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Innsbrucker Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 01.06.1943
Physical description: 10
für Obst sein können, das wir heute auch nicht nach Wunsch haben können. Me Sigmund-Schlösser und issre sserren i. Der prunkliebende Erzherzog Sigmund der Münzreiche (geboren 2. September 1427 in Inns bruck, dort gestorben am 4. März 1496, begraben in St ams) begnügte sich nicht mit seiner verschwen derischen Hofhaltung in Innsbruck, er zog häufig ins Land und schuf sich da und dort Schlösser, die er entweder auf verfallene Türme aufbaute oder neu errichtete, meist in romantischer Gegend. Hier mag

er so manches Stelldichein mit einer Schönen des Landes gehabt haben; soll er doch Vater von vierzig unehelichen Kindern gewesen sein! Seine beiden Ehen (24. Februar 1449) mit Eleonore von Schottland (gestorben 20. November 1480 in Innsbruck), Tochter'des Königs Jakob von Schott land und (18. Februar 1484) mit K a t h a r i n a (ge boren 24. Juli 1468, gestorben 1524), Tochter des Herzogs Albrecht von Sachsen, blieben kinderlos. Aus den Fluten des Fern-Sees am Fernpah stei gen die Ruinen der von Sigmund 1463 ausgebauten

Sigmundsburg empor. Als Pfleger finden wir urkundlich folgende verzeichnet: Sigmund 5z e n d l (1425 bis 1439), Hans (1446) und Christof Keller (1462), Kaspar von Frech (1462), Heinrich von Truchseß (1463), Wolfgang von D i c t r i ch e r (1466), Heinrich von R o t t e n 'st e i n (1471), Kaspar von Etzdorf (1471), Kaspar von Frech (1473), Ulrich von Freitag (1479 bis 1480), Simon P f a b (1480), Josef von Ueberreiner (1481), Hans von U e b e l h ö r aus einem 1654 erloschenen Mera- ner Geschlecht (1482

), Karl von S p a u r, Sohn des Peter (1483). Im Jahre 1484 gab Sigmund das Schloß seiner zweiten Gattin Katharina als Hochzeitsgeschenk, dann folgten Erasmus und Afam Vogt (1509 bis 1525), die wegen des gefährlichen Bauernaufstandes das Schloß bei Tag und Nacht besetzt halten mußten (25. Mai 1525), Hans von Zwingen st ein, Gatte der Anna von Hamerspach (1530), Felix von Zwin genstein, Gatte der Magdalena Santner (1536), Pe ter H o m i o m (1541), Jakob G r a f i n g e r von Salegg (1542), Wilhelm

zu nächtigen. Eine Einräumersfrau brachte Speck und Kartoffeln, die Herren des Hofstaates schleppten Wasser und Holiz und bereiteten dem Kö nig ein Lager aus Moos und Mänteln. So schlief der Bayernherrscher in Herzog Sigmunds Burg ruine. In Alt-Finstermünz klebt am linken Jnnufer an einem Felsen das Schloß S i g m u n d s e ck. Es wurde 1472 von Sigmund zur Verteidigung der Jnnbrücke bei Finstermünz erbaut. Seine Herren waren Konrad von Ratz (1478), Dietrich von Kap pel, Hans G e r r o (1482), Christof

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 7 of 28
Date: 26.05.1928
Physical description: 28
zu seinem obristrn Amtmann, nahm ihm einen Teil der bisherigen Bürde ab und übertrug die Kammermeister« stelle dem Matthias Türndl. Der neue Kammermeister genoß offenbar bereit» dt« Gunst Sigmund-, denn er erhielt gleichzeitig da» Schloß Rottenburg bei Rotholz, da» bisher der Hof benüyte, al» Lehen. Türndl ließ gleich im Schlöffe auf Kosten de- Fürsten eine» Flügelbau auf« führen, richtete sich einige behaglich« Stübchen her, di« der Hafner von Hötting mit Oefen versah und setzte aus da» Dach de» Baue

» druck» Hofe in vollem Brauch. In der Kirche zu Wiltein bei U. L. Frau unter den vier Säulen unterhielt Sigmund «ine ständige .Betschwester", an welche Bezeichnung sich zu jener Zeit noch kein Nachgeschmack heftete; bei den Augustinern zu Ratten« berg ließ der Hof in einem Jahr 1000 Messen lesen. Die vornehmsten Wallfahrten Nordtirol-: Waldrast, See« seld, Münster, empfingen reiche Opfcrgabe» an Wach»; Ulrich Glier von Augsburg stellte in der Pfarrkirche zu Seefeld «in Taselwerk auf, daü Meister Mang

bemalte. Da» Gotteshaus zu St. Wolfgang wurde mit einem kostbaren Glasfenster bedacht; für die Kapelle am Fern und für die Kirche U. L. Frau am Meere (?) verfertigte der Goldschmied Bernhard zwei wert volle silberne Votivbilder und alle Jahre am Tage deS hl. Leon« hard brachten die Rennettnaben die Pferd« auS dem Marstall »ach Mülen (Mühlau), um den Leonhardifegen für die Tier« zu erlangen. Di« großen Fischteichbaut«« Sigmund»: der Spiegel» ftnwns«, der zu Schlittert und der Weiher zu »Wiesen", womit

hiesür nicht au- — führte man Waffer an» der Dill durch einen Kanal zu, der bei den Sillhöfen vom Flusse abzweigtr, Altpradl durchlief, bei der Dodlkapelle scharf nach Süden bog und in der Nähe der großen Lind« beim Seehüt» in den Amraser See mündete. Späterhin diente diese- Wasserwerk den Dauern al» erwünschte Wiesen« bewäffrrung. Im SchlUtter» See ging man von der Karpfenzucht ab und versuchte e- mit au» Wallgau bezogenen Darbenfetzlingen. Da» Fischen selbst — eine Lieblingsbeschäftigung Sigmund

« ist, werden zur JagdauSrüstung gehört haben. Der Herzog verhielt sich „Verehrungen" (Geschenken) gegen« über durchaus nicht ablehnend, verschiedenste Raffen Jagdhunde wurden ihm überbracht, von allen Seiten lief Felderspiel: Falken, Habichte, Sperber ein; der Bote vom Gorzer Grafen übergab ein türkisches Pferd, Früchte schickte das Kellerami von Meran, zwei Wildschweine der Herzog von Württemberg und von der armen jungen Tresl Weberin ließ sich der gnädige Herr ein — Kindl schenken. Weilte Sigmund nicht aus Reisen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 12.09.1942
Physical description: 8
— zur Treue zum Kaiser! Im harten Mannesgeickehen würde man dann auch mit dem andern fertig werden, mit dem Herzen, das so heiß und sehnend pochte, wenn man in das Haus des Sigmund Hollin kam und des Hauses Herrin, die stolze Frau mit dem silberblonden Geflecht über der sreien Stirn sah . Fern und hoch war ihm des andern Weib — aber das Leid um die Unerreichbare brannte wie Feuer. Noch einmal versuchte die Marigret, den Redels- icher in ihre Arme zu zwingen. Umsonst! Da ging sie und verriet

— alle warteten auf des Redelsbachers Verteidigung. Doch der schwieg. Schon triumphierten die Herren vom Ge richt. Da erhebt sich von einer der Tribünen eine Frau — über einem blassen Gesicht leuchtet silber blondes Haar. „In jener Nacht vom neunten zum zehenten Ernting Hab ich dem Redelsbcnh meine Tür geöffnet ich weiß den Tag genau! ' Ein wilder Tumult braust durch die Menge. Der Herzog selbst ist aufgesprungen. Das ist doch Frau Irmingard, des angesehenen Sigmund Hollin jun ges Weib! I« dem Wirbel geht

— ohne jede Labung und allen frei zu Spott und Schmach! Der Redelsbacher aber, der eines angesehenen Bürgers Hausfrieden so hat zerstöret, soll heute noch vor Nachtwerden die Stadt verlassen und sei Stadt und Gaues verwiesen für alle Zeit! Verhängt waren die Fenster im Hollinhaus. Herr Sigmund wollte die Sonne vieles Tages nicht sehen, die seine und seines Weibes Schande beschien. Wie ein Irrer geisterte er durch die Stuben, ein Mensch, dem Glück und Glauben an einem Tag zerschlagen wurden. Höhnte

es denn nicht aus allen Ecken: „Vom neunten zum zehenten Hab ich einem die Tür ge öffnet!" f Flammenspruch Von Georg Büsing Wenn alle Feuer flammen, Wenn alle Hämmer sprühn, Wenn Erz und Glut zusammen dich Tag um Tag umglühn: , Dann lege deine Hände ganz fest um Schaft und Schwert Ein Leben voller Brände ist erst des Lebens wert! Herr Sigmund fuhr jäh aus qualvollem Brüten. Der neunte Tag im Ernting — das war Ermin- gards Geburtstag! Ein kleines Fest hatten sie ge geben — und dann, als sie spät am Abend allein

waren, da hatte Frau Irmingard ihm alles Glück einer liebenden Frau geschenkt! — — Dann war aber Lüge, was sie vor Gericht gesagt!! Herr Sigmund griff stöhnend an die Sinn, ein einziges „Warum?" wollte ihm den Kopf zersprengen. Und wie er war, jagte er aus dem Haus, hinüber zum Marktplatz, drängte sich durch die Menschen, die gassend den Pranger umstanden — taumelte die Stufen zum Schandpfahl empor. Klirrend kreuzten die beiden, die Waffen senkten sich, mit starren Ge- stchtern sahen sie vor sich hin. Sigmund

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 32
Date: 16.04.1927
Physical description: 32
schiitzerr. Beide Gilden hielten auf ihren Schießstätten flei ßig Proben, der Schtttzenpreis bestand zumeist ans Jop- pentuch. Bäder wurden stark begehrt. Ein Bad bestand in der Neustatt, ein anderes in der Ofenlochgasse. Ter Haus kämmerer verteilte zu gewissen Zeiten den Rennerknaben Geld fürs Bad. Aber auch auswärtige Bäder Pflegte der Hof aufzusuchen. Die Herzogin bevorzugte Bad Gastein, Sigmund weilte im Brennerbad; kranke Hofbeamte oder Diener, die ein Bad nötig hatten, schickte

man auf der Kammer Kosten nach Embs. Pfeffers oder Sieyr. Was der Hof tat, spiegelte sich in der Bevölkerung wieder. Es war die Zeit, in der niemand eine größere Handlung, war es eine Reise, war es ein Geschäft, unternahm, ohne nicht einer Kirche — meist einer Wallfahrt — ein Opfer in den Stock zu werfen. Sigmund ging mit gutem Beispiel voraus. Da waren es vor allem seine Türhüter, die zu diesem Zwecke oft weite Wege unterrrehmen mutzten, so noch St. Sigmund im Sellratn, selbst nach St. Sigmund ins Pustertal

Häschern erfaßt, kurzerhand nach Brixen abgeschoben und einen zweiten Mönch, der ,much den Bann des Fürsten verkündete," ließ Sigmund durch den Landrichter „Bald- auf" und den „Zorn" bis nach Augsburg verfolgen. Wir erfahren durch das Rafibnch eine Reihe von Wallfahrten, die das fürstliche Paar abwechselnd zu besuchen pflegten. So vor allem von der heute vergessenen Wallfahrt zu Münster, von See selb, von Bmfienberg. von der Waldrast und vom Beitskirchl bei A mp atz. Im Beitskirchl hat um die Mitte

— der Mallecker schickte dem Herzog einen jungen lebenden Bock —, Zillertal wimmelte von Gemsen und aus Bozen ließ sich der Fürst etliche Wild schweine verschreiben. Nach den Anstrengungen der j Brunecker Belagerung erholte sich Sigmund in Gesell schaft seiner Frau tn den Jagdgebieten von AMms und ! Sellratn, worüber der Pfarrer und der Klostrrrtchter der j Kammer einen Zettel präsentierte. Das erbeutete Wild- ; bret schafften die Bauern zu Hof. Zu diesen Jagdfrenden diente eine eigene Meute, die sich oft

widerspenstig er wies. So zerrissen die Hunde der Herzogin in „Ampatz" die Geis eines armen Mannes, der Madlin von Hötting erbtssen sie ein Schwein und ein anderes Schwein hetzten Se. Gnaden in eigener Person zu Wtlten, das ebenfalls ! kaum ein Wildschwein war, weil Hans Weber dafür Ersatz verlangte. Mit Hunden trieb der Hof großen Luxus, sie wurden von allen Seiten angeboten. Der Her zog von Sachsen erhielt von Sigmund einen Jagdhund verehrt, den der Bote auf dem Schiffswege von Mitterl wald ab überbrachte

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Page 33 of 37
Date: 08.06.1912
Physical description: 37
einen umso betrübenderen Eindruck Hervorrufen mußte, wurde gestern unter dem Vorsitze des Oberlandesgerichtsrates Stefani vor dem Strafsenate des Innsbrucker Landes¬ gerichtes durchgeführt. Auf der Anklagebank saß der 1873 in Budweis geborene, dorthin zuständige ge¬ prüfte Lehrer Eduard Sigmund, dem die Anklage das Verbrechen der unbefugten Einschränkung der persönlichen Freiheit, die Übertretung der Entehrung unter Zusage der Ehe und die Übertretung

des Be¬ truges zur Last legte. Die Anklageschrift führte im wesentlichen folgendes aus: In den letzten Monaten des Jahres 1908 war Maria Kaser beim Bäckermeister Knabl in Innsbruck bedienstet und hatte in den Morgenstunden das Gebäck zu den Kunden zu tragen. Eines Tages verfolgte nun Sigmund, der damals in der Advokaturskanzlei des Dr. Paul Eder angestellt war, das Mädchen in mehrere Häuser und stellte ihm unsittliche Anträge. Nur durch die Drohung

, so¬ fort um Hilfe zu rufen, konnte sich das bedrängte Mädchen Ruhe verschaffen. Nach einigen Tagen stellte Sigmund dem Mädchen abermals nach, das ihn ener¬ gisch abwies und nur unter dem Schutze einer Milch¬ trägerin seine Gänge fortsetzen konnte. Wenige Tage später erschien Sigmund zwischen 7 und 8 Uhr abends in der Bäckerei des Ludwig Knabl in der Speckbacher¬ straße, fand die Kaser allein im Laden anwesend, kaufte ein Brod und entfernte

sich- kehrte aber gleich wieder zurück und fragte nach dem Bäckermeister oder dessen Frau. Ahnungslos sagte Maria Kaser, daß beide fortgegangen seien. Sigmund wiederholte nun seine Anträge und drängte sich, als das Mädchen ihn abermals abwies, hinter den Verkausstisch, warf das Mädchen zu Boden und hielt ihm, als es zu schreien begann, mit der einen Hand den Mund zu, während er es mit der anderen am Boden festhielt. Glück¬ licherweise trat

in diesem Augenblicke ein Kunde ein, Sigmund ließ das wehrlose Mädchen los und suchte das Weite. Bezeichnend für die Veranlagung des An¬ geklagten ist es, daß er um dieselbe Zeit die Mlch- tvägerin Antonie Lindauer in mehrere Häuser ver¬ folgte und wegen ähnlicher Sittlichkeitsdelikte wieder¬ holt vorbestraft wurde. — Im Februar 1908 führte Dr. Paul Eder die Prozeßvertretung der Frau Elisa¬ beth S. in Fulpmes. Am 19. Februar kam Sigmund, der infolge

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Page 5 of 32
Date: 16.04.1927
Physical description: 32
Aus dem Hofleben Sigmund des Münzreichen in den Jahren 1460 und 1461. Am heiligen Dreikönigstage des Jahres 1460 hat Herzog Sigmund, der Landesfürst von Tirol, seinen drei Hos- kaplänen „36 Pfund Perner" zur Lesung von Messen über wiesen und damit der Zahl seiner eben erreichten Lebens jahre Ausdruck gegeben. Der Herzog stand demnach zu dieser Zeit im blühenden Alter, sein Haupt schmückte eine Fülle blonder Locken, seine herkulische ebenmäßige Gestalt bot ein Bild männlicher Schönheit

, seine Kraft tobte er «erne im Ringen und Nennen aus, wobei er manchem Bauernburschen die Joppe zerriß und manchem Renn gegner das Pferd tötete. Außerdem galt der Fürst als Liebling der Frauen. Seit 1448 mit Eleonore von Schottland vermählt, fand Sigmund in ihr eine kluge, tapfere Frau, die anläßlich seiner häufigen Reisen selbst die Zügel der Regierung in die Hand nahm und hochherzig genug war, den Setten- sprüngcn ihres Gemahls verzeihende Nachsicht entgegenzu bringen. Bis auf einen Knaben

ihm bis zu seiner Sinnesänderung ein stilles Kämmerlein an gewiesen. Auch Verkäufe brachten dem Herzog Geld. Er verschrieb den Hallern für ewige Zeiten den Pfannhaus- perner — von jedem Fuder Salz einen Vierer — gegen eine einmalige Abfindung von 2000 Gulden, weiter ver kaufte Sigmund den Neumarktern ein großes Moos und einem Bauern in Kematen ein Neuraut, das heute die „Arbesrcutten" heißt. Auch AbelSverleihungen waren ein träglich/ Schcbl von Hall mußte den „Edls wegen" 88 Pfund Perner erlegen. Neben diesen regelmäßigen

an, sie untergruben das wirtschaftliche Gedeihen des Landes. Man wird Sigmund gerechterweise zuerkennen müssen, daß sein Kanzletwesen aus einer hohen Entwicklungsstufe stand. Es wurde eigentlich viel mehr geschrieben als ge handelt. Der Fürst unterhielt einen umfangreichen Brief wechsel mit den Höfen der ihm benachbarten Länder, mit einzelnen Persönlichkeiten, mit Frankreich und Schottland, ungeachtet der vielen Regierungsverfügungen im eigenen Lande. Gerade in den Jahren 1460 und 1461 gab ihm der Streit

ist, läßt sich nicht bestimmt feststellen, sicher aber ist, daß sich im Schutzturm selbst oder unmittelbar daran ein Brenngaden befand zur Untersuchung der Silberbarren auf ihren Feingehalt und wohl auch, um alchimistische Experimente vorzunehmen, deren Opfer der leichtgläubige Fürst durch manchen Schwarzkünstler geworden. Sigmund setzte in den damals aufbltthenden Bergbau große Hoff nungen. Ueberall im Lande witterte man Bergsegen, auS allen Gegenden Tirols wurden Erzproben hereingebracht

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 28
Date: 26.11.1932
Physical description: 28
hat. Der Palast der Erzpriester von St. Peter ist überhaupt nicht mehr da. Dafür ist, nicht weit von der alten Stelle ent fernt, ein neues, stattlicheres Pfarrhaus aus der Erde ge wachsen. Das Abessinische Seminar, das einst gleich zur Linken der Via delle Fondamenta lag und dann auf halber Höhe des dessen Rat Sigmund nicht entbehren mochte, benützte ein Gefährte. Der Hauskämmerer versäumte nicht, bei Unserem Herrn im Elend zu „Matran" sechs Mark Perner in den Stock zu wer fen, den gleich hohen Betrag

bei Unser lieben Frau zu Ster- zingen zu opfern und einen Boten sogar nach St. Sigmund ins Pustertal in derselben Absicht zu schicken. Den Zöllner zu Lueg am Brenner erleichterte der Herzog beim Vorüberreiten um seine vorrätige Barschaft, nächtigte mit Mann und Roß zu Sterzing, wo ihm der Wolkensteiner mit frischen Fischen „einen Willkom" bot. Nach einem wei teren Nachtlager zu Klausen zog Sigmund am 27. August feierlich zu Bozen ein. Von den dort zu einem „Tag" ver sammelten Ständen heischte der Herrscher

sich Sigmund hin; die Etschauen boten hie- für bessere Gelegenheiten als die beengte Nordtiroler Gegend. Am 6. September verließ dann der Herzog mit Gefolge und Kriegsknechten Bozen, nahm zu Nefes (Lavis) das Mit tagessen ein, ritt hernach gegen Trient hinunter, um als Er oberer und Verweser Einzug in die ungehorsame Stadt zu halten. Es ist für Herrn Lienhart sicher keine leichte Aufgabe ge wesen, die Zahl an Mann und Roß unterzubringen; kaum ein Haus dürft: von Einquartierung verschont geblieben

sein. Am zweitnächsten Tage, den 8. September, ließ sich der Herzog seinen in einem Kübel verpackten Hämisch bringen — denn beharnischt und in voller Aufmachung sollte gegen das Schloß Buon Cousiglio vorgegangen werden. Alles spielte sich programmäßig ab. Sigmund, nach einem Opfer von X II „Das ist jetzt bewiesen: Milch wird, mit Kathreiner gemischt, dreimal so gut verdaut wie sonst!" (Brimarius Dr. Franz Glauber.) vatikanischen Berges einen neuen S tz bekommen sollte, hat sein Heim an den Gubernator

bewährte, kann Vertrauen beanspruchen. Darum bei Husten und Katarrhen nur Gleichenberger Konstantin- oder Emma- quelle! q- 7656 acht Mark Perner im Kirchensto'ck, befehligte seine Mannen zum Angriff und stellte sich selb-': an die Spitze. Die an greifenden Kriegsknechte trugen dabei „Targen", kurze, runde Schilde, zum Schutze vor feindsichcn Pfeilen. Die Beren- nung gelang restlos. Bereüs am Fre.tag nach Mariä-Geburt, d. i. am 9. September, konnte Sigmund seiner Frau einen Eilboten mit der Nachricht

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 20
Date: 30.10.1912
Physical description: 20
, Unterschweiger Peter, Knoslach Hans, Dr. Sigmund, Kirchebner Josef, Hundert Pfund Kart, B au r Franz. Kranz: Kuen, Leithe, Dr. Sigmund, Hundert- ; i Pfund, Purner Hans, Mehrle, Hakt, Rauth, Haas, Neurauter Lorenz, Pfarrer Auer, Biedermann, Dr. Graziadei, Schneider Franz, Kirchebner Josef. Fi¬ guren tief: Frischmuth, Maaß, Dr. Graziadei, Jnnerhofer sen., Lucke, Mößl, Müller Franz, Hört- nagl Anton, Plattner Johann, Lange, Hörbst, Kuen, Hundertpfund, Schnatz

, Mehrle. Figuren kreis: Riedl jun., Neurauter Ignaz, Unterschweiger Peter, Haas, Kugler Josef, Knoslach Hans, Labhart, Dr. Sigmund, Stolz, Riedl sen., Dittrich, Waffenmeister, Mair Max, Schenk, Martha Josef, Metzger Ma- ßinger. Schleckertief: Banr Franz jun., Pla- seller, Neurauter Ignaz, Maaß, Haas, Prof. Hans Larch, Pfarrer Auer, Mutfchlechner, Purner Hans, Grießer, Kirchebner Josef, Gruber Hermann, Kuen, Dr. Graziadei, Hall. Schleckerkreis: Ritter

v. Mersi, Schneider, Unterschweiger Peter, Frischmuth, Dr. Sigmund, Kugler Josef, Walde kais. Rat, Hörbst. Riedl jun., Knoslach Hans, Leithe, Frank, Hundert- Pfund, Müller Franz, Flür. Ehrenbeste: Vi- nazzer sen., Dr. Graziadei, Plaseller, Ladstätter, Mair, Dr. Praxmarer, Mehrle, Rauth, Biedermann, Neurauter Ignaz, Riedl sen., Binazzer jun., Maaß, Purner Karl, Schnatz, Knoslach, kais. Rat Walde, Purner Hans, Plattner Josef, Riedl jun., Keller, Hakt

, Grießer, Neurauter Lorenz, Gruber Hermann, Biasi, Wagner, Präses, Hörbst, Professor Larch Hans, Baur jun., Schneider, Kuen, Lutz, Labhart, Kirchebner Joses, Kugler Josef, Hundertpsund, Metz¬ ger Maßinger, Kriesmayer, Schenk. Gasser Franz, Unterschweiger Peter, Perniea, Wachtmeister, Frisch¬ muth, Kirchebner, Hauptmann, Ritter von Mersi, Müller Franz, Völlenkle, Oberjäger, Hörtnagl, Jn¬ nerhofer sen., Bieringer, Schwemberger sen., Schrei¬ ner, Dr. Sigmund

, Dpllinger Franz, Reindl, Flür, Haas, Dittrich, Waffenmeister, Sikor, Mutfchlechner, Petrowitsch. Erstn um m e r n p r ä m i en am 27.: Kugler, Plaseller, Mair, Sikor, Unterschweiger P., Frischmuth, Dr. Sigmund, Vinazzer sen., Dr. Gra¬ ziadei, Maaß, Kirchebner Josef, Mößl, Knoslach, Hans, Haas, Hörbst. E r st n u m m e r n p r ü m i e n am 28.: Riedl sen., Kugler, Plattner Johann, Jn¬ nerhofer sen., Müller Hans, Purner Hans, Leithe, Haas, Schenk

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Page 5 of 24
Date: 30.09.1933
Physical description: 24
, Renner und wie sie alle hießen, in Mals liegen blieb, nahmen die Räte zu Glurns Aufenthalt. Don traten sie mit den Enga- dinern in Fühlung, den Hader um das Schloß Tarafp auszu gleichen. Beide Parteien faßen zu Münster und hernach zu Glurns an einem Verhandlungstisch. Es war noch das Schluß wort der Engadiner ausständig, als Sigmund am 24. Juli den Aufenthalt zu Mals fast unvermittelt abbrach, mit Räten und Gefolge nach Landeck zurückkehrte, um von dort die sogenannte „Schwabenreise" anzutreten

. Dort blieb der Hof bis zum 20. August „still liegen". Der Herzog wohnte im Herrenhaus inmitten des Ortes; Begleiter, Gesinde und Pferde füllten Gasthäuser und Stallungen, es waren goldene Tage für das alle „Umeste". lieber Nassereith und Fernpaß ist hemach Mann und Troß nach Reutte gekommen. Im unweit gelegenen Ehrenberg hat Sigmund seine Frau besucht, die einige Zeit dort zu Gast geweilt. In Reutte erreichte den Fürsten die Nachricht vom Ableben seines Todfeindes, des Kardinals Cufanus. Am 10. September

erfolgte die Weiterreise nach dem nahen Füssen. Das stattliche ober dem Dome St. Mangs gelegene Schloß bot Sigmund einen zusagenden Aufenthalt. In des Fürsten Gefolgschaft befanden sich die Anwälte Dr. Georg von Haimburg und Dr. Lorenz Blumenau, denen die Lösung der staatlichen Rechtshändel — und deren gab es nur allzuviele — anvertraut war. Auch ein Wahrsager, Lukas mit Namen, fehlte nicht im Zuge. Die Herren Räte waren im Hause des Torwart! unter gebracht. Dort mag es fröhlich zugegangen fein

, denn bei der Abreise mußte keine geringe Summe für „Letz" (Trinkgeld), „zugefügte Unlust" und „zerbrochenes Geschirr" bezahlt werden. Während des Füffener Aufenthaltes ritt Sigmund nach Steingaden und Rottenbuech, um den dortigen Heiltümern feine Verehrung zu bezeugen, jagte in der Umgebung Bären und Wildschweine, ließ sich zur Ader und benützte öfters das heute noch bestehende kräftige Bad. Für Sigmunds dichte Locken kaufte der „Barbierer" einen hölzernen „Kamp". Da mals ist zu Füssen Erkleckliches an Wein, Brot

, einem wichtigen Verteidi- gungspunkte, zu dessen Instandsetzung bereits beträchtliche Beträge geopfert worden waren. Auch nach Feldkirch ist der Fürst gekommen, ist zur Schattburg hinaufgestiegen und hat den Umweg über Vaduz nicht gescheut, wo die „Haarschwinger" Seine Gnaden gegen Lösegeld gefangen nahmen. Von Bregenz aus unterhielt Sigmund einen lebhaften Briefwechsel, empfing eine Anzahl von Spähern (Spione), um von ihnen Nachrichten über das Treiben der Eidgenossen zu erhalten. Er vergaß auch diesmal

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Page 4 of 20
Date: 14.10.1933
Physical description: 20
— der obengenannte Hans von Ems — ein vom 3. November 1424 datiertes Schreiben der Herzogin Anna, Schloß Thaur bis Samstag vor Elsbetentag abzutreten, was gegen Erlag der Pfandsumme auch geschah. Dem Emser folg ten zuerst Max Gstzner und Andre Rauch in der Pflege von Thaur. *) Jedenfalls find damit die „Bögler" von H a u z e n h e i m gemeint, mit ihrem Schlosse ober V o I d e r s, später Stachlburg ge nannt; z. Zt. Iosefinum. Am 24. Juni 1439 verblich Herzog Friedrich; sein einziger Sohn Sigmund, damals erst

12 Jahre alt, wurde nach Thaur gebracht, um in gesunder Gegend und in Sicherheit des festen Schlosses seine Volljährigkeit abzuwarten. Kaiser Fried rich III., a s Vormund, nahm den jungen Fürsten häufig aus längere Zeit mit sich nach Wien, jedoch im Frühling 1443 zog Herzog Sigmund als selbständiger Landesfürst unter grc- ßem Jubel der Bevölkerung in Innsbruck ein. Schloß Thaur wurde von dem lebensfrohen jungen Herrscher oft bewohnt, der in den wildreichen Forsten der nächsten Umgebung dem edlen

Weidwerke oblag. Unter Herzog Sigmund wechselten die Pfleger sehr häuckg. Der erste war Wolfgang von F r e u n d s b e r g, der jedoch nm zwei Jahre die Pflege von Thaur innehatte; er wurde am 13. November 1445 von Hans von Kripp abgelöst. Wie der nach zwei Jahren kam Konrad von Vintler in dieser Eigenschaft nach Thaur, wir finden dann den böhmischen Burggrafen Georg Zusinek als des Herzogs Kämmerer und Pfleger. Herzog Sigmund entlehnte im Jahre 1472 von einem gewissen Marttn Schintl 1000 Dukaten

, die er ihm auf Schloß Thaur verschrieb. Bald darauf erscheint auf längere Zeit Melchior von Haymenhofen als Pfleger auf Thaur. Erherzogin Eleonore, geb. Prinzessin von Schottland, starb zu Innsbruck im Jahre 1480, ohne ihrem Gemahl Erben zu hinterlassen. Nach vierjähriger Witwerschaft vermählte sich der bereits bejahrte Landesfürst nochmals, und zwar mit der 16jährigen Prinzessin Katharina von Sachsen, die ihm außer ihrer Iugendschöne auch noch die damals beträchtliche Mitgift vcn 20.000 Gulden mitbrachte. Sigmund

in verschiedenen Größen in Bereitschaft, während die Dienerschaft auf 28 Holztellern speiste. Eine genügende Anzahl Pfannen, Kessel, Kannen, Dreifüße, Bratspieße, Kellen, Messer, Salzbehälter, Reibeisen usw. erinnern daran, daß : m Schlosse öfter frohe Gesellschaft bei Spiel, Speise und Trank saß. Am Palmsonntag 1488 erfolgte bereits eine neue Besetzung der Pflegschaft von Thaur durch Sigmund von W e l s p e r g. Herzog Sigmund überließ drückender Schulden halber 1490 die Regierung seinem Vetter, dem Erzherzog

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Page 4 of 24
Date: 30.09.1933
Physical description: 24
, um ehrliche und gesunde Ver hältnisse auf dem Arbeitsmarkt herzustellen, nur muß jeder sein Bestes im allgemeinen Wirtschaftsinteresse wollen. Baumeister GustavSchmid, Vorstand der Vereinigung geprüfter Baumeister. Aus der Zeit Herzog Sigmunds. Kulturgeschichtliches aus dem Raitbuch „1463—1466". Von H. H. Wenn Herzog Sigmund nach der Einnahme der Burg Buon Consiglio zu Trient im Spätsommer des Jahres 1463 sich einen ungestörten, jagdfrohen Herbst erhoffte, so erlebte er eine Enttäuschung. * Nach Innsbruck

zurückgekehrt, fand er sein Haus am Platz — den Neuhof — halb verödet, die Hofdamen vor der einge brochenen Pest geflüchtet und seine Frau, die „Herzogin Eleonore", im Begriffe, Neustarkenberg bei Imst aufzusuchen. Auch Sigmund wagte es nicht, längere Zeit in der ver seuchten Stadt zu bleiben, er folgte dem Rate seines Leib arztes, des Meister Hansen aus Worms (Bormio), der den Aufenthalt zu Sigmundsburg bei Nassereith empfahl. Dort erreichten den Fürsten beunruhigende Nachrichten über die feindselige

Haltung der Schweizer Eidgenossen, die vom Kardinal Cusanus sowohl als auch von den aus Innsbruck vertriebenen Brüdern Gradnern gegen den Herzog aufqewie- gelt worden waren. Sigmund sah sich veranlaßt, seine Herren Räte zu sich zu berufen, die Burgen in Schwaben durch seinen Türhüter be schauen zu lassen und vor allem die wichtigen Stützpunkte, die Schlösser Neuburg und Bregenz, in verteidigungsfähigen Zustand zu setzen. Es schien ihm ferner geraten, auf das Bre genzer Schloß einen Teil

seines Gesindes zu legen, das Mitt woch — Simon Juda —, d. i. den 26. Oktober, aufbrach und den Weg über den Arl nahm. Von Zams aus, wohin der Herzog sich inzwischen begeben, trugen Boten an die Edelleute des Landes dringliche Briefe mit der Warnung vor der Gefahr eines feindlichen Einfalles. Ein reger Briefwechsel fand auch mit Zürich statt, ebenso mit dem König von Frankreich und dem Kaiser in Wien, von dem sich der Fürst sichere Hilfe erhoffte. Anfangs November weilt Sigmund kurz in Vellenberg, reitet

lichen Grund fast plötzlich ab. Sigmund, wieder in der Haupt stadt weilend, ließ seinen „Harnasch" in das Harnaschhaus stellen, hörte die Weihnachtslieder der „Schueler" an und empfing einige Tage später den Legaten aus Rom, der eine päpstliche Botschaft brachte. Der hohe Würdenträger erhielt auf Kosten des Hofes Herberge im Wiltener Kloster. Die Frau Herzogin aber fühlte sich zu Starkenberg ver einsamt, sie frug zu Meran nach, ob die Gegend dort „frisch" sei und entschloß sich, als die Antwort

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Page 5 of 12
Date: 21.12.1918
Physical description: 12
. Die Dechantin Mechtildis von Vekseck war von ihrem Stuhl ausgestanfien. Tiefe Bläste bedeckte ihr brärmliches Gesucht. Ihre Züge waren scharf geworden. Sie ver mochte einen Ausdruck jähen Erschreckens nicht zu ver bergen. Niemand hatte auf sie geachtet. Jetzt wandte sich der Herzog an sie. „Und Ihr, Fran Mechtildis?" fragte er scherzend. „Was sagt Ihr zu der frohen Fehde?" „Ich?" stieß die Dechanrin noch immer fassungslos hervor. „Ihr bangt doch nicht für den Karfiinal?" frug Herzog Sigmund

digste Domina, bet dem Herzog zu verderben!" rief der junge Bauer. „Der Kardinal?" Herzog Sigmund und fite Abtissin hatten es ans einem Munde gerufen. „In Matrei haben mich seine Knechte gefangen. Ich bin ihnen entwischt!" berichtete Jörg Teuselhart. „Dem Kardinal ward die Fahrt der Abtissin verraten. Nun will er den Herzog zwingen, daß er die Sonnenburgischen verderbet" „Mich zwingen?" rief der Herzog Sigmund empört. „Und Verrat? Wer hat die Abtissin verraten?" „Vom Stift selber ging ein Bote

sollte. „Weil ich Euch haßte!" sttetz fiie Dechantin endlich wild hervor. „Ihr habt mich gehaßt?" frug Frau Verena halblaut. „Ich habe Euch ^mmer gehaßt!" erwiderte Mechtildis von Belseck. Sie krampfte ihre Hände um die Lehne des Stuhles, an dem sie stand. Herzog Sigmund trat jäh auf sie zu und faßte sie plötz lich rauh an der Schulter. „Ich weiß, was Haß ist. De chantin..." sagte er. Seine Stimme klang heiser. „Ich habe oft genug gehaßt und habe der Feinde mehr als einen. Ich hasse den Kardinal, der Euch gedungen

hat, und verratet ihm, wie der Herzog Sigmund ihn liebt!" Dunkle Zornesröte war dem Herzog ins Gesicht ge- stiegen. Er stieß die Dechantin von sich, daß sie taumelte. „Gehabt Euch wohl, Frau Mechtildis!" rief er. „Und Schande über Euren Namen!" „Der Kardinal wird mich rächen!" brachte die D"chan- ttn noch keuchend heraus und schritt trotzig erhobenen Hauptes aus dem Saal.

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Page 8 of 12
Date: 17.08.1932
Physical description: 12
abweisen mußte. Auch im Obertale zeigte sich guter Verkehr. Der Gasthof in St. Sigmund (Paida) hatte manchen Tag keinen Platz mehr, die Mehrzahl der Touristen zog aber weiter einwärts, nach Hag gen und Kühtai. Hier herrscht starker Verkehr, sogar die Schutzhütten hatten zeitweise starken Besuch. Das Künstlernest St. Sigmund. Aus St. Sigmund im Sellraintale wird uns berichtet: Unsere kleine Gemeinde mit den für den heutigen Verkehr beschränkten Unterkünften hatte heuer eine Anzahl von bekannten

Persönlichkeiten zu Gaste, Menschen, denen die Ruhe vor die Universalbequemlichkeit geht, Naturschwärmer ohne große Ansprüche. Professor Er win Pühringer aus Wien wohnte mit Frau in der „Alpenrose". Der bekannte Porträtist, der auch den ver storbenen Erzbischof Piffl gemalt hat, fühlte sich im stillen Obertale wohl. Im Pfarrwidum von St. Sigmund wohnte der akademische Maler P o o s ch, derzeit in Salzburg ansässig, und der Maler Lothar Hindelang aus München mit seinem Sohne. Georg

und Schriftstellern in dem unansehnlichen, aber wundersam gelegenen Orte St. Sigmund. Gaschauserüffnung in Timmls. Von dort wird uns geschrieben: Am 14. d. M. fand in T i m m l s, dem 1078 Meter hohen, etwa 20 Minuten von Arzl enffernt, am sonnigen Süd-Ost-Abhange des Venet liegenden Dörfchens, die feierliche Eröffnung des neuerbauten Gasthauses ,,R a u t h o f", statt. Der schöne, nicht gar zu heiße Tag, hatte sehr viele Gäste aus nah und fern herbeigelockt. Die'Musik kapellen von 2 t r 31 und Wenns ließen

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Page 5 of 20
Date: 03.02.1934
Physical description: 20
das Schwert und segne Das Fahr I 486 in Sigmund des Miinz- reichen Regierungszett. Auszüge aus dem Raitbuche 1466/67 in erzählender Form wiedergegeben. Die Sorge vor einem kriegerischen Einbruch der Engariner In das Tiroler Landl nahm Herzog Sigmund vom alten Jahr ins neue herüber. Vergeblich waren bisher seine Be mühungen geblieben, sich init den Schweizern zu verstän digen, noch gelang es ihm, den Adel der Vorlande zu einem gemeinsamen bewaffneten Vorgehen gegen die unruhigen Eidgenoffen zu gewinnen

. Der Schweizer wegen war Mitte Jänner ein Tag zu Konstanz ausgeschrieben, zu dem Land richter Wilhelm Baldauf und einige Räte als Vertreter des Fürsten Hinaustitten. Bald darnach drang von Wien herauf die Kunde von einer Versammlung der Fürsten zu Ulm, die der Kaiser gewünscht, um Vorkehrungen gegen die Türkengefahr zu treffen. Diese Gelegenheit, seine Klagen gegen seine Bedränger anzubrin- gen, wollte sich Sigmund nicht entgehen lassen. Der Kantzel- schreiber Wolfgong Kummer mußte gleich nach Ulm hinaus

nicht stattgefunden. Das Rait- buch spricht keir Wort davon. Auch ist es fraglich, ob der Herzog nach Ulm kam. Wahrscheinlich dürfte er nur Zell am Bodensee (Radolfszell) erreicht haben, von wo aus er wieder heimwärts zog, während das Hofgesinde in Zell verblieb. Mitte Februar weilt Sigmund bereits in Innsbruck, sich den Freuden der Fasnacht hingebend. Der Fürst ladet die „Trautsuner" und andere Freunde ein, denen er, da der Hof für Gäste nicht eingerichtet ist. Herberg und Verpflegung bei den Wirten der Stadt

von Rätters erhielt das Geld für seine alle Forderung „der Jahrtage wegen" und dem Pfarrer Hunt in Seefeld wurde der bereits feiltee Betrcg für die Camstagmeffen ausbezahlt. Die Scefelder^Kirche vom „heili gen Bluet" erhielt das versprochene Tafclwerl — Gig Ti'chler und Maler Josen Weninger aus Hat 'chufen cs —, der Nikolauskirche in der Fünstermünz spendete der hohe Herr ein kostbares Meßgewand und für St. Sigmund, für Unser L. Frau im Wald und für Bintl drei seidene Fahnen. All diese Gaben und Opfer

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Page 4 of 12
Date: 12.04.1918
Physical description: 12
des GR. E u s k e bezüglich der Inns brucker Fleischkarte eine lebhafte Wechselrede zur Folge, aus der hervorging, daß man unser Fleischkartenfystem, wie es jetzt ist, allgemein mißbilligt und für unhaltbar hält. Auch der Fall Dr. Sigmund kain zur Sprache. Was GR. S u s k e hierüber gesagt, wird im Publikum sicher mehr Zustimmung finden als die Erklärungen des BÜrgermsi- fters, dessen Standpunkt in der Frage, ob es richtig ist, einen Beamten dafür, daß er einfach tut, was eben seines Amtes ist, außer seinem ohnehin

^ hat, weil sie den Schleichhandel nur fordert. beziehe jeweils nur um 200 K Tabak, so daß sie also gar nicht in der Lage wäre, größere Tabnkmengen für jemand den zu reservieren. Dr. Sigmund habe sie allerdings ein mal ersucht, sie möge ihm ein paar Pakete aus die Seite tum weil er sie für einige Dauern im Zillertal brauchen könnte. IMtteilnngen des Bürgermeisters. Im Eintaufe, den der Vorsitzende verliest, befindet sich außer einigen Spendenausweisen, Dankschreiben und der- GR. B e r n r n g e r fragt

und in der Ausstellungshalle bezirksweise be gannen werden, und zwar nur an jene, die die ihnen von rechiswegen gebührenden 100 Kilo pro Kopf noch nicht erholten haben, nach Maßgabe des Vorrates 2 Kilo pro Kops und Woche. Der Fall Dr. Sigmund. GR. S u s k e erklärt im zweiten Teile seiner Interpella tion, daß er sich schon seinerzeit gegen die hohe Provision des Herrn Dr. Sigmund ausgesprochen habe. Es sei ja ganz in der Ordnung, wenn ein Beamter für eine gewisse Mehrleistung angemessene Extraentschädigung erhalte

, aber in diesem Falle handle es sich doch um eine zu auffällige Begünstigung, die im Publikum sehr befremdet. Redner bittet um Aufklärung. Bürgermeister Greil weist darauf hin, daß diese Frage schon in verschiedenen Sitzungen wiederholt besprochen worden sei. Es sei richtig, daß Dr. Sigmund für jedes Kilo Butter, das der Stadt geliefert wird. 5 Heller Provision er hält, was im ganzen etwa 8000 X ausmacht. Von diesem Betrag müsse er aber auch seine Reisespcsen bestreiten. Er, der Bürgermeister, sei der Ansicht

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Page 9 of 16
Date: 21.03.1905
Physical description: 16
. Mafalda, die zweite Prinzessin, ist so ruhig, wie man — 252 — Sigmund, welcher sich heute gegen Herzog Friederich, seinen ge- seierten Gast, sehr gnädig erwies, würdigte die interessante Witwe einer freundlichen Ansprache. Sabina war eben in ein lebhaftes Gespräch mit einem jugend¬ lichen, welschen Bischof verwickelt, als Herr Oswald mit Marga¬ retha und deren Vater die Halle betraten und von König Sigmund mit auffallender Freundlichkeit

empfangen wurden. Obwohl Oswald im Vorüberschreiten Sabina bemerken mußte, würdigte er sie dennoch keines Blickes oder Grußes, nur Marga¬ rethas dunkles, träumerisches Auge haftete eine Weile auf der schönen Tirolerin; sie ahnte damals wohl nicht, wie nahe dieses schöne Weib einst ihrem einäugigen Verlobten gestanden. Sabina hörte aus der großen Empfangshalle in das Neben- ge.uach herein, wo sie sich niedergelassen, wie König Sigmund

. Es hatte Sabina nicht viel Koquetteriei: gekostet, König Sigmund auf ihre Persönlichkeit aufmerksam zu machen. Er versäumte keine Gelegenheit, sich mit der interessanten Witwe gnädig zu unterhalten, wenn er auch wissen mußte, Sabina sei die besondere Freundin des Habsburgers, dein er nichts weniger als günstig gesinnt war. Die Rivalität zwischen den beiden Fürstenhäusern der Lützelburger und Habsburger äußerte sich ja bei jeder Gelegenheit. Heute

war der deutsche König ausnehmend gut gelaunt. Er kan: sogar mit großen: Gefolge vor das Stadttor geritten, um den jetzt plötzlich willfährig gewordenen Herzog Friederich bei seinem Einzug gnädigst zu empfangen. Auch Sabina hatte sich ans ihrem Maultiere, welches der getreue Beppo führte, eingesunden, um ihren herzoglichen Gönner bei seinem Einzüge zu begrüße-:. Kaum hatte Sigmund die interessante Tirolerin erblickt, als er sich ihr irr lent- seligster

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Page 10 of 12
Date: 28.03.1902
Physical description: 12
habe. Im Jahre 1718 war es historisch nachweisbar im Besitze eines adeligen Brüderpaares, der Freiherren Franz Philipp und Sigmund Ignaz von Zech. Die beiden Barone hatten die Jüng- lingszeit bereits schon ziemlich lange hinter sich und standen in hohen Würden und Aemtern. Franz Philipp hatte die Stelle eines oberösterreichischen Regimentsrathes inne, der etwas jüngere Sigmund Ignaz bekleidete die Würde eines Hoskammerrathes in der damals so zahlreichen

Gutmüthigkeit, welche sich übrigens auch aus den Gesichtern der beiden Freiherren ablesen ließ, war, dass sie Beide unvermählt geblieben. Franz Philipp so¬ wohl als sein Bruder Sigmund hatten dem allgemeinen Natur¬ triebe in jüngeren Jahren ihren Tribut gezahlt, als sich jeder ein Weibliches Wesen zu besonderer Verehrung auserkoren. Bei den Brüdern Zech hatte dieser einmalige jugendliche Liebestaumel zur Folge, dass Beide auf das Glück der Ehe

verzichteten. Franz Philipp hatte es sich vorgenommen, zur Erhöhung seines , freiherrlichen Ansehens einer bereits alternden übrigge- — 35 — blie-enen Comtesse Innsbrucks in ehrbarer Absicht den Hof zu machen, welche mühevolle Beschäftigung durch unerwarteten Erhalt eines regelrechten Korbes ihr tragisches Ende fand. Sigmund Ignaz hatte sich heimlich vor seinem Bruder um die Gunst eines einfachen Fräuleins „von" beworben. Schien ihm seine Bewerbung

Dienst hatte jeder seine besondere Nebenbeschäftigung. Franz als sogenannter „Vogelnarr" hielt sich eine Stube voll Singvögel, die er täglich höchst eigen¬ händig fütterte, auch hatte er eine kleine Werkstätte angelegt, in Welcher er sich emsig abmühte, die für jede Vogelgattung vorge¬ schriebenen Käsige möglichst kunstgerecht herzusteüen. Hoskammerrath Sigmund hatte sich für seine außeramtlichen Stunden einen anderen Zeitvertreib gewählt

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Page 16 of 22
Date: 20.09.1920
Physical description: 22
der Beteiligten angczcigt und schließlich unter Hinweis aus Oie irr der Bevölkerung Herrschelide Mitzstimmunz voni Magistrate Wci- sungeu bezüglich der ev. öffentlichen Durchführung einer gerichtlichen Klage verlangt. Dies geschah am 30. Mai 1919. Am 4. August übergab Herr Lauer seine Agenden arr dcn Magistratsrat Dr. Sigmund. SpAer machte Josef Steidl die Angabe, daß Franz Pöll bei der Miichabgabestellc täglich 5 bis 6 Liter Milch entrahmt und außerdem 1 bis 2 Liter weggctragcn habe, dabei vom Revisor

". Karnitschnigg: „Ich wurde 1917 bei der Milchkontrvlle unter Dr. Sigmund einberufen. Damals nahm jeder l'A Liter Milch nach Hanse". Richter: „Wenn eine Ordncmg geherrscht hätte, tväre daS unmöglich vorgekommen". Verwalter Bauer: „Wir hätten dcn Leuten, die da mals darauf bestanden, doch die Milch gewähren müssen. Ob ihre Tat als Diebstahl zu betrachten ist, vermag ich nicht zu beurteilen". Richter Dr. Glaetzle: "Herr Hörtnagl hat bereits klar gesagt ,,'A Liter" wurde ihnen zugebilligt, nicht mehr". Hieraus

: „Tr. Sigmund hat sich um die Milch nie gekümmert". Richter: „Wozu waren dann die Karten da?" Karnitschnigg: „Für die Allgemcinhcii wären doch die „paar tacisend Liter" gewiß nicht in Betracht gekom men". Richter: „Bei entsprechender Bcaussichtigung hätte eine solche Verschleuderung der Milch nicht stattsinden und Milch in solchen Mengen auch nicht in ein „össentlichcs Haus" abgegeben werden können!" Kar nitschnigg: „Ein täglicher Abgang von 20 bis 30 Liter konnte aber bei einer vorhandenen Menge von 6000

an die Berechtigung, nur die Milch zu nehmen, beanspruche, wie ich sie auch noch heute beziehe". Der Richter erklärte schließlich, daß er die Einvernahme des Steidl sür unerläßlich, ferner die der Zeugin Stolz über die Milchabgaben und des Magi stratsrates Dr. Sigmund über die Gepflogenheiten ioährend seiner Lei tung sür notwendig halte und zu diesem Zwecke tue Verhandlung aus unbestimmte Zeü vertagen müsse. Doffisnnrtfcfjafi. (Die neuerliche Besserung des Kurses der Krone) wird nach Ansicht von Wiener

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Page 6 of 48
Date: 05.05.1894
Physical description: 48
. Mit reckenhaftem Zuge reißt der Fremde das ? riesige Schwert heraus und jubelnd erkennt das Weib in ihm ihren Zwillingsbruder. Wölfe ist der Name ihres Vaters, sie heißen Sigmund und Siglinde. Beide sinken sich liebend in die Arme, und herrliche Frühlingsnacht winkt durch die sich öffnende Thüre. mirracjG w(libf jÜd i Der zweite Aufzug führt uns in ein wildes Felsengebirge. Wotan ruft Brünhilde, den Lieb¬ ling der neun Walküren, seiner Wunschmädchen

und Schlachtjungfrauen, und befiehlt ihr, im Zweikampfe Sigmunds mit Hunding ersterem den Sieg zu verleihen. Da naht die Göttin Fricka, die Schützerin der Ehe und fordert schwere Strafe an Sigmund und Siglinde, welche die Ehe ge¬ brochen und sich zu verbotenem Bunde vereint. Wotan muss der Göttin nachgeben und zusagen, bem Sigmund verliehenen Schwerte die Kraft zu nehmen; doch Brünhilde schützt im Zweikampfe dennoch Sigmund. Da erscheint Wotan

selbst und zerschlägt Sigmunds Schwert. Sigmund fällt, Siglinde wird von Brünhilde durch die Lüfte entführt und gerettet. Zur Strafe für ihren Ungehorsam versenkt Wotan Brünhilde in einen Zauberschlaf auf hohem Felsengipsel, dem Brünhildenstein, wo sie Loge, der Feuergott, in flackernder Lohe umbrenncn muss, bis einst der unerschrockene Held naht, der durch die Flammen dringt und die Walküre wachküsst. Wir müssen uns versagen, hier auf einzelne Schönheiten

des Textbuches einzugehen, es sei nur auf das herrliche Liebeslied Sigmunds im ersten Aufzuge: „Winterstürme wichen dem Wonnemond", auf die Scene zwischen Sigmund und der Tod kündenden Walküre im zweiten Aufzuge und auf die ergreifenden Scenen zwischen Wotan und Brünhilde des dritten Aufzuges aufmerksam gemacht. Diesem letzteren geht ein polyphones kurzes Ensemble der Walküren voran, das einzige Stück polyphonen Vocalsatzes in der Oper

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Page 2 of 12
Date: 12.04.1920
Physical description: 12
vor, die sich mit dem B e r h a l t e u des MR. Doktor Sigmund gegenüber d e in klnre r s u ch u n g s- ausschuß des atzte. Es gelang schließlich, die Angelegen heit durch Uebeiweiiüilg an die Dienst- und Rechtssektion zur wetteren Behandlnng zu vertagen. Auch die B e r p a ch t u n g der A n s st e l l u rr g s- h alle zur Ausgestaltung für ein großes Vergnügungs- lokal erweckte lebhaftes Interesse. Zu Beginn der Sitzung machte der Vorsitzende Bürger meister G reit verschiedene Mitteilungen. Nach Antr-rg des Arrueurales wurde Herr

gewählt und mit der Aufgabe betraut, das Be- schwerdemateriäl zu prtisen. Der Berichterstatter habe als Obmann das gesamte Material zusammenstellen und eilt Exemplar an Dr. Sigmund zur Rückäußernng senden lassen. Die R e ch t f e r t t g u u g Dr. Sigmunds stehe jedoch bis heute aus, dagegen habe Dr. Sigmund es für angemessen gehalten, das Mitglied der sozialdemokra tischen Iratcton GR. Müller, der im Auftrag der Fraktion bet den Arbeiten des Untersuchungsausschusses beschäftigt war, ivegen

werde. Abgelehnt wurden Rekurse der Hausbesitzerin Filo- UntersuchmrgsausschusseS das Verhalten des MN. Sigumnd gegen den Untersuchnngs- ansschuß dar. Alts Grund der seinerzeit im Gemeinderat vvrge- brachteu Beschwerden gegen die Amtsführung des M8t. Dr. Sigmund wurde ein Ililterfuchiiugsausschutz mit den Herren VB. R a pol di. Dr. Eder und GR. ben und habur nach imtgem Stlchcn im Staate St. Ca- tarma das gesunden, was uns itt der alten Heimat vor geredet worden ist. sttittmeister Gamilschegg

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Page 4 of 12
Date: 14.01.1927
Physical description: 12
und Zweckmäßigkeil. Der nächste Schritt in -dieser Entwicklung, die un umgängliche Ergänzung dieser Anlage, liegt nun im 'Ausbau von Nebenlinien, die' den Nachckichlenverkehr übernehmen solle» und daß hierfür Ti rol, ln unserem Falle das S«llraintal, ein besonders dankbares Gebiet ist, mv-gen folgende Zeilen dartu,i: Bis heule besteh! ins ScllraiiUal nur ein« Telephon Verbindung bis Rothe nbru u», während die weiter taleinwärts liegenden Gemeinden Gries und St. Sigmund von jeglichem modernen Nachrichtenverkehr

abg«fch n it ten sind. Erkrankt also jemand von den Bewohnern dieser Gemeinden, so muß ein Bote einen nnderlhaO'stündi'gen, bezw. von St, Sigmund einen zweieinhalb- stündig«» Weg zurüctlegen. «he er überhaupt einem Arzt telepho nieren' kann. Das, ln diesem Falle oft die Hilfe zu spät kommt, darf 'Niemanden wundern. Das gleiche gilt von Sportieuten, denen leider mir zu oft im Winter inkt «-kiern und im Sommer mit Klettern Unglückssälle zustchen. Wie kann da rasch eine Retl'ungs- aktion ein,geleitet

werden, wenn der Rachrich^trndienst so «n argen liegt? Aber nicht nur diese sozialen Beweggründe können für die Errichtung einer Telephviili'ni'e bis St. Sigmund ins Treffen geführt werde», nein, auch wirtschaftliche Motive spielen nift hinein. In deii letztvergangenen Jahren hat der Fremden verkehr im Sellraintal ersteulicherwea.s« zugenmninen uns mancher Erlgol'ungsbedürftiqe, der >im freien Berufe steht, würde gern« seinen knapp bemessenen Urlaub etwas verlängern, wenn sich zwischen ihm und seiner Belnfsstätte

- und geldrauben-den Gänge in die Nachbarsor-te oder in die Stadt großenteils ersparen würden. MSgen sich die konipotenien Stellen nilt diesem Bau- ro-ieft einer Telephonluri« bis St. Sigmund ernsthaft befassen und iesem fühlbaren Bedürfnisse so bald als möglich abhelfen! Feuerwehr-hauptverlammlung in Riudenz. Es wird uns berichtet: Am g, tz. M. fand in Biudenz die 88. HLUptversanimlung der Frei- willigen Feuerwehr in der Fohrenburger Bierstube statt. Haupt- mann Josef Koller begrüßt« den Bürgermeister Josef

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