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Innsbrucker Nachrichten
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Page 1 of 20
Date: 11.09.1926
Physical description: 20
Minnas in stn Soilerdutid, rin Ircionis non dSM Sedeutuns. - Mieutlntns grieoensfunügtliunnen des neutlin und irnnMin Mcnminifters. G e n s, 11. September. Im ütchtsefüllten Reformationssaale, in dem die Sitzungen der Bölkerbundversammlung stattfinden, hielt gestern der deutsche Reichsautzenminister Dr. Strese mann seine Antrittsrede, die ein ehrliches Be kenntnis zu dem hohen Gedanken, der in dem Völkerbund verkörpert ist, darstellt. Die Rede Dr. Strese- manns, die bereits beim Bortrag in deutscher

in den Völkerbund: der Erfolg sei den wichtigen Verhandlungen zu Lanken, die seit dem vorigen Jahre im besten versöhnlichen Geiste geführt worden seien. Er begrüßte Deutschland und dankte den Delegier ten, daß sie gleich an der ersten Arbeitssttzung teilnehmen. Es sei für den Völkerbund von hoher Bedeutung, daß das große deutsche Volk an der edlen Sache des Völ kerbundes hinfort mitwirke. Me Rede Dr. Stresemanns. Nincic erteilte nunmehr Stresemann das Wort. Dieser trat zur Treppe vor, ein wenig blaß

dieser Versammlung hot ebenso wie der Vorsitzende der Bölkerbündratcs die Gute gehabt, mit Warten der Freuds und der Genugtuung den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu begrüßen. Beiden Herren den Dank Deutschlands zum Ausdruck zu bringen und diesen Dank nuszudehnen auf die Versammlung, ist meine erste' Pflicht, wenn ich von dieser Stelle aus vor Ihnen das Wart nehme. Seit der Gründung des Völkerbundes ist ein Zeitraum von mehr als sechs Jahren verstrichen. Es hat somit einer längeren Ent wicklung bedurft

, bis die politische Gesaintlage so gestaltet war, daß die deutsche Mitgliedschaft im Völkerbund möglich wurde. Noch in dieseni Jahre sind große Schwierigkeiten zu überwinden gewesen, ehe dem Entschluß Deutschlands der einmütige Beschluß des Völkerbundes folgte. Fern liegt es mir, über diele Ding« der Vergangenheit zu sprechen, die Ausgabe der lebenden Generation ist es, den Blick auf Gegenwart und Zukunft zu richten. Nur eines lasten Sie mich sagen: Wenn ein Geschehnis, wie der Eintritt Deutschlands

in den Völkerbund, erst ln einer so langen Entwicklung herangereisk ist, so trögt vielleicht dieses Geschehen gerade deshalb eine besondere Gewähr In sich für seine innere Beständigkeit i»N> seine fruchtbare Auswirkung. Deutschland tritt mit deni heutigen Tage in die Mitte von Staaten, mit denen cs zum Teil seit langen Jahrzehnten in ungetrübter Freundschaft verbunden ist und di« zum anderen Teile im letzten Weltkrieg gegen Deutschland verbunden waren. Es ist von geschicht licher Bedeutung, daß Deutschland

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 1 of 18
Date: 13.12.1937
Physical description: 18
, S t a r a c e, den Balkon und sagte: „Schwarzhemden! Der Große Rat des Faschismus hat soeben durch Zuruf den Vor schlag des Duce angenommen, daß Italien sofort seinen A u stritt aus dem Völkerbund vollzieht." Die Ansprache Mussolinis. Um 22.10 Uhr erschien, von stürmischem Jubel begrüßt, Mus solini auf dem mittleren Balkon des Palazzo di Venezia. Der Duce hielt folgende Ansprache: „Der geschichtliche Beschluß, den der Große Rat des Faschis mus soeben angenommen hat und den ihr stürmisch bejubelt, konnte nicht länger

den Rücken, in dem nicht für den Frieden gearbeitet, sondern der Krieg vorbereitet wird. Es ist einfach l ä ch e r l i ch, zu glauben oder glauben machen zu wollen, daß ein Druck auf uns ausgeübt worden sei. Das ist n i ch t d e r F a l l und konnte nicht der Fall fein. Unsere Kameraden der Achse von Berlin und Tokio — das ist die Wahrheit — find von absoluter Zurückhaltung ge wesen. \ Der Austritt Italiens aus dem Völkerbund ist ein E r e i g - nis von gewalttger geschichtlicher Tragweite

. Gegen ein Volk wie das italienische kann man nichts ausrichten. Wir sind gewappnet zu Lande, zu Wasser und in der Luft mst Waffen, die ihre Proben in zwei Kriegen bestanden haben, und vor allem sind wir beseest von dem Heldengeist unserer Revolution, den keine menschliche Macht auf der Erde je beugen wird." Die kurze Rede Adussolinis wurde mit begeisterter Zustim mung ausgenommen und die Kundgebungen dauerten noch längere Zeit nach der Ansprache Mussolinis fort. Italiens Mitteilung an den Völkerbund. dnb

. Genf. 12. Dez. Im Bölkerbundfekretariat ist am Sonn tagvormittag die telegraphische Mittleiung des italienischen Außenministers Grafen C i a n o eingegangen, daß die ita-; lienifche Regierung unter dem 11. Dezember beschlossen habe, aus dem Völkerbund auszutreten. Die italienischen Staats angehörigen im Bölkerbundfekretariat sind von ihrer Regie rung aufgefordert worden, ihre Aemter niederzulegen. Raitens Abkehr von Genf. Innsbruck, 13. Dezember, Die demonstrative Geste Mussolinis kommt

nicht über» r a s ch e n d, denn sie war nach der politischen Entwicklung in den letzten Jahren zu erwarten. Seit längerer Zeit bestanden zwischen Italien und dem Völkerbund Gegensätzlichkeiten, die sich im Herbste 1933, als von Genf aus gegen Italien wegen des abefsinifchen Krieges wirtschaftliche Strafmaßnah men verhängt wurden, so verschärften, daß schon damals der Austrstt Italiens aus dem Völkerbund unvermeidlich schien, Italien hat diese Folgerungen nicht gezogen; es blieb aber feit dieser Zeit dem Völkerbund fern. Es sandte keine Vertreter mehr

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Page 1 of 8
Date: 13.10.1922
Physical description: 8
Ansprache ergreifen: „Die gegenwärtige Regierung Hat vom ersten Tage an, seitdem sie im Amte ist, eine ganz besondere Aus gabe übernommen. Es war die Ausgabe, in öer schwer sten Zeit für unser Bolk und Land einen Ausweg ans der größten Gefahr und aus dem ttefsten Elend zu suchen. Auf der Suche nach diesem Ausweg bin ich auch nach Gens entsendet worden und ich habe dort dem Völ kerbund eine Botschaft auszurichten gehabt von meinem Lande. Was sagt uns nun der Bölkerbmrb? Der Völkerbund Hat zunächst

. Der Völkerbund Hat freilich auch noch ausgesprochen, daß Oesterreich in dem Zustand, in dem es nun ist, nicht saniert werden kann, ohne eine Hilfe durch Auslands kredite. Diese Feststellung hat für uns eine ganz beson dere Bedeutung. Es hat ja Zeiten gegeben, in denen Me Parteien dieses Hauses auf dem Standpunkte gestanden sind, daß durch den Staatsvertrag von St. Ger- main ein Oesterreich geschaffen worden ist, das wirt schaftlich nicht aufrecht erhalten werden kan«, wenn nicht jene, die dieses Oesterreich

geschaffen haben, das ihre dazu tun, um ihr: über die schweren Anfangszeiteir himvegzuhel- fen, indem der Völkerbund und die Sachverständigen des Völkerbundes sich öaflir ausgesprochen haben, daß un sere Siaatswirtschast nicht saniert werden kann ohne eine solche Auslandshilfe, wie wir sie so oft begehrt haben. So hat der Völkerbund unsere Stellungnahme dem Ver trag von St. Germain gegenüber bekräftigt. Das soll in dieser Stunde ausdrücklich sestgestellt sein. Der Völkerbund schickt

Ihnen noch eine Botschafi: Die Auslandshilfe, die wir begehren, ist nur dann zu haben, wenn sie Oesterreich zur Sanierung seiner Wirtschaft verwenden ivill. Sollte man im Auslände den Eindruck sewinnen, daß wir die Kredite nur in Anspruch nehmen. um Meder über einige Zeit hinwegkommen zu können, dann wird uns nicht geholfen werben. Was bietet mrS der Völkerbund? Der Völkerbund bietet uns erstens eine politische Garantie der Mächte für Sen Fortbestand und Aufrechterhaltung unseres Staates. Wir schätzen solche politische

. Dieser unhaltbare Zustand hat die zunächst interessierten Nachbarn dazu veranlaßt, uns neuerdings eine politische Garantie zu geben, daß der artige Absichten nicht bestehen. Jene, die bisher vor Ge rüchten, wie ich sie gekennzeichnet habe, gebangt haben, brauchen nunmehr nicht mehr zu fürchten. Der Völkerbund bietet uns aber mehr: er hat die Mächte veranlaßt, eine finanzielle Garantie für die Ausländsanleihe zu geben, die uns gewährt werden soll. Nun bemüht sich öer Völkerbund durch seine Or gane

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Page 2 of 16
Date: 11.09.1934
Physical description: 16
Der Völkerbund und der Weltfrieden. Gens. 11. September. Die Völkerbundversammlung wählte mit 49 von 51 gülti gen Stimmen den schwedischen Außenminister S a n d l e r zu ihrem Präsidenten. Nach einem Bericht der Vollmacht prüfungskommission nehmen 52 Staaten an den Arbeiten der Völkerbundversammlung teil. Es fehlen lediglich das Deutsche Reich und Japan sowie Honduras und San Salvador. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg wurde neben den ersten Delegierten von Großbritannien. Frankreich und Italien

zum Bizepräsidenten der Völkerbundversammlung gewählt. Benesch über die internationale Lage. Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch eröff- nete hierauf die 15. Völkerbundversammlung und sagte in einer Ansprache u. a.: Die Welt befindet sich zur Zeit in einer der größten Krisen, die sie je durchgemacht hat. Der Völkerbund leidet selbstverständlich unter den Wirkungen dieser schweren Krise. Er darf jedoch nie das Vertrauen auf die Zukunft verlieren, selbst wenn Großmächte wie das Deutsche Reich und Japan

ihn verlassen. Auch die großen Schwierigkeiten, mit denen die Abrüstungskonferenz zu kämpfen hat, dürfen nicht auf das Konto des Völkerbundes gebucht werden. Es find die Mit gliedstaaten selbst, die in erster Linie für diese Lage verant wortlich sind. Wenn es dem Völkerbund auch nicht gelungen ist, in Ostasien seinen Grundsätzen Achtung zu verschaffen, so muß doch festgestellt werden, daß er sein Möglichstes getan hat, um dem Pakt Geltung zu verschaffen. Auch das Scheitern der Londoner Wirtschaftskonferenz

ist sehr zu bedauern, den Völkerbund treffe aber an diesem Ereignis ebenfalls keine Schuld. Neben diesen negativen Momenten sind die positiven, die erfreulichen Tatsachen zu erwähnen. So konnte mit Genugtuung festgestellt werden, daß die Ver einigten Staaten von Amerika, die der inter nationalen Arbeiterorganisation beigetreten sind, sich immer mehr dem Völkerbund selbst nähern. Mit Wärme trat hierauf der tschechoslowakische Außen minister für die Aufnahme S o w j e t r u ß l a n d s in den Völkerbund

und manche fürchterliche Erschütterung durchgemacht. Sie hat immer wieder das Gleichgewicht wiedergefun den. Die Herstellung normaler Verhältnisse wird auch diesmal wieder gelingen. Der Völkerbund wird der Welt bei diesem Werke größte Dienste leisten können. für die Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund erörtert wurde. Der Rat beschloß bei S t i m m e n e n t h a l t u n g Argentiniens und Por tugals, einen ständigen Ratssitz für Sowjet ruß l a n d zu schaffen für den Fall, daß diese Macht, wie vor auszusehen

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Page 3 of 20
Date: 26.09.1936
Physical description: 20
Warum läßt -er Völkerbund Innsbruck. 26. September. Die tiefste Sinngebung des Völkerbundes ist diejenige, ihn in den Dienst des allgemeinen Friedens zu stellen. Seine Aufgabe ist, das Trennende zwischen den Völ kern zu beseitigen, das Verbindende zu suchen und damit dem Frieden zu dienen. Es muß leider gesagt werden, daß der gegenwärtige Völkerbund diesen Aufgaben nicht immer nach gekommen ist. Er hat in der Frage der allgemeinen Abrüstung immer eine gegen das Deutsche Reich gerichtete Haltung

eingenommen: er war nicht in der Lage, die all gemeine Ausrüstung zu verhindern und er hat es auch nicht verstanden, Kriege zu verhindern. Große und mächtige Staa ten haben sich von ihm abgewandt und diese Staaten haben sicherlich ihre Gründe gehabt, daß sie den Völkerbund ver lassen haben. Er ist in seiner Zusammensetzung äußerst un vollständig; die Vereinigten Staaten von Nordamerika gehören ihm nicht an und mächtige Staaten wie Japan und das Deutsche Reich sind aus ihm ausgetreten. Dagegen wurde

Sowjetrußland in die Arme des Völkerbundes aus genommen, obwohl es kein Geheimnis sein konnte, daß von Rußland Genf nur als Stützpunkt für seine bolschewistische Propaganda mißbraucht würde. Seit Wochen und Monaten tobt der Bürgerkrieg in Spanien; er wird mit einer unerhörten Grausamkeit nach bolschewistischen Methoden geführt. Er bildet eine ungeheure Gefahr für den Frieden Europas und der Völkerbund steht abseüs und unternimmt nichts, um den blutigen Ereignissen in Spanien ein Ende zu setzen

. Die spanische Regierung gehört dem Völkerbunde an und es wäre nicht unschwer, daß der Völkerbund auf die spanische Regierung Einfluß nähme, um die Leiden des Bürgerkrieges abzukürzen. Tatenlos sieht der Völkerbund den organisierten Grausamkeiten zu, obwohl seine heiligste und größte Aufgabe der Schutz des Friedens wäre. Er hat sich gerade in diesen Tagen ohne internationale Rechts gründe sehr warm für die Abordnung des Negus von Abessinien eingesetzt, eines Landes, das aufgehört hat, politisch zu existieren

. Damit gefährdet der Völkerbund die weitere so wichtige Mitarbeit Italiens auf das höchste und tatsächlich nimmt Italien an den gegenwärtigen Arbeiten des Völkerbundes nicht mehr teil. Das ist gerade in diesem Augen blick, wo es eine Fülle wichtiger Fragen zu lösen gibt, ver hängnisvoll und es wäre tief bedauerlich, wenn sich Italien im Laufe der gegenwärtigen Entwicklung genötigt sehen sollte, sowie das Deutsche Reich und Japan den Völkerbund eben falls zu verlassen. Dieser Völkerbund

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Page 1 of 18
Date: 28.01.1938
Physical description: 18
des Völkerbundes. Der britische Minister gab der Hoffnung Aus druck, daß fernerhin nichts unternommen werde, was den Völkerbund irgendwie schädigen und die im Völkerbund ent haltenen Möglichkeiten für die internationale Zusammenarbeit und für die friedliche Beilegung internationaler Konflikte be einträchtigen könnte. Diese Stellungnahme schließe selbstver ständlich freundschaftliche Beziehungen zu den dem Völkerbund nicht angehörenden Staaten keineswegs aus. Das gegen wärtige Betätigungsfeld des Völkerbundes

sei naturgemäß infolge der fehlenden Allgemeinheit beschränkt. Der Zeitpunkt würde vielleicht - einmal kommen, wo der Völkerbund mit n e u e rr M e t h o d e n arbeiten und • alle Staaten umfassen werde. Für den Augenblick müsse die Parole ausgegeben wer den, daß man den Völkerbund, wie er geschaffen wurde, auch weiterhin in jeder Hinsicht im Interesse des Weltfriedens be nutzen sollte. Der französische A u ß e n m i n i st e r D e l b o s er klärte, daß manche Kreise vom Völkerbund enttäuscht

seien, weil sie zu große Hoffnungen auf ihn gesetzt hätten. Anderseits habe man es nicht verstanden, die im Völkerbundpakt enthal tenen Grundsätze und die entsprechenden Methoden für die Erhallung des Friedens und die friedliche Beilegung inter nationaler Konflikte in zielbewußter Weise anzuwenden. Das Hellmittel für die Weltkrise bestehe darin, zu den Völkerbund paktprinzipien zurückzukehren. Es handle sich nicht daruin, in das innere Regime der einzelnen Länder einzugreifen, sondern darum

, die Well vor einer Anarchie in den internationalen Beziehungen der Länder zu bewahren. Der Völkerbund biete den Völkern den besten Rahmen für eine friedliche Zusammen arbeit. — Volkskommissär Litwinow führte insbesondere aus, daß Sowjetrußland dem Völkerbund beigetreten sei, h. Dien. 28. Jänner. Wie aus Prag gemeldet wird, wider ruft der „Venkov". dessen Berliner Mitarbeiter den Abschluß eines reichsdeutsch-siidslawischen Vertrages gegen Oesterreich für den Fall der Aenderung der Staatssorm gemeldet

sich mit dieser Meldung des „Venkov" und erinnert daran,- | sobald es die Ueberzeugung gewonnen habe, daß der Völker bund tatsächlich bestrebt sei, für die Erhaltung um Festigung des Weltfriedens zu arbeiten. In seinen weiteren Ausführun- gen bestritt Litwinow, daß der Völkerbund im Dienste einer politischen Ideologie stehe. Das von ihm verfolgte Ziel bestehe lediglich darin, einen Damm gegen d e n K r i e g zu schaf fen und die territoriale Integrität sowie die politische Un- abhängigkell der Mitgliederstaaten

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Page 1 of 12
Date: 09.09.1926
Physical description: 12
von den betreffenden Delegierten für die Uebersctzung aus eigenem Sorge getragen werden. Die Führer der öfter» reichlichen Delegation haben sich iviedelcholt bei Reden vor dem Völkerbund rat der deutschen Sprache bedient, so Dok tor Seipel bei seiner ersten Rede im Jahre 1922 und auch der gegenwärtige Bundeskanzler Dr. R a m e k. Sine öenliuürDige SiBung »cs Mtcröunöes. KB. Genf, 8. Scpt. Heilte um 10 Uhr vormitiags 5rat die Völkerbundversammlung zu einer Sitzung zusammen. Saal und Tribünen waren überfüllt

und das ganze Bild des Reformationssaalcs deutete darauf bin, daß ein großer Tag bevorstehe. Im Aufträge des Büros der Bollversammlnng ergriff als erster Redner Bundesrat M o t t a das Wort, um die Anträge des Büros, betreffelld die Aufnahme Dentsch- laltds in den Völkerbund, die Zuteilung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland und die Erhöhung der Zahl der nichtständigen Ratssitze voll sechs ans neun, sowie das Verfahren bei der Besetzung der nichtständigen Ratssitze zu begründen. Namens der Schweiz

sprach er seine l e b- hafte Freude über die bevorstehende Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund aus. Die Zutei lung eines ständigen Sitzes an Deutschland sei selbstver ständlich, da es eine Großmacht sei, worüber kein Zweifel herrschen könne. Tie Vermehrung der nichtständigen Ratssitze sei notwendig, um erstens den verschiedenen Kontinenten eine gebührende Vertretung zu sichern und zweitens den Turnus in der Besetzung dieser Sitze end- lich einmal dnrchfiibrcn zu können, sowie drittens

, um vor allem die schwere Krise zu lösen, die im März tm Völkerbund ausgebrochen sei. Da dem Wunsche einer südamerikanischen Macht auf Zuteilung eines ständigen Ratssitzes nicht e n t s p r o- chen werden konnte, so müsse ein um so größeres Entgegenkommen gegenüber den Staaten jenes Kontinelrtes bewiesen werden, weshalb die Studienkom- ! Mission des Bölkerbundratcs die Zuteilung von drei? nichtständigen Sitzen an diese Staatengruppej empfehle. Einzig die Frage des Verfahrens bei der ! Wahl der nichtständigen Ratssitze

über die übrigen Anträge. Deutschland wurde mit 48 Stimmen einstiurmig in de« Völkerbund ausgenommen. Die historische Abstimmung wurde mit stürmische m, l a n g a n h a l t e n d e m Beifall ausgenommen. Prä sident Nincic beglückwünschte in einer kurzen Ansprache die Versammlung zu diesem Beschluß und erklärte, das Erscheinen der deutschen Delegation in Gens werde mi t b e r e ch t i g t e r F r e n d e erwartet. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Delegierten des Deutschen Reiches bald inmitten

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Page 2 of 14
Date: 17.12.1928
Physical description: 14
prominenter Persönlichkeiten für Sonntag 11 Uhr vormittags in das Hotel „Tirol" ge laden. Als Delegierter der Bölkerbundliga sprach Regierungsrat Freiherr v. Bodmann (Brüssel) und führte unter anderem aus, daß es das Ziel des Weltver bandes der Bölkerbundliga sei, den Völkerbund in das richtige Geleise zu führen und Einfluß auf ihn im Sinne friedlicher Lösung aller Weltsragen von Bedeutung zu gewinnen. Hiebei wolle die Bölkerbundliga besonders die in den Bölkerbundssitzungen nicht zur Geltung gelan gende

öffentliche Meinung darstellen und vertreten, um durch deren Gewicht rein machtpolitischen und daher einseitigen Entschließungen zu begegnen. In der ersten Phase des Völkerbundes erwartete Deutschland von diesem den Frieden aus der Grundlage der 14 Punkte Wil sons. Da sich die Pariser Friedenskonferenz von dieser Grundlage entfernte, wurde der Völkerbund in Deutsch land unpopulär und mit dem Feindbund identisch. Hiezu trug die anfängliche Nichtausnahme Deutschlands in den Völkerbund

sein wird, der über die Streitschlichtung bei kleinen Staaten hinausgeht. Denn, wie aus der späteren Diskussion er sichtlich wurde, gehen nicht nur der Völkerbund, sondern auch alle Friedens- und Völkerbundsligen, dte als öffent liche Meinung ihn beeinflussen und führen wollen, ge flissentlich an allen deutschen Lebensfragen vorbei. Wenn darauf hingewiesen wird, daß Oesterreich dem Völker bünde seine Sanierung und damit seinen wirtschaftlichen Aufstieg verdankt, so ist damit für den Vökerbnnd noch nichts gesagt, denn Oesterreichs

in den anderen Staaten die deutschen — Minderheiten. So malt sich in den Köpfen deutscherVölkerbundsfreunde die Welt. Wir sind dem deutschen Freiherrn v. Bodmann für seine Aufklärung sehr dankbar. Der Völkerbund kann seine Feuerprobe nur bet der Revision der FrtedenS- verträge bestehen, hier können Nationalisten und Pazifisten gemeinsam die Probe aufs Exempei machen. Ein BMerbund, in dem die nationaldeutsche Frage nicht angeschnitten werden darf, ist für das deutsche Volk wert los und daher keine Sicherung

und insbesondere für das vertragsmäßig festgesetzte Stecht des Deutschen Bolksbundes, sich an den Völker bund wenden zu dürfen, einzusetzen. Er wies die Be hauptungen Zaleskis aufs schärfste zurück und bezeichnet« sie als den, Geist des Hasses entsprungen. Aufrolluug des gesamten Minöerheitenproblems. Unter sehr energischer Betonung, daß der Völkerbund und der Völkerbundrat die Rechte der Mtnder- heitenunterallenUmständenwahren müssen, verlangte dann Stresemann, daß in einer grundsätz lichen Aussprache

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Page 1 of 16
Date: 18.09.1934
Physical description: 16
-Reifeprüfungen an Handels akademien nud auf Privatiften-Reifeprüfungen an Leh rer- und L ch r e r i n n e n b i l d u n g s a n ft a l t e n aus zudehnen. Eowjetruftlands Eintritt in den Völkerbund. Genf, 17. September. Der Text des T e l e g r a m m w e ch f e l s zwischen Genf und Moskau darf der großen Oesfcntlichkeit nicht vorent- haltcn bleiben; denn selten dürste die richtige Wahl der Worte den Diplomaten so viel Mühe gemacht haben wie in diesem Falle, wo es sich darum handelte, einen Staat nach Genf

jenes Minimum des Auf wandes an Höflichkeit, ohne das die Einladung überhaupt keine Einladung mehr wäre. Das kurze Telegramm hat fol genden Wortlaut: „Im Hinblick darauf, daß die Mission, den Frieden zu erhalten und zu organisieren, welches die wesentliche Ausgabe des Völker bundes ist, die Zusammenarbeit aller Staaten erfordert, laden die Unterzeichneten Mächte die Sowjetunion ein, in den Völkerbund einzutreten und ihm seine wertvolle Mitarbeit zu leihen." Die AntwortLitwinowsift erheblich länger ausgefal

len; die Tatsache der erfolgten Einladung Sowjetrußlands mußte (speziell für den innenpolitischen Gebrauch) darin be tont und der Vorbehalt der Nichtrückwirkung des Beitritts auf die früheren russischen Vertragsverletzungen — man denke nur an Georgien! — angebracht werden. Immerhin ist die Sowjetregierung nicht um das Bekenntnis einer Bekehrung herumgekommen, indem sie dem früher als Organisation der imperialistischen Räuberstaaten beschimpften Völkerbund be scheinigen muß

für den Völkerbund ist, darüber kann man sich streiten... Der Text der russischen Antwort lautet: „Die Sowjetregierung hat ein von einer großen Anzahl S:aa- ten Unterzeichnete; Telegramm erhalten, in dem diese Länder unter Betonung der Tatsache, daß die Mission des Völkerbundes in der Organisation des Friedens besteht und daß diese Misiion die Zusammenarbeit der Gesamtheit der Nationen erfordert, die Sowjetregierung einladen, in den Völkerbund cinzutreten und ihm ihre Mitarbeit zu leihen. Gleichzeitig wurde

die Sowjetrezie- rung in offizieller Weise von den Regierungen Dänemarks, Finn lands, Norwegens und Schwedens von deren wohlwollender Hal- tung gegenüber dem Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund in Kenntnis gesetzt. Die Sowjetregierung hat die Organisation und die Festigung des Friedens zur Hauptaufgabe ihrer aus wärtigen Politik gemacht. Sie hat nie taube Ohren gegenüber irgendeinem Vorschlag der internationalen Zusammenarbeit im Interesse des Friedens gezeigt; sie ist der Auffassung, daß das non

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Page 1 of 8
Date: 02.10.1922
Physical description: 8
kem Awdraicg aller Delegierten Sie Schlußsitzung der Böl-- rb u lidver sammlumg im Genf eröffnet. Di« Ausrnsrksanr- it der Zuhörer war vor allem einer großen Rode des Vorsitzendem des österreichischen Komitees Lord Bal so u r s gewidmet, der Sie.Bedeutung der österreichischen Frage für Oesterreich und fftr dem Völkerbund nach groß- MMeUi Gestchtspunkterr erörterte. Aus den Aussüheun- gen Lord Balfours ist zu entnehMLN, daß der Völ kerbund bis zum gestrigen Tage zn einem glücklichen Abschluß

der Hilfsaktion für Oesterreich nicht gelan ge n k o n n t e, daß aber die Hoffnung besteche, Satz noch in den allernächsten Tagen Är Schlußbrief mit der öfterreich ifchem Regierung gewechselt und unterzeichnet werde. Die Delegierten des Völkerbundes verbleiben zu diesem Zwecke noch einige Tage in Genf. Lord BaffoUr stellte feist, baß der Völkerbund zwar große Fortschritte in der Lösung der österreichischen Frage erzielt habe, -atz aber leider noch Schwierigkeiten zu überwinden seien, über deren Charakter

sich Balsomr nicht des Näheren auslietz. Man wird nicht fehlgeheu, diese Schwierigkeiten auf poli tischem C ebiote zu, suchen. Großen Eindruck erregen die Ausführungen Lord Balfours üben den Zusammenhang des österreichischen Provleins mit dem Ansehen des Völkerbundes, ja Lord Balfour kennzeichnere die Lage dabin, daß das Scheitern «der Hilfsaktion des Völkerbun des für Oesterreich nicht nur eine Katastrophe fftr unser Land, sondern auch eine Katastrophe für den Völkerbund wäre. Soviel ist bereits zu sehen

. Nach Eröffnung durch den Präsidenten Edwards er griff Lord Balfour als Berichterstatter das Wort zu einer Uebersicht über das, was vom Völkerbund ttt der ö st erreicht sch enFrage bischer erreicht worden sei. Seit dem Fahre 1921 habe sich der Völkerbund minder öster- reichischen Frage befaßt und er habe einen Plan aufge stellt, Mt dem Antrag, die auf Oesterreich lautenden Pfandrechte aufzuhobe«. Leider war zu dieser Auf hebung die Zustimmung von 17 Staaten erforderlich. Daraus ergaben sich Verzögerungen

in welligen Tagen, wie ich es hoffe, eine glückliche Beendigung unserer Arbeiten erreichte ist, werben wir eine öffentliche Sitzung des Völker- bundrates abhalten uild der ganzen Welt die Doku- m e n t e v o r l e g e rr, die uns zu den Folgerungen geführt haben. Ich glaube, daß der Völkerbund noch niemals vor eiller so großen Entscheidung gestanden fit. Der Augenblick ist entscheidend fürden Völkerbund wie für Oesterreich. Wenn wir das sinanzielle und wirt schaftliche Leben Oesterreichs wieder aufrichten

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Page 2 of 18
Date: 13.12.1937
Physical description: 18
aus dem Bvllerbuas. Ruhige Aufnahme des Beschlusses im Ausland. Paris, 12. Dezember. (A. N.) Der Austritt Italiens aus dem Völkerbund wird in der hie- figen Presse im allgemeinen sehr ruhig kommentiert. Da in den letzten Tagen Gerüchte im Umlauf waren, daß Musso lini viel weitergehende Entscheidungen ankündigen werde, ist sogar eine gewisse Erleichterung zu verzeichnen, die darauf zurückzuführen ist, daß die Erklärungen des Duce sich auf die erwarteten Mittellungen über den Austritt Italiens aus dem Völkerbund

beschränkt haben. In einem Tell der Presse wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß im Verlauf von Verhandlungen zwischen Italien und den Westmächten eine neue Organisation des Friedens gefunden werden könnte, die auch mtt der Zeit die Rückkehr Italiens in den Völkerbund gestatten werde. Genf, 12. Dezenrber. (A. N.) Zn den Kreisen der beim Völkerbund akkreditterten Delega tionen wird betont, daß Italien seit 18 Monaten an den Ar beiten des Völkerbundes nicht mehr teilgenommen

habe. Eine der Hauptauswirkungen des italienischen Schrittes ergibt sich für die L a g e d e r S ch w e i z, die setzt zwei Nachbarn besitzt, die nicht mehr der Genfer Institution angehören. Die dauernde Neutralität der Eidgeuoffenschaft scheint von nun an noch wichtiger zu sein als je zuvor. London, 12. Dezember. (A. N.) Die Lorrdoner Kreise zeigen nicht übermäßige Be sorgnisse. Die Absicht der italienischen Regierung, den Völkerbund zu verlassen, war bereits vorausgesehen worden. Jedenfalls wird dieser Beschluß

in keiner Weise die Politik der britischen Regierung berühren. ötlmmen der Wiener Presse. Zum Austritt Italiens aus dem Völkerbund schreibt die „Reichspost" u. a.: „Es lätzt sich vieles zugunsten des Entschlusses Italiens und herzlich wenig dagegen sogen. Der Völkerbund, der seiner zeit als eine wesentlich antiimperialistische Institution gegrün det worden war. hat während seines ganzen bisherigen Be standes hauptsächlich als ein Werkzeug der erbeingesessenen Imperien funktioniert. Er war jahrelang

ein Hemmschuh für alle Wiederoufrichtungsversuche des Deutschen Reiches und erst als dieses den Völkerbund verlassen hatte, nahm es aus eigener Kraft und Machtvollkommenheit die ihm gebührende Stellung in der Welt wieder ein. Genf hatte die Abbröckelung des Ver sailler Vertrages nur zu registrieren. Der Völkerbund sügte sich darein, weil ihm nichts anderes übrig blieb, sowie er es letzt auch vorzieht, dem japanischen Vordringen in China mtt der Mine geheuchelten Abscheus zuzuschauen. Nur im Falle Italiens

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Page 3 of 12
Date: 04.03.1936
Physical description: 12
der kollektiven Sicherheit in Europa hin- gestellt, während er in Wirklichkeit besser in jenes Einkreisungs system paßt, das vor dem Kriege der englische König Eduard VII. mit so großem Erfolge gegen das Deutsche Reich ins Werk gesetzt hat. Die Machthaber der kommunistischen Wellrevolution und die antifaschistische Internationale sind über diesen Vertrag ganz anderer Meinung. Freilich ist Rußland Mitglied des Völkerbundes und der neue Vertrag wird ebenso wie viele Hunderte andere Verträge beim Völkerbund

bleiben. Die Mittel, die man heute gesucht hat, um die kollektive Sicherheit zu begründen, waren der Völkerbund mit seinen Sanktionsbestimmungen und der Abschluß von gegenseitigen Bündnissen, die beim Völkerbund zu hinterlegen sind, weil solche Bündnisse den Frieden nicht gefährden sollen. Es hat sich daher die Gepflogenheit herausgebildet, beim Abschluß jedes Bündnisses ausdrücklich zu betonen, daß es gegen keine andere Macht gerichtet sei und den Beitritt anderer Staaten offen läse

, ferngeblieben, andere große Staaten, wie Japan, Brasilien oder das Deutsche Reich sind ausgetreten. Wenn der Völkerbund wirklich einem vollkommenen und geschlossenen System der kollektiven Sicherheit dienen soll, so müßte er wirk lich weltumspannend sein, eine Art Weltgerichtshof darstellen und zur tatkräftigen Sicherung und Durchsetzung seiner Bestim mungen über eine internationale Polizeimacht verfügen, die gegen den „Angreifer" eingesetzt werden mühte. Der heute bestehende Völkerbund ist aber weit davon

und der mutmaßliche Erbe des Grafen von Saint Maure, wenn dieser kinderlos starb, beanspruchen konnte. l a n d und England mit einzubeziehen wären. Bekannt lich hat Coudenhove-Kalergi aus seinem Paneuropa sowohl Rußland als auch England ausgeschlossen, mit der Begrün dung, daß Rußlands Machtbestrebungen heute mehr nach Osten als nach Europa gerichtet seien und daß das Britische Weltreich infolge seiner Machtausdehnung einen Völkerbund für sich dar stelle, mit dem man sich wieder eigens verständigen müsse. Es muß

einmal klar festgestellt werden, daß das heutige Ruß land, solange es nichts darstellt als die bewaffnete Weltrevo lution und solange es nicht darauf verzichtet, in fast allen Staa ten der Erde seine kommunistischen Bestrebungen zu verfolgen und zu unterstützun, nicht für die Aufnahme in einen euro päischen Völkerbund geeignet ist. Der ungeheure Fehler, der durch die Aufnahme Rußlands in den Völkerbund begangen wurde, wird sich erst in der Zukunft rächen, wenn Rußland ein mal in die Lage kommt

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Page 3 of 12
Date: 28.10.1935
Physical description: 12
Montag, den 28. Oktober 1935. , " ' — IJH«. M Hl— I ■■ ■)■' I'U«WJ"W l')l ■■II» Das Deutsche Reich und der Völkerbund. Berlin, 26. Oktober. Der Tag, der das endgültige Ausscheiden des Deutschen Reiches aus dem Bölkerbund brachte, ist von der deutschen Politik ebenso wie von der deutschen Presse mit einem auf fälligen Schweigen übergangen worden. Gerade in einer Zeit, in der in Genf um Schicksal und Zukunft des Völkerbundes — man kann wohl sagen — gewürfelt wurde, mußte diese Zurück haltung

der d e u t s ch c n A u ß e n p o l i t i k mit besonderer Beziehung auf die internationale Zusammenarbeit seien. Das Londoner Blatt erklärte nämlich, in der gegenwärtigen Erprobung des Völker bundes zugleich „eine Erprobung der Ziele und Methoden der deutschen Außenpolitik" zu sehen und versicherte in diesem Zu sammenhang, England werde sich „bis zum Aeußerften für den jetzigen oder den größeren und weiteren Völkerbund einsetzen". In der erwähnten, wohl aus Kreisen der Diplomatie stam menden deutschen Antwort an die „Times", wird des Deut schen

Reiches gegenwärtige Stellung zum Völkerbund und zum Vertrag von Locarno wenigstens einigermaßen klar Umrissen, wobei man wohl annehmen darf, daß gerade die letzten Er- eigniise in Genf einen nicht unwesentlichen Einfluß auf diese Stellungnahme ausgeübt haben dürsten. Zunächst wird fest gestellt, daß es begreiflich ist, wenn man in England den Augenblick des endgültigen deutschen Ausscheidens mit der gegenwärtigen scharfen Prüfung des Völkerbundes in Zusam menhang bringt, nachdem man als Führer

der Sanktionen eine hohe Verantwortung für Gelingen oder Mißlingen über nommen hat. Demgegenüber wird nun der deutsche Stand- punkr Umrissen: Für Deutschland ist das Ausscheiden aus dem Völkerbund schon vor zwei Jahren endgültig gewesen, und die folgenden Jahre bloß formeller Zugehörigkeit haben in dem, was sie an zusätzlichen Erfahrungen mit Genf gebracht haben, diesen Beschluß niemals beeinflussen können. Zur Begründung wird darauf verwiesen, daß weder die Behandlung

der M e- m e l f r a g e, noch die „Verurteilung" Deutschlands im April dieses Jahres die deutsche Ueberzeugung hätten erschüttern können, daß dieser Völkerbund „je etwas anderes als ein Exe kutivorgan des Versailler Diktats" sein werde, solange er auf diese: Grundlage weiterarbeite. Es sei wahrscheinlich aufrichtig gemeint, wenn sich die englische Oeffentlichkeit heute so ein mütig für den Völkerbundgedanken einsetze. Sie habe es ja schon während der Pariser Friedensverhandlungen getan, scheine aber vergessen zu haben, daß für das Deutsche

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Page 1 of 12
Date: 18.08.1919
Physical description: 12
Staatswesenk tn Freud und Leid miteinander teilten und so .unzählige persönliche Beziehungen die beiden Länder noch fester aneinan der knüpfen, als es im gedankenlosen Taumel der allge meinen Umwälzung heute manchem erscheinen mag. 1. Der Bundesverfassung vom 28. Mat 1874 ist ein vierter Abschnitt (Völkerbund) mst einem einzigen Artikel 124 anzusügem welcher lautet: Die Schweiz tritt dem Völkerbundsvertrag bet, der am 28. April 1919 von der Pariser Friedenskonferenz angenommen worden

ist. Für die Rastftkatton der Abänderungen des Völkerbunüvertrages sowie für die Genehmigung von mit dem Völkerbund zusam menhängenden Uebereinkünfteu jeder Art kommen die von der Bundesverfassung Mr die Genehmigung von Staatsverträgen ausgestellten Bestimmungen zur An wendung. Beschlüsse über Kündigung des Bölker- bundsverrrages oder über Rücktrstt von diesem, sind dem Volke und den Ständen zur Abstimmung vorzulegem 2 . Der vorliegende Bundesbeschlutz ist der Abstim mung des Volkes und der Stände zu unterbreiten

die Verpflichtung an kriegerischen Handlungen teilzuneh- vx t ». Dies ist dann der Fall, wenn der Völkerbund, testen Mstglted die Schweiz sein wird, gegen einen F r i e- denöbrecher mst militär-scheu Machtmitteln vor geht. Die Frage der Neutralität — heißt es fit der Be gründung des Antrages des BunöesrateL — erhebe sich nur für diejenigen Fälle, w denen der Völkerbund von seinen Gliedern Leistungen verlange, die mit der Neu tralität unvereinbar seien, oder deren Ber- etnbarkeit mit der Neutralität in Zweifel

un verändert weiter bestehen. Darüber scheine nie ein Zweifel geäußert worden zu sein. Anders gestalten sich die Verhältntste tn den Krie gen, gegen welche der Völkerbund einheitlich auf trete. Hier gebe es zunächst keine Neutralität. Der Friedensbrecher trete nach Art. 16 ohne weiteres tn Kriegszustand zu allen Gliedern des Bundes. Nachdeur aber die schweizerische Neutralität als mit dem Völker bunde vereinbar anerkannt worden sei. könnten für sie die Bundespflichten n i ch t tn Betracht kommen

und zugunsten einer M gemeinen Friedens-- organtsalion. Aus diesem Grunde ist eine derartige Po litik auch nicht mst dem Geist immerwährender Neutrali- Ak Meiz MS Ser MklSisS. Eine Botschaft des Bundesrates über die Frage des Bei trittes der Eidgenosseu'chaft. Die Frage des Beitrittes der Schweiz zum Völkerbund tritt nunmehr in ein aktuelles Stadium. Diese Angele genheit berührt tu mehr als einer Hinsicht auch das Land Tirol. Der Buudesrat erläßt soeben eine provi sorische Bv.schrft an die parlamentarischen

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Page 2 of 10
Date: 05.10.1922
Physical description: 10
Generalkommtssär eine solche Zustimmung abhängig machen wird, sollen ausschließlich die schrittweise Durchführung des Resormprogramms si- che-rstellen und jede Entwertung der Pfänder ver hindern. Wenn die österreichische Regierung der An sicht ist. Saß Ser Gen-eralkommissür seine Vollmacht miß braucht hat, wird sie beim Völkerbund Einspruch erheben können. Unbeschadet der besonderen Kontrolle der für den Anleihedtenst bestimmten Pfänder wird der Bölkerbundrat die Tätigkeit des Genttalksmmtssärs für beendet

» die ausschließlich der österrei chischen Frage gewidmet war. Nachdem Präsident Da Gama (Brasilien) ans Ne Bedeutung dev Sitzung ftir Den Völkerbund hingewiesen Hafte, führ!« Lord Balfonr als Berichterstatter aus, es sei nicht leicht 'ge wesen, alle SchM-eriigkeften zu löserr. Er danke allen, die sich um das GÄtngen des großen bedeutungsvoll en Wer kes bemüht haben. Oösterreßch habe Ae letzten drei Jahre sozusagen von Anleihen charitativen Charakters gelobt. Es lfei notwerMg, Sie gegenwärtige Anleihe für Reformen

Miste als ein Glied der europäischen Kultur erhalten Bleichen. Der Vertreter Frankreichs. Der französische Vertreter Hannotaux betonte, »atz es Frankreich zur Besonderen Gelmgtuung gereiche, daß bbeise Schöpfung aus französische Initiative Mrück- gehe. Frankreich wünsche Oesterreich frei und unabhängig zN Men, und den Frieden inZentrale uropa zn er halten. Der Völkerbund habe mit diesem Werk seine menschlich größte Tat vollbracht. Der Vertreter Italiens. Marchese Jmperiali stimmte namxns Italiens

es, daß der Völkerbund dieses Werk in Angriff genommen habe, das geeignet sei, OosterrÄch Hilfe zu bringen. Der spanische Delegierte wies daraus hin. daß er am Samstag sofort seine Regierung von dem A n l e i H « p r o j e k t ver- stänRgt habe; es sei mm Re Zeitknappheit daran schuld, wenn Spanten seine Teilnahme noch nicht ausgespro chen Habe. Man könne an ihr nicht zu zweifeln. Ausführungen des BnudeskanzlerS. Unter lebhafter Bewegung und Seifälligft begrüßt be gann hierauf Bundeskanzler Dr. Seipel

seine An sprache. Er sei von Sorgen und Zweifeln Bewegt am 6. September vor den Völkerbund getreten. Zweifel hätten wette Kretse in seinem Vaterlcmde erfaßt, als die Londoner Koonferenz, die Garantien für den wirischastli- chen Wiederansbau Oesterreichs nicht bieten konnte und unsere Sache neuerdings dem Völkerbund überwies. Nun hat der Völkerbund gute Arbeit geleistet. Er brauchte inehr Zeit, als der Ungeduld der Oesterreicher, Ae für den Fortbestand ihres Landes fürchteten, ent .«tüiai, mr$. DkkovÄ M sprach

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Page 1 of 20
Date: 06.03.1926
Physical description: 20
, Sas UlMM ier ©enf« Amg. KB London, 5 . März. Wie das Heutertitro erfoljrt, wird Chamberlain urit den anderen Mitgliedern der britischen Delegation morgen vvrrmttogö von London ab- reisen. Der Völkerbundrat tritt in Genf Montag um 11 Nhr vormittags zusammen, die Bölkerbund- versammlungumZ Uhr nachmittags. Die Sitzungen werden schätzungsweise 10 oder 14 Tage dauern. Die verschiedenen mit dem Eintritte Deutschlands in den Völkerbund verknüpften Formalitäten werden zwei oder drei Tage in Anspruch

man versucht habe, sich über den Kopf Deutsch lands hinweg zu verständigen. Er hoffe, daß die morgigen Besprechungen der führenden Staatsmänner in Genf die Atmosphäre von Locarno wieder Herstellen werden. Deutschlands Eintritt in den Völkerbund warde keine grundlegende Aenderung der auxeu- politischen Situation Deutschlands bringen, ctCct einen gutenSchritt vorwärts bedeuten. Staatsmänner-Paradc. TU. Genf, 6. März. Zur Vollversammlung des Völker bundes haben sich bisher sieben

Dt i n t st e r p r ä s i- denten und 13 Außenminister angemeldet. M Amt m die MM im McM. Bon Abg. Dr. Sepp Ttraffner. I n n s b r u ck, 6. Man Der Völkerbund tritt a>n 3. März zu einer außerorde ut- lichen Tagung zusammen. Ter Zweck dieser Tagung ist die Aufnähme des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Die Urteile sind heute noch sehr geteilt, ob der Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund im Interesse des deutschen Vol kes und des Deutschen Reiches gelegen ist. Vom Stand punkte des Grenz- und Anslandsdentschtnms

ist der Ein tritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund jedenfalls zu begrüßen. Die Grenz- und Ausländsdeutschen hoffen, daß > sie durch das Deutsche Reich im Völkerbünde einen Anwalt bekommen, der die Grenzdeulschen gegen Hebelgriffe chau- vinisti'cher Nachbarvölker in Schutz nehmen und die Aus ländsdeutschen in der Währung ihrer nationalen Kultur güter unterstützen wird. Wenn unter den Grenz- und Anslandsöentschen bis in die jüngste Zeit, namentlich in Oesterreich, über den Wert eines derartigen Anwaltes

noch Zweifel bestanden haben mochten, so dürfte sich bei diesen Zweiflern in den letzten vierzehn Tagen die Stimmung gründlich geändert haben. Gewiß kann man über den Wert -des Völkerbundes sehr verschiedener Meinung sein. Die Urteile schwanken je nach der polit.scheu Einstellung der Beurteiler. Erblicken die Pazifisten im Völkerbund ein Instrument für den Welt frieden. die Gegner desselben eine Institution zur dauern den Knechtung der im Weltkriege Unterlegenen, so dürfte das Richtige in der Mitte

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Page 2 of 16
Date: 18.03.1926
Physical description: 16
Asußerungen Dr. Skrefemanns. Reichsaußeimrinistcr Dr. Stresemann gab unter rroch- maliger Darlegung des deuffchen Standpunktes einen kurzen geschichtlichen Ueberblick der Stellung, die Deutsch land gegenüber dem Völkerbund in den letzten Jahren einnahm. Er betonte das s atzungsgenrü tze Vor gehen der ReichZregierung zur Erlangung eines stän digen Ratssitzes, wobei alle zehn befragten Ratsmächte bejahend antworteten. Der jetzige Stand der Dinge könne keinesfalls Deutschland zur Last ge legt

des Reichstages die Genfer Vorgänge anfangs nächster Woche im Zusammenhang mit der Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes besprochen werden. Deutsche Kommentare. KB. Berlin, 17. März. (Wolfs.) Die deutschnativnale „Deutsche Zeitung" spricht in ihrem Kommentar .zur Ver tagung der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund von einem Z u s a m m e n b r n ch des Völker b u n - des und der Locarnopolitik. Dr. Luther und Tr. Stresemann, deren Politik znsannnengebrocheu ist. hätten von der Bühne abzntreten

bund aufzunehmen, schon in Locarno mit aller Klarheit mitzuteilen. Daß unsere Bertrag-sgegner dies unterlassen haben, war ein Verstoß gegen Treu und Glauben im Ver kehre der Völker. Die „Germania" bezeichnet es als ratsam, nicht wieder eine deutsche Delegation nach Genf zu senden, bevor alle Vorfragen in einer Weise erledigt sind, die Deutschland den Eintritt in den Völkerbund möglich machen. Das „Berliner Tageblatt" ^agt, daß Deutschland irgend eine Verantwortung für den Ausgang trügt

, werde nach den Feststellungen in der heutigen Sitzung des Völkerbundes n i e m a n ö in der Welt auch nur mit einem Scheine von Rech: behaupten können. Die „Vossischc Zeitung" bemerkt, der Besiegte von Genf fei der Versailler Völkerbund— Der „Vorwärts" spricht von einer schweren moralischen Niederlage. Pariser Preßeftlmmen. KB^ Paris, 17. März. Die Mehrzahl der Blätter stellt fest, daß der Völkerbund bei dem ersten Konflikt sich als ohnmächtig erwiesen habe. Der „Matin" sagt, es sei der Beweis gelie'ert, daß regionale

" haben das gebrechliche Gebäude des Völkerbundes erschüt tert. „Avenir" behauptet, den Deutschen fehle der Geist der Zusammenarbeit und des guten Europäer- fuirt s. „Uebcrall und durch alle Mitte! wollten die Deut schen ihren Geist des Imperialismus durchsetzen". Das Echo ans Italien. Angriffe gegen den Bölkerbnnd und Deutschland. KB. Rom, 17. März. Die Vertagung der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund gibt der römischen Presse Gelegenheit, zuerst den Völkerbund und alsdann Deutschland anzugreifen. Das „Giornale

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Page 2 of 12
Date: 07.09.1926
Physical description: 12
Ees. Es darf heute verrate« werben, baß im verflossenen ’ Frühjahre, als man mit üem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund rechnen konnte, zwischen Wien und Ber lin sehr eingehende diplomatische Berhandlun. gen über diese Frage stattgesundcn haben. Man erinnert sich, daß damals das Südtiroler Problem im Vor dergrund der politischen Erörterungen gestanden war, und daß die ungewöhnlich schroffen Erklärungen Mussoli nis mit ihren unverhüllten Angriffsdrohungen gegen Oesterreich eine Abwehr

herausgefordcrt hatten. In dieser Zeit beschäftigte sich das Wiener Kabinett sehr ernstlich mit der Möglichkeit, die Angelegenheit Südtirols vor dem Völkerbund zur Sprache zu bringen und in Genf die Er füllung jener völkerrechtlichen Verpflichtungen zu verlan gen, denen sich auch Italien nicht entziehen könnte, wenn sie von dem berufenen Forum der ganzen Welt verlangt würde. Die deutsche Rcichsregierung hatte von diesen Ab sichten Oesterreichs Kenntnis und sie billigte es schließlich auch, als man in Wien

diese Pläne zurückstellte, um vor erst den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund abzu- wartcn. In diesem Zusammenhänge gewann die Erklä rung des deutschen Reichskanzlers, Deutschland betrachte sich als der natürliche Anwalt aller durch die Friedensschlüsse vom deutschen Mutierlande abgesprcngten Minderheiten, erhöhte Bedeutung und es sollte darin nicht zuletzt auch mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck kommen, Latz Oesterreich das Schicksal der Siidtiroler Deutschen für die Zukunft der Sorge der deutschen

Reichsregierung anvertrauen kann. Wäre es damals zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund gekommen, so hätten die Begrüßungsworte des österreichischen Kanz lers das Problem des Schutzes der deutschen Minder heiten in dem abgetrennten Süden sehr stark unterstrichen. Aber auch noch eine zweite Frage gewinnt durch Len Eintritt Deutschlands in den Völkerbund für Oester reich erhöhte Aktualität. Es ist die Frage der engen staat lichen Verbindung zwischen den beiden Nachbarländern und die Verwirklichung

sich auch in dieser Beziehung in Oesterreich an den Eintritt Deutschlands in in den Völkerbund starke Hoffnungen,die zweifellos gleich- ■ falls in irgend einer Form in den BegrüHuhgsworten des österreichischen Kanzlers ihren Ausdruck finden werden. Wenn dieser Eintritt Deutschlands in die Gemeinschaft der Völker weltpolittsch gewertet das größte Ereignis seit denk Ende des europäischen Krieges darstellt, so bedeutet er an dererseits vor allem für Oesterreich den Beginn einer politischen Epoche, von deren Entwicklung Gedeih

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Page 2 of 12
Date: 31.08.1926
Physical description: 12
des Völkerbundes, den DMgliedstaaten im Völkerbünde und Deutschland Ver handlungen stattgefunden hätten, um das Vorgehen bei der Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund in allen Einzelheiten zu regeln. Die Abstimmung zugunsten der Aufnahme Deutschlands muß gleich bei Beginn der Tagung erfolgen. Da die Sitzungen am 6. September ansangen sollen, wird die deutsche Delegation wahrscheinlich ausgefordert werden, zwischen dem 5. und 10. September unter den übrigen Dele gationen ihren Platz einzunehmen

Machtmitteln für Deutschlands Eintritt in den Völkerbund einzusetzen habe und alle diejenigen Be strebungen bekämpfen solle, die dagegen gerichtet seien. Die Tangerfrage solle unter keinen Umständen ver handelt werden, da dieses Problem mst dem Völkerbund in keinem Zusammenhang stehe. Ein Kompromitzvorschlag. TU. Prag, 81. August. Dr. Benesch äußerte Presse vertretern gegenüber, daß die Ratsfrage gelöst sei, wenn man Spanien und Polen die Wiederwahl beim Er löschen ihrer Mandate

g a r a n t i e r e. Die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund hält Dr. Benesch nach wie vor für eine Bedingung des gedeihlichen Weiter- arbestens im Völkerbund. Französische Kommentare. TU. Paris. 31. August. (Priv.) Die erste Sitzung der Studienkommission hat in Paris nicht den Eindruck her- vovgerusen, daß über die Absichten Spaniens bereits volle Klarheit herrsche. Ter „Temps" bespricht die Rückwirkungen des Eindruckes auf die öffentliche Mei nung in Deutschland und erklärt, daß die Frage des deut schen

Eintrittes nunmehr vollstäudiggeregelt und der Pessimismus in den deutschen Berichten nicht mehr am Platze set. Er macht darauf aufmerksam, daß weder vor noch nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund die Beendigung der Besetzung ins Auge gefaßt werden könne. N SMr um A«. KB. Paris, 30. August. In einer Unterredung mit dem Berichterstatter des Journal" erklärte der spanische Außenminister Ianguas, die einzige entsprecheirde Kompens ation für die Ntchtgewährung eines ständi gen Ratssitzes

für Spanien wäre die E t n g l i e ö e r u n g Tangers in die spanische Zone. Falls die spanischen Forderungen wegen Tanger von: Völkerbünde nicht ge nehmigt würden, wäre es nicht erstaunlich, wenn Spanien den Völkerbund verließe und daran dächte, seine Tätigkeit in Nordafrika einzustellen. Erklärungen Mussolinis. Italien für eine getrennte Behandlung der Fragen. KB. Rom, 30. August. Im heutigen Ministerrat be leuchtete Mussolini die internationale Lage und führte aus, daß Italien bei einer Einberufung

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Page 1 of 12
Date: 28.04.1926
Physical description: 12
, sagte Stresemann, er müsse im Gegenteil annehmen, daß die Brücke, die durch die deutsche Verständigung von Berlin nach Moskau geschlagen werde, die FrtedenSbrücke von Lo carno nur ergänze und verstärke. Ueber das rus sische Verhältnis zum Völkerbund könne er sich nicht aussprechen. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund, die hoffentlich sich bald zur Mitgliedschaft verdichten wer den, erleiden im Sinne des Vertrages von Locarno, nach der Ueberzeugirng Dr. Stresemanns, durch die jetzigen Abmachungen

keine Aenderungen. Zer Jertisee Mm" ui feine Ittttrfuta. Bedenke» gegen die Aufnahme DentschlaMs kn de« Völkerbund. KB. Paris, 27. April. Nach dem „Echo de Paris" hat der Wortlaut des deutsch-russischen Vertrages große Bewegung hervorgerufen. Die Pariser diplomatischen Kreise seien fast einmütig der Ansicht, daß die Bestim mungen des Vertrages bei weitem die Erwartungen übersteigen. Es wird unmittelbar ein 6) e d a n k e n - austau sch zwischen Frankreich, England und den übrigen interessierten Mächten beginnen

, in den Völkerbund aufzunehmen. Meinungsaustausch der Locarno-Mächte. TU. Paris, 28. April. Im auswärtigen Amt wird mit- getetlt, daß die Signatarmächte des Locarno-Vertrages, mit Ausnahme Deutschlands, einen Meinungsaustausch über den Berliner Vertrag eröffnen werden. Der Völkerbund und der deulsch-russische Verlrag. Bedauern über ei« neues Soilderbündnis. Genf, 27. April. Dem am Montag abends veröffent lichten deutsch-russischen Freundschaftsvertrag wird in Bölkerbundkreisen die größte Bedeutung beigemessen

. Man ist einig darin, daß die geographische Lage Deutschlands in Mitteleuropa es mit sich gebracht habe, daß das Reich nicht allein mit den Westmächten und dem Völkerbund, sondern auch mit Towjetrußland in irgend einer Weise in dauernde politische und wirt schaftliche Beziehungen trat. Auch verhehlt man sich nicht, daß die durch die Friedensverträge in Europa geschaffe nen Verhältnisse sowie das Scheitern der März tagung des Völkerbundes eine Annäherung Deutsch lands an Rußland begünstigt

, daß die sogenannte Neutralitätsklausel des deutsch - russischen Freundschaftsvertmges den Deutschland aus Artikel 16 und 17 des Völkerbundpaktes künftighin erwachsender« j Verpflichtungen nicht widerspricht. Trotz aller dieser Be- - Lenken, glaubt man jedoch im allgemeinen nicht, daß : durch den Abschluß des Vertrages mit Smvjetrutzlanö die ' Aufnahme Deutschlands irr den Völkerbund irr j Frage gestellt wird, da dadurch das für die Konsolidierung j des Friedens in Europa so bedeutungsvolle Werk von - Locarno

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Page 9 of 14
Date: 28.09.1934
Physical description: 14
Oesterreich und der Völkerbundgedanke. Ein Dorttag des Bundeskanzlers. Wien, 28. September. Im großen Konzerthaussaal hielt Donnerstag abends Bum deskanzler Dr. S ch u s ch n i g g vor einem erlesenen Publikum seinen mit großer Spannung erwarteten Vortrag über das Thema „Oe st erreich und der Völkerbund- gedank eDem Vortrag wohnten u. a. Bundespräsident Miklas, Bundesminister Fey und Dr. B u r e s ch, die Witwe des verewigten Kanzlers, die Spitzen der Behörden und Aemter, die hohe Beamtenschaft

Sinn be deutet, war es erklärlich, daß viele unter uns in dem idealen Worte vom Völkerbund das Ei des Kolumbus erblickten und alle Hoffnung auf die Verwirklichung dieses Gedankens setzten. Manche andere wieder traten mit jener Skepsis, die ja be: uns im Land häufig zu Hause ist, zunächst mißtrauisch, später woh' auch ablehnend, dem Völkerbundgedanken gegen über. Daß die Einrichtung des Völkerbundes sich nicht überall und restlos durchzu'etzen vermochte, daß es manchmal beim guten Willen blieb

, aber der Völkerbundgedanke war nichts durchaus Originelles. Die Ideen, die dem Völkerbundkonzept zugrunde liegen, waren auch den Haager Friedenskonferenzen vor dem Kriege sicherlich in anderen Formulierungen röcht fremd. Nach dem Zusammenbruch, nach dem großen Ge schehen, nach den Friedensverträgen des Jahre 1919 trat nun der neue Völkerbund in die Fußstapfen der Haager Friedens konferenz, gewiß zunächst ein wenig einseitig orientiert; waren doch für den Anfang nur die Siegermächte und die Vertreter verschiedener

neutraler Staaten dem Völkerbund beigezogen. Schon der 5. Dezember 1920 brachte jedoch den Beitritt O e st e r r e i ch s als des ersten Staates der anderen Seite, dem dann in kürzeren oder längeren Zeitabschnitten die übri gen, die auf der anderen Seite der Zentralmächte standen, folgten. Heute sind es 56 Staaten, die zum Völkerbund gehören. Ein kurzer Ueberblick über die Leistungen des Völ kerbundes wird zunächst die Erkenntnis bringen, daß eine allzupesfimisti'che Beurteilung, die nur jene Fälle

im Auge hat, wo der gute Wille des Völkerbundes nicht zum Er folg -uhrte, daß dieser Pessimismus doch mit allzu trüber Brille sieht, denn es gelang immerhin auf politischem Gebiete eine ganze Reihe von nicht unwesentlichen Belangen zu entwickeln. Wenn wir nun Oesterreichs besondere Stellung zum Völkerbund betrachten wollen, dann dürfen wir eines nicht vergessen: Der Sinn Oesterreichs liegt nicht in sich selbst. Am Be stände Oesterreichs ist nicht der Oesterreicher allein interef- siert, fordern

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