in die Sanierungspolitik einfügen, die in bezug auf die volkswirtschaftlich so wichtige Verbilligung des Kre dits versprochen worden ist. * Die „Wiener Bank- und Börsen-Zeitung" schreibt über die Bankenzusammenlegung: Es ist vorweg zu betonen, daß der Wiener Bankverein, dessen Name im Ficmenwortlaut der Credilanstalt erhalten bleibt, seine Position bis zur Zusammenlegung in höchsten Ehren behauptet hat. Der Wiener Bankverein verschwindet nur deshalb, weil Oesterreich klein
als tragische Schuld zu bezeichnen ist — hat die alte Direktion der Niederösterreichischen Escomptegesellschast. Wegen der alten Niederösterreichischen Escomptegesellschast mußte fusioniert werden, und weil diese begreiflicher weise niemand aufnehmen wollte, hat der Wiener Bankverein daran glauben müssen. Es ist die Pflicht jedes Menschen, der sich im österreichischen Bank- und Finanzwesen auskennt, in diesem Augenblick achtungsvoll und dankbar den Hut zu ziehen
und weil ein Rationalisierungsprozeß, insbesondere angesichts des hohen Beamtenapparates, dieses Institutes notwendig geworden ist. Wenn man aufrichtig sein will, so muß man offen erklären, daß die Fusion des Wiener Bankvereins mit der Creditanstalt keineswegs aus Gründen erfolgt ist, die in der Geschäftsführung des Wiener Bankvereins gelegen sind, sondern, so weitläufig die Zusammenhänge erscheinen, Schuld an dieser Art der Bankenkonzentration — eine Schuld, > Die österreichische Wirtschaft in reichsdeutscher Beleuchtung. Wien, 26. April
vor der G e s ch ä f t s l e i t u n g des Wiener Bankvereins, die selbst in kritischen und schweren Zeilen die kaufmännischen Grundsätze, Vorsicht und Umsicht, Redlichkeit und Zuverlässigkeit, hochgehasten hat, und der es zu danken ist, daß in einem Augen blick, in dem sie Opfer wird, die Aktionäre, für die sie Ver trauensträger war, eben nur zwei Aktien für eine hingeben mußten, während die Aktionäre der Niederösterreichischen Escomptegesellschast, man kann es nicht oft genug betonen, 295 Aktien für eine neue Industriekreditaktie
eintauschen müssen. Die Creditanstalt wird nunmehr ihre Ausgabe in dem Bewußtsein zu lösen haben, daß sie entscheidend für das Gedeihen des finanziellen Lebens in Oesterreich ist, und daß ihr Wohl und Wehe eng zusammenhängt mit dem wirtschaftlichen Schicksal des österreichischen Staates, der Besitzer der Mehrheit dieser einzigen Großbank des Landes ist. Ihre Leitung wird daran gehen müssen, den riesigen Industriekonzern, der durch die zum Bankverein gehörigen Industrien vermehrt wurde, zu sichten und neu