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Innsbrucker Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 13.07.1903
Physical description: 16
Montag den 13. Juli 1903. Innsbrucker Nachrichten Nr. 156. Seite 11. Die Maler Tirols. Mn kindliches und kühnes Unternehmen könnte Man es nennen, über d-ie Maler Tirols das Wort in den Mund Hu nehmen. Wer könnte sich aber dem FarbenHauber in Nord und Süd, dem der mannigfaltigen Früchte und Trachten entziehen, wo gleich ist, solcher Stimmungs¬ wechsel zu konstatieren, wie in unserem Lande; es mußte ja Maler erzeugen. Der unbekannte Maler

der Wandge¬ mälde von Runkelstein dürfte so ziemlich der nachweisbar älteste sein, seine Arbeiten gehören dem Ausgang des Mittelalters an, denn die unter Maximilian I. durch den Maler aus Brixen Friedrich Leben bach er im 16. Jahrhundert vollführte Auffrischung ist, da sie nicht Original- schüpsung war, nicht hierher zu zählen. Übrigens ließ Nikolaus Vintler, dessen Wappen über dem Badezimmer von zwei Knappen gehalten, ange¬ bracht ist, den ganzen

Zyklus, insbesondere die Szenen aus Tristan und Isolde, nach! 'seinen Angaben ansführen. Die Erhaltung dieser wert¬ vollsten Schatze verdanken wir Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph. Der Baumeister und Maler Georg Söl de¬ rer wurde von Kaiser Maximilian nicht nur Hur Wiederherstellung der Malereien in Runkel¬ stein, sondern auch bei Bemalung und Vergold düng von Wappen und Helntzierden u. s. w. verwendet. Aus der romanischen Zeit

(11. und 12. Jahr¬ hundert) datiert der Meister Hugo, Welcher 1214 den Bischof von Brixen nach Friaul beglei¬ tete. In Meran säßen bekanntlich mehrere Künstler, so einer namens Heinrich 1291, ferner Christoph 1342, ein anderer Hein¬ rich in späterer Zeit, Kon r ad von 1378 bis 1388 und Fr i dl in. Betzen hatte seinen P e r ch t v l d. Wie schon in früherer Zeit Michel¬ angelo sowie andere gleichzeitig Bildhauer und Maler wären, so schuf auch der Brunecker

Ma¬ ler Michael Pacher einen Altar in St. Wolf¬ gang, Maler Schnatterpeck aus Meran fer¬ tigte den Altar in Lana, Hans v. Hall wurde berufen einen solchen für Mtzen herzustellen. In Terlan erzeugte Hans Stock inger aus Bozen 1407 die Wandmalereien, sein erstes größeres Werk. Gewiß werden die Dekorationen des Br'ix- ner Kreuzganges allgemein bewundert. Ihr Schöpfer ist Jakob Gunter und ein Meister, dessen Name verloren gegangen ist. Außer Pacher

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 10 of 23
Date: 02.06.1908
Physical description: 23
. (Der H u l d i g u n g s - F e st z u g.) Am Sams¬ tag ist das offizielle Programm des großen Wiener Festzuges erschienen, das, mit schönen Zeichnungen versehen, eine eingehende Schilde¬ rung der einzelnen Gruppen enthält. Insge¬ samt umfaßt das Programm nachstehende neun¬ zehn Gruppen: 1. Kaiser Rudolf von Habsburg mit dem deutschen Heerbann. Festlicher Ein¬ zug. (Maler Karl Hollitzer.) König Rudolf wird -vom Grafen August Eltz dargestellt. Ihm .folgen die Vertreter jener Adelsgeschlechter

, die ihre Stammbäume bis in die Zeit des ersten Habsburgers hinauszuMhren Vermögen. 2. Zeit des Königs Albrecht I. Auszug von Wiener Bürgern zur Belagerung einer Raubritterbürg Ende des 13. Jahrhunderts. (Maler Professor Heinrich Lefler und Eduard Stella.) 3. Ru¬ dolf IV., der Stifter. Mitte des 14. Jahrhun¬ derts. (Maler Remigius Geyliug.) 4. Zeit Kai¬ ser Friedrich III. Aufzug zum Turnier. (Ma¬ ler Wilhelm Wodnansky.) 5. Doppelhochzeit der Enkel Kaiser

Maximilians I. in Wien. (Maler Alexander Demeter Goltz.) 6. Karl V. Erste Belagerung Wiens durch die Türken. (Maler Alexander Demeter Goltz.) 7. Heereszug Ende des 16. Jahrhunderts. (Maler Geyling. Kür die Artillerie: Bildhauer Ferdinand Gornik.) 8. Der dreißigjährige Krieg. Einmarsch der Dampierre-Kürassiere in Wien. — Kaiserliche Truppen auf dem Marsche. (Maler Wodnansky und Musiker Lukasch.) 9. Me zweiter Belage¬ rung Wiens durch die Türken 1683

. (Maler Hermann Mischte. Für den polnischen Teil: Maler Alexander Wilke. Für die Artillerie : Bildhauer Gornik.) 10. Zeit Karls VI. Prinz Eugen und seine Truppen. (Vdaler Karl Hol¬ litzer. Für die Artillerie: Bildhauer Gornik.) 11. Zeit der Kaiserin Maria Theresia. Ein¬ bringung des Herzogshutes. — Auffahrt zu den Hoffesten in Schönbrunn. — Schäserspiel und HofbaLleK. (Maler Professor Lefler.) 12. Feld¬ herren und Truppen aus der Zeti des sieben

¬ jährigen Krieges. (Maler Hollitzer.) 13. Zeit Kaiser Josef II. Ländliches Fest. (Maler Pro¬ fessor Lefler.) 14. Zeit des Kaisers Franz I. Krieg gegen die französische Republik. (Maler Hollitzer, Bildhauer Gornik.) 15. Erzherzog Karl mit seiner Suite. (Maler Hollitzer, Bild¬ hauer Gornik.) 16. Ter Tiroler Landsturm 1809. (Maler Hubert v. Zwickle, Bildhauer Gornik.) 17. Praterkorso aus der Zeit des Wiener Kongresses. (Vüaler Oswald Roux

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 10
Date: 13.04.1943
Physical description: 10
dankbar. Bald waren sie zu dem Flußarm gekommen, der nun, vom Eise bedeckt, die herrlichste Schlittschuhbahn abgab. Schon tummelten sich zahlreiche Kinder und Erwachsene auf der Fläche Lachen erklang. Die kahlen Bäume am Ufer stachen mit ihren schwarzen Aesten in den grauen Himmel. Krähen flogen vorüber. Da blieb Aert stehen: er blickte suchend um sich und sagte: „Wo nur der Maler ist? Und verrate mich nicht, Carel!" Der Freund nickte, er drückte Aert die Hand und war bald im Getümmel auf dem Eise

auf das Bild auf paffen? Der Maler wird sofort kommen. Er ging nur ins Wirtshaus, um sich zu wärmen!" Uebcrglücklich nickte Aert, während der Knabe auf die Eisfläche stürmte, um sich mit seinen Freunden dem lustigen Eislauf hinzugeben. Der kleine Aert aber war'der glücklichste Knabe von Amsterdam, ja von der ganzen Welt; denn er durste auf das Ge mälde aufpassen, das er sonst nur heimlich, von Baumstämmen verdeckt, anzusehen wagte. Mochten die anderen Kinder aus dem Eise laufen und lustige

!" Er hieb nach allen Seiten um sich und machte sich ein wenig Lust. Aber da sam melten sich die Feinde wieder, und nun schien Aert verloren. Da kam im letzten Augenblicke der Maler aus dem Wirtshause und vertrieb die Knaben Diese eilten lachend und schreiend aus die Eisfläche zurück. Aert erhob sich, er wischte sich den Schnee aus den Augen und sah sofort nach dem Bilde. Erleichtert atmete er auf. als er bemerkte, daß es nicht be schädigt war. Der Maler, ein Mann von etwa dreißig Jahren, sagte: „Wer

bist du?" „Ich bin Aert van der Neer. Ich habe auf Euer Bild aufgepaht, während Ihr im Wirtshaus wäret." „Du hast aufgepaßt? Der Knabe, der aufpaffen sollte, sah aber anders aus!" Aert lächelte. „Ja,.das schon! Der andere Knabe bat mich, für ihn aufzupassen!" „Du warst brav, Aert! . . . Weißt du, wer ich bin?" „Ihr seid der größte Maler der Welt!" erwiderte begeistert der kleine Aert. Da lachte der Maler und meinte: „Nun, gar so arg ist es nicht! Ich wollte wissen ob du meinen Namen kennst! Damit du also weißt, wer

nach deiner Meinung der größte Maler der Welt ist" — er nahm einen tüchtigen Schluck aus der Schnapsflasche — „ich heiße Hendrlck Aoerkamp!" Aert betrachtete jetzt das Bild genauer und sagte: „Ihr habt da einen schönen Schimmel gemalt, der einen Schlitten zieht. Aber nirgends auf dem Eis ist ein Schlitten und —" „Aert. du bist ein wenig dumm! Der Maler malt nicht nur das was er siebt, er malt auch das, was er nicht sieht was aber sein muß! Wenn ich zum Beispiel den Schimmel mit dem Schlitten nicht male

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Page 9 of 10
Date: 27.07.1942
Physical description: 10
, werden in die'hohen Lagerschuppen geschasst oder verschwinden in den riesigen Bäuchen der Schiffe. Der fünfundzwanzigjährige Rembrandt steht stau nend und sinnend am' Kai, still und unbewegt in all dem Lärm, dem Schreien und Tosen. Er saßt dies unwahrscheinliche Leben noch nicht. Wie anders ist es als daheim in der Mühle des Vaters oder in der ruhigen Gelehrtenstadt LeydenI Es sind nicht gerade glänzende Verhältnisse, aus denen der junge Maler stammt, und er trägt auch noch halb bäuerische Kleidung

, der ihn in Gedanken schon mit dem Doktorhut bekleidet gesehen haben mag, enttäuscht, als der Sohn bald daraus erklärt, er müsse ein Maler werden? Wir wissen es nicht, wir wissen jedoch, daß der alte Müller ein großzügiger Mann gewesen sein muß, denn er setzt' dem Wunsch des Sohnes nicht den geringsten Widerstand entgegen. Er gibt Ihn zu einem tüchtigen Meister in die Lehre. Der junge Rembrandt arbeitet mit einer fanati schen Besessenheit. Er erwirbt sich bei seinen ver schiedenen Lehrern

Wohnung bei dem Maler und Kunsthändler Hendrick Ulenburgh. Dieser Ulenburgh hat mehr Talent zum Kunst händler als zum Maler. Er erkennt die ungewöhn liche Begabung seines jungen Kollegen und Mieters, und er beginnt, ihm Aufträge zu verschaffen. Bald gehört es in Amsterdam zum guten Ton, sich von dem jungen Rembrandt malen zu lassen. Der Mül lerssohn vom Rhein ist kaum ein Jahr in der Stadt, da zahlt man ihm schon die hübsche Summe von 300 Gulden für ein Bild. Im Aufträge des Dr. Tulp

Slugen, die man sich denken kann." Rembrandt hört ihm in seiner ekwas mürrischen Art zu, pinselt still weiter an dem Bild,' an dem er gerade arbeitet. Ach, er ist doch nur ein dummer Bauernbengel, denkt Ulenburgh verärgert. Nicht ein mal ausblicken kann er, wenn man ihm von einem hübschen Mädchen erzählt. Rembrandt aber denkt: ich bin ein Maler! Was redet er mir von dem Mäd chen, wenn ich es nicht sehen kann? Ein Maler muß mit eigenen Augen schauen können! Bald daraus führt Ulenburgh Saskia

, die blonde Friesin, in Rembrandts Werkstatt, und für sie und für den Maler beginnt mit diesem Tage das Schicksal. Saskia kommt zunächst nur aus Neugier, beileibe nicht, um sich einen Mann zu suchen. Sie ist eine reiche Erbin, eine Patriziertochter, der Vater war Bürgermeister, an Bewerbern fehlt es einem hüb schen Mädchen selten, und gar, wenn es noch reich ist! Rembrandt steht mit dem Rücken zum Fenster, denn er malt wie immer, als sie hereinkommen. Sein Gesicht liegt im Schatten, neugierig blickt

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Page 6 of 14
Date: 17.04.1920
Physical description: 14
eingeholt. Prof. Egge r-Lienz war im besonderen um alles befragt und von alle» unterrichtet und erklärte vorbehalt los mitzutun. Diesem Tatbestand zufolge wurde die alte Gruppe aufgelöst, respektive alle bisherigen Mitglieder als ausgsfchicden er klärt. Die im obgenannten Aufrufe genannten Künstler: Profesior Ferdinand Andri, Wien, Maler Prof. Franz v. Defregger, München, Maler Prof. Alois Delug, Wien, Maler Prof. Egger-Lienz, Dozen, Maler Prof. Huber-Feldkirch, Düfteldorf, Maler Prof. Edmund Klotz

, Wien, Bildhauer Prof. Rudoff Nißl, München. Maler Prof. I. Perathoner, Charlottenburg; Bildhauer Prof. Leo Putz, München, Maler Prof. Matthias Schmid, München, Maler Prof. Th. Thönig, München. Maler Prof. I. Wopfrer, München: Maler Prof. 21. Payr. Prag. Architekt, bilden demnach zur Zeit die alleinigen Mit glieder der Gruppe, aus ihnen wurden Juroren gewählt, denen es obliegt, die Aufnahme in die Gruppe nach Beurteilung der Werke zu bestimmen. Die vorbereitenden Arbeiten liegen in den Händen

sind die von Prof. Egger-Lienz soli darisch mitgenannten Austritte vom Prof. Andri, Huüer-Fsldkirch und Putz nicht geltend, weil in seinen Veranlassungen für diese nicht der leiseste Grund gegeben ist, die erstgegebene Zusage zurückzu- ziehen, und dem zu schaden, was unter ihrer Führung und voller Einflußnahme entstehen soll. Die Maler Hubert Lanzinger, Weber- Tyrol und andere haben ihre Namen in überflüssiger Weise dem Austritt beschlossen, denn diese sind ebenso wie alle anderen Mit glieder der alten Gruppe

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Page 19 of 40
Date: 30.10.1909
Physical description: 40
Hofer und Schwaighoferfiche Grabstätte mit dem auf Holz gemaltem Ölbilhe vom Maler Josef Plank auf; wir werden diesem tüchtigen Maler später nochl einmal begegnen, über welchen Dr. Fr. Waldner in den „Innsbrucker Nachrichten" Nr. 190/1905 u. ff. ausführlich berichtet hat. Es scheint, als ob Plant als architektonischen Abschluß die Front der Haller Pfarrkirche da¬ bei benutzt hatte. Das Gemälde wäre fürsorg¬ lichem Schutze zu empfehlen! Man geht

an den Grabstätten der Bürgermeister Dr. Rautenkranz und Dr. Stolz vorbei und nun beginnen der Langseite nach eine Reihe von Malereien ver- kümmerter Talente, wie zunächst bei der Jgn. Bogner- u. Simon Mairfichen Grabstätte die grell übermalte „Aufmunterung des Lazarus" von Max Arnold (dem „Maler Max" im Absamer Aichat) zeigt. Er war ein sogen. „Stationen"- Maler. Der Mann, der besonders gerne an Altmutters Blau, Rot und Gelb sich! erfreute, lebtie ganz

in seiner Malerei, er malte viel und für geringes Geld zumeist wohl Nachbil¬ dungen, besonders Stationenbilder, die er weit, z. B. auch nach Amerika, zu liefern hatte. Daß daher manche Familie zu Hall an diesen Landmaler dachte, wenn man Gemälde für das Andenken der Toten brauchte, ist naheliegend, weshalb wir dem „Maler Max" hier nicht zum letztenmal begegnet sind. Ein anderer Landmaler, dessen Bildern man fortgesetzt gegenübersteht, ist der Maler Anton

gebliebenen Natur. Nach dem Altar¬ blatte, die „Apostelteilung" darstellend, am sog. Apostelaltar in der Pfarrkirche, arbeitet er zu¬ meist für den Friedhof seiner Vaterstadt und ist gerade in diesem alten Gottesacker so zahl¬ reich vertreten, daß man des Gedankens nicht los wird, daß dieser Gottesacker fast zu einem Maler-Wagner-Museum wurde. Da fällt uns zu¬ nächst ein „Franziskus Seraphikus" auf Holz aus, an der Abjalter-Übergäuger 'Den Grab

waren. Vom Maler Franz Pernlochner aus Thaur stammt die Fresko-Nachbildung des bekannten Gemäldes „Tod des hl. Franziskus" an der Grabstätte der PP. Franziskaner. An der Moser- schen Grabstätte begegnen wir dem Gemälde „St. Josef im Traumschlaf" von dem Orts- maler Anton Wagner. Ebenfalls von seiner Hand tji das Ölgemälde auf Leinwand „Jakobs Engel-Traum" an der Stöcker- und Schattfichen Grabstätte. Von sicherer Künstlerhand ist wohl die Holzplastik

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Page 4 of 8
Date: 07.11.1942
Physical description: 8
? Welcher Arzt? Ach, der verkommene Student der Medizin! Zur armen Bionda kommt kein wirklicher Arzt! Zur Bionda kommt kein Mensch mehr, der etwas gilt! Früher, da drängten sie sich um mich, die Berühmten, die Maler, die Dichter, die Edlen Venedigs. Das ist längst vorüber! Drei Jahre genügten, um aus der goldenen Bionda ein verges senes, verachtetes, gemiedenes Geschöpf zu machen! O Lisetta, wie bin ich einsam, wie sehne ich mich nach dem Erlöser Tod!" Die Dienerin streichelte die Wangen der Herrin

, die, kaum fünfundzwanzig Jahre alt, gebrochen und verblüht daniederlag. Plötzlich fuhr Bionda auf. „Hörst du die Musik?... Lisetta, welcher Tag ist heute?" „Der 13. Juli 1507, Herrin!" Da verklärte ein Lächeln das Gesicht der Kranken. Sie flüsterte: „Der Tag der Maler!... Weißt du noch, Lisetta, wie es früher war, wenn am Abend des 13. Juli der geliebte Giorgio, der berühmte Giorgione kam und wenn es war, als könne die Sonne nicht untergehen, als dauere der Tag weiter! Welche Fülle des Lichtes

, der Taumel, in dem ich Vergessen suchte, das Uebermah hat mich gebrochen... Einmal noch möchte ich Giorgio sehen, ehe ich sterbe. Ich möchte ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe, wie ich nur ihn liebte, in den Armen der anderen Männer, immer nur ihn!" Der Gesang der übermütigen Leute kam näher. Und plötzlich klopfte es an der Tür. Einer, der sich Maler nannte ohne zu malen, einer, der sein Leben nur dem Genuß und dem leichtsinnigen Zufall wid mete, trat ein. Seine Kleider waren zerrissen

Euch bei allem, was ich Euch geschenkt habe! Sagt ihm, daß seine Bionda wartet! Da, nehmt meine letzten Goldstücke! Nehmt, aber bringt mir meinen Giorgio!" Der Maler griff gierig nach dem Golde. Schon sah er die vielen Flaschen Wein vor sich, in die er die Goldstücke bald verwandeln würde. Er nickte und ries: „Ich danke Euch, goldene Bionda! Gerne werde ich versuchen, Giorgio zu erreichen und zu Euch zu schicken!" Als er gegangen war, wandte sich Bionda hastig an ihre Dienerin. „Die goldenen Schuhe, Lisetta, dann das dünne

um. „Der berühmte Giorgione!" sagte einer. Lisetta näherte sich ihm und sagte leise: „Warum seid Ihr nicht vor zwei Tagen gekommen, Meister Giorgio? Bionda hat auf Euch gewartet, sie hat sich für Euch geschmückt. So starb sie, so liegt sie für Euch geschmückt im Sarge!" „Erst vor einer Stunde vernahm ich Biondas Bitte! Ein Maler kam zu mir. Er war noch halb betrunken, als er mir Biondas Wunsch sagte!" Lisetta senkte den Kopf, während Giorgione an den Sarg trat. Mit unendlicher Liebe betrachtete er die tote

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Page 9 of 10
Date: 16.09.1943
Physical description: 10
, dachte er an die Worte des gottnahen Weisen: „Glaube, Hoff nung und Liebe sind groß. Aber die Liebe ist die Größte von den Dreien!" aaaaagaagaaasaswa 7osef Robert Harrer: Velasquez und der Zwerg Graue Wolken zogen üb'er den Himmel. Diego Velasquez, der spanische Hofmaler, stand am Fen ster. Unbewegt sah er aus seinem Atelier über den großen Palast. Sein Blick ruhte endlich auf dem Grün der Bäume des zweiten Parkes, über dem sich die Wolkan türmten. Der Maler wartete auf König Philipp den Vier ten

, der ihm versprochen hatte, eine Äiertelstunde Modell zu stehen. Schon wollte Velasquez einen Diener zum König schicken, der ihm melden sollte, daß in Anbetracht des trüben Lichtes die Arbeit an dem Porträt besser zu verschieben sei, als der König eintrat. Der Maler verbeugte sich tief, wäh rend der-König mit'einem kaum merkbaren Lä cheln sagte: „In Sinnen vertieft? Ja, der Tag ist grau. Spanien ohne Sonne ist das Land der Trauer!" Velasquez erwiderte: „Majestät, ich ärgere mich, daß wir so schlechtes Licht

haben. Ich brauche Hellig keit für meine Farben!" „Versuch nur zu malen. Diego! Wir dürfen nicht warten wollen! Wir alle haben keine Zeit... Und Sonne fehlt uns allen!" Der König trat vor den dunklen Teppich, wäh rend der Maler die Staffelei näher schob. Er griff zum Pinsel. Keine Miene in seinem Antlitz verriet die tiefste Trauer seines Herzens darüber, daß er tagtäglich Porträts zu malen hatte, daß er kaum hie und da eine Stunde für das erübrigte, was er aus Liebe schassen wollte. Da kam plötzlich die Sonne

. Hell strahlte sie in das Atelier. Der König lächelte leise: „Sieh, Diego, deine Wünsche erfüllen sich rascher als die eines Königs. Ja, der Schöpfer muß die Maler ganz be sonders lieben. Er hat ihre Hände gesegnet, er reißt Wolkenberge auseinander. Aber er straft sie auch: er läßt sie Könige malen!" Velasquez blickte auf. Die Miene des Königs schien ihm rätselhaft. „Oh, ich kann mir denken, daß du lieber schöne Frauen, die weite Natur malen wolltest als mich, den König, immer

nach seiner Hand und sagte: „Majestät, verzeiht!" Philipp lächelte müde. „Verzeihen? Ich habe dir nichts zu verzeihen, Diego! Ich habe dich nur zu beneiden." Dann wurde feine Miene wieder kalt. Ein Hofherr trat ein und holte den König zum Mahl. Phtlipp'nickte dem Maler zu und ging. Velasquez sah ihm lange nach, dann atmete er tief und trat tvor die Staffelei. Erschreckt sah er, daß er bereits den kummervollen Zug um Augen und Mund des Königs angedeutet hatte. Er über malte die Stellen hastig

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Page 5 of 10
Date: 18.01.1943
Physical description: 10
die Markt- Versorgung von ausschlaggebender Bedcuttmg ist. Blickfang des Glückes Eine Geschichte um Wouwerman — Don 7oses Nobert tzarrec An einem sonnigen Spätnachmittag des Jahres 1639 lief der zwanzigjährige Maler Philips Wouwer- man mutlos und traurig durch die Gassen Haarlems. Er war sich seines Talentes bewußt, er hatte Pläne, er hatte viel gelernt: aber was nützte das alles, wenn es rings in Holland war, als gebe cs überhaupt nichts anderes als Maler und immer wieder Maler? Wie konnte

man da im Wettstreit bestehen? Sollte man wirklich nur die Leinwand unb die schönen Holztafeln bemalen, um dann die Bilder irgendwo in einen Winkel des Dachbodens zu werfen und ver stauben zu laffen? Philips kam auf den Marktplatz, wo eben eist Volksfest im Gange wav. Man tanzte, man lachte, -man sang, nian lärmte. Der junge Maler stutzte: nie noch war es chm so ausgefallen 'wie jetzt, daß Haar lem so viele schöne Mädchen hatte. Und schon ver banden sich seine Gedanken zu der Frage: Wenn es so viele Mädchen gab

. die doch alle unter die Haube kamen, mußte es doch möglich sein, daß auch jeder Maler, also auch er selbst, seine Käufer fand, so groß auch die Zahl der Maler sein mochte! Man mußte es eben wie die Mädchen machen. Philips beobachtete die Mädchen. Sie schienen auf den ersten Blick eines wie das andere zu sein. Aber wenn man genauer zusah, fand man dock) Unterschiede. Ein Mädchen hotte ein besonderes Lächeln, das andere eins eigene Art, die Locken aus der Stirne zu streichen, wieder ein anderes wiegle sich verlockend

finden werde, den glücklichen Blick fang seiner Bilder. Es mußte gar nichts Ausgefalle nes sein, dachte er, es brauchte nur die liebe Mit welt aufmerksam zu machen. Im Kreise anderer junger Maler und Malschüler zechte Philips. Als er lange nach Mitternacht durch die Gaffen Haarlems zog, da wußte er zwar noch immer nicht, wie die besondere Eigenart seiner Bil der sein werde, aber er ahnte, daß er es bald wissen werde. So sang und lärmte er lauter als seine Be gleiter. Plötzlich kam die Stadtwache

den be rittenen Wächter an, der vom Pferde sprang und auf den Maler eindrang. „Komm nur mit, du Saufkumpan!" schrie er Phi lips an, während er sich wunderte, daß dieser nicht den geringsten Versuch zur Flucht machte. Im Gegen teil, Phüips flüsterte wie verzaubert: „Gerne, vom Herzen gerne! Ich bin Euch ja so dankbar, so dank bar!" Da jchüttette der Wächter den Kopf. So etwas hatte er noch nie erlebt. Philips aber nahm den Wächter beim Arm und jagte: „Kommt. Herr, wir wollen uns einen schönen Tag, ach

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Page 5 of 10
Date: 15.08.1944
Physical description: 10
Girolamo, der Maler und Spieler .? LrzLHIung »ou 2of«f Robert Harrer rten lebte in Siena ein Maler, na- irolämo, der mehr noch durch sein« Leiden- ür das Kartenspiel als durch seine Bilder t war, obwohl er es mit manchen Zeitge- in der schönen Kunst der Farben und des aufnehmen konnte. Wenn man sich auch vor mens L*" nassen Pinsels allgemein In Siena darüber aufregte, daß Girolamo etliche Stunden des Tages dem Kartenspiel opferte, sah man andererseits doch feine Luft an dieser Be schäftigung

ein; denn Girolamo hatte unglaubliches Spielglück. Es war fast ein Wunder, wenn er ein mal ein Spiel verlor; und dann pflegte er zu sagen: „Man muß den Glücksgöttern bisweilen opfern! Ich verliere gerne ein Spiel, da ich weiß, daß ich dann wieder hundert andere Spiele gewinnen werde!" Manche Herren des Rates bemühten sich, von den erzürnten Ehegattinnen der Verlierer angeeifert, den Maler vom Kartenspiel abzuhalten. Man tat es zu erst im Guten, indem man bei Girolamo Bilder be stellte; so hoffte man Girolamo

, das Gewinne aus Glücksspielen mit so hoher Steuer be legte, daß ein Gewohnheitsspieler alle Lust am Kartenspiel verlieren mußte. Der Ratsherr berief nun die anderen Herren vom Rate zusammen und verlangte, daß man den Maler auf Grund des zwar vergessenen, aber noch immer zu Recht bestehenden Gesetzes bestrafe. Der Maler wurde vorgeladen. Er trat zuversichtlich vor dievVersammlung der hohen Herren Sienas, weil er glaubte, daß er endlich den ehrenden Auftrag zur Ausschmückung des Ratssaales erhalten

werde. Er war ganz fassungslos, als ihm das Gesetz voraelesen wurde. Der Ratsoberste sagte: Aus Grund dieses Gesetzes hast du 10.000 Scudi abzuliefern. Du bist beobachtet worden: man weiß, welche Summen du in den letzten Monaten im Kartenspiel gewonnen hast. Auch in Hinkunft wirst du jeweils neunzehn Zwanzigstel deiner Spiel gewinne abführen müssen!" Girolamo schwieg zuerst und bat dann um die Er laubnis, sich alles überlegen zu dürfen. Man gab ihm die Bedenkzeit. Als diese vorüber war, sagte der Maler

behaupte und beschwöre ich!" er widerte der Maler. „Und da andererseits ein Gesetz besteht, das denjenigen straflos läßt, der ein be gangenes Vergehen, das nicht bemerkt wurde, ein gesteht, darf ich bekannt geben, warum ich meine Gewinn« nicht dem Zufall und dem Glück verdanke. So hört, ihr weisen Herren, ich verdanke die Ge winne nicht dem Spielglück, sondern meiner Kunst, das Glück zu meistern, meiner Kunst, falsch zu spielen!" So befreite sich zwar Girolamo von der Pflicht, ür seine Spielaewinne

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Page 5 of 16
Date: 09.09.1902
Physical description: 16
Dienstag den 9. September 1902. in Vigo, der Arzt und die wenig zahlreiche Geist¬ lichkeit der vielen Gemeinden. Diese selbst sind ärm. Weder Landwirtschaft noch Hausindustrie (wirkliche Industrie gibt es nicht) vermögen die Bevölkerung zu ernähren. Daher ist der größere Teil der Männer, beinahe zwei Drittel, gezwungen, gUswärts Verdienst zu suchen: als Maler, Maurer, Holzarbeiter. Diese Arbeitsucher ziehen ausschlie߬ lich in deutsche

zur Probedienstleistung dem k. k. Landes-Gendarmerie-Commando Nr. 4 in Brünn zugeteilt. Aus Stadt und Land. (Malertag in Innsbruck.) An den beiden Feiertagen fano in unserer Stadt der IV. Österrei¬ chische Reichsverbandstag der Maler, Anstreicher, Lackierer und Vergolder statt. Schon Samstag abends trafen hiezu Gäste ein, deren Schar sich Sonntag selbstredend noch in ansehnlicher Weise ver¬ mehrte. Vertreten waren Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg

erledigt wurden. Der Mitgliederstand beträgt 1354. Nach Kennt¬ nisnahme dieses^ Berichtes und der Jahresrechnung wurde die Neuwahl der Verbandsleitung vollzogen, bei welcher die bisherigen Funktionäre wiederge¬ wählt wurden u. zw.: Johann Muuß, Vorsteher der Wiener Malergenossenschast, als Präsident; Christian Breitenfeld, Vorsteher der Wiener In¬ dustrie-Maler, als Vizepräsident; Wilhelm Schmidt, Vorsteher der Wiener Schilder- und Schriften¬ maler

, als Verbands-Kassier; Georg Strengs¬ mann und Karl Dege, beide Maler und An¬ streicher in Wien, als Schriftführer; Karl Gavay, Vorsteherstellvertreter der Wiener Schilder- und Schriftenmaler, Franz Mach, Johann Niederfuhr, Karl Schlecht, Kack Petter, sämtliche Maler in Wien, sowie Anton Conte, Maler und Anstreicher in Mödling, als Beiräthe; Franz Schmidmayr und I. Schultmayr. beide Maler in Wien, als Rechnungs¬ prüfer. Als Ort der nächstjährigen

, um, wenn tunlich, schon beim 5. Verbandstage oie Bildung eines österreichischen Genossenschaftsverbandes der Maler, Anstreicher, Lackierer, Vergolder, Schilder- und Schriftenmaler und gewerblichen Jndustriemaler beschließen zu könnek. Ferners wurde hie Verbandsleitung beanftragt, dahin zu wirken, daß die neuen Landes-, bezw. Kammer- bezirksfachgenossenAasten nach ihrer Konstituierung ohne Verzug dem Reichsverband e korporativ beitreten, um dadurch den seinerzeitigen

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Page 9 of 10
Date: 28.07.1942
Physical description: 10
haben, so bedeutet es noch lange nicht, daß sie nun auch Geld sehen. Den Maler kümmern diese Dinge wenig. Er ist glücklich, er verdient viel, sehr viel Geld, und er gibt es aus, ohne zu rechnen. Es fehlt nie an Aufträgen. Er malt die reichen Händler und ihre Frauen, die stolz und etwas protzenhaft den teuren Schmuck tragen, für den die Männer das Geld an Waffen lieferungen, an Tulpen oder indischem Elfenbein ver dient haben. Er malt den berühmten Prediger Men- son und den schönen jungen Helden Martin Day

Gulden. . .1" Saskia ist entsetzt. „Wo willst du denn das viele Gelhmur hernehmen?" Mit Staunen sieht sie, daß er gleichgültig lächelt. Er hat jetzt Kredit. 1200 Gulden braucht er nur an zuzahlen, den Rest soll er in fünf bis sechs Jahren tilgen, ganz nach Belieben. Weder Bürgschaft noch Sicherheit verlangt der Verkäufer von ihm. Ist das nicht großartig? Ja, die klugen Amsterdamer, die so verdammt gut rechnen können, geben dem jungen Maler bedenken los Kredit. Schließlich wissen sie ja auch, wieviel

. Ist es nicht wie für einen Maler geschaffen? Und die Aussicht! Hinter dem Deich, der gegen die Zuidersee gebaut ist, gehen die Straßen ins Hinterland. Einen weiten Blick hat man über Straßen und Felder, Bäume und Häuser. Und aus den Kanälen fahren im Sommer die Lastkähne, und im Winter gleiten die Schlittschuhläufer vorüber . . . Ja, es ist zwar schön, Kredit zu haben, aber nun heißt es: plötzlich wie ein Krämer rechnen und Geld zu den Terminen schassen. Hat er nicht kühn gelächelt über diese 1200 Gulden, die er für das Haus

anzahlen soll? Schon mit dieser Anzahlung hapert es! Vom Statthalter hat er Geld zu fordern, aber der zahlt erst nach mehreren Mahn briefen, erst nachdem Rembrandt die ursprünglich vereinbarte Forderung herabgesetzt hat. Dem Maler macht es im Grunde nicht viel aus, er hat die An zahlung, und der Umzug ins eigene Heim kann be- Rembrandt hat seine schöne Saskia und beide sind ihres Glückes froh. — (Aufnahme: Terra) ginnen. Wegen der weiteren Raten macht er sich nicht die geringste Sorge. Im Gegenteil

: bedenkenloser als je kaust er Bilder und Kunstütnge sür seine Sammlungen zusammen. Bald wird das Haus zu einem kleinen Museum. Kunstkenner, Maler, Kausleute und Honoratioren der Stadt gehen ein und aus, und im eigenen Haus ist Rembrandt einer guten Tafel und einer frohen Geselligkeit nicht abhold. Er liebt es, seine Frau in schöne Gewänder zu hüllen und mit ihr an einer prunkenden Tafel zu sitzen. Wie ein Fürst residiert der einst arme Müllerssohn in dem geräumigen Hause. in. \ Die ersten Schatten

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Page 24 of 24
Date: 09.05.1925
Physical description: 24
Seite 24. Nr. 105. SnvSbruSrr NaHrlchie» GsruSüN. den S. Mai 1SZS. Zur Die gefertigte Genossenschaft sieht sich zm» „Einge- sendeV-Arstkel in den „Innsbrucker Nachrichten" vom so. April l. Js. der Kammerbezirks-Genosseuschast der Maler, Vergolder und Lackierer von Nordtirol in Inns bruck gezwungen, im nachfolgenden Stellung zu nehmen. In Deutschland wird fast alles tapeziert und ist die deutsche Hausfrau bestimmt diejenige, der die Reinlichkeit als eines der höchsten Gesetze im Register

ihrer häus lichen Pflichten gilt. Sie würde nie ein Zimmer tape zieren lassen, wenn hiebei auch nur die geringste Gefahr der Einschleppung von Ungeziefer bestünde, und es emp fiehlt im Reiche draußen jeder Maler der Hausfrau, ihre Zimmer tapezieren zu lassen, da er aus innerster Ueber- zeugung sagen muß, daß ein gemaltes Zimmer in keiner Weise mit einem tapezierten konkurrieren kann. In Oesterreich ist es anders. Hier sind Maler und Tapezierer zwei getrennte Berufe und fällt das Aufziehen der Ta peten

in das Tapezierer- und nicht t« das Maler- gewerbe. Nun sehen sich die Maler in einer allerdings etwas merkwürdigen Art veranlaßt, gegen die immer mehr um sich greifende Tapezierung der Räume tns Feld zu ziehen u:rd wählen als ihr Schlachtopfer die Wanzen. Diese armen Tierchen werden in dem vorerwähnten Artikel dazu verurteilt, den eingelrockneteu Mehlkleister als Nahrung zu sich zu nehmen, wogegen sie sich mäch tig sträuben. Nie in ihren: Leben ist es ihnen eingefallen, Vegetarier zu werden und von der süßen

. Wir arbeiten nicht mit Farben, sondern nur mtt neutralen: Kleister, wir spritzen nicht Möbel, Fenster und Fußboden an, sondern bestreichen die Tapete. Wir haben nicht we nigstens ein Dutzend Farbkübel tm Zimmer stehen, von denen bestimmt Ser etne oder ar-bere umgeworfen wird, sondern nur einen Kübel Kleister. Wir arbeite:: auch viel schneller. Jedes Muster, das in einem Geschäfte aus gesucht wird, ist fix und fertig innerhalb zwei Tagen auf der Wand, während Fälle vorgLkommen sind, wo ein Maler

tu versuchter Nachahmung der Tapete acht Tage brauchte, um feine siebe« btS acht Patronen an die Wand zu bringen. Die Hausfrau wirb von der Tapete nie enttäuscht sein. Was sie im Geschäfte sieht, bekommt sie. Das Muster ist nur ein Abschnitt von der Origtnalrolle, daher dieser voll kommen gleich. Anderseits erscheint «S selbstverständlich, daß nur der tüchtige Maler die Farben so mischen kann, Me ste ihm das Muster vorschrebbt, dcrn» die Ent täuschung! Risse und Sprünge, die in jeder Wand durch Erderschüt

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Page 6 of 8
Date: 07.08.1943
Physical description: 8
£]/{£ &PT7^JJig -q£&CHJ‘CHT£ *• " JOVI? KAXWiP- Der Maler Karl Spitzweg betrachtete lächelnd auf seinem Spaziergang durch München die kleinen Sze nen des Alltags, während feine Künstlerphantasie aus diesen Beobachtungen den Stoff für neue Bilder formte. „Wieder aus der Suche nach Opfern für deinen Pinsel?" begrützte ihn ein Freund. Spitzweg nickte. „Ich habe etwas für dich! Ach, ich muß noch jetzt über den Narren lachen! Eben habe ich in der Buch handlung den alten Professor Huber getroffen

. Cr hat wieder einen Pack Bücher eingekauft. Was für ein Anblick! Aus jeder Manteltasche guckte ein Buch heraus, ein paar Bücher hatte er unter dem Arm. Ich bin ihm nächgegangen; wo er nur in einem Schaufenster Bücher erblickte, blieb er stehen und verschlang sie mit zeilenhungrigen Augen. Spitzweg, mal' doch den Büchernarren Huber!" Der Maler blickte versonnen vor sich hin und nickte. „Kein schlechter Gedanke! Aber ich will ihn so malen, daß man über ihn nicht lacht, sondern nur lächelt!" Der Künstler in Spitzweg

kam, auch andere Freunde waren an wesend. Man lobte das Bild: man fragte den alten Professor, ob er sich auf dem Bilde erkenne und was er überhaupt zu dem Bilde sage. Huber schwieg: er stand in stiller Betrachtung. Auch als einige lachten, sagte er kein Wort. Um die doch ein wenig peinliche Stimmung auszuheben, rief Spitzweg: „Nun bittet euch der Maler, auf seine Kunst ein Glas Wein zu leeren!" Die Freunde liehen sich das nicht zweimal sagen: bald herrschte weinselige Stimmung, so daß es gar

nicht auffiel, als sich der alte Huber heimlich ent fernte. Nachdem sich die Freunde verabschiedet hatten, bemerkte Spitzweg, daß das Bild „Der Bücherwurm" verschwunden war. Er ahnte sofort, daß der alte Huber das Bild mit sich genommen hatte. Wer hätte es sonst tun sollen? Da machte sich der Maler Vor würfe, indem er dachte, daß er doch mit Ironie und Spott das Glück des alten Professors verletzt hatte „Gut", sagte Spitzweg leise zu sich, „es soll die Strafe sein, weil ich meine Kunst mißbraucht

habe! Die Kunst soll nie verletzen, sie soll wie die Sonne sein, die leuchtet!" Und so unternahm er keinen Schritt gegen den alten Bilderdieb. Einige Tage später kam ein als begeisterter Freund der Kunst Spitzwegs bekannter Münchner zu dem Maler, und rief: „Meister, Sie müssen mir das Bild malen, das gleiche Bild, das der-Hostischlermeister in seiner Werk stätte hat!" Spitzweg sah den Auftraggeber erstaunt an. „Welches Bild meinen Sie?" fragte er. „Nun, den wunderbaren Bücherwurm auf der Leiter!" sagte

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Page 5 of 10
Date: 11.01.1943
Physical description: 10
. Raffael nahm, da er mehrere >unge Maler bemerkte, von denen er nicht gesehen werden wollte, in einem Winkel Platz, wo er den Blicken verborgen blieb, während er selbst seine Beobachtungen machen konnte. Unter den hübschen Begleiterinnen der jungen Leute fiel ihm ein besonders schönes Mädchen auf. das im Kreise der Maler saß und von allen verliebt betrachtet wurde. Jeder bemühte sich um das Mäd chen, das aber immer nur den Kopf schüttelte Raf fael zog sein Skizzenbuch und hielt mit wenigen Stri chen

das Bild des Mädchens fest. Als nun einer der jungen Maler seinen Arm um die Hüfte des Mäd chens legen wollte rief es: „Nein, mein Lieber! Ihr behauptet, mich malen zu wollen! Und dabei seid ihr alle wahrscheinlich keine wirklichen Maler. Ihr wollt nur in der Maske der Malschüler und Kunstbeflisienen uns Mädchen leichter erobern! Die Kunst ist euch allen ein Vor wand. Nichts da, Hand weg! Ein Maler muß es sein, der —'" „Der Lauretta küssen darf!" unterbrach sie ein anderes Mädchen. Die jungen Leute

nicht mit machen? Er war noch jung, er zählte erst 35 Jahre Aber er war der berühmte Maler, den die Welt be reits einen der Größten nannte und ehrte. Ueber Rom brannte das Abendrot, als Raffael aus der Osteria trat. Er wandte sich der Stadt zu. Aber er hatte keine hundert Schritte zurückgelegt, als er Lauretta am Wegrande sitzen sah. Er blieb stehen, er lächelte chr zu und sagte: „Bist du immer so schlagfertig, wie du eben eine Probe gezeigt hast. Lauretta?" „Ich bin nicht Eure Lauretta! Und was meine Schlagfertigkeit betrifft

zu sein. Aber Ihr beweist hoch nur, daß diese Tage diebe nicht aussterben Schämt Euch!'' Raffael lochte aus vollem Halsa „Das hast du schön gesagt, Lauretta! Dafür muß ich dich küssen!" Ehe sich Lauretta zur Wehr setzen konnte, küßte sie Rafsael. „Darf ich dich jetzt bitten, Lauretta, mein Modell zu sein? Ich bin nämlich wirklich ein Maler, glaube mir! Da, ich habe,dich schon in der Osteria heimlich gezeichnet!" Lauretta Im wirklich gezeichnet worden war. Leise sagte sie dann: „Nach langer, langer Zeit endlich

, die in der Osteria geweilt hatten Einer ries lachend: „Seht, die stolze Lauretta hat am Wege einen Kavalier gefunden!" „Das ist doch Meister Raffael Santi!" sagte ein anderer. Während sich die jungen Leute scheu zurückzogen starrte Lauretta den Maler au., „Ihr seid Rafsael? Ihr seid der große, berühmte Maier?" „Ja. ich bin Raffael! Aber das ist jetzt nichts! Ich bin der Glückliche, der dich gefunden hat! Dich, Lauretta!" ... So wurde das Mädchen Lauretta Raffaels Modell, das in der Villa Farnosina in dem Fresken

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Page 4 of 20
Date: 24.08.1929
Physical description: 20
ist in der Seele der Land bevölkerung stärker, jeder Dienstgang der Gendarmen bringt eine Fülle von Anzeigen, die ihm gemacht werden. Die Ergreifung des mutmaßlichen Täters ist auf dem Lande leichter als in der Stadt, leichter im wegarmen, menschenleeren Gebiete, die Beweisführung leichter, je Erst als er wieder ans dem Walde herauskam, erwachte er. Vor ihm lag eine weite Rodung. Darüber stieg die rundliche Kuppe eines Berges auf, dicht überwachsen von rotem Heidekraut. Das war die Ampfinger Höhe. Ter Maler

blieb eine lange Weile stehen und betrachtete alles sehr eingehend. Hier auf diesem Berge hatte er die Schafe gehütet. Hier war er tm trockenen Heidegras gelegen und hatte geträumt von den Wundern und Herrlichkeiten der weiten Welt und von Ruhm und hohen Ehren, dre er draußen in der Fremde zu erringen hoffte. Der Maler lächelte wehmütig und stieg langsam den Berg hinan. Mit freudiger Genugtuung stellte er fest, daß sich hier nicht das Geringste geändert hatte. Alles war so, wie es dereinst

gewesen. Noch immer klang das Zirpen der Heu- fpringer aus dem Grase, noch immer schwirrten Hum meln und Goldwespen summend und brummend über das rote Heidekraut. Ter Maler lachte jedesmal, wenn eine Knarrheuschrecke mit purpurroten Flügeln knat ternd vor ihm aufflog, gerade so wie — einst in seligen Kindheitstagen! Und während Diüold Dafner den brei ten Rücken der Ampfinger Höhe langsam hinanstieg, be gann die Heimaterde zu ihm zu sprechen. Erst ganz leise und dann immer stärker und vernehmlicher. Und so wich

ganz langsam, ohne daß er es merkte, ein Bann von ihm und er hörte mit seligem Schreck zum erstenmale die verschütteten Quellen seiner Jugend wieder rauschen. Auf der steinigen Kuppe des Berges wucherte der Machholder. Schwarzgrün und zypressenspitz wuchsen die Zwergbäumchen aus dem herbstroten Heidegestrüpp her aus. Der Maler blieb mit verklärten Augen mitten unter der stacheligen Gesellschaft stehen. Anfangs vermochte er nichts anderes, als ohne Ende ins weite Land zu schauen. Frei und göttlich

beschwingt slog der Blick in die Ferne. Ringsum zerging die Welt in Glanz und Licht. Die Wirk lichkeit wurde zum Spott. In goldener Spätsommerklar- heit breitete sich die Ebene aus, unendlich hingedehnt wie ein köstlicher Teppich. Und gestürzt über dieses freudig grüne Land war die blaue Durchsichtigkeit eines Him mels, von so klarer Feierlichkeit, daß der Maler nicht müde wurde, in diese kristallenen Tiefen hineinzuschanen. Tausend Glockenstimmen trugen seine Seele in die blaue durchsichtiger

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