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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 29.10.1901
Physical description: 8
Seire 2 Nr. 249 einer regelmäßigen und ungestörten Viehausfuhr nach dem Deutschen Reiche eine hochwichtige Eri- stenzfrage. Gerade von diesem Standpunkte aus haben bei der Bevölkerung der Alpenländer die im Entwürfe der deutschen Zolltarife vorgesehe nen Erhöhungen des Tarifes für die Viehausfuhr nach dem Deutschen Reiche lebhafte Vesorgniß er regt und das nächste Bestreben der auf diese Vwh- ausfuhr angewiesenen Bevölkerungskreife geht dahiir, eine möglichste Herabsetzung der Viehzölle

zu erreichen, wobei auch die Beseitigung der von dem deutschen Zolltarife in Aussicht genommenen Werthzölle für Pferde anzustreben sein wird. Bei Ablauf des Handels- und Zollvertrages mit dem Deutschen Reiche wird aber auch das Viehseuchen-liebereinkommen mit dem Deutschen Reiche vom 6. December 1891 außer Kraft treten und werden sich daher die Verhandlungen mit den: Deutschen Reiche nicht bloß auf die Frage der Zollsätze, sondern auch auf die künftige Ord nung der veterinärpolizeilichen Bestimmungen

be- ziehen, welche den Viehverkehr zwischen Oester- reich-Ungarn und dem Deutschen Reiche regeln. Die Erfahrungen der letzten zehn Jahre Hab n nun gezeigt, daß die Viehausfuhr aus Oester reich nach Deutschland in noch viel empfindliche rem Maße als durch Zollmaßnahmen durch die Handhabung des Viehseuchen-Uebereinkommens vom 6. December 1891 getroffen wurde. Es hat sich gezeigt, daß dieses Uebereinkommen Anlaß zur oft willkürlichen Verhinderung des Vieh- erportes in das Deutsche Reich gegeben

wolle beschließen, die k. k. Regierung aufzufordern, bei den bevor stehenden Handelsvertrags-Verhandlungen mit dem Deutschen Reiche außer aus Erreichung mög lichster Herabsetzung der reichsdeutschen Zölle für die österreichische Viehausfuhr nach dem Deut schen Reiche auch auf dem ehebaldigsten Ersatz der jetzt bestehenden Viehseuchen-Convention Firoker Fagvkatt. durch ein die Leichtigkeit des Handelsverkehres mit Vieh sicherstellendes Uebereinkommen oder specielle Vertragsbestimmungen mit dem Deut

hat. So beschränkt sich heute die Nutzviehausfuhr auf Specialbewilligungen, welche für die deutschen Grenzbezirke ertheilt werden; Schlachtvieh darf nur mit directer Eisenbahn-Beförderung nach be stimmten Schlachthäusern eingeführt werden, für die Schlachtung des aus Oesterreich eingeführten Viehes in diesen Schlachthäusern sind ganz kurze Fristen festgesetzt worden; häufig wird die Ein fuhr österreichischen Viehes nach Deutschland aus ganz geringfügigen, formellen Mängeln der Ur- sprungscertificate bedeutend

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 16
Date: 10.09.1904
Physical description: 16
dem römischen Rechte als ein ihm ebenbürtiges System, das deutsche Recht, zu neuem Leben erstand, da wurden wiederum kodifikatorische Bestrebungen rege und sie brachten dem deutschen Reiche eine Fülle von Reichs- und Landesgesetzen, und als die wertvollste Frucht einen im großen und ganzen einheitlichen Rechtszustand für den Bereich des formellen und materiellen Rechtes. Und welch großen Anteil hat gerade an die sen modernen Kodifikationen der Deutsche Juri stentag! Ich brauche es Ihnen nicht zu sagen

können wir fest- 'tellen, wie zahlreich stets die Beteiligung aus deutschen Kreisen Oesterreichs am Juristentage war, welch wesentlichen Einfluß österreichische Juristen in edlem Wettbewerbe mit den Berufsgenossen aus dem Reiche auf die Gestaltung moderner Rechts gedanken hatten. Aber a«ch aus unsere eigene Gesetzgebung wirkten die Beschlüsse des Deutschen Juristentages in kräftigster Weise befruchtend ein und deutsche Rechtsgedanken zogen, dank dem leben digen Wechselverkehre zwischen den maßgebenden

Elementen beider Reiche, in großer Zahl in unsere Gesetze ein. Nur wurde leider ein Juristentag seit 1876 auf österreichischem Boden nicht mehr gehalten. Mit umso größerer Freude erfüllte uns die Nachricht, daß nach dem Berliner Tage die nächste Versamm lung auf österreichischem Boden vor sich gehen solle, daß Sie, verehrte Gäste aus dem deutschen Reiche, zu uns kommen und uns so endlich Gelegen heit bieten, in unserem schönen Vaterlande die Gastfreundschaft zu erwidern, dir Angehörige un-i seres

, dem wir Oester reicher die Schaffung und den Fortbestand des von uns so hochgehaltenen Bündnisses mit dem deutschen Reiche verdanken. Auf daß der Juristentag in Innsbruck sich als würdiger Nachfolger seiner großen Vorläufer be währe, auf daß Sie alle, hochverehrte Anwesende, ich hier in herzlichem und freundschaftlichem Ver mehre wohlfühlen, darauf erhebe ich mein Glas und bringe Ihnen allen zum Willkomm ein drei faches Hoch. Die Versammelten stimmten unter stürmischem Beifall dreimal in dieses Hoch

nach den Tiroler Alpen zu gehen, um den Freunden in Oesterreich zu danken für ihre treue Mitarbeit und ihr zahlreiches Erscheinen auf den Juristen tagen im deutschen Reiche. (Lebhaftes Bravo). Wir machen keine Tagespolitik, wir sind aber bemüht, eine deutsche Rechtseinheit zu schaffen, die deutsche Rechtsprechung auf allen Gebieten dem öffentlichen Rechtsempfinden auzupassen und zur gesetzlichen Geltung zu bringen. Dies Recht wollen wir für alle Deutsche, auch für die Brüder in Oesterreich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 12
Date: 17.12.1902
Physical description: 12
in einer ganzen Reihe von Einfuhrposten für uns das wichtigste Bezugsland. Dem allgemeinen Charakter unseres .Handelsverkehres mit dem Deutschen Reiche ent sprechend, kommt für Deutschland zunächst die Ausfuhr seiner industriellen Erzeugnisse nach un serer Monarchie in Betracht. Wir erhielten von Erzeugnissen der Landwirtschaft und des Berg baues- aus dem Deutschen Reiche: Gemüse um 5.02 Millionen Kronen, Meerfische für 2.18 Millionen, Sämereien für 10.75, Pferde für 2.27, Felle und Häute für 9.31, Haare

solche von dort empfingen. Halbfabri kate setzten wir für 132.9 Millionen Kronen im Deutschen Reiche ab und empfingen solche in einem Werte von 82.86 Millionen. G a n z- fa b r i k a t e endlich brachten wir mit einer Wert ziffer von 195.29 Millionen Kronen nach Deutsch land und empfingen solche um 250.6 Millionen Kronen. Das Verhältnis steht also so, daß wir in Deutschland nicht nur einen guten und bestän digen Käufer unserer landwirtscha,tuchen Erzeug nisse haben, sondern daß auch im industriellen Warenaustausche

mit dem Deutschen Reiche sich Einfuhr und Ausfuhr nahezu die Wage halten und beide Teile fast gleich große Interessen zu vertre ten haben. Es muß das besonders hervorgeho ben werden, weil es eine populäre Vorstellung ist, daß der Handelsvertrag mit Deutschland nur un serer Landwirtschaft Nutzen bringe, während un sere Industrie die Aufrechterhaltung dieser Han delsbeziehungen ihrerseits nur mit Opfern be zahle. Dieser kurze Ueberblick über unsere Han delsbeziehungen mit dem Deutschen Reiche zeigt aber bereits

zur Genüge, wie aufs engste verbun den unser Wirtschaftsgeschick mit dem Schicksale des Handelsvertrages mit dem Deutschen Reiche ist. Ein plötzlicher Abbruch dieser Beziehungen wäre ein Schnitt in das lebende Fleisch, bei dem direkt zum Leben notwendiges Geäder durchschnit ten würde. Aus Tirol und Vorarlberg. (Todesfall.) Am Montag starb in Inns bruck der ehemalige Bäckermeister Herr Johann T h e n e r l im 49. Lebensjahre nach langem Lei den. Der Verstorbene gehörte früher dem Ge meinderate

sentieren einen Ausfuhrposten von 9.3 Millionen; ; Instrumente wurden für 3.37, Perlmutterknöpse ^ für 3.4, Schmuck aus unedlen Metallen für 3.3, i chemische Hilfsstoffe und Produkte für 16.7 Mil- : Hotten, Bücher und Gemälde für 14 Millionen nach Deutschland verkauft. Man sieht, ein wie großes Interesse auch die Industrie an dem Han delsverträge mit Deutschland hat. Was die Ausfuhr des Deutschen Reiches nach unserer Monarchie betrifft, fo ist natürlich auch wieder das Deutsche Reich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 26.07.1884
Physical description: 8
, indem man die Deutschen zurückdrängt und dir Slaven in den Vordergrund stellt; man „versöhnt" die Parteien, indem man durch zahllose leicht zu gewinrende Blätter täglich auf die Deutschen loshämmert und sie bekämpft; man „versöhnt" die Nationalitäten unseres Staates, indem man durch frile Soldscheeiber auch im deutschen Nachbar- reiche die übelsten Meinungen über uns Deutsche zu verbreiten sucht, so daß manche unserer deutschen Stammesgenoffen im Reiche nahezu daran sind, zu glauben, im Lager der Slaven sei

erbebende Wind pfiff am schauerlichsten " ^^iucht am MooSplätzcheo, wo er eine Lücke fand, um vom Radziookaer See nach dem Walde zu jagen. 2'tzt heulte er laut auf, dann rauschte er unheimlich io den Reiche mit den Deutschen in Oesterreich heißen wir jetzt wieder das deutsche Schützenfest als Pulswärmer für die deutschen Brü der dies« und jenseits der schwarzgerben Grcnzpsähle mit aller Herzlichkeit willkommen. In der That hat der Schützenf-g^u Leipzig manches Vorurtheil gegen die Deutschen in zerstreut

die Deutjchen im Reiche bet dem Kampfe mit dendeutsch«österreichischen Kämpfern Schulter an Schulter; ist doch Oesterreich das Bollwerk gegen die Slaven. Heil Oesterreich! Dr. Ed. Kopp: Die Bande, welche die Deutschen Oesteereichs mit ihren Stammes- genoffen verbinden, sind zu stark, als daß ste durch irgendwelche Ereignisse zerrissen werden können. Das Bündniß, welches die Monarchen beider Reiche geschloffen, ist von den Völkern längst besiegelt. Die Deutsch-Oesterreicher jubeln alljährlich dem deut schen

, LrSffel. K«öSZZ m »rrttu, Ai«, M^q-- -tz^. At. «*Ssa mttts m W- fc» Me»-. i 171 Samstag 26. Zuli A»»-. '^«kkren 27 Juli 7 Schläfer. Innsbrucks 26 Juli. Deutsche Schützen führen gegenwärtig in Leipzig ein Kampf spiel mit ihren Waffen auf. Es sind Schützen aus Deutschland und deutsche Schützen aus Oesterreich. Die deutschen Schützenfeste haben im Laufe der Zeit von ihrer hohen Bedeutung ungemein viel verloren. In den Tagen deutscher Zerriffenheit gaben sie einen mächtigen Anstoß zur Stärkung der Nation

. Sie förderten die allgemeine Weh, Hastigkeit des deutschen Volkes, hoben das Zu« sammengchörigkeitsgesühl aller deutjchen Stämme und erinnerten die Deutschen an ihre Kraft. Seither haben stch die politischen Verhältnisse des Reiches — im Allgemeinen recht sehr zum Vor« theile des letzteren — gar gewaltig geändert, und durch die Ein- sührung der allgemeinen W hrpflicht sind die Völker in systema tischer Weise wehrhaft gemacht worden. Was früher in politischer Beziehung durch d-e Schützenfeste angestrebt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 16
Date: 30.03.1902
Physical description: 16
wir, soll nicht zu theuer erkauft sein. Reichsdeutsche Ostern. Zum ersten Male seit Bismarcks Scheiden aus dem Amte bringt das Osterfest den Natioiral- gesinnten irrt Reiche eine frohe Kunde, die jedem Deutschbewußten reine Freude bereitet: Den Ruf zur Sammlnng aller romfreien Deutschen zu einer Partei! Friedrich Lange, der unermüd liche Vorkämpfer der nationalen Sache und Her ausgeber der „Deutschen Zeitung" in Berlin, er läßt diesen Aufruf, der die angesehensten Namen aus allen reichst reuen Partei lagern am Schlüsse

scheidung ! Darum richten sich die Blicke der Deutschbe wußten im Reiche hoffend auf diese „deutschen Ostern", die im schwarz-weiß-rothen Lande eine Nationalpartei bringen sollen, und im schwarz- Tafel an der Kirchwand und eine lateinische In schrift, die nur der Pfarrer verstand. Am liebsten von allen seinen Todtenreimen waren über dem alten Sixt die, welche auf den Kindergräbern standen, und das darum, weil er keine Kinder hatte und sie doch so lieb hatte und doch einst gehofft

Nicht von den Czechen oder Slovenen, die ganz -gut das Syvrptoma tische Vieser Niederlage erken nen, sondern von jenen sogenannten Deutschen, die im eigenen Lager Felonie geübt 'halben: die eleriealen Blätter vom Schlage unserer ,,^-rim- meu" oder des „Vaterlandes" und die Prcß- organe von der Sorte einer „Reichswehr" wollen sich 'spöttelnd über die paar kritischen Gymnasial- classen hinwegsetzen. Die Haltung der eleriealen und der gewissen, gut -bezahlten feudal-patrioti schen Presse

'ist ja in allen ähnlichen Fällen, in de nen das Deutschthum Oesterreichs eine handbreit seines Besitzstandes in Folge Verrathes in den eigenen Reihen an seine nationalen Gegner abge be it must, stets dieselbe. Jedesmal -wollen diese Macher der öffentlichen Meinung nicht einsehen, warum wegen solch einer „Kleinigkeit" ^eine so große Aufregung herrsche. Wie -groß Die Summe all dieser „Kleinigkeiten" ist, verschweigen sie wohl weislich. Geduldig lassen sie den Deutschen ^ trief für Stück wegn'ähmen, schreien aber sofort

ans, wenn einer nichtdeutschen Nation Oesterreichs .— nicht etwa was weggenommen wird, — denn vies kommt heutzutage doch überhaupt nicht mehr vor, sondern — irgend ein nationaler Raub an uns Deutschen nicht bewilligt wird. Dieselbe Haltung nimmt stets und immer wieder unsere „unpar teiische" Regierung ein. Sechzehn Millionen für Prag, die czechische Technik in Brünn, das f'lo- v'enische Hetzapmnasium in Cilli, — alles das sind Forderungen, denen sich Oesterreich als Natio nalitätenstaat

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 07.05.1901
Physical description: 8
zur Vervollkommnung, zurVeredlung für das ganze Volk und für jeden Einzelnen sein. Jeder müsse sich bestreben, die Geschichte des deut schen Volkes kennen zu lernen, seine Cultur und literarische Größe mit zu genießen. Der All deutsche muß den Kampf aufnehmen gegen alle, sein Volk bedrohende Gefahren, gegen Slavcn- thmn, gegen Rom und gegen Judenthum muß er Stellung nehmen. Alldeutsch ist aber auch der Ausdruck der untrennbaren Zusammengehörigkeit der Deutschen in Oesterreich mit den Brüden, im Reiche draußen

. Seit 1866 gehören wir nicht mehr zum deutschen Reiche, aber wir gehören zu Deutschland. Der Regierungsvertreter läßt den Redner durch den Vorsitzenden-Stellvertreter Dr. Förster unterbrechen, als Redner sagt, daß wir „vorläufig" nicht zum deutschen Reiche gehören. Redner sagt, daß eine Zollunion mit dem deutschen Reiche hergestellt werden müsse, das Weitere müsse man der Weltgeschichte überlassen. Die Partei Redners sei alldeutsch und werde sich niemals bereit finden lassen, dem Staate

Seite 2 Wroker FagbkaLk. Nr 104 nommen wird. Die Entschließung verurtheilt die W a h^l m ißbräuche und verlangt ein Ge setz, zum Schutze der Wahlfreiheit, ferner die A b - schaffung des F r a u e n w a h l r e ch t e s, da mit den Frauenvollmachten der ärgste Miß brauch getrieben wird. Von den alldeutschen Abgeordneten wird er wartet, daß sie in dem angedeuteten Sinne nach- drückiichst dafür wirken werden, daß des deutschen Volkes Recht durch reine, die wahre Meinung der Volksgenossen

durchlöchert. Red ner fordert die Versammlung auf, an den Grund sätzen des Rassenantisemitismus unbedingt festzu halten. Ein in diesem Sinne gestellter Antrag wurde von der Versammlung einstimmig ange nommen. Abg. Wolf, mit stürmischen Zurufen be grüßt, erörterte die Bedeutung des Begriffes a l I d e u t s ch. Alldeutsch sei die Bethätigung des Volksgefühles in allen Schichten und Kreisen der deutschen Bevölkerung. Gleich einer Religion soll das nationale Gefühl Jeden durchdringen, es soll der Antrieb

ohne na tionale Gegenzugeständnisse Opfer zu bringen. Der Staat muß sich seiner Pflicht gegenüber dem Deutschen wieder bewußt werden. Die Politik sei nicht ein Monopol der oberen Zehntausend, jeder Deutsche, ob Arbeiter, Bürger oder Bauer muß zu politische Erker.n.nitz erzogen werden., Die all deutsche Vereinigung verlange eine gleichmäßige Berücksichtigung aller Stände, das wirtschaftliche hrv Nllvl'ntsckli'I, sei im Liiner Vro- heran, die dem wieder zur Arbeit, erwachten Par lamente obliegen. Als Ziel

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 16
Date: 14.05.1904
Physical description: 16
K 8.—; ganzjährig K 16.—. - Gin;eins ftuittmcrti 8 d. Ankündignugspreis nach Tarif Annadme »on Anzeigen in aken Ankitn^ignngsanstalUn !>»« ?fn* und Auslandes. Ur. 109 Anrrsvrnck. Samstag de« 14. Mar 1904. 39. KahrgaaK. Kulturparasite». In vortrefflicher, leider im Deutschen Reiche viel zu wenig beachteter Weise beleuchtet ein deut scher akademischer Lehrer in der Wochenschrift der Berliner „Deutschen Zeitung", der „Deutschen Welt", die kulturelle Stellung der Tscheche n, die Kanepfesstellung der an den Grenzen

Böhmens ausschließlich in Teutsch- österreich und im Deutschen Reiche zur Geltung zu bringen vermocht. Tie geliebten Franzosen haben sie nicht blos übersehen, sondern geradezu abgelehnt. Durch Richard Wagner aber hat der tschechische Komponist Smetana erst Beachtung zu finden vermocht. Und Konzertkünstler wie K u- belik, Kocean und das böhinische Streich quartett nehmen jährlich Tausende von Mark von ihren Kunstreisen im Reiche mit heim, um sich dann zuhause ebenso ungeberdig gegen alle Deut schen

Fertigkeiten zusammen hängt. Gewiß haben die Tschechen ihre eigene Universität, ihre eigene technische.Hochschule, aber wer was lernen will, der geht nach Leipzig oder Berlin auf die Universität, besucht ein deutsches Polytechnikum, eine deutsche Fachschule us. j. w. Gerade die deutschen .Hochschulen, noch mehr aber die Fachschulen irrt Reiche bieten den wohlhabenden Tschechen die erwünschte Gelegenheit, ihre Kinder das nachholen zu lassen, was sie ihnen im Lande selbst aus nationaler Anmaßung verweigern

Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. ^chrpNeltung: Teleyhon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 164 hchr,Meit««S u«e Krpm«t1u«g: Karlstr »vc 11. — $ef»n»pretf* für Innsbruck: Zum Abholen «».yennich Ä) k; monatlich 80 k: vierteljährig K 3.40; HMjähng K. 4.80 ;anziahrig K 9.60. Mit täglicherZssteVung ins Haus wS^enttich 35 k: monatlich K 1.—; »terteljähriz k ; h« bjshrig K 6. —: ganzjährig K 13.—. Gesterrrich-Ungarn: Mit täglicher Zuiendvng monatlich K 1.40: vierteljährig K 4.—; halbjährig

gegen das Deutsche Reich wohnenden Deutschen und de ren Bedeutung für das Germanentum des Reiches selbst, sowie die Gefahr, welche aus dem für die Deutschen ungünstigen Ausgange des österreichi schen Nationalitätenstreites erwachsen könnte. Der Aufsatz ft'lhrt den Titel „Kulturparasiten" unter denen die Polen und Tschechen verstanden find. Der Verfasser meint, daß sich die öffentliche Meinung Deutschlands mit der Tschechen frage als der von allen innerösterreichischen Fragen das Reich am meisten berührenden mehr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 18.05.1904
Physical description: 8
Rückwanderung aus Deutschböhmen nach dem Reiche statt, und aus dem inneren Böhmen strömt die tschechische Zuwanderung nach den deutschen Gebieten und macht dort wirtschaftliche und kulturelle Eroberun gen, findet Vorteile für jeden einzelnen und für die nationale Propaganda. Zur planmäßigen Ausnützung dieser Verhält nisse für die tschechische Eroberungspolitik haben sich neben den Tsechisierungsvereinen allgemei nerer Natur auch solche ganz industrieller Art ge bildet, als deren Ziel oft und ausdrücklich

Gelte 2 Ciroiew TasvlaN. Nr. 112 scheu Gemeinden mit erschreckender Schnelligkeit unter der Bevölkerung tschechische Minoritäten entstanden, die sich bereits ein ansehnliches Schul wesen geschaffen haben, dessen Erhaltung sie nach bewährtem Muster nach und nach dem Staate, d. h. der deutschen Steuerkraft, aufzuhalsen suchen. Das; gerade in den Kohlenbezirken dieser Entwick lung in einem bedenklichen Tempo und in bedenk licher Allgemeinheit vor sich geht, ist leicht zu belegen. In; Bezirk Aussig

gab es 1880 im gan zen 696 Tschechen, im Jahre 1890 waren es bereits 1021. Im Bezirk Bilin war 1880 der tschechische Bevölkerungseinschlag 1543 Köpfe stark, im Jahre 1890 waren es 2077 Tschechen. Im Bezirk Teplitz stieg die tschechische Bevölkerung in derselben Zeit von 2476 auf 3688 Köpfe. Im Bezirk Dux, der ein Teil des geschlossenen deutschen Sprachgebietes ist, gab es schon 1880 nicht weniger als 5582 durch die Kohlenbergwerke dorthin gezogene Tschechen; 1890 waren es 5697. Für die Stadt Dux

sind die entsprechenden Zahlen 2285 und 2888, gewiß eine schon bedenklich starke tschechische Minderheit gegenüber 7094 Deutschen ; den Tschechen jedenfalls gilt Dux nicht mehr als eine deutsche Stadt. Das Schlimmste Ergebnis gibt eine Betrachtung der Entwicklung in Stadt und Bezirk Brüx. 1880 wohnten im ganzen Be zirk 3582 Tschechen, 1890 aber 9520 Tschechen; die Stadt Brüx zählte 1880 im ganzen 1026 Tschechen, 1890 aber 2493 Tschechen gegenüber 11212 Deutschen. Es ist einigermaßen tröstlich, daß dieses Anwachsen

- und Leinenspinnerei und die Weberei und Tnchfabrikation im Norden und Nordosten eine Masse tschechischen Zuzuges ins deutsche Ge biet veranlaßt und begünstigt. Dem Zuzug der tschechischen Arbeiter folgen dann immer sogleich auch Männer, die gewillt und imstande sind, ihre Stammesgenossen national zu organisieren. Die dafür sorgen, sind die nachrückenden Handwerker, die Gastwirte, die Advokaten, die Aerzte. Diese haben die zugewanderten tschechischen Arbeiter im deutschen Böhmen national organisiert

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 10.09.1902
Physical description: 8
. Aber auch gegenwärtig begehen wir ein Fest deutscher Ge meinbürgschaft von tiefer Bedeutung, wenn es auch an Großartigkeit sich mit dem erwähnten Feste nicht vergleichen läßt: ein Fest im Sinne der unsterblichen Tätigkeit, jenes Einzigen, dessen Bild diese Rednerbühne schmückt. Auch dieser erblickte vor allem in der Bewahrung des deut schen Besitzstandes das Heil für sein Volk. (Heil rufe.) Auch heute befinden sich in unserer Mitte deutsche Stammesgenossen, Männer aus dem Deutschen Reiche, denen unser Arbeiten

, brachte der Redner dem deutschen Südtirol und seinem Vororte, der Stadt Bozen, sein Heil. Herr Schulrat Dr. Romeder überbrachte Grüße aus dem Deutschen Reiche, das durch den weitaus)chauenhen Blick großer Staatsmänner und weiser Fürsten mit diesem Staate zu Schutz und Trutz verbündet ist, Grüße im besonderen aus dem Lande, zwischen welchem und Tirol die Grenze so vielfach verschlungen ist, wie die tausend persönlichen Beziehungen der Bewohner; Grüße endlich aus einer Stadt, in welcher deutsche Männer

genommen werden will, begräbt seine großen Toten in seinem Herzen und sucht, alles in Taten umzusetzen, was diese zu seinem Wohle gedacht, geplant und begonnen haben. Die Schamröte müßte manchem Tiroler vor dem Staudbilde Walters ins Gesicht steigen, wenn er mit einemmale sehen würde, wie weit es heute gekommen und wenn er sich sagen würde, wie er durch seine Lauheit es mitverschuldet habe. Den Deutschen aus dem Reiche, die unsere Ge genden besuchen, sollte ihnen nicht das Glühen des Rosengartens

Organ der Deutschen Dolkspartei in Tirol. Erscheint täglich 7 Uhr früh» an Montagen um halb 3 Uhr Nachmittags. Kchriftteilimg und Uermaltung: Karlstraße 11. — Kezngspreise für Innsbruck: Zum Abholen vierteljährig K 5.— ; halbjährig K 10.— ; ganzjährig K 20.— . Mit täg licher Zustellung ins Haus vierteljährig K 5.60; halbjährig K 11.20 ; ganzjährig K 22.— . Oesterreich-Ungarn : Mit täglicher Zusendung vierteljährig K 6.60; halbjährig IC 13.20. ganzjährig K 26.—. — Ginxetne Nummern

der Bewohnerschaft von Inns bruck, der staatlichen und städtischen Behörden. Als ein besonders glücklicher Einfall ist es zu bezeich nen, daß man den liebwerten Gästen bei dieser Gelegenheit echte Tiroler Volksgesänge und Tänze Auführte, zu welchem Zwecke die Unterinntaler Schuhplattler „Die lustigen Fünfa" gewonnen worden waren, Mitglieder des Volkstrachtener haltungsvereines „Die Koasara" aus Kufstein, deren urwüchsige Vorführungen besonders dem Kongreßbesuchern von außerhalb der deutschen Grenze Freude

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 03.04.1895
Physical description: 6
den ehrfurchtsvollsten Glückwunsch. Staats rechtlich mit dem deutschen Reiche zwar nicht vereint, fühlen wir uns eins mit unseren Brüdern im Reiche in Verehrung und Liebe zum größten Manne des deutschen Volkes. Empört über den ablehnenden Be schluß des deutschen Reichstages wünschen wir, daß der selbe die letzte unerfreuliche That desselben bleiben wird. Euer Durchlaucht erklingt unser Heilruf." Ein stimmig angenommen. Nach Absingung der „Wacht am Rhein" wurde die Versammlung geschlossen

Tele- graphirfreiheit" Hierhergeschickten vor dem Parkthor, das ein mürrischer, barscher Pförtner streng bewacht. Selten wird einem Neugierigen, der nicht mit guter Empfehlung kommt, ein Einblick in den Hof gestattet, auf dessen grünem Rasen gestern eine pracht volle, acht Centner schwere Vase aus japanischer Brsnce aufgestellt wurde, ein äußerst kostbares Geschenk der Deutschen im Reiche des siegreichen Mikado; rings herum stehen und liegen zahllose herrliche Blumen spenden, darunter

Nr. 76 Givotev Gcrgbtcrtt. Seite 3 geisterten Worten über Bismarck und seine unsterb lichen Thaten zum Ruhme des deutschen Volkes. Er gedenkt aber auch der Schande und Schmach, mit der sich die Mehrheit des deutschen Reichstages durch ihr Verhalten gegen den Gründer des neuen deutschen Kaiserreiches bedeckt hat, und beantragt, folgendes Telegramm au den Fürsten Bismarck abgehen zu lassen: „Der deutschuationale Verein für Tirol und Vorarlberg entbietet Eurer Durchlaucht zum 80. Ge burtstage

-ein Glückwunsch-Telegramm abzusenden, das in warmen, wahrhaft zum Herzen gehenden Worten abgefaßt war. Diese wahrhaft schöne That unserer Damen war eine vollkommen spontane und beweist, wie tief in diesen Tagen die nationale Bewegung, das deutsche Volks und Zusammengehörigkeitsgefühl gedrungen ist. Daß sich die deutschen Frauen und Mädchen dieser Sache in einer sie selbst nicht am wenigsten ehrenden Weise angenommen haben, beweist, wie sehr dieser Gegenstand Sache des deutschen Herzens und Nicht etwa

: Deutschlands Einheit war dasMorgen- roth meiner Tugend, der Sonnenschein meiner Mannes- ckraft", bringen die versammelten Mitglieder des Jnns- Lrucker Turnvereins Eurer Durchlaucht, dem Begründer und Führer der deutschen Gegenwart und Zukunft, ihre ehrfurchtsvollen Heilswünsche dar, durchdrungen von dem Gefühle der Unzerreißbarkeit der Bande des Bluter und Geistes, welche alle deutschen Stämme umschlingen. Gut Heil! Gut Heil! Gut Heil! Für die Versammlung: Alexander Teuchner." Herr Heinrich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 20
Date: 25.07.1903
Physical description: 20
der Teutschcn in Böhmen und in Oester reich überhaupt. Tie politischen Ansprüche, welche von den Deutschen in diesem Reiche im natio nalen, wie im staatlichen Interesse erhoben werden müssen, stützen sich nicht allein auf die Kopfzahl der Bevölkerung deutscher Na tionalität, nicht allein auf die historische Be deutung des Deutschtums in Oesterreich, sondern vor allem auf die lebendig wirkende Kraft der deutschen Arbeit, die auch heute noch der stärkste wirtschaftliche Faktor der Monarchie ist. Und gerade

zu uns! Wir sind Söhne der Allmutter Germania und wir Deutschösterreicher sehen in den Deutschen im Reiche unsere Brüder, von denen uns auf die Dauer nichts trennen kann, kein Grenzpfähl, kein Partikularismus, kein Fürstenhaus. Gleich ist iwnsere Sprache, unsere Eigenart, der deut sche Geist ist uns Allen gemeinsam, kein Grenz pfahl staut die deutsche Luft, das deutsche Licht, das deutsche Wort. Dieses Zusammengehörig keitsgefühl findet seinen festen Ausdruck auch in der deutschen Turnerschaft

, daß Ihr uns nicht hindernd in beit Weg tretet, wenn wir in unserem eigenen Hause reinigen und daß Ihr uns nicht verspottet und verkennt, wenn wir den Traum von einem großen Alldeutschlaud der Zukunft träumen." Sein Gut Heil galt dem deutschen Volke und dem Alldeutschland der Zu kunft. Mit großen: Beifall begrüßt, ergriff so- danu das Auss chuß Mitglied der deutschen Tur nerschaft Bethmann das Wort, der der Ver sicherung Ausdruck gab, daß die Deutschen im Reiche den Deutschen in Oesterreich Liebe und Sympathien

Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Schriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 104. Kchriftleitung und Uerwnltnng: Karlstraße 11. — Bezugspreise für Innsbruck: Zum Abholen wöchentlich 20 h; monatlich 80 k; vierteljährig L 2.40; halbjährig K 4.80 ganzjährig K 9.60. Mit täglicherZustellung ins Haus wöchentlich 25 h; monatlich K 1.—; vierteljährig K 3.—; halbjährig K 6.—; ganzjährig K 12.—. Oesterreich-Ungarn; Mit täglicher Zusendung monatlich K 1.40; vierteljährig

hat, wie die „Bohemia" schreibt, Abg. Dr. Eppinger, als er im Namen der zum Besuche der Ausstellung in Aussig er schienenen deutschfortschrittlichen Abgeordneten für den liebenswürdigen Empfang dankte, den Wert der deutschen ‘^xbeit trefflich gekennzeichnet; sie stellt nicht nur eine gewaltige Summe reicher Produktion auf dem Gebiete der Industrie und der Landwirtschaft, des Handels und des Gewer bes, der Kunst und der Wissenschaft dar, sondern ist auch von -größter Bedeutung für die politische Stellung

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Page 1 of 8
Date: 15.01.1898
Physical description: 8
für einem Theile des Reiches ein ungerechter Eingriff geschieht; uns verpflichtet die Gemeinbürgschaft aller Deutschen in Oesterreich, unsere Stimme zu erheben, wenn Volks genossen wo immer im Reiche ein Unrecht erleiden. Der gegen die Deutschen in Böhmen und Mähren geführte Streich beschränkt aber seine Wirkungen nicht bloß auf diese Länder, er hat über das ganze Reich eine .noch nicht dagewesene Verwirrung ge bracht, und so sind wir als Glied des Reiches berufen, zu jener unheilvollen Maßregel Stellung

Einrichtungen zu zer stören drohten. Der Reichsrath ist geschloffen, die Landtage haben das Wort'. Wenn auch zunächst berufen, engere Landesangelegenheiteu zu berathen, können doch auch die Landtage jene verhängnißvollen Ereignisse nicht unbeachtet lassen, deren unabsehbare Folgen mit dem Reiche auch alle einzelnen Länder treffen und auf deren Verhältnisse mannigfache Rückwirkung üben. Mit dem von uns gestellten, die berüchtigten Sprachenverordnungen betreffenden Antrag über schreiten wir keineswegs

die Competenz des Land tags, dem laut § 19 der Lrndesordnung ausdrück lich die Befugmß gewahrt ist, über kundgemachte allgemeine Gesetze und Einrichtungen bezüglich ihrer besonderen Rückwirkung anfdasWohl des Landes zu berathen und Anträge zu stellen. Daß die Sprachenverordnunge» auch das Wohl des Landes Tirol berühren, ergibt eine dreifache Er wägung. Als ein überwiegend von Deutschen be wohntes Kronland kann Tirol nicht theilnahmslos zusehen, wenn in die nationalen Rechte des deutschen Volkes in was immer

zu nehmen, die zur Lähmung der Reichsgesetzgebung, zu einer so gefährlichen Krise des gesammtstaatlichen Lebens geführt hat. Endlich kommt auch eine un mittelbare Rückwirkung der Sprachenverordnungen auf unsere deutschen Landeskinder in Betracht, da die Beschränkung der Aemterfähigkeit der Deutschen in Böhmen und Mähren auch uns Tiroler betrifft und unseren Söhnen die Zugang- lichkeit von Amtsanstellungen in den Sudetenländern versperrt. Erscheint somit die Competenz der Landtags zur Beschlußfassung

, daß Graf Badeni in den Sprachenverordnungen nur einen marktgängigen Handelsartikel erblickte, um die Stimmen der Czechen für einen schlechten Ausgleich mit Ungarn zu erkaufen, daß er wiederholten feier lichen Zusagen entgegen diese Verordnungen über einseitiges Diktat der Czechen erließ, ohne die Deut schen auch nur zu hören, daß schon dieser äußere Vorgang eine empfindliche Beleidigung der Deutschen enthielt; ich will auch nicht untersuchen, inwieweit die Regierung durch diese einseitigen Erlässe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 14.04.1899
Physical description: 6
Versicherung der Feldfrüchte gegen Hagelschlag. (AuSzuz aus dem Errichte deS LandeSauSschusses an den Landtag, verfaßt von Professor T. Payr) Innsbruck, am 13 April. Der Landesausschuß hat nicht ermangelt, sich in Erfüllung deS ihm vom Landtage ertheilten Auf trages über die Organisation der Versicherung gegen Hagelschaden und die Erfolge derselben für Ver sicherer und Versicherte dort zu unterrichten, wo in der österreichisch, ungarischen Monarchie und im deutschen Reiche diese Versicherungsbranche

-Ungarn, dann in Deutschland operirenden 20 Hagelversicherungs-Anstalten, sowie die wichtigsten und neuesten Daten über diesen Geschäftszweig. Hieraus ersieht man, dag auch die Hagelversiche rung in der österreichisch-ungarischen Monarchie, wie im deutschen Reiche eine bedeutende Ausdehnung ge wonnen hat. — Im Jahre 1896 erreichte in dieser Branche die Versicherungssumme in Oester reich 307.218.823, in Ungarn 301,772.111, zu sammen 608.990.934 Kronen, im Deutschen Reiche 901,328.890 Mark, die Prämien

-Einnahme in Oester reich 7,368.373, in Ungarn 6,084.150, zusammen 13,452 523 Kronen, im Deutschen Reiche 8,770.908 Mark, die Entschädigung in Oesterreich 5.688.449, in Ungarn 5,398.799, zusammen 11,087.248 Kro nen, im Deutschen Reiche 8,474.519 Mark. An Gelegenheit, sich gegen dieses Elementar ereigniß zu schützen, fehlt eS also unseren Grund besitzern keineswegs. Bei der vorgeschrittenen Versicherungstechnik und dem starken Wettbewerb zwischen Actiengesellschaften und wechselseitigen Anstalten

- seitigen Anstalten 538.885 Kronen, sohin im Ganzen 1,636.829 Kronen. Im Deutschen Reiche hatten die Ar.stalten in Berlin, Köln, Magdeburg und München im Jahre 1896 einen Betriebsabgang vor. 810.669 Mark und nur die Union in Weimar erfreute sich eines Betriebs- Überschusses von 406.720 Mark. Wie unberechenbar das HagelversicherungSgeschäft ist und in welchen Sprüngen das Erträgniß auS diesem Geschäfte steigt und fällt, das zeigt eine zweite, die Jahre 1874—1896 umfassende Tabelle. Eine ganz besondere

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 31.01.1903
Physical description: 8
und kulturellen Gemeinschaft zwischen Deutschösterreich und dem deutschen Reiche ist eine nationale Notwendigkeit, die sich die Deut schen in Oesterreich niemals und durchs keinerlei Mittel streitig machen lassen werden. Die Deut sche Volkspartei erhebt jedoch ungescheut auch die Forderung, den politischen und wirtschaftlichen Zusammenhang möglichst eng zu gestalten. Die Deutsche Volkspartei sieht in der Annäherung Oesterreichs an das Deutsche Reich keine Gefahr für Oesterreich, sondern die sicherste Gewähr

einer gedeihlichen staatlichen und wirtschaftlichen Ent wicklung. Das langjährige Bündnis zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche hat sich in allen seinen Wirkungen nur als segensreich be währt wnd wenn die nationalen Deutschen in Oesterreich hoffen und wünschen, daß es in naher oder ferner Zukunft noch enger wurde, und wenn sie für diese Hoffnung eintreten, so leitet sie da bei nicht nur die Liebe zu ihrem Volke, sondern auch die Liebe zu ihrem Vaterlande, dessen Schick ganz gern einen Beamten geben

Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Erscheint täglich 7 Uhr früh» an Montagen «m hald 3 Uhr Nachmittags. Hchrrftlettuns und Verwaltung: Karlstraße 11. — Bezugspreise für Inrrsbrnck: Zum Abbolen wöchentlich 20 h; monatlich 80 h; vierteljährig K 2.40?'halbjähria" k 4.80; ganziähng K 9.60. Mlt täglicher Zustellung ins Haus wöchentlich 25 h; monatlich K 1.-; vierteljährig K 3.-; halbjährig K6.-; ganzjährig K 12.—. Oetterreich-Ungarn: Klt täglicher Zusendung monatlich K 1.40; vierteljährig

beherrschenden Angelegen heiten von s elbst gegeben. Die Rücksicht aus Äohl und Wehe des deutschen Volkstums wird zum Maß aller Dinge und die Aufgaben des poli tischen Handelns ergeben sich klar aus dem na tionalen Bedürfnisse. Die Volksverbände sind die Träger der organischen geschichtlichen Entwick lung. Wenn das Deutschtum in Oesterreich seine geschichtliche Stellung behaupten und Ver lorenes wieder gewinnen soll, so ist die erste Vor aussetzung hiefür, alle seine Glieder zu einem einheitlichen

Volksorgauismus zu verbinden, sie mit dem Gefühle nationaler Zusammengehörigkeit zu erfüllen und den so geschaffenen Verband ma teriell und geistig gesund zu erhalten. Darum ist die Erweckung und Betätigung des völkischen Bewußtseins die erste Tat der nationalen Selbsthilfe, die das Programm der Deutschen Volkspartei fordert. Das einmal er wachte nationale Bewußtsein verbindet jedoch nicht nur die Deutschen in Oesterreich unter einander, sondern es gliedert sie dem großen, mächtigen deutschen Volksganzen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 30.01.1886
Physical description: 6
Landtag unverfälscht zum Ausdrucke brachten. Haltet ans mit deutscher Zähigkeit und deutscher Unbiegsamkeit, und wenn auch heute von den Gegnern die heiligsten Vermächtnisse unserer Nation miSachtet werden, so gibt uns doch die ruhm reiche Vergangenheit unseres deutschen Volkes die sicherste Gewähr für baldigen Sieg unserer gerechten Sache im engeren Vaterlande Böhmen. Zwischen der Pforte und dem F ü r st e n von Bulgarien werden bezüglich eines zu treffenden Arrangements Unterhandlungen gepflogen

tung und Stärkung der Armee, auf die große Or ganisierung der politischen und Justizverwaltung, auf die Erhöhung der Beamtengehalte, auf die Neugestaltung des Unterrichtswesens, auf die Hebung uud Vermehrung der Verkehrsmittel, Schöpfungen von ebenso großem Umfange als unvermeidlicher Nothwendigkeit und unbestreitbarer Wichtigkeit. Enorme Summen für die bosnische Okkupation hätten ohne Frage erspart werden können und wären erspart worden, wenn nicht die „konservative Strömung" sie dem Reiche

in einem ängstlich gehüteten geheimnisvollen Dunkel ein großer Vorzug. Ein Glück im Unglücke ist es, dass das Land Tirol in seiner Bedrängnis sich an das Reich um Geldhilfe wenden konnte und vom Reiche große Summen erhalten hat zur Deckung seiner Bedürf nisse. Natürlich lässt sich daraus kein Vorwurf gegen Diejenigen schmieden, welchen die Leitung der tirolischen Lan^eSsinanzcn anvertraut ist. Wir meinen nur, dass es für diejenigen Klerikalen welche unser Land im Reichsrath vertreten, kein Unrecht wäre

in seinen Bedrängnissen seine Geldhilfe an gedeihen zu lassen, zu schwächen. Einstweilen hat sich die Volks- und Staatewirtschaftskunst unserer Gegner weder im Reichsrath noch im Landtag durch irgend etwas in bemerkenswerther Weise hervor- gethan, und Tirol als armes Land kann nur in bessere Verhältnisse kommen, wenn es ehrlich und treu zum Reiche und im Reiche zu denjenigen hält, die dem Fortschritt huldigen. Was auf anderem Wege von finanzieller und wirtschaftlicher Aushilfe versprochen wird, ist eitel Geflunker

Mitglied des reichsrälhlichen Polenklubs ist, zeige deutlich, welches Ansehen die zalizijche Delegation bei der Regierung genieße. Alle wichtigeren Stellen bei den Zentralbehörden werden mit Deutschen uud Tschechen besetzt, welche in dieser Hinsicht ein Monopol zu besitzen vermeinen und da her jeden polnischen Eindringling mit scheelen Augen anzusehen pflegen. Deutsche und Tschechen haben es bisher auch verstanden, den Einflüsse und Avan cement polnischer Beamten wirksam entgegenzuarbeiten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 23.06.1885
Physical description: 4
: „Wahrung der geschichtlich begrün deten und von den Existenzbedingungen des Volkes unzertrennlichen Stellung der Deutschen in Oester reich. Erhaltung und Vertheidigung der Staats einheit, Festhaltung und gesetzliche Anerkennung der deutschen Staatssprache. Bekämpfung des slavischen Uebergewichts in Gesetzgebung, Verwaltung und Un terricht, sowie einer darauf gerichteten Regierungs politik. Erhaltung und Befestigung des Bündnisses mit dem deutschen Reiche, sowie gemeinsame Pflege gemeinsamer Interessen

die Stellung des deutschen Volkes in Oesterreich nur dann als gesichert zu be trachten, wenn die Majorisierung desselben durch eine slavische Koalition ausgeschlossen und Oesterreich von dem überwiegenden polnischen Einflüsse befreit wird; wenn die deutsche Staatssprache in Oesterreich in einer unseren Interessen entsprechenden Weise gesetzlich festgestellt wird; und wenn endlich durch die Befestigung des Bündnisses mit dem deutschen Reiche die gemeinsame Pflege der gemeinsamen In teressen ermöglicht

in Oesterreich und da her Bekämpfung des slavischen, insbesondere des polnischen Übergewichtes, gesetzliche Feststellung der deutschen Staatssprache, Befestigung des Bündnisses mit dem deutschen Reiche und gemeinsame Pflege der beiden Reichen gemeinsamen Interessen, ent schiedenes Eintreten für die reformatorische Arbeit auf sozialpolitischem und wirtschaftlichem Gebiete, zum Schutze der Arbeiter sowie zur Erhaltung des städ tischen Mittelstandes und des Bauernstandes, Be kämpfung der Korruption

beider Reiche. Sozial politische und wirtschaftliche Reformen zum Schutz und zur Hebung der arbeiienden Klassen, sowie zur Erhaltung des städtischen Mittelstandes und des Bauernstandes. Vertheidigung der staatsbürgerlichen Rechte und Freiheiten gegen administrative Ueber- griffe und rückschrittliche Bestrebungen." Die hier angeführten Punkte seien allen Mit gliedern gemeinsam; zur Austragung der Differenzen, welche noch über einige andere nebensächliche Pro grammpunkte, sowie über den Namen

der Partei bestehen, beantragt Referent die Einsetzung eines 25gliedrigen Komit6s, welches einige Tage vor Zu sammentritt des Reichsraths sich versammeln soll, um der Partei eingehende Vorschläge über Programm, Organisation und Namen zu erstatten. Abg. Dr. Stein wen der gibt, indem er die Nothwendigkeit der Einigkeit betont, folgende Er klärung ab: 1. Unser oberstes, die Stellungnahme in allen Fragen bestimmendes Prinzip ist die Rücksicht auf das Wol des deutschen Volkes in Oesterreich. 2. Wir vermögen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 19.09.1890
Physical description: 6
Mittelpunkte geschaffen, welche sie auch zu Cullurträgern ausbilden wollen; die Deutschen in Oesterreich aber hatten Hoffnungen auf Wien gesetzt, welche nicht in Erfüllung gingen. Was blieb ihren übrig, als sich möglichst selbständig ein zurichten? Aber noch hat Wien ein großes unver zehrles und noch nicht in alle Winde verschlepptes Ansehen im ganzen Reiche, noch hat es in vielen Stücken Je Führung, und wollte es sich aufraffen aus seinem Traumleben, es würde ihm nicht allzu schwer

zu wollen. Das ist wohl kein Bortheil für die Landtagswahlen in Niederösterreich selbst; noch weniger aber für die Gesammt-Partei im Reiche, welche auch bet diesem Anlasse wieder entwöhnt wird, ihre Blicke nach der Reicht Hauptstadt und nach dem Stammlande zu richten und sich an der schwung vollen Haltung ihrer Parteifreunde daselbst ein Muster zu nehmen und Aufmunterung zu holen. Das Schauspül aber, welches die vereinigten Gegner der deutschen Partei in Niederösterreich und Wien aufführen, das ist geradezu

zu machen, daß irgendwelche Trübungen, Mißverständ nisse, Differenzen eingetreten seien, von welchen sie dann mit unverhohlener Genugthuung oder mit ge heuchelter Besor^niß die schlimmsten Folgen für dessen Fortbestand Voraussagen. Man kann ihnen das Vergnügen solcher Selbsttäuschung umso eher gönnen, als in den verbündeten Reichen selbst es keinen Ver nünftigen gibt, der solche Phantasieen im Entfern testen ernst nehmen würde. In Oesterreich-Ungarn und im Deutschen Reiche fühlt Jedermann, daß die Allianz

klingt und aus dem Lande wieder zurückhallt. In Leben und Kunst, aber auch in politischen Anschauungen geht eine Reichshaupt stadt voraus und darum genießt sie auch Ansehen durch das ganze Reich. Wien ist von dieser seiner Aufgabe durch eine Reihe von Umständen, für die es nicht verantwortlich gemacht werden kann, aber auch durch eine eigenartige Weichheit seiner Bewohner schaft vollständig abgekommen. Die Nichtdeutschen im Reiche haben sich von Wim abgewendct, weil sie sich eigene politische

, sich wieder an die Spitze zu füllen und wie der das zu werden, was es gegenwärtig nur mit vielen Einschränkungen ist, die Reichshauptstadt. Ob die gegenwärtigen Wahlen in den nieder österreichischen Landtag etwas dazu beitragen werden, das politische Ansehen Wiens und NiederösterreichS, des Stammlandes der Monarchie, im Reiche wieder zu erhöhen, das kann vorläufig nicht gesagt werden. Vielfach wird befürchtet, daß die Wahlen Wiens und Niederösterreichs zu Gunsten der rückschrittlichen Par teien sich gestalten könnten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 16
Date: 02.02.1908
Physical description: 16
der letzten Wahlen auf mindestens 6.43 Mil lionen zu veranschlagen ist. Nahezu eine Million fehlt demnach aus den Listen. Nur zum geringen Teile infolge des Militärdienstvsrhältnisses oder der Ausschließungsgründe des Paragraphen 8 der Reichsratswiahlordnung, ganz überwiegend wegen mangelnder einjähriger Seßhaftigkeit oder infolge von Auslassungen. Im deutschen Reiche, wo das Reichstagswahlrecht an die Vollendung des 25. Lebensjahres, aber nicht an eine bestimmte Dauer des Wohnsitzes geknüpft

ist, sind 22 Proz. der männlichen Reichsangehörigen wahlberechtigt. Genügte im Deutschen Reiche ebenso wie in Oester reich die Vollendung des 24. Jahres, so zählte man daselbst sogar 22.8 Prozent, also um 1.2 auf je 100 Bürger mehr Wähler als in Oester reich. Die hier geforderte einjährige Seßhaftig- keit und die Lücken in den Wählerlisten bewir ken also, daß unser Reichsratswahlrecht bei wei tem nicht so allgemein" ist, wie es scheint. Die Wahlbeteiligung drückt den Wert aus, den die Burger dem Wahlrecht

beimessen. Von je 100 Wahlberechtigten haben sich an den letzten Reichsratswahlen in Oesterreich 84.4, im Deutschen Reiche 84.7 Prozent beteiligt. Im Deutscheil Reiche übertrifft die Beteiligung an den Wahlen von 1907 beiweitem jene an den früheren Wahlen. Oesterreich hat sich gleich beim ersten Gange des allgemeinen Wahlrechtes un- lnittelbar neben das Deutsche Reich gestellt. Das politische Interesse der Bevölkerung ist durch die Wahlreform außerordentlich belebt worden; hat ten

Im ganzen 429 87 516 3,577.985 1,089.920 4.617.905 Von je 100 Mandaten entfielen demnach 16.6, von je 100 gütigen Stimmen aber 22.6 auf die Sozialdemokraten. Bezieht man die nationalen Sozialisten mit ein, so lauteten sogar 24.5 Pro zent der Stimmen sozialistisch. Im Deutschen Reiche haben es die Sozialdemokraten bei den letzten Wahlen auf 3 259 029 Stimmen gebracht, das find 28.9 Prozent. Dieser Prozentsatz wird in. Oesterreich bei den Deutschen und noch auffäl liger bei den Tschechen übertroffen

sich die durchschnittliche Wahlbeteiligung auf 81 Prozent; sie bleibt also hinter dem Staatsdurch- schnÜt nur unerheblich zurück. Die Zahl der eigentlichen „Wahlflüchtlinge", die ihr Wegblei ben von der Wahl nicht zu rechtfertigen vermoch ten, findet sich nur für Niederösterreich angegeben. Sie beträgt nur 10.257 oder 1.6 Prozent der Wahlberechtigten. Vergleicht man die Zahl der abgegebenen Stimmen mit der Nationalität der Wähler, so haben sich die Deutschen, Tschechen und Rumänen eifriger, alle anderen Nationalitä ten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 10
Date: 12.04.1891
Physical description: 10
Jur Hebung unserer Weiuaussuhr nach bem Deutsche« Reiche. Jnnsbruck, 11. April. In all den weitschweifigen Erörterungen des deutsch-österreichischen Handelsvertrages in der Presse beider Staaten wurde des deutschen Weinzolles wohl am wenigsten gedacht. Man forderte die Ermäßigung der deutschen Getreide-, Holz- und Viehzölle, den Ab. schluß einer Veterinär-Convention mit dem Deutschen Reiche, des Weines aber schien man vergessen zu haben! Oberflächlich betrachtet, dürfte dies allerdings

, Dalmatien, Ungarn und Serbien her. Deutschland könne seinen „Bordeaux" also auf viel einfacherem und billigerem Wege beziehen! Zu dem würde der gesteigerte, gewinnbringende Absatz nach dem Deutschen Reiche unsere Weinproduction zur Regenerirung ihrer Culturfiächen. zum erfolg- reicheren Kampfe mit der Reblaus mit erhöhter Kraft ausstatten. Für Tirol, das sich einer er höhten Erzeugung qualitätsstarker Weine zuwenden könnte, wäre der Umschwung von größter Bedeutung. So hoffen und wünschen

so erscheinen, bei näherem Zusehen ergibt sich aber eine ganz bestimmte Erklärung für diese Erscheinung. Sie wurzelt in einer gewissen Selbstbescheidung der Landwtrthschast Oesterreich-Ungarns, sie stammt von ihrem Glauben, Deutschland könnte, wenn die Er mäßigung des deutschen Weinzolles — derselbe beträgt 24 Mark — auch noch so dringend gefordert würde, dieselbe schon mit Rücksicht auf Frankreich nicht ge währen. Frankreich, dürfte man argumentirt haben, genösse gemäß dem vlelberufenen Frankfurter

Friedens artikel, die Meistbegünstigung gegenüber allen Zoll nachlässen, die der deutsche Handelsvertrag Oesterreich- Ungarn einräumen würde. Somit käme jede Bin dung des deutschen Weinzolles zu Gunsten Oester- reich-Ungarns auch Frankreich, diesem mächtigsten Weinlieferanten des Deutschen Reiches, zu Guie. Angesichts dieser Consequenzen des erwähnten Frie densvertrages scheint man die Waffen gestreckt zu haben, nach unserer Meinung: vorzeitig Sehr bemerkenswerth erscheint uns darum ein Vorschlag

seines Zollkrieges mit Frankreich, also gegenüber der Störung seines Weinabsatzes nach diesem Lande größten Werth auf die breiteste Eröff nung des deutschen Gebietes für seine Weinausfuhr IMcuftDcuft verboten.) Bon der Laudstratze. Der R atzens epp l. Bon G. Wolf. Eine alte, graue Lodenjoppe, am Rücken und Ellbogen mit einem Stich ins Gelbe, lederne Hosen, unten erst noch einmal fast bis ans Knie mit Leder beschlagen, grobe Bundschuhe, eine grüne Weste mit silberner Uhrkette, an welcher zwei Thaler taumeln

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 16
Date: 31.12.1902
Physical description: 16
. In die mannigfachen Erörterungen, zu denen die Wiener Reise des russischen Ministers des Aeußern Anlaß gibt, wird von Wiener offiziösen Blättern mit großer Geflissenheit auch das Ver hältnis Oesterreichs zum Deutschen Reiche ein bezogen. Mau gewinnt den Eindruck, als ob der Besuch des Grafen Lambsdorff und der da durch hervorgerufene Schein einer Annäherung zwischen Oesterreich und Rußland dazu ausgeuützt werden sollte, dem Deutschen Reiche die Ent behrlichkeit seiner Freundschaft vor Augen zu führen

und es dadurch zu einer größeren Rück sichtnahme auf seinen Verbündeten zu bewegen. Ein Mangel an dieser schuldigen Rücksicht wird in den Ausweisungen österreichischer Untertanen aus dem Reiche, in dem neuen deutschen Zoll tarif und in der scharfen wirtschaftlichen Kon kurrenz Deutschlands im Oriente erblickt. Der erste Vorwurf ist ein alter und wird immer nur aufgewärmt, wenn man dem Verbündeten aus anderen Gründen eine üble Laune zeigen will. Seit Graf Thun sich mit seiner dieserhalb er hobenen Drohung

der letzten Jahrzehnte soweit zurückge drängt worden, "daß es auch hier schon -mit seiner Einfuhr hinter der deutschen zurücksteht. Diese Tatsachen, so bedauerlich sie sind, lassen sich nicht bezweifeln, aber lächerlich ist es, ihret wegen eine Anklage gegen das Deutsche Reich zu erheben und es des Mangels freundschaftlicher Gefühle zu beschuldigen. Das Hemd ist einem näher als der Rock und es ist;ün sinnig, vom Deut schen Reiche als Erfüllung der Bundespslicht zu beanspruchen

Nr. 337. Innsbruck, Mittwoch, den 31. Dezember 1902. 37. Jahrgang. Organ der Deutschen Dolkspartei in Tirol. Erscheint täglich 7 Uhr früh, an Montagen «m halb 3 Uhr Nachmittags. Schriftlritung und Verwaltung: Karlstraße 11. — Bezugspreise für Innsbruck: Zum Abholen wöchentlich 20 h; monatlich 80 h ; vierteljährig K 2.40; halbjährig K 4.80; ganzjährig K 9.60. Mit täglicher Zustellung ins Haus wöchentlich 25 h; monatlich K 1.— ; vierteljährig K 3 .—: halbjährig K 6. ; ganzjährig

, denen Oesterreich-Ungarn von Seite des Deutschen Reiches ausgesetzt ist. Die hohen Ge treidezölle des neuen deutschen Tarifes bedrohen die Getreideausfuhr Ungarns und die Gerste ausfuhr der Sudetenländer. Das Vordringen des deutschen Handels in den Orientländern hat den blühenden Handelsverkehr, den einst Oesterreich Bären" eine stattliche Anzahl von Besuchern, denn außer den fremden Gästen ließen sich »auch die Innsbrucker die Gelegenheit nicht entgehen, ihre allseitig verehrten Vogelweider

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 27.12.1882
Physical description: 4
Albrecht und Rudolf die Länder Oester reich, Steiermark, Krain und die windische Mark zu Lehen und nahm ihnen als Zugehörigen des deutschen Reiches den Eid der Treue ab. Damit war die Habsburgische Hausmacht gegründet, welche sich im Laufe der Jahrhunderte bis auf unsere Tage zu einem großen, mächtigen und für die deutsche Kultur unermeßlich wichtigen Reiche ausgeweitet hat. Für die deutsche Kultur! Denn vor sechshundert Jahren und seither wurde der deutschen Kultur eine hohe welthistorische

und weltbewegende Bedeutung beigemefsen. Heute gibt eö in Oesterreich keine politische Zugehörigkeit zum deutschen Reiche mehr. Das Band, welches die deutschen Oester reicher und die Deutschen verbindet, ist nur noch ein nationales, ein geistiges und ideales. Die Zeitereignisse haben Oesterreich außerhalb des deutschen Reichs gestellt. Wir selbst haben die l Mit dem morgigen Tage beginnt im Innsbrucker Tagblatt an dieser Stelle «in neuer Roma« dessen AbdruckSrecht wir in den letzten Tagen erworben

die Welt unbedeutende Idiome der deutschen Weltsprache selbst in Wien, am Ursttze der östereichi- schen Habsburger, gleichzustellen. Das Fest der Gründung der österreichischen Dynastie wird, weil es nicht alle Völker und Län der in gleicher Weise witfeiern könnten, da die meisten viel später erst an die Dynastie gekommen sind, nicht im ganzen Reiche in einheitlicher Weise gefeiert. Um jedoch namentlich die Jugend an den historisch denkwürdigen Tag in geziemender Weise zu erinnern, wurden

bei uns. «S» Vorausbezahlung ist der Ordnung wegen in allen Fällen unerläßlich. Die Lrpediüon- Golitlsche Uederstchr. Innsbruck am 27. Dezember Die österreichischen Erblavde feiern heute einen großen ge schichtlichen Gedenk- und Erinnerungstag. Auf Weihnachten 1282 hatte der neun Jahre früher zum deutschen Könige gewählte schwäbische Graf Rudolf, von seinem in der Schweiz gelegenen Stammschlosse Habsburg den Namen führend, den deutschen Reichstag in Augsburg versammelt, und am 27. Dezember über^ gab er seinen Söhnen

auf daS Tagblatt übersteigt, dürfen f wir daraus Hinweisen, daß die Verfasserin ihre Leser auS den stark auSgefahrenev Geleisen der Romanschriftstellerei heraus und in eine namentlich unserem Publikum ganz fremde Welt (eia englische« Kohlenbergwerk) führt, daß der reiche Dialog ein durch- | weg glücklich gestalteter, die Sprache edel, die Tendenz eine sitt lich bocheroste, die Charakteristik der handelnden Personen eine vorzügliche und die U-bersetzuog eine von der gewöhnlichen Ueber- setzuogSarbeit

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