das Dorf, nnd draußen Sand, Sand, Wasser, und Weiter die Bänke, die bei Ebbe eben noch zwei, drei, vier Meter unter dem Meere liegen. Mein Vater, Kapitän, verunglückte unten an der Westküste, als ich vier Jahre alt war; meine Brüder waren damals sieben und acht. Wie meine Mutter uns dnrchbrachte, weiß ich nicht. Aber arm waren ja schließ lich all die 550 oder 600 Menschen, die aus der Insel lebten, und das ward nicht besser, als die Deutschen von Borkum herüber kamen und das Hotel und die Strandvillen
bauten. Die Sturm flut im nächsten Herbst nahm die Häuser mit in See und die Fremden kamen nicht wieder. So lag man wieder im Sand oder fuhr mit dem Schleppnetz oder sammelte Mövencier, bis dann der Herbst und der lange Winter kam und man hinterm Ofen blieb. Bleibt immerhin noch ein Lnverbszweig, von dem ich reden muß. Sic wissen, daß dort draußen, hart an den Inseln vorüber, der Schisfahrtsweg nach der Elbemündung geht. Die Strömung steht scharf nach Osten gegen die Inseln zu. Wir Holländer kennen
das und richten uns «in, und auch die Deutschen halten da von der Küste ab, was sie können. Aber die Fremden, Franzosen, Eng länder, Italiener, vor allem auch die Amerikaner, dir nach Ham burg hinauf wollen, wissen die Trift nicht abzuschätzen und ge raten leicht in die Bänke. Solch ein Schiff rammt sich fest, kommt nicht loS, versackt im Sand, die Flut wirft es weiter landwärts vor und oft auf die Seite, di« Luken bersten, die Fracht treibt aus und verschwimmt. Aus dreihuudert Seemeilen sind dort die Insel
, bänke gespickt mit Wrack», mit Masten und verrosteten Schloten, die aus dem Wasser ragen, bis sie eines Tage» verschwunden sind. Nun ist es kein übles Geschäft, diesen Schissen beizustehen, wenn sie an Sand lausen, und die Mannschaft zu bergen. Und ein noch besseres Geschäft, die Wahrheit zu sagen, ist es, wenn man wattet, bis die Mannschaft sich in ihren eigenen Booten gerettet hat. Kommt man dann mit dem Hilfskuttcr an das verlassen« Schiff, so findet sich da auf Deck und im Laderaum mancherlei
, wir hatten ein paar starke Familien hinter uns, wir bekamen fast schon mehr Zulauf, al» uns erwünscht war, und nach einem großen Kamps im Gcmeinderat hatte unsere Insel zwei DergungS, kompagnien, die abwechselnd anssahren sollten. Das war damals, als die „Evelyn" auf Sand ging, zwischen unserer und der Nachbarinsel. „Evelyn — sic werden sich nicht er innern. Elstausend Tonnen, von Newyork »ach Hamburg mit Cornedbeef, Alkohol und allem möglichen. Die andere Kompagnie war an der Reihe und brachte bei Morgengrauen