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Innsbrucker Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 29.01.1919
Physical description: 12
und mitleidig und strich mit ihrer rechten Hand Über sein Haar. Unwillkürlich hob er unter der Berührung der wei chen Frauenhand sein Gesicht u»id schaute zu ihr empor. Ein mildes Antlitz sah er und traurige Augen. Einen vollen Mund, der gute Worte sprach... „Tröstet Euch, Ritter Jobst. Der Herr bat es so gefügt. Und Ihr hättet auf Erden doch nimmer ihr gehören können..." „Das haben die Söldner des Kardinals getan! Wehr lose Frauen erschlagen!" rief Ritter Jobst und sprang mit einem jähen Ruck

von seinem Lager auf. Er war schön in seinem flammenden Zorn. Die De chantin senkte vor ihm die Blicke. Aber nur um so mäch tiger flammte in ihr der Haß. „Uno wehrlos zu ie>n m der Gewalt des Cusaners!" rief Jobst Rautenkranz und schlug sich mit den geballten Fäusten gegen die wunde Stirn. Die Dechantin ergriff seine beiden Hände, wie man ein Kind beruhl'gt. „Ihr raset, Ritter Jobst..." sprach sie sanft. „Und ändert doch nichts an dem Geschehenen. Seid auf. Euch selber bedacht. Ich bin darum zu Euch gekom men

, weil mein Herz an Euch hängt.- Ich sagte Euch doch, datz ich Euch nicht hassen kann, so sehr ich Frau Verena Hasse... noch in den Tod..." „Was7wollt Ihr, Mechtildis von Belseck? 'Was führt Ihr im Schild?" srug der Ritter Jobst verwirrt. „Retten will ich Euch!" sprach die Dechantin. „Oder glaubt Ihr, daß der Zorn des Kardinals Euch schonen wird?" „Mag er auch mich erschlagen, der feige Pfasf!" rief Jobst Rautenkranz. „Was ist mir das Leben wert; da sie Frau Verena..." ein dumpfes Stöhnen rang

sich aus der Brust des Ritters Jobst. „Wollt Ihr fliehen, RUter Jobst?" frug die Dechantin auvermittelt. „Fliehen in die Freiheit, in die Rache..." rief Ritter Jobst. „Und Ihr Frau Mechtildis..." „Ich will Euch den Käfig sprengen!" sagte sie. Er schaute ihr ins Gesicht. In ihren Augen war eine innige Zärtlichkeit zu lesen. Ritter Jobst beugte ein Knie, ergrift ihre beiden Hände und drückte keine Lippen auf diese weichen Frauenhände. Ein Schauer lief durch den Körper der Dechantin. Sie schloß ihre- Augen

. Ihr Ge sicht war blaß geworden, als sie die Berührung seiner Lippen fühlte. Und dcch fühlte und wußte sie es, daß es nicht Liebe war, sondern Dank, ehrlicher Dank. Seine Liebe gehörte der anderen und würde ihr immer ge hören... „Betörter Tor..flüsterte die Dechantin ganz leise, daß cs Jobst Rautenkranz nicht hören konnte. Dann ent zog sie ihm sanft ihre Hände. „Kommt, Ritter Jobst, wir habe« keine Stunde zu verlieren!" sagte sie. „Was ich wage, kann mein Verderben sein." Jobst Rautenkranz erhob

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 10
Date: 13.10.1943
Physical description: 10
sonst einfach nicht vor, daß ein Beamter der Sowjetunion eine Schwäche gerade der Außenpolitik dieses Staates auch nur flüsternd äußert — Lawrien- tiew tat es in einer so unverhüllten Form, daß man daraus schließen muh, daß er gedeckt ist. Also hat er einen Auftrag, so und nicht anders zu sprechen. (Fortsetzung folgt.) agggaftggggaaaggggggggggaaagaagaggftgagftagaaa! Wolfgang Ritter... Hier! Line Lr;6hlung aus unseren Tagen von Wilhelm Vesper Es rollte und bebte in ihm, als ob Felsbrocken sich lösten

, und nun durcheinanderwirbelten. Und da sie keinen Weg ins Freie fanden, hämmerten und schlugen und stießen sie gegen die Wände der Brust, so stark, daß der ganze Körper zitterte. Es war, als wollten die Knie sich losreißen, um dieser Erschütterung zu fliehen. Aber es gab kein Aus weichen in dieser Stunde, wie ln all den Stunden vorher nicht. Das Herz schlug und schlug mit einer Gewalt, als wollte es sich wehren und aufbäumen gegen das, was nun noch in dieser Stunde an Kraft von ihm gefordert wurde. , Karl Ritter atmete tief, ganz tief

, daß er mit ihm sprechen kosinte. Namentlich zu Anfang, als er Wolfgang die ersten Tage vor dem Feind wußte, da war er der „Alte" gewesen, der dem jungen Kameraden zurief: „Achtung! Deckung!" Da hatten sie dann den Kopf cingezogen, sich an die Erde gedrückt und dann wieder mit dem Lächeln angesehen, das die Erregung verdecken sollte. Und dann war es wohl auch vorgekommen, daß die Frau aufweckte, weil Karl Ritter laut gesprochen hatte: „Siehst du, alles nur halb so schlimm." Ja, so stark war er in solchen Stunden

mit seinem Jungen verbun den, daß aus der Lebendigkeit dieser Augenblicke für ihn innere Wirklichkeit wurde und aus den Bildern der- Vorstellung und der väterlichen Sorge die Sprache in Rede und Antwort. Und weiter hatte die Gemeinsamkeit dieses Er lebens in den ersten Stunden des Urlaubs in den allerkleinsten Dingen Gestalt erhalten. Das war für Karl Ritter alles so umhaucht von der Köst lichkeit der Erinnerung und dem geheimnisvollen Sinn, der darin lach daß er sich fo eindringlich in seinem Jungen wieoerfand

des Daheims zurückführten, legte sich Schweigen über das Rätselhafte. Wolfgang Ritter... D4r Sprecher . rief die Namen der Toten. Einen nach dem anderen. Und manchmal war es, als ob feine Stimme brechen wollte von der Heiligkeit dieses Augenblicks,' in dem jeder Name, der aufgerufen wurde, zum Denkmal wurde. Ganz fest umschloß Karl Ritter die Hand seiner Frau. Wolfgang Ritter... Sohn, Grenadier und Ka merad. Das alles mußte ein Vaterherz tragen? Den Sohn, den er liebte, den Grenqdier, den es in der Nacht

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 28.01.1919
Physical description: 12
. „Ihr, Dechant in!" rief der Ritter J obst. Für den Au gen blick hatte er den Zusammenhang ganz vergessen. Es war ihm ein Rätsel, daß die Dechantin plötzlich über seine Schwelle getreten war. Dann entsann er sich des Verrates an Frau Verena und wußte es wieder, wie die Dechautin sich des besonderen Schutzes des Kardinals erfreute. „Euch hat wohl Seine Würdigkeit gesandt?" frua der Ritter Jobst, während ein Lächeln bittern Spotts über sein Gesicht ging. „Seine Würdigkeit weiß nichts von dem Weg, den ich getan

..." erwiderte die Dechautin mit weicher Stimme „Was führt Euch dann zu mir?" frug Ritter Jobst und setzte sich wieder an den Rand seines Lagers. Er beobach tete jetzt aufmerksam die Dechantin, deren Gesicht im Schein der Lampe war. Er sah heute in den rassigen Zü gen dieses Gesichtes eine frauenhafte Milde und eine herz liche Anteilnahme. ^Vielleicht ist es das Mitleid mit Eurem harten Ge schick, Ritter Jobst..." erwiderte die Dechautin. „Wollt Ihr meiner spotten, oder ist es Euer Ernst?" frug der Ritter

. Es war ihr, als sei die Zeit noch nicht so fern, da sie als junges Edelfräulein zu Innsbruck am Hof der Herzogin Eleonora diente. Wie hatte sie damals Liesen Mann, der jetzt ihrem Hasse ausgetiefert war, ge liebt... Wie hatte sie gebangt nach ihm und sich nach ihm gesehnt... Mit der ganzen lodernden Sehnsucht eines jungen Wei bes liebte sie den tollen Ritter Jobst, der von der Leiden schaft des Edelfräuleins nichts ahnte. Sie spähte nach ihm aus am frühen Morgen hinter dem Fenster ihres Gema ches

in der herzoglichen Burg. Sie wußte, daß Jobst Rau tenkranz zu dieser frühen Stunde stets einen weiten Ritt durch das Jnntal oder hinaus gegen das Stubai machte. Heißes, junges Blut, das sich in der frischen Morgenluft tühlte. Sie horchte ängstlich und mit klopfendem Herzen in die Stille des Morgens hinein, bis sie den scharfen Huf schlag seines Pferdes vernahm. Und manchmal war es ihr, als ob der Ritter suchend seine Blicke nach ihrem Fenster wenden, als ob er Aus schau halten würde nach ihr, um ihr einen Gruß

Ihr Frau Verena verraten?" unterbrach da Ritter Jobst die Stille. „Weil ich sie hasse!" erwiderte die Dechantin. „Ihr habt es ja gehört." »wu» yiu ne cxucy zur-cro geran r" frug oer llittter Ivb „Sie hat mir mein Glück geraubt!" stieß die Dechant nun hervor. „Ich habe Euch geliebt, Jobst Rautenkrai Ihr habt kein Herz für mich gehabt um jener ande willen. Ich habe Euch dafür gehaßt, und ich habe * stehaßt, Verena von Stuben, die Vermaledeite, Verfluck und Gebannte! Ich hasse sie noch mit aller Inbrunst

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 06.11.1918
Physical description: 10
den 7. d. M. um 4V t Ahr vom Trauerhause, Defreggerstraßr Nr. 22 auS im neuen Pradler Friedhofe. Der Seelengottesdienst wird am Freitag den 8. November um halb 8 Ahr früh in der Pradler Pfarrkirche abgehatten. Innsbruck, Prag, am 5. November 1918. ' Anna Edle von Schüller gev. Goller als Gattin Guido Ritter von Schüller, Marius Ritter von Schüller als Söhne Sofie Preis geb. Edle von Schüller, Leutnantswitwc als Tochter auch im Namen aller übrigen Verwandten. Das Trauerhaus bleibt geschlossen. f J i mmm ttr 6023TO

Stadtmagistrat Kufstein l, am 2. November 1918. § Der Bürgermeister: Josef Egger r . ; (üiachdruck verboten). I Abtissin Verena. Ronian von Rudol? Grei«L Die Abtissin hemmte ihre Schritte. Sie blieb an ein Arbaoenürüstung stehen und lehnte sich leicht gegen etu der marmornen Säulchen. Ritter Jobst stand ihr gege über und schaute eine Weile schweigend auf den Münste Hof hinaus. .,Jch schulde Euch viel Dank, Ritter Jobst . . bra -r-nn Verena das Schweigen . . . „weil Ihr also föröe sam darauf bedacht seid

Nützliche Röte flog bei dieser Erinnerung üb> Gesicht der ilbtiisui. Sie lehnte sich fester an d schmale Laule. Ritter Jobst hatte es bemerkt. Er fui aber unbeirrt fort . . . „Seine Gnaden ist inmittelst nie anders worden. Er ist zu allen: Guten bereit und au allen tollen Streichen. Wer ihm just Wirtschaft treibt hilft, der hat der den: gnädigsten Herrn Oberwasser." „Tann, gehen wohl jetzt die Mühlen der Graöner a besten!" wate die Abtissin. „Ihr mögt recht baben! Die WichtlaLRt des Schuld« ,cus

?ein, daß er den heiligen sater sucht wegen Sonnenburg. Und mit Brieten und Protesten hat es lange Meile. Wir baben zu Innsbruck ruch Federfuchser, die Eurer Sache Amvalr sein können. Wir sind frohen Muts und lassen einen Hund trauern, >er nichts zu fressen kriegt!" „Der Jobst Rautenkranz mit dem leichten Sinn!" !ächelte di: Abtissin, „Was wißt Ihr von meinem Sinn, gnädigste Domina!" erwiderte Ritter Jobst plötzlich rauh, indes sein dunkles Gesicht einen Ausdruck zorniger Erregung bekam, „Biele glauben den Sinn

des tollen Ritter Jobst zu kennen. Manches wftd mir in die Schuh geschoben, was mir nicht einmal geträumt bat. Ein Sündenbvck muß ia immer stin! Daß mir die Welt gar oft ein Mummenschanz war, will ick» n.cht leugnen. Euch hat auch das höfische Kleid besser gestanden als die schwarze Kutte. Frau Verena! Wißt Ihr noch damals zur Fastnach:, da Ihr den rotseiöe- nen Atlas trugt mit Silberzindel unterlegt.. „Ich habe in meinem heutigen Kleid den Frieden gefun den!" schnitt die Abtissin kurz seine Rede

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 13 of 14
Date: 29.07.1919
Physical description: 14
hervorragender Ver dienste um den Orden durch rasche und vünkliche Belie ferung seiner Züge mit frischer Wäsche seitens des sou veränen Malteier-Ritter-Ordens das goldene Verdienst ehrenkreuz (.Kriegsauszeichnung^ verliehen. Wetterschäden. Der gestrige Gewitterregen hat in den steilen Gassen des Dorfes Hölting an mehreren Stellen Schäden angerichtet und den Verkehr auf einige Zeit be einträchtigt. In der Dor7gasse lag am Abend viel Schutt, das Wasser, welches sich durch die Schictzstandsgasse' herab ergoß

. Von der leisen Melancholie dieser Gestalt, von ihrer iinnttmgslyrik war kein Hauch zu fühlen. . Dieser Anatol. Herr Duniecki, den Sie spielten, könnte nie di«. „Weihnachtseinkmste" streck)«,. Es geht aber nicht an, eine von. Dichter so gut gesehen« Figur zu zerreißen. Auch in diesen drei Einaktern ist es der Anatol der Weihnächte« tnkaüs«. Nein, oas war von Grund auf schlecht. Herr Ritter als Max war bei weitem besser, fein Lackien im „Abschiedsfouper" sogar ganz glänzend, mitreißend. Leider ließ

ihre Sühne. Der Täter ist der 18jährige Josef Ritter aus Brunnbaden bei Dortmund und ist „österreichischer" Staatsangehöriger. Bon Beruf ist er Bergmann und hat die Piaveschlacht mttgemacht. Ritter hatte ein Berhältnis mit einer Kriegersstau, wurde von seinem Bater, bei dem er wohnte, zur Rede gestellt und aus dem Hause gewiesen Da gerade Ausstand war und er kein Geld hatte, ging er am 12. April morgens zu der ihm bekannten Familie des Markenkoutrollors Peukmann in Mengede und bat um Unterkunft. Peukmann

lehnte das Anstichen ab, die Frau gestaitcte ihm jedoch, dle nächste Nacht in der Wohnung zu schlafen. Peukmann selbst hatte von früh den 12. angefangen 24stündigcn Dienst. Frau Peukmann wurde am Abend von einer unerklärlichen Angst befallen und st« veranlaßt« den Ritter als auch ihren 16jährigen Sohn Wilhelm, die in einem Raume übernachteten, scharfe Nachtwache zu halten. Der junge Peukmann legte zwei Revolver auf den Tisch und legte sich zu Bett. Alr--«'v eingeschlafen war. holte Ritter

aus dem nebenliegenden Raume ein Beil und versetzte dem schlafenden Wilhelm ,zwci wuchtige Hiebe auf den Kopf, die seinen Tod herbeiführten. Die Leiche schleppte er dann in den ersten Stock. Dann legte er sich schlafen. Als am Morgen die Mutter des Er,nordeten den Ritter nach dem Aufent halte des Sohnes fragte, gebrauchte er irgendeine Ausrede. Ms sie im Begriffe war, die Fensterläden zu öffnen, übersiel sie Ritter von rückwärts und tötete sie gleichfalls durch zwei Schläge mit dem Beil: um ganz sicher zu fein

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 16 of 28
Date: 08.10.1927
Physical description: 28
ihm geplaudert: es heiße, Hans Pogwisch, des Ritters Bovwirt, sei nicht durch seine Wunde, er sei durch Gist vorn Leben in den Tod gekommen: so werde in der Ge- simdestube geredet,- woher es komme, wisse er nicht,- als aber die Schüvzenmogd es an die Frau vertragen, sei die -um Tod erschrocken worden und habe ihr zornig Schwei gen auserlegt, was doch nicht habe Helsen wollen. Darüber grllbelie der Ritter und seine Augen folgten achtlos, wie der Zlvendschatten allmählich den Brunnen und den ganzen Hof

und vergebens i h r ent- gegentrug. — Leis und in Qualen rief er ihren Namen. Es dunkelte mehr und mehr, und der Ritter war anf- gestanden, um in die Burg znMckMgehenr da drang ein dröhnender Ton vom Antzentor herein, das schon ge schlossen war: dort hingen Schalltafel und Hammer in Ketten an den Pfosten: es hatte jemand angeschlagen, nur Einlaß zu begehren. Dann knarrte das größere Tor, und bald schritt aus der Einfahrt einer der Wächter liber den Hof und ureldete: „Ein Bote von: Schlotzhauptmann zu Haders

levüuus!" „So spät?" Rolf Lembeck mar es, als habe er unsichtbar einen Schlag erhalten. „Lab ich: hivher kommen!" Es ritt dann einer in den Hof, und als er näher kam, erkannte der Ritter bei dem Monölicht, das über den Seitenbau hereinschien, daß er bunt und lusttg gekleidet war: von der Achsel hing ihm ein lichtrot Seidengcschnür, auch solche Feder von der Haubenkappe. Als er aber schwerfällig von seinem weißen Werde gestiegen, lind das Tier dem Knechte übergebend, mit entblößtem Haupte

vor den Ritter getreten war, sah dieser, daß es ein alter Mann sei, dessen weißer Knebelbari liber einem zahnlosen Munde hing Ter verneigte sich nach begann eine tätige, kaum ver ständliche Ansprache: doch der Ritter fiel ihm in die Rede: „Ich habe keine Lust am Ueberslüssigen: mach es Sir be- guem, sag's kurz, was dein Herr von mir begehrt! Mir klang's, als sollst Sn mich gar zur Hochzeit einladen?" „Ihr Habet recht gehört, Herr Ritter," sprach der Bote: «ich dank' Euch für den Richtsteig." „Zur Hochzeit

?" frug Rolf Lenibeck sinnend. „Man pflegt sonst solche Ladung am hellen Tage zu bestellen!" — „Verzeihet, Herr! Ich bin nur der älteste der Knechte und bin geritten, wie der Herr mich ausgesandt." „So sprich denn, wessen Hochzeit gilt es? Will Euer Herr der Witwenschaft Valet geben?" Da schien sich der Bote mühsam aufzuraffen, und erst nach einer Weile sprach er: „Die Jungfrau Dagmar, des Herrn letztes Kind ist es, zn deren Festig ich Eure Ge genwart erbitten soll." Der Ritter schwieg

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Page 2 of 42
Date: 16.11.1907
Physical description: 42
der Lehrer war recht ' ürD quem. Das durfte nicht so bleiben. M daueri ;en gedachte sie dann über das Mrödner Tal hinaus zu fliegen. Wirklich schwebte sie auch schon frühzeitig am Saß-long vorbei und fort über die grünen Weideflächen gegen Norden. Ms sie über die Grödner Berge hinausgeLom- men war, frag sie einen anderen Vogel, , ob da nicht irgendwo eine halbzerfallene Burg liege, in der ganz Mein ein Ritter Hause; der fremde Vogel bejahte

, da kam von der Bergeshöhe ein gewappneter Mann herab/ der eine erlegte Gemse auf dem Rücken trug und von zwei zot¬ tigen Hunden begleitet war. Nachdem er das Schloß betreten und die Jagdbeute abgelegt hatte, begab er sich in den Hof und fing an, seine Waffen zu schärfen. Die Königstochter sah ihm anfangs schweigend zu, begann aber dann wieder zu singen. Ws der Ritter Herr Wundervollen Nachtigallenschlag hörte, hielt er in seiner Arbeit

inne und blickte gegen den Wald hinauf. Darob er sch rack di« Königstoch¬ ter und verstummte. BRein da ries der Ritter: ^Marum verstummst du, o BogeL, jetzt, wo dein Gesang am schönsten war?" Nun muM die Königstochter lachen und dann sang sie wieder weiter. Der Ritter zeigte sich sehr erfreut und blickte ihr traurig nach, als sie endlich davon- siog. Einige Tage darauf kam sie wieder. Kaum hatte sie zu singen begonnen^ so stieg

der Ritter auf den Turm hinauf und hörte ihr von dort aus wie traumverloren zu. Die Rufe, die er mitunter rnachte, und das ganze Betragen des Ritters erschienen der Königstochter un¬ geheuer spaßhaft. Mn nächsten Morgen suchte der Ritter einen Men Salvang (Höhlenbewohner) auf, der im Rufe großer Weisheit stand> und klagte diesem, daß er krank sei. Ter Salvang wollte das nicht glauben und fragte, woher bei solch wildem Waldgesellen wohl

die Krankheit kommen solle. Mein der Ritter blieb dabei und meinte, seit einigen Tagen sei ihm so traurig zu Mute; er fühle sich auf seiner Burg verlassen und vereinsamt, selbst die Jagd sei ihm Langweilig geworden, nur etwas freue ihn noch: der Ge¬ sang einer Nachtigall, die über ihm im Berg- wawe wohne; doch wenn dieser Gesang ver¬ stumme, sei er ganz verzweifelt. Der Salvang wurde narAENMch und holte einen Bergkristall hervor

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Page 8 of 24
Date: 15.01.1927
Physical description: 24
in der Republik behandelt. Entzweite Geschäftsfreuride. Innsbruck, 15. Jänner. Bor dem Bezirksrichter Dr. H o h c n l c i tn e r wurde gestern eine EhrenbekeidigungsKage verhandelt, deren Dong-eschichte bis i-n das Jahr 1922 zuirückreicht. Di« Klage war vorn Innsbrucker Recksts- amvalt Dr. Martin Ritter eingebrocht und von Dr. Wtrth ver treten. Ms Angeklagter erschien ein Kaufmann Moser, der ftn Jahre 1922 in einem Koinpagnonoerhältnis zu Dr. Ritter-gestanden war -und dessen Verteidigung Pros

. Dr. R i t t l e r übernommen -hotte. Moser hotte, wie er angab, i-nr Jahre 1922 einen „Korkstoppel- halter" erfunden, den er sich patentieren lieg. Zur Ausnützung seines Potentes ging er mit Dr. Ritter einen Elesellschafisoertrag ein, durch den sich Dr. Ritter verpflichtete, einen Betrag von 6000 Franken einzuzahlen, wofür er am Gewinn mit der Hälft« beteiligt sein -sollte. Wie nun Moser sagt, soll eines Tages Dr. Ritter bei ihm erschienen sein und den Vertrag Mosers zur Einsicht verlangt haben, weil er sein Exemplar

momentan verlegt habe und etwas nachschauen müsse. Maser borgte dem Dr. Ritter den Vertrag und als er ihn nach einigen Tagen zurückerhi-elt, legte er ihn — angeblich ohne ihn anzuschauen — in sein Bankfafe. In der nächsten Zeit stellten sich aber zwischen Dr. Ritter und Moser eine Reihe von Unstimmigkeiten wegen der Einzahluitg des Aeschästsa-meites des Dr. Ritter sin, d!« schließlich auch zu einer Zivilklage Mosers gegen Dr. Riiter führten. In diesem Verfahren ergab sich auch die Notwendigkeit

, daß Moser den Gejoll- schaftsvertrag dem Gerichte vorwies. Als er nun den Vertrag aus dem Safe holte, stellte er fest, daß wichtige Bestimmungen, die sich auf die Einzahlung des Gefchästsanteilss Dr. Miere de- zogen, ^ohne fein Wissen nachträglich gestrichen worden und an vereu Stelle andere, für ihn ungünstigere Bestimmungen, mit der Handschrift Dr. Ritters eingetragen morden seien. Moser ver mutete, daß Dr. Ritter absichtlich den Vertrag unter einem Vorwand verlangt habe, um bei dieser Gelegenheit

ciitseitige Aenderungen vor. zunehmen. In diesem Glauben erstallete Moser gegen Dr. Mter die Llnzei-ge bei der Staatsanwaltschaft, die dos Verfahren wegen Urkundenfälschung eröffneie; die Unterfuchung wurde oller- dings eingestellt, da sich kein strafbarer Tatbestand ergab. Doktar Ritter behauptete nämlich, daß die Aenderung l-m Einverständ nis vorgenommen worden sei und ein gegenteiliger Nachweis war nicht zu erbringen.

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Page 7 of 12
Date: 15.05.1923
Physical description: 12
„SAtzimle tone" Mehr als 20 Jahre schon im Kerker verbracht. Wien, 12. Mai. Den Schöffen wurde heute ein Hochstapler Alois Ritter vorgeführt, der 55 Jahre alt ist und 20 Jahre davon schon im Kerker verbracht hat. Schon als 15 j ä h r i g e r : Knabe wurde er wegen E i n b r-u ch s d i e b st a h l abgestraft. ! Seither bildete sein Leben eine Kette von Betrügereien j und Dieber.eien. Gewöhnlich nannte er sich Edgar Ritter i» ott Zahony, erzählt« von seinen Beziehungen zu hochstehen

- > den Persönlichkeiten und lockte den Leichtgläubigen große Beträge heraus. Auch seine wiederholte Anhaltung in der Zwangsarbeits- j anstatt wirkte nicht bessernd aus ihn. Kaum in Freiheit gesetzt, ! wurde er wieder rückfällig und wanderte in den Kerker zurück, j Rach Verbüßung der letzten Strafe hielt sich Ritter in Ungarn : auf, wurde dort gleichfalls wegen Betruges verurteilt und begab sich dann nach Baden bei Wien. Dort wußte er einen Obersten des Ruhestandes zu bewegen, ihm'fünf Türkenlose im Werte von 2,5

Millionen Kronen zur Belehnung anzuoertrauen. Der Oberst , büßte auch noch seine goldene Uhr samt Kette ein. In mehreren Hotels in Baden trat der Beschuldigte gleichfalls als Ritter von Zahony auf und entlockte dem Kellner Lachinger 600 000 Kronen, dem Kellner Pellmann 500.000 Kronen, dem Kellner Vizkelety 1,124.000 Kronen. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er sich schuldig bekenne, antwortet Ritter (die Haken zusammenschlagend): Herr Präsident, ich mußte bei dieser Unmasse von Verhandlungen

mich zu einer solchen Handlungsweise. Meine Ausgaben beziffern sich auf zirka vier Millionen Kronen. Darunter fällt auch ein in der Sacher-Bar er teilter Tanzunterricht. In seinem Verhör erzählt er dann seine Lebensgeschichte. „Ich war in der Kadettenschule, rechts neben mir lag der Graf Tibor Stary. links ein siamesischer Prinz. Mein Kamerad war auch der Prinz vo n Orleans, der dann in meinem späteren Leben eine Rolle spielte." Ritter gab dann an, daß er bei seiner Freundin einen größeren Posten Bleckmann-Aktien

habe. Er habe dieses Mädchen arm gefunden und es zu sich genommen. Bors.: Wenn sie wirklich die Bleckmann-Aktien hat, dann ist es wichtig, daß sie ausgeforscht wird. Anderseits ist es wieder gut, wenn man ihren Aufenthalt nicht kennt, weil dann die Aktien gerettet sind. (Heiterkeit.) A n g e k l.: Ganz richtig, Herr Hofrat. Diese Mädel sind ja furchtbar dumm. (Heiterkeit.) Der Oberst Hans B. hat den Angeklagten Ritter in Baden' , kennen gelernt und erzählt, wie ihn Ritter betrog. ! Der Angeklagte Ritter macht in stramm

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Page 7 of 14
Date: 25.01.1919
Physical description: 14
die in Bregenz verstorbene Frau Witwe Stefanie Hundertpsund durch ein Vermächtnis von 40.000 K für erwerbsunfähige Kriegsinvalide und deren Familien aus Bregenz, in Ermanglung solcher, für andere Kricgs- invalide ans Vvrarlberg. (Nachdruck verboten). Abtissin Verena. Roman von Rudolf Grein^ Der Kardinal hatte den Ritter Jobst noch nicht gesehen. So sehr es ihn trieb, seinem Widersacher Auge in Auge gegenüberzutreien, so sehr scheute er sich wieder davor. D.ei Tage war der Ritter Jobst bewußtlos gelegen

. Dann mar er in seiner Haft erwacht. Der Kardinal schob cs von Stunde zu Stunde, den Befehl zu geben, daß der Ritter vor ihn geführt werde. Er sagte sich, daß er den Feldhauptmann Frau Verenas unbeugsam trotz allem finden würde. Und sein Triumph wäre erst voll gewesen, wenn er einen gebrochenen Menschen vor sich gesehen hätte. Das hätte seinen Hatz befriedigt. Darum vermied er cs, den Ritter zu sehen. Der Haß glühte in dem Eusaner und die Sehnsucht, den zu veröeiben, der die Gewappneten Frau Verenas

gegen ihn geführt batte. So lange Ritter Jobst Rautenkranz lebte, fühlte sich der Kardinal nicht sicher. Mit seinem scharten Blick hatte er diesen Mann durchschaut. Er war der starke Arm des Herzogs. Wenn er je wieder die Frci- lcck erlangen sollte, würde er nicht rasten und ruhen, be tör das Eisen klirrte gegen Nikolaus Eusanus, den Bischof in M-dren. OV war dem Kardinal ein unbehagliches Gefühl der gl-, n enn er daran dachte, daß der Herzog seinen Ju- /- re und befreien könnte. Bon Schloß Andraz

? Ob se zu erstürmen war?... Niivta'iS von Cnfa öffnete das Fenster. Die laue Früb- -.vuü strich herein. Tie Sonne eines hellen Nachmit- a u-" < n über Wald und Fels. Ter Kardinal beugte ans dem Fenster und matz mit den Blicken den Ab- t ( E ' teuflischer Gedanke erwachte in seinem Hirn. Er inchte cs fast, daß es der Ritter Jobst unternehmen ■. ans diesem Felsennest zu fliehen. Er malte es sich * i- ie *dn Feind da drunten zerschellen würde und der /ende Aach im Grund ihn durch seine Felsen-. engen und Schluchten

forttrüge, um ihn in einem seiner unermeßlichen Trichter zu begraben. Fröstelnd trotz der warmen Luft schloß -der Kardinal das Fenster. Müde ließ er sich auf seinem Stuhle nieder und ergriff den Federkiel. Sein Gesicht ivar noch fahler als sonst. Tief beugte sich der graue Kopf über die Schrift. Die Gedanken wollteti aber nicht gehorchen. Immer wie der kehrten sie zu all dem Blut zurück, das die letzten Tage vergossen wurde. Immer wieder wurde der Haß ge gen die Abtissin und den Ritter Jobst neu

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Page 3 of 10
Date: 27.01.1919
Physical description: 10
Euch den Ritter, um den Ihr umsonst geworben. Verderbt ihn oder reitet ,hn. Ganz wie es Euch bebagt. Er ist nicht mein Gefangener mehr. Helft ihm zur Flucht, so Euer Herz es will .. ." „Ich soll dem Ritter zur Flucht verhelfen?" frng die Dechantin und heftete ihre Augen ohne Verständnis auf das Gesicht des Kardinals. In den haschenden grauen Falkenangen des Ensaners blitzte es auf. Ganz leise sprach er. w dost die Dechantin sich gegen ihn beugen mußte, um seine Worte zu hören, „zchr habt mich allezeit

gut'verstanden, Iran Mechtildis. Ihr kennt doch den geheimen, halb verschütteten Gang, der durch die Felsen von der Burg in die Tiefe rührt. Das war ein herrlicher Weg zur Flucht ffir den Ritter. Don- hrn könntet Ihr ihn geleiten. Hüter Euch aber vom Wege zu irren, damit Ihr nicht in den Abgrund stürzt. . . „Der Felsenschacht, um den der Gang biegt . . ." Die Dechantin sprach nun so leise ivie der G man er. Ihre Stimme klang heiser. Ein wildes Verstehen leuchtete in ihren Augen auf. „Derselbe Schacht

der Rache rnd Vergeltung! Mochte er seine Feinde verderben!... Der Kardinal tri umphierte im Innern, daß er ein gefügiges Wertzeug ge funden hatte. Die letzten Schatten des in grauer Dämmerung versin kenden Tages sielen in das enge Turmgemach, in dem der Kardinal den Ritter Jobst gefangen hielt. Ein Lager, ein Tisch und ein Stuhl ivar alles, was sich in dem Ver ließe fand. Eine schwere eiserrbeschlagene Tür hing in wuchtigen Angeln. Das in die dicken, klobigen Mauern gebrochene Fenster war so schmal

hatte den Ritter Jobst ersaßt. In der Gewalt des Kardinals... Eine heiße Sehnsucht stieg in ihm auf... Wenn er doch in der Schlacht geblieben wäre! Wenn sie ihn er schlagen bätten! Erdachte nicht weiter an das. was ihm in den nächsten Tagen oder Stunden bcvorstand. Nur die Gegenwart marterte ihn und die Ungewißheit, was mit seinem Fähnlein sich weiter deutschösterreichische Staatsbürgerschaft. Deutschösterrei- cher ist jeder, der in einer dcutschösterreichischen Gemeinde heimatsberechtigt ist. Wer im Zweifel

. Aus ihm war keine Kunde zu gewinnen. Lieber tot als gefangen... Man batte ihn 'orgsam ver bunden und heilenden Balsam ans seine Wunde gelegt. Der Kardinal wünschte wohl, daß er lebe, ruf daß er eine satte Schadenfreude an dem ohnmächtigen Feind genießen könne. Bon Stunde zu Str»nde erwartete es der Ritter Jobst, daß sich die Tür seines BerlietzeS offnen würde und man ihn vor den Kard'nal brinae. Er Die paar Tage verstrichen in trostloser Oede. Kein Laut drana in sein Turmgemach. Nur hie und da ließ sich der Schrei

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 12 of 12
Date: 19.01.1940
Physical description: 12
Filmvorschlüge aus Wejtmllbunkern Gespräch mir Karl Ritter Karl Ritter steht in der großen Halle von Babelsberg mitten im Zuschauerraum eines eigens erbauten Theaters und dirigiert mit erhobenen Armen eine große Ballettszene aus der Bühne. Es ist so genannter „großer Tag" im Atelier. Eine Tanz- und Massenszene wird für den neuen U>a-Film „Bal parö" ausgenommen. Prozessor Ritter, als Spielleiter eines großen heiteren Kostümsilmes anzu- tressen, ist eine Ueberraschung. Wir sind sonst gewohnt

, um Ritter Soldaten und Kadetten versammelt zu sehen, meist hörten wir bei ihm den Lärm der Schlachten, das Donnern der Kanonen, der Wal zer aus dem Parkett und Ritter als Dirigent des Ballettgeschehens aber ist neu und ungewohnt. Aus der Bühne sind japanische oder chinesische Kulissen ausgebaut, hoch über der Bühne in einem geöffneten Blumenkelch sitzt ein fürst liches Brautpaar, umgeben von einer Schar von Dienern und Eyren- jungfrauen. Bor ihren Augen spielt sich unten auf der Bühne ein wllder

russischer Tanz ab. Nun ist die Probe beendet. Ursula Deiner!, die Solotänzerin vom Deutschen Opernhaus, die die Leitung des Balletts inne hat, geht zu ihren Schützlingen aus die Bühne: es beginnt die große Kritik. Auch die Beleuchter wollen die Szene neu aus- leuchten, so hat Professor Ritter ein paar Minuten in all diesem Trubel, um uns von seinem neuen Film zu berichten. „Ich will einmal etwas ganz anderes machen wie bisher. Mein Film spielt in München im Jahre 1905. Wissen Sie, das war das alte

, hat eine dramaturgische Ausgabe. In diesen Tänzen werden die Gefühle eines liebenden Mädchens abgewandelt. Die Tänze stehen mit dem Geschehen der Handlung in direkter Beziehung, sie sind der seelische, der getanzte Ausdruck dessen, was außerhalb der Bühne und im Herzen der Tänzerin vor sich geht." , Wir fragen Professor Ritter noch nach dem Ergebnis seiner Auf forderung, die er kürzlich In einem Wehrmachts-Wunschkonzert an die Soldaten richtete, chm Stofse für einen Film aus unserer Zeit zu nennen. Er erzählt

, daß noch in der gleichen Nacht die ersten Tele gramme und Eilbriefe eingingen. Inzwischen hat sich der Professor eine eigene Sekretärin für die umfangreiche Post engagieren müssen, die täglich nach dieser Aufforderung Karl Ritter erreicht. Die feit* symsten Vorschläge werden in diesen Briesen gemacht. Die Auswer tung dauert natürlich noch eine geraume Zeit und es wird später noch im einzelnen darauf zurückzukommen sein. All diese Briese aber er geben das eine: das Interesse am deutschen Film ist ungeheuer

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Page 1 of 8
Date: 09.04.1901
Physical description: 8
auch jene von Niederösterreich, läuft erst im nächsten Jahre ab. Feuilleton. Schneeglöckchen Plauderei von M. Kossak. (Nachdruck verboten) Vor alten Zeiten, als noch ein ewiger Sommer auf der Erde war — so erzählt ein Märchen — , lebte auf einer Burg im Lande Kärnten ein Ritter mit seiner Pflegeschwester. Der Ritter liebte sie so sehr, dass er sie zu seiner Gemahlin zu machen gedachte. Da geschah es, dass er eine schöne Dame aus fernen Landen kennen lernte

, die ihn mit aller¬ hand Zauberkünsten umgarnte. Sie wusste es denn auch dahin zu bringen, dass der Ritter seine Braut von der Schwelle seines Hauses jagte und sie statt jener als seine Frau heimführte. Darüber er¬ grimmte die Ahnfrau seines Geschlechtes, die eine mächtige Fee war und am Hochzeitstage sprach sie einen Fluch über den Ritter aus, demzufolge mit der Verstoßenen zugleich der Sommer für alle Zeiten aus seinen Besitzungen entweichen

sollte. Im selben Augenblick hörten die Blumen auf zu blühen und Wälle von Schnee und Eis stiegen rings um die Burg auf. Da fortan nichts mehr auf den Feldern wuchs, verarmte der Ritter. Als das letzte Gold¬ stück aus der Schatzkammer verbraucht war, verließ ihn auch seine Frau, die ihn ja nur des Geldes wegen geheiratet hatte. Der Ritter aber nahm sich sein Unglück so zu Herzen, dass er in tiefe Schwermnth verfiel. Als seine ehemalige Braut

. Auf solch ein Fleckchen Erde konnte das Mädchen dann seine Füße sehen, und da ihre Thränen nicht versiegten, so gelangte sie endlich bis an das Thor der Burg. Mittlerweile hatte auch der Ritter das liebliche Geläute gehört, das ihn wundersam an die Stimme der Jugendge¬ liebten erinnerte, und da er hinauseilte, um zu sehen, was da war, erblickte er sie selbst. Sehn¬ süchtig breitete sie ihm die Arme entgegen und, als der Ritter

, auf sie zustürzend, sie umfasste, schmollen Schnee und Eis, und der Sommer hielt wieoer seinen Einzug. Das Paar feierte jetzt seine Hoch¬ zeit und lebte in Glück und Freude, indessen durfte, dem Willen der Ahnfrau nach, die dem ungetreuen Ritter seine Strafe nicht ganz erlassen wollte, die junge Frau nur die Hälfte des Jahres bei ihrem Gatten bleiben, und allemal, wenn sie ihn verließ, nahm sie den Sommer mit. Vernahm der Ritter dann nach Monden

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 2 of 10
Date: 07.02.1922
Physical description: 10
Instanz sind gleichzeitig anzmvei- sen, in allen jenen Fällen, in welchen die Betätigurig für eine solche Parier erwiesen ist. die Berufung "in;.»legen, wenn das Erkenntnis nicht auf Entlassung lautet." Ms MtlJstl fei MmUl Von Dr. Friedrich Wolfs, Berlin. Ein in Nr. 15 der „Innsbrucker Nachrichten" vom 19. Jänner 1922 abgedruckter Artikel „Was will Tirol?" nimmt in berechtigt scharfer Form Stellung gegen einen Aussatz von Dr. Albert Ritter, den dieser unter dem gleichen Titel vor kurzem in der „Grazer

die nicht eben angenehme DtüHe gemacht, dieses System zu verfolgen und glaube, daß es sich jetzt hinretch-nd enthüllt hat, um es nach allen Setten ev- kennbar zu machen. Ich schicke noch voraus, daß mir nichts ferner liegt, als ein Interesse daran, mich gegen Herrn Dr. Ritter persönlich zu wenden. Es h>and>ett sich um r e i n s a ch l i ch e G e g e n s ä tz e, die sich burch- aus mit Ruhe erörtern lassen. Ich gestehe, daß es mich keineswegs überrascht hat, daß Herr Dr. Ritter sich gegen die unbeirrbaren

heute zu seltsam, um gedruckt zu werden? Das wirklich Merkwürdige an ihr und solchem Beginnen ist nur, daß sie an die Oeffentlichkeit mit dem Anspruch treten, daß man sie als Ausdrucks-- mtttel nationaler, ja großdeutscher Gesin nung betrachten solle. Und dies 'st es, was ich als das Nittersche System bezeichn«. Herr Dr. Ritter er klärt sich jctesmal an irgerrd einer Stelle als iva h r c u G: 0 ß d e u t s ch e n, jedenfalls als wahren nationalen Mann, gelegentlich sogar als wahren Alldeutschen

. Und dieser Feststellung läßt er dann tn längerer oder kürzerer Darlegung Ansichten und Forderungen folgen, die al les andere bloß nicht großdeutsch, naitNMl oder gar alldeutsch fiird. Vielleicht konnte umn dieses System als das des K u ck u ck s e i e s des Kolumbus bezeichnen. Mtt diesem Verfahren tritt Herr Tr. Ritter mtt der Pünktlichkeit und Zwangsläufigkeit eines Uhrwerks hervor, sobald sich irgerrdwo Anzeichen zeigen, daß ent schiedene derttstye Poltttk gemacht, ja nur befürrvortet

, wie sie der selige Dr. Sieg! vom bayerischen „Vaterland" gehässiger zu bieten auch nicht in der Lage gewesen wäre. Er glaubte für seine Darle gungen ossenbar einen vertrauenerweckenden Anfang zu finden, indem er in jenem Arttkel an einen von mir veröffentlichten anknüpste, um sodann, vom Thema, das ich belMrd-rlte, abweichend, jene Hetze daranzuschließen. Ich sah mich danurls veranlaßt, aufs allererttschiedenste von Herr Dr. Ritter abzurücken und mir die konr- promittierende Zustimmung zu meinen Ausführungen

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Page 6 of 8
Date: 31.08.1922
Physical description: 8
Vorarlberger Tagesschriststeller Dok tor AlbertRttter mit französischen und rhei nischen Sonderbündlern die Rede ist. In dem Briefe wird u. a. ausgeftihrt: „Sehr geehrter Herr Gehcimrat! Es war wieder einmal sehr nützlich, Satz Sie wich in der Wohnung des Ministers N. mit Dr. R. (Dr. Ritter aus Vor arlberg) sofort zusammengeführt haben. Denn wenn anch Dr. R. mir nichts davon sagte, daß Sie ihn zu einer diplomatischen Mission bei den Fran zosen bevollmächtigt hatten, und ich daher nicht in der Lage

, daß durch einen Bericht Rit ters, der über Foerster geht (es ist der bekannte Pazi fist Foerster gemeint), die Franzosen den Schluß ziehen können. Ferner habe ich verhindert, daß Herr Dr. Ritter zu Herrn v. Kahr geht: denn erstens ist Ritter als Vorarlberger nicht die geeignete Mittelsperson zwischen den französischen Regierungs- vcrtretern und der bayerischen Staatsregterung und zweitens mutz unter anderem anch daran festgehalten werden, daß jeglicher außenpolitische Verkehr mit der bayerischen Staatsregierung

) durch Ihre Vermittlung dann bei Kahr abhängig machen ließe. In dem glei chen Berichte habe ich auch wieder gutMNracheu ver sucht, was Ritter an falschen Vorstellungen über den in Bayern möglichen Weg bei den französischen Re- giernngsvertretern erweckte. Ritter hat sich eingebildet, Sie würden jetzt sofort die Regiernngsgeschäst« übex nehmen, und den Franzosen die Meinung beigebracht, irr den nächsten vierzehn Tagen würde durch Ihre Politik die LoSlösung vom Reiche kommen Wenn man weiß, welche Kinder die Franzosen

strrd, dann wird man auch erkennen» wie gefährlich solche Dar stellungen auf den weiteren Verkehr zwischen ihrren und uns einwirken müssen. Ich habe deshalb dafür gesorgt, daß Ritter nunmehr mttteill: Die kommende Polittk in Bayern hängt vollkommen von dem Aus gang der Wahlen ab. Eine aktive Haltung Bayerns gegenüber Berlin ist durchaus falsch Die föderalistische Entwicklung rnutz sich praktisch als eine Politik der Defensive und der Notwehr gegenüber der Entwicklung in Berlin durchsetzen Sollten

ldre Dinge in Berlin der art schroffe Formen annehmen, daß die bayerische Staatsregierung schon vor dem Abschluß der Neuwah len zu gewisseir Schritten gedrängt wird, so dürfte das nie so weit gehen» daß dadurch starke Gegensätze mrd neue Zerklüftungen in die bayerische öffentliche Mei nung hineingetragen werden und es müßte alles ver sucht werden, um stets in Fühlungnahme mrd im Ein vernehmen mit anderen süddeutschen Regiernngsstel- len zu bleiben...." * Dr. Albert Ritter hat auf diesen Brief

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Page 5 of 10
Date: 28.11.1923
Physical description: 10
Frauen nach Btudenz gehen und dort mit einem Herzen voll Liebe und Hoffnung warten, bis mein Ritter kommt um mich zu erlösen," sagte sie und schaute zärtlich zu ihm aus. „Er wird kommen! — Vor Gott sei aber der heutige Tag schon unser Hochzeitstag) vor Gott binden wir uns für das ganze Leben, daß uns nichts mehr trenne!" schlug sie vor. „Und ein Rautenkränzlein schmücke meine Braut. Dort droben am Schindler wächst die schönste Raute, komm, laß sie uns holen," sagte Bertyold. Sie stiegen empor

der Ritter ärgerlich. Der Bauer vernahm den Hufschlag der Pferde,- da spähte er den Weg entlang. Als er die Reiter sah, nahm er Armbrust und Pfeil und ging scheltend ins Haus. „Ter war wohl auch einer der Rädelsführer beim Aufstand oder nicht, Kremier'?" „Mag wohl sein, Herr." Sie kamen zum Haus. Da hielt der Nttter das Pferd an, wandt: sich nach dem Rottmeister und sagte: „Fren ner, geht hinein und sagt dem Damerl, er möge heraus kommen, ich hätt' ein paar Worte mit ihm zu roden." Ivo stieg vom Pferd

und trat ins Haus, dort ward ihm so lauter Bescheid, daß sogar der Ritter Wort für Wort auf die Straße hörte. „Sagt Eurem Herrn," antwortete der Damerl, „daß ich ein freier Bauer bin, dem keiner was zu befehlen hat! Was kümmert mich Euer Ritter! Ihr mögt ihm berich ten, der Tamerl läßt ihm sagen, sein Stammvater wäre so wenig ein Ritter gewesen, wie der Stammvater Da merls) was unsere Nachkommen würden, das weiß Gott) wir zwei stehen uns aber als freie Männer gleich, und wenn er etwas von mir wolle

auch ins Gesicht zu sprechen!" Damit schwang sich der Schroffensteiner aus dem Sattel, gab dem Rott- meister das Pferd in Obhut und trat mit festen Schritten ins Haus. Der Dawerl saß auf der Bank am Tisch und arbeitete an seinem Pfeil weiter. Als der Ritter über die Schwelle kam, fand er es nicht der Mühe wert, von der Arbeit aufzusehen, noch weniger, sich zu erheben, sondern sprach nur ein nachlässiges: „Grüß Gott!" „Grüß Gott!" — Der Begrüßung folgte beiderseitiges Schweigen. Nach einer Weile nahm der Ritter

denkend, offen und grad und ein Feind jeder Ge walttat. So schätzen wir Bauern einen Ritter hoch! Und wenn ich Euch die Wahrheit sag': Ihr tätet auch besser, wenn Ihr Euch an den halten würdet, anstatt an die Zwtngherren der Rottenburger und Starken berger." „Jetzt istö zu viel!" ries der Schroffensteiner, fuhr zornig von der Bank ans und stellte sich mit feuerrotem Gesicht vor den Alten hin. „Soweit wären wir, daß ich mir von einem Bauern sollt raten oder vielleicht gar noch vorschreiben lassen

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Page 5 of 10
Date: 29.11.1923
Physical description: 10
er den Pfeil weg und er hob sich, richtete sich auf, daß er in seiner ganzen Grütze und Breite vor dem Ritter stand und sprach: „Herr, Euer Vater, wie auch Euer Vetter Heinrich und all Eure Ahnen, mit wenigen Ausnahmen, haben es anders als Ihr gehalten,- die hielten zum Volk und das Volk zu ihnen! So war es für beide Teile besser. Das sagt Euch ein alter, erfahrener Mann. Und Euere Ver wandtschaft: die Starkenberger, Hörtenberger und wie sie alle heißen, und dann die guten Freunde Rottenburger, die denken

! Euch hat der Wiesbergcr betrogen, aber Ihr seid noch nicht sehend geworden wie wir. Wartet nur, es wird die Zeit kommen, wo Ihr an mich denken werdet! Zwei Herren können nicht Herr scher sein im Land: entweder der Herzog oder die Ge- waltherren Rottenburger und Starkenberger! — Aber, mein Gott, was schwatze ich lange daher, mein Reden ist doch umsonst) tut, was Ihr wollt und denkt, ein dummer Bauer hat zu Euch geredet. Lb ers gut oder schlecht gemeint bat, was braucht sich ein Ritter, wie Ihr, darum zu kümmern

) Ihr seid ja die Herren! Nur eines laßt Euch noch sagen: Wenn Ihr nach dem Berg reitet, Eurer Base erweist Ihr einen schlechten Dienst und han delt nicht im Sinne ihres Vaters, wenn Ihr sie mit Ge walt von ihrem Liebgesellen trennt!" Schweigend sah der Ritter mit düsterer Miene vor sich hin. Damerl nahm die Arbeit an seinem Pfeil wieder auf. Nach einer Weile stieß ein Pferd mit den Nüstern an ein Fenster. Ta erwachte der Ritter aus seinem Brüten und ging mit kurzem Gruße aus der Stube. Nicht mehr

der Ausdruck des Zorns lag auf seinem Gesichte, sondern ein so verzweifelter Zug, wie der 3tott- metster ihn noch nie an seinem Herrn gesehen hatte. Fast zaudernd setzte er den linken Fuß in den Steigbügel, als ob er sich besänne, weiter zu reiten. Als er im Sattel saß, stieß er dem üiappcn die Sporen in die Flanken, daß er tn strengem Trab dahin rannte. So sausten sie durch die Dorfgasse von St. Jakob und durch öen Wald) erst als der Weg den Berg hinanstieg, mahnte der Ritter sein Pferd zu gemächlichem

auch aus einem Stadel ein Fahrrad sich angeeignet hätte. Theresia Fritz will nur im Verein mit Plangger die von Frischauf gestohlenen zwei Kronen im Hause ihrer Eltern unter dem Heu versteckt haben. Die gestohlenen Kerzen seien im Haushalte ver wendet morden. -rtrsnx&iK-mrmHmroiWiJW: <i » ■■■■ >— „Ich reif auch von dem nicht." — „Auch von ihm nicht?" Frenner war erstaunt und schwieg, konnte aber nicht begreifen, wen sein Herr öen LotterhilNd hieß. Nach einer Weile rannte ihm der Ritter mürrisch zu: „Den Abschied

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Page 4 of 10
Date: 28.03.1942
Physical description: 10
Seite 4 Nr. 74 Unterhaltung Samstag, den 28. März 1942 XkMm HIST Zur Sommerszeit des Jahres 1530 jagten aus sandigem Fahrweg drei Reiter durch die branden- burgische Heide. Der vorderste, ein Ritter im schmieg samen Panzerhemd, trug Helm, Brustharnisch, Arm- und Beinschienen. Seine Knechte im Koller von Elenshaut trugen Stahlkappen, dazu kurze Schwer ter und Speere mit langen Stahsipitzen. Es war Nacht. Ziehende Wolken verdunkelten den Mond. In den ausgedehnten Sümpfen brüllte der Elchhirsch

. Stunde um Stunde ritten die Drei. Ka-, men sie einmal vom Wege ab, beratschlagten sie leise und ritten wieder weiter. Die Pferde dämpften. Plötzlich dichtete sich der Wald. Die von Tanger münde über Spandau nach Berlin führende Heer straße tauchte aus. An einer breiten' Ausbuchtung der Spree das wendische Dorf Litzow — jetzt Charlotten- burg. — „Nun links herum, aus den Spandauer Berg zu", raunte der Ritter. „Dort sind wir gegen Sicht gedeckt, und soweit streife^, des Kurfürsten Landreiter

mit wildem Ruf dem Gefährt entgeqenhetzten, vom Leder zogen, und aus die «öld- ner emhieb'en, bis sie sich ausstreckten und still wur den. — „Heraus mit dem Geld!" herrschte der Ritter den wehklagenden Krämer an. Der Alte beschwor, nur Pfennige bei sich zu haben. „Lügner!" donnerte der andere. „Ohne Grund nimmst du dir keine Bedeckung." Indes hatten die Knechte die Plandecke vom Wagen gerissen, sie sprangen aus den Karren, war fen den Inhalt, wertlosen Plunder, wie er auf Kram märkten seilgeboten wurde

, durcheinander, und mach ten enttäuschte Gesichter. „Kehrt den Karren um!" befahl der Ritter. Minuten später war der Schatz gefunden. Kostbare flandrische Brokate, Sammetstosfe, Brqbanter Spit zen, mit Gold gefüllte Säckchen kamen zum Bor- ' ein. Als der Krämer die drei in seinen Reichtümern wühlen sah, stürzte er schreiend hinzu, um den Räu bern sein Eigentum wieder zu entreißen. .Törichtes Beginnen. Äon derben Fäusten gepackt wurde er hin und her geschleudert, daß ihm die Sinne fast vergingen. Verzweiflung

gegenüber?" ries er. „Zum zweiten Male frage ich: Wer ist der Schuldige?" Auch jetzt blieb es still. Einen hochgewachsenen, in glänzende Rüstung gekleideten Ritter erspähend, be sah! der Kurfürst ihn zu sich, legte ihm erfreut die Hand aus die Schulter und sagte mit Wärme in der Das erste Veilchen / Line kUtwiener vorosterlicye klnekclote — von Nose vtera Ich muß wegen des Ausgangs -dieses Episödchens im voraus um einige Nachsicht bitten. Aber da die Schuld daran nicht ich trage, sondern vielmehr Ferdi

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Page 7 of 8
Date: 21.08.1944
Physical description: 8
und Berggeistlein sie zum Tanze geladen hatten. Einstens geschah es, daß ein fremder Ritter zur Jagd ins Gebirge zog und fröhlich singend über Steige und weglose Halden dahin ging. Es war am hohen Mittag und hungrig und durstig spähte er nach einem Rastplatz. Da entdeckte er einen silbernen Quell, der mitten aus einer Felswand sprudelte. Weiche Moospolster hatten sich um ihn gelagert, Schatten aber spendete eine junge Tanne, die sich schützend über das murmelnde Wässerlein neigte. Hier ließ sich der Ritter

und verwundert über das Neue horchte sie in sich hinein, als er ihr gar vieles von seinem Land und den Menschen, erzählse. Sie lehnte den Kopf an die Felswand und sah ins Weite und mußte spüren, wie es sich langsam in ihr zu wandeln begann. Spät erst ging der Ritter von dannen und am anderen Morgen kehrte er wieder. Das war nun alle Tage so und damit kam es auch, daß den Ritter gar bald eine heiße Liebe zu dem saligen Fräulein faßte. Er wollte sie mit auf sein Schloß nehmen und zu seinem Weibe

in den hellen Augen des saligen Fräu leins. An diesem Abend kam es, daß der Ritter sie zum ersten Male küßte. Ganz still lag sie in seinen Armen, als ob in den Graten und Kaminen der Wind zu orgeln begann und ein kühles Lüftchen ihr die Haare über der Stirn bewegte. Da riß sie sich mit einem wilden Ruck los und fuhr als ein weißes Dunstwölkchen empor zu dem tollen Gefährten. Der Ritter aber, als er traurig nach Haufe zog, konnte sie ferne über den Gipfeln im Mondlicht tanzen sehen. Viele Tage lang

, leuchtende Topase und schim mernde Opale breiteten sie vor ihr aus, um sie zu erfreuen. Dann konnte es wohl sein, daß sie still vor sich hinlächelte und an den Ritter dachte, der nun mehr in einen großen Krieg gezogen war. So kam der Winter herbei. Gaukelnd und lang sam-leise, oft aber auch in wilden Schneestürmen, fielen die Flocken vom Himmel und bald lag das Gebirge tief im Schnee. Einmal nun. als nach langen, grauen Tagen die Sonne herrlich und kalt vom eisblauen Wintevhim- mel strahlte

und sprach: „Du mußt nun fortgehen. Hab Dank und vergiß mich nicht. Wenn du es aber schwer hast, dann nimm nur den Stein und lege ihn an dein Herz, so wird alles gut werden." Dann war sie verschwunden und nur von ferne ertönte ein heller Schrei, von dem siebenmal das Echo kam. Da wendete sich der junge Mensch zu Tal und zog in ebendenselben Krieg, in den auch der Ritter gegangen war. Das salige Fräulein aber wohnt heute noch im Ge- birge und hat nicht Ruh noch Rast, bis einmal einer kommt, der stärker

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Page 6 of 16
Date: 01.05.1905
Physical description: 16
zu ernennen: den FML. Erzherzog Otto zum General der Kavallerie, Oberstleutnant Erzherzog Josef Ferdinand zum Obersten im Jnf.-Reg. Nr. 27 und den Major Erzherzog Peter Ferdi¬ nand zum Oberstleutnant im Jnf.-Neg. Nr. 69; weiter zu Feldzeugmeistern die Feldmar- schalleutnants Hubert Ritter von Czibulka, Kommandanten des 8. Korps und kommandie¬ renden General in Prag, und Eduard Pu¬ ch er na, Kommandanten des 6. Korps und kommandierender: General

in Kaschau; zum General der Kavallerie den FML. Wilhelm K l o b u c a r, Adlatus des Oberkommandanten der kön. ung. Landwehr; zu Feldmarschalleut- nants die Generalmajore: Johann Edler: vor: Steinberg, Stefan Ritter Nachodsky von Reudorf, Franz Schödler, Moritz Ritter von Auifenberg, Vinzenz Lehmann, Vik¬ tor Schreiber, Karl Schikofsky, Heinrich von Kummer, Geza Csaluny, Ernst von Poten, Johann Schwab, Alois Ritter von Zeller von Zellhain, Karl Fanta, Jo¬ hann

Ritter von Karl, Eduard Urban, Jofef Döller von Wolframs borg, Alexander Ritter von Krobatin, Ernst Hugetz, Gustav Edlen von Jahl, Kar! Esch, Arthur von Csanädy, Josef Freiherrn von Weigl, Al¬ fred Ritter von Ziegler; zu Generalmajoren die Obersten Karl P o t o t s ch n i g g, Leo Le¬ derte, Alexander Panajott, Ludwig Fi- derkiewicz, Josef Freiherrn von S t i p s i c z, Adam B u t y k a y, Lukas S e r t i c, Viktor U d - varnoky de Kis-Joka, Karl

mann von Theiß ruck, Koloman Jämborffy, Heinrich Ko ko sch in egg, Rudolf Klein, Johann Hrabar, Rudolf Cankl, Hermann Freiherrn von Gemmingen, Richard Ritter Henike von Temsburg, Valerian Ritter von Mi¬ kulicz Radeeky, Ludwig Matusch ka und Viktor von Koller. Ferner wurden ernannt zu Obersten 61 Oberstleutnants, davon 11 im Generalstabskorps, Z im Geniestabe, 32 in der Infanterie-, Jäger- und Pioniertruppe, 7 in der Kavallerie, 6 in der Feldartillerie

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Page 1 of 20
Date: 15.05.1908
Physical description: 20
. Auch Eva, Veit Pogners, des Meistersingers Tochter, befindet sich mit ihrer Begleiterin Magdalena unter den Andächtigen; Ebenso der Junker Walther von Stolzing. Me¬ iler wendet seine Aufmerksamkeit weniger der jUrchlichen Handlung zu- als der Jungfrau Eva, Aer er durch 'unzweLeutige Zeichen ein zärt¬ liches Interesse kundzugeben bemüht ist. Auch Wpa schaut über den Rand ihres Gebetbüchleins zu dem Ritter hinüber, und erwidert, bald selig lächelnd

, dann wieder beschämt die Tugen senkend, dessen Geberden. Der Gottesdienst ist Hü Ende, die Gemeinde erhebt sich, alles wen- Aet sich dem Ausgange zu. Die beiden Frauen Mähern sich dem Ritter, der sich gewaltsam Durch hie Kirchengänger zu Eva drängt, und M um Verweilen, um ein einziges Wort bittet. Mü vermißt plötzlich ihr Brusttuch, das sie im Mrchenstuhle zurückgelassen hat, und findet so Hnen Vorwand, die Begleiterin zurück zu sen- Mn. Walther dringt

in sie ein, eines will er Mr wissen, das ihm Leben und Tod bedeutet. Mer ehe die Frage noch ausgesprochen ist, kehrt M gM« Mft h« UMuche Mon ZuM Nun vermißt Eva auch noch ihre Spange. Während Magdalena das Kleinod sucht, stellt der Ritter neuerdings die Frage, aber wieder¬ um wird die Aussprache durch die Rückkehr der Begleiterin verhindert. Nun hat aber Magda¬ lena selbst ihr Buch 'vergessen; während sie es holt, findet Walther endlich Zeit zu der ent¬ scheidenden

Frage: „Mein Fräulein, sagt, seid Ihr schon Braut?" Die rückkehrende Magda¬ lena drängt nun zur Heimkehr, die Walther nicht früher gestatten will, bis er „alles weiß". Nun stellt sich Hans Sachsens Lehrbub David ein, um für die heut abend stattfindende Sing- schule Vorkehrungen zu treffen, und findet hier seine Lene, der er vom Herzen Zugetan ist. So teilt sich die Aufmerksamkeit Magdalenens zwischen dem Geliebten und dem Ritter. Zer¬ streut

, daß sie ihn, oder keinen erwähle. Zugleich bittet sie Magdalene um Beistand. Diese rät dem Ritter Freiung zu begehren. Er möge hier Pogner erwarten, David möge ihn indeM M.M be¬ lehren. Auch von Eva erhält er noch einen, Trost: er werde sie heute abend sehen. Seinest Lippen entströmt das glühende Geständnis sei¬ ner Liebe, die sie innig erwidert. Eva und Magdalena eilen nach Hanfs. In. der Kirche entrollt ffich nun ein lebensvolles, buntbewegtes Bild. Tie Lehrbuben

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