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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 10
Date: 20.01.1942
Physical description: 10
In einem mächtigen Reisewagen fahren wir in einem großen Kreis um einen riesigen, flammenden Stern herum, um unsere Sonne, und wenn wir an den Ausgangsort zurückgekehrt sind, sagen wir: „Das Jahr ist um, ein neues beginnt!" 365 Tage, ö Stun den und 48 % Minuten dauert diese unsere Iahres- reise um den Feuerball, aber die Erde hat Ge- I chwister, die (da sie der Sonne näher sind oder ihr erner stehen) eine viel kürzere oder auch eine viel öngere „Iahresdauer" haben. Lebten wir beispiels weise aus dem der Sonne

sehr nahestehenden Pla neten Merkur, wo eine infernalische Glut herrschen muß die uns bald ins Jenseits befördern würde, so wahrte unsere Iahresreise nur 88 Tage, und wenn wir aus dem Jupiter hausten, den wir jetzt abends als Hellen Stern hoch oben flimmern sehen, wenn wir nach Süden schauen, dann wäre unser Jahr beinahe zwölimal so lang wie ein Erdenjahr. Hätten wir gar das Unglück, auf dem allersernsten Planeten der Sonne zu wohnen, dem Pluto, dann wahrte die Iahresreise um die Sonne 249mat so lange

als ein Erdenjahr; selbst die Leute, die es auf ein hohe» Alter bringen, erlebten da nur höchstens ein Iahres- drittel. Stellen Sie sich vor, die Erde brauchte 249 Jahre, um die Sonne zu umkreisen; selbst der Achtzigjährige hätte dann nur (je nachdem, ob er Glück hat oder ein Pechvogel ist) einen halben Som mer oder einen halben Winter gesehen, wenn er Abschied nimmt von den Freuden und Leiden der Welt. Einen Schritt hinaus in das Weltall — und die phantastischesten Abenteuer beginnen! Auch die kühnste

. Die Länge unseres Jahres beziehen wir auf die einmalige Umkreisung der Sonne, der gewaltigen Herrscherin. Wie aber steht es mit ihr? Bleibt sie unbeweglich an ihrem Ort im Sternenraum oder wandert auch sie, wie die Erde und die anderen Planeten, weiter? Ueber diese Frage haben schon die Astronomen vergangener Jahrhunderte nach gedacht, und es hat eine Zeit gegeben, da glaubte man, alle Sonnen, auch unsere eigene Sonne, wan- derten ebenfalls in einer ungeheuren langen „Iahres- bahn

" um eine noch viel mächtigere Sonne, um die sogenannte „Zentralsonne". Man hatte bemerkt, daß die Fixsterne, die ja nichts weiter sind als sehr ferne Sonnen, .nicht unbeweglich an ihrem Platz bleiben, daß sie ganz, ganz langsam weiterziehen im Uni versum, und so war der Gedanke, daß sie alle, unsere eigene Sonne miteingeschloflen, um einen die Welt beherrschenden „Sonnenkönig" kreisen könnten, nicht ganz von der Hand zu weisen. Freilich, sie mußten Iahrhunderttausende, vielleicht Iahrmillio- nen brauchen, um die ungeheure

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 8 of 10
Date: 20.05.1941
Physical description: 10
, sämtl. in Innsbruck. Zur Zelt Ist Preisliste Nr. 3 vom 15. August 1940 gültig Sterne begegnen sich Von Bruno H. Bürgel Die Astronomen haben einen Stern entdeckt, der als Schnell läufer im Weltall alle Geschwindigkeitsrekorde schlägt; es ist ein unscheinbares Gestirn im Sternbild der Leier, das in jeder Sekunde 383 Kilometer durchrast, sich also dreizehnmal schneller fortbewegt als unsere eigene Erde bei ihrem Iahreslauf um die Sonne. So etwas spricht sich leicht aus, und man liest leicht darüber

hin, aber man muß sich vorstellen, daß man es bei diesem Schnelläufer mit einem ungeheuren Glutball zu tun hat, unserer Sonne vergleichbar. Da das uns umgebende Sternenheer rund 20 Milliarden solcher Sonnen enthält, die nach allen Richtungen durch den Raum eilen, wenn auch die Durchschnittsgeschwindigkeit im allgemeinen bei nur 20 Sekun denkilometern liegt, erscheint es uns eigentlich verwunderlich, daß wir nicht fortwährend am Himmel katastrophale Zusam menstöße der rasenden Welten erblicken, die freilich

über solche Geschehnisse zwingt uns zu der Ansicht, daß Vorgänge im Innern einer solchen fernen Sonne die kata- strophenhafte Helligkeitszunahme bewirken; es handelt sich um so etwas wie eine Explosion des glühenden Gasballes, um eine Sturm- oder Drangperiode in der Entwicklung jener Sonne. Nein, Karambolagen, wie auf einer vielbefahrenen Auto straße, sind im Universum kaum zu erwarten, denn wenn es sich auch um 20 Milliarden dahineilende Riesenkugeln handelt, ihre Abstände voneinander sind ganz ebenso ungeheuerlich

. Man überlege, daß der unserem Sonnensystem nächste Fixstern S r führt den Namen „Alpha Centauri" und ist ein Stern erster röße am Südhimmel der Erde) 271.400mal weiter von uns abfteht als die Erde von der Sonne. Stellt man sich (um das Unfaßbare deutlicher zu machen) unsere Sonne und jene ferne Sonne als zwei Erbsen vor, dann beträgt der Abstand beider Erbsen voneinander etwa 200 Kilometer. Legen wir die eine in Berlin nieder, so käme die andere in Braunschweig zu liegen, und wenn diese beiden Erbsen

einer Raumstrecke, die 315.000mal größer ist als die Entfernung Erde—Sonne. Auch Barnards Stern ist ein Schnelläufer, denn in jeder Sekunde durchfliegt er 306 Kilometer. Blieben wir am Ort, so würde diese wild gewordene Sonne die unsere in 14.000 Jahren erreicht haben und hier alles kurz und klein schlagen, die Erde umschmelzen, so daß Adam und Eva von neuem beginnen könnten mit der Erzeugung eines friedvolle ren Geschlechts. Aber auch dieser bedrohliche Amokläufer des Universums ist nicht so gefährlich

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 07.04.1945
Physical description: 4
Einsatzfreudig und siegessicher — das ist unsere Jugend Besuch bei einer Abteilung des Reichsarbeiisdiensies / Von Franz v. Caucig Während es in weilen Teilen unseres Gaues schon s'ühlinasmäßig ist und die ersten Leberblümchen und Veilchen im Versteckten blühen, fahren wir heule durch ein Tal, in dein noch vollster Winter herrscht. Hierher entsendet die Sonne erst viel später ihre wirklich wär menden Strahlen, Und hier ist cs, wo wir eine Ab teilung des Reichsc.rbcilsdienstcs suchen. Bald sehen

sehr eng und tief. Fast senkrecht türmen sich die Steilhänge der Berghakden in die Höhe und wenn die Sonne, müde geworden, einen flachen Kreis an Himmelsbogen beschreibt, vermag sie nicht mehr in alle Bergtäler zu schauen. Am wenigsten Sonne haben dann die in ungünstiger Himmelsrichtung liegenden Bergtäler, wie beispielsweise das Pustertal, das Vill- graten- und Karttischer Tal und teilweise auch das Te- sercggen- und das Lesachtal, An einigen Orten geht die Sonne schon im November unter und läßt sick

' erst Mitte Februar wieder sehen. Dann gibt es wieder Dörfer, die an verschiedenen Wintertagen die Sonne zweimal, ja sogar dreimal auf- lind untergehen sehe». Die Sehnsucht nach der Sonne, nach Wärme und Licht ist aber in diesen fonnengemiedenen Dörfern nicht min der groß als irgendwo anders. Das wärmende Licht der Sonne wird sogar sehnsüchtiger erwartet als in Gegenden, wo man die Sonne auch ant kürzesten Winter, tag viele Stunden lang am Himmel stehen sieht. So haben sich im Verlauf

der Jahrhunderte viele Bräuche gebildet, die mit dem Wicderkommen der Sonne in Verbindung stehen. In St, Jakob im Tcfereggental kommt die Sonne am 2. Februar znm erstenmal wieder über das Dorf zum Vorschein. Dieser Tag ist bis vor einigen Jahrzehnten für die Gemeinde ein Festtag ge wesen, Schon wochenlang sprach die Bäuerin davon und der Bauer traf seine Vorbereitungen, um In Haus und Hof all jene Arbeiten erledigt zu haben, die mit dem Sonnenaufgang altem Brauch gemäß getan sein sollen. Wenn dann der große

Tag angebrochen war, wurden in der Frühe die Kinbcr mit den Worten ans den Betten geholt: „Steht lei gach ans, hent kommt die Sonn' wieder!" Die Bäuerin erzählte ihren Kindern von der Sonnenkraft und wie in Haus und Hof und Dorf ein ganzes Jalir lang Unglück verweile, wenn die Sonne nicht würdig empfangen ivllrde, wie die Kinder wenig Freude im kommenden Jahre hätten, wenn sic unartig wären und die Sonne nicht gebührend begrüßen würde». Wenn dann der große Augenblick herannahte, wurde der kantige

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Page 35 of 40
Date: 24.12.1906
Physical description: 40
des Gedankens verlocken: wohl ideal, aber nie ab¬ strakt möge die künstlerische Gestaltung sein. mm Sonnenblumen. Märchen von Antonie Del-Per o (Innsbruck). Warum die Sonnenblume in unserem Garten ihr Haupt immer nach der Sonne wendet, fragst du? Fa siehst du, liebes Kind, das ist eine ganze Geschichte, und die will ich dir er¬ zählen : In der Großstadt, wo die vielen Fabriken sind, gibt es Häuser, wo die Sonne nie zum Fenster hineinsehen

, aber selten ein Stück Brot in der Lade hatte, rief dann heraus: „Ja, das könnt euch passen, den gan¬ zen Tag Brot kaufen!" * Heute saß nur der Großvater mit dem klei¬ nen Lieschen vor seiner Tür. „Kommt die Sonne nun bald, Großvater?" fragte das kleine Mädchen. „Es ist bald fünf, gleich muß sie kommen," sagte der Großvater. — „Großvater, warum mag sie bei uns nicht bleiben, wo ich sie doch so lieb habe?" — „Ja, bei dir möcht sie schon

zu pfeifen. Am meisten strahlten Lieschens Augen. Sie konnte es nicht erwarten, bis der gol¬ dige Schein herunterkam auf den Boden. Dann stand sie hinein mitten in den Sonnenstrahl und der umschmeichelte sie und streute Funken auf ihr Blondhaar, und sie war so glücklich. Aber ach, wie bald huschte er wieder davon! Da sah sie ihm traurig nach und ließ das Köpfchen hängen. Lieschen liebte die Sonne über alles und wartete stundenlang

in der Gosse gesehen hatte, wenn die Leute sie fortgeworfen. Und hier wuchsen sie und dufteten so herrlich. Sonnen¬ lieschen begrüßte sie alle und nickte ihnen zu, und die Blumen nickten wieder. Aber lei¬ der, die Sonne war schon fort. Da nahm sie sich 'ein Herz und fragte einen Heckenrosen¬ busch, der am Wege stand: Lieber Rosenbusch, ich bin das Sonnenlieschen und gehe die Sonne suchen, du kannst mir gewiß sagen

sein!" „Ist er auch," sagte der Eidechs; „fühl nur einmal an, Sonnenlieschen, wie schön warm. Die Sonne kommt aber heute nicht mehr, die ist schon nach Haus; sie wohnt dort in dem klei¬ nen See, jeden Abend steigt sie hinein und dann hören wir immer die Frösche singen. Horch ! Sie beginnen schon !," „O weh, daß ich zu spät kam!" klagte Son¬ nenlieschen. Wer der Eidechs sagte: „Bleib doch diese Nacht hier! Du kannst dich zwischen Nachbar Rosenbusch

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Page 5 of 10
Date: 15.06.1944
Physical description: 10
Oer Motor der Wenn Frau Sonne ein Arbeitsbuch Halle und sich Leistungszensuren gefallen lassen mutzte, sähe es in manchem Frühsommer nicht gut für sie aus. Ihr „Kontrollstreifen" zeigt dann etwa, datz sie im schönen Sommermonat Juni erstaunlich wenig für das eine oder andere Land getan hat. Tatsäch lich gibt es einen sehr einfachen Apparat, mit dem die Meteorologen, die Wetterkundigen, die Son nenscheindauer leicht kontrollieren können. Das ist eine simple Glaskugel, hinter der ein mit Stun

der Sonne unrecht, denn dieser gewaltige Stern, der da im Universum schwebt, leuchtet ja unausgesetzt mit gleicher Kraft Jahrmillionen, und erst in den untersten Luftschichten, die den Erdball umgeben, entstehen die Woinen, die Trü bungen. die das Licht der Sonne abhallen, zu uns zu dringen: was wir „Wetter" nennen, spielt sich in den untersten Regionen der Atmosphäre ab, in der sogenannte» „Troposphäre", die nur 15 Kilo- ineter dick ist. Aber auf der weiten Erde sind des Lebens Güter ungleich verteilt

! Die Spanier haben im Jahre durchschnittlich 2990 Stunden Sonnen schein, die Schotten nur 1150 Stunden. Bei uns steht die Sonne im Jahre zwar rund 4400 Stun den über dem Horizont, aber die Statistiken zei gen. daß wir nur durchschnittlich 1680 Stunden Sonne haben. Am besten scheint es Frau Sonne mit den Leuten in Südafrika zu meinen, denn nicht weniger als 3250 Stunden brennt sie ihnen auf den Pelz. Wer weiß, ob nicht diese und ähn liche Naturgegebenheiten auch die Natur des Menschen in den verschiedenen

Ländern der Erde bestimmen, ob nicht Wesensart und Charakter da mit zufammenhängen, Lebensauffassung, Arbeits eifer; sind nicht selbst die Märchen, die Lieder, die Musik und die Philosophie in den einzelnen Re gionen verschieden? Wenn wir vorhin sagten, datz die Sonne, von deren Strahlungskrast ja alles Erdenleben ab hängt und die der große Motor ist. der unsere Welt in Schwung erhält,'immer gleichmäßig leuch tet. so trifft das nur ganz allgemein gesprochen zu.'denn auch dieser ungeheure Stern

, aus dem man $34 000 Erdkugeln formen könnte, zeigt man cherlei Erscheinungen, die in längeren und kür zeren Perioden wechseln; auch er ist offenbar nichts Ewiges und immer Gleichbleibendes, eine sich wan delnde Form der Materie, wenn sie auch Iahr- milliarden Bestand hat. Alte chinesische Chroniken berichten uns, daß zu manchen Zeiten diese Sonne von riesigen dunklen Massen überdeckt war. die viele Monate einen 1TI f 4* / Eine Sonnen plaudcrei ♦ f von Bruno h. Bürgel großen Teil ihres Lichtes entzogen

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Page 6 of 18
Date: 02.12.1936
Physical description: 18
Sonnenslecke und Weiter. Der bekannte Fachmann auf dem Gebiet der Wetter kunde Professor Wilhelm Morres (Friedland) schreibt über diese Frage in der „Reichenbcrger Zeitung" u. a.: Wer die Sonne an den wenigen sonnigen Tagen der letzten Zeit beobachten konnte, hat sich über den Verlauf der Witterung nicht wundern können, denn in diesem Jahre herrschte eine be sonders lebhafte Tätigkeit auf der Sonne. Erft folgten die Sonnenflecke in einem Abstand von zwei bis drei Tagen, in den letzten Wochen

waren aber große Teile der Sonne förmlich übersät mit Flecken aller Größen. Wenn sich die Wirkung der Flecke bei uns nicht immer in Form von Niederschlägen äußerte, so war es doch zumeist wenigstens bewölkt und windig bis stürmisch, zeitweise auch so kalt, daß schon am 2. Oktober ziemlich viel Schnee fiel und sich wiederholt Nachtfröste mit Reif einstellten. Als Anzeichen dieser vorzeitigen Kälte konnte wohl das auffallend zeitige Rotwecden des Laubes vom wilden Wein und der ebenso zeitige Laubabfall

Eiskörpern in mehreren Neptunsweiten einen Kranz um das Sonnensystem bildet, und zwar außerhalb des An ziehungsbereiches der Sonne. Diese zahllosen Eismeieore von Kopf- bis Berggröße bleiben infolge des Widerstandes, welchen der Weltäther in Form von sehr verdünntem Wasser stoffleistet, mehr zurück in ihrer Flugbewegung als die Sonne mit ihren Planeten, so daß die vorne befindlichen nachein ander in den Anziehungsbereich der Sonne gelangten Eiskörper teils in die Sonne stürzen, teils

von den ihnen begegnenden Planeten angezogen und eingefangen werden. Ein Teil der auf die Sonne stürzenden Eismeteore, und zwar die kleineren, können in der Nähe der Sonnenglut ge schmolzen und verdampft werden. Daraus bildet sich der bei uns nur selten und schwach, aber in den Tropen sehr deutlich sichtbare Schimmer des Tierkreislichtes. Von den großen Eis- körpern kann aber nur ein Teil abgeschmolzen werden, so daß noch große Stücke in den äußeren Glutball der Sonne bis in große Tiefe eintauchen können. Sie gelangen

, während der glühende Wasserstoff die bekannten roten Gaswolken bildet, die inan Protuberanzen nennt und besonders bei totalen Sonnenfinsternissen am Sonnenrande deutlich sehen kann. Der unzersetzte Wasserdampf entfernt sich mit großer Geschwindigkeit vom Sonnenball und bildet das bei Sonnen finsternissen sichtbare, hellstrahlende K o r o n a l i ch t am Sonnenrande. Er bleibt aber nicht in der Nähe der Sonne, sondern wird vom Strahlungsdruck des Sonnenlichtes mit einer Sekundengeschwindigkeit von etwa 2000

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Page 11 of 12
Date: 22.06.1917
Physical description: 12
ao bei >em schwachen jedem Eindruck zugänglichen Manne, so daß seine feinfühlige Frau sich immer mehr in sich selbst zurüü- jiog und nur noch ihrer Häuslichkeit und der Erziehung ihrer beiden Kinder lebte. Bis plötzlich, vor beinahe einem Jahr, der WeiirbergSbesitzer, mitten aus einem Trinkgelage heraus gestorben war. Der Marstall wurde verkauft, und bjif Leutcholds waren aufs neue brotlos." mer weicht, der Tag der Sommersonnenwende, hat für die Astronomen eine besondere Bedeutung: an ihm geht die Sonne

durch einen der vier ausgezeichneten Punkte ihrer scheinbaren Bahn oder, genauer gesagt, geht die Erde durch einen der vier ausgezeichneten Punkte auf ihrem Wege um die Sonne. Der Tag der Sommersonnenwende heißt auch wohl der Tag des Sommer-Solstitiums, des „Sonnenstillstandes". Beide Bezeichnungen werden den Tatsachen, nach denen sie ihren Namen tragen, durchaus gerecht. Bei der Sonnenwende wendet sich die Sonne auf ihrem scheinbaren Wege tatsächlich um: die Erde, die sich bisher von der Sonne entfernt

hatte, hat ihren größten Abstand erreicht und beginnt, sich ihr wieder zu nähern. Ihre Geschwindigkeit sinkt um diese Zeit auf das geringste Maß herunter, und das gleiche gilt füglich von der schein baren Bewegung der Sonne, wogegen die früheren Astro nomen das übertreibende Wort Stillstand wählten. Für die Erde und ihre Bewohner bringt die wechselnde Ent fernung zwischen Sonne und Erde die Folgen mit sich, die den Unterschied der Jahreszeiten bedingen: vom Frühlingsanfänge an sind die Tage länger geworden

, und der Tag des Sommeranfangs besteht nur aus dem längsten eigentlichen Tage und der kürzesten Nacht: gleichzeitig mit dem Längerwerden der Tage hat der Bogen, den die Sonne am Himmel täglich beschreibt, eine immer größere Ausdehnung gewonnen: chr Anfangs punkt ist vom Ostpunkte, ebenso ihr Untergangspunkt vom Westpunkte nach Norden verschoben, und um die Mittagsstunde ist sie immer höher am Himmel in die Höhe gestiegen: die Winkel mit denen die Astronomen die Höhe wie die seitliche Abweichung von dem Ost

- und dem Westpunkte bestimmen, erreichen mit dem Tage der Son nenwende ihren höchsten Wert: 23y 2 Grad höher, als beim Frühlingsbeginn, 47 Grad höher, als am Tage der Wintersonnenwende steht die Sonne zu Mittag am Tage der Sommersonnenwende. Der Pol und das ganze Ge biet innerhalb des Polarkreises nehmen dabei eine be vorzugte Stellung ein; dort hat sich die Sonne immer höher geschraubt, um von einem gewissen Tage an — je nach der geographischen Breite — überhaupt nicht mehr unterzugehen: dauernd steht

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Page 5 of 8
Date: 22.05.1943
Physical description: 8
. Eine Auswahl von Bildern verstärkt die Anschaulichkeit des Bandes, der allen Sreunden des Volkstums und der Volkskunde wertvolle Erkenntnisse bringt. Karl P a u l i n. Me wivhen bie Sonnenflethen ? Alpine Mitteilungen Der lEinflub öee Sonne Alles Leben auf unserer Erde hängt von dem Cnergiestrom ab, den die Sonne feit unvorstellbaren Zeiten in verschwenderischem Gleichmaß in das Weltall verstrahlt und von dem unsere Erde einen winzigen Bruchteil empfängt. Wenn wir einmal einen sehr kalten Winter erleben

, dann wird es uns bewußt, wie sehr wir alle die wärmenden Strahlen brauchen, die uns die Sonne schickt. Aber das sind Selbstverständlichkeiten, die uns durch die Gewohn heit keine Verwunderung mehr abringen, wir Men schen empfinden nur das Ungewöhnliche als stau nenswert und wunderbar. So empfinden wir es als merkwürvig, wenn wir Zusammenhänge ahnen oder vermuten, die zwischen außergewöhnlichen Vorgän gen auf der Sonne und auf der Erde bestehen. Gibt es nun solche Zusammenhänge, etwa zwi schen Sonnenflecken

und Wettererscheinungen oder ähnliche Beziehungen zwischen irdischen Erscheinun gen und Vorgängen auf unserer Sonne? Zweifellos Seit langer Zelt sind zwischen der Häufigkeit der Sonnenflecken und den magnetischen Störungen enge Beziehungen bekannt. Immer, wenn viele Flecken die blendende Oberfläche der Sonne trüben, ist auf der Erde eine starke Unruhe der Magnetnadeln zu ver zeichnen. Auch die Nordlichter flammen gerne zu Zeiten auf, wenn starke Fleckengruppen auf der Sonne zu beobachten sind. In jüngster Zeit konnte

noch eine andere, sehr merkwürdige Beziehung sestgestellt werden. Häufig treten auf der Sonne Ausbrüche kurzwelliger Strah lungen auf, sie werden als „Eruptionen" bezeichnet und finden in der nächsten Umgebung van Flecken- bildungsn statt. Gleichzeitig mit diesen Eruptionen setzt aus der Erde der Kurzwellenempfang aus. der Verkehr mit Ueberfee wird unmöglich, die Kurz wellen jinden in den höchsten Luftschichten veränderte Reflexionsverhältnisse vor und kehren nicht mehr auf die Erdoberfläche zurück. So trat am 28. Februar 1942

eine heftige Eruption auf der Sonne auf, gleich zeitig wurste der Kurzwellenoerkehr mit Ostasien unterbrochen Meist folgen nach zwei Tagen heftige magnetische Gewitter und pxächtige Nordlichter flammen auf. Die Erklärung dafür ist verhältnis mäßig einfach Die kurzwelligen Strahlen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, kommSn schon nach acht Minuten auf der Erde an und unterbinden den Kurzwellenempfang. Die kleinsten Teilchen der Materie, Elektronen, Protonen usw., die gleichzeitig abgeschleydert

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Page 9 of 10
Date: 30.03.1942
Physical description: 10
, was denn diese Steme für Körper sind, wobei wir uns um die paar Planeten und Monde (wie die Erde und den Mond der Erde) zmiächst nicht kümmern, sondern an die Milliarden und aber Milliarden. Fixsterne denken, die den Raum bis in seine fernften Tiefen füllen, denn die Planeten sind ja nur kleine Begleit sternchen dieser gewaltigen Fixsterne, wahrscheinlich erst aus ihrem Schoß geboren, als ein Nebenet. Aber wir leben ja in allernächster Nähe eines solchen Fixsternes! Es ist unsere Sonne, das Gestirn, das die Erde

überhaupt erst bewohnbar macht und hier alles Leben erhält. Flögen wir zum Sirius, so wäre diese unsere Sonne nichts anderes als ein ferner Stent, nicht einmal so hell wie der Sirius, und flögen wir noch weiter, etwa zum Polarstern, so wäre von dort aus unsere Sonne gar nicht mehr wahrnehmbar, denn ihre Leuchtkraft ist etwa sechzig mal geringer als die des Polarsternes, der eine viel größere, sehr ferne Sonne ist. Mit Hilfe sehr komplizierter Instrumente und Untersuchungsmethoden (die Spektral-Analyfe

ist als wichtigste .zu nennen) hat die Wissenschaft den Nach- weiis führen können, daß alle Fixsterne nichts ande res sind als ferne Sonnen, nämlich glühende Gas bälle von enormer Größe; schon die Masse unserer Sonne, die zu den kleineren gehört, ist 334.000mal größer als die Miche der Erde; eben darum ist der kleine Erdball gezwungen, in einer weiten Bahn diese mächtige Herrscherin zu umkreisen. Bälle glü hender Gase also sind die Sonnen, mit Oberstächen- temperaturen von vielen tausend Graden

und mit Innentemperaturen, die enorm hoch sein müssen, beim-wir erkennen üeullich, daß all die Stofse, die hier auf Erden in fester Form vorkomnten, wie etwa das Eisen, Blei usw., da nur als glühende Gafe auftreten. • Aber diese Erkenntnis ruft sogleich die Vorstellung auf den Plam daß jene mächtigen Welteirseuer nicht bis in alle Ewigkett zu „brennen" vermögen, wie denn jede Glut, die nicht unablässig neue Nahrung erhält, einmal verlöschen muß, und sei sie noch so gewaltig. Wir können ja die Strahlung, die die Sonne

der Erde zusendet, sehr genau messen; sie ist unvorstellbar groß, aber sie ist ja ganz gering gegen über der Gesamtstrahlung, denn der kleine 'Erdball, der 150 Millionen Ktlomcter von dieser Sonne ent» einer Bauersfrau ausfüllt, das kümmerte die Eva nicht. Und wenn der Kosler mahnte und bat, dann lachte sie nur dazu — „seind ja die Ehhalten da — und daß etwas tun, da bist ja du da." — Und weil der Kosler immer noch tics verstrickt war in den son nigen Zauber dieser blonden Frau, so schwieg er immer

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Page 4 of 16
Date: 22.03.1905
Physical description: 16
che bei seinen volkstümlichen Vorträgen eben vorgeführt werden sollen. (Dritter Aulavortrag.) In zweistün¬ digem Vortrag sprach gestern Herr Professor Dr. Oppolzer über die Sonne und illustrierte seine Ausführungen durch interessante Projek¬ tionsbilder. Er beschäftigte sich in äußerst ein¬ gehender Weise mit den allgemeinen und den Oberflächen - Erscheinungen des Sonnenkörpers. Die wirkliche Größe der Sonne stellt man sich am besten

vor im Vergleiche zur Erde: Man kann 1 Million 300.000 Erden aus der Sonne ausschneiden. 150 Jahre würde ein Schnellzug mit der neuesten Lokomotive brauchen von der Erde zur Sonne. Das Licht braucht acht Minu¬ ten, so daß z. B. die Sonne acht Minuten früher aufgeht, als es nach unserer Beobachtung scheint. Ein Liter von der^ Sonnenmasse wiegt 1.4 Kilogramm, also weniger als die entspre¬ chende Erdmafse (5.6 Kilogramm). Die obersten Schichten der Sonne

sind sogar viel leichter als Wasser. Die Sonne kann weder fest, noch ganz tropfbar flüssig sein. Nur die obersten Schich¬ ten bestehen aus sehr kleinen Tröpfchen, etwa in Nebelform. Die Schwere (Anziehung zum Mittelpunkt) der Sonne ist 27mal größer als die der Erde, so daß ein Mensch sofort zerdrückt würde. Die Temperatur an der Oberfläche der Sonne beträgt 10.000 Grad. Der Luftdruck nimmt viel rascher ab, so daß in der Höhe des Patscherkofels

auf der Sonne der Mensch ersticken müßte. Da sich die Sonnentemperatur in der Zeit von 6000 Jahren nicht geändert hat, bei Nichtersetzung aber jährlich um drei Grad abneh¬ men müßte, muß nach Helmholz die Sonne durch fortwährende Ausstrahlung sich zusammenziehen und Mar jährlich um einen Meter, wodurch neue Wärme erzeugt wird. Es gibt aber eine Grenze dieses Vorganges. Wenn sich die Zu¬ sammenziehung aus dieser Grenze befindet, dann wird die Mutter

des Lebens kalt und starr und alles Leben mit ihr. Die Sonne gehört zu den schwach leuchtenden Körpern und würde in der Entfernung der Fixsterne kaum nrehr sichtbar sein. Auch die Geschwindigkeit der Sonne (20 Kilometer in der Sekunde) ist geringer, als die der Fixsterne (30 Kilometer). Was die Sonnen¬ oberfläche betrifft, so ist diese nicht gleichmäßig, sondern weist Flecken auf. Die Sonnenflccken entstehen durch die Störung der Temperaturftpö

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Page 8 of 16
Date: 19.09.1907
Physical description: 16
Seite 8. Nr. 215. Astronomische Neuigkeiten. Aus dem 79. Deutschen Naturforscher- und Nrztetag in Dresden zeigte in der Abteilung Pür Astronomie der Astronom Stephani- Kassel seine Sterooskopbilder der Sonne mit Sonnenflecken, welche er mit seinem Photo¬ heliographen in den Jahren 1906 und 1907 ausgenommen hat. Stephani hat als erster auch die Sonne stereoskopisch untersucht und auf sei¬ nen Bildern zeigt sich dieselbe als Kugel, auf deren

einer bestimmten Aufnahme in drei gesetzmäßig Unterscheidbaren Stockwerken der Sonnenatmo¬ sphäre von 5, W uird 20 hunderttausend Kilo¬ meter Höhe liegen. Diese Gesetzmäßigkeit ist Zu groß, um eine Erklärung durch bloßes Durcheinanderlaufen der einzelnen Flecken als Möglich erscheinen zu lassen. Stephani bemerkt noch, daß von den paar¬ weise auftretenden Flecken immer der voraus- tzehende (westliche) die höhere Lage aus der Sonne einnimmt. Einerlei

Sonnenflecken-Statistik vor. Er hat mit einem Steinheil'schen Instrument im Jahre 1906 400 und im ersten Halbjahr 1907 230 photo¬ graphische Doppelaufnahmen der Sonne ge¬ macht, auf denen das Erscheinen, Anwachsen, die Veränderungen und das Verschwinden "der Sonnenflecken deutlich zu sehen ist. An der Hand dieser Aufnahmen weist Ste¬ phani nach, daß die bisher gültige Annahme, die Flecken entstünden durch die Tätigkeit der Sonne, sie wären Ausbrüche

. Das Zodiakallicht, das uns im Frühjahr kurz nach Sonnenuntergang am Westhimmel als mildleuchtende, schrägstehende Pyramide sichtbar wird und von dem man früher annahm, daß es der Erde zugehöre, ist durch die Beobach¬ tungen von Professor M. Wolf als ein Ring kleiner und kleinster Weltkörper, der die Sonne umgibt, erkannt worden. Vermittels einer Quarzlinse von Zeiß, Jena, welche eine außer¬ gewöhnliche Lichtstärke besitzt, hat er das Zodia- lalliM

ubotoaraphiert und ammden, .daß es Innsbrucker Nachrichten die Sonne in der Ebene ihres Äquators als ftacher Ring umgibt, ähnlich den Ringen des Saturns. Um die Störungen, die Merkur in seinem Lauf erleidet, zu erklären, hat man nach einem intramerkurialen (der Sonne sehr nahen) Pla¬ neten gesucht. Professor Seeliger hat berechnet, daß der Weltenstaub des Zodiakalringes wohl imstande wäre, diese Störung hervorzurufen, Es ist nun klar

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Page 9 of 10
Date: 26.11.1943
Physical description: 10
. Ein solches von feindlichem Boden gebrand- marktes Bolk konnte geistig, wirtschaftlich und sozial die ihm gestellten Aufgaben nicht mei stern. Bis zur Erreichung der „Grenze im Westen" am Ende des 19. Jahrhunderts täusch- ten->äußere Erfolge — dann aber wurde der Zusammenbruch klar. Wie von Dämonen ge jagt, preschen diese Menschen, dem ewig unruhi gen Russen erstaunlich ähnlich, in fremde Räume vor. Oer gelbe Sessel / Der Maler Vincent van Gogh stand am Fenster seines Zimmers in Arles und wartete aus die Sonne

Würden wieder Wolken kommen und die Sonn« steh len, dachte er bange. Ohne Sonne war alles um ihn grau. Die Ding«, die Menschen und die Blumen Einen Frühling, einen Sommer, einen Herbst lang des Jahres 1888 hatte van Gogh in der kleinen süd- ftanzösischen Stadt gemalt. Das arbeitsreiche Jahr war ein Jahr der Sonne, da die geliebten Farben, besonders das Gelb, die göttliche Farbe der Sonne selbst, lebten und loderten und blühten und quälten und van Goghs Schaffenslust in die Nähe verschwen- derischen Wcchnsinns

brach und das gelb gestrichene Haus wie mit verliebten Händen be rührte. Aber schon zog die Sonne die leuchtenden Hände wieder zurück und hüllt« sie in graue Wolken- handschuhe. Und dann gab es wieder tagelang keine Sonne mehr; wie durch trübe Glasscheiben kam das Licht verstreut von allen Seiten her, so daß man nicht einmal ahnen konnte, wo die Sonne stand. Es fehl ten auch die Schatten; alles war in ein erdrückend einförmiges Schmutzigweiß getaucht Als van Gogh plötzlich bemerkte, daß die Schatten

sehllen, mußte er trotz seiner Sehnsucht nach der Sonne lächeln: denn er erinnerte sich der Zeit, als er vor vier Monaten sich selbst gemalt hatte, wie er durch di« cm grellen Sonnenlicht brütende Landschaft bepackt mtt seinem Malgerät, zur Arbeit eilte Er selbst wars aus dem Bild« un schnellen Hingehen einen blauschwarzen Schatten über den Weg Es war, als lause dieser Schatten gleich einer von van Gogh unabhängigen Eisenstlhouette über den grellen Sonnenteppich des Weges. Der Schatten lebte

war, sondern nur ein seelenloses Gemisch leblosen, grauweißen Lichtes. „Wenn nur die Sonn« da wäre; Wenn nur etwas Gelbes lebte!" sagte er leise vor sich hin Aber die Sanne ließ sich eine Woche lang nicht sehen. Da malte van Gogh Porträts, er malte weiß« Rosen er malte alte Schuhe; er malte, was seine Augen und seine Phantasie erhaschten. Und wenn Auge und S)er ,5 ermatteten, malten die Pinsel, von der rastlosen Hand geführt, von selbst weiter. Die Sehnsucht nach der Sonne war so groß ge worden, daß van Gogh vielerlei Wege

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Page 9 of 10
Date: 11.05.1944
Physical description: 10
haben den Soldaten zum Buch geführt, sondern er selber hat hingefunden zu den Quellen der Kraft und Stärke. Kriegsberichter Heinz Baums. ssagssaaassgaBsesiagsgsswaaas asawa Blühende Kastanien / Line oan-Gogh-Geschichle von Josef Robert Harrer Noch war es Winter gewesen, als Vincent van Gogh aus Paris floh. Sein ganzes Wesen schrie nach dem sonnigen Süden. Er kam in Arles an, die Wochen vergingen, aber auch über Südfrankreick, lagerten die Wolken. Es war, als habe das beginnende Frühjahr keine Sonne. Ohne Sonne

war van Gogh unglücklich. Er rannte durch die Gasten der kleinen Stadt; er zeichnete, er ver suchte zu malen, aber immer wieder hielt er inne und starrte nach oben. Er suchte über dem wogen den Grau der Wolken die Sonne. Sie mußte dort irgendwo sein; denn ihre Wärme ließ rings schon das Leben der Blüten erwachen. Und der seltsam aufregende Hauch der Frühlingsluft brachte plötz liche Gedanken, Stimmungen und Wünsche, alles ungewiß, aber süß in dieser Ungewißheit und auch wieder ohne Grenzen schmerzvoll

! Denn ich möchte den Früh ling malen! Deine Küsse werde ich dankbar zur Nacht empfangen!" Er sprach aber diese Worte nicht. „Dir fehlt etwas, Vincent!" sagte Jeanette. Van Gogh nickte. „Und ivas fehlt dir?" „Die Sonne! Ohne Sonne kann ich nicht malen!" „Narr!" rief Jeanette. „Mußt du an das Far- benkleckscn denken, wenn dir ein hübsches Mäd- cfjeii —? Da, male die Schuhe! Dazu brauchst du keine Sonne!" Sie lachte grell, aus den Schuhen schlüpfend. Wortlos begann van Gogh zu malen. Jeanette sah, daß er wirklich

kam, teilten sich plötzlich die Wolkeir. Wie von einer unsichtbaren Hand auf- gehalten, blieb er stehen. Keine hundert Schritte vom Wohnhaus Jeanettes entfernt stand er. auf das langersehnte Wunder des in der Sonne lodernden Frühlings starrend. Er blickte nicht mehr auf das Haus Jeanettes, seine Blicke galten nur der Baumgruppe vor dem Hause, einer zau berhaften Versammlung großer, alter Kastanien. Es war van Gogh, als blühten unzählige kleine Blütenbaumchen auf den Zweigen der Kastanien

. Die Sonne legte helles Gold über dieses Wunder weißer, gelblicher und rosaroter Blüten. Da lä chelte der Maler innig und glücklich wie ein Kind. Er hatte längst vergessen, daß er ausgegangen war. um Jeanette zu suchen, um ihr böse Worte zu sagen, vielleicht gar, um sie zu schlagen. Er holte sein Malgcrät. Rasch kam er damit wie der zu der Gruppe der blühenden Kastanien zu rück. Sofort begann er zu malen. Seine Hand schleuderte wie ein Träumender die Farben hin. Blüten über Blüten, das geliebte Gelb

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Page 1 of 28
Date: 04.05.1910
Physical description: 28
Größe, die wie in einer Wolke dichtgedrängt nebeneinander laufen. Wel¬ chen Vorgängen sie ihre Entstehung verdanken, ist uns unbekannt; sie gehören überhaupt zu den rätselhaftesten Erscheinungen des Himmels. Sie kommen zu uns aus ungemessenen Fernen und beschreiben Bahnen ganz bestimmter Gat¬ tung- die sie mehr oder minder nahe an der Sonne vorbeiführen. Infolge der Anziehungs¬ kraft derselben wird die Geschloindigkeit eines Kometen umso größer

, je näher er der Sonne kommt. Die Geschwindigkeit, die er so anhäuft, gibt ihm aber auch den Schwung, der ihn in großem Bogen um die Sonne wieder in den Weltraum hinausbefördert. Mit der Annähe¬ rung an die Sonne gehen aber im Kometen! eine Reihe von Veränderungen vor. Unter der Wärmeeinwirkung der Sonne entwickeln sich aus der Kometenmasse Gase und Dämpfe, deren Tem¬ peratur mit der Annäherung an die Sonne steigt, bis sie glühend nnd

leuchtend werden und als Dampfwolke sich zunächst auf der der Sonne zugewendeten Seite Über den Kometen erheben. Auf diese leichten Gasmassen wirkt nun eine abstoßende Kraft der Sonne, deren Natur elek¬ trisch sein dürste; sie wirft 'die Massen zurück, und so entwickelt sich auf der der Sonne .ab¬ gewendeten Seite des Kometen aus diesen ab¬ gestoßenen Massen der Schweif. Je näher der Komet zur Sonne kommt, desto intensiver wirkt die Sonnenhitze

wieder zurückzukommen. Auf dem Wege, den der Komet nimmt, kann ihm aber noch manches andere begegnen. In der Nähe der Sonne sind die Planeten, welche kreisförmige Bahnen um dieselbe beschreiben. Der Komet, der, aus weiter Ferne kommend, die nächste Nähe der Sonne sucht, muh alle Planetenbahnen kreuzen, und dabei kann es geschehen, daß er einem der großen Planeten, z. B. dem Jupiter, beträchtlich nahe kommt. Die Anziehung desselben wird dann den Ko¬ meten

aus seiner Bahn reißen, und er wird nun einen ganz anderen Weg nehmen mögen. Es hat sich 'ergeben, daß ein solcher Komet nicht mehr den Weg in den Weltraum zurück- findet, sondern eine geschlossene Bahn beschreiben muß, die ihn in längeren oder kürzeren Zeiträumen immer wieder zur Sonne zurückführt. Mn solcher Komet heißt ein perio¬ discher- wir kennen deren schön eine fingere Anzahl, und zu ihnen gehört auch der HalleyMe, dessen Umlaufzeit etwa

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Page 3 of 12
Date: 16.07.1930
Physical description: 12
ab, zu der auch sozialistische Arbeiterjugend erschienen war. Es kam zwischen den Anhängern der beiden Parteien zu Prügeleien. Ein Jugendlicher, namens Wilhelm P a s s a u e r, erlitt eine » Wasser trinken heilt den Magen. • j Neue Kräfte gibt das Baden. % Inschrift van Bad Maistatt im Pustertal. 5 Bon Sonnenbrand und tzitzeschädigung. Die Menschen von heute haben die Sonne wieder lieben und schützen gelernt. Nicht gerade, als ob sie Sonnen anbeter geworden wären - auch diese Phase der Sonnen verehrung

hat es in der Geschichte der Menschheit ge geben —. auch diese Einstellung zur Sonne ist der Mensch heit nicht fremd. Begreiflich, wenn man bedenkt, daß die Sonne mit ihren Strahlen das Leben erst erweckt, daß ohne Sonne auf dieser Erde eine kahle Flüche wäre und sonst nichts. In der gottgleichen Verehrung der Sonne lag das unbewußte Wissen um die lebenfördernden Eigenschaften der Sonnenbestrahlung, die der primitive Mensch in seiner Naturnäye schon frühzeitig erkannte. Besonders die nordische Mythologie stand

den Ereignissen der Natur, die mit der Sonne einen unmittel baren Zusammenhang haben, sehr nahe. Sic, die Men schen des Nordens, waren es ja auch, die den Einfluß der Sonne am meisten empfanden und die auch vor allem ihr Fehlen in den sonnenlosen Monaten bitter zu spüren bekamen. Anders als unsere Ahnen, haben die modernen Menschen ihre Einstellung zu der Sonne nicht ihrer Naturnähe, sondern gerade ihrer Naturentfremdung zu ver danken. Wie die moderne Körperkulturbewegung, neben einem Ueberschutz

an Lebenskraft, dem Bedürfnis nach natürlicher Lebensweise ihr Entstehen verdankt, so ist auch die moderne S o n n c n l i ch t k u l t u r eine Ab wehrmaßnahme gegen die Domestikation, das ständige Leben in steingebauten Städten und Häusern, gegen alles, was mit dem städtischen Dasein verbunden ist. Die Liebe zur Sonne, wie sie mit Sport und Körperkultur. Weekend- und Freibadleben einhergeht, ist Sache des städtischen Menschen. Der Landbewohner sieht auch heute noch den wolkenlosen Himmel bisweilen

sorgenvoll an — und denkt an die Ernte. Wenn es nach dem Städter ging, gäbe es nur noch Sonne, wenigstens sobald er sich auf Urlaub, im Weekend oder sonstwie im Freien be findet. Gefördert wurde diese Einstellung zur Sonne noch durch die Erkenntnisse der modernen Medizin. Die Frei- l u f: - und S o n n e ii b e h a n d l u n g der Knochen- und Lungentuberkulose, der überragende Einfluß der Sonnen bestrahlung auf die Rachitis — das alles sind Ergebnisse der letzten Jahre

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Page 6 of 24
Date: 29.04.1933
Physical description: 24
sind gewisse gefärbte Metall verbindungen, die nach dem Erkalten wieder die ursprüngliche Farbe annehmen. Die Anwendung erfolgt in der Weise, daß die betreffenden Metallsalze sorgfältig mit Oel abgerieben und auf den vorher gereinigten Stellen gut sichtbar in Form eines Oelanstriches aufgetragen werden. Um die Heißlaufmeldefarbe noch deutlicher zu machen, wird die Stelle mit weißer Oel- farbe umrändert. Eine Sonne explodiert! In seinen: neuen Buch „Zukunft und Ende d e r W e l t" entwirft der bekannte

reichte aus, das weißliche Licht des Fremdlings zu er fassen. Als ebenbürtiger Stern prangte nun der geheimnisvolle Unbekannte ferner Weltenbühnen im Reigen der Sterne und die glänzenden Augen hunderter Teleskope richteten sich voll Neugierde auf ihn. Tage verstrichen; da geschah etwas Merkwürdiges. Der neue Stern begann zu verblassen. Langsamer als das Auf- stcigen seiner Leuchtkraft, vollzog sich nun das Abklingen seines Glanzes, als würde eine allmächtige Hand das Feuer einer Sonne verlöschen

i st explodiert! Eine Welt von menschlich kaum faßbarem Umfang ist in Glut und Flamnien aufgegan gen! Vielleicht sind Dutzende von Erden im feurigen Rachen eines unausdenkbaren Weltenbrandes zunichte geworden, viel leicht haben Millionen blühender Lebewesen den furchtbarsten Feuertod gefunden und zahllose Kulturen, den irdischen an Vollkommenheit weit überlegen, sind in dem schaurigen Spiel entfesselter Naturgewaltcn untergegangen. Eine Sonne hat sich in einen Scheiterhaufen verwandelt und ihr titanenhaftes

und die Runen der Kata strophenkunde begannen zu sprechen. Von einer halbaus» gekühlten, dunklen Sonne erzählte die Botschaft, von einem Stern, vielleicht umkreist von einem ganzen Planetenreigen wie jene Sonne, die u n ■' c r e irdischen Tage erhellt. In ihrem rastlosen Flug durch das All war diese Sonne in eine der un geheuerlichsten Staub- oder Gaswolken hineingesaust, die wie weite Inseln im Aethermeere schweben. Mit Blitzer eile drang der halberloschene Stern, von all seinen Trabanten gefolgt

, in diesen Staubozean hinein. Die rasende Geschwin digkeit, mit der die gigantische Masse des Sonnenkörpers in die kosmische Welt hineinplatzte, erhitzte dessen Oberfläche und entfachte sie zu neuer Glut. Die feurigen Energien, die im Inneren des Sternes jahr- milliardenlang geschlummert hatten, erwachen nun plötzlich. Zischend rebellieren die zusammengepreßten, dickflüssigen Lava- massen im Leibe des großen Weltkörpers. Die auflodernde Sonne fängt an, sich zu dehnen. Dem unvorstellbaren gigan tischen Druck

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Page 7 of 20
Date: 20.02.1926
Physical description: 20
veranstaltet am Samstag, den 20. &. M., ein Tanz kränzchen im festlich geschmückten Saale des Hotel „Sonne". Beginn 0 Uhr abends, Eintritt im Barverkauf 8 1.50, an der Kassa 8 2.—. Karten sind bei allen Friseuraehilfcn zu haben. Das Komitee. ch 2129 Freidenkerbund Am 21. d. M„ A 10 Uhr vormittags, Kultur- feier in I n » s b r u ck, Hotel „Sonne", großer Saal, nachmittags 2 Uhr, Landeskonserenz dort, 1-8 Uhr abends Bortrag von H. Filzer in Wat tens, Hotel „Krcnzbühel"; am 24. Februar 148 Uhr abends

Elementar- creigmsse, nach den Möglichkeiten einer Wiederholung, beschäftigen seit jeher die Wissenschaft. Nach Bayers Theorie nun wären die geschilderten Vereisungsphänomene auf Alterserscheinungsn der Saune zurückzusührcn. Die Spenderin allen Lebens aus Erden ist nämlich eine Frau, die bereits eine Altersgrenze erreicht hat, an dcr sie heute jugendlich und morgen schon ein wenig mitgenommen aussehen kann. Die „guten" Tage der Sonne — im kosmischen Geschehen Zeikperiodcn von oft vielen tausend Jahren

nicht so gealtert wie die Tollster. Die zeitweilige Krustcnbildung ruft eine nicht starre, sondern labile Decke beschränkten Umfangs hervor, die von der Sonne im Kampf um ihre Jugend zeitweise wieder in den feurigen Leib zurückgenommen werden kann. Solange die Sonne in diescui Kampfe Reste ihrer enormen Jugendkraft bereitstellcn kann, so lauge wird cs ihr gelingen, die Alterserscheinung immer wieder zu überwinden. Einmal wird sie allerdings ermatten und gegen die Bildung einer sich abkühlenden Oberfläche

nicht mehr ankämpfen können. Dann wird das Gestirn des Tages erlöschen, und mH ihm muß alles Leben auf der Erde vergehen. Wenn ader die Sonne jetzt ihre „schlechten" Tage hat, wenn sich für einige S eit an ihrer Oberfläche Krusten breitmachen, dann strahlt ihre cheibe nicht mehr mit voller Wärme, und als natürliche Folge tritt für die Erde ein Mangel au Wärmezufuhr ei». Dieser Prozeß auf der Sonne ruft aus Erden dann die Vereisung weiter Land strecken hervor. Und solang' es der Sonne nicht gelingt

Weltfchauspiels, dessen gewaltige Inszenierung allerdings noch viele Iahrtcufende auf sich warten laßen wird. Die Gründe für das Auftreten der Eiszeiten wurden von ein zelnen Forschern in verschiedenen Ursachen gestickt. Die einen weinten, daß kosmische Nebel zeitweilig zwischen Sonne und Erde träten und einen Teil dcr Strahlung absorbierten, andere wollten eine vorübergehende Vermehrung ' der Soimenskecken für die Bereisungsphänomcne auf der Erde verantwortlich machen, nach Naclke gab es gasersüllte Stellen

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Page 10 of 16
Date: 14.11.1928
Physical description: 16
tischen Zuges am Südtirolerplatz erfolgte nach Vorschrift und gingen die Teilnehmer zum Teil in das Parteiheim „Sonne*, zum Teil nach Hause, so daß der Platz vollständig frei war. Der Heimatwebrumzug kam ohne Anstand bis zum Westbahnhos, dort hatten hinter dem Zaun des Hauses Andreas-Hoscr-Straße Nr. 53 mehrere Schutzbündler Aufstellung genommen, die dem Heimatwehrzug fortwährend „Freundschaft* zuriesen, was aber erst die Steirer beachteten. Dies« blieben stehen; da sofort eine größere Stänkerei

Teilen bestand, der Wimpel samt der oberen Stockhälfte entrissen; der Täter verschwand sofort im Hause Leopoldstraße Nr. 32. Eine sofortige Nachschau blieb ohne Ergebnis. Nachdem polizeiliche Verstärkung in der Leopoldstraße eingctroffen war, passierte der Zug ohne weitere ernstliche Störung diese Straße. Vor dem Hotel „Sonne" kam es gleichfalls wiederholt zu Anrempclungen, die aber immer sogleich wieder geschlichtet wurden. Die Stimmung wurde aber immer gereizter, weil vom Hotel „Sonne

, die Hcimatwebrleute sowie die Geschlagenen liefen aber davon und dieser Zwischenfall war damit erledigt. r Die Zwischenfälle am Südtirolcrplay. Zu neuerlichen Ausschreitungen kam es nun erst wieder bei dem Abtransport der Heimatwehren, als sich diese am Südtirolerplatz zum Fahren rangierten und oft längere Zeit in unmittelbarer Nähe des Hotels „Sonne* standen. Als die Sozialdemokraten gegen die Wiener und am heftigsten gegen die Steirer demonstrierten, wurde der Platz geräumt. Jedoch drangen ungefähr tausend

am östlichen Teil des Dahnhofplatzcs stehende Steirer, durch das Ge schrei der zurückgcdrängtcn Stänkerer gereizt, gegen das Hotel „Sonne" vor und wollten das Gebäude anscheinend stürmen. Nur mit schwerer Mühe und Mitwirkung einiger Heimatwehrleutc und sozialdemokratischer Führer gelang es, die bereits aneinander- geratenen Heimatwehrleutc und Demonstranten zu trennen. Da die Situation immer bedrohlicher wurde, wtlrde gegen 5 Uhr eine weitere Polizeiverstärkung eingesetzt; diese kam gerade recht

, als die Steirer neuerdings die „Sonne* stürmen wollten. Auch jetzt stellten sich einige Hermatwehrführcr sehr energisch auf die Seite der Polizei und halsen bei der Abwehr dieses Angriffes mit. So gelang es neuerdings, die Situation zu retten, ohne daß beson dere Gewalttaten vorgekommen wären. Nun wurde der Platz neuerdings geräumt und es schien, als ob jetzt endlich Ruhe cintretcn werde, als ein Kärntner Heimat wehrmann kam und angab, er sei in der Mentlgasse ge stochen worden. Tatsächlich wies

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Page 8 of 10
Date: 27.08.1941
Physical description: 10
Me öianzleistuns einer deutschen pan;erdivislon im osten I Stimmen zur Zeit 200.kilometer-7Narschleiftung im Kampf gegen die Sowjets (Von Kriegsberichter A. von Bevern) , - - 27. Aug. (PK.) Die ukrainische Erde schenkt uns nichts. Wir sind durch ihre Sümpfe gewatet, wir trugen die harte Kruste des Lös bodens an Stiefeln und Uniform, dann verstopfte uns der feine Staub alle Poren unseres Körpers, und unser Kopf wurde ausgeglüht in der Backofenhitze der sengenden Sonne. Aber was wir nach dem Mond

wechsel in der zweiten Augusthälfte erlebten, hat weder hinsichtlich der militärischen Marschleistung noch der damit verbundenen Strapa zen irgendein Beispiel in der'Geschichte dieses Krieges. Der Befehl lautete: Bon K r i w o i R o g bis nach N i k o p o l am Dnjepr vorstoßen und dann das Dnjepr-Knie bis Saporofhje auszuräumen. Schon mehrere Tage hatte die Sonne dem Boden die letzte Feuchtigkeit geraubt. Der Tau der Morgenfrische war die einzige Labsal dieses Tages, denn dann dörrte die Sonne unseren

die Sonne, immer noch begleiten uns die Staub wolken, dichter als der beste Nebelschutz. Es ist schwer, diese Staub schicht neben und über uns zu Lurchdringen. Aber Sicht müssen wir haben, denn Ratas und Martinbomber sind unsere steten Begleiter. In ihrem Erscheinen erschöpft sich aber auch der Widerstand der Sowjets. 200 Kilometer Tagesmarsch zeigen nun die Uhren des Kampfwagens an. Der Abend kommt mit östlicher Schnelle nieder. Unsere Motoren knattern und fauchen, rot glühen die Auspufftöpfe

in der Sekunde weitereilen. Auch unsere eigene Sonne (alle Fixsterne sind nichts anderes als ferne Sonnen) fliegt, die Erde mit sich reißend, mit 19,5 Kilometer Sekunden geschwindigkeit durch das Universum, nach der Richtung, in der wir das Sternbild des Herkules erblicken. Ist es nicht eigentlich sonderbar, daß angesichts der aber Milliarden Sonnen, die so durch den Raum eilen mit einer Geschwindigkeit, der gegenüber unsere Granaten gemächlich dahinwandern, die Sterne nicht öfter miteinander zusammen

in bedrohliche Nähe eines anderen rücken könnte. Dennoch gibt es so einen „Stern Wermut", einen solchen „Keulenkopf", der den Eindruck macht, als wollte er mit Frau Sonne (und damit ja auch mit unserer alten Mutter Erde) eine Rempelei anzetteln. Der langjährige Leiter der großen Lick-Sternwarte in Amerika, Barnard, entdeckte diesen Stern, der sich im Sternbilde des Schlangenträgers befindet. Es ist = Der Ueberfall Geradezu schlagartig ist den Worten de Z auf den Iran Churchill-Roosevelt-Manisestes

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Page 3 of 6
Date: 23.12.1944
Physical description: 6
köstlicher Verheißungen, dazu ein dienstfreier Tag und ein Herz voll freu digster Weihnachtserwartung — was gibt es Schö neres, als der Sonne entgegengehen? Ist die Fahrt mit, der Mittenwaldbahn von Innsbruck nach See- feld' schon etwas Einmaliges und Unvergeßliches, um wieoel schöner ist erst eine geruhsame Wande rung von Zirl aus durch die winterliche Pracht. Frierend, von Rauhreiskristallen phantastisch ge schmückt, starren die steilen Pappeln am Beginn der S irler Bergstraße den ersten Sonnenstrahlen

Goldgespinst, das die Sonne dahinter ahnen lieh. Bis das Nebeltreiben plötzlich zerreißt, die milchigen Fetzen an die Berg- hänge enteilen und sich ein tiefblauer Himmel öffnet, so blau, wie ich ihn selten sah. Ueber dem erwachen den Tal liegt ein feiner Purpürhauch. Blendend glänzt der kristallene Schnee, nun der erste Sonnen glanz darüber liegt, blinkt der Firn auf den Bergen und um so dunkler sind die Schatten der Täler, über die die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Die Schau auf die sich vielfältig

aus der Völkerwanderungszeit. Die hier geübte Schiefer ölbrennerei ist so alt, daß es nicht wundsrnehmen darf, wenn lange Jahrhunderts sie allinählich mit Sage umrankten, wie Efeu ein graues Gemäuer umspinnt. Bald nach Leithen geht die Straße durch eine Allee von Ebereschen, Ahornen und Silbererlen. In den Haselsträuchern am Straßenrand hocken die Vögel wie dicke Federbällchen, hungrig nach der Sonne. Da und dort hängen noch welke Blätter an den Zweigen. Ein tiefer Einschnitt furcht nun das Gelände, dem auch die Straße

folgen muß. Wo das Tälchen am tiefsten ist und ein Wässerchen wintermüd von der Höhe herabkommt, von Erlen und Weiden treu lich begleitet, dort bauten sich die Menschen ein paar Häuser hin, eng an den Hang geschmiegt, mit blen dendweiß gekalkten Mauern, Lauben im oberen Stock, blinkenden Scheiben, darin sich die Sonne spiegelt, mit verwitterten, moosübersponnenen, steinbeschwerten Schindeldächern — man kann seinen Blick kaum davon lösen. Schaut es doch aus, als feien die kleinen Gehöfte aus dem Boden

stehen sie da in ihrem sanften Gold, nicht mehr im Glut- rausch, im Feuerbrand der Novembertage, deshalb aber nicht minder schön. Prachtvoll hebt sich ihr Goldgespi'.st gegen das blendende Weih der Wiesen hänge ab. In Auland, das sich in eine Mulde vor dem An stieg zum Seefeldcr Sattel bettet, setzte ich mich auf einen umgehauenen Baumstamm, der von einer mächtigen Fichte beschattet, schneefrei war, um mich der letzten Sonne zu erfreuen, da sich der Himmel zusehends verdunkelte. Die gegenüberliegende

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Page 2 of 16
Date: 14.07.1909
Physical description: 16
veranstaltet, welches den schönen Reinertrag von 1428 Kronen ab warf; davon wurden 1000 Kro- sämten von der Sonne ausgestrahlten Wärme kommt — wie schon bemerkt — der Erde zu¬ gute. Nun ist aber zweifellos die Sonne nicht nur zehn-, sondern mindestens hundertmal älter als 21.000 Jahre und so lange Menschen sie beobachten/ hat sich keine merkliche Vermin¬ derung ihrer Wärmeausstrahlung gezeigt. Es muß also ein nie versiegendes Brennmittel

für diesen ewigen Riesenofen existieren. Wäre dies nicht der Fall und bestünde die Sonne aus einem bloß verbrennenden und' sich nicht wieder' ersetzenden Stoffe wie unsere ge¬ wöhnlichen Heizmittel es sind, so läge die Be¬ sorgnis nahe, daß die Sonne einst ihre Mäste aufzehren und daß einmal ein Tag anbrechen könnte, der eigentlich kein Tag mehr sein würde, weil ihm sein Hauptmerkmal — das Licht — fehlt. Die Sorge, daß uns einmal der liebe Tag

abhanden kommen könnte, ist jedoch, ganz un¬ begründet. Bei der heutigen Verbreitung natur¬ wissenschaftlicher Kenntnisse ist schon ein junger Gymnasiast imstande, den sich auf der Sonne abspielenden Vorgang in kleinem Ma'ßstab nach- zuahmen. Schon einem solchen Jünger der Wis¬ senschaft müssen die Stoffe geläufig sein, die dabei die Hauptrolle spielen und also die Ant¬ wort auf die Frage geben: Woraus besteht die Sonne? * Gießt

Über die Flamme, so setzen sich, tatsächlich Wässertröpf¬ chen daselbst ab. Dasselbe spielt sich in der Sonne «&. Hier verbrennt ebenfalls der Wasser¬ stoff zu Wasser. Die sich dabei entwickelnde Hitze ist so groß (man schätzt die Sonnentempe- ratur auf 100.000 Grad Celsius), daß sich das durch sie entwickelnde Wasser wieder in seine Bestandteile — Wasserstoff und Sauer¬ stoff — zerlegt. Der Wasserstoff verbrennt wie¬ der zu Wasser, dieses zersetzt

sich, abermals und so geht der Prozeße ins unendliche fort, ohne jemals aufzuhören. Wären in der Sonne aber nur Wasserstoff und Wasser, so hätten wir allerdings Wärme genug, aber kein Licht, da, wie gesagt, der Wasserstoff nur mit farbloser Flamme brennt. Ta kommt wieder unser kleiner Gymnasiast und zeigt uns in Miniatur, wie es Helios im gro¬ ßen macht. Es ist ein leichtes, die kaum sicht¬ bare Wasserstosslamme weithin leuchtend zu ma¬ chen

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