kirchengewalt begründet oder gewollt werde, zeigt der Zusammenhang klar genug; denn unmittelbar darauf folgt das Wort: „Wiederum sage ich euch, daß, wenn zwei von euch Eines Sinnes sind, ihnen, was sie immer sich erbitten, von meinem Va ter, der im Himmel ist, zu Theil werde. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte." So wird der nicht sprechen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 26.04.1877
Physical description: 4
haben am Montag im Abgeordnetenhaus das Gelöb- niß abgelegt. (Vom Wetter.) Endlich ist die auch in Berücksichtigung auf die Vorrechte des April völlig unleidlich gewordene Witte rung einem freundlichen Himmel gewichen. Gestern Vormittags zertheilten sich langsam die bleigrauen Wolken und erinnerten die sehnsuchtsvolle Menschheit w'eder an das Vorhandensein eines blauen Firmaments; endlich blickten abwechselnd Sonnenstralen durch und erweckten ein „Frühlingsahnen." Während der Nacht heiterte sich der Himmel

vollends auf, und heute begegnete män- niglich einem überaus herrlichen Tag mit azurblauem Himmel und tadellos reiner und trockener, nur wegen der Nähe des Schnees noch etwas kühler Luft. Die Bäume treiben übrigens allenthalben Blätter und Blüten, und wenn die Freundlichkeit der Witterung anhält, so werden wir uns eines schönen „Ersten Mai" zu erfreuen haben. (Ehrenhändel.) Zwischen einem Artilleric-Osfizier und einem Corps-Studenten einerseits und mehreren Studenten an dererseits ist es gestern

. Besser könnte der Kontrast zwischen der Kunstrichtuug der vor- und nach-Beethoven'schen Musikepoche nicht illustirt wer den, als es in diesem Konzerte durch die Zusammenstellung der zwei Extremitäten des Programms geschah. — Die Genovefa- Ouverture zeigt uns Schumanns Muse, die leuchtenden Blicke gegen Himmel gerichtet, die höchsten Ideale der musikalischen Poesie anstrebend; in Haydn's L-äur-Symphonie lächelt uns unter zierlich gepuderter Perrücke ein reizendes Damenköpfchen entgegen, die feurigen

Blicke nicht gegen Himmel, sondern mit der graziösesten Koketterie des 18. Jahrhunderts auf uns Erden würmer gerichtet. Beide weibliche Gestalten von vollendeter Schön heit und doch so verschieden! Das Orchester löste seine Aufgaben tadellos, besonders ließ die Wiedergabe der Symphonie nichts zu wünschen übrig, woran die wiedererschienenen Primgeigergäste einen nicht unbedeutenden Antheil hatten. Frl. Zeh ent er hatte stch mit Beethoven'S Klavier-Konzert eine überaus große Aufgabe gestellt und löste

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 08.08.1904
Physical description: 8
gewesen. Wenn auch die Strahlen der Sonne in Neuseeland nie die Stärke der Tropen oder auch nur die des italienischen Sommers erreichen, sind sie doch erheblich heller und wirkungsvoller als die des englischen Hiurmels. Am Ansange des Rittes war der Tag für das Tempo, das Anson einzuschlagen gezwungen war, vielleicht noch etwas zu heiß, doch als der Abend herannahte und die Nebel sich um die Hafen hügel, die sich in der Ferne bläulich vom Himmel abhoben, zu sammeln begannen, dachte er, daß er für sein Unter nehmen

herüberblickten, zum Himmel empor streckten. Beim Bealey Hotel, dem Platze, wo die Wagen für die Nacht Halt machen, nahm Anson das zweite Pferd und die wirkliche Schönheit des wilden Rittes begann nun. Mit der Strecke, die die Ausflügler die „Westküstenpartie" nennen und die eine Sehenswürdigkeit bildet, welche bei Tage anzustaunen Leute sechzehn Meilest weit Herkommen, war er sehr vertraut; dieselben Szenen aber bei Mondes schein, allein mit der Natur — einer Natur so überquellend wild — das überbot

gesehen und seine direkten persönlichen Beziehungen zu ihr haben sich auf einen alljährlich um die Neujahrszeit ausgetauschten, beiderseits ziemlich förmlichen Brief beschränkt. Er weiß ja, daß sie in guwn Händen ist, und er versteht sich so wenig darauf, mit Heran wachsenden Mädchen umzugehen, daß ihm ein Besuch Ellas in Der EfauptstaDt nichts als ärgerliche Verlegenheiten hätte bereiten können. Und nun ist er mit einem Mal unangemeldet und wie vom Himmel gefallen da, um ihr einen Besuch abzustatten

, unter dem lacken den blauen Himmel, der hier von keinem Staubschleier verlstrllt ist, umflüstert' von dem geheimnisvollen Rauschen und Säuseln

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 07.12.1904
Physical description: 8
entzückt aus. "„Alles was Du tust, ist großartig. O, wie angenehm ist es, reich zu sein, — es gibt auf der ganzen Welt nichts besseres!'" „Außer der Liebe!" warf Fabio ein. Ihre Augen nahmen sofort einen zärtlichen Ausdruck an. „Natürlich die Liebe ausgenommen!" lächelte sie. „Und wenn man beides besitzt, Liebe und Reichtum, ist das Leben ein Paradies!" „Ein so schönes Paradies," stimmte er bei, „daß man sich gar nicht nach dem Himmel sehnt. Wirst Du mir auch die Erde zum Paradies machen, Nina

, den ich Ihnen bezeichnen werde, kein Tropfen Regen fallen, kein Wölkchen den Himmel trüben wird." Auf Anregung des Vorsitzenden wurde dem Gelehrten sofort für diese liebenswürdige und weitgehende Zusage ein Ehrengeleit nach altrömischer Sitte mit zwei Fackelträgern und Flötenbläsern zugesprochen, und später auch von einigen jungen Herren der Gesellschaft unter begeisterter Teilnahme der übrigen Kolonie zum Staunen des nachtschlafenden Dörf chens und seines Viehbestandes, welcher sonst um diese Zeit allein frei

Woche als jenen Tag zu bezeichnen, an dem das herrlichste Wetter dem Feste strahlen werde. Dieser Tag wurde dann auch sofort für die Feier bestimmt. Die Woche über wechselte Regen und Sonnenschein. Aber der Professor lächelte nur. „Wartet bloß den Sonntag ab!" sagte er. „Ich garantiere für wolkenlosen Himmel!" Man sah denn auch faktisch- am Sonntag morgen keine einzige Wolke am Himmel. Es lag nur wie ein graues Nebelmeer über Dorf und Tal und — goß in Strömen. Der Professor, der schon nachts öfter

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 07.10.1892
Physical description: 8
gfuuden; a Sommerfrischler mag 's verloren haben, 's ganze Buch ist voller Reim und Gsanglen gwest. Zumeist Hab i 's nit verstanden und da Hab i's Blattlwerk nach und nach zum Pfeifn anzuzünden aufbraucht." Ein Reim Hab i mir gemerkt: „Es hat mi einstens wer g'fragt, Weist in der Lieb Bescheid? — A Fünkerl ist's vom Himmel nur, A Meer von Herzeleid!" — „Gott mein Waldröserl, was war das für a Dirndl! Das herzige Gsichtl und die schön klaren Aeugerln. A Mäulerl, wie a Rosn im Mai, die unterm ersten

Sonnenschein aufblüht. Und wenn 's glacht hat, so lieb, o so lieb! Zwei Grüblen in den Wangen und die schneeweißen Zandlen hat s' her gestellt. Wenn wir am Gartenzaun Zusammen kommen sein und sie hat ihre Arme um mein Hals gelegt und i Hab das liebe Köpferl zwischen meine Händ gehalten und ihr in die Augen gschaut — schau, da sein a mal Bußprediger in die Gemein kommen und einer der hat in Himmel beschrieben, wunderschön) haben die Leut gesagt, hätt er's zu sammenbracht. I bin a drein gestanden, gleim

bei der Kanzel und Hab aufgehorcht. Mei, Hab i mir in mein Sinn denkt, mei, du willst in Himmel beschreiben und hast n nie gsehn! I weiß wie der Himmel ist, i weiß es. Schau i doch jeden Abend eini, tief, tief! I schau eini wenn i mein Waldröserl am Gartenzaun find, wenn i ihr liebs Köpferl in meine Händ nimm und wenn's mi an lacht, und wenn's sagt: Gern Hab i di, schon recht gern." (Fortsetzung folgt.) 4, 4, 2 und 2 Silbergulden. V. Für trächtige und Kälberkühe (bis einschließlich des sechsten Kalbes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 13.01.1899
Physical description: 6
nicht die Begrenztheit des Weltalls, sondern jene der Sternenwelt gemeint hat, und hier besitzt er allerdings unter seinen College» manche, die ebenfalls der Meinung sind, die Zahl der Sterne sei endlich. Sie stützen sich dabei hauptlich auf Albers, der bei- läufig sagte: „Wäre die Zahl der Sterne unendlich, so müßte in Folge der Perspective an jedem Punkte des Firmaments ein Stern sichtbar sein, also auch nach Sonnenaufgang der Himmel hell leuchten; ja selbst die Sonne könnte sich am Tage vom übrigen Himmel

in keiner Weise abgrenzen." Daß diese Vermuthung ganz hinfällig ist, zeigt uns ein einfaches Nachdenken. Wohl hat Albers mit seiner Annahme Recht, daß an jedem Punkte des Himmel- ein Stern stehen müßte, wenn deren Zahl Eftvofc* IcrgSLaLr» Seite 3 in den herzlichsten Worten und theilte sodann mit. eS sei dessen Wmsch gewesen, daß zur heutigen Ver- sammlung auch die beiden Abgeordneten Kapferer und Förg eingeladen werden. Dies ist durch den Vorstand geschehen, damit diese Herren Gelegenheit erhalten, endlich

größer rst, als jene des Lick-Fernrohrs, so würden wir theoretisch noch Sterne 32. Größe zu sehen vermögen, also statt 850 Millionen Sterne, deren (theoretisch) etwa 3 Billionen; dann würden allerdings im Fernrohre die Sterne so dicht nebeneinandersteben wie Albers verlangt, aber ohne daß deshalb der dem freien Auge sichtbare Himmel heller beleuchtet wäre als zuvor. Denn Albers übersah bei seiner Behauptung ganz und gar, daß die über eine gewisse Grenze hinaus stehenden Sterne durch die Absorption

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 17.01.1894
Physical description: 6
, den ein hochanständiger Riese frei zwischen Himmel und Erde erwürgt. In solchen Einzelheiten bekundet der Kraftmensch Natter seine Lust an der baren Kraft. Wenn er einen Begriff von der Stärke jenes Riesen geben will, fährt ihm unwillkürlich — denn er weiß gewiß gar nicht, wie charakteristisch er sich ausdrückt — 1 ein Satz dieses Schlages heraus: „Hie und da riß er wohl auch ein Stück Felsen los und schleuderte dasselbe mit solcher Gewalt und Sicherheit auf sein Opfer, daß diesem Hören und Sehen verging." Der Leser

des deutschen Volkes, auf wahren Fortschritt I im Sinne der politischen Freiheit, aber auch auf die Zurückdrängung des zersetzenden Einflusses jüdischen Wesens bestimmt werden müsse. Während die Klagen furter Parteigenossen sich mit ihrem Führer ganz einverstanden erklärten, begegnete derselbe in einer Und dieser Geist, der schon manches Bäuerlein in den Himmel und in die Hölle geführt hat, spukt auch in dem merkwürdigen Phantasiestück: „Ein Traum". Der Erzähler folgt einem kürzlich verstor benen Freund

und Stammtischgenosfen in den Him mel, um Bericht zu holen, wie es dem dort ergehe. Es ist ein äußerst gemächlicher Himmel, so zauberisch großartig er sich auch anfangs anläßt. In manchem intimen Zug der Localität, wie der Vorgänge, erkennt man etwas wie eine himmlische Fortsetzung Wiens, wenn nicht gar ein Ur-Vorbild hiesiger Kneip- und Freundschaftsverhältnisse. Es ist ein abenteuerlicher Scherz, den aber kein unzartes Wort vergiftet. Naiv und feierlich, weihevoll sogar muthet dieser Todten- tanzhumor

an. Nur ein echter Freund kann Einen so in den Himmel versetzen. Ludwig Speidel hat der kleinen Sammlung ein Charakterbild Heinrich Natter's vorangeschickt. Er baut ihn aus dem Gedächtnisse wieder auf, daß man wirklich „an seinen Tod nicht recht glauben kann". So einfach und ganz steht er vor uns, wie nur ein Einfacher und Ganzer bildet. Wir möchten hier nicht eigens loben; vielleicht aber dürfen wir sagen: Speidel verliert keineswegs neben Natter. In dieser Zusammenstellung erkennt man so recht, wie nahe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 10
Date: 25.09.1898
Physical description: 10
in der Kuchl, unten auf. und de sein schwarz. Die Nacht ist a schwarz und der Tag ist golden." Leise stand sie auf und schlich um sich tastend durch das Stübchen. Mitten in den durch das Fensterchen hereinfluthenden Sonnen strahlen blieb sie stehen und wendete bte trüben, armen Augen dem Glanze entgegen. „O goldener Tag, o du schöner goldener Tag," jubelte sie und streckte beide Aermchen aus, der Sonne zu. „Am Himmel ist alles von Gold und weißt Du." sagte sie zur Dame gewendet, „den lieben Herrgott

im Himmel, den kenn i a schon. Wenn er zornig ist im Sommer, o da brummelt (brummt) er und die Leut' sagen, dös sei der Donner. Und einmal Hab' i den lreben Gott singen g'hört, drunt' in der Stadt, der Vater hat mi mitg'nommen, da ist a große Kirche. Die ist so groß, wie a Berg, weil die Glocken de auf'n Thurm läuten, klingen, wie von an Berg aber. Und in der Kirche hat der liebe Gott g'sungen. Weißt, wenn der Hans Zither spült, ist's freili schön. Aber selb ist, wi. a Mucken. Wenn der liebe Gott

und wie hoch hiefür etwa die Preise wären, da hatte Meister Fritz einen besonders guten Tag und lud den öconomischen Alpenfahrer mit der süßesten Miene ein, gefälligst „Ich bin eine Mutter, m"in liebes K>nd", sagte die Dame mit bebender Stimme, „und habe nur d.n einen Wunsch, daß meine Enkel ein so reines und reiches Gemüth vom Himmel geschenkt bekommen, wie Du es hast. Doch sag einmal, möchtest Du nicht sehen? Die Welt, die Sonne, den Himmel! Möchtest Du nickt einmal den Vater und die Mutter sehen. Bruder

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 16.07.1891
Physical description: 6
an, um in der nächsten AkIpause eintreten zu können und dann begann der letzte Tag auf der Bühne. Der Maler sollte, um in den Himmel einzutreten, eine Treppe hinansieigen, die er selbst gemalt hatte, aber an der keine Menschenseele hinaufkricchen konnte, weil gegen die Perspective arg gesündigt war. Alle Pflanzen so ist die Ruhe Europas für lange Zeit gesichert. Wilhelm II. hat noch nicht vollständig seine Wahl zwischen dem Ideal Friedrich II. und demjenigen Marc-Aurei'S getroffen; allein in London neigte

hatte, wohin sie nicht gehörten, sollte der arme Mensch an die richtige Stelle bringen und das, bevor der Hahn zu krähen begann, wenn ihn daran liege, in den Himmel zu kommen." „Herr Fabian sollte nur selbst sehen, wie er in den Himmel kommt", sagte die Cousine; „was er aber nun über die Mitglieder im Lustspiel, in der Tragödie, im Ballet und in der Oper vorgebracht hat, das ist das Schwärzeste und Boshafteste, was Herr Fabian erfinden konnte. Nein, in der Thal er verdiente es nicht, auf den Schnürboden

zu kommen. Ich mag feine Worte nicht in den Mund nehmen. Es fei Alles nicdergeschrieben, sagte er, und eS werde im Druck erscheinen, wenn er todt und begraben sei; denn er wolle doch wenigstens mit heilen Gliedern in das Grab hinabsteigen." Die Cousine hatte einmal große Angst in ihrem Tempel, dem Theater, ausgestanden. An einem Winlertage, wo man kaum zwei Stun den Tag hat und der Himmel grau sich färbt, war es eisig kalt und auf der Straße herrschte Schnee, gestöber; aber die Cousine mußte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 05.05.1897
Physical description: 6
, aber er zieht Eva an sich und küßt sie. Dann treten sie zusammen auf den Balkon in daS Licht deS Frühlingstages, und hier werden ihnen die Seelen so weit und frei, und sie senden ein fromme-Gebet für so viel Glück zum reinen, wolkenlosen Himmel. Die Sonne scheint noch über die Häuser hinweg und gießt eine helle Lichtflnth in die Straße, die sich scheinbar endlos dehnt in eine klare Ferne. Alle Linien treten fein und deutlich hervor, wie zierliche Arabesken zeichnen die Gitter, die Wetterfahnen

, die Etsenblumen auf den Giebeln der Häuser sich auf dem durchsichtigen Himmel ab, und au- den laugen Strei fen der Vorgärten leuchtet und duftet da» blumen- über'äete Frühlingsgrün empor. Ganz in der Weite verlieren die Häuser das Körperhafte und stehen da. wie aus einem goldenen Dunst gewoben, die luftigen Bauten einer Zauberstadt. Und mit der Fluth von Licht, die in das Unendliche htneinzu- strömen scheint, mischen sich die Wogen von Blüthen- duft, den die erwachte, neubefruchtete Erde empor sendet

, — Du mußt mir bleiben, hörst Du eS, Eva, immer, immer —" „So lange Gott es will," sagte sie innig und de- müthig, aber mit dem milden Lichte der Hoffnung in ihren Augen. Boysen verstummt, und sein Gesicht wird ernst. Dann schaut er schweigend zum Himmel empor, zu diesem reinen, unermeßlichen, von einem verheißungs vollen Lichte so ganz erfüllten Himmel, in den die Blicke sich versenken können, ohne eine Grenze zu finden, und leise kommen die Worte von seinen Lippen: „Er möge uns gnädig sein!" Ende.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 17.08.1889
Physical description: 6
, ihrer Wirtin, Rücksprache nehmen, um Jemanden zu finden, der den Verkauf ihres Häuschens übernahm, und dann sogleich Arbeit suchen. Sie durfte nicht zögern. Wann würde Paul noch mitverdienen können? Es 'war eine helle Nacht, aber in dem engen Stüb chen mit der Aussicht auf den Hofraum sah man wenig davon, und Anna hätte doch so gern einmal zu dem klaren Himmel aufgeblickt. Sie that es oft, als sie noch in ihrem Häuschen und im Fischerdorfe war, und sie hatte immer einen seltsamen Trost darin gefunden

, als ob die funkelnden Sterne mit ihrem Glanz ihr den selben ins Herz gegossen hätten. Und das war auch der Fall gewesen; der Himmel mit seinen Sternen breitete sich über alle Menschen und schloss sie nicht aus. Der sicht von den Mitgliedern des hochwürdigsten Epis kopats im hohen Herrenhaus, sowie von den übrigen konservativen Mitgliedern desselben, dass sie aus eigener Initiative ein konfessionelles Schulgesetz bean tragen und beschließen werden, welches den Ansprüchen der Katholiken entsprechen wird. Die „Köln

. Der Himmel war stark um wölkt; wiederholt regnete es und nachmittags gieng ein starkes Gewitter nieder. In Spandau fand zu Ehren des Kaisers Franz Josef ein Manöver statt, an welchem die Truppen der Garnisonen von Berlin, Spandau und Potsdam theilnahmen. Nachdem die Truppen ihre Stellungen eingenommen hatten, lan dete der Dampfer, welcher die beiden Kaiser brachte, in Gatow. Um 9 Uhr begannen die Uebungen damit, dass die gegen Spandau heranrückenden Trup pen angegriffen wurden. Der Kommandant

des selben auch nicht eine Spur von Rauch erkennen. Kaiser Franz Josef begleitete die Uebungen mit sicht lichem Interesse, und zollte der musterhaften Haltung armen, einsamen Anna Bergen war das ein freundlicher I Gedanke. Hier sah sie den Himmel nicht, sondern blickte in eine undurchdringliche Finsternis, und seufzend wandte sie sich ab, um im Schlafe Vergeffeuheit zu suchen. Ihre körperliche Ermattung gewann auch endlich den Sieg, aber sie halte noch nicht lange gelegen, als ein schmerzvolles Stöhnen

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