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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 16.01.1880
Physical description: 4
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel Zürich, Leipzig, Hamburg. A, Oppelik in Wien, Prag, Berlin. Hamburg, Frankfurt, Leipzi, Pari«, Florenz, Petersburg. Hag vaS Lafitte >. CsmZ. inParis» (B* L Davbe in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RadolfMsfsein Berlin. Wien, München, Et. Gallen. Rotier s. Cs. t« Wie». Phi lipp Löß in Wien. M 12 Ireitag 16. Januar M«?-»«- p. ( ) 1880 Das Wort eines deutschen Ministers. | Das deutsche Reich hat in nationaler und religiös-politischer j Beziehung

eine entfernte Aehnlichkeit mit dem österreichischen | Kaiserstaate. Auch im deutschen Reich fehlt es nicht an Elemen- | len, welche ihren Stützpunkt nicht im Reichsgedanken und nicht | im Innern des Reiches, sondern außerhalb desselben suchen, wie j in Oesterreich. Da gibt es im Osten Polen, welche wie unserr! Galizianer noch immer von der endlichen Wiederherstellung des f ehemaligen Polenreiches träumen; im Norden Hausen deutsche ] Bürger dänischer Zunge, die es wie Erlösung ansehen

würden, z wenn sie vom Reiche abgetrennt und wieder mit dem Inselstaats 8 vereinigt würden; im Westen befinden sich einige hunderttausend Deutsche, welche das Schicksal zu Franzosen gemacht hat, die j dem großen deutschen Mutterlande vor neun Jahren gewaltsam j wieder angegliedert werden mußten und sich einstweilen nur wider- jj willig in die neue Lage fügen. Das sind die nationalen Wider- s sacher des Reichs. Sie sind weder so zahlreich wie in Oester- ? reich, noch ist ihre Vertheilung im Reiche jener der nichtdeutschen

1 Stämme in Oesterreich sehr ähnlich. Das deutsche Reich hat | nur an seinen Rändern nichtdeutsche Staatsbürger; bei uns in j Oesterreich trifft dies nur theilweise zu und finden wir auch im j Innern des Staates zahlreiche nichtdeutsche Sprachinseln. Außer jl der nationalen Opposition gegen das deutsche Reich besteht aber, 8 wie in Oesterreich, auch noch eine politische und eine konfessionelle. | Die letztere tritt mit immer stärkerer Macht auf und besteht aus jj den ebenso regsamen als zahlreichen

Ultramontanen, welche nicht s von Berlin,. sondern von Rom aus regiert werden, also ; in Wahrheit keine höchste weltliche Macht über sich anerkennen wollen oder wenn sie es thun, dabei stets in Vorbehalt nehmen, ! daß diese angebliche höchste weltliche Macht doch thatsächlich in j ihrem und im Dienste Roms stehen müsse. — Daneben leidet das deutsche Reich noch immer unter den Bestrebungen der Fö deralisten oder wie man sie in Deutschland nennt, Partikularistcn. Da gibt es verschiedene Gruppen von Politikern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 08.05.1890
Physical description: 6
. Das Deutsche Reich, noch lange nicht bei der vollen Ausnützung seiner Kräfte angelangt, ist dabei noch immer in einer besseren Lage, als beispielsweise wir, und wenn wir deutsche Heeresvorlagen nicht mit Glcichmuth ansehen, so ist es eben lediglich aus dem Grunde, weil wir uns vor dem Nachmachen- müffen fürchten. Das Deutsche Reich beruft sich auf Frankreich, wir berufen uns auf Rußland, Italien und Frankreich auf einander und auf die anderen Staaten und so zielt der edle Wettstreit seit nun schon

20 Jahren auf die alljährliche Steigerung des Militärbudgets ab, ohne daß heute Jemand sagen könnte, wo und wann ein Ende zu finden sein wird. Für das Deutsche Reich bedeutet die heurige Vorlage eine Erhöhung der Friedenspräsenzstärke auf 486.983 Mann (ohne die Einjährig - Freiwilligen); die ein maligen Ausgaben für die Neuorganisation belaufen sich auf 31,500.000 Mark, die dauernden alljährlichen Mehrausgaben auf 18,000.000 M. Im Uebrigen beschäftigt sich die Thronrede mit dem Ausbau der Arbeiterschutz

ihre Majorität erst bilden müssen und voraussichtlich, je nach dem Charakter der Vorlagen, von Fall zu Fall — TageS- Majoritäten. Mit besonderer Spannung wird man vor Allem dem Auftreten der socialdemokratischen Partei entgegen sehen dürfen, die nunmehr in der Stärke von 35 Mitgliedern in den Reichstag ein zieht. Das größte Ereigniß, welches das Deutsche Reich in der Pause zwischen der Schließung des letzten und der Wiedereröffnung des neuen Reichstages betroffen, der Sturz des Fürsten Bismarck

in die Wagschale der Entscheidungen werfen — dies allein rechtfertigt die größte Spannung auf den Gang der Dinge im gestern eröffneten deutschen Reichstag. Das Deutsche Reich, das Fürst Bismarck in den Dattel gehoben, wird reiten können, dessen stnd wir fest überzeugt, auch ohne Bismarck; es fragt sich aber doch auch, wie es reiten wird. Ziel und Gangart sind heute noch nicht klargestellt. Berliner Sportbilder. Von I. von Puttkramer. (Nachdruck verboten.) Berlin steht im Zeichen des Frühlings, mit Macht

. Nk. 104. 9tr deutsche Reichstag. Innsbruck, 7. Mai. Der deutsche Reichstag wurde gestern durch Kaiser Wilhelm II. mit einer Thronrede eröffnet, deren wesentliche Ausführungen uns der Telegraph bereits übermittelt hat. Daß die beruhigendste Schil derung der auswärtigen Lage Hand in Hand geht mit Mehrforderungen für die Armee, ist für uns continentale Staatsbürger nichts Neues mehr. Unser Frieden besteht einmal im Rüsten für Len Krieg und es wird damit fortgesetzt werden, so lange es eben geht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 24.12.1888
Physical description: 8
Getriebe der Politik, das sich alsbald wieder von Neuem in Bewegung setzt. Solche Tage sind um so nothwendiger, wenn sie der Erholung von schlechter Stimmung dienen, die am Herzen des Menschen nagt. Die Lage ist für das gesammte deutsche Volk keineswegs eine erfreuliche. Wol hat das neue deutsche Reich einen gewaltigen Aufschwung ge nommen, der doppelte Thronwechsel im Hause Hohen- zollern konnte keinen nachtheiligen Einfluss auf die Geschicke von Reich und Volk ausüben. Aber trotz dem ist der Himmel

nicht rein von drohendem Ge wölk. Alle feindlichen Kräfte, welche in Europa 24. Dezember Ad-m «. <g»« f durch das neue Reich sich zurückgedrängt fühlen, ; rüsten mit Macht zu einer Erhebung gegen das j wiederaufgerichtcte große deutsche Reich, und sie suchen i mit Eifer Fühlung untereinander, um vereint die ! Schöpfung des deutschen Volksgeistes wieder auf den ! alten Stand deutscher Ohnmacht zurückzusühren, in j welchem er durch Jahrhunderte verharrt hatte. Die ! freigewordene Kraft des deutschen Volkes

, in Oesterreich sind es die Römlinge und die Slaven, welche in dem Bündnisse mit Deutsch land nur ein Vorübergehendes erblicken, das keinen andern Zweck haben dürfe, als die Voraussetzungen des Bündnisses allgemach in ihr Gegentheil zu ver kehren. Die Macht des Papstthums reicht weit hin ein in die deutschen Gemarkungen. Trotzdem ist es gerade das deutsche Reich, welches den einheitlichsten Hauptpfeiler der gegenwärtigen Lage darstellt, und ‘ ( Morgen den 26 . Dezember ^ A QQ0' H. Christtag ) lOCw

. Der Pränumerations-Preis beträgt: Für Innsbruck' zanzjährlich 7 fl. 29 kr., halbjährlich 3 ft. 69 kr., vierteljährlich 1 fl. 89 kr., monatlich 69 kr. ohne Zustellung ins Haus. Abholungsstellen: Mnseumsstraße 10. — Markt- —Karlsstraße 14 (Trafik der Frau Baur.) — Anichstrüße 3 (Matth. Winkler.) Für ganz Oe st er reich: ganzjährlich 19 fl. 29 kr., halbjährlich 5 fl. 19 kr., vierteljährlich 2 fl. 53 kr. Bestellgelder sind franko (am besten mittels Postanweisung) einzusenden. Porto-Abzug nicht zulässig! 83R

weckt alle andern Volkskräfte, und in ihrer Zusammenfassung wider die Eine hoffen sie Sieg und Erfolg. Die weise Mäßigung, welche das neue Reich in seinem Glücke bewiesen hat, wird es nicht davor bewahren, noch einmal in einem blutigen Wellkampfe sein Recht und seine Zukunft zu erkämpfen. Das gedemüthigte Frankreich," das in seinem Aufstrcben behinderte Slaventhum, das selbst in der ärgsten Bedrängnis seine Wellenpläne festhaltende römische Papstthum — sie sind es hauptsächlich, welche mit der neuen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 9 of 10
Date: 22.06.1897
Physical description: 10
den deutschen Namen schändet. Daß wir bei diesem Versuch der vereinigten Slaven, uns Deutsche utederzudrücken, die katholische Volkspartei im Lager der Gegner eifrig mit am Werke sehen, das erzeugt bei uns, das erzeugt im ganzen deutschen Volke eine Bitterkeit und Empörung, der ich kaum die rechten Worte zu leihen vermag. Möge für mich der katholische Prälat Sch eich er sprechen, der in der Sitzung vom 8. Mai 1897 der katholischen Volkspartei das vernichtende Wort zurief

E b e n h o ch wird als historisches Aktenstück für die klerikale Herrschsucht dauernd zeugen, aber Gesetz wird er niemals werden. Die faulen Ausreden, mit denen die klerikalen Führer ihre Haltung in dem Existenzkämpfe, der den Deutschen aufgedrungen wurde, zu beschönigen suchen, beweisen nur die wachsende Verlegenheit, die ihnen die elementare auch in ihre Wählerkreise dringende deutsche Volksbewegung bereitet. Me einmüthigen Kundgebungen der Gemeinde vertretungen von Lienz, Bruneck, Landeck, Tramin oc. lassen

undenkbar, daß ein Theil der Nation sich auf die Seite der Gegner schlägt. Nur wir Deutsche müssen immer wieder erleben, daß die Ultramontanen das kirchliche über das nationale Interesse stellen und zur Förderung der kirchlichen Herrschaft selbst das Bündniß mit den ärgsten Feinden ihres Volksthums nicht scheuen. So hat Graf Badeni, ohne es zu wollen, mit seinen c^irachenverordnnngen den eisernen Ring wieder ge schmiedet, hat eine Parlamentsmehrheit geschaffen, die ihn beherrscht, anstatt

ihm als Werkzeng zu dienen. Die dritte von Graf Badeni nicht vorhergesehene Wirkung der Sprachenverordnungen ist die entschlossene und geschlossene Opposition aller Deutschen, die sich ohne Schwanken, ohne Zaudern, in dem Entschlüsse, diesen Streich um keinen Preis zu ertragen, zusammenfanden. Die Regierung täuschte sich gründlich in der Belastungsfähigkeit des deutschen Volkes; weil der deutsche Michel Cilli trotz manchenLärms schließ lich verschluckt hatte, mochte er nach Graf Badeni's Rechnung

auch die Sprachenverordnungen wenn auch noch so wider willig verdauen. Aber diese Rechnung stimmt nicht. Das Maß ist voll! Daß die Deutschen sich eine solche Kränkung nicht bieten lassen können, darüber gab es bei Allen, die den Namen Deutsche verdienen, vom radikalsten bis zum gemäßigtsten Flügel, keinen Zweifel. Es ist ein Lichtblick in unserer schweren Bedrängniß, daß die trennenden Parteiunterschiede sofort vergessen waren, als der beispiellose Angriff auf unser Volksthum bekannt ward, daß das lebhaft erregte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 15.03.1898
Physical description: 6
. Ich halte es für ein Verbrechen, wenn deutsche Männer zu Zeiten der höchsten Bedrängniß ihrem Volke nicht zu Hilfe eilen und ihren Mann stellen, und vollends unfaß bar und unglaublich ist eS, wenn man Deutsche sieht, die sich der Ehre, dem deutschen Stamme an zugehören, gar nicht bewußt sind und sich nicht stolz als Deutsche fühlen. Ja. haben denn diese Menschen kein Herz in der Brust und wissen sie nicht, was in Oesterreich jetzt vorgeht Oesterreich? soll ein slavi- fches Reich

unseres Tirolerlandes zu verbreiten, das deutsche StammeS- bewußtsein zu heben, den Schutz der politischen Frei heit und die Hebung der wirthschaftlichen Lage der Deutschen in Oesterreich und speciell des Landes Tirol zu fördern, unseren Mitbürgern die Erkenntniß bei zubringen. daß es die heilige Pflicht eines jeden Deutschen ist, zu verhindern, daß in die Vertretungs körper Abgeordnete gewählt werden, welche mit den Polen und Czechen halten und die Jntereflen ihres eigenen Volkes mit Füßen treten

, unsere Mitbürger aufklären und sie begeistern für die Sache unseres Volkes für deutsche- Recht und deutsches Wesen, und wenn wir diese- Ziel erreicht haben und alle Tiroler so weit die deutsche Zunge reicht, für unsere Idee gewonnen haben, dann haben wir unsere Pflicht gethan, dann ist auch der Sieg unser. Einer für Alle und Alle für da- Volk und für da- Recht des deutschen Volkes, da- sei unsere Devise. Darum möge der deutsche VolkSverein für Tirol wachsen, blühen und gedeihen, möge er seine Ausgabe

erfüllen zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich und zum Wohle -er Staates. Heil der deutsche Volksverein! Der Reichsrathsabgeordnete Drexel von Feld kirch dankt auf's herzlichste für die Freundlichkeit, ihn zum heutigen Volkstage einzuladen, und bringt der Versammlung treudeutsche Grüße vom Bodensee. (Beifall.) Wir lebe» in einer schweren Zeit, die Verhältnisse iu unserem Vaterlande sind trist und trübe; nur ein erfreuliches Ereigniß können wircon- statiren, daß sich endlich die Deutschen

in Oesterreich viederfanden, daß sich die Gemeinbürgschaft der Deutschen wieder einstellte. Das Ministerium Badem ist gestürzt und feine Sprachenverordnungen sind zurückgenommen, es sind aber andere an ihre Stelle getreten, zwar zahmere in der Form, im Wesen aber die gleichen. Aber man sieht wenigstens, die Regierung gibt nach, weil die Deut schen nicht nachgeben. Jndeß kann uns diese Errungentchaft nicht genügen, die deutsche Nation iu Oesterreich kann erst dann zufrieden sein, wenn ihre Hanptforderungen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 03.11.1897
Physical description: 6
Geistes in Oester reich und insbesondere in unserem lieben Heimathlande Tirol verfolgen. Ueber alle Erwartung groß war die Zahl der Theilnehmer an dem politischen Ereignisse vom 31. Oktober, und allen denen, die da gekommen sind, wird dieser Sonntag für ihr Leben lang in schöner Erinnerung bleiben. Es war ein richtiger Volkstag. Die Stadt Bozen prangend im Schmucke der Fahnen, hat ihre Gäste aus Nah und Fern auf das Liebenswürdigste empfangen und sich als wahrhaft deutsche Stadt, als eine feste

, einig zu sein und kampfbereit, schließt der verdiente Abgeordnete seine mit vielem Beifall aufgenommene Rcde. Mit riesigem Beifall empfangen und begrüßt, ergreift sodann der ReichsrathSabgeordnete K. H. Wolf das Wort. Zu Beginn feiner großen, be geisterten und begeisternden Rede betonte der genannte Abgeordnete die Nothwendigkeit, daß wir" Deutsche jetzt vollständig einig seien in der Abwehr deS Angriffs auf unser Recht und unsere Ehre. So in allen Grundfesten erschüttert ist das alte Oester reich noch nie gewesen, so nahe

war die Gefahr noch nie, daß dieser Staat, für den die Deutschen ihr Gut und Blut hergegeben haben, in Scherben gehe. Dem entgegen ist.die Einigung d:r Deutschen Oesterreichs erfolgt. Das deutsche Volk in Oester reich ist gar nicht wiederzuerkennen in seiner Ener gie; in Deutschböhmen z. B. geschehen jetzt Dinge, bei denen man die Hände über dem Kopfe zusam menschlagen möchte. Das deutsche Volk ist in der Schule der Leiden endlich einmal ein politisches Volk geworden. Es ist in seinen weitesten Kreisen

g la/8 Haus vierteMrig fl. ».80.- halbjLvrlg fl. 5.6V; gauKjßbri^fl. i8j-^ MM el ue Nummer« 4 lr. ^ Nr- 251. Innsbruck. Mittwoch, den 3. November 1897. 32. Jahrs«« Der deutsche Volkstag in Bozen. Innsbruck, 2. November. Vom herrlichsten Wetter begünstiget, hat der deutsche Bolkstag, der am Sonntag uns in Bozen vereinigte, einen erhebenden Verlauf genommen. Aus allen Theilen des Landes waren sie herbeigeeilt, die irgend mit Interesse die Geschicke des deutschen Volkes und des freien deutschen

im heutigen Streite! Bekennen wir uns in erster Linie ms Deutsche, halten wir fest und treu zusammen, Mse Waffenbrüderschaft wird ihre guten Folgen haben. Gott schütze und schirme das deutsche Volk! Zum Schluffe seiner mit stürmischem Beifall auf- Reso? tt^en beantragt Dr. Perathoner folgende (a Qm Volkstag in Bozen versammelten Deut- m sprechen allen jenen Abgeordneten, welche in so ausdauernder Weise den Kampf gegen das derzeitige Ministerium im Interesse des deutschen Volkes in Oesterreich geführt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 05.07.1888
Physical description: 4
noch nicht mit allem heraus. Sie können nicht alles sagen, was sie bezüglich des Bündnisses überhaupt und be züglich der Thronrede insbesondere auf dem unmuthig pochenden Herzen haben. Darum stellen sie sich zu nächst harthörig und kurzsichtig uud wollen Dinge nicht verstehen, die doch mit Händen zu greifen sind. Wenn der deutsche Kaiser das Bündnis mit Oester reich ein „Vermächtnis der deutschen Geschichte" mnnt so finden sie dies „etwas dunkel" oder gar „räthselhaft". Man hat übrigens gar nicht nöthig, den Herren

, dass der neue deutsche Kaiser in seiner Thron rede „seine Hände wie betend zu Russland erhebe", fehlt nur noch, dass ein Jungtscheche die Entdeckung macht, Kaiser Wilhelm habe aus Furcht vor Frank reich dessen nicht Erwähnung gethan. Auf diese Weise bereiten die Tschechen sich selbst eine kleine Freude für den Verdruss, den ihnen im Ganzen die Thronrede macht. Das Bündnis mit Deutschland darf nach Ansicht der Slaven nichts weiter sein als ein zeitweiliges Zusammenwirken Deutschlands mit Oesterreich

— etwa wie für eine laufende Tarok- partie. Werden die Karten neu gemischt, dann spielen wieder Andere zusammen. So z. B. bei der nächsten Partie Russland, Oesterreich und Frankreich gegen das verhasste neue deutsche Reich, wobei die päpst liche Kurie für die neue Bundesgenossenschaft „kibitzt." In der Ans sicht auf so frohe Er eignisie darf das heute bestehende mitteleuropäische Bündnis um Alles in der Welt nicht noch festere Formen annchmen — wie könnten denn unter solchen Umständen unsere

die Ge staltung unserer eigenen nationalen Verhältnisse ab hängt. Das deutsch-österreichische Bündnis ist der wichtigste Stützpunkt der Deutschen Oesterreichs, und es ist darum auch ganz natürlich, dass der deutsche Politiker alles das unterstützen muss, was dieses Bündnis kräftigt, ja, es ist eine Ehrensache der Deutschen Oesterreichs, die Hoffnungen, die das deutsche Reich auf dieses Bündnis setzt, in die un trüglichste Wahrheit zu verwandeln. Was hofft aber Deutschland von Oesterreich? Es hofft, dass

vrrkmdjwmizlgftrr Jahrgang A. 152 Donnerstag 5. Zuti C>irm«. Me,h. Das österreichisch-deutsche Bündnis. W i e n 2. Juli. Was die Deutschen in Oesterreich von der guten Gesinnung der Tschechen zu erwarten hätten, wenn die Welt einmal nach ihrer Pfeife tanzen müsste, das erkennt man, wenn man in den letzten Wochen die tschechischen Blatter beachtete. Die deutsche Thronrede, besonders der Absatz über das Bündnis mit Oesterreich hat die Tschechen fast außer Rand und Band gebracht. Sie rücken freilich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 14.04.1887
Physical description: 4
. Ein ungarisches Blatt klerikaler Richtung, der „Magyar Allam", veröffentlichte aus Anlass der Feier des 90. Geburtstages des deutschen Kaisers einige Artikel, in denen sich Gehässigkeit gegen das deutsche Reich unverholen kundgibt. Sie gipfeln in der Zuversicht, dass das p r o t e st a n t i s ch e deutsche Kaiserreich von der Vorsehung, welche den Kaiser Wilhelm lediglich mit der Aufgabe betraute, den eid brüchigen, pharisäischen Napoleon III. zu demüthigen und die unglückliche, verblendete und halsstarrige

österreichische Politik zu brechen, nicht sanktioniert werden und kein halbes Jahrhundert aufrecht bleiben werde. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", das vertraute Organ des Fürstm Bismarck, welche in der neuesten Zeit über die Maßen empfindlich ist für journalistische Angriffe auf das deutsche Reich, bringt die deutschfeindlichen Artikel des klerikal-ungarischen Blattes mit einer Einleitung zum Abdruck, in welcher auf die internationale Solidarität der Jesuiten aller Länder zur Bekämpfung

des protestantischen Kaiser- thums hingewiesen wird. Die „Nordd. Allg Ztg " bemerkt hiezu: Die Auslassungen des ungarischenBlartcs liefern ein Beweismaterral für den internationalen Hass rer Jesuiten gegen das deutsche Reich, welches um so wert voller ist, als die Sprache des „Magyar Allam" eine un geniertere ist, als die seiner Gesinnungsgenossen in Deutschland und Frankreich. Die ungarischen Skrc- benten glauben, durch das Idiom, in dem sie schreiben, davor gesichert zu sein, dass

des Kanzlerblattes ist ferner, dass sie die Jesuiten Solidarität gewissermaßen als aus schließlichen Erklärungsgrnnd für die feindselige Sprache des ungarisch-klerikalen Blattes bezeichnet. Das ist einJrrthum, denn auch ganz und gar unkirchliche Organe anderer österreichischer Nationalitäten predigen Hass gegen das deutsche Reich, suchen die Freund schaft zwischen den beiden Kaiserreichen zu zerstören und spekulieren genau so, wie der klerikale „Magyar Allam" auf den Untergang des deutschen Kaiser nehmen, darum

Suttur nnd Weinbereitung, durch welchen Agrikultur zweig der Ausfall an dem ehemaligen Gewinnste aus der Seidenraupenzucht am ehesten und reich lichsten gedeckt werden könnte — all dieses zusammen genommen gibt uns ein Bild des großen, einschneiden den Unterschiedes, der zwischen Watsch-Tirol und Deutsch-Tirol herrscht. Wir sandten diese Erörterung der faktischen, durch die Natur und durch die Eigen- thümlichkeiten des Wälschtirol bewohnenden ita lienischen Volksstammes bedingten Verhältnisse

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 07.02.1899
Physical description: 6
kein Deutscher zu r-n,-n. wenn nur j'd,r BoU«genoss- feine Mich. t&ul. Nachdem Dr. Lecher ferne Rede unter dem tosen- den Betfalle der Veefammlung gefchlosfen hatte er griff nach kurzer Panse ReichSrathSabzeordneter Drexel aus Vnrarlberg das Wort. Seine Rede galt der nothwendigen Einigkeit unter den Deutschen Oesterreichs. Wenn dieselben einig wären, wäre vieles ganz anders. Drexel theilt nicht die pessi-! deutsche mistischen Anschauungen LecherS, sondern glaubt, daß ‘ abhängig reich j'inals gedacht

91t. 30 kette 3 eigenen Worten die Zeit in einer geradezu unqlaub > Sprache sprechen, aber nicht i rutschen Sinn be. I thumS andererseits nur treue, wahre, reine lich-n Weise „versäumt und vertrödelt" , ja noch! künden, gewonnen werdm können und müss-n, wenn! deutsche Politik treibt. Dann werden wir vielleicht mehr thut, welche „den Streit verschärft durch ihr^ überhaupt an eine Einigkeit der Deuttchen in Oester Verhalten". Leider hat der Minister Dipauli rasch vergessen, was der Abgeordnete

so richtig gesagt hat. Seine bekannte Verfügung, betreffend die Cz^chisirung deS internen Postdienstes bedeutet eine wesentliche Verschärfung der Sprachenverordnungen; seine voll ständige Unthätigkeit in Bezug auf eine Verständigung in der Sprachenfrage lenkt den Vorwurf des Ver- säumenS und Vertrödelns auf das Cabinet zurück, dem Divauli selbst angehört. Baron Dipauli, der im Frühlings selbst eine „gew sse deutsche Gemein^ bürgschast" anerkannt hat, der so schöne Worte fand für die Nothwendigkeit

, als es galt, die öst.c- reichischen Interessen gegenüber den ungarischen zu verthridigen. Redner bespricht die Haltung der clericalen Abgeordneten im Ausgleichsausschusie, die durch ihr Votum gegen die SalzpreiSh.rabsetzung, gegen die Statuirung eines Quotenjunctim, gegen das Verbot des ungarischen Hausirhandels in Oester reich, gegen die Anhörung des Tiroler Landtages in der Getreidezuschlagssrage sich mit ihrem eigenen Programme und den Beschlüssen ihrer eigenen Land tage in grellsten Widerspruch

gesetzt haben. DaS Jahr 1898 hat den T weis erbracht, daß der schwere Kampf von den deutschfortschritllich gesinnten Parteien allein auSgekämpst werden muß, daß ec nicht allein «in Kampf für daS deutsche Volksthum, ein Kampf für die wirthschastbchen Interessen aller Völker, fon- dern auch ein Kampf gegen den Clericalismus fei. Wie die F ction deutscher Gesinnung der Herren Dipauli und Ebenboch Zerstoben ist, so ist auch die Fiction des österreichischen Parlamentarismus end lich zerstört. D:e

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 16
Date: 10.09.1904
Physical description: 16
deutschen Rechtes schon lange er rungen hat. Der Vorsitzende bemerkte in seiner Erwiderung: Der deutsche Juristentag habe die Aufgabe, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegensätze unter die ethische Lupe zu nehmen, um auf dem Boden des Rechtes einen Ausgleich herbeizuführen. Es sei das umso notwendiger, da es nicht blos wünschens wert, sondern auch unausbleiblich sei, daß eine mittel europäische Vereinigung geschaffen werde, deren Kern das deutsche Reich und Oesterreich bilden bilden

ermöglichte und so in die weitesten Kreise die Erkenntnis und Ueberzeugung dringen konnte, daß das im deutschen Reiche geltende und das in Oesterreich geübte Recht in letzter Linie auf dem gemeinsamen deutschen Rechts bewußtsein beruhe. Diesem Umstande ist es mit zu verdanken, daß Gesetzgebung, Rechts pflege und Rechtslehre trotz alledem und alledem deutsch geblieben sind, vom deutschen Rechtsgeiste erfüllt und beherrscht werden. So verbindet uns deutsche Juristen in Oester reich mit dem reichsdeutschen

des deutschen Juristentages ir: Herausstellung des lebendigen Rechtes, ir: Verwertung der Rechts- bildur:g und Leitung des Rechtslebens erzielt wurden. Gar hoch wird ein künftiger Rechtshistoriker den Anteil des deutschen Juristentages an den: Werdegang des Rechtes irn deutscher: Reiche und in Oesterreich seit 50 Jahren zu veranschlagen haben. Das deutsche Reich dankt ihm in hohen: Maße das herrliche Gut der R eich sein i g u r: g — wir irr Oesterreich danken dern deut schen Juristentage die Festlegung

solche sozialpolitischer, kriminalpo litischer und allgemein wirtschaftlicher Natur, mit denen die österreichische Literatur sich seit Jahren beschäftigt und denen auch unsere öffentlichen Körperschaften und die Regierung schon ernstlich ihr Augenmerk zugewendet haben. Schon zu einer Zeit, da die Gesetzgebung noch in mehr abstrakter Weise gewissermaßen als Geheimkunst betrieben wurde, Hat der deutsche Juristentag den Grundsatz proklamiert und praktisch be tätigt, daß auch die Gesetzgebung nicht deduktiv

, sondern induktiv vorzugehen habe. Was heute zur Vorbereitung der legislativen Tätigkeit in der Form umfassender Enqueten und Expertisen von ftaatswegen geleistet wird, hat der deutsche Juristentag schon von Anfang an sich zur Auf gabe gestellt. Stets war er bemüht, die realen Lebensverhältnisse zu erfassen und an diese seine Vorschläge anzuknüpfen, von der richtigen Er kenntnis geleitet, daß man die Gesetze dem Leben anpassen müsse, und daß jeder Versuch, das Leben nach 'den Gesetzen zu formen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 14.02.1906
Physical description: 8
hat; den tatsächlichen schaden aber hätte nicht etwa Deutschland, sondern Frankreich. Denn nicht das Deutsche Reich will auf der Konferenz etwas errei chen, sondern die französische Republik. Da es selbstverständlich und von den meisten Mächten offiziell anerkannt ist, daß nur die Beschlüsse der Konferenz Giltigkeit haben, welche einstimmig ge faßt sind, so ist Frankreich auf die Zustimmung Deutschlands angewiesen. Erhebt die Republik Forderungen, denen die deutsche Regierung nicht zustimmen kann, so bleibt eben

L 22.—. — Grnzrtnr Unmmrrn 6 ü. Antrüttdigttttgspreis nach Tarif. — Annahme in allen Ankündigungs-Anstalten des In- und Auslandes Ur. 88. Innsbruck, MMmsch, 14. Februar 1806. • 41, Jahrgang. Die Hetze gegen die Deutsche BolksMtei. Von Prag aus wird wieder einmal ein Kessel treiben gegen die Deutsche Volkspartei arrangiert. Die fattsanl bekannte „Bohemia", darf sich der zweifelhaften Ehre rühmen, bei diesem Kesseltrei ben die führende Rolle zu spielen. Wieder wird das Verhalten des Herrn Dr. v. Derschatta

an läßlich der geplanten Parlamentarisierung des Ka binetts in die Debatte gezogen unb als Neuheit wird die Haltung der Deutschen Volkspartei in der Frage der Interpellation wegen der ungari schen Krise herangezogen. Vergeblich ist für die Herren der Hinweis, daß sich das Vorgehen des Herrn v. Derschatta schließlich als vollkommen korrekt erwiesen hat, vergeblich auch der Hinweis, daß sich die Deutsche Volkspartei in der ungarischen Interpellativnsfrage nur einfach an ihr Pro gramm gehalten

hat — was man allerdings nicht von allen Parteien behaupten kann. Die „Bohe mia" und die ihr gesinnungsverwandten Blätter und deren Hintermänner fühlen offenbar das Be dürfnis in sich, die vielgerühnite deutsche Einig keit mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln recht kräftig zu fördern und weil die deutschböhmi- schen Abgeordneten einen taktischen Fehler began gen haben, führen sie die Verteidigung durch ein plumpes Kesseltreiben gegen die Deutsche Volks partei. Auch eine Methode. Prag war von Anfang an der Sitz

der Minir arbeit gegen die Wahlreform. Von hier gingen all die nur zu dem Zwecke der Verwirrung .in die 2Velt posaunten Sensationsnachrichten aus, die dann in der „Neuen Freien Presse" ein be reitwilliges Echo fanden. Hier entstanden alle die Intriguen, die die geheimen Gegner des Wahl rechtes in Szene setzten. Und als Schlußeffekt soll jetzt wenige Tage vor Einbringung her Wahl reformvorlage von hier aus der Ansturm auf die deutsche Einigkeit ausgeübt werden. Wer daraus den Nutzen ziehen wird, resp

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 24.07.1900
Physical description: 8
Weg zum Horn- thalerjoch ist an allen Stellen, wo er das Muren bett überschreitet, zerstört. (Florian Großrubatscher) hat — wie die "B. Z." von zuverlässiger Seite erfahren haben will -- nun endlich den Mord an Dr. Alton und dessen Nichte eingestanden und dürfte somit im September vor den Geschworenen in Rovereto erscheinen. Deutsche Chinatruppen in Innsbruck. Innsbruck, 23. Juli. Die wcltenbewegenden Ereignisse in China, die gegenwärtig die allgemeine Aufmerksamkeit in intensivster Weise

auf das interessante Reich der Mitte concentriren, wurden uns gestern vormit tags ül desAusdrucks ureigensterBedeutung „zum Greifen" nahegerückt. Wir haben ein Häuflein je nes internationalen Machtaufgebotes von Ange sicht zu Angesicht gesehen, das dazu bestimmt ist, den Gräueln und Wirren in Ostasien ein Ende zu machen, der urodernen Civilisation und Cultur in dem Kampfe gegen die fanatische chinesische Re- action mit den Waffen in der Hand beizustehen, einen kleinen Bruchtheil jener ansehnlichen Streit kräfte

bekannt geworden war, entwickelte sich auf dem Bahnhofe und in dessen nächster Nähe bereits um 8 Uhr früh ein lebhaftes Treiben. Um halb neun Uhr war der Perron von einer dichten, allen Ge sellschaftskreisen angeörigen Menge angefüllt, irnter der sich auch zahlreiche Damen befanden. In erster Linie jedoch trug das dichte Gewoge einen bedeutungsvollen militärischen Charakter, indem seine k. u. k. Hoheit Eorpscommandant Erzherzog Eugen für die anlangende deutsche Truppenabthei lung

, die das Officierscorps Innsbrucks namens der österreichisch-ungarischen Armee den deutschen Kameraden als Willkomm bot: „Gott sei mit Euch, ihr Kameraden aus dem Deutschen Reich." Um 8 Uhr 45 Minuten traf Corpscomman- dant Erzherzog Eugen in Begleitung seines Dienstkämmerers Oblt. von Szmrczany und seines Personaladjutanten Oblt. Andrich nut dem Statthalter Grafen M e r v e l d t und den Bezirkshauptleuten F a l s e r und Graf Schaffgotsch auf dem Perron ein und besichtigte das vom Obersten von Minarelli getroffene

Arrangement, über das er sich sichtlich befriedigt zeigte. Sodann nahm der Erzherzog in der Mitte der Halle vor den beiden Büsten inmitten desOfficierscorpsAufstellung und die Musik rückte auf die Einfahrtsseite ab. In der Suite des Erzherzogs befanden sich auch der kaiser lich deutsche Eonsul G e r o ck sowie mehrereReichs- deutsche. Die Menge war mittlerweile immer mehr gngeschwollen. Kops anKopf gedrängt harrten alle Mroler Uagbkatk. des Momentes, in dein der Zug sichtbar würde. Die sengenden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 11.10.1895
Physical description: 6
zu zerstreuen. Es wird uns darin mitgetheilt, daß im Anschluß an die in Wien abgehaltene Vertrauensmännerversammlung auch in Innsbruck, am 8. September, eine Versammlung von Vertrauensmännern aus Deutsch tirol stattgefunden hat. Dieselbe beschloß, in Deutsch tirol eine starke, auf national - informatorischen und politisch-freiheitlichen Grundsätzen aufgebaute „Deutsche Volkspartei" in's Leben zu rufen, welche den Schutz des deutschen Volkes in Oester reich, die Befreiung von dem auf den verschiedenen

durchaus nicht den Werth und Nutzen einer Parteiorganisation, welche die Deutschen auf volksthümlicher Grundlage zu vereinigen, sie wieder zu einem actions fähigen Factor im Parlamente zu machen und gegen alle Wandlungen und Schwankungen im Re- gierungssystem sicherzustellen hätte. Aber eine solche deutsche Volkrpartei kann nur aus dem Zusammen gehen aller freiheitlich gesinnten deutschen Politiker entspringen. Die anderen Nationalitäten in Oester-, reich sind darin längst den Deutschen mit gutem

Innsbruck: Zum Abholen vierleljahri., fl. 2.50; halbjährig fl. 5.— ; ganzjährig fl. 10.—. Mit täglicher Zustellung ins Ha US vierteljährig ff. 2.80; halbjährig fl. 5.60 j ganz jährig fl. 11.—. Oesterreich-Ungarn: Mit täglicher Zusendung vierteljährig fl. S.S0; halbjährig fl. 8.60: ganzjährig fl. 18.—. Einzelne Nummer« 4 lr. JnsertionSpreis nach Tarif. Annahme von Insertions-Aufträgen in allen Inferaten-Bureaux des In- und Auslandes. JrrNsbruck, Freitag, 11. Oetober 1895 Eine deutsche

, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die§geistigen Väter dieses Gedankens in jenem Lager zu suchen sind, wo der Haß gegen die Vereinigte deutsche Linke stärker ist, als die Liebe zum deutschen Volke und zu den Idealen bürgerlicher Freiheit. Eine Zuschrift, die wir heute erhielten und aus der hervorgeht, daß der Gedanke der neuen Partei bildung auch in Innsbruck Anklang und ausdrück liche Zustimmung gefunden hat, ist ganz dazu geeig- net, auch die letzten Zweifel über die Tendenz der erwähnten Bestrebungen

Gebieten des öffentlichen Lebens vorherrschenden Ein flüsse des Judenthums, Bekämpfung der deutschfeind lichen Bestrebungen der clericalen Partei, Hebung der Lage der arbeitenden Elaste, Schutz des Bauern- und Gewerbestandes gegen die Uebergriffe des Kapit a- llsmus und Sicherstellung der Unabhängigkeit der Staatsbediensteten bezweckt. Der „Deutsche Wählerverein" in Innsbruck hat in einer Versammlung am 3. Oetober einstimmig das Pro gramm dieser Partei angenommen und beschlossen, demselben entsprechend

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 30.01.1884
Physical description: 4
, wo der Staat mehrere Sprachen gesprochen hat und größer und mächtiger dastand als heute. Wenn Sie eine deutsche Staatssprache haben wollen, dann wollen Sie auch den deutschen Staat in Oesterreich. Oesterreich ist kein deutscher Staat gewesen, und er ist es auch heute nicht. Die deutsche Nationalität ist sogar in Oesterreich in der Minori tät. Ich sehe in Oesterreich keinen Nationalitätenstaat, Oester reich ist ein Verein von Staaten. Man hat immer von öster reichischen Staaten und von den Staaten

ist der Ordnung wegen in Men Fällen unerläßlich. Pie ofcepebiliott 8*MVStV<9« Junsbrna arr? 30 Januar. Sitzung des Abgeordneten Hause S. Sprachen - Debatte. (Fortsetzung.) Abg. Dr. Ri eg er meint, es habe den Anschein, als wolle die Linke des Hauses mit dem Wurmbtand'jchen Antrag die Be unruhigung, von welcher sie behauptet, daß sie in der deutschen Bevölkeruug besteht, in dieselbe hiruintragen, um ein neues Agi- LationSmittel zu haben. (Ohorufe links.) Es ist eine Thatsache, daß die deutsche Sprache

unter gewissen Umständen eine gewifle Geltung hat, und diese Thatsache ist so feststehend durch die Macht der Verhältnisse, daß es keinem vernünftigen Menschen einfällt, daran zu rütteln. Und wenn wir heute die deutsche Sprache abschaffm und die tschechische oder polnische als Staats sprache hinstkllen wollten, so wäre dies bei der Macht der Ver hältnisse eine absolute Unmöglichkeit. Daraus geht ganz klar hervor, daß die deutsche Sprache in der unverrückbaren Lage der Dinge ihre spezielle Begründung

ist nicht wahr, denn Oesterreich besteht schon so lange und hat nie eine einheitliche Sprache gehabt. Die wichtigsten Staats akten sind in lateinischer, ungarischer, böhmischer Sprache abge faßt, und wir haben ja auch ein österreichisch ungarisches Reich. Wenn also der Staat nicht ohne Staatssprache bestehen kann, so kann auch das Reich nicht ohne Retchssprache bestehen, und flehe da, wir haben keine Reichssprache. Die Definition Lien bachers paßt also nicht. Lienbacher meint, man könne die Ord nung

, daß der Gesetzestert der deutsche sei. Aber man> wird wo! auch sagen, nicht bloß das Ministerium, auch di<j Statthaltereien, die Gerichte, die Bezirkshauptmannschaften, jL., auch die Gemeinden und Polizeileute müssen deutsch sein. geht dann aber ins Abenteuerliche. Sie wissen, daß sich der Staat auch manchmal unangenehm macht. Eine Staatssprache, wie Sie sich sie denken, ist heute in Oesterreich gar nicht mög lich. Heute spricht der Staat noch mit Dalmatien in italieni scher Sprache, und es hat Zeiten gegeben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 08.05.1908
Physical description: 8
die Er innerungen an vergangene Tage, der Waffen brüderschaft und Bruderkriege, des bitteren Kampfes um die Vorherrschaft, der Stürme, un ter denen das alte Deutsche Reich zu Grabe getragen und das neue Deutsche Reich geboren wurde, — über all diese Erinnerungen ist der verklärende Schimmer der Versöhnung gebreitet. Es ist kein bitterer Rest zurückgeblieben, und es gibt keine geheimen Aspirationen, die das Rad der Zeit rückwärts rollen und die Zeiten des Muderftreits in Deutschland wieder heraufbe schwören

möchten. Der Fürstentag in Schön brunn hat in seinem Wesen nichts ge mein mit jenem Fürstentag in Frankfurt, als die Persönlichkeit Kaiser Franz 'Josefs, der z der einzig Ueberlebende jenes Fürstentags ist. j Ein neues Band hat nach kurzer Trennung das s neue Deutsche Reich und Oesterreich-Ungarn ver bunden, ein Band, das schon vielen Stürmen „Ach was!" erwiderte Vetter Adolf darauf, „von einem weichen Kern habe ich noch nie etwas bemerkt! Ein greulicher Egoist und Tyrann ist er, das könnt

8 b Anknndignngsprris nach Tarif. — Annahme in allen Ankündigungs-Anstalten des In- und Auslandes. Ur. 121 Innsbruck, Freitag, 8. Mai 1908. 43. Jahrgang Der Deutsche DolKsverem ladet seine Mitglieder und Anhänger, welche Gemeinderatswähler des sind, zum Imscke der Aufstellung von Mahlwerirern für die diesjährigen AmiMAWilMgMhleil zu eitler Mersanrmt'ung ein, die Freitag, den 8. Mai l. Js., adends halll 9 Uhr im Saale des Hotels zum ^Granen Karen" stattfindet. Ier AVschliß. Nachdruck verboten. Feuilleton

. Die Schreibmaschine. Skizze von E. Fahrow. Herr Balthasar war ein nichts weniger als liebenswürdiger Mensch; er war auch nicht mehr jung und hatte keine nähere Familie; aber er war reich. Was Wunder, daß er von seinen Neffen und Nichten trotz all seiner Sonderbarkeiten über aus aufmerksam behandelt und von einigen ganz besonders weltklugen sogar geliebt wurde? Onkel Balthasar — dies war sein Nachname, seinen Taufnamen hatte man längst vergessen — lebte in Hamburg, wenigstens im Winter; im Sommer machte er oft

seine Eigenheiten hatte; er besaß den bekannten weichen Kern in einer rauhen Schale. Dic Huldigung der dcutscheu Buudcssürsten. Innsbruck, 7. Mai. Im großen Audienzsaal des alten Habsburger Residenzschlosses Schönbrunn, das schon der Zeuge so manches historischen Ereignisses gewesen, haben sich heute der Deutsche Kaiser und eine Anzahl deutscher Bundesfürsten, Regenten und Vertre ter der freien und Hansestädte versammelt, um dem greisen Herrscher Oesterreich-Ungarns anläß lich seines Negierungsjubiläums

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 16 of 22
Date: 27.08.1887
Physical description: 22
. mit Goldschn. (fl. i8-—) fl. ?. 5 o Hoirarfh. Oie Werke des Wilh. Hogarth. Neue grosse Pracht-Ausg. Nach den Orie. Platten auf ti8 Blätter nhotolithographirt v Haack in Wien, nebst einem hiograph. Essav ii u er den Genius u. d Schöpfungen r Hogarth’s. sowie Erklärungen der einzelnen Bilder von lohn Nichols "" 1878. Orig Prachtbd. Imp.-Fol. (fl. 75 .-) fl. 35 .- Holland. H.. Deutsche Minnesänger in Bild und Wort, gezeichnet v E. v. T 11 ttich, gestochen von E Forberg Gr.-Fol. 12 Blatt feine Kupferstiche

40 zumeist blattgrossen Originalzeichnnngen von Adam, De fregger. Ka nibach, sowie Uterar. Beiträgen von Hev«e. Lingg. Redwitz, Stieler n. A. El“g. Orgbd. fol. (fl. 4.80) für fl. 1 80 von Alwine Schrödter Gr. Prachtwerk mit t 52 künstl. anggeführten ctiromolithoer. Taf. in glänzender Farhennracht auf feinst. F.lfenbein-Cart. gedruckt die 12 Monate mit ihren A tri buten darstellend. In hocheleg. stylvoll. F.inbd. m. reich. Gold- u. Silber- verz. u. Goldschn. Fol. Statt fl. 18.— für nurfl. 7.5o Jost-Amman

. Tjntoretto. Veronese. Mit zahlr. Ab hilden. in Lichtdruck nach den Originalen aus- gefiihrt. br (fl. 4.80I fl. 7.80 Hleinpaul. Rom in Wort und Bild. Schilderung der ewigen Stadt und der Campagna. Prachtwerk mit 417 meist Hatterossen Holzschnittbildern. 2 reich mit Gold u. Farben verzierte Orig.-Prachtbde. mit Goldschn. statt fl. 4Z. o für nur fl. 28.— II loief r>er zerbrochene Krug. Eingel. von F. TVlCloly Dingelstedt. Prachtwerk. Mit 30 Hlustr. nach Original-Compos. v. A. Menzel. Fol Berl. Eleg. Origbd

. m. Gold- u. Schwarzdruck statt (fl. 72.—) für nur fl. 7.50 potcpfimoi* Trachten der Völker vor IVreiMzIimcr. Beginn der Geschichte bis zum 70 . Jahrhundert. Prachtwerk m 101 herrl. Farben drucktafeln. mit Text von Dr, Rohrbach. 2. Aufl. Leipzig 1882. Orig.-Prachtbd. Quart. Wie neu (fl. 78.—) fl. 4.5.— Grossartiges Prachtwerk ersten Ranges, dient als Universaldarstellung aller Trachten. — Deutsche und österr. Volkstrachten. Orig.-Zeichn. mit erklärendem Text in deutscher, französisch, u. englisch

u. seine Werke. Aus dem Französischen nach der 2. Aufl. übersetzt von Max Münster. Mit 37 Holzschn. nach Zeich nungen von E. Gaillard. 8. (VI. 352 8.) Wien 1875. ii- 4.— für fl. 1— 1 "IAO, Blumen am Lebenswege. Gesammelt von j ' r el o V ' ® herrl. Farbendruck-Bildrn. Düssel- f>°, 79 - Reich verzierter Origbd. mit Goldschn. Fol. (fl. 9.50) fl. 5 . 5 o Ranhaal’e Meisterwerke Prachtwerk in 38 a r • ^ herrl. Kupferstichen nach den Origi- nahen in Rom, Neapel, Florenz, Bologna, Mailand, m' 11 ' Berlin, Wien

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 11.08.1880
Physical description: 6
durch den Reichsraths - Abgeordneten Dr. Josef Kopp (nicht zu verwechseln mit dem (Eduard) Schützen-Koxp) beleuchtet, indem er sagte: „Die Situation spitzt sich nach un serer Meinung dahin zu, daß der deutsche Volksstamm in Oester reich und mit ihm die Einheit des Reiches, die Grundlage der Verfassung, und was darauf aufgebaut ist, in Gffahr sind. Man kann zwar dem Grafen Taaffe nicht nachsagen, daß er die Deut schen haßt, ebenso wenig, daß er die Slaven besonders liebt. Aus einem Umstande geht dies besonders klar

endlich einmal einsehen, daß sie eine nationale Einheit bil den, die man nicht in einem Kronlande schädigen kann, ohne daß dadurch das deutsche Wesen im ganzen Reiche geschädigt wird; wenn sie endlich einmal zu der Ueberzeugung gelangen, daß eine Einengung der deutschen Sprache im Allgemeinen eine Benachthciligung der Deutschen in jedem einzelnen Kronlande b.deutet und daß umgekehrt das Zurückdrängen des Deutschthums in einem beliebigen entlegenen Kronlande seine Rückwirkung auf das ganze Reich übt

das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

ste„und kümmern uns nicht um den nationalen Schwindel". Und sie trieben in ihrer kurzsichtigen Gutmüthigkeit ihr „gutes Oesterreicherthum" so weit, bis ihr gutes, schönes Oesterreich darüber bald zu Grunde gienge und die guten Oesterreicher, welche sich zwar zuweilen „auch Deutsche" nennen, aber immer Furcht empfanden, auch als Deutsche zu handeln, mit ihm. Denn auf der einen Seite steht heute eine Regierung, die ziellos und ohne staatsmännisches Verständniß, ohne die Kraft und den Muth

hervor, daß wir ihn nicht als einen Apostel des Slavismus zu betrachten haben; denn es befindet sich ein Volksstamm slavischer Zunge mit Hülfe der Freunde des Ministeriums heute in viel schlimmerer Situation als früher unter dem deutsch-verfaffungstreuen Regime. Das ist der ruthenische Stamm. Gerade dieser Stamm hat stets mit einer Art religiöser Verehrung an Kaiser und Reich gehangen und ist der Idee des Gesammtstaates zu einer Zeit treu gewesen, wo wir dies noch als etwas Selbstverständliches

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 26.10.1903
Physical description: 8
mit beit Erinnerungsbändern eine Unter brechung. Herr Dr. W ürstl hielt eine schwung volle, formvollendete Rede, welche beiläufig fol genden Inhalt hatte: „Das deutsche Lied in Oesterreich, Es klingt so voll, es klingt so reich; Wie Oest'reichs blauer Donaustrom, So braust es untern: Himmelsdom." Freudigen Herzens begrüßen wir heute eine stattliche Schar deutscher Sänger in den Mauern dieser sonst so stillen Stadt, welche sich zusammen- gefunden habe::, um einNationalsest zu feiern. Lie be Freunde

Einigkeit und Größe. Vor 100 Jahren klangen die Sänge eines Schenkendorff, eines Körner, eines Arndt durch alle Gaue, alles mit sich fortreißend. Als über der blutigen Mor genröte des Jahres 1848 das goldene Gestirn der Freiheit aoufging, tönte deutscher Sang er mutigend und das Errungene feiernd. „Schles wig-Holstein, meerumschlungen" erklang es dailn, und als im Jahre 1870 die deutschen Heere nach Frankreich zogen, und auf den Trümmern des Vergangenen das neue, deutsche Reich, durch Blut und Eisen

von Nord und Süd sind gekommen, um das Band der Freundschaft enger gn knüpfen, um einauder auf heimatlichem Boden jubelnd zu begrüßen. Wenn es gilt, die Treue zu unserem Volke, die Liebe zu deutscher Sprache und Sitte zu pflegen, da steht das deutsche Lied in erster Reihe. Es ist nicht das erstemal, daß der Tiroler Sänger bund in Schwaz weilt. Die Tage seiner Anwesen- heit vor wenige:: Jahren sind uns unvergeßlich. Der Festschmuck der Stadt und der freudige Zu ruf der Bevölkerung diene als Beweis

, daß wir mit Freude und Stolz diese Hochfeier deutscher Kunst und deutscher Eintracht in unseren Mauern sehen. Es ist kein großartiger Empfang, beit wir zu bieten haben, aber er lege in schlichter Herzlich keit Zeugnis ab von unserer Begeisterung für- deutsche Kunst und deutschen Sang. (Heilrufe.) Wenn das deutsche Lied erklingt, so entfaltet sich eine siegreiche Kraft; Lebensfreude, Heimatliebe, Bewunderung der Natur, stille Andacht finden ihren Ausdruck. Der Klang des deutschen Liedes adelt unsere Geselligkeit

. Das deutsche Lied er hebt, begeistert, eint. Was räumlich und staat lich getrennt ist, von der Nordsee bis zu den schneegekrönten Firnen unserer Alpen, ist eins im deutschen Liede. Iu dieser Feierstunde möge es seinen holden Zauber über uns breiten, im Sinne der geistigen Einigung unseres Volkes. Lied wird Tat, früh oder spat. Auf den Schwin- gen des deutschen Liedes zieht die deutsche Tat kraft durch die Welt. Walther von der Vogelweide feierte in seinen schönsten Liedern des deutschen deutschen Volkes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 12.11.1887
Physical description: 8
zu sein für die Erhaltung des europäischen Friedens; weil es bestimmt war, der menschlichen Thätigkeit in Handel und Industrie, in Ackerbau und Gewerbe, in Wissenschaft und Kunst den Segen ihrer Bemühungen und Bestrebungen zu verbürgen. Das deutsch-österreichische Bündnis wird allent halben im ganzen vernünftigen Europa als ein Segen und ein Gewinn von unermesslicher Be deutung empfunden und anerkannt. Allein das deutsche Reich hat sich bisher vor wiegend als stark und mächtig erwiesen. Die er rungene Einheit, Macht

und Größe ist aber noch nicht allenthalben und nach jeder Richtung zu jenem Segen geworden, den das deutsche Volk, das sich in hundert Schlachten als ein Volk von Helden be währt, das durch seine ungezählten und unermess lichen Opfer an Gut und Blut seine Vaterlandsliebe in nicht verblassbarem Glanz erprobt und Lorbeer um Lorbeer errungen hat, als Lohn für seine un vergleichlichen Thaten mit vollem Recht erwarten konnte und verlangen durfte. Das deutsche Reich ist das eine, große, starke, mächtige

, nach außen geachtete und gefürchtete Reich geworden, das sich der ger manische Stolz Jahrzehnte lang geträumt hat, das freie Volk, welches es zu sein verdient, ist das deutsche Volk in mancher Beziehung bisher noch nicht. In Ansehung der außerordentlichen Verdienste seiner großen leitenden Staatsmänner und des hohen ehr- I würdigen Greisenalters seines wolwollenden Herrschers ( Morgen den 13. November ^ .4 ÜQ7 . Stanislau s. } lOOf / hat das deutsche Volk sich bisher in lobenswertes. Geduld und Nachsicht

" zu einer Ehrfurcht gebietenden Macht zu sammen gekittet. Unter der Negierung Wilhelms ist Deutschland einig und stark geworden. Während feiner lange dauernden und glücklichen Regierung ist zwischen dem deutschen Reich und dem öster reichischen Kaiserstaate, nachdem die Gegensätzlich keiten des Jahres 1866 vergessen waren, ein Bünd nis abgeschlossen worden, welches den natürlichen Wünschen der beiderseitigen stammverwandten Völker schaften entspricht, weil es den Zmeck hatte, eine Ge währ

geübt und auf Freiheiten verzichtet, die es aus die Dauer gleichwol nicht missen kann, nicht missen soll. Es setzte seine Hoffnungen auf volle Erfüllung seiner berechtigten freiheitlichen Wünsche und Begehren auf den in allen Schichten hochbeliebten und tiefverchrten Thronfolger. Von ihm erwartete es, was es einstweilen entbehren wusste, und auf ein neues freiheitliches Aufblühen des deutschen Reichs unter dem Szepter des Nach folgers Wilhelms baute auch das deutsche Volk in Oesterreich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 15.08.1890
Physical description: 6
. Es gibt Leute, die in ihrer Stubenweisheit so gerne über die großen Feste spötteln, die ihrer Ansicht nach immer des „Biertrinkens" wegen da find und keinen weiteren Werth haben. Das ist Philisterweisheit schlimmster Art, denn auf den Sän ger-, Turner- und Schützenfesten entflammte die na tionale Begeisterung, stählte und kräftigte sich das Baud der Zusammengehörigkeit der Deutschen. Diese Feste halfen die große Zeit des Jahres 1870 vorbe reiten und heute, wo das neue deutsche Reich fertig und groß

. 25. Ichrgang. Pas deutsche Lied. In nSbruck, 14. August. Wieder einmal nach langer Zeit wird ein alt deutsches Fist in den Mauern der österreichischen Reichshauptstadt sich abspielen: das vierte deutsche Sängerfest, dessen Eröffnung morgen ftattfindet. In herrlicher Pracht prangt die Sängerhalle im Prater, alle Vorbereitungen sind getroffen, um die Gäste würdig zu empfangen und so ist zu hoffen, daß sich die deutschen Sänger von Nord und Süd, von Ost und West heimisch fühlen werden in dem deutschen Wien

dasteht, bilden sie den Ausdruck der gei stigen Zusammengehörigkeit aller Deutschen im Reiche und außerhalb des Reiches. Beim jüngsten Schützen feste in Berlin waren die Amerikaner über den Ocean herübergekommen, um zu beweisen, daß sie sich auch in den nordamerikanischen Staaten als Deutsche fühlen, die Schweizer waren gekommen, um zu be weisen, daß auch in ihren Bergen das Deutschthum hochgehalten wird. Daß die Oestcrreicher in großer Zahl da waren, braucht nicht erwähnt zu werden, denn sie gehören

dazu. Und solch ein Zusammen treffen der in aller Welt zerstreuten deutschen Stam- mesgenvssen sollte keine Bedeutung haben für den inneren Zusammenhang des gesammten Deutschthums? Nun wird sich die große Verbrüderung in Wien wiederholen und noch dazu unter den Klängen des deutschen Liedes, das vom Herzen kommt und zum Herzen geht, welches das deutsche Volk begleitet hat in Sturm und Drang, in Glück und Noth. Sanges- freudig war der Deutsche stets, immer hat er es verstanden, seiner Stimmung im Liede Ausdruck

das „Deutsche Lied" geworden? Das „Deutsche Lied", das bei keinem deutschen Feste mehr fehlen darf, dieser harmlose Preis deutschen Gesanges; es ist zum Trost- und Trutzlied der Deutschen Oesterreichs geworden in einer Zeit, über die wir schwere Klage zu führen berechtigt sind. Nun wird in Wien das „Deutsche Lied" erklingen, aus mehr als zehntausend Kehlen, gesungen von Deutschen aller Gaue. Der österreichische Hochälpler und der Niederdeutsche von der Ost- und Nordsee, der deutsche Colonift vom fernsten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 10
Date: 19.10.1897
Physical description: 10
, daß in dieser unerhörten ge. jährlichen Lage, in dieser für uns Deutsche, aber auch für das Reich bedrohlichen Krise Einigkeit und enger Zusammenschluß aller frei« sinniges» und nationalfühlendenDeutschen noththut, dem ist nicht zu helfen, der ist mitm- heilbarer politischer Blindheit geschlagen. UebM, wo in Oesterreich Deutsche wohnen, in den Sudeten, ländern ebenso wie in den Alpenländern, kommt diese Ueberzeugung unaufhaltsam zum Durchbruch. Kleinliche Rivalität, eigensinnige Rechthaberei, alte Feindschaft müssen

des Eintretens der Deutschen in Verhandlungen ist. Die Versammlung erklärt sich daher mit den diesbezüglichen Beschlüssen der deutschen Volkspartei und deutschen Fortschritts partei durchaus einverstanden und spricht den deutschen oppositionellen Abgeordneten für ihre thatkräftige Wahrung der Rechte des deutschen Volkes in Oester reich Dank und Anerkennung aus." Dr. Erler bespricht eingehend die traurigen Con- sequenzen, welche der Ebenhoch'sche Schulantrag trotz seiner scheinbaren Unverfänglichkeit in Bezug

auf das bei uns ohnehin nicht allzuhohe Bildungsniveau haben müßte. Aber auch in nationaler Beziehung müssen wir gegen diesen Antrag, welcher dem Clerus einen unverhältnißmäßigen und unberechtigten Einfluß auf die Schule einräumt, Stellung nehmen, denn wo Rom herrscht, ist für das Deutsch thum kein Platz mehr. Ein Pfui dem Ab- geordneten, der diesen Antrag eingebracht hat, ein Pfui denjenigen, die ihn unterzeichnet haben! (Tosender Beifall.) Redner beantragt folgende Resolution: „Der tirolische deutsche Parteitag

als stimmungsvoller Weihechor das schöne Lied „Stimmt an mit hellem hohem Klang" gesungen, welches schließt mit den Worten: „Und jeder echte deutsche Mann soll Freund und Bruder heißen!" Hierauf spielte das Orchester C. M. v. Weber's „Oberon"-Ouverture, und nach- dem dieselbe verklungen ergriff der Meister der Rede, Reichsrathsabgeordneter Dr. Carl v. Grab- >mayr, Mitglied der Clubs der verfassungstreuen i Großgrundbesitzer, das Wort zu folgender glänzenden, mit ungeheurem Beifall aufgenommenen Rede: „Werthe

und über die künftigen Wirkungen, die wir da von erhoffen. Die nächste Ursache, die uns zusammenführt, liegt klar zu Tage: eS ist die schwere Roth der Zeit, die unerträgliche nationale Bedrängniß, in die der deutsche Stamm in Oesterreich durch die jüngste politische Entwicklung gerieth — es ist die in dieser Bedrängniß gereifte Einsicht, daß an unserem poli- tischen Niedergange innerer Zwiespalt die haupsächliche Schuld trägt. Seit der Römer Tacitus von den Deutschen mit rühmendem Tadel sagte, es sei für ihre Gegner

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