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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 7 of 12
Date: 10.11.1903
Physical description: 12
er ihm unangenehm, so daß er im Winter am Fenster nicht mehr arbei ten mochte; ja einigemale trug er bei der Eisen bahnfahrt in der Nacht einen Schnupfen davon, wo Mitreisende es ohne offenes Fenster nicht aus- halten konnten. Das offene Fenster spielt auch in der Wohnung eine große Rolle. Für viele müssen die^Fenster des Schlafzimmers dauern, Sommer und Winter, geöffnet sein, wodurch im Winter nur unbehaglich kalte, an heißen Sommertagen ebenso unangenehm warme Schlafräume entstehen. Auch für die Nacht

werden offene Fenster bei Schlafstuben oft empfoh len; manche, die von Jugend an daran gewöhnt sind, fühlen sich auch in höherem Alter dabei wohl; andere aber, die erst in mittleren Jahren damit beginnen, holen sich eine Erkältung. So konnte ein älterer Militär ein offenes Fenster nicht ver tragen, während das Schlafen im Freien, beim Mannöver, ihn nicht empfindlich berührt hatte; in all diesen Fällen spielt eben die körperliche Kon stitution, das Alter, die Gewohnheit, eine große Rolle

. Man kann nicht generalisieren und von dem eigenen Empfinden und Bekommen ans andere schließen und diesen empfehlen, eine Sache zu tun oder zu lassen. Die offenen Fenster überhaupt spielen nament lich bei den Engländern eine große Rolle. Auch unter Deutschen gibt es Fanatiker der offenen Fenster. Sie glauben, auch bei höchster Sommer temperatur frische Luft durch das Fenster nötig zu haben und bringen dadurch die Stubentemperatur, mitunter ein ganzes Haus, wenn sich das offene Fenster auch auf die Gänge erstreckt

, in unbehag lich hohe Temperatur, die um 3 bis 5 Grad die jenige übertreffen kann, welche sich bei geschlossenen Fenstern bilden würde. Die Fenster sollten im heißen Sommer nur nachts geöffnet werden, wo die Temperatur der äußeren Lust um 8 bis 10 Grad unter die höchste des Tages sinkt; sobald am Tage das Thermometer über die Zimmertemperatur steigt, sollten sie geschlossen werden und bis spät abends bleiben. Die Wirhmg der Sonnenstrahlen läßt sich nur durch äußere Vorhänge oder Jalou sien unterdrücken

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 10.08.1904
Physical description: 8
darüber, wir werden unendlich glücklich werden." „O, mehr als das!" rief er begeistert. „Mich wundert nur das eine, daß ich so lange scl^wanken konnte, einem sicheren Glück, eine mögliche Karriere, einer Chimäre zu opfern." Bei offenem Fenster. „Nein, ich werde so bald nicket wieder den Versuch machen, meiner Frau einen Streich zu spielen. Ich habe an dem einen Male vollständig genug," begann Herr Peter pendelbach, als er sich abends am Stammtisch niedergelassen und bedächtig ein Glas Bier

ausgetrunken hatte. „Die Sache war nämlich so. Sie müssen wissen, meine Frau hat die Gewohnheit, nachts bei offenem Fenster zu schlafen. Und da ich gewöhnlich später zu Bett gehe, als sie, so wünscht sie immer, daß ich das Fenster öffne. Zuweilen vergesse ich das aber und dann gibt es jedes mal einen großen Krach. Sehr oft weckt sie mich mitten in der I Nacht und befiehlt mir, nachzusehen, ab das Fenster geäffner ist, und wenn ich nicht gleich aufstehs. so poltert und nörgelt sie bis in den Hellen Tag

. Letzte Nacht hatte ich mir nun vorge nommen, ihr einen ordentlichen Schreck einzujagen. Ich hatte einen schweren pack alter Zeitungen zu einem großen Bündel zusammengebunden und abends rieben das Fenster gelegt. Sie war fest im Schlafe und hatte mich nicht gehört. Dann öffnete ich das Fenster ein wenig und kroch ins Bett. Etwas nach Ulitternacht gab meine Frau mir einen derben Rippenstoß und sagte: ,, „Peter, ich bin fest überzeugt. Du hast wieder mal das Fenster nicht geöffnet, es ist hier im Zimmer

so heiß wie in einem Backofen. Steh' mal sofort auf und sieh nach."" - Ich stehe also auf, gehe Arm Fenster und hebe das schwere Bündel Zeitungen so hoch wie ich kann. Dann stoße ich einen lauten Angstschrei aus und werfe das Bündel durch Fenster auf das Pflaster. Es schlug mit einem dumpfen Knall auf. Ich versteckte mich hinter dem Vorhang, um die weitere Ent wickelung der Dinge abzuwarten. Das Zimmer war stockdunkel, und ich konnte meine Frau nicht sehen, aber ich merkte, wie sie sich im Bett

aufrichete und einen Augenblick horchte. Dann fing sie an zu sprechen: „ „Armer alter Peter!" sagte sie. „Da ist er wahrhaftig in seinem zerrissenen Nachthemde zum Fenster hinausgefallen. Das wird ein schönes Schuspiel werden, wenn die Nachbarn ihn morgen früh finden."" Dann legte sie sich wieder und schlief ruhig weiter.- Ich blieb ganz geknickt einige Minuten stehen und kroch dann leise ins Bett. Aber einen Streich spiele ich meiner Frau nie wieder. In meinem Leben nicht wieder. Ganz gewiß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 21.11.1893
Physical description: 6
zu müssen. lieber den Bestand des Ge- treideaufschloges mußte in letzter-Linie das Landes interesse Tirols, der Vortheil Oesterreichs entscheiden. Nie aber hätten wir erwartet, daß über Bestand oder Aufhebung dieser in Zeiten schwerer Noth eingeführten Abgabe der magyarische Chan- Schauergeschichten, die früher wiederholt in einigen Blättern auftauchten, um die Leser durch den Be richt von angeblichem plötzlichem Blindwerden von Personen, die bei offenem Fenster geschlafen haben sollen, und ähnliche

Sensationsmeldungen bange zu machen, sich noch stets bei genauerem Nachforschen als plumpe Erfindungen herausgestellt haben. Man soll sich aber bei dem Schlafen bei ge öffneten Fenstern allerdings nach der Jahreszeit, wie nach der Individualität der betreffenden Personen richten. Dementsprechend mache man in der warmen Jahreszeit beide Fensterflügel oder auch unbesorgt mehrere in einer Reihe liegende Fenster auf, im Winter dagegen nur einen Flügel, um dieOeffnung bei steigender Kälte bis auf einen fingerbreiten

Spalt zu verringern. Dabei soll sich das offene Fenster nicht in der unmittelbaren Nähe des Bettes be finden, sondern es muß eine Strecke vom Fußende desselben entfernt liegen. Kann man dieser Be dingung im Schlafzimmer selbst nicht genügen, so öffne man bloß dessen Thür recht weit und lasse dann aber in dem Nebenraume sämmtliche Fenster geöffnet. Gegenüber liegende Fenster sollen im Schlaf zimmer nicht geöffnet werden, so lange die Betten besetzt sind, damit kein Durchzug entsteht; ist es windig

, so verhänge man vorsichtshalber das ge öffnete Fenster noch mit einem leichten Vorhang. Man kann sich auch damit helfen, daß man nur die Oberlichter öffnet. Wer gegen Kälte empfindlich ist oder an Rheu matismus u. s. w. leidet, wird wohlthun, wenn er im Winter einige Zeit vor dem Aufstehen in seinem Schlafzimmer einheizen und dann das Fenster schließen läßt, um sich erst zu waschen und anzu- kteiden, wenn eine entsprechend warme Temperatur vinismus, Reichstag und Ministerium — Ungarns verfügen könnten

, wenn es hinterher au ch noch vorhanden ist. Natürlich ist das nicht nöthig, wenn man für diesm Zweck ein anstoßendes Zimmer zur Verfügung hat, in dem man Heizen läßt. Nebenbei bemerkt, ergibt sich eine überaus energische Venti lation, wenn man bei geheiztem Ofen eine Zeit lang die Fenster öffnet, — eine Wohlthat, von der man zur Winterszeit auch während des Tages genügend oft Gebrauch machen sollte, namentlich in Räumen, die einer größeren Anzahl von Personen als Auf enthalt dienen. Wo Doppelfenster vorhanden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 10
Date: 11.10.1891
Physical description: 10
wird doch ein Bischen schwierig werden, denn ich bin nicht allein. In unseren Parterre zimmern wohnt auch Mama, die es sehr sonderbar fände, wenn Sie, ein Fremder, zu mir kämen.* Das Dunkel begann sich schon über die Stadt zu breiten. Ich schmiegte mich ganz eng an da- von mir bereits bezwungene Wesen und flüsterte, indem ich ihre Hand ergriff: „Mama darf auch nichts wissen. Gar nicht-. Hören Sie doch!" „Reden Sie!" „Wenn Alles im Hause schläft, gehe ich an Ihr Fenster und klopfe an die Scheiben. Dann öffnen

bei mir ist und hinaussieht. Ich muß aufmerksam werden und wenn Jemand bei mir ist, ihn entfernen können." Entzückt küßte ich ihre Hand ..." . . . Das selbstzufriedene Mitglied de- Clubs der Privatbcamten schwieg und blickte triumphtrend umher. Die Gesellschaft war frappirt, aber auch neu gierig. Der neugierigste wagte eine Frage. „Du hast geklopft?" „Ich habe geklopft." „Das Fenster wurde geöffnet?* „Wurde geöffnet." „Und . . . ?* „Nichts weiter. Ich bin zu sehr Cavalier, um in solchen Dingen auch das zu erzählen

, daß Jemand an mein Fenster klopfte. Neugierig, wer das sein konnte, stand ich auf und ging zum Fenster. Ich öffnete eS, sah hin aus, sah aber Niemanden. Ich dachte, daß mich ein frecher Bursch ärgern wollte, schloß das Fenster und legte mich wieder nieder." „Das ist das Ganze?" „Nur abwarten! — Kaum war ich im Bett, ließ sich das Pochen wieder hören. Und jetzt zwei mal. DaS ärgerte mich, brachte mich in Wuth. Ich ging wieder zum Fenster, öffnete e- wieder, sich wieder hinaus und sah wieder Niemanden

. Ich war zum Zerspringen wüthend und begann zu ahnen, daß dieser verdammte Kerl mir die Nacht zugrunde richten wollte. Ich nahm wir vor, da- nicht zu dulden. Ich blieb beim Fenster stehen, bereit, e- beim nächsten Pochen rasch aufzureißeu. Kaum war ich ein paar Minuten da, als sich etwa- Schatten haftes vor das Fenster schlich und wieder daran zu klopfen anfing. Ein Augenblick und da- Feuster war offen, ein zweiter Augenblick und der Hut war dem Kerl vom Kopf heruntcrgeschlageu, ein dritter Augenblick und meine linke

Hand saß fest in seinen Haaren. Im vierten Augenblick sah ich ein über- müthig aussrhendes, verdammt erschrockene- Mode herrchen vor mir stehen, auf da- ich ohne Erbarme« losdrosch.* „Und wer war's denn?" „Irgend ein Reisender, der zur Nachbarin, der Bäckerin, steigen wollte und den diese — Ihr kennt ja das pfiffige, schelmische Weibchen! — an «ein Fenster gewiesen hatte, damit ich ihm in Vertretung ihre- verreisten Mannes eine Lektion gebe. Und da ist ehrlich geschehen. „kr."

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 10
Date: 21.02.1892
Physical description: 10
zum andern. Das eine Vögelchen gehörte Louisen, das andere Anna. Der erste Frühlingssonnenschein; man hatte das Fenster geöffnet und die beiden Vögelchen hüpften lustig herum, immer von dem einen Stengelchen zum andern, es waren deren nur zwei in dem kleinen Bogelhause. Aber die beid.n Piepmätze wußten es nicht anders und waren ganz zufrieden. Anna und Louise, die b iaen Schwestern, saßen am Fenster und nähten, die eine an der Maschine, die andere arbeitete nur mit der Hand. Die Matter kcchte indessen den Kaffee, sie sah

sie jetzt das Becker sche Lied „O wie wunderschön Ist die Frühlingszeit" Louise fiel mit der zweiten Stimme ein. Ihr Organ war ebenso schön, ihre Intonation ebenso rein. Aber auf einmal stockte sie: „Da — die Herren drüben — es waren die Beamten der Spar- j Die Mädchen easse, die ebenfalls ihre Fenster geöffnet hatten. —»auch Louise. Sie „Die Herren hören uns zu — sie sehen auch herüber." ' „Was liegt daran?" rief Anna und sie erhob noch machtvoller ihre Stimme. Louise schwieg und rückte etwas vom Fenster

ab. Drüben standen die jungen Herren am Fenster und äugelten herüber. Die Mutter kam mit dem C;ffee. Es war ein sehr dünner Cichoriencaffee mit groben, großen Semmeln dazu. „Kinder, macht doch daö Fenster zu, es zieht ja schändlich und, seht Ihr denn nicht, die Leute gucken herein." „Ja, sie guckten herein." Aergerlich schloß Anna das Fenster. Sie begriff nicht, warum man sich nicht einmal sollte angncken lassen. „J.tzt können die Mätzchen auch heraus." sagte Louise, den Käfig öffnend. Die Vögelchen

, dessen Ehrenmitglied ec war. (Ec hatte cirmil zu einer Sylvester-Tombola Cigarren geschenkt) Man brauchte zu dem Stiftungsfest Stimmen. ES würde auch ge tanzt werden Der Onkel und Vormund wollte Zeug zu zwei weißen Kleivern, Handschuhe und Seiden schleifen spendiren. Nähen und zurechtmachen mußten die Kinder selbst. waren außer sich vor Freude — hatten so selten ein Vergnügen. „Um Gotteswillen," sagte die Mutter, als der Onkel gegangen war, „ist das ein Qualm hier. Kinder macht doch noch das Fenster auf — unsere

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 02.06.1877
Physical description: 4
sich auf der nach dem Gebirge zu gelegenen Seite des Gebäudes. Der lange, mit den lebensgroßen Oelgemälden der Vorgänger Erwins von Merkenheim geschmückte Gang hatte nur zwei Fenster, von denen das eine gerade auf die nach der Villa Treffels führende Landstraße gieng. Im Begriffe, an die Thüre des Priors zu klopfen, warf Doktor Grün zufällig einen Blick durch dieses Fenster. Was er hier sah, war für ihm so überraschend, daß er die bereits gehobene Hand sinken ließ und an das Fenster trat. Auf der Chaussee rollte nämlich

. Sollte Jemand in der Villa plötzlich erkrankt sein? Aber wie käme man in einem solchen Falle dazu, den Bruder Augustin herüber zu schicken?" Der Doktor wartete beim Fenster, bis der Wagen in den Hof einsuhr und vor dem Haupteingange hielt. Der Novize war aufgestanden und schickte sich an, noch während der Fahrens über den Schlag weg zu steigen, ein Zeichen, daß er es sehr eilig hatte. „Bruder Augustin, was ist los?" rief der Doktor durch das Fenster hinab. Der Novize blickte mit verstörtem Gesichte empor

. Er gewahrte an dem einen Fenster den Doktor und an dem andern den Prior nebst Pater Eusebius, welche beide gleichfalls durch den heranrollen den Wagen an das Fenster gelockt worden waren. „Gott sei Dank, daß Sie da sind, Herr Doktor!" — rief Bruder Augustin, aus der Kalesche springend. — „Dem Herrn Ba ron ist ein schweres Unglück zugestoßen. Er ist in der Ruine ge- gestürzt und liegt jetzt bewußtlos in der Villa des Herrn Treffels."

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 10 of 16
Date: 18.01.1903
Physical description: 16
bis aus 2000 Gramm. Ein grö ßerer Teil des Wasserdampfes entweicht nun zwar aus den Räumen, irr denen wir uns auf hatten, aber immerhin bleibt doch, noch eine be trächtliche Menge zurück, und dieser Wasser damps ist es mm hauptsächlich, der das Ma- terial abgiebt, aus dein sich die Eisblumen aus bauen. Daß der Wasserdamps in der Tat die Vorbedingung für die Entstehung der Eisblumen ist, können wir erkennen, wenn wir die Fenster eines bewohnten Zimmers mit denjenigen eines unbewohnten vergleichen

ist, ge nügt die von außen eiu wirkende und die Fenster scheiben abkühlende Kälte gewöhnlich nicht, um den Wasserdamps, der sich an den kalten Fen sterscheiben niederschlägt, zil Eis gefrieren zu lassen. Es bildet sich dann nur jener seine Was sertröpfchenbeschlag, der sich über die Fenster scheibe wie ein grauer Schleier legt. Aber wenn die Wärmeausstrahlung der Heizungsanlagen uachläßt, dann ändert sich dieses Verhältnis. Je näher die Nacht dem. Morgen rückt, desto küh ler wird das Zimmer und desto mehr

, desto größer wird auch ihr Umfang, bis sie endlich nicht mehr au dem Puukt ihrer Entstehung haften können und nun, sich aus ihrem Wege mit anderen vereinigend, ans der Fensterscheibe hinabgleiten. Man kann diesen Vorgang sehr oft am Tage be obachten, wenn die Fenster, wie man sich aus- drückt, schwitzen. Ta sich das Hinabgleiten der Wasserkügelchen oftmals wiederholt, so staut sich das Wasser vermöge seines Zusammenhaltsbe strebens unten über dem Fensterrahmen an, und wenn nun die Kälte groß genug

ist, so entsteht hier eine stärkere. Eisschicht aus der Fenster scheibe. Aber das Störten Wachstum dieser Eis schicht dauert auch noch einige Zeit' au. Tenn anfänglich rollen noch von Zeit zu Zeit neue Wasserkügelchen nach unten, die sich- nun über die erste Eisschicht ansbreiten und hier wegen der kräftigen Abkühlung ebenfalls schnell ge frieren. Aber auch der Wasserdamps der Luft hilft zur Verstärkung des Eisblumenfußes mit. Denn auch er wird hier, wo die Eisbildung bereits Fuß gefaßt hat, schneller

und herabgleitenden Zufluß vergrößert, nur an Ort und Stelle vorfinden, sodaß pun hier die Eisblume in die feinsten und zartesten Nadeln und Spitzen ausstrahlt. Auch fci.e blätterartige Struktur der Eisblumen beruht auf dem Gesetze der Schwere. Wasser krystallisiert beim Erstarren hexagonal, also sechs eckig, und zwar in Nadeln und Blättchen. Tic Erstarrung des Wasserbeschlages am Fenster, so wie die spätere unmittelbare Umwandlung des abgekühlten .Wasserdampfes in Eis geht nun am Fenster von unten nach oben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 10
Date: 09.04.1893
Physical description: 10
er von den Passanten Stoß um Stoß, und jedesmal war er es, der aufs Tiefste erschrocken „Entschuldigen Sie freundlichst", stammelte, indeß die Eiligen schon zehn Schritte weiter waren. Endlich ermannte er sich und ging Wohnung suchen. In den breiten Hauptstraßen schreckten ihn die horrenden Preise. So war er in die Altstadt gekommen. Dort waren die Straßen eng, die Häuser altmodisch und hochgegiebelt. Das erinnerte ihn an die Heimath, ach, an die kleine gute Vaterstadt, wo man sich so schön in die Fenster gucken

und mit ihm von seiner Zukunft sprechen und auch von der ge meinsamen Vaterstadt und von seiner lieben, guten, einzigen Mutter Mit feuchten Augen vollendete Ewald den Brief. Dann trat er, fernab mit seinen Gedanken, ans Fenster. Was war das? O, das war reizend. Das gegenüberliegende nur um wenige Meter getrennte Haus hatte drei Stockwerke. Oben im dritten waren alle Fenster geöffnet und alle waren unten von blühenden Blumen umsäumt. Und jetzt dort am ersten . . . Ewald riß sein Fenster auf. Durch das knarrende Geräusch

der Fensterflügel aufmerksam gemacht, hob sich drüben das blonde Köpfchen und der Blick zweier blauer Augen traf ihn, einen Moment nur, aber scharf und durch dringend. Dann lächelte sie. Sie lächelte ganz deutlich. Ewald wurde es so heiß, daß er sich unter den brausenden Strahl der Gießkanne wünschte, die sein Gegenüber mit großer Andacht über die durstigen Blumen führte. Als das Geschäft am ersten Fenster beendet war, sah der blonde Kopf wieder herüber. Dann verschwand er, um am zweiten und dann am dritten

und vierten von Neuem aufzutauchen. Es dauerte nicht lange, so hatte Ewald wohlgezählte acht Blicke erhalten. Er schloß das Fenster, fuhr sich durch das dunkle Gelock, das ihm noch etwas kleinstädtisch und un weltmännisch bis auf den Rockkragen floß, dann ans Herz, das ihm wie ein Eisenhammer an die Rippen zu schlagen schien, und setzte sich aufs Sopha. Er hatte eine Empfindung, die genau jener glich, mit der er zu Hause als Fünfzehnjähriger die rsth- blonde Grete, mit sechszehn Jahren die schwarze Amanda

und mit siebzehn gar das Freifräulein vom benachbarten Rittergute zum ersten Male gesehen hatte. Dumnie Kinderspäße das! Jetzt war er groß, stärker und begnügte sich nicht mit Blicken. Er hat ja soviel von den Abenteuern gehört, die in der Hauptstadt sozusagen zwischen den Straßensteinen liegen. Man muß nur das rechte Auge dafür haben und sie aufheben, dann blüht Frauengunst und Ruhm aus den unscheinbaren Ritzen hervor. Er sprang wieder auf. Im nämlichen Augenblick, als er an's Fenster trat, zogen sich drüben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 29.01.1881
Physical description: 4
von 26'/,) gemacht werden. Der Abg. Dr. der zuckende Blitz wieder das Zimmer, und unter seinem geister haften Lichte erschien einen Moment ein bleiches, unheimliches Ge sicht am Fenster. Die Gräfin stieß einen lauten Schrei des Ent- setzeutz auS und sank zitternd auf daS Sopha zurück. Geängstigt blickte Emilie auf ihre Herrin, deren plötzlichen Schrecken fie sich nicht erklären konnte. Die Gräfin deutete, ängst lich zitternd, mit der Hand nach dem Fenster. „Cr ist hier — unser böser Dämon!" stöhnte

sie, daS von Augst entstellte bleiche Gesicht nach dem Fenster wendend. Emilie stand auf, nahm die Lampe, um nach dem Fenster zu gehen und der Gräfin zu beweisen, daß Niemand in der Nähe sei, doch konnte auch sie eine unbe stimmte Furcht nicht unterdrücken. Kaum war sie bis in die Mitte deS Zimmers gekommen, als eia leuchtender Blitz Emilien blendete und gleich darauf, unter krachendem Getöse eine Fenster scheibe zertrümmert io die Stube fiel, sodaß Emilie vor Schrecken die Lampe zur Erde fallen ließ

sind durch die im Abgeordnetenhaus ein- ijß/r Fortsetzung in der Beilage. "WM „Der Blitz hat daS Fenster zerschmettert. Ich hörte ganz deutlich einen harten Gegenstand zur Erde fallen." DaS Gewitter nahm zu, Blitz und Donner folgten Schlag auf Schlag, der Regen floß in Strömen und überfluthete Land und Wege. Emilie hatte, nachdem sie wieder Licht herbeigeschafft, die Fensterläden fest verschlossen und leuchtete dann im Zimmer umher. Als sie die Lampe vom Boden aufoahm, entdeckte sie neben den Scherben der Fensterscheibe

. Doch lesen Sie daS Schreiben, damit wir erkennen, was uns bedroht und was wir aufs Neue von ihm zu erwarten haben!" Die Gräfin sah unverwandt nach dem Fenster, währead Emilie daS Billet entfaltete und laS: (Fcrtsetzuog folgt.)

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 10
Date: 30.05.1897
Physical description: 10
gegen Mitter nacht — ein ungewöhnlicher Ton vernehmen. Es war, als hätte man vorsichtig ein Fenster geöffnet. Der Schlaflose horchte im Bette aufgerichtet. Richtig, da knarrte das Fenster wieder, ein leises, aber be deutungsvolles Hüsteln erklang, und gleich darauf ging auf der entgegengesetzten Seite ein zweites Fenster auf. Wer konnte das sein? Das Geräusch kam aus der Richtung des Damenbades und derbes gegenüberliegenden Lesesaales. Wer sollte um diese Stunde baden, wer lesen? Er sprang voll Neugier

aus dem Bette und trat an das Fenster. Durch die schräg liegenden Brettchen der Jalousie konnte er den Hofraum überblicken und sab an den Seitenflügeln im ersten Stock zur Rechten und zur Linken zwei Gestalten stehen, eine lichte, schlanke, am Fenster des Damenbades und eine dunkle, höhere an dem des Lesesaales. Mißtrauen und Eifersucht, zwei starke Factoren in seiner Natur, raunten ihm sofort zu: Das ist Deine an- gebetete Lili! Er war sehr kurzsichtig, aber das Goldhaar sah er im Mondschein doch glänzen

, die rehscheue, sanfte, leicht erröthende Lili mit den all zeit züchtig gesenkten Wimpern! Wer hätte das von ihr gedacht! Da warf sie noch obendrein ihrem nächtlichen Verehrer etwas zu. Zum Glück traf dieses Etwas nicht sein Ziel, sondern fiel in den Hof herab, und zwar dicht vor des Doctors Fenster. Oben ver schwanden die Gestalten vom Fenster... Der Glück liche kam wohl, das Herabgefallene zu holen, doch ehe er noch vorsichtig und leise den Hof betrat, hatte sich's der Doctor durch einen kühnen Griff

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 14 of 16
Date: 13.08.1904
Physical description: 16
, als daß sie versuchen durften,' hier durchzu kommen. Lautlos gingen sie daher weiter, um ein Haus zu firrden, Das Den Anscheru eeioccfte, alä ob es unbe» wohnt wäre. Nach ungefähr hundertfünfzig Schritten kamen sie an ein enges Gäßchen, das zwischen zwei Gärten hinführre. Sie nahmen diesen Weg, und bald kamen sie auf einen von Bäumen rrmgeberren Platz, auf den die rückwärtigen Fenster der Straße, die sie eben verlassen hatten, mündeten. Vorsichtig bewegten sie sich weiter, bis sie an die Mauer des leeren Hauses

verschlossen und verriegelt, doch als sie ein werrig rveiter krochen, sahen sie einen Licht- schim irrer über ein blühendes Gesträuch fallerr, das am Rande des Pfades wucherte, und zu ihrer großen Er- leichterung entdeckten sie ein Fenster, welches offen stand urrd durch dessen Bambusrohrjalousien das Licht kam. Drrrch die Spalten konnte man alles ganz deutlich sehen und hören. Charters trat zuerst näher und blickte hirrein, urrd Anson sah, wie er zusammenfuhr und zurücktaumelte. „Er ist drinnen

," flüsterte Charters, „und auch die Opale — oder wenigstens ein Teil davon. Rasch! schauen Sie hinein, aber keinen Laut!" 19. Kapitel. Anson schritt zum Fenster, kauerte sich im Grase nieder und ließ seine Blicke durch das Zimmer gleiten. Die Leute drinnen schienen ihrn so rrahe zu sein, daß er glaubte, sie müßten sein schweres Atmen hören. Bald aber sahen die Lauscher, daß die im Hause versammelten Personen mit ihren eigenen Angelegenheiten zu beschäftigt waren, als daß sie die Vorgänge vor dem Fenster

hätten bemerken können. Es war ein großes Zimmer — größer, als man es nach dem Aeußeren des Bungalows vermutet hätte. Der Raum war von einer Lampe, die von der Decke herabhing, schwach beleuchtet, und der manigfach gefärbte Glasschirm warf unheimliche Lichter auf die Umgebung. Die Wände waren mit indischem und persischem Zeug drapiert und mit blitzenden Waffen, Messingtand von Benares und grinsenden Götzen überladen. In einen seltsamgeformten Stuhle aus Ebenholz, seitwärts vom Fenster, saß Durand

die Sonne des Pfingstmorgens in sein Fenster and mit ganz besonderer Sorgfalt machte Perr Pans Vornemann feine Sonntagstoilette. Mannhaft und ftattlzaft, wenn auch vielleicht etwas altinodisch anzuschauen, ging er eine Stunde später zu den Damen Valdenius hinauf, um Fräulein Martha zu dem bewußten Spaziergange einznladen. Da sie durch ihre Mutter bereits darauf vorbereitet worden war, brauchte sie ihn nicht lange auf die Beendigung ihres Anzuges warten zu lassen, und er meinte nie zuvor

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 18.12.1896
Physical description: 8
1895 — erfuhr ich, daß der Inhalt des zweiten Paquets, welches Dr. Fränkl in Gegenwart eines Notars öffnete, Briefe deS Kronprinzen Rudolf gewesen seien und daß Dr. Fränkl, ohne mich oder meinen Rechtsvertreter zu verständigen, dieselben Sr. Majestät in Privataudienz hinaus, sah aber Niemanden. Ich dachte, daß mich ein frecher Bursch ärgern wollte, schloß das Fenster und legte mich wieder nieder." „Dar ist das Ganze?" „Nur abwarten! — Kaum war ich im Bett, ließ sich das Pochen wieder hören

. Und jetzt zwei mal. Das ärgerte mich, brachte mich in Wuth. Ich ging wieder zum Fenster, öffnete es wieder, sah wieder hinaus und sah wieder Niemanden. Ich war zum Zerspringen wüthend und begann zu ahnen, daß dieser verdammte Kerl mir die Nacht zu Grunde richten wollte. Ich nahm mir vor, ^ das nicht zu dulden. Ich blieb beim Fenster stehen, bereit, es beim nächsten Pochen ra^ch aufzureißen. Kaum war ich ein paar Minuten da, als sich etwas Schatten haftes vor das Fenster schlich und wieder daran zu klopfen

anfing. Ein Augenblick und das Fenster war offen, ein zweiter Augenblick und der Hut war dem Kerl vom Kopf heruntergeschlagen, ein dritter Augenblick und meine linke Hand saß fest in seinen Haaren. Im vierten Augenblick, sah ich ein übermüthig aussehendes, verdammt erschrockenes Mode herrchen vor mir stehen, auf das ich ohne Erbarmen losdrosch." „Und wer war's denn?" „Irgend ein Reisender, der zur Nachbarin, der Bäckin, steigen wollte, und den diese — Ihr kennt ja da- pfiffige, schelmische Weibchen

! — an mein Fenster gewiesen hatte, damit ich ihm in Vertretung ihres verreisten ManneS eine Lection gebe. Und das ist ehrlich geschehen übergeben und hiefür mit einem werthvollen Brillant ring belohnt worden sei. Ich selbst war schon im April dieses Jahres, also bevor selbst Jemand vom Inhalte deS Paquetes eine Ahnung hatte, engagirtes Mitglied der Budapester kgl. Oper, mit welcher ich schon seit Jahren in Unterhandlungen stand, deren Abschluß eben durch meine Verheirathung vereitelt wurde. Sie sehen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 14.06.1892
Physical description: 8
unerklärliche Erscheinung im Getriebe des Stadt- und Gemeindelebens ist die Unsitte, die Tisch- und Staubtücher, sowie die Bett vorleger zum Fenster hinaus auf das Trottoir auszu- schütteln. Diese Gepflogenheit, die schon einmal an dieser Stelle Erwähnung fand, wird gegenwärtig wieder schwunghaft betrieben, so daß es an den Vor mittagsstunden gar nicht rathsam erscheint, auf den Trottoirs zu gehen, wenn man nicht Gefahr laufen will, seine Uniform oder das bürgerliche Gewand zum Ziel- und Sammelpunkte

von allerlei Abfällen und Staub erwählt zu sehen. Es sind zwar in der: meisten Häusern beider Gemeinden von den Hausherrn soge nannte Hausordnungen in: Treppentracte angebracht, in denen unter Andern: anch zu lesen ist, daß das Ausschütteln der Tücher zum Fenster hinaus verboten ist; es wäre wünschenswerth, wenn die betreffenden Hausherrn auch ihrerseits auf die strenge Ein haltung dieses Verbotes seitens der Miethparteien > dringen würden. Ein polizeiliches Verbot existirt auch, soll aber auch angetvendet

, wo „sie" wohnte. Er saß stundenlang am Fenster, um zu beobachten, wann sie ausging. Denn er wollte einmal, ein einziges Mal mit ihr sprechen. Sie ging Nachmittags spazieren, aber immer am Arm ihres Mannes. Täglich lauerte er am Fenster, um das Paar zu sehen. Aus ihrer Haltung, aus der Art, wie sie mit einander sprachen, combinirte er alles Mögliche. Und mit einer wollüstigen Selbst gefälligkeit genoß er gleichsam den wühlenden Schmerz, sie am Arme des Änderen, des Verhaßten, zu sehen. Bisweilen nannte

er sich selbst „Ritter Toggen- burg" und hieß sich einen Thoren. „Und so saß er viele Tage, saß viel Jahre lang," wiederholte er sich, wenn er so an seinem Fenster wartete. Aber er konnte es doch nicht unterlassen, es war eine nervöse Unruhe in ihm. Wenn er nach mittags nicht am Fenster war, so dünkte ihn, er hätte etwas versäumt. Ein oder das andere Mal begegnete er dem schönen Weibe allein in der Straße. Aber einmal erwiderte sie seinen Gruß so kalt, daß er nicht wagte, sie anzureden. Das andere Mal besah

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 12
Date: 13.11.1892
Physical description: 12
Rechnung getragen, daß bei Benützung einer Fläche von über 5 Raum meter beziehungsweise 5 Currentmeter bis 30 Meter eine Ermäßigung der normalen Platzmiethe um 20 pCt. gewährt wird. Bei Inanspruchnahme einer Fläche über 30 Raum- bezw. laufende Meter wird ein Nach laß von 30 pCt. gewährt. Da bezüglich der Platz- auf dem Lager wie ein Wahnsinniger und schrie nach seinem heißgeliebten Weib. Nachts bellten die Hunde wüthend und als Zlata das kleine Fenster öffnete, lag eine dunkle Gestalt unten

auf dem Rasen. Ihr Name wurde von einer heiseren Stimme ge flüstert und sie schlug zitternd das Fenster zu. Und alle Nacht, alle Nacht hörte sie ihn vor ihrem Fenster jammern und schluchzen und beim Morgen grauen erst verschwinden. „Milo," sagte sie in ihrer Herzensangst zu ihrem Bruder, „der Glisko schleicht jede Nacht um unser Haus!" Milo lachte. „Wir wollen ihn heilen," grinste er. Und am Abend, als der Arme wie ein Schatten um's Haus glitt, packten ihn vier rohe Fäuste und aus Wunden blutend, schleppte

in Flammen, ehe die drinnen es in ihrem Liebes- rausch gewahrten. Die junge Frau fuhr zum Fenster, um es aufzureißen, um in dem heißen, schweren Rauch, der Stube und Kammer füllte, nicht zu er sticken. Unisonst. Thür und Fenster waren ver rammelt und verbunden. Vergebens war alle Ver zweiflung, vergeblich alles Toben, Schreien und Schütteln. Laden und Thüren hielten fest wie Eisen. Immer höher prasselten die Flammen auf, die gellenden Rufe wurden zu stöhnendem Wimmern. Eines der Fenster war aufgesprungen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 09.10.1891
Physical description: 8
er nun plötz lich ^ seinem Käfig aufwärts, und mich austhend, rief er: „Poveretto! Poveretto! Povsretto!" „Ja hätte der Graf nicht dieses Fenster zu schlie ßen vergessen, so hätte der Arme verhungern müssen," meinte die Kleine, „denn die Schlüsseln der Thüren hat er mit sich genommen, die liegen auch auf dem Meeresgründe." „Gewiß, das war ein Glück," sagte ich. „Doch, wenn Du Dich nicht des Papagei's angenommen hättest, würde er dennoch, trotzdem das Fenster offen war, verhungert sein." „Ja, ja," sagte

. Sie wollte auch nicht, daß ich ihm Futter bringen sollte, sie meinte das Haus sei verflucht, ich dürfe es nicht betreten. Ich gieng aber doch zu dem Papagei hinein, obwohl ich mich fürch tete, und bringe ihm nun jeden Tag einige Male etwas zu naschen, dann auch Wasser und des Abend lehne ich immer daS Fenster zu, damit er nicht zu kalt hat." „Marietta! Marietta!" erscholl da eine kräftige, weibliche Stimme vom Berge herab. Die Kleine hörte den Ruf nicht in den Salon hinein, doch da ich dachte, es werde ihr gelten, frug .ich schnell

: „Du heißt wohl Marietta?" „Ja, Marietta," sagte sie. „Nun, eö ruft Dich wer, wahrscheinlich Deine Mutter." „So? die Mutter ruft mich", stieß sie voll Angst hervor und mit Blitzesschnelle sprang sie vom Boden auf das Sopha, das unter dem Fenster stand und von diesem aufs Fenster. „Gott, Gott, die Mutter darf nicht wissen, daß ich bei meinem Papagei bin, sie darf es nicht wissen, sie schlägt mich sonst", rief sie und ganz vergessend das Fenster anzulehnen, flog sie durch den Gartcn an die Stelle der Mauer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 03.12.1897
Physical description: 6
. 4. Anträge und Anregungen Akad. Verein der Medici n er Freitag, den 3. December, Vortragsabend. Thema: „Der physiologische Unterschied zwischen Thier und Pflanze. Ort: Bierwastl. Zeit: halb 9 Uhr abends. Lmffe in Prag. Prag, 1. December. Heute um 9 Uhr früh sammelten fich Hunderte von Personen vor dem Baron Aehrenthal'schen Palais und begannen ein Zerstörungswerk. Faustgroße Steine flogen durch die Fenster in das Innere des Gebäudes, beschädigten die Einrichlung und zertrümmerten zahl reiche Kunst

flogen Steine in Mafien und verwundeten sie. Da zwischen tönten die Rufe: „Nieder mit den Deutschen! Nieder mit den Juden!" Auf die jüdische Bevölkerung war es namentlich in der Stadt Weinberge abgesehen, wo zahlreichen Geschäftsleuten die Fenster eingeschlagen wurden. Um halb 3 Uhr nachmittags rückte Infanterie über die ganze Breite des Wenzelsplatzes und säuberte denselben von den fich ansammelnden und fortwährend exeedirenden Mafien. Aus der Stadt Weinberge kommen Meldungen über grobe Exceffe

das Militär auf die die Patonenfabrik attaquirende Volksmenge, zwei Personen wurden getödtet. Gegen 11 Uhr trat Ruhe ein, worauf der größte Theil der Truppen zurückgezogen wurde. Es wurde eine Nachtwache organifirt. Sämtliche Institute der deutschen Universität in der Krankenhausgasse, das chemische, anatomische und pathologische Institut, haben ihre Fensterscheiben ein gebüßt. Ebenso find die Fenster der deutschen evan gelischen Schule und des Gymnasiums in der Stephans gaffe zertrümmert. Gegen 11 Uhr

, die bei den Demonstrationen am Freitag und Samstag ver letzt wurden. (Exceffe in Pilsen.) Man meldet aus Pilsen, 1. Dec.: In Folge der gestrigen Ansammlungen werden heute die deutschen Gebäude bewacht. Eine circa 3000 Köpfe zählende Menge sammelte fich vor dem Rathhause an, nationale Lieder singend, und schlug in der deutschen Turnhalle die Fenster ein, worauf sie mit blanker Waffe zerstreut wurde. Ein Steinwerfer wurde verwundet. Die Menge zog vor das Rathhaus und schlug, da sie die Fretlaflung der Verhafteten

nicht erreichte, die Fenster des RathhauseS ein. Auch in anderen Gebäuden wurden Fenster zer trümmert. (Theater-Demonstration.) Aus Buda pest meldet man vom 1. December: Bei der gestrigen sPremißre von „Geisha" im ungarischen National theater ries der Theehausbefitzer, als er von zwei Polizisten hinausgetragen wird, dem Polizeiminister zu: „Pfui, Abrahamowicz! Sind wir denn in Oester reich?" (Stürmischer demonstrativer Beifall, welcher minutenlang dauerte.) (Die Affaire Dreyfu s-Esterha zy.) Man meldet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 08.01.1904
Physical description: 8
Fenster! wel ches gehört denn zu dem Zimmer?" „Lins, zwei, drei, das dritte, ja das dritte ist's; das zweite, das ist »»»eins, jawohl, da das, das dritte ist's!" Zn kaum einer Minute hörte man das Rlirren zerschlagener Scheiben, und mit der qualmenden pechfackel in der Pand stieg ein breitschultriger, großer Feuerwehrmann durch die Geffnung in das Zimmer. Linen Augenblick blieb er wie gebannt vor dem Bilde stehen, das sich seine»» verwunderten Augen darbot. Lin junges Mädchen mit aufgelösten blonden

, und mit wenigen Worten fetzte er ihr die Lage auseinander, in der j sie sich eben befand. Dann wandte er sich dem Fenster zu und pfisf ein Signal. Lin Tau sauste gleich darauf zischend hinunter, und schon nach wenigen Minuten zog er einen Schlauch herauf. ! Neben dem Zimmer begann es inzwischen unheimlich zu k»»istcri», und als der junge Feuerwehrmann die Tür zum Flur aufstieß, drangen bereits dicke Rauchschwadei» ihnen entgegei», so daß er sofort die Tür wieder schloß und dem Fenster zueilte. Ouietschend sll

zog, stand sie am Fenster »»nd nickte ihm errötend ;»», wenn er fröhlich lallte,»d, mit dem Put schwenkend, ihr einen Gruß zurvinkte. Da kam die Zeit heran, daß er Soldat werden mußte. Noch am Abend, ehe er fort mußte, traf er sie drunten an» Bach, und der Moi»d beschiel» eii» gar glückliches paar. Als er aber »»ach seiner Dienstzeit heimkehrte und mit dem Sträußchen am Put mit einigen anderen Reservisten an des Pfarrers Wohnung vorbeikan», da schaute ein ganz anderes Mäd chen zun» Fenster heraus

, die Pferde waren abgeschirrt, die wagen, Spritzen und Leitern geputzt, und nun saßen die wehr»»än»»er pla»»dernd ii» ihrem Wachlokal. Permann, so hieß der j»»nge Feuerrvehrman»», der bei dem Brande das Mädchen gerettet hatte, saß still in einem Winkel. . Lr halte sich einen Stuhl an eines der Fenster gezogen und brütete, seinen Ropf in die rechte Pand gestützt, vor sich h>». Die Ablösung kam, und er ging heim. — — — Ls war Frühling geworden, »»nd da es Sonntag war, so schlenderte er später

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 7 of 8
Date: 18.08.1904
Physical description: 8
nach einem erfrischenden Mor genspaziergang die Stunden der größten Hitze zu Hause zu verbringen, macht man um 12 Uhr Einkäufe und um 1 Uhr Besuche! Militärische Platzmusiken finden von zwölf bis ein Uhr statt und in Kurorten finden die Nachmittagskonzerte schon um 4 Uhr, wie in Wiesbaden, in Baden- Baden gar um 3 Uhr nachmittags statt. Recht schwach ist es auch um die Schutzvor richtungen gegen Hitze in den Wohnungen be stellt. Ta ist gleich zunächst der häufige Man gel permanenter doppelter Fenster; meist

sind noch die sogenannten Winterfenfter in Gebrauch, die im Frühjahr nicht schnell genug verschwin den können. Und doch! ist das Vorfenster ein wirksamer Schutz gegen die Hitze so gut wie gegen die 'Kälte. Man.mache nur den Versuch und man wird sich überzeugen, daß die Tem peratur zwischen den Fenstern innen mehrers! Grade geringer ist als die Außen - Tempera tur und daß sie im Zimmer ebenfalls um das Gleiche niedriger ist als die Luftwärme zwischen den Fenstern. Die Fenster muß man — wenn sie in der Nacht etwa

nicht geöffnet waren — zeitlich in der Frühe aufmachen, da mit die kühle Morgenluft einströmt, dann aber, gleichviel ob die Fenster nach Nord oder nach Lüd gelegen, soll man sie, sobald die Außen temperatur -s- 20 Grad C. erreicht hat, schließen. 'Kann lasse man sie geschlossen bis zum Abend, bis Abkühlung der Luft eingetreten ist. Das Offenhalten der Fenster, das „Frische Luft Hineinlassen", führt natürlich dazu, daß sich trotz der dicksten, Mauern die wärmere Außen temperatur im ganzen Haufe verbreitet

. Es ist aber notwendig, daß alle Fenster durch Jalou sien und Markisen gegen die Sonne geschützt werden können, auch die auf den Gängen und im Treppenhaus! Die letzteren sind in den mo dernen ^ Hotels und Villen ioft von monumenta ler Größe, wie in einer Kathedrale, und bieten der Lonne eine weit größere Fläche als irgend ein Zimmerfenster. Keinem Hotelbesitzer aber fällt es ein, hier große Markisen anbringen zu lassen und so strömt denn von dem nach Norden^ oder Lüden gelegenen Treppenhause eine mächtige Hitzwelle

werden kann wie dieser und bei einigem Luftzug rasch abkühlt, was bei Holz nicht der Fall ist. Schließlich kann der Zugvor hang vom Zimmer aus mittelst einer Blumen- fpritze 'mehrmals vdes Tages durchnäßt wer den, was die geschlossenen Fenster abkühlt. Man kann derart die Zimmertemperatur bis zu zehn Grad unter die Außentemperatur bringen! Wie nrau sieht, gibt es noch, allerlei Mittel, das Dasein selbst „bei der Hitze" erträglicher zu machen; man probiere nur die angegebenen) Mittel und wird sicherlich die jetzt so notige Abkühlung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.01.1882
Physical description: 4
, jetzt zu Deutsch- Landöberg in Steiermark, gegen das in Wien erscheinende södera- listlsche Blatt .Die Tribüne" angestrengt hatte. Der vom Vertreter des Klägers, Dr. Josef Kopp, gefertig« ten Anklageschrift entnehmen wir Folgendes: Öle „Tribüne" vom 10. Fevruar 1881 brachte ein Telegramm aus Laibach, in wel chem gesagt war. eine vom Bezirkshauptmann Vesteneck angeführte Schaar, meist kaiserliche Beamte, hätte in der Nacht einem k. k. BezirkSkommiffär die Fenster eingeschlagen, welcher skandalöse Vor. fall

unter der Bevölkerung Aufsehen und Erbitterung erregt habe; daS Gemeindeamt habe hievon sofort dem Landesprästdium Anzeige gemacht. Am andern Tage brachte die „Tribüne" eine lange Kor respondenz aus Laibach, in welcher der Bezirkshauptmann als Gewohaheitsjäufer geschildert wird, der nach einem wüsten Trink gelage mit seinen Kumpanen vor das Haus eines Mltbeamten zieht und dort mit Schneeballen und Ziegelsteinen die Fenster einjchlagen läßt. Der Bezirkshauptmann, in seiner Amts- und bürgerlichen Ehre schwer gekränkt

, der BezirkSkommiffär D l Colt, welcher die Nacht vorher auf einem Balle gewesen war, wollte sich früher entfer nen, und weil er sich durchaus nicht halt n ließ, drohte ihm sein Freund, der Berg-Ingenieur F. Werhau scherzend, er werde ihm, wenn er nicht bleibe, die Fenster einwerfen. Später entfernten sich auch die andern Gäste, ohne daß, wie die Erhebungen er gaben, auch nur einer betrunken war. Als der Wagen, in wel- chem Werhan und einer seiner Freunde nach Hause fuhren, bei der Wohnung Del Cotts ankam, sprangen

beide aus dem Wagen und warfen dem Del Cott mit Schneeballen in der That mehrere Fenster ein. meldeten sich aber des andern Tages und ließen die Fenster auf ihre Kosten einschneiden. Der Lärm, welchen daS „scherzhafte" Bombardement verursachte, war ein so geringer, daß die im selben Hause befindlichen wachfamen Hunde sich gar nicht rührten. Der ganze angebliche Skandal, „begangen von einer betrunkenen Rotte, welche sich mit Ziegelsteinen bewaffnete, frem des Etgenthum boshaft zerstörte

vergeffen und mußte gestraft werden, oder der Bürgermeister hat sich benommen, daß es ganz unmöglich ist, ihn noch eine Stunde in seinem Amt zu b laffen. Im Reiche der Unwahrscheinlichkeilen geschieht keines von beiden. Alles was in der Anzeige des Hrn. Bürgermeisters gesagt wird, ist ein fach Lüge. In oem Artrkel der „Tribüne" wird v. Vesteneck als ein fauler, nichtSthuenber, volksfeindlicher Trunkenbold hingestellt, der Fenster einichlägt und Skandal treibt. In ordinärerer Weise kann man wol Niemanden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 21.11.1893
Physical description: 6
, für die dauernde Erhaltung eines Getreidevorrathes von 140.000 Metzen, das Recht des „Getreideaufschlages" von 4 Kreuzer pro Metzen des nach Tirol importirten Getreides erhielten. Das Hochgebirgsland war auf j dieses Nothstandsmagazin lange genug dringend ver wiesen, die Cerealienerträge des Landes selbst waren von jeher ungenügend für den Bedarf seiner Be völkerung. So griff man zu demselben Mittel, das schon unter Kaiser Josef II. und in einzelnen Kron- (Nachrruck verboten.) Soll man bei offenem Fenster

schlafen? Von Dr. O. Stein. Es ist eine sehr erfreuliche Erscheinung, daß die Kenntniß der Gesetze einer rationellen Gesundheits pflege und ihre Beachtung unverkennbare Fortschritte machen, wenngleich diese Fortschritte viel, viel lang samer vor sich gehen, als jeder wahre Menschenfreund wünschen möchte. Noch vor nicht langer Zeit wurde man von gar vielen Leuten mit geradezu entsetzten Blicken angesehen, wenn man es für heilsam erklärte, Nachts bei offenem Fenster zu schlafen, aber neuer dings

ist die Zahl der Luftfreunde, die auch während des Schlafes von dem Lebensquell: der reinen, frischen Luft, nicht getrennt sein wollen, ganz bedeu tend gestiegen. Höchstens wird man wohl noch gefragt: „Ja, schlafen Sie denn auch im Winter bei offenem Fenster, und glauben Sie wirklich, daß man das durchführen kann, ohne seiner Gesundheit zu schaden?" Wir wollen deshalb von vornherein erklären, daß auch diese Frage unbedingt zu bejahen ist, nur mit dem Hrnzufügen, daß allerdings gewisse Vorsichts maßregeln

40 Gramm Kohlensäure nebst etwa 20 Gramm Wasser von sich, so daß jeder geschlossene Raum sich gar bald mit Athemexcrementen im wahrsten Sinne des Wortes erfüllt. Bei Tage werden nun aber Thüren und Fenster wenigstens ab und zu geöffnet, oder man verläßt das Zimmer und Haus auf eine Weile und athmet frische Luft ein; beim Schlafen in geschlosse nen Räumen dagegen fällt dies Alles weg. Die Be treffenden bedenken nicht, daß sie etwa den dritten Theil ihres Lebens auf diese Weise in schlechter Luft

würde ich, wenn es sich um das Wohl der Kranken handelt, das Schließen der Fenster während des Tages verstehen, als während der Nacht. Die Abwesenheit von Rauch und Staub, die Ruhe, Alles trägt dazu bei, die Nacht als die beste, geeignetste Zeit für die Lüftung des Krankenzimmers zu machen." Was für die Kranken aber richtig ist, das gilt erst recht für die Gesunden, denn die mo derne Hygiene stellt sich ja eben die Aufgabe, die Gesundheit nach Möglichkeit zu erhalten und der Entstehung der Krankheiten vorzubeugen. So dürften

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 25.03.1897
Physical description: 8
in dieses selbst und verwundete einen Gast nicht unerheblich am Kopfe. Dem Fleischselcher Löwy wurden ebenfalls die Fenster durch Steinwürfe eingeschlagen. Das Gleiche geschah dem Cafö Binder, dem Restaurant Weißmann und dem Geschäftslocale des Bictorien Pfeifer. In der Augartenstraße wurde ein alter jüdischer Hausirer, der mit seinem Waarenbündel des Weges kam, das Opfer der Menge. Man riß ihm das Paket vom Rücken, zer streute die Maaren in alle Richtungen, warf den Alten zu Boden und mißhandelte ihn. Die Fenster

und Auslagescheiben des Kaufmannes Baseleches wurden zerschlagen, einem Trödler wurden die ausgehängten Maaren in den Straßenkoth geworfen, dem Spiel- waarenhändler Winter Spielsachen und dem Con- fectionär Spitzer Auslagefenster zertrümmert. Die Demonstranten wandten sich dann gegen die Locale des Delicatessenhändlers Salomon Grünhut und warfen die vor dem Geschäfte stehende Kiste mit Orangen durch das Fenster in's Geschäft, so daß die Scheiben zertrümmert wurden. Den Auslagescheiben des Fleischhauers Jakob

Schaden zu - die Spiegelscheiben, 100 fl. werth, wurden durch Stock hiebe nnd Steinwürfe zertrümmert. Berittene Wache drängte einen Theil der Menge in die Seitengasse, das Gros der Lärmmacher zog die Straße hinunter, zerschlug die Fenster des Branntweinladens der Fran ziska Bielhavy und einer Tabaktrafik. Die Ferrsier des Schirmmacherladens der Margarethe Jenisek gingen klirrend in Trümmer, ebenso die Fenster zahlreicher Privatwohnungen, deren Inhaber auf die Hochrufe der Menge mit „Hoch Kareis

" antworteten. In der Odeongasfe wurden noch die Fenster des Cafe New Bork eingefchlagen. Aehnlich wie in der Leopoldstadt ging es in der Brigittenau zu, sobald das Resultat der Wahl bekannt war. Die Spiegelscheiben des Caf^ Reithofer wurden zertrümmert, sowie die der Kaffee schänken Schlemmer und Wassermann in der Jäger straße. Dem Trödler Klarmann wurden die Maaren weggeriffen, in der Nordwestbahnstraße die Schänke der Mina Plachmann bombardirt und ein Gast blutig geschlagen. Aehnlich ging

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