ruckte die Arnicc ins Feld, und bald hörte mau von Gefechten, in denen die ver bündete» Schwede» nnd Sachsen ans Schlesien h,»aus- gcschlageii wiirdcii. Im Palast war nur der alte Ber- tvalicr und' fein Schreiber geblieben, die Leute aus deni Gcsnidehans saßen am Abend wieder vor dein Hause, und in der Stadt ging das Leben seinen alten Gang, Im Herbst hieß cs dann, der Kaiser habe von Wald- slein verlangt, er soll« das Heer außerhalb der kaiser lichen Erbländcr in die Winterguartierc führen und solle
dem Kinde nicht schade, In der Toreinfahrt stan- dcu inehicrc Bediente schreiend und gestikulierend vor tzem Torwart, der sie mit einem Lämpchen in der zit- frruöcu Hand entsetzt anstarrle. Ehe Christoph noch tragen konnte, polterten Sieillc gegen das geschtosscne Tor, klirrten durch die Feilster, und Stimmen gröhlten und hrülitcli auf dein Platze vor dem Palast. Es mußte ihrer eine ganze Menge sein. „Die Rttstkaiiliner, gib mir die Schlüssel!" Und als der zitternde Torwart nicht gleich verstand
hin, daß der schweigsame Gärtner plötzlich wie ein alter Wachtmeister das Kommando führte. Er* stieg mit ihm t» ei» Zimmer des ersten Stockwerks, von wo aus sie den Platz vor dein Palast übersahen. Dort stand eine Menge von vielleicht hundert Soldaten, die aus der engen Gasse vom Kleinsettuer Ring her immer noch Zuzug erhielten, drohten mit den Fäusten, gröhlten lind gruben Steine aitS dem gefrorenen Pflaster. Ob man mit Arkeblisen unter sic schießen solle, meinte Ehristoph, aber der Verwalter wehrte ab: man iuisse
noch nicht, worum eS sich eigentlich bandle. Und dann erfuhr Ehristoph, wie eS zu dem Auflauf gc- kommen war. Bediente ans dem Palast waren in einer Schenke der Klcinseite mit Soldaten in Streit geraten. Sie waren als Leute' des Herzogs bekannt, lind da die Schenke voll von Soldaten war, hatte es mit Stiche leien gegen die „Faulenzer" und „Tellerschlecker" bc- yoililc». Die blieben die Antwort mit „Mauldrescher" und „Läusetöter" nicht schuldig; je mehr sie tranken, desto näher rückten sie einander Ins Gesicht
, bis einer der Soldaten schrie: Wie der Herr, so die Diener, nnd der Herzog wolle vom Kaiser absallen nnd' das Heer den Schweden ziiführe», Ta ging cs denn mit „Ver räter! Mörder! Tagedieb!" los und die Soldaten'ver folgten die Leute des Herzogs, die der Ucbermacht welchen mutzten, bis vor den Palast, dessen Tor tm letzten Augenblick noch geschlossen werden konnte. Der Verwalter schaute Christoph forschend in die Augen aber der nickte nur und fragte nicht, was eS mit der Nachricht, die der Soldat verkündet