10,775 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1902/17_12_1902/INTA_1902_12_17_1_object_7810809.png
Page 1 of 12
Date: 17.12.1902
Physical description: 12
ein Handelsvertrag mit unserer Monarchie nicht znstandekommt, hängt wie ein Damokles-Schwert über unserer gesam-! ten wirtschaftlichen Lage. In der Tat ist Grund zur Beunruhigung vorhanden, wenn man be denkt, um welch bedeutende wirtschaftliche Werte es sich bei unserem Handel mit Deutschland dreht. Einige Ziffern darüber, welche die „Linzer Tagespost zusammengestellt hat, werden da rum jetzt von besonderem Interesse sein. Das Deutsche Reich führte im Jahre 1900 nach Oesterreich-Ungarn für 646.551 Millionen

führte nach den reichsdeutschen Handelsaus weisen im Jahre 1901 Getreide, Mehl und Hülsenfrüchte für 665 Millionen Mark ein; davon kamen auf Oesterreich-Ungarn 88 Millionen Mark, das damit die dritte Stelle unter den Ge treideversorgungsländern des Deutschen Reiches einnimmt. Unsere Ausfuhr an Weizen, Mais, Roggen und Hafer nach Deutschland ist bekannt lich nur mehr gering. Dagegen stehen wir als Gersten-Jmportland oben an. An der gesamten reichsdeutschen Einfuhr von Gerste, die einen Wert von 92.5

kurrenz. Doch bringt Rußland mehr Futtergerste auf den deutschen Markt, während wir hochwer tige Braugerste dorthin exportieren. An sonsti gen Erzeugnissen des Feld- und Ackerbaues, sowie unmittelbar darin gewonnenen Produkten setzen wir in Deutschland ab (in Millionen Kro nen): Kleesaat für 13.66, Hopfen für 9.55, fri sches Obst für 9.77, Südfrüchte 2.36, Bohnen 6.58, Mehl aus Getreide 3.36, feine Tafelgemüse 3.39, Kartoffeln 2.53, Malz 32.4, Flachs, Hanf und Werg 7.32, Seide 5.08. Noch wichtiger

ist unsere Ausfuhr von Tieren und tierischen Erzeugnissen nach Deutschland. In erster Linie steht hier unsere Ausfuhr von Rindern. Nahezu die ganze reichsdeutsche Einfuhr von Ochsen kommt aus unserer Monarchie; sie hatte 1900 den Handelswert von 37.2 Millionen Kro nen. Kühe wurden für 13.5, Jungvieh für 5.7, Pferde für 13.87, Geflügel für 19.8 Millionen nach Deutschland verkauft. Dagegen hat unsere reich blühende Schweineausfuhr infolge der ve terinär-polizeilichen Maßnahmen der deutschen Reichsregierung

nahezu aufgehört, obschon das Deutsche Reich diese Einfuhr fast nicht entbehren kann, wie die heurige enorme Preissteigerung des Schweinefleisches und die wiederholte Forderung der großen Städteverwaltungen nach Wiedereröff nung der Grenze für die Schweine-Einfuhr be weist. Von tierischen Erzeugnissen bilden die Geflü geleier einen besonders großen Aktivposten in un serem Warenaustausche mit Deutschland. Wir verkauften für nicht weniger als 78.79 Millionen Kronen Geflügeleier 1900 nach Deutschland

1
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1907/11_09_1907/INTA_1907_09_11_4_object_6141954.png
Page 4 of 8
Date: 11.09.1907
Physical description: 8
der Damen kleider auf das ganze Stadtgebiet auszudehnen. Zuwiderhandelnde werden polizeilich streng be straft. — Bravo! (Deutsche und französische Univer sitäten.) In Frankreich gibt es 16 Uni versitäten, die nach einer uns vorliegenden Sta tistik im letzten Jahre von 35 670 Studenten besucht wurden; für diese Wurden insgesamt 13 764180 Franken ausgegeben, von denen über elf Millionen auf das Personal kommen. Deutschland hat dagegen 21 Universitäten, die von 37 848 Studenten besucht

werden, und in dem Rechnungsjahr 1905 bis 1906 wurden für 18 Universitäten (es fehlen die Angaben für drei von ihnen) 31908 607 Franken ausge geben. Die Zahl der Studenten ist im Ver hältnis zur Bevölkerung in Deutschland kleiner als in Frankreich; aber es ist zu berücksichtigen, daß in diesen Zahlen die technischen Hochschulen, die ihnen gleichstehen, nicht mit einberechnet sind ; anderseits sind hier die Studenten der Theologie mitgezählt, die es in Frankreich nicht gibt. So ist ein direkter Vergleich der Zahlen nicht gut

möglich'; aber sie lassen doch deutlich erkennen, daß Deutschland außerordentlich viel höhere Aufwendungen für seine Universitäten macht als Frankreich. (Wie die Großstadtjugend der Na tur entfremdet ist.) In' den öffentlichen Schulen Berlins fand bei allen über 6 Jahre alten Kindern eine Umfrage statt, welche fol gende geradezu traurigen Tatsachen ergab: Von den Kindern hatten 70 von Hundert noch kei nen Sonnen-Auf- oder Untergang gesehen, 75 keinen lebenden Hasen, 64 kein Eichhörnchen

auf der gesetzlichen Höhe zu erhalten. Es ist daher sehr begreiflich, daß den Franzosen die Bevölkerungsfrage sehr viel Sorge macht. Wie steht es nun mit Deutschland? 1900 hatte das Deutsche Reich 56 367178 Einwohner, die Zunahme betrug von 1900 bis 1905 4 274100, 1895 waren es 52 279 901, von 1895 bis 1900 betrug die Zunahme 4 087 277, 1890 waren es 49428 500, die Zunahme betrug 2 851400. In 15 Iahten von 1890 bis 1905 yar sich somit die Bevölkerung Deutschlands um 11213 066 Köpfe vermehrt, in Frankreich

da gegen nur um 909 000 Köpfe. Die Zunahme ist also in Deutschland meht als zwölfmal so groß als in Frankreich. Deutschland wird also vor aussichtlich in zehn Jahren, im Jahre 1915, 70 000 000 Einwohner haben, während Frank reich kaum 40 000 000 zählen dürfte! Eegen- wärtig, Anfang 1907, ist die Bevölkerung Deutschlands mit 61500 000 anzunehmen, die Frankreichs mit 39 300 000, die Differenz be trägt also augenblicklich 22 200 000 Köpfe, mit jedem Jahre wird sie größer! Vor dem deutsch- französischen Kriege

2
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1871/06_05_1871/INTA_1871_05_06_1_object_6133588.png
Page 1 of 6
Date: 06.05.1871
Physical description: 6
, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig •, Ham burg. A. Oppelit in Wien, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse &@cmp. in Leipzig, Stuttgart, München, Breslau. G.L. Daube in Frankfurt, Stutt gart, München,Hamburg, Brüssel Rudolf Messe in Berlin, Wien, München, St. Gallem' M 104 Samstag 6. Mai. sJ-h. ». d. Ps.) ( 2 Morgen 7. Mai Stanislaus. } Elsaß und Lothringen. Es ist wie männiglich weiß, sehr oft behauptet worden, die Erwerbung von Elsaß und Lothringer! durch Deutschland

, die Einverleibung der Län der Elsaß und Lothringen in Deutschland festsetzt. Als es am 2. bs. im deutschen Reichstage zur Berathung des Entwurfes kam, legte Fürst Bismarck, der Bundeskanzler des deutschen Rei ches, die Gründe dar, welche die entscheidenden Persönlichkeiten zur Einverleibung der genannten Länder in Deutschland bewogen. In einer großen, meisterhaften, von echt staatsmännischem Geiste durchwehten, alles phrasenhaften Beiwerkes vollständig baren Rede zeigte Fürst Bismarck, daß die Erwerbung

von Elsaß und Lothringen für Deutschland ein Bedürfniß sei, um Deutsch land den Frieden zu wahren, es vor erneuten Einfällen Frank reichs zu schützen. Da erweist sich schon die Ucberlcgci heit Bis marcks über seine ungebetenen Rathgebcr. Letztere stellten und stellen sich stets aus französischen oder zum mindesten aus elsässisch- lolhnngischcn Standpunkt; glaubten immer zneisr untersuchen zu müssen, ob Frankreich, ob Elsaß Lothringen mit der Abtretung zufrieden sei, und kamen bei diesem Verfahren

»uv unter den nun einmal vorhandenen Verhältnissen — voll zogen werden. Daß die Frage über die Nützlichkeit der Erwerbung beider ehemals deutschen Länder durch Deutschland bejahend zu beant- sei, ohne die dabei unmittelbar ins Mitleid gezogenen Ol'ässer und Lothringer zu schädigen, das wurde vom deutschen lleetchskanzler in wahrhaft gediegener Weise nachgcwicsen. Wenn w>r u>w um 10 Monate zvtrück versetzen, sagte er, io können ® lr daß Deutschland einig war in der Liebe zum Frieden. Ä wenigen krankhaften Ausnahmen

, welche den Krieg wollten U' der Hoffnung, ihr eigenes Vaterland werde unterliegen, sind > . deutschen Namens nicht würdig. Allein Deutschland war, so eung wie in seiner Friedensliebe, eben so einstimmig für den ' Vlc i), ^als er ihm ausgezwungen wurde. Jedermann erinnert , ' d^ll seit dreihundert Jahren keine Generation, die nicht ges :' nui ß en war, den Degen gegen Frankreich zu ziehen. Jeder- J. nu ^ ac also entschlossen, mit vollem Ernste dahin zu wirken, uuserm Kindern eine gesicherte Zukunft hinterlassen

3
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1895/10_08_1895/INTA_1895_08_10_1_object_7798532.png
Page 1 of 6
Date: 10.08.1895
Physical description: 6
1805. 30. Iahrzasz. England und Deutschland. Innsbruck, 9. August Aufsehen erregt in Deutschland ein Artikel des „Standard", dem wegen der nahen Beziehungen dieses Blattes zu Lord Salisbury besondere Beachtung geschenkt wird. Das conservative englische Blatt nimmt den Besuch des deutschen Kaisers in England zum Anlaß folgender Ausführungen: „Kaiser Wilhelm könne in England stets einer herzlichen Aufnahme sicher sein, zunächst als Enkel sohn der Königin, sodann aber auch als Freund und Verbündeter

Großbritanniens. Bei allen seinen großen Vorzügen und seiner eminenten Begabung werde der junge Kaiser den Werth der Erfahrungen eines ge segneten Alters, wie es der königlichen Großmutter beschieden sei, nimmer unterschätzen. Die Bedingung j, die der Krone für ihr Wirken in Deutschland ge geben feien, unterschieden sich sehr erheblich von denen, die in England gelten ; aber die Pflicht bleibe unter allen Umständen dieselbe, und der Monarch, dessen Worte und Thaten von edlen Motiven ge tragen seien, könne

allen Kämpfen und Strömungen mit Ruhe und Gelassenheit entgegensetzen. Als Enkel der Königin könne Kaiser Wilhelm in England alle zeit einer sympathischen Beurtheilung gewiß sein, als Herrscher Deutschlands werde er nach der Art der Beziehung abgeschätzt werden, die er mit England unterhalte. Es sei eine Thatsache, daß während der Amts führung des letzten britischen Cabinets das V e r h ä l t n i ß zwischen England und Deutschland nicht immer den befrie digenden, sicherlich aber nicht den freundschaft

auch immer am Ruder sei, englische Minister hegten stets den Wunsch, mit Deutschland die besten -Beziehungen zu unterhalten. Ja, es sei nur ganz naturgemäß, daß England und Deutsch land befreundet und verbündet blieben, und das Gegentheil würde allen logischen Voraus setzungen zuwiderlaufen. Beider Staaten Cardinal-Jnteressen seien durch aus identisch, in wesentlichen Dingen gebe es keiner lei Differenzen unter ihnen. Ein Freund solle des Freundes Schwäche ertragen lernen. Die kaiserliche Regierung

ihrer Feinde, wenn's nöthig würde, aber sie behan delten ihre Freunde nicht mit einer argwöhnischen, versteckten Gegnerschaft. Es sei kaum denkbar, daß Deutschland durch die Abweichung vön der natür lichen Linie des Verhältnisses zu England etwas ge wonnen habe. Es sei nur überraschend, wenn Deutschland an der Seite der beiden Mächten gefunden werde, die sich jetzt durch ihre Preßorgane den großen politischen Sieg attestiren lassen, den vor geblich ihre Diplomatie in O st a s i e n über Eng land

4
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1903/23_07_1903/INTA_1903_07_23_1_object_7814616.png
Page 1 of 12
Date: 23.07.1903
Physical description: 12
: Frankreich, Rußland, England und Italien, wobei Deutschland in die politische Vereinsamung getrieben wird, da auch Oesterreich! nicht sicher sei. Es räche sich jetzt die Unstetigkeit in der deutschen Politik, die Periode der großen Worte, der umherspringenden Liebenswürdigkeiten usw. .Kurz, der verkörperte Pessimismus wird laut, aber ohne den naheliegenden Schluß, daß wenn Deutschland so vereinsamt und in seiner Ver einsamung gefährdet wäre, dann doch neue Flotten- und Heeresvorlagen von einer opfer

, Papstwahl und makedonischen Gräueln zunächst nicht aus dem -Leim gehen werde, in welcher Auffassung sie sich mit dem deutschen Kaiser begegnen, der sonst ebenfalls nicht in den Nordlandgewässern serienfroh umherschwelgen würde. Wenn nun auch Loubets Englandbesuch und die französisch-italienische Annäherung unmittel bar keine drohenden Sturmwolken im Gefolge haben, so hat sich doch die Weltlage gegen früher wohl etwas verschoben und man würde in Deutschland töricht sein, wenn man dagegen die Augen

einer westmächtlichen Koalition: näherten. So lange Rußland aber den französischen Gläubigern prompt gute Zinsen zählt, erscheint diese Gefahr für das Zarenreich nicht dringlich und Frankreich geht nur darauf aus, durch das starke Liebäugeln mit England eben jene zwei Eisen ins Feuer zu kriegen, die es bei der ein seitigen Freundschaft mit Rußland bisher nicht hatte. 'Für Deutschland liegt heute die Sache so, daß es durch die Balkanverständigung zwischen Oesterreich und Rußland an Gewicht als freund licher Makler

zwischen diesen beiden Staaten ein büßte. Für Italien kommt Deutschland von dem Augenblicke an ebenfalls weniger in Be tracht, wo England sich kühler gegen Deutsch land stellt und mit Frankreich freundliche Augen macht, wodurch es Italien zwingt, ein Gleiches zu tun. Ganz abgesehen davon, daß das demo kratische Italien dem kulturkämpferischen Frank reich schon sowieso eine gewisse Liebe als lateinischer Schwesternation entgegenbringt. So wie Salisbury die Erneuerung des bei Italien fördern half, kann ihn Chamberlain

lockern helfen. Denn als Mittelmeermacht konnte Italien allein nicht gegen England und Frankreich stehen, wenn diese im Mittelmeere gut Freund sind, sondern muß sich als Dritter in deren Arm hängen, in der Voraussetzung, dabei nicht ab gelehnt zu werden, weil jeder dieser beiden Freunde es im stillen sicherer fände, auch noch Italien bei sich, als Reservefreund gegen den anderen zu haben. Als Seemacht für Mittel meerinteressen kommt Deutschland bei Italien nicht in Rechnung, sondern nur als Land macht

5
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1902/21_09_1902/INTA_1902_09_21_2_object_7812357.png
Page 2 of 16
Date: 21.09.1902
Physical description: 16
sind in der deutschen wie in der niederländischen Presse recht furcht lose Erörterungen teils über den Plan eines deutsch-niederländischen Zollvereins und teils so gar über die angesichts der tatsächlichen politi schen Verhältnisse doch recht Abenteuerliche Idee eines Schutz- und Trutzbündnisses zwischen Deutschland und Holland gepflogen worden. Das Merkwürdige bei diesen Erörterungen war, daß. sie von der holländischen Presse ausgingen und daß, als diese Anregung von einzelnen deutschen Blättern ausgegriffen wurde

, der größere Teil der holländischen Presse sich mit Feuereifer gegen jene Pläne verwahrte, gleichsam als ob Deutsch land den Holländern Bündnisse oder Verträge habe aufdrängen und sie ihrer Selbständigkeit be rauben wollen. So enge freundschaftliche Beziehungen auch zwischen Deutschland und Holland bestehen, so würden doch bei einem deutsch-holländischen Bündnis die Vorteile und Nachteile so ungleich verteilt sein, daß die deutsche Politik sich schwer lich schon jemals ernstlich mit dem Plan

einer Verwirklichung dieses Gedankens befaßt hat. Ein solcher Plan müßte schon daran scheitern, daß die Hauptinteressen Hollands nicht in Europa, sondern in seinem großen Kolonialbesitz liegen. Was aber den Plan eines Zollvereins betrifft, wie er ja auch zwischen Deutschland und Luxem burg besteht, so wird dieser auf absehbare Zeit schon daran scheitern, daß Holland nicht daran denkt, gleich Luxemburg seine zollpolitische Selbft- ständigkeit aufzugeben. Es wäre deshalb sehr wünschenswert, daß die deutsche Presse

aufhörte, sich mit diesen Plänen zu beschäftigen, deren Erörterung bei unseren hol ländischeil Freunden, die in Bezug auf die Wah rung ihrer Selbständigkeit etwas empfindlich sind, zum Schluß immer nur böses Blut gemacht hat. Derartige zwecklose und schädliche Dis kussionen sind umsoweniger wünschenswert, als allem Anschein nach binnen kurzer Zeit, wie es heißt, bis Neujahr, eine Annäherung anderer, praktisch auch hoch bedeutsamer Natur zwischen Deutschland und Holland zustande kommen wird, nämlich

der Abschluß eines deutsch-niederländi schen Postvereins mit dem Anschluß Oesterreich- Ungarns. Wie verlautet, ist der Beitritt Hollands zu dem seit dem Jahre 1850 zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn bestehenden Postverein bereits gesichert, so daß also von dem Tage des Inkrafttretens dieses Vertrages an im Post verkehr zwischen Deutschland und den Niederlan- dell und ebenso zwischen Oesterreich-Ungarn uild den Niederlanden statt der Weltposttaxe die inner halb dieser Länder geltende Taxe in Kraft

6
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1908/18_03_1908/INTA_1908_03_18_8_object_6143239.png
Page 8 of 12
Date: 18.03.1908
Physical description: 12
, angeregt worden, vollkommen irrig. Die österreichisch-ungarischen Pläne stim men mit dem Berliner Vertrag überein und ver folgen nur Handelsziele. Daher konnten sie deut scherseits nur ebenso fteudig begrüßt werden, wie jedes andere gleichartige Unternehmen. Die An sicht der russischen Regierung darüber sei ganz unverständlich. Deutschland verfolge auf dem Bal kan nur seine Handelsinteressen und die Herstel lung der Ruhe in Verbindung mit den anderen Mächten. Deutschland hmtertreibe durchaus

nicht das mazedonische Reformwerk. Der deutsche Bot schafter in Konstantinopel habe lediglich einige lachliche Einwendungen zu den Vorschlägen über me mazedonische Gerichtsreform erhoben, um ernsten Schwierigkeiten vorzubeugen. Die ande ren Botschafter stimmten einhellig zu, Deutsch land halte an der Gemeinsamkeit der Aktion der Mächte fest, und falls gelegentlich die deutschen Vorschläge nicht die Billigung Europas finden, würde Deutschland den mehr interessierten Mäch ten den Vorrang lassen.. Sodann geht

das In terview auf die persische Frage ein. Dabei erklärt der Reichskanzler, Deutschland verfolge dort mir ein kommerzielles Ziel. Die anglo-russi- sche Verständigung spreche das Prinzip der offe- nen Türe aus, welche Deutschland benützen werde, gemäß seiner allgemeinen Politik, die dar auf abziele, das Prinzip der. freien Konkurrenz und Unabhängigkeit zukunftsreicher Länder auf recht zu erhallen. In der Angelegenheit der Bagdad bahn wies der Reichskanzlep die fran zösischen Gerüchte zurück, daß Deutschland

beab sichtige, Hand auf Persien zu legen. Die Linie moe gn der persischen Grenze und durchziehe. Tiroler TaMalt Mittwoch, den IS. März 1908 nur türkische Gebiete. Im türkisch-persischen Streit habe Deutschland eine beruhigende Rolle gespielt und der Pforte stets angeraten, ihre Truppen zurückzuziehen, um alles zu vermeiden, was zu einem Konflikte führen.könnte. Das deut sche Kapital nahm in der Bagdadbahngesellschaft die erste Stelle ein. Deutschland habe jedoch nie mals die Teilnahme des fremden

Kapitals ver hindert. Daher stehe das Unternehmen, obwohl es dem Sinne nach deutsch sei, unter türkischer Flagge und behalte den internationalen Cha rakter. Es wird von Deutschen geleitet, es sei jedoch auch das fremde Kapital in der Admini stration vertreten; Deutschland denke weder an eine Kolonisation Kleinasiens, noch an die Er werbung eines Hafens im persischen Meerbusen, hoffe aber, daß die. Bahn Mesopotamien. wirt schaftlich heben werde, was von Nutzen für die Allgemeinheit

7
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1877/09_11_1877/INTA_1877_11_09_1_object_7770433.png
Page 1 of 4
Date: 09.11.1877
Physical description: 4
im Interesse Deutschlands, jedenfalls aber im Sinne der Freihandels-Politik geschrieben zu sein, welche letztere unstreitig für Oesterreich eben so schädlich ist, wie das jetzt bestehende vertragsmäßige Appre- turverfahren zwischen Oesterreich und Deutschland. *) Der Schluß satz in obigem Artikel, daß der Veredlungsverkehr (wie er näm lich seit einem halben Jahrhundert, hinsichtlich des Bestickens von Mouslin und Tüll besteht) auf dem Appretur-Verfahren beruhe — ist ein total irriger, **) indem bekanntlich

zwischen der Schweiz und Oesterreich ein Appretur-Verfahren in dem Sinne, wie das Deutschland gegenüber bestehende gar nicht existirt, und der Veredlungs-Verkehr nur im Grenz-Verkehr zwischen Vorarl berg und der Schweiz, und zwar speziell für das Sticken und Ausschneiden gestattet ist. Das Appretur-Verfahren mit Deutschland ist dagegen eine ganz andere, thatsächlich für Oesterreich allein schädliche Einrich tung, weil faktisch der Veredlungs-Prozeß hauptsächlich nur in Deutschland, selten, höchst selten dagegen

er aus demselben ersehen müssen, daß sich nach dem Wortlaut des österreichisch-deutschen Handels- und Zollvertrags der Veredlungs-Verkehr keineswegs auf das Appretiren im engern tech nischen Sinn beschränkt, sondern auch das Waschen, Bleichen, Walken, Be drucken, Sticken, Lackiren, Bemalen rc. involvirt. Daß ein gleicher oder ähnlicher Vertrag zwischen der Schweiz und Oesterreich, wie zwischen letzte rem und Deutschland bestehe, oder daß mit der Aufhebung des Appretur- Verfahrens gegen Deutschland

. Von da an hatte ich j nichts mehr von ihr vernommen, bis mir Graf Rothenfels in Monaco von ihren Jntriguen Mittheilung machte!" „Und weshalb sind Sie jetzt gekommen, Herr Graf?" — fragte Bei uns in Oesterreich werden die in Deutschland veredelten Fabrikate jeweils ohne besondere Weitläufigkeiten und hindernde Formalitäten wieder zollfrei zurückgelassen, während dagegen z. B. Gewebe aus Deutschland, die in Oesterreich veredelt, (nehmen wir an gestickt und appretirt) werden, nicht zollfrei nach Deutschland zurückgehen dürfen

mit Deutschland den zwischen Vorarlberg und der Schweiz bestehenden Veredlungs-Verkehr gar nicht berühre si-j-j-), und die Gefahr für unsere vorarlbergische fleißige Bevölkerung wegen Entgang von Stickerlöhnen in allen Fällen nicht groß sein kann, weil die Schweizer kaum so einfäl tig sein werden, sich die Ausnützung billiger Arbeitskräfte selbst zu entwinden. In den betreffenden vorarlbergischen Distrikten, wo die HauS- Jndustrie der Stickerei betrieben wird, weiß man sehr gut, daß der Schweizer Fabrikant

8
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1902/09_02_1902/INTA_1902_02_09_3_object_7812001.png
Page 3 of 13
Date: 09.02.1902
Physical description: 13
allezeit als ein Volk und eine Macht gefühlt, wenn auch nicht iinmer da nach gehandelt. Die germanischen Völker in unse ren Tagen sind in viele Reiche getheilt: Deutsch land, Holland, Schweden, England u. s. w., aber bloß für den sprachlich und geschichtlich Ungebil deten gibt es zwischen diesen genannten Reichen Grenzen der gleichen Art, wie z. B. zwischen Deutschland und Rußland. Zufolge seltenen Rei- sens und abgeschiedener Lage hat der minder ge bildete Theil des Volkes einen sehr schwachen

für Stammverwandtschaft hat ein Jeder, der in Deutschland gereist ist, in herzerfreuender Weise Bekanntschaft gemacht, be sonders wenn er in gebildeten Kreisen verkehrt, am Meisten, wenn er eine deutsche Universität besucht hat. Die große Sympathie der Deutschen für die Buren ist ein Beispiel dieses Zusammen gehörigkeitsgefühles. Und ein für uns lehrreiches Beispiel. Es zeigt nämlich, daß ohne gemeinsame Interessen und geschriebene Allianzen die bloße Sympathie in einem Lande mit Deutschlands Traditionen

nicht viel zu bedeuten hat. Die Rolle, Europas Schutzmacht gegen die Slaven zu sein, haben die Schweden durch nahezu ein halbes Jahrtausend gespielt. Diese historische Rolle hat sich verebbt auf Deutschland — Oester reich-Ungarn. Heute erstreckt sich die germanische Grenze gegen die slavische Macht von der Pas- vigsälf (ein Fluß) am Eismeer bis zum Flusse Prut bei Czer nowitz, und daß Schweden, Nor wegen, Deutschland und Oesterreich-Ungarn in der Bewachung dieser Grenze einander verwandt sind, ist so klar

- bewußter Stammesgenosse. Also: wir wollen eine klare und bestimmte Allianz mit Deutschland. Wir wollen diese Alli anz als eine natürliche Folge der Stammver wandtschaft und als einen Schutz gegen Ueber- raschungen. Diese Allianz braucht nicht bis zur Mitgliedschaft im Deutschen Reiche gehen. Wir wollen Staatsgesellschaft, nicht Staatscorpora- tion, gegenseitige Protection, nicht Protectorat; aber auch nicht bloß Begrüßungen und Besuche ohne geschriebene und Unterzeichnete, sowie allen bekannten

Garantien. . Diese unsere Annäherung gu Deutschland, dem wir schon historisch, culturell und religiös |o nähe stehen, aus bern so manche unserer führen den edelsten Geschlechter ihren Ursprung Herletten, ja, woher unsere organifirte Demokratie ihre Theorien und ihre Lebensanschauung holt, gerade o, wie unsere Kirche von dort ihre Dogmatik ge* )olt hat. Die Annäherung an Deutschland ist an tmd für sich eilte so natürliche Sache, daß ihre of°- icielle Bekanntmachung nur ein Constatiren von Thatsachen wäre

9
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1878/16_02_1878/INTA_1878_02_16_2_object_7771644.png
Page 2 of 6
Date: 16.02.1878
Physical description: 6
ten werde. Die Industrien, von denen er spreche, verlangen nichts, als Freiheit des Verkers, und die wolle man vernichten. Hebe man das Appreturverfaren auf, so werde in der Leinen- Industrie ein warer Notschrei ergehen; das Vorspiel habe bereits begonnen. Ueberall in ganz Europa halten di5 Negierungen an der Freiheit des Verkers fest, und überall haben sie mit den Schutzzöllnern zu kämpfen. Hätte man an dieser Grundlage fest gehalten, so wäre ein Vertrag mit Deutschland zu Stande ge kommen

über die deutsche Grenze be trug 1867 249 Millionen, 1875 302 Mill. Unser Import 1867 204 Mill., 1875 390 Mill. Gulden. Ein Kommentar sei da überflüssig. Das Vertrags-System habe in Europa ein gewalti ges Loch. England sei nicht mer in der Lage eine Konzession zu bieten. England predige der ganzen Welt den Freihandel, praktizire aber daheim die Einschränkung dieses Prinzips. In Frankreich liege ein Zolltarif vor, welcher für die Zukunft be deutende Zollerhöhungen enthalte. Auch in Deutschland liegen die Dinge

nicht so plan, wie sie sich auf den ersten Blick dar stellen. In Bezug auf Wein, Holz, Getreide, Mel wollte sich Deutschland gegen Oesterreich schon wegen Frankreich nicht bin den. Deutschland habe sich im Artikel 11 des Frankfurter Frie dens Frankreich gegenüber für alle Zeiten gebunden und müßte nun, was es Oesterreich zugesteht, auch Frankreich zugestehen; das habe die Unterhandlungen zwischen Deutschland und Oester- reich zum Scheitern gebracht. Wir können uns unsere Zoll politik nicht von Berlin

Festhaltung am Konventionaltarif und Offenhaltung der Möglichkeit günstiger Verträge, festgehalten. Der Vertrag mit Deutschland sei deshalb gescheitert, weil Deutschland augenblicklich keine oringende Ursache habe, den Vertrag fertig zu stellen, wärend Oesterreich wegen des Ausgleichs an eine bestimmte Frist gebun den sei. Die Regierung habe den Vertrag gewollt, wolle ihn noch jetzt und hoffe dessen Zustandekommen. Die Regierung habe nicht die Schutzzollpartei um den Preis des Tarifs für den Ausgleich

gewinnen wollen, sondern die Industrie zu kräftigen und zu fördern gesucht. Die Gegner des Tarifs mögen wol überlegen, welche Konsequenzen die Ablenung des Tarifs hätte. Der Minister empfal schließlich das Eingehen in die Spezial debatte. Die russischen Blätter erinnern an die vorjärigen Worte Bismarcks, daß Deutschland bei der Orient-Krisis für die Ausrechterhaltung des allgemeinen Friedens wirken werde, und fügen hinzu: die Rolle eines Schiedsrichters käme Deutschland um so mer

10
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1891/12_04_1891/INTA_1891_04_12_2_object_7790121.png
Page 2 of 10
Date: 12.04.1891
Physical description: 10
so erscheinen, bei näherem Zusehen ergibt sich aber eine ganz bestimmte Erklärung für diese Erscheinung. Sie wurzelt in einer gewissen Selbstbescheidung der Landwtrthschast Oesterreich-Ungarns, sie stammt von ihrem Glauben, Deutschland könnte, wenn die Er mäßigung des deutschen Weinzolles — derselbe beträgt 24 Mark — auch noch so dringend gefordert würde, dieselbe schon mit Rücksicht auf Frankreich nicht ge währen. Frankreich, dürfte man argumentirt haben, genösse gemäß dem vlelberufenen Frankfurter

des kürzlich ver storbenen Pouyer'Quertier bei seinen Unterhandlun gen mit Bismarck oder einem geschickten Cchachzuge dieses Letzteren zuzuschreiben ist, oder anderen Grün den, brauchen wir hier nicht zu erörtern. Uns ge nügt der Thrtbestaud, der Wortlaut des Vertrages, denn er gestattet Deutschland, Zölle für gewisse Er zeugnisse zu ermäßigen, ohne Frankreich daran Ihnl- nehmen lassen zu müssen. Deutschland wird binnen Kurzem in zollpolitische Unterhandlungen mit Italien eintceten. Italien muß angesichts

beide Staaten zur Meistbegünstigung verpflichten wird. Wir genössen derart den niedrigen Zollsatz, wie ihn Italien offenbar anstrebt und hoffentlich auch erreichen wird, ohne daß er im deutsch-österreichischen Zollübereinkommen verzeichnet erschiene. Dies aber ist das Entscheidende! Denn damit ist Deutschland daun der Verpflichtung enthoben, diese Ermäßigung auch Frankreich zuzugestehen; träfe dies nicht zu, so wäre Deutschland wohl auf lange Zeit hinaus außer Stande, die Weinproduction Italiens

und Oesterreich-Ungarns zu begünstigen. Wir wiederholen: Deutschland und Frankreich haben sich immerhin „ewige Meistbegünstigung" zu- gefichert, aber nur gegenüber Handelsverträgen mit ganz bestimmten Staaten. Gewährt Deutschland aber unserem Reiche die Meistbegünstigung, so wird diese wohl zeitlich, nur auf eine bestimmte Reihe von Jahren beschränkt, dagegen ganz allgemein, auf alle Staaten ausgedehnt sein, mit denen das Deutsche Reich Zollverträge eingegangen ist oder innerhalb dieses Zeitraumes

noch eingehen wird — also auch auf Italien! Die deutsch-französische Meistbegünsti gung ist demnach zeitlich unbeschränkt, jedoch national abgegrenzt, die deutsch-österreichische Meistbegünstigung dagegen wird von bestimmter Dauer, aber für alle Nationen giltig sein, mit denen Deutschland oder Oesterreich Ungarn Zollverträge eingehen. Die österreichischerseits gewährte Ermäßigung der Jndustriezölle berechtigt uns doch wohl, ein ge wisses Entgegenkommen für unsere Landwirthschaft zu fordern. Wenn Deutschland

11
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1907/12_11_1907/INTA_1907_11_12_4_object_6140820.png
Page 4 of 8
Date: 12.11.1907
Physical description: 8
mehr aus Deutschland beziehen. Selbst nicht io neutrale wie naturwissenschaftliche. Auch bietet das Gesetz den Magyaren Handhaben die Schulen zu verstaatlichen, sobald nach dem Gutdünken des staatlichen Schulinspektors der Unterricht im Magyarischen nicht genügt. Doch ist anzunehmen, daß die magyarische Negierung den Sachsen gegenüber den Bogen nicht über spannt. Denn diese sind dock/ noch weit bessere Stützen des magyarischen Staatsgedankens als die Rumänen, die ganz Siebenbürgen zu über fluten

ist der Druck noch jungen Datums, und es dauert naturgemäß längere Zeit, ehe die Opposition sich bis zu einer politischen Parteigründung ver stärkt. Zudritt liegt die Schuld allerdings auch an der mangelhaften politischen Regsamkeit der Deutschen. Die Deutschen sind meist eiUgewian- dert, als in Deutschland der Absolutismus bestand und das Volk ejn selbständiges politisches Leben nicht kannte. Aber selbst diejenigen Deutschen, die im letzten Menschenalter ein gewandert sind, empfinden sehr wenig national

. In Budapest z. B. sind! zahlreiche Reichsdeutsche. Auch in anderen Städten. Mir ist oft gesagt worden, diese sind national am schlaffsten. In Budapest haben es z. B. die Reichsdeutschen noch nicht einmal fertig gebracht, eine deutsche Schule zu gründen. Sie schicken die Kinder in magyarische Schulen, trotzdem es für ihre Kinder häufig gar keinen Zweck hat, magyarisch zu lernen, weil die Eltern wieder nach Deutschland zurückkehren. Auch können die Kinder in den ersten Jahren dem Unterricht schlecht folgen

. Er will überhaupt den Strom der jungen Deut schen, die sich fortbilden wiollen, von Budapest nach Wien lenken. Er will auch die Handels verbindungen zwischen Wien und den Deutsch ungarn stärken. Etwas ähnliches tut auch uns in Deutschland not. Viele unserer Industriellen haben schon jetzt in Ungarn Zweigniederlassungen. Ein größeres Zielbewußtsein müßte in diese Gründungen hin einkommen. Da die Magyaren neuerdings mehr englisches, französisches Kapital heranziehen wol len, dürfen wir nicht in den Hintergrund

kommen. Ferner wäre es sehr wünschenswert, wenn wir die ungarische Auswanderung, die auch in den deutschen Gebieten eingerissen ist, wenigstens in einer Abzweigung nach Deutschland lenkten. In Amerika gehen d'ie Leute hauptsächlich in die Bergwerke. Dazu fände sich auch in Deutschland Gelegenheit. Eine ganze Menge Deutschungarn gehen ja jetzt schon nach Deutschland. Zunächst um sich auszubilden. Die Siebenbürger Sachsen haben in Deutschland ihre Vereine. Auch die übrigen Deutschen, aus dem Banat

12
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1871/25_01_1871/INTA_1871_01_25_1_object_6133092.png
Page 1 of 4
Date: 25.01.1871
Physical description: 4
gegen das deutsche Volk gezeigt. Die Einwendungen, welche man gegen ein innigeres Verhältniß zu Deutschland erhoben hat, waren wesentlich anderer Natur. Zuerst glaubte man, der preußische Militarismus werde uns überwuchern, das Bündniß mit Preußen die Reaktion, die heilige Allianz wiedcrbringen. Nun, meine Herren, dem Militarismus habe ich nie das Wort geredet; ich habe ihn bei Berathung des Wehrgesctzcs im österreichischen Abgeordnetenhause lebhaft bekämpft. Ich werde das Junkerthum überall bekämpfen

die Reak tion oder die heilige Allianz wäre, wie schon ein Vorredner betont hat, die Völker eine solche Allianz der Regierungen niemals mehr ratifizircn würden? (Bravo! Links.) Man glaubt aber auch, daß die engere Anschließung an Deutschland eine nationale Politik sei, welche Oesterreich nicht verfolgen dürfe, da ja in seinem Schoße verschiedene Nationali täten und Völkerschaften vereint sind und friedlich zusammen zu leben bestrebt sein müssen. Von diesem Standpunkte aus hat nran schon in der letzten

, um Bundesgenossen umsehen. Und da ist von anderer Seite in lichtvoller Weise bereits hervorgehoben worden, daß der natürliche Bundesgenosse Oester reichs und Ungarns Deutschland ist, denn seine Interessen laufen nebeneinander und miteinander; und namentlich gegenüber dem Dsten, wo man eine neue Konflagration, vielleicht mit oder ohne Grund, befürchtet, sind die Interessen beider Staatenkomplexe nahezu identisch. Gerade daher im Interesse Ungarns, welches auch im Innern des Reiches an den Deutschen seine Stütze

studet, liegt ein freundnachbarliches Verhältniß zu dem neugeei- "^sen, mächtigen Deutschland; Ungarn wird durch ein solches verhältniß ebenso gestützt und gekräftigt, wie Oesterreich, unser engeres Vaterland. Man hat aber noch einen Grund hervorgehoben gegen 1 s solche Annäherung an Deutschland, den Grund innerer Erbitte^ rung, der aus früherer Zeit überkommenen und damals wol gerecht fertigten Mißstimmung gegen den Rivalen Preußen, der uns den Bruderkrieg von 1866 brachte, und man hat geglaubt

, gegenüber einer solchen Politik des Bruderkrieges kann niemals mehr eine Versöhnung stattfinden. Diese Einwendung ist nicht hier in diesem Saale und in den gesetzlichen Vertretungökörpern erhoben worden; allein sie ist im Vorjahre oft in der öffentlichen Meinung anfgctaucht und hat oft dazu gedient, die Meinungen zu verwirren. Nun, meine Herren, auch hier kann ich mich auf cinen^Vorrcdner berufen, welcher bereits sagte, daß der Kampf um die Suprematie in Deutschland ausgekämpst werden mußte; Schmerz

13
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1902/17_12_1902/INTA_1902_12_17_2_object_7810810.png
Page 2 of 12
Date: 17.12.1902
Physical description: 12
sentieren einen Ausfuhrposten von 9.3 Millionen; ; Instrumente wurden für 3.37, Perlmutterknöpse ^ für 3.4, Schmuck aus unedlen Metallen für 3.3, i chemische Hilfsstoffe und Produkte für 16.7 Mil- : Hotten, Bücher und Gemälde für 14 Millionen nach Deutschland verkauft. Man sieht, ein wie großes Interesse auch die Industrie an dem Han delsverträge mit Deutschland hat. Was die Ausfuhr des Deutschen Reiches nach unserer Monarchie betrifft, fo ist natürlich auch wieder das Deutsche Reich

in einer ganzen Reihe von Einfuhrposten für uns das wichtigste Bezugsland. Dem allgemeinen Charakter unseres .Handelsverkehres mit dem Deutschen Reiche ent sprechend, kommt für Deutschland zunächst die Ausfuhr seiner industriellen Erzeugnisse nach un serer Monarchie in Betracht. Wir erhielten von Erzeugnissen der Landwirtschaft und des Berg baues- aus dem Deutschen Reiche: Gemüse um 5.02 Millionen Kronen, Meerfische für 2.18 Millionen, Sämereien für 10.75, Pferde für 2.27, Felle und Häute für 9.31, Haare

und Borsten für 2.03 Millionen. Den größten Einfuhrposten des Deutschen Reiches im Handelsverkehre mit uns bildet Steinkohle, von der es für 90.16 Millionen Kronen an uns verkauft. Koks nahmen um 15.5 Millionen ab, Roheisen für 2.98, Zink für 6.6, Zinn für 6.6, Kupfer für 8.3 Millionen Kro nen. Mineralien für 11.8 Millionen, Indigo für 4.18, Drechsler- und Schnitzstoffe für 6.47 Millio nen. Rohstoffe und Erzeugnisse der Textilindu strie bezogen wir aus Deutschland: Baumwolle und Baumwollwaren

nach Oesterreich- Ungarn verkauft. Auch die hochentwickelte chemi sche Industrie Deutschlands hat einen günstigen Markt in unserer Monarchie; sie lieferte für 7.7 Millionen chemische Hülfsstosfe, für 8.9 Millio nen Teerfarbstoffe nach Oesterreich-Ungarn. Zu letzt — aber nicht als letzter Posteu — die gei- sti g e Einfuhr aus Deutschland ist eine sehr große: sie kommt zum Ausdruck in den Einfuhrziffern für Bücher, Musikalien und Gemälde, von denen für nicht weniger als 42.3 Millionen Kronen aus dem Reiche

zu uns gelangen. Stellen wir zu diesen Ziffern noch die Ergeb nisse unseres Veredlungsverkehres mit Deutsch land — es wurden von dort 1900 für 10.4 Millionen Kronen Waren eingeführt, und für 21.5 Millionen wieder ausgeführt —, so haben wir im Detail das Bild unseres Handelsverkehrs mit Deutschland. Scheiden wir die Warenziffern cher hohe Mut klein geworden, denn die besten Examina und die größte Routine im Arrangie ren des Kotillons können den praktischen Blick und die schnelle Entschlossenheit nicht ersetzen

14
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1891/30_12_1891/INTA_1891_12_30_2_object_7788998.png
Page 2 of 8
Date: 30.12.1891
Physical description: 8
selbst erzeugen werden. Durch die Beschränkung, daß nur Rothwein — Weißwein hat so hohe Gehalte nicht — als Ber- schnittwein eingesührt werten kann, hat Deutschland seinen Weinbau, der mehr weiße Weine erzeugt, ge schützt, während andererseits die deutsche Weintndustrie ihre Interessen vollkommen gewahrt und in einer Weise gefördert sehen kann, deren Früchte sich bald zeigen werden. Die Gefahr für die tiroler Weine liegt jedoch nicht so sehr in den Abmachungen zwischen Oester reich-Ungarn und Deutschland

2,762.707 817.360 172.353 19.284 nachDeutschland 92.385 97.209 137.883 100.150 bei einer Pro duction von 81,500 000 30,000.000 21,139 000 27,847.200 Italien ist sich auch bewußt, daß die Errungen schaften im neuen Zollvertrage mit Deutschland nickt dert, wo der 1. Januar mehr genehm wurde, war derselbe fast in ganz Deutschland allgemein und hielt sich stellenweise (Schlesien, Breslau) bis ins 16. Jahrhundert, wo man statt dessen den 1. Januar wählte (in Böhmen 1544). In Lothringen ging man im Jahre 1580

vom 25. December auf den 25. März über. Der Anfang des Jahres mit dem 25. März nach Art Karl des Großen und seiner Nachfolger und früherer Päpste, auch der ersten Kapetinger, fand in Frankreich, obwohl nach Beda ehemals in Gallien der 25. März ständiger Oster tag war, wenig Verbreitung, größere in Italien, Spanien und Portugal, namentlich in England (seit dem 13. Jahrhundert bis 1753), sporadischer trifft man ihn in Deutschland. In Schottland galt er bis 1600. — Der unzweckmäßigste Jahresanfang

war der von Ostern. Er war üblich in Spanien, in Genf und Sitten (bis 1306), Savoy n, in einem Theile Frankreichs (twa bis 1563), Lüttich (bis 1333) u. s. w., weniger in Deutschland z. B. in Köln, wo sich trotz eines SydonalbeschlufsiS im Jahre 1310 der „Stylus curiae" noch einige Zeit erhielt. Wir wollen zur Ergänzung diefir bunten Muster karte verschiedener Jahresanfänge nur noch beifügen, daß gegenwärtig noch die Kopten ihr Neujahr am 1. August feiern, die syrischen Christen dagegen mit dem 1. September

im Jahre 1690 betrug 125 375 Mirztr., während Frankceich, abgesehen von seinem viel größerem eigenen Cousuw, noch den Exporthandel nach allen Richtungen hin beherrscht; so exportirte Frankreich 1890 für 402,475.000 Francs Wein. Deutschland mußte in den letzten 10 Jahren zur Deckung seines eigenen Bedarfes jährlich circa 600 000 Hectol. Wein importiren und betrug der Import 1890 346.150 Mtr.-Ctr. von Frankreich 138.526 „ „ „ Österreich 99.828 ., „ „ Italien 76.171 „ „ „ Spanien 660 675 „ „ zusammen

15
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1906/15_08_1906/INTA_1906_08_15_4_object_6137171.png
Page 4 of 8
Date: 15.08.1906
Physical description: 8
. • (Deutschland voran.) Einige statistische Daten über Deutschland und Frankreich bringt Jules Huret in seinen schon mehrfach erwähnten Artikeln über Deutschland. „Im Jahre 1872", schreibt er, „erreichte Deutschlands Handel fast 8 Milliarden. Frankreichs Handel war um einige hundert Millionen größer. Heute hat sich Deutschlands Handel verdoppelt und beträgt mehr als 16 Milliarden, während Frankreichs Handel fast noch auf demselben Punkte steht wie 1872. Diese allgemeinen Zahlen setzen sich aus einer Anzahl

, d. h. viermal weniger, hat. Das deutsche Postpersonal besieht aus 251000 Angestellten, während der französische Postdienst nur 82 000 und der englische 188 000 Angestellte beschäftigt. Der Postverkehr spricht dieselbe beredte Sprache: in Deutschland fast 5 Milliarden Briefe und Pakete, in Frankreich 2 Milliarden 700 Millionen. Das Telephon verfügt in Deutschland über 1383 000 Kilo meter Draht, während Frankreich erst bei 128 000 Kilometer steht. In Deutschland zählt man 800 Millionen Telephonverbindungen

im Innern der Städte und 128 Millionen nach außen hin. Bei uns sind die entsprechenden Zah len 191 Millionen und. 12 Millionen. Was die Telegraphie betrifft, so hält Frankreich bis jetzt noch den Rekord hinsichtlich der Länge der Li nien: wir haben 154 000 Kilometer gegen 137 000 in Deutschland; aber diese Linien wer den nur von 14 600 Bureaus und 18 000 Appa raten bedient, während man in Deutschland 28 000 Bureaus und 41000 Apparate hat. Auch bezüglich der Eisenbahnen sind wir weit zurück

: wir haben nur 46 000 Kilometer Bahn linie, während Deutschland 55 000 Kilometer hat." Theater und Musik. Erl's Tiroler Bühne im Löwen haus. Heute abends achteinviertel Uhr gelangt die äußerst humorvolle Bauernposse: „Der Protzenbauer" von Ph. Hartl- Mitius zur Aufführung. Im 3. Akt als Ein lage : Duett, I o d l s o l o und Schuhplat 1- l er tanz. Morgen Mittwoch (Maria Himmel fahrtstag) findet nachmittags bei bedeutend er mäßigten Preisen die Aufführung des Volks stückes: Die Kurzbau er-Rosl statt, abends

16
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1902/04_05_1902/INTA_1902_05_04_2_object_7813033.png
Page 2 of 16
Date: 04.05.1902
Physical description: 16
ist. Aber nicht minder wichtig ist für uns die Erhaltung und Förderung unseres Exportes sowohl nach den innerösterreichischen Län dern, als auch nach Deutschland und der Schweiz. Oesterreich exportirte im Jahre 1899 133.000 Metercentner Wein, Weinmost und Maische nach Deutschland. Tirol hat an diesem Exporte mit 233.000 Metercentnern participirt. schneller Gedanke das gequälte Hirn des unglück lichen Andreas. „Hör' mal, mein Junge — leg' die Hefte da auf den Tisch und komm her zu mir — ich will ein Wort

offen! Ich weiß doch, daß ihr einen Namen für mich habt ... wie nennt ihr mich?" Es schien, als ob alles Blut des Knaben sich bei dieser Frage in seine beiden dicken Backen drängte. Trotz aller freundlich überredenden Worte seines Lehrers war er nicht zum Antworten zu bewegen. Nun wurde Andreas Ursin böse; er sing an zu drohen und zu befehlen; ja, in seinem Viel bedeutender ist aber der Export Tirols nach Deutschland an Obst. In den letzten zehn Jahren hat Südtirol durchschnittlich 64.000 Meter

centner Obst nach Deutschland exportirt, in einigen Jahren sogar 84.000 Metercentner. Endlich ist für Tirol der Export an Rindvieh nach Deutschland von der allergrößten Bedeutung. Tirol hat in den letzten zehn Jahren durchschnitt lich 16.000 bis 17.000 Stück Rindvieh meist bester Qualität nach Deutschland exportirt und in Jahren, in welchen die Grenzsperre weniger scharf und ich möchte fast sagen, vertragswidrig gehandhabt wurde, betrug der Export bis 20.000 Stück. Ganz Oester reich-Ungarn exportirte

in den Jahren 1898, 1899 und 1900 jährlich durchschnittlich 126.000 Stück Rindvieh nach Deutschland. Tirol mit seinen circa 17.000 Stückist also mit einem Siebentel am Gesammt- export Oesterreich-Ungarns an Rindvieh nach Deutsch land betheiligt, während der Viehstand Tirols sich zum österreichisch-ungarischen verhält wie 1: 32, Ich führe diese Ziffern nur an, um zu be weisen, daß eben Tirol mehr als irgendeine andere Provinz des Reiches an der Erhaltung und För derung seines Exportes nach Deutschland

nach Deutschland importirt werden konnten, wer- Eifer packte er den Knaben an der Schulter und schüttelte ihn . . . denn er fühlte, daß er dem Geheimniß endlich auf der Spur sei. Aber der Junge war und blieb stumm wie das Grab. Der Lehrer stand auf, ging ein paarmal ans und ab, und setzte sich wieder. Er sah ein, daß er zu weit gegangen war und legte darum von neuem seine Hand beruhigend auf das Haar des Kindes. Aber der Junge, der diese Bewegung mißverstand und glaubte, daß es nun Prügel setzen würde, gerieth

17
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1887/14_11_1887/INTA_1887_11_14_2_object_7783794.png
Page 2 of 4
Date: 14.11.1887
Physical description: 4
muss und wird stattfinden müssen aus dem ein fachen Grunde, weil Deutschland infolge Zunahme seiner Bevölkerung seit einer Reihe von Jahren einen größeren Getreidebedarf aufweist, als welcher durch die heimische Produktion beschafft werden kann. Wenn es auch in den letzten Jahren durch die stimulierende Wirkung der Zölle unternommen wurde, neue Grundflächen dem Körnerbau zuzuführen, so wird doch kaum der Zustand erreicht werden, dass sich die landwirtschaftliche Produktion und Konsum tion

decken, und ebenso wird es.einzelne Artikel, wie Weizenmehl und Gerste geben, welche immer nach Deutschland e'ngeführt werden müssen. Haben schon die bisherigen Zölle eine gewisse Einschränkung des fremden Imports zur Folge gehabt, so können die geplanten neuen Zollerhöhungen allerdings die nach Deutschland ausführenden Länder empfindlich treffen. Solange zur Deckung des deutschen Konsums die Zu fuhr fremden Getreides nöthig ist, wird die Zoller höhung für jene Länder eine Prämie schaffen

, welche am wolfeilsten produzieren, weil diese vermöge des niedrigen Preises ihrer Artikel den höheren Zoll leichter zu tragen in der Lage sind. Daher wird voraussichtlich Amerika und die überseeische Getreide- Produktion, die ja heute schon die russische Kon kurrenz unterbietet, am wenigsten von der neuen Zollerhöhung betroffen werden. O e st e r r e i ch wird allerdings ein empfindlicher Nachtheil zugefügt, da seine Produktionskosten von sämmtlichen Ländern, die nach Deutschland exportieren, die höchsten

sind, und gerade deshalb haben auch die bisherigen Zölle für Oesterreichs Getreide Import nach Deutschland seine nachhaltigere Wirkung gehabt, als für den Im port aus Amerika und Russland. Die österreichische Gerste wird wol selbst bei bedeutend erhöhten Zöllen vermöge ihrer vorzüglichen Beschaffenheit und vermöge ihrer Beliebtheit bei den deutschen Mälzern noch immer gesucht bleiben; allein Weizen und Mehl, die beiden ungarischenHauptausfuhrartikel, werden empfind lich getroffen. Gewöhnlich überschätzt

man die Bedeutung des österreichischen Getreideexports nach Deutschland. So wichtig derselbe für uns und insbesondere für Un garn auch sein mag, so ist die österr.-ungar. Aus fuhr dennoch nicht im Stande, auch nur ein Dritt- theil des deutschen Jmportbeoürfniffes zu decken. Darum ist auch die Annahme, als ob Oesterreich- Ungarn und Deutschland durch einen Zollverein oder durch eine differentielle Begünstigung Oesterreichs ihre Bedürfnisse an Körnerfrüchten decken könnten, mit den Thatsachen nicht im Einklänge

18
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1903/22_08_1903/INTA_1903_08_22_2_object_7815817.png
Page 2 of 16
Date: 22.08.1903
Physical description: 16
im Vatikan" war, ebenso wenig wird es Pius X. sein. Wer aber sollte die „Befreiung" des geistlichen Oberhauptes der katholischen Christenheit vor nehmen? Etwa Frankreich, in dem der Kultur kampf jetzt heftiger denn je in Deutschland tobt, oder Oesterreich und Deutschland, die treuen Ver bündeten Italiens? Im Ernst denkt man gar nicht an die Ver wirklichung dieser Forderung. Man will nur den Massen etwas bieten. So laut diese auch jubeln und zu so imposanten Versammlungen sie auch die notwendige Staffage

nach Deutschland einen Ausfall erleiden würden, der die Regierung zu einer Erhöhung der allge meinen Steuern nötigen müßte. Nun rechnet die niederländische Postverwaltung selbst aus, daß ihre Mindereinnahme sich in unserem Falle auf höch stens 500000 Gulden jährlich belaufen würde, ' vorausgesetzt, daß die Herabsetzung des Portos auch nicht die geringste Steigerung des Briefver- j kehrs Hervorrufen würde, was allen bisher ge- - machten Erfahrungen widerspricht. Dieser Grund wäre also ganz stichlos

. Es ist auch gar nicht der wahre Grund. Es- hieße Vogel Strauß-Politik treiben, wollte man absichtlich übersehen, daß die abweichende Haltung einflußreicher niederländi scher Kreise in der Postvereinsfrage zum guten Teile dem noch immer nicht ganz erloschenen Miß- > trauen gegen Deutschland entspringt. Die preu ßenfeindliche Stimmung, welche lange Zeit am Hofe des letzten Oraniers, Wilhelm III., herrsch te, gehört ja gottlob der Vergangenheit an. Aber einige Spuren davon sind doch geblieben und es gibt

hier noch immer Leute, die in Deutschland den ländergierigen Eroberer erblicken. Angesichts dieser unleugbaren Tatsache muß nochmals her- [ vorgehoben werden, daß die Initiative zum deutsch-niederländischen Postvereinsprojekt gar nicht von Deutschland ausgegangen ist, das an der Sache nur ein untergeordnetes Interesse hat, son dern ausschließlich von den Holländern, wie dies auf dem Utrechter Handelskammerkongreß aus drücklich festgestellt wurde. Seitdem der Gedanke auftauchte, hat die deutsche

Reichsregierung in der Angelegenheit weder offiziell noch offiziös irgend welche Schritte getan. Es erklärt sich diese Re serve zur Genüge daraus) daß der Postvertrvg wie bemerkt, hauptsächlich den Niederländern zu Gute kommen würde, denn die Hälfte des gesam ten niederländischen Briefverkehrs geht, wie die statistische Zusammenstellung beweist, nach Deutschland. Wenn die Holländer die praktischen Vorteile, die der Postvertrag ihnen gewähren würde, nicht würdigen wollen, so ist das ihre Sache. Ter Verlauf

19
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1875/04_09_1875/INTA_1875_09_04_1_object_7768500.png
Page 1 of 6
Date: 04.09.1875
Physical description: 6
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basels Zürich, Leipzig, Ham burg. A.O-pelt! inWien. Prag, Berlin, Hamburg,^ Frankfurt Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. HavasLafitte u.Lomp. tn Paris. G.L.Daube.inFrank- furt, Stuttgart, München, Ham burg, Brüssel. Kudolfj Masse in Berlin, Wien, ^München, , sSt. «allen. Rotter ll.Co. in Wien. ^Philipp Lob in Wien. Samstag 4 . September. J. ( m "Z" U v e „ i s ’ ,> ' ) 1875. Delterreicll und Deutschland. > der Politik, sondern höchstens ein oft sogar unzuverlästigeö Baro

. Es sind Persönlichkeiten, welche in allen Wassern ge- welche sich unausgesetzt bemühen, kaiserlicher zu sein als der Kaiser, schwömmen, in allen Sätteln geritten sind, welche auf allen nicht genug alle Schattenseiten der deutschen Neichsreqierung her- j Achseln tragen, mit allen Tinten gefärbt und mit allen Salben vorsuchen können, nicht müde werden, in der feindseligsten Weise, j geschmiert sind; Individuen, welche allen Richtungen mit gleichem ja völlig nach Art der Ultramontanen von „Preußen-Deutschland" i Eiter

gedient haben, der materialistischen Karl Vogts nicht weniger, zu sprechen und selbst die guten Beziehungen zwischen Oesterreich j als der ultramontanen eines Grafen Belcredi, dem Demokratismus und Deutschland als mindestens nutzlos hinzustellen. „Was hat j eines Dr. Schrank mit nicht geringerer Hingebung als den alt- uns denn eigentlich die preußische Freundschaft bis jetzt ein- j konservativen Schrullen eines Grasen Apponyi, die im Jahre getragen?" ruft neuestens ein „wahrhaft österreichisch

zu Rußland und \ konstitutionellen Ragieeung" verherrlichten und im gegenwärtigen Deutschland eine versengende Wirkung zu üben nur zu s Deutschland nichts als Unfreiheit und Elend erblicken können; geeignet wäre, so aber ohne Zweifel wieder in für uns gefahrloser und dann wieder andere Persönlichkeiten, die aus dem deutschen Weise lokalisirt und gelöscht wird und nur auf dem unmittelbaren ? Reich auSwanderten gerade zu jener Zeit, da es am herrlichsten Brandplatze Schaden hinterläßt. j und glorreichsten

Geld verdienen wollen wie an ihrer andern sinnt erweisen sollte? Daß eine solche Kombination einen euro- Waarc, die sie ehemals verhausirten, gar nicht zu sprechen, päischen Brand anfachen würde, von welchem nach menschlicher s Wenn man diese Verhältnisse ernstlich in Erwägung zieht, Voraussicht Oesterreich am unangenehmsten sich berührt fühlen ! so darf man sich über die Deutschland feindliche Gesinnung in müßte, daran zu denken nimmt sich der fanatische Deutschenhaß manchen Wiener Blättern gar

20
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1870/31_08_1870/INTA_1870_08_31_1_object_6132738.png
Page 1 of 4
Date: 31.08.1870
Physical description: 4
: Frankreich und Deutschland stehen im Kriege mit einander. Sehen wir ab von allen Schattenbildern und Vorwänden, so ist die wirkliche Ursache des Krieges, daß Frankreich Deutschland seine Einigkeit und die aus der Einigkeit hervorgehende Stärke mißgönnt. Es ist, wie es scheint, Frankreichs Vorrecht, alle seine Nachbarn gethellt und daher schwach zu erhalten. Jede Macht, die sich unterfängt, durch Einigkeit Kraft zu erlangen, wird von Frankreich für eine Missethäterin erklärt. Wir sagen Frankreich

, wenn er es auch nicht für richtig und rathsam halten mag, dessen Lehrsatz im gegenwärtigen besonderen Augenblicke praktisch zu ver wirklichen. — Wir dürfen wol fragen, warum die deutsche Einigkeit als ein besonderes Unrecht gegen Frankreich betrachtet wird? Warum sollte nicht die französische Einigkeit als ein in jeder Hinsicht eben so großes Unrecht gegen Deutschland angesehen werden? Die Menschen haben sich so gründlich daran gewöhnt, Frankreich mit seinen gegenwärtigen, aber etwas weiteren als den gegen wärtigen Grenzen

, als etwas zu betrachten, das wie der Koran von aller Ewigkeit vorhanden war und vorhanden gewesen sein muß, daß die Frage sie stutzig machen dürfte. Aber indem unr uns auf geschichtliche Thatsachen stützen, fragen wir: warum ist es ein größeres Unrecht gegen Frankreich, daß Brandenburg und Hannover demselben Herrscher gehorchen, als cs ein Unrecht gegen Deutschland ist, daß Paris und die Normandie demselben Herr scher gehorchen? Wenn es unrecht gegen Frankreich ist, daß Deutschland Schleswig besitze

, ein Deutscher zu werden, als der Burgunder der Freigrafschaft es war, als er lange nach der Eroberung seinen Haß gegen die Eroberer selbst noch bei der Todtenfeier ausdrückte. Für jede Beschwerde gegen Deutschland ist cs leicht, mit einer entsprechenden Beschwerde gegen Frankreich zu antworten. Es besteht aber ein ganz ungemein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Fällen. In dem einen Fall ist das Unrecht etwas theoretisches, etwas das geschehen könnte, etwas das in der Zukunft schwebt. Im anderen Fall

ist das Unrecht etwas wirkliches und praktisches, etwas das gewesen ist und noch ist, etwas das in der Geschichte der Vergangenheit geschrieben steht. Ob sich die deutsche Einheit als ein Unrecht gegen Frankreich Herausstellen wird, haben wir noch abzuwarten. Die Einheit Frankreichs aber, sobald sie zur Thatsachc geworden, nahm ihren Weg und hat ihn in einer langen Reihe Deutsch land zugcfügter Unbillen fortgesetzt. Betrachten wir die Dinge von ihrem Ursprünge an. Was ist Deutschland, was ist Frankreich

21