den: ihre gediegene Atemtechnit kam in den weit- schwinaenden Koloraturen zu guter Geltung Dar stellerisch hatte sie schöne Augenblicke, wie in der langen pantomimischen Einleitungsszene zur Mär- tern-Arie im Spiel mit Selim Bassa. Eugen Schü rer, der den Pedrillo gab, ist bekannt als treff licher Mozartsänger, wie als ausgezeichneter Dar steller. So war sein Pedrillo in Spiel und Gesang völlig ausgeglichen. Das Blondchen, Constanzens Zofe, spielte Hanni Rolden. Diese naive Mäd chengestalt, eine Borläuferin
von Webers Aennchen im „Freischütz", erfordert frisches, aber nicht zu auf dringliches Spiel. Die Charakterisierung liegt auch viel im Musikalischen und verlangt eine Soubrette von Format. Eine bedeutende Rolle ist dem Osmin, dem Auf seher über das Landhaus des Bassa zugewiejen. Er entstammt dem Hans Wurst der alten Komödie, versteht gar nicht oder falsch, saust gern, rennt den Mädchen nach, von denen er geprellt wird; mit welchem Behagen wässert sein Mund nach Hängen und Spießen seiner Widersacher
, und doch glaubt ihm im Ernst niemand Die Partie ist mit vielen Charakterzügen ausgestattet.. Rolf A n k o w i t s ch hatte damit eine große Aufgabe zugewiesen erhal ten, die er mit Gründlichkeit durchführt-. Vielleichi hätte sie noch mehr Farbigkeit im Musikalischen vertragen. Jedenfalls hinterließ Ankowitfch damit starken Eindruck. Die Sprechrolle des Selim Bassa war bei Paul S ch m i d in besten Händen. Mit großer Diskretion und sinnvoller Ausdeu tung leiMe Kapellmeister Hans-Georg
der Szene, in der der groß mütige Bassa den Liebenden die Freiheit schenkt, einen Zug ins Erhabene. Die Inszenierung hatte Dr. Sigfrid Färber aus dem Geiste des Rokoko als orientalisches Mär chen gestaltet und'dem Werk damit einen wunder baren Rahmen gegeben. Szenisch und kostümlich war alles auf eine einheitliche Linie gestellt; ins besondere waren auch die harmonischen Farben wirkungen von Bildern und Kostümen (Eva L e n tz und Ferdinand M a d l) eine künstlerische Schau. Die in satter Farbenharmonie
