ein gewisser Mut und viel treue Anhänglichkeit an die evangelische Kirche dazu, unter solchen Zeitoerhältnissen an die Btldunq einer evangelischen Gemeinde zu schreiten. Darum sei der Männer, die den ersten Grund gelegt haben, in Ehren gedacht. Es waren: Johann Freiherr von Watzdorfs, Oberinspektor Carl Gerok, Bauinspektor Rudolf Heinrich, Direktor der Gasanstalt Max Steinauer. Kontrollor Gu stav Scharfetter, Kanzlist. Erst zu Weihnachten 1875 erlangte diese „Vereinigung der Evangelischen" die Genehmigung
als evangelische Ge meinde, konnte an die Wahl des ersten Pfarrers schreiten und die Pläne wegen Erbauung einer Kirche erwägen. Der ursprünglich in der Museumstratzc geplante Bau un terblieb, 1879 wurde die Kapelle des ehemaligen Normal- schulgebäuöes in der Kiebachgasse zum evangelischen Got teshause eingeweiht, 1906 die jetzige Christuskirche in Saggen. Die kleine Schar hat sich nicht unwesentlich ver mehrt und heute dürften in Nordtirol gegen 3000 Prote stanten leben, die zur evangelischen Gemeinde
, daß ich gestanden habe, „daß die christltchsoztale Partei die Frage erwogen habe, ob es nicht besser sei, ganz Tirol von Italien annektieren zu lassen." Unwahr ist, „daß die Häupcer der Christlichsozia len schon mit dem Gedanken gespiell haben, ganz Tirol an Italien zu verschachern." Unter der Ueberschrift: „S ch r a f f l 's Schwanen- g e s a n g" werden in derselben Nummer folgende Be hauptungen verbreitet: « Aus Kreisen der evangelischen Gemeinde wird uns ge schrieben: Am 20. Mai dieses Jahres sind 50 Jahre
verflossen, daß die evangelische Gemeinde Innsbruck entstanden ist. Die wenigen evangelischen Familien, welche in den 60 Jahren des verflossenen Jahrhunderts hier lebten, meist Inge nieure und Beamte der Brennerbahn, faßten am 20. Mai 1869 den feierlichen Entschluß, sich zusammenzuschließen, um wenigstens alle Monate einen evangelischen Gottes dienst zu veranstalten, für dir Beerdigung hier verstorbe» ner Protestanten Sorge zu tragen, Schwerkranken geist lichen Beistand zu ermöglichen, eine Bibliothek
evange lisch-christlicher Erbauungsschriften anzulegen. Das ist der bescheidene Anfang der evangelischen Gemeinde Inns bruck gewesen, die diesen Erinnerungstag mit Recht fest lich begeht. Es war ein notwendiges, aber nicht leichtes Beginnen. Denn es war vielen Tirolern etwas Unge wohntes und Unerwünschtes, daß in den Mauern dieser Stadt ein evangelischer Gottesdienst, und sei es auch in der bescheidenen Form eines Prtvatqottesdienstes, gehal ten werden sollte. Auf der anderen Seite