, aber daß viele Häuser mit Fahnen geschmückt waren, läßt sich nun einmal nicht hinwegdisputiren. Schon um 9 Uhr war der Sofiensaal gefüllt. Vor der Rednertribüne drängte sich Kopf an Kopf. Hier schien eine Vertretung des deutschen Volkes in Oesterreich vereinigt, die, selbst nach Tausenden zählend, Millionen von Gleichgesinnten hinter sich hat. Nicht nur Böhmen, Mähren, Schlesien, die Steiermark, Oberösterreich waren vertreten, auch aus den ent legeneren Provinzen des Reiches, aus der Bukowina, aus Tirol
und die Einheit des Reiches, sowie in Bezug aus das Deutschthum, welches geschützt werden muß um seiner selbst willen und als Anfang und Ende des Reiches, das die Deutschen gegründet haben, und welches sie allein zu erhalten im Stande sind. (Leb hafter, anhaltender Beifall.) Hierauf begrüßte der Bürgermeister von Wien Dr. v. Ne wa l d die Versammlung im Namen der Reichshaupt- und Resi denzstadt. Der Vorsitzende Dr. Kopp ertheilte sodann dem Dr. Schmeykal das Wort zum Vortrage und zur Begründung nachfolgender
Zeitungen, die Bedeutung des deutschen Parteitages in ihrem Werthe zu verkleinern, darf daö deutsch österreichische Volk mit großer Befriedigung auf den Parteitag zurückblicken. DaS geht übereinstimmend aus den Aussagen der Theilnehmer und aus den Meldungen der verläßlichen Blätter hervor. Schon in den frühen Morgenstunden machte sich in den Straßen des Wiener Bezirks .Landstraße*, in welchem sich der Sofiensaal, wo der Parteitag abgehalten wurde, befindet, ein sehr bewegtes Leben und Treiben bemerkbar
und Vorarlberg und von der Küste Dalmatiens waren Vertreter der deutschen Nation Oesterreichs erschienen, und Männer aus allen Ständen hatten sich zusammengefunden, um einmüthig Protest zu erheben gegen jede Vergewaltigung ihrer nationalen Rechte. Kurz nach 10 Uhr erschienen die drei Einberufer des Par. teitagö, Dr. Kopp, Dr. Sturm und Dr. Schmeykal,am Präsidententische. Unter lange anhaltendem stürmischem Beifall betrat Dr. Joses Kopp die Tribüne und begrüßte die Ver sammlung : „Willkommen! Das sei
das erste Wort, womit ich im Namen meiner Miteinberufer Sie alle begrüße, werthe Mitbür« ger, liebe Stammes- und Gesinnungsgenoffen; willkommen! Als wir es unternahmen, den Ausruf ergehen zu laffen in alle Theile des Reiches, da bangte uns wol, und wir dachten, ob es nicht als eine Ueberhebung gelten werde, daß wir, drei Einzelne, uns herausnehmen, wozu wir kein Mandat, wozu wir keinen Auftrag haben. Heute ist diese Bangniß von uns genommen, denn dieser Saal, so groß und mächtig, er faßt kaum die Zahl