23,575 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1909/22_12_1909/InnsbNach_1909_12_22_7_object_7295932.png
Page 7 of 26
Date: 22.12.1909
Physical description: 26
für sich selbst und zur an¬ deren Hälfte für statutenwidrige Darlehen ver¬ wendet zu haben. Er wurde" in seiner Villa in Albern an der Donau verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert. (Wölfling - A d a m o v i ch.) Wilhelmine Adamovich hat gegen ihren ehemaligen Gatten, den früheren Erzherzog Leopold Ferdinand, jetzt Leopold Wölfling, zwei Klagen eingebracht, und zwar eine auf Zahlung von Alimentationen und eine auf Rückerstattung, ihr gehöriger Gegen¬ stände

. Die . Ärzl e erachten eine größere Operation für unabwendbar. (Erinnerungen an König Leopold II.) Es war am 17. Dezember 1&35, als Leopold II., der neue König von Belgien, hoch zu Roß unter dem nicht endenwoltenoeu Jubel oer Bevölkerung und einem förmlichen Blumemogen durch die HaupLfiraßen von Brüssel Vier Tage und vier Nächte hin¬ durch tat man in Brüssel nichts, als jubeln und feiern; es war eine wahre Orgie des Patriotismus. Jan Verhas

hat einen iezttchnerwen Zug von diesem Riesenseste mit den: Pinsel ststgrhalten: 40.000 Kin¬ der, in den. LarrdrSsaröen von Belgien gc kleidet, ziehen vor dem jungen König vorbü, wahrend sie die Ra¬ tio nalhyrnne, die Brabanconnr, singen. Seit dieser Krönungsfevrr hat sich vieles geändert. Wie man aber auch über Leopold II. deuten mag, das kann niemand bezweifeln, daß er hohe geistige Gaben be¬ saß und seinem Lande große Vorteile verschafft

10 Uhr lag König Leopold in seinem Beite, er¬ griff die „Times" und las, um bald sanft c'mzu- schlafen. Das war sein Tageslauf, wenn er in seiner Hauptstadt war. Allerdings muß man zngeben, daß die Brüsseler ihn selten zu sehen bekamen, ja, es waren geradezu Ausnahmen, wenn er in Brüssel war. Eines Tages, so erzählt die Fama, hatte er auf Wunsch seines ersten Ministers sich bereit er¬ klärt, sich einmal wieder dem Volke zu zeigen

durch die Stadt. Ich habe viel Zeit damit vergeudet, die in meinem Alter kostbar ist, aber — 'man hat mich gesehen; ich bin deshalb mit Vieren gefahren; denn nicht wahr, im einfachen Zweispänner hätte man mich vielleicht übersehen?" Wenn König Leopold aber nicht in Belgien rva-r, so war er entweder auf Reisen, in Paris ober in einer seiner vielen Besitzungen. Ob¬ wohl drei prachtvolle Eisenbahnwagen zu seiner Ver¬ fügung standen, zog

1
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1940/10_12_1940/InnsbNach_1940_12_10_6_object_7245603.png
Page 6 of 12
Date: 10.12.1940
Physical description: 12
Diesem jungen Fant sollte er Brigitta überlassen. Nimmer mehr! Schließlich mußte es selbst der Dümmste begreifen, daß ein Mann wie er mit so vielen Jahren auf dem Rücken eine Frau glücklicher machen konnte als einer, der noch nichts vom Leben weiß. Kaum die Hälfte der Jahre zählte jener als er selber! Mit dem konnte er es ruhig aufnehmen. So sicher war Herr Leopold, daß er, weil Brigitta sich wei gerte, allein zum Tee in seine Iunggesellenwohnung zu kom men, ja, daß er auch Karl einlud. Man denke: den Neben

buhler! Die beiden jungen Menschen kamen pünktlich. „Reizend haben Sie es hier", sagte Brigitta. „Aber ein bißchen eng", fügte Karl bei. „Für zwei Menschen, die einander liebhabeu, ist Platz genug, nicht wahr, Fräulein Brigitta?" Herr Leopold nötigte das Mädchen mit einer zärtlichen Bewegung in den bequemsten Stuhl. „Oh". Brigitta war bald darauf erschreckt in die Höhe ge sprungen. Ein großer, fetter Hund war mühselig unter dem Bett hervorgekrochen und kam langsam, ganz langsam auf Bri gitta

zu. „Er tut nichts" beteuerte Herr Leopold. „Er ist wohl schon recht alt", fragte Brigitta und streichelte den Hund, der den Kopf auf ihr Knie gelegt hatte. „Alt? Wieso alt?" Herr Leopold war beinahe beleidigt. „Fünf Jahre hat er bloß." „Entschuldigen Sie", sagte Brigitta. „Ich dachte nur, weil er sich so langsam bewegt." „Ja, beeilen tut er sich nicht", pflichtete Herr Leopold bei. „Er hat ja Zeit." Und langsüm, ganz langsam hantierte Herr Leopold mit dem Teegeschirr. 'Karl lachte laut auf. Herr Leopold

schaute den jungen Mann ärgerlich an. Bri gitta war erschrocken, und sie sagte rasch: „Wie hübsch." Ge meint waren die Goldfische, die unbeweglich im grünen Wasser des Aquariums standen. „Schlafen sie?" fragte Brigitta. „Warum sollen sie schlafen?" fragte Herr Leopold, und seine Stimme klang ein wenig gereizt. „Die haben auch Zeit", meinte Karl, und er lachte schon wieder. Ich hätte ihn doch lieber nicht einladen sollen, dachte Herr Leopold. Ich hätte lieber nicht kommen sollen, dachte Brigitta

. AmAebsten möchte ich ihn prügeln, den Alten, dachte Karl. Ein heller Vogellaut unterbrach diese Gedanken. „Einen Kanarienvogel haben sie auch?" fragte Brigitta und sah im Zimmer umher. „Zwei sind es", sagte Herr Leopold. „Der im linken Käfig, der gelbe, ist der Hansi, und der im rechten Käfig, der grüne, ist die Grete." „Warum sind die zwei nicht beisammen?" fragte Brigstta. „Sie vertragen sich nicht", erwiderte Herr Leopold. „Warum vertragen sie sich nicht?" Brigitta war ein so gründ liches Mädchen

2
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1906/29_12_1906/InnsbNach_1906_12_29_17_object_7279195.png
Page 17 of 32
Date: 29.12.1906
Physical description: 32
SanMag den 29. Dezember 1906. Innsbrucker Nachrichten Nr. 297. Seite '17. Scheidung der Ehe Leopold Wölflings. Schon seit zwei Wochen ist in Zürich das Gerücht verbreitet, Leopold' Wölfling, der ehe¬ malige Erzherzog Leopold, habe die Absicht, sich von seiner Gattin, geborenen Wilh-elmine Adamovic, scheiden zu lassen. Leopold Wölf¬ ling wohnt seit vier Jahren in Zug am Zuger¬ see mit seiner Frau. Er hat sich eine hart am See gelegene

Billa gekauft, welche er mit allem Komfort eingerichtet hat. Bis vor einiger Zeit hat Leopold Wölfling anscheinend zufrie¬ den gelebt. Er machte mit seiner Frau wieder¬ holte Reisen ins Ausland, so nach Frankreich, und er reiste auch viel in der Schweiz umher. Seine Frau widmete sich der bescheidenen Haus¬ wirtschaft. Leopold Wölfling selbst vertrieb sich die Zeit mit wissenschaftlicher Lektüre, insbe¬ sondere Mit Marinewerken

, mit mathematischen Büchern, mit wissenschaftlichen Reiseschilderun¬ gen. Seit zwei Jahren ist er an der poly¬ technischen Hochschule in Zürich als außeror¬ dentlicher Hörer immatrikuliert und widmet sich mit Feuereifer dem mathematischen Studium. Er hat sogar eine Erfindung gemacht, die für die Schiffahrt von Bedeutung werden kann, nämlich einen Sturmmesser. Täglich besucht Leopold Wölfling die Vorlesung aus Mathe¬ matik. Jeden Tag fuhr Leopold Wölfling

nach Zug zurück, um 'des andern morgens wieder nach Zürich zur Vorlesung zu fahren. Zug liegt etwa eine Stunde von Zürich entfernt. Im Monate Dezember ist Leopold Wölfling jedoch immer seltener aus Zürich nach Zug gefahren. Er verbrachte mehrere Tage nach¬ einander in Zürich während seine Frau allein in der Villa in Zug sich aufhielt. Man be¬ gann in Kreisen, zu welchen Leopold Wölfling Beziehungen hat, davon zu sprechen, daß das Eheleben

Meister der Scheibe sich sehr gut behauptet und manches Best vom Scheiben¬ schießen heimgetragen. Alle Personen sind voll des Lobes für Leopold Wölfling. Seine Frau kennt man kaum, sie unterhält keinerlei Ver¬ kehr und verläßt selten ihre Villa. Leopold Wölfling war während der Weihnachtswoche nach Zug gekommen. Er hat aber nach wenigen Tagen seine Frau und die Villa verlassen und ist nach dem Süden gereist, wahrscheinlich an die italienische

3
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1940/15_07_1940/InnsbNach_1940_07_15_4_object_7248147.png
Page 4 of 12
Date: 15.07.1940
Physical description: 12
über den Nachrichtenver- kchr mit dem Ausland vom 2. April 1940 ist hierbei genau zu beachten, also die Postkarten nicht durch den Briefkasten ein- liesern, sondern am Postschalter abgeben, keine Marken auskleben usw. In der Anschrift ist das Bestimmungsland „Belgien" stets anzugeben. Leopold suchte nach Worten. Diese Gelassenheit raubte ihm die Sprache. Er schlug mit der Faust auf den Tisch, daß das Geschirr klirrend umhersprang. Warum bist zu so zornig, höhnte er. Wir haben über die fälligen Wechsel zu reden

! Ja! sagte er scharf. Und nicht von albernen Gänsen zu träumen. Laß das, widersprach Stefan mühsam. Du weißt doch sonst immer einen Ausweg, sagte er nach einer Weile. Es sollte höhnisch klingen, aber sein gequältes Gesicht strafte ihn Lügen. Leopold schluckte eine böse Antwort hinunter. Und was ist mit dem Mädchen? Stefan hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. Du liebst sie und sie dich? Wer weiß das, entgegnete Stefan. Du sagst das so leichthin, lieben... Er hielt innc. Sprach er schon

mit ihren Worten? Dachte er schon ihre Gedanken? Er stand auf und reckte sich. Leopold musterte ihn verächtlich. Es ist alles Unsinn, schrie Stefan plötzlich und umfaßte die Stuhllehne fest mit den Fäusten. Also ein Abenteuer? Leopolds Blick lauerte ungläubig. Ja! Ja! Wenn du es wissen willst. Sie ist jung. Wie eine Tanne gewachsen. Augen hat sie wie ein Bild, und einen Mund ... Alles brennt außen und innen. Seltsam, sagte Leopold. Was? Daß du dich so, na, sagen wir gepflegt über die leib- lichen Vorzüge

Pg. Morsch in Vertretung des Kreisleiters die Jungen und Mädel mit einer Ansprache als Mitglieder der Volksgemeinschaft in die Obhut der Partei. mitten aus den Bergen kommt sie. Ach, wenn du sie gesehen hättest, als sie von ihrem Dorf sprach. Was ist die Stadt? Was ist all ihr Zauber gegen die Einfalt ihrer Seele? Was weiß ich, ob ich sie liebe. Aber sie verwandelt mich. Ich ver liere die Angst vor diesem ... diesem Leben ein wenig. Angst? Seit wann? Versteh doch, Leopold! Ich bin nicht hochmütig

. Ich bin auch keiner, der davonläuft. Ich bin so und werde wohl bei dir bleiben, aber dort bei diesem Mädchen ist wirklich eine andere Welt. Ich brauche kaum danach zu greifen. Du bist ein Phantast, zu wenig zum Guten und zu wenig zum Bösen. Vielleicht hast du recht, aber... Leopold wies gereizt auf die Holzschnitzereien über dem Schreibtisch. Das dort paßt prächtig dazu. Ein wenig Kunst, ein wenig Liebe, ein wenig Gefühl, aber nichts ganz. Und ein wenig Ge schäfte mit faulen Wechseln und ein wenig Grundstücke verschie

4
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1930/06_08_1930/InnsbNach_1930_08_06_5_object_7222518.png
Page 5 of 10
Date: 06.08.1930
Physical description: 10
um das Habsburger Halsband. Interessante Feststellungen. Vor einem halben Jahre etwa machte der Verkauf eines Halsbandes der Kaiserin Maria Theresia aus dem Besitz öer ehemaligen Erzherzogin Marie Therese in Newyork viel von sich reden. Erzherzog Leopold Sal vator war nämlich von Marie Therese beauftragt wor den, das Halsband möglichst preiswert an den Mann zu bringen, er scheint nun aber, in Verbindung mit einem Engländer namens Townsend, den größten Teil des Er löses der ehemaligen Erzherzogin vorenthalten

zu haben. Zumindest bekam sie im Hinblick auf öen ungeheuren Wert des einzigartigen Stückes geradezu lächerlichen Betrag in Form eines Schecks von Leopold Salvator übersandt. Inzwischen wurde der Erzherzog Leopold Salvator und Townsend von den amerikanischen Behörden in Haft gesetzt. Als Vertrauensperson der ehemaligen Erzherzogin Marie Therese fuhr Frau Hofrat Anna Eisenmenger, die Gattin des Leibarztes Kaiser Karls, Dr. Viktor Eisen menger, nach Newyork, um das Halsband sicherzustellen und die ganze Sache

nach diese Kennzeichen und Tafeln, so daß mit der Ausgabe demnächst begonnen werden kann. Die Kraftfahrzeugbesitzer werden besonders aufmerksam gemacht, daß die zwischenstaatlichen Gefängnis schildert. Der Berichterstatter gab nach diesem Zusammentreffen mit dem Erzherzog Leopold seinem persönlichen Glauben an die Schuldlosigkeit des Erzher zogs, was die Halsbandaffäre betrifft, Ausdruck und sprach sein Erstaunen darüber aus, daß die vormalige Erzherzogin Marie Therese noch nicht zugunsten des Erzherzogs Leopold

eingetreten sei. Da solche Berichte ge eignet sind, ein falsches Licht auf die unleidige Halsband affäre zu werten, will ich hiemit in kurzem Umriß die augenblickliche Lage erläutern: Ich mutz vorausschicken, daß weder die Erzher zogin Marie Therese als schwer geschädigte Eigentümerin des Halsbandes, noch ibre amerikanischen Vertreter überhaupt wissen, wieso der Erzherzog Leopold in diese Affäre verwickelt wurde. Vor der Erzherzogin Marie Therese hatte Erzherzog Leopold niemals etwas mit dem Halsband

zu tun ge habt. Als der betrügerische Verkauf des Halsbandes be kannt geworden war und durch den amerikanischen Ver treter der Erzherzogin die Anzeige an die Staatsanwalt schaft gemacht wurde, wurden vom amerikanischen Staats anwalt verschiedene Zeugen vorgeladen, die mit dem flüchtigen Ehepaar Townsend erwiesenermaßen in Newyork verkehrt hatten. Unter diesen Zeugen befand sich auch Erzherzog Leopold. Von all diesen Zeugen war Erzherzog Leopold der einzige, der zusammen mit dem flüchtigen Ehepaar

5
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1924/17_09_1924/InnsbNach_1924_09_17_5_object_7212722.png
Page 5 of 12
Date: 17.09.1924
Physical description: 12
ihnen in dieser Beziehung keineswegs nach. Di« Verhandlungen vor Gericht hatten noch nicht begonnen, als in der Presse bereits Er örterungen darüber einsetzten, daß wohl mit dom Versuch einer Be einflussung des Gerichtshofes unter Zuhilfsnahme hochbezahlter Psychiater zu rechnen sei: die llnahhängigkeit der Rechtsprechung er scheine durch die Millionen der Familien Leopold und Loeb ;e- sährdet So wurde der Prozeß zu einer Sensation. Die Verhandlungen enthüllen ein Bild von schauerlicher Realistik. Die beiden

Angeklagten entstammen angesehenen Familien. Beide Hoden ein« sorgsame Erziehung genossen. Der Reichtum der Väter erlaubte ihnen die B e s r i e d i g u n g jeder Laune, wurde <CS~~j I ihnen aber gerade darmn auch zum Verhängnis. Leopold er- « | weist sich in seinen KÄndheitsgahren schon als frühreif, und auch \ Loeb ist von seltener Jrrtelligenz. Ziemlich sich selbst üd-rlassen, ver- \ schlingen sie Bücher wahllos aus allen Wissensgebieten. Die Lehrer loben ihren Fleiß. Leopold besaßt

sich in seinen Feierstrlnderr vor wiegend mit Ornithologie: es gelingt ihm, eine Spezies wisderzu- entdecken, die als ausgestorben gast, und das FeunAerlleüen dieser wilden Vögel ln einer wissenschaftlich wertvollen Filmaufnahme fest zuhalten. Unverdauliche Lektüre wirkt sich tn den beiden durch welt- mrschauliche Bocks,prünge aus, die zur Festlegung ans agii-cstizistische und hedonistische Grundsätze führen. „Ich bin stolz darauf," erklärte Leopold im Verlauf eines Verhöres, „kein Gewissen zu be- sitzen, und habe mtzch

des jungen Leopold Automobile gestohlen. Der Plan, einen Weinkeller aus- zurvuden, fei aus irgendwelchen Gründen nicht verwirklicht worden. An der UnioersitA machten sich Loeb und Leopold «in besonderer Vergnügen daraus, ihren Kornmilitonen di« veüsclsiedensten Gegen- stände zu entwenden, obgleich eine pekuniär« Berrmlasimig dazu sür di« mit reichlichem Taschengeld versehenen Millionärssöhn« nicht vorlag (Leopold bekam von feinem Vater monatlich 250 Dollars zur Bestreitung seiner privaten Ausgaben). Loeb

r le b en in den Nachtstunden, in das sie sich gegenseitig immer mehr hineinsteigerten. Der Mord an dem jungen Franks wurde zwei Monate lang vorbereitet, aber es war ein Zu fall, daß gerade dieses Opfer aus«rsel>«rc wurde. Anfangs waren die beiden Millionärsföhne mit dem Gedmiken umgegangen, ein Mädchen zu ermorden. Leopold behauptete — und die Bemer kung wurde von der deirtschfeindlichen Presse weidlich ansgeschlachtet, um auch bei dieser Gelegenheit Dentschland eins auszr>wischen — „Phantasien, wie deutsche Soldaten

6
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1940/13_07_1940/InnsbNach_1940_07_13_5_object_7247168.png
Page 5 of 16
Date: 13.07.1940
Physical description: 16
, den Flugplatz wieder in ihren Besitz zu bekommen. Immer wieder stoßen sie auf die todesmutige Abwehr der kühnen hf. Jcnbach. Mit dem E. K. 1l ausgezeichnet. Ge freiter Leopold Saxcr aus Ienbach wurde in Norwegen für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. So. Mayrhofen. Volksbewegung. Das Standesamt Mayrhofen verzeichnet im ersten Halbjahr 1940 30 Geburten, 18 Trauungen und 5 Sterbefälle. gd. Kramsach. G r o ß v c r s a m m l u n g. Zn einer Ver sammlung der NSDAP

) 12 Oesthlslne i?otc jtoMAN VO M KURT Z_l££Et Verlegt bet Adolf Luler, Wien 10 . Das Zimmer war grau vom Zigarettenrauch. Die beiden Männer saßen sich mit heißen Gesichtern gegenüber und führ ten ein heftiges Gespräch. / Es ist schief gegangen, gründlich daneben, schrie Leopold Angerer. Was heißt das: es ist schief gegangen, widersprach Stefan. Er konnte es immer nom nicht glauben. Es hatte sich alles so gut angelassen. Er bemühte sich noch, seine Haltung zu be wahren. Aber es warfchwer, die Unruhe ganz

zu verbergen, in die ihn Leopolds Mitteilungen versetzt hatten. Sie schwie gen eine Weile und blickten lauernd und unsicher aneinander vorbei. Der Lärm der Hauptstraße drang von unten herauf in das Zimmer, das Stefan seit Jahren bewohnte. Du bist also immer noch der alte Optimist, höhnte Leopold un-d musterte Stefan herausfordenid. In seinen Äugen glomm ein zorniger Funke. - Stefan überhörte den Hohn. Hobe ich diesen seltsamen Plan etwa ausgeheckt? fragte er unwillig und stand auf. Er machte

und eine ungeahnte Freude zu? Bist du mit deinen dummen Figuren bald fertig? fragte Leopold böse in seinem Rücken. Stefan wandte sich um. Vor dem tückischen Blick schauderte ihm. Es macht mir doch Freude, sagte er mit einer entschuldigen den Handbewegung. Deine Freuden möchte ich haben, widersprach Leopold un gerührt. Ich erzähle dir, daß unser Plan mißlungen ist und du streichelst deine Holzklötze. Stefan preßte die Lippen zusammen und verschluckte eine bittere Antwort. Er war auf einmal müde des Gespräches

mit Leopold um Dinge, die in diesem Augenblick weit fort schienen, die nur wie ein böser, gefährlicher Schatten irgendwo hinter dem Rauch noch an der Decke des Zimmers hingen. Aber was nützt es, sich einer fruchtlosen Müdigkeit hinzugeben und die Schatten für Augenblicke fortzuwischen. Sie kamen doch immer wieder und immer bedrängender näher. Schön, rede nur weiter, sagte er nach einer Weile und setzte sich wieder an den Tisch. Ich höre schon. Leopold schüttelte verblüfft den Kopf. Es war in letzter Zeit

7
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1920/19_04_1920/InnsbNach_1920_04_19_12_object_7204909.png
Page 12 of 12
Date: 19.04.1920
Physical description: 12
ist »u verkaufen. A Lolfinger. Kramsach Nr. 112. Tirol. 485-14 Antike japanosische Dali u. ein Ofenschirm zu oerkauscn Müllerstrache Nr. 38. Parterre 5388.14 Note Wollvorhängc m. Tra- verie für 2 Fenster sind zu verkaufen Zu leben Leopold- stratze Nr. I. Trafik. 472-14 Gummi.Mantel. drei Neber- lieher. 3 Anzüge, ein Matra kenrock sind billig zu verkau fen. Angerzellaasse Nr 10. 2. Stock, bei Kaulweber zu leben ab 1 Nbr. 855-14 Schlafzimmer. Eiche, dun kel. 2 Betten. 2 Nachtkastcln. dreiteiliger Schrank, grob

ihm das nur erst im Kopf, dann gibt es ihm selber keine Ruh und er setzt sich schon daran." „Guten Abend, Melzerin," sagte Leopold eintretend, „grü^ dich,Gott, Sepherst" ... uten Abend." »Die Mutter erlaubtS schon," sagte der Bursche. »Magst mit mir über die F-elder gehen?" „Ich weiß nicht, ob es auch recht ist," sagte die Dirne, »es schauen so schon alle Leute, wie oft du kommst, und es bringt einer ledigen Dirn keine gute Nach-rede, wenn sie mit einem Burschen längere Zeit geht. Es hat keinen Schick

und keinen Zweck." »Schau, wie sie sich an das hält, was schicklich ist," meinte die Alte und lachte Leopold mit dem zahnlosen Munde an. „Kriegt einer einmal ein braves Weib an ihr!" „Meine ich es denn nicht ehrlich?" fragte Leopold. „Das wirst du freilich selber am besten wissen," schmollte die Dirne. „Ich meine es aber ehrlich," sagte aufbrausend der Bursche, „und ich will dich auch zu meiner Bäuerin machen!" „O, du lieber Herzensschatz! Aber schau, davon wissen halt die Leute nichts." „So sollen

sie es morgen schon wissen und heut noch der Vater!" Als Leopold das sagte, tat er gewattig sicher, als wäre mit seinem ausgesprochenen Willen schon alles abgetan und ausgemachte Sache, und als ob er gar kein Unbehagen verspürte, wenn er dabei an die Unterredung mit seinem Vater dachte. „O du mein Herzens-Leopold, wenn das dein Ernst war!" rief Josepha. Die Alte aber faltete die Hände vor freudigem Schreck und sagte: „Jesus! Dirn, für so ein Glück kannst du un- serm Herrgott all dein Lebtag nicht genug

danken." „Nun, gehst jetzt mit mir?" fragte Leopold, überlegen um sich blickend „Dir tue ich ja alles für mein Leben gern, und setzt, wo es auch sein darf, brauchst gar nimmer zu fragen, du mein schöner, goldiger Leopold, du!" Und sie gingen über die Melder. Wie immer hatte Josepha das Wort zu führen: heute aber machte sich das leicht, da sie nur über das ungeheure ! Glück, das ihr widerfuhr, ganz gewaltig stolz zu tun brauchte — das tat sie aucl, ganz ungcheuchelt —, um wie der bei Leopold den Stotz

8
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1912/02_05_1912/InnsbNach_1912_05_02_6_object_7177802.png
Page 6 of 16
Date: 02.05.1912
Physical description: 16
. Der Oper „Bajazzo" geht die Opernnovität „Der ÄrLt wider Wille n", frei nach Moliöre von Gounod, voraus (Serie grün, Bons aufgehoben). Sonntag Nachmittag wird zum letztenmale d'Alberts „Tiefland" bei tleinen Preisen aufgeführt. Sonntag abends gehen für Serie rot „Die lustigen Weiber von W i n d s v r" von Nicolai in Szene. * Die Jüdin. Der kaiserliche Prinz Leopold hat die Hussiten besiegt, mit lautem Siegesjubel wird in Kon¬ stanz ein Freudenfest

Leopold kommt in schlichter Tracht unerkannt herbei. Er ruft Recha, Eleazars Tochter, die seine Geliebte ist, und diese ladet ihn, den sie unter dem Namen Samuel kennt, für den Abend in ihres Vaters Haus ein. Das Volk kehrt bald wieder zurück. Eleazar und Recha, die der Festfeier zusehen wollen, steigen auf die Stufen der Kirche, werden aber des¬ halb vom Volke belästigt ; erst 'Leopolds Er¬ scheinen bewahrt beide vor Mißhelligkeitem

Das Fest ist vorüber, Eleazar und Recha sind nach Hause znrückgckehrt und sitzen mit Leopold beim Mahle. Prinzessin Eudvra, des Prinzen Leo¬ polds Braut, tritt ein, um beim Goldschmied einen Schmuck für ihren Bräutigam, den Hus- sitenbezwinger, zu kaufen. Nur mit Mühe ge¬ lingt es Leopold, vor der Prinzessin unbekannt zu bleiben. Als Eudora wieder gegangen, wird er von Recha, seiner Geliebten, ob seines ge¬ heimnisvollen Wesens zur Rede

gestellt; er verspricht ihr nachts alles zu sagen und ent¬ fernt sich. Eleazar begibt sich zur Ruhe. Leo¬ pold erscheint wieder und gesteht Recha, daß er Christ sei. Doch Rechas Liebe ist so stark, daß sie nicht von ihm lassen kann und beide beschließen zu fliehen. Da tritt ihnen Eleazar entgegen, der Leopold töten will, als er hört, daß er Christ sei, wird aber von Recha gehin¬ dert. Endlich willigt er ein, Rechas Hand an Leopold

zu geben. Aber dieser hatte nie ernst¬ liche Absichten gehabt und entflieht. In ge¬ rechtem Zorn flucht ihm' Eleazar. — In der geschmückten Festhalle in Konstanz findet in An¬ wesenheit des Kaisers Sigismund ein Festbankett statt. Nach Beendigung desselben wird dem Fürsten Leopold von feiner Braut feierlich eine goldene Kette überreicht. Da springt Recha her¬ vor, reißt der Fürstin die Ehrenkette aus der Hand und kündet laut, daß jener Leopold

9
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1937/26_10_1937/InnsbNach_1937_10_26_12_object_7450946.png
Page 12 of 16
Date: 26.10.1937
Physical description: 16
Saenz. Die Nationalversamm lung hat aufgehört zu bestehen. ..Schwere Angriffe der „Reichsvost" gegen den ehemaligen Abgeordneten Leopold." Als Machthaber und Rechtswahrer des aus dem Heeres verband entlassenen Hauptmannes und ehemaligen niederöster reichischen Landesrates, Herrn Josef Leopold, senden uns die Rechtsanwälte Dr. Führer und Dr. Gutwenger, Wien, fol gende Entgegnung auf den unter obiger Ueberschrift in der „N. Z." vom 9. d. M. erschienenen Aufsatz: „Es ist unwahr, daß die Inhaber

einer Fett- und Selch warenfabrik bei Herrn Leopold erschienen sind, um die Schwie rigkeiten, die die Lieferung von Schweinefleisch ins Reich un möglich machen, durch eine nach Tausenden zählende Summe zu beheben und daß Herr Leopold dreckiges Iudengeld zum Volksbetrug eingesteckt hat. Wahr ist vielmehr, daß die Herren Josef und Leopold Neu mann, welche bis zum Verbot Mitglieder der NSDAP. (Hitler- Bewegung) waren und bis zu diesem Zeitpunkt ihre Mitglicds- beiträge regelmäßig einbezahlt

hatten, im Frühjahr 1937 Herrn Leopold aufgesucht und gebeten haben, ihre seit der Verbotszeit rückständigen Mitgliedsbeiträge einbezahlen zu dürfen. Wahr ist, daß die Herren Neumann zwecks Berichtigung ihrer Bettragsrückstände Herrn Hauptmann Leopold einen Betrag von 8 1000.— zur Weiterleitung an die zuständige Stelle ein- gehändigt haben. Wahr ist weiter, daß Herr Hauptmann Leo pold am folgenden Tage die von den Herren Neumann in Empfang genommenen 8 1000.— an die zuständige Person weitergeleitet hat. Wahr

ist weiter, daß die Herren Neumann bei dieser Gelegenheit dem Herrn Hauptmann Leopold auch eine Liste von ungefähr 50 jüdischen Lieferanten des Zentral viehmarktes St. Marx zwecks Ausschaltung jüdischer Fleisch lieferanten nach dem Deutschen Reich übergeben haben. Wahr ist endlich, daß Herr Leopold mit den Herren Neumann über die Beseitigung von Schwierigkeiten hinsichtlich der Lieferung irgendwelcher Waren, geschweige denn halbkoscheren Schweine fleisches, ins Reich nichts gesprochen hat. Unwahr ist, daß Herr Leopold

auch noch andere Geldaffären hat. Wahr ist vielmehr, daß Herr Hauptmann Leopold keinerlei Geldaffären hat." Reichsdeutsche Würdigung der Vaterländischen Front. Berlln, 26. Okt. (A. N.) Der „Hannoversche Kurier" würdigt in einem dem innenpolitischen Aufbau Oesterreichs gewidme ten Leitartikel die Tätigkeit und die Verdienste der Vater ländischen Front und die Erfassung weitester Kreise der Bevölkerung durch dieselbe. Das Blatt kommt zum Ergebnis, daß die überragende Stellung der Vaterländischen Front im öffentlichen Leben

10
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1940/29_07_1940/InnsbNach_1940_07_29_5_object_7245322.png
Page 5 of 12
Date: 29.07.1940
Physical description: 12
Mährisch-Ostrau 222,6. Kurzwellensender Podiebrad: Rufzeichen DDE 4» Wellen länge 25,34; DHE 2a 49,92; DHE 5c 19,79; DHE 5a 19,70; DHE 5b 19,58; DHE 2b 49.75; DZB 29,87. Außerdem Sender Krakau Wellenlänge 293,5; Sender Warschau 216,8. Alle anderweitigen Veröffentlichungen werden mit dieser Zusammenstellung hinfällig. (Nachdruck verboten) 25 061(1)10126 (?OtC HOAVAN vo* KU RT > > Verlegt bet Adolf Luser, Wie» Einlösen werde ich sie. Ja, vermutlich, sagte Leopold un bewegt und zog die Augenbrauen

, ich habe alles versucht. Leopold setzte sich auf und blickte ihn mißtrauisch an. Nicht möglich? fragte er, du hast es versucht? Oder was soll das heißen? Nein! Nicht so, wie du es meinst, widersprach Stefan und hob mit einer verzweifelten Bewegung den Kopf. Ich habe gefragt, bei Freunden. Aber es war nichts. Gefragt bei Freunden! höhnte Leopold, ich rede von Konsul Leicht, fuhr er gereizt fort, hörst du? Nicht von albernen Bittgängen zu unfern habgierigen Saufkumpanen. Stefan nickte. Leopold hatte ja recht

, sich über seine Ver suche lustig zu machen. Aber was wußte er von Konsul Leicht. Der Weg zu ihm ging über Maria und hier war eine Schranke, die alles abwehrte. Hast du wenigstens alles vorbereitet? fragte Leopold finster. Nein, wie sollte ich . . . Wie sollte ich! Eine herrliche Antwort. Warst du noch nicht im Hause? Das Mädchen läuft dir doch nach. Ja, im Haus schon, entgegnete Stefan gequält, aber cs gab keine Gelegenheit, ich - . . So? Die gab es nicht? In der Mädchenkammer boten sich wohl dringlichere

, wie sich die blinkenden Steine von Blut rot färbten, und hörte das Schreien und Weinen entsetzter Frauen herauf. Drohende Fäuste reckten sich zu ihm empor. Aber er spottete ihrer und lächelte im Triumph über seine Tat. Hinter ihm knarrte der Stuhl und die Krücke stieß auf den Boden. Er hörte den Lahmen keuchend näher kommen. Das spitze Holz der Krücke fuhr an seine Schulter. Hast du deinen Verstand verloren? schrie Leopold. Stefan wandte sich langsam um. Er sah lange schweigend in die wilden Augen, in das breite

, häßliche Gesicht. Die Reihe der schadhaften Zähne blickte hinter den welken Lippen hervor. Ein Abscheu erfaßte ihn, der ihn erschauern ließ. Leopold hörte sich den Ausbruch gelassen an. Mit der er hobenen Krücke stieß er an den hölzernen Mädchenkopf auf dem Tisch. Alles deswegen? fragte er lauernd und streifte sein Gesicht mit schnellem Blick. Stefan nickte. Er vermochte schon nicht mehr zu sprechen. Sein Widerstand verfiel so schnell, wie er gekommen war. Gut, gut! Ich verstehe das, sagte Leopold

11
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1940/15_07_1940/InnsbNach_1940_07_15_3_object_7248146.png
Page 3 of 12
Date: 15.07.1940
Physical description: 12
und betreuend zur Seite steht. Das Mädel in den Betrieben be gegnet der DAF.-Iugendwalterin, die wieder aus den Reihen des BDM. kommt und dem Mädel jederzeit in arbeitsmäßigen und (Lichtbild: „Weltbild") allen den Betrieb betreffenden (Nachdruck verboten) 13 Oesilstsinb yorc UO/VVAn von KURT 2l^5E t Verlegt bet Aböls Luser, Wien Leopold klopfte nochmals wütend mit der Krücke auf den Boden. Aber Stefan hörte noch immer nichts. Seine Hand brannte. So wie damals, als er das erstemal eine Tür erbrach

. Ein verfallener Schuppen war es nur. mit einem rostigen und er bärmlichen, alten Schloß. Seine fünfzehnjährigen Jungen fäuste brachen es auf wie morsches Holz. Der Mond stand schräg über den dunklen Häusern. Fern in der Stadt schlugen die Glocken eine frühe Morgenstunde. Die Tür krächzte in den Angeln. Schnell, schnell, schrie Leopold neben ihm, und sie traten ein. In der Dunkelheit drängten sie sich zitternd an einander und lauschten, ob nicht von irgendwoher eine Ge fahr komme. Der Wind spielte mit der Tür

. Dumpf pochte sie draußen gegen die Wand. Mach sie zu, befahl Leopold, und Stefan gehorchte. So war es schon damals. Eine Laterne flammte auf. Ein Sack schluckte Geräte. Hammer, Nägel, Zan gen, schimmernde Sägeblätter. Der Atem sprengte fast die Brust, und dann liefen sie. Nein, sie rannten, und die Angst rannte mit, und der lahme Knabe an seiner Seite marterte hallend mit der Krücke das nächtliche Pflaster. Grinsend wuchs das Gesicht des alten Tischlers in der Erinnerung. War es nicht das Fischmaul

zusammen und wechselte einen wachen Blick mit Leopold. Herein, sagte er zögernd. Die Erinnerung verlosch in einer kaum bewahrten Ferne. Sie atmeten beide erleichtert auf, als Frau Rand, die Haus wirtin, eintrat. Sie sahen sich verstohlen an und senkten den Blick voneinander. Frau Rand brachte das Mittagessen. Sie musterte feindselig den Lahmen. Für ihn auch? fragte sie widerwillig. Stefan nickte. Sie zuckte die Achsel. Hier, sagte sie und reichte Stefan einen Zettel, es ist schon für zwei Monate

. Es wird nun wohl bald Zeit. Sie verließ das Zimmer. Stefan knüllte wütend den Zettel zusammen und warf ihn Leopold vor die Füße. Das kommt auch noch dazu, schrie er gereizt, Miete und Kost. Nicht einmal das kann ich mehr bezahlen. Soll ich von Frau Rands Gnade leben? Ein feines Leben ist das, der alte Habers dorn würde sich im Grabe nochmals zu Tode lachen über seine gelehrigen Schüler. Leopold schüttelte den Kopf. Sein Gesicht neigte sich nach denklich. Eine Spur von Mitleid floß über die dicken, vorsprin

12
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1919/12_05_1919/InnsbNach_1919_05_12_3_object_7413283.png
Page 3 of 12
Date: 12.05.1919
Physical description: 12
entwand sich auch Leopold der geistigen Stickluft, von der die Welt um ihn erfüllt schien: aber er brauste nicht; sein ganzes Weien war Bedachtsamlest und Festigkeit. Keine hastige, keine überstürzte Handlung kannte man von ihm. Wie oft klagte ihn die Mutter der Kälte an, weil er so wenig schrieb! Und Joseph machte noch schlimmere Erfahrungen mit ihm. Ans zehn Briefe, die er nach Florenz richiete, kam in der Regel einer. Aber der war ruhig, überlegt, voller Voraussicht. So grundverschieden voneinander

waren die beiden Brüder, und sie verständigten sich nur schwer. Der jüngere Leopold hatte früher regieren gelernt als Joseph. Seine Mttregenten schickte er der Mutter zurück und handelte nach eigener Einsicht. Er übersah ein kleines Land und herrschte über eine Million Seelen mit voller Sicherheit. Und an seiner Seite stand eine grtte Frau, die er seine beste Freundin nannte. Seine Kinderstube war so voll, daß sie ihn beinahe mehr beschäftigte als der Staat, denn er wollte seine Kinder selbst erziehen. Wußte

er doch, daß er sie nicht bloß für Toskana zu erziehen hatte .... Den Franz nach Wien geben? Das hatte noch Zeit! Den Karl aber, den Zweiten, wollte Maria EbristiiHe an Sohnes Statt nehmen; er sollte einst ihr und ihres Gat ten reiches Erbe antreten. Leopold gab den einen noch nickt nach Wien mrd den anderen nickst nach Brüssel. Erst im Jünglingsalter wollte er sie aus den Händen lassen nicht als Kinder. Voll Besonnenheit, voll Ruhe, voll Kraft war Leopold. Und er hatte sich als Grotzhe^zog von Toskana nur Freunde im Lande

erworben: der Adel stand hinter ibm. Er zog ihn an den Haf. der klein, aber voll Glanz und Würde war. wenn er sich öffentlich zeigte. Kerne übertriebene Sparsamkeit, keine Kargheit ließ Leo pold zu, denn er kannte seine Einnahmen und hatte diese als sein eigener Finanzminister beständig gesteigert. Der Ackerbau blühte in Tvstana, Industrien breiteten sich aus, und alle Stände steuerten gleichmäßig sür den Staat. Leopold von Toskana setzte es ntti seiner zähen Bedacht- samkeii und seiner Festigkeit

, und das Wohl des Landes es am Ende doch fordern könnte, ge wisse Reformen mit allem Nachdruck vorznnebmen. Und es half. Den Wind, der jenseiis der Alpen wehte und der auch schon in die habsburarsche Lombardei blies, wollten sie doch nicht anfachen. Denn dieses Großhcrzoatum mit einer Million Einwohner ernährte drei Erzbischöfe, zwölf Bischöfe mit ihren Domkapiteln und dreitzigrausend Geist liche. Leopold war fromm. Aber sein Beistand war frei von jedem Nebel, und seine Sand blieb fest. Er scheuchte

13
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1902/24_12_1902/InnsbNach_1902_12_24_9_object_7259469.png
Page 9 of 28
Date: 24.12.1902
Physical description: 28
Mittwoch den 24- Dezember 1902. Innsbrucker Nachrichten* Nr. 295. Seite 9. geschehen, nicht mehr zu ändern sei; sic werde von Girvn, den sie liebe, nicht lassen. Erzherzog Josef Ferdinand verließ hieraus ihr Zimmer. Ein Liebesroman des Erzherzogs Leopold Ferdinand. Wien, 23. Dez. Wie das „Neue Wiener Abendblatt" aus Salzburg meldet, hat der mit seinerSchwesterabgereisteErzherzog Leopold Ferdinand ebenfallsdas Va¬ ter Haus für immer verlassen

. Der Erz¬ herzog hat inzwischen an den Kaiser ein Schreiben gerichtet, worin er mitteilt, daß er auf alle Würden und Rechte verzichtet und in Zukunft einen bürger¬ lichen Namen tragen werde. In Begleitung des Erzherzogs befindet sich eine den Wiener Thcater- kreisen nahestehende Dame, zu welcher der Erz¬ herzog schon längere Zeit in B e z i e h u n g e n ge¬ standen hat. Erzherzog Leopold Ferdinand ist der älteste Sohn des Großherzogs Ferdinand

sich Erzherzog Leopold Ferdinand in Beglei¬ tung einer bürgerlichen Dame in die Schweiz und schied aus dem kaiserlichen Hause aus. Bereits im Sommer des letzten Jahres nahm die Lie¬ besgeschichte des Erzherzogs einen dramati¬ schen Verlauf. Der Erzherzog war seit längerer Zeit in Beziehungen zu einem Fräulein Adamo- vics, der jüngsten von drei durch ihre Schönheit zu einer gewissen Berühmtheit gelangten Schwe¬ stern getreten. Als in den maßgebenden

Hause anzeigte. Gleichzeitig übersandte der Erzherzog seine Orden, darunter den des gol¬ denen Vließes, an die zuständige Hofstelle und zeigte seinen Austritt aus der Armee an. Der Erzherzog gedenkt den Namen Leopold Wölf¬ ling zu führen. Selbstverständlich wird dem Wunsche des Erzherzogs, aus dem kaiserlichen Hause auszutreten, entsprochen. Die diesbezüg¬ lichen Verfügungen sind sicherem Vernehmen nach bereits getroffen. Binnen kurzem dürfte

das A u s s ch e i d e n des Erzherzogs in der gebühren¬ den Form bekanntgegeben werden. Wie das ge¬ raunte Blatt weiter erfährt, spielt im Leben des Erzherzogs Leopold Ferdinand ein Liebesroman, dessen unglücklicher Verlaus für den weiteren Le- oeuslauf entscheidend war, eine große Rolle. Der Erzherzog liebte die Tochter des spanischen Prä¬ tendenten Don Carlos, Donna Elvira. Nach ihrer heimlichen Verlobung wurde die Zustimmung politischer Bedenken wegen nicht erteilt. Donna

14
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1928/26_11_1928/InnsbNach_1928_11_26_9_object_7221524.png
Page 9 of 12
Date: 26.11.1928
Physical description: 12
an unserem Zerwürfnis, Jsa- bella. Für seine Schwester ist er nicht verantwortlich. „Dann laß ich ihn hereiukommen", und ohne auf eine Erwiderung zu warten, öffnete sie eigenhändig die Türe und ließ sie zur Hälfte offen stehen. „Herr Leopold, jür Sie bin ich schon z' Haus, wann auch sür sonst niemand. Kommen S' nur rein zu uns, der Herr Baron Hettingen hat mir die Ehre geb'n und nachtmahlt mit mtr. — Sopherl, leg noch ein Gedeck auf für den Herrn Richt- hof'n," gebot sie den: Zimmermädchen

kann. — Was sagst dazu, mein Lieber?" Joachims Gesicht leuchtete lveiß wie der Damast unter seinen Händen. Er würde seine Mutter wieder zurück bekommen. — Seine Mutter! — Ein förmlicher Schwin del ergriff ihn. * Täglich mindestens einen Einbruch verübt. Am 22. d. M. wurden in Wels zwei gefürchtete Einbrecher verhaftet, die wochenlang ganze Landstriche Oberöster reichs in Schrecken gehalten und täglich mindestens einen Einbruch verübt hatten. Die Verhafteten sind der vielfach vorbestrafte Leopold Barnreiter

Mitgeteilt, daß Verluste bet Börsentransaktionen, die mit der Tätigkeit Dr. Stychs als leitender Direktor des Jnstttuts zu- fammenhängen, die Ursache sein dürsten. Der Stand des Unternehmens soll keineswegs der beste sein. * Erzherzog Albrccht kein Habsburger? Der Streit unter den Anhängern des ungarischen Thronpräten- üenten Otto und des Erzherzogs A l b r e ch t haben den tn Amerika lebenden Erzherzog Leopold, den in Hollywood wirkenden und durch verschiedene Skan- „Leopold, wenn das wahr wäre

!" „Ja, Ja! In einer halben Stunde bin ich wieder bei dir. Ich habe dich noch so viel zu fragen!" In zartem, knospenhastem Rot glühten ihre Wangen auf. „Auf Wiedersehen, Herr Leopold!" Er neigte seine Lippen über ihre kühlen Finger. „Grützen S' rnir das Fräulein Schwester!" bat sie freundlich. dalaffären bekannt gewordenen Sohn Leopold Salvators, veranlaßt, ln einem dem „International Newyork Ser vice" gewährten Interview dem letzteren eine scharfe Absage zu erteilen. Erzherzog Leopold behauptet, daß Albrecht

kein Habsburger sei, sondern der Sohn eines sehr bekannten ungarischen Offi ziers, dem er auch auffallend ähnlich sehe. Solange ich lebe, erklärte Leopold, werde ich dem König Otto treu bleiben. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Albrecht an der Realisierung seiner Pläne zu ver hindern. Albrecht ist kein Habsburger und kann daher keinen Anspruch auf den ungarischen Thron erheben. Ich hylte es für meine Pflicht, Albrecht zu demaskieren. Erz herzog Leopold weigerte sich, den Namen

15
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1932/24_06_1932/InnsbNach_1932_06_24_1_object_7230166.png
Page 1 of 12
Date: 24.06.1932
Physical description: 12
" (Ein Christlich sozialer rief dem Kriegsinvaliden Autrith (Nat.) zu: „Sie Krüppel, Haltens das Maul. Darauf riefen die Nationalsozialisten zurück: „Schämts Euch! Das sind die Christen, die sich mit den Roten gefun den haben. Ihr Hinterlandstachinierer. Für diese Schweine haben wir gekämpft!" Bei diesen Worten brach ein Entrüstungssturm auf den Bänken der Christlichsozialen los und als der nationalsozia listische Abgeordnete Leopold rief: „Wir sind hereingekommen, um das Volk von den Parla mentariern

zu befreien, soweit sie gestohlen haben!" sprang der christlichsoziale Abgeordnete B e i r e r erregt auf und schrie: „Das ist eine Gemeinheit! Was sind das für Pauschalverdächtigungen!" Einige Christlichsoziale gingen mit drohend erhobener Faust auf Abg. Leopold zu. Dieser ant wortete: „Ja, es gibt Parlamentarier, die g e st o h l e n haben, wenn auch nicht hier in diesem Hause!" Nachdem der sozialdemokratische Landeshauptmannstellver treter Hellmer erklärt hatte, daß die Sozialdemokraten

sich an der Wahl des Landeshauptmannes nicht beteiligen würden, wurde Dr. B u r e s ch zum Landeshauptmann mit 27 christ- lichfozialen Stimmen gewählt. Acht Stimmen entfielen auf den Nationalsozialisten Leopold. Als Dr. Buresch im Saal erschien, wurde er von den Christ lichsozialen mit Heilrufen und Händeklatschen begrüßt, wäh rend die Nationalsozialisten ihn auspfiffen. Landeshauptmann Dr. Buresch gab eine Erklärung ab, in der er u. a. ausführte, daß er sich der neuen Wahl deshalb unterzogen

habe, weil er jeden Schein von Rechtswidrigkeit vermeiden wollte. Er wandte sich dann gegen die Methoden der nationalsozia listischen Abgeordneten, für deren Vorgehen die niederöster reichische Bevölkerung ein feines Empfinden habe. Landes rat Leopold (Natsoz.) polemisierte gegen die Ausführungen des Landeshauptmannes. Während seiner Ausführungen wurden immer wieder stürmische Zurufe von den Bänken der Christlichsozialen laut. Als Leopold sagte: „Der Credit- a n st a l t - K a n z l e r hat uns den Franzosen

a u s ge lte f e r t", rief ihm Dr. Buresch entgegen: „Schämen Sie sich, Herr Leopold! Ich habe von Ihnen als Offizier eine höhere Meinung gehabt. So spricht kein Offizier!" Leopold sprach, von leidenschaftlichen Zurufen der Christlich sozialen unterbrochen, weiter und erklärte, jedem anderen Landeshauptmann gegenüber hätten sich die Nationalsozialisten in sachlicher Form entgegengestellt, aber nicht dem Dr. Buresch, der. . . In diesem Augenblick sprangen die Christlichsozialcn auf, eilten gegen die Bänke

16
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1902/27_12_1902/InnsbNach_1902_12_27_7_object_7258807.png
Page 7 of 20
Date: 27.12.1902
Physical description: 20
in ihr, die nie ganz verblüht. Die Mäd¬ chen verloren früh ihre Mutter, doch hat ihr Vater Hum zweitenmale geheiratet. Wilhelminens Be¬ ziehungen zum Erzherzog Leopold Ferdinand sol¬ len seit sechs Jahren bestehen und dürften aus der Zeit stammen, da der Erzherzog nach Jglau kam. Als sie darin ihre Villa im Cottage bezog, nahm sie ihre jüngere Schwester Auguste als Gesell¬ schafterin zu sich. Später kamen auch Herr und und Frau Schestern ins Haus

, der jeden Samstag und Sonntag kam, oft aber auch längere Zeit im Hause logierte, waren im Hochparterre drei Zimmer reserviert. Erzherzog Leopold Ferdinand war stets guter Dinge und ungeniert. Man unterhielt sich, sang und musizierte. Der Erzherzog saß selbst fleißig am Klavier — auch ein mechanisches Musikwerk mit reichern Repertoire gehörte zum Vergnügungs¬ programm. Fremde Gesellschaft gab es im Hause nie, dagegen suchten den Erzherzog Leopold Ferdinand

sie das nicht wolle, „denn dorr, könnte er nichts als ein einfacher Be¬ amter sein. Und um diesen Preis wolle sie ihr Glück nicht machen; da verzichte sie lieber." Im Februar dieses Jahres kam der Umschwung. Von Erzherzog Leopold Ferdinand, der sich lange nicht sehen ließ, hieß es, er sei in Egypten, und eines Taaes, nachdem Erzherzog Josef mit einem An¬ walt erschienen war, um „das Fräulein" zu spre¬ chen, berichtete sie, es sei ihr aufgetragen

worden, 'Wien binnen acht Tagen zu verlassen. Wilhelmine Adamovics war tief gekränkt und ging verzweifelt umher, bis sie. einen Brief ihres Bräutigams er¬ hielt, in welchem der Erzherzog ihr Mut zusprach und seinen Treuschwur erneuerte. Eine ganz andere merkwürdige Meldung bringt „Die Zeit" über Lias Vorleben der Wilhelmine Adamovics. Ihr Brünner Korrespondent berichtet : Natürlich ist die Affäre des Erzherzogs Leopold Ferdinand auch in Brünn

Erhebungen über die Wahrheit derselben zu Pflegen, und in der Tat wurde dieselbe — schreibt das Blatt — in einer Weise erhärtet, die den ganzen Nimbus der Per¬ sönlichkeit der Wilhelmine Adamovic bis auf den letzten Rest zerstört. Nun könne man vollauf be¬ greifen, warum der Kaiser, der sich ja in Herzens¬ angelegenheiten einigemal schon als ein nicht allzu¬ strenger Chef seiner Familie gezeigt hat, von dieser Ehe des Erzherzogs Leopold

17
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1937/09_10_1937/InnsbNach_1937_10_09_20_object_7448534.png
Page 20 of 26
Date: 09.10.1937
Physical description: 26
in den Streik getreten. Sie halten die Fabrik besetzt. Von der Fabriksleitung wurde der Rechtsweg beschritten, um die Räumung des Betriebes zu erreichen. Schwere Angriffe der ..Reichtest" gegen den ehemaligen Abgeordneten Leopold. Wien, 9. Sept. (A. N.) Die „Reichspost" veröffentlicht eine in den letzten Tagen von nationalsozialistischer Seite verbreitete Flugschrift, in der u. a. erklärt wird, daß innerhalb der nationalsozialistischen Reihen sich in Wien und in der Provinz der Weizen von der Spreu

zu scheiden beginne. Es wird gegen den gewesenen nationalsozialistischen Abgeordneten Leopold eine Bezichtigung von nicht mehr zu überbietender Schärfe erhoben. Es wird Leopold die Be schuldigung ins Gesicht geschleudert, daß in seinem Kremser Hauptquartier die Inhaber einer Fett- und Selchwarenfabrik erschienen seien, um die Schwierigkeiten, die die Lieferung von Schweinefleisch ins Reich unmöglich machen, durch eine nach Tausendern zählende Summe zu beheben, und Leopold hat, wie es grimmig

in der Flugschrift heißt, „dreckiges Iüden- geld zum Volksbetrug eingesteckt". Die „Reichspost" bemerkt dazu: „Wir sind der Sache nach gegangen und haben von einer sehr ernsten Seite hören müs sen, daß die Rolle des Herrn Leopold in dieser Affäre minde stens höchst zweideutig und der Ueberprüfung würdig ist. Es werden übrigens von der nationalsozialistischen Flugschrift Herrn Leopold auch noch andere Geldaffären vorge worfen und weiter wird berichtet, Ferdinand Haider in Mooskirchen in Steiermark

habe gleichgesinnte Männer der SA. ausgesandt, die den Parteigenossen die Augen über die Korruption der Führer der Leopold-Clique öffnen und sie zu einer Einigung sammeln sollten. Da dies das Ende Leopolds bedeutet hätte, sei ein gewisser Robert K o m a r e k in Leibnitz beauftragt worden, die Leute abzufangen und vor ein Feme gericht zu stellen. Wirklich wurden sie von den Bütteln Koma- reks niedergeschlagen, gefesselt, mit Stricken zu einem Bündel verschnürt, so wehrlos getreten, geplündert und wie ein Stück

seinen Besuch bei dem Nachbarvolk Aka, dessen Männer meisterliche Arm- brusffchützen und dessen Kinder — leidenschaftliche Raucher sind. Bier Verbrecher aus einem steirischen Gefängnis ausgebrochen. Graz, 9. Okt. In einer Gemeinschastszelle des Bezirks gerichtes K n i t t e l f e l d, die sechs Arrestanten enthielt, waren auch die Häftlinge Johann Löffler, Leopold H a r t m a n n, Konrad Mazur und Johann Petritsch untergebracht, durchwegs gefährlich« Gewohnheitsverbrecher. Sie vereinbar ten letzter Tage

18
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1940/13_07_1940/InnsbNach_1940_07_13_6_object_7247169.png
Page 6 of 16
Date: 13.07.1940
Physical description: 16
gestohlenen Aepfeln und einer zerschlagenen Fensterscheibe zitternd gestanden hatte. Was machen wir jetzt? fragte er plötzlich. Ist deine elegische Anwandlung vorüber? Die Stimme von der anderen Seite des Tisches kam ebenso scharf zurück. Rede endlich einmal vernünftig, sagte Stefan grollend und ungeduldig. Ja, rief Leopold gedehnt und fing ein wenig zu lachen an, das ist ein Wort. Also reden wir vernünftig. Ehe Stefan etwas erwidern konnte, griff Leopold, fein Lachen mit grimmiger Entschlossenheit

steigernd, in die Tasche und schüttete den Inhalt auf den Tisch. Ein kleines Häufchen Münzen lag armselig vor Stefan. Er blickte Leopold fragend an. So schlimm ist es, sagte er mühsam. Er suchte selbst in den Taschen, stand auf und wühlte eine Weile in der Schreibtischlade. Was er an Geld zusammen brachte, war nicht viel mehr, als das was Leopold befaß. Sie blickten einander an. Leopold blieb weiter gelassen und verlor seine Heiterkeit nicht, als er die aufsteigende Röte in Stefans Wangen sah. Stefan

legte. Er kehrte sich mit einem Ruck um. Und die Wechsel, schrie er in das Schweigen. Seine Stimme war so heiser und fremd, daß er selbst vor ihrem Klang erschrak Es ist sehr freundlich, daß du dich nach den Wechseln er kundigst, sagte Leopold mit schneidendem Hohn. Sie sind in zwei Wochen fällig, und wenn wir sie nicht bezahlen können, wird Herr Kronhuber seine Hypothek zurückverlangen, und Frau Meyer wird ohne Zweifel darauf bestehen, daß man ihr den Hausanteil wieder überschreibt. Ich rechne

, daß wir insgesamt, Leopold zählte langsam seine Finger und sah Stefan von unten her an, nun, sagen wir neun Monate er halten. Stefan kam wieder in die Mitte des Zimmers. Sein Ge sicht war blaß geworden. Ich habe dich gewarnt. Ich habe es nicht gewollt, brach es schreiend aus ihm hervor. Seine Adern schwollen an der Stirn und ein halb schluch zender, halb ächzender Laut entwich seinem Mund. Er trat noch einen Schritt näher zum Tisch und streckte die Hände aus, zu Fäusten geballt, so, als wolle

er über den anderen herfallen. Oho, schrie Leopold warnend und richtete sich vom Stuhl auf. Er hielt sich am Tisch fest und tastete mit der anderen Hand nach der Krücke, die am Schrank lehnte. Sein lahmer Fuß schleifte am Boden. Dann wandte er sich Stefan zu. Der war von seiner empörten Aufwallung schon wieder in dumpfe Niedergeschlagenheit zurückgesunken. Er lehnte mit dem Rük- ken gegen den hohen Schrank, der die eine Wand des Zim mers ausfüllte, und schloß die Augen. Sein Atem kam schwer und keuchend

19
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1920/27_11_1920/InnsbNach_1920_11_27_5_object_7203646.png
Page 5 of 16
Date: 27.11.1920
Physical description: 16
für die dort befindlichen Kranken und für die im Laufe des Jah res aus Rußland-Sibirien zurückgekehrten, in Inns- freute n iieiitt Mk. Ans den Erinnerungen Leopold Wölflings. Leopold Wölfling, der ehecnalige Erzherzog Leopold Fc«i»cnid, veröfsenflich: in der ..Beclcner Mvnatspost" ein weiteres Kapitkl seiner Erinnerungen. Dieses behandei! die srcmdiändischcn Potentaten, die Wölfling am Wiener Hose und anderwärts kennen lernte und von denen einige in den Augen des Verfassers keine gute Rolle spielen. Es heißt

da: Die Rcisebeglestermucn Leopold //. von Belgien. Wenn ein fremdes Staatsoberhaupt den Wiener Hof besuchte, war das äußere Bild der Freude,' die dieser Besuch auslöste, immer dasselbe: Emp- !ang auf dem Bahnhof, herzliche Begrüßung durch Umarmung und Kuß, -fahrt durch beflaggte, von einer begeisterten Menge erfüllte Straßen und eine Reihe von Festlichkeiten in der Hofburg. In Trinksprüchen kam dann noch die außerordentliche gegenseitige Liebe und Hochachtung der Potentaten für und voreinander zum Ausdruek, In Wahrheit

war diese Liebe und Hochachtung oft noch in sehr deutlich zu bemerkende Wärme, grade abgestust. Das hatte manchmal seine politischen, zumeist aber seine persönlichen Gründe. So war der alte König Leopold II. von Belgien in Wien stets eines sehr kühlen Empfanges sicher, obwohl er einer der liebenswürdigsten alten Herren ivar, deni Kaiser glän zende Witze erzählte und nur manchmal mit einem Maskenlächeln dasatz und offenbar an ganz andre Tinge, vermutlich an eines seiner Geschäfte . der kleinen Mädchen, dachte

. Frenz Josef hatte über diese Tinge gewiß keine philiströsen Ansichten, aber manches ging ihm doch über die Hcct- selMnr. so als Leopold eines, Tages wieder in Wien ankam, vom Kaiser, allen Erzherzogen. Ehrcnkompggnie usw., auf dein Bahnhof empfangen wurde und bei der unvermeidlichen Gruß- und Knßszenc Plötzlich ein paar lachende (sehr hübsthes Bllidchenköpse an den offenen Fenstern des belgc- srben .vofzuges erschienen, oder wenn König Leopold zu einem für 6 Uhr angesetzten Tiner lächelnd um 7 Uhr

» der Kaiser desto vcrgnüg- er. Im übrigen herrschte bei Hof gegen Leopold ein gewisses Mißtrauen. Man hielt ihn offenbar für unerlaubt klug. birnck, Hötting und Mühlan wohnenden Nordtiroler Offiziere und Mannschaften eine Mine Weihnachtsfeier veran,'tastet. Um die notwendigen Vorkehrungen treffen zu können, werden die genannten Heimkehrer — ausge nommen die im Kriegsbeschüdigtenspitale beftndlichen — gebeten, sich in der Kanzlei der Landeshilfsstelle im Landhause, Zimmer Nr. 16, an Wochentagen

20
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1921/04_01_1921/InnsbNach_1921_01_04_5_object_7417301.png
Page 5 of 8
Date: 04.01.1921
Physical description: 8
übergebenen Automobiles A XI 800 einge bracht. Das besc-iädigte Automobil wurde wiederholt von dem Kln-, ger in Reparatur genommen, die Kosten wimden anstandslos bezahlt; die letzte Reparaturzahlung wurde jedoch vom Militärärar verwei gert, weil der Chauffeur Franz Leopold nicht berechtigt- war, den Wagen dem Kläger zur Reparatur zu übergeben. Dr. Frey, als Zeuge vernommen, Mb an, Latz dis Kraftwagen der Heere -- - Verwaltung der „Kraftfahrstelle" im Arsenal unterstehen; diese Stelle hat ein« eigene

Reparaturwerkstätte, in der die beschädigten Wagen wieder hergerichtet werden. Diese Taffache sei allen Lenkern be kannt, wenn also ein solcher Wagen repariert werden soll, io muh er dieser Werkstätte übergeben werden. Der Zeuge Chauffeur Franz Leopold gab an, er habe den Auftrag bekommen, den lltzagen „in die Reparatur" zu geben, die Wahl der Werlstätte stand ihm sonach frei. Kurze Zeit nach der Ablieferung in die Werkstätte des Klägers sei Dr. Frey mit ihm in diese Werkstätte gegangen und habe ersucht

, den Wagen so rasch als möglich fertigzustellen. Franz Leopold er zählte, daß es dieser Wagen gewesen sei, mit dem Dr. Frey nach Budapest noch vor der Errichtung der Räteregierung in Ungarn gefahren sei, uni Bela Kun zu besuchen; bei dieser Reif« seien um 16.000 K Pneumatik hingeworden. Weil damals nicht alle SoDatenräte mitfahren konnten, seien zwei mit einem ärarischen Flugzeug nachgekommcn; dieses Flugzeug lei dem Bela Kun zum Geschenk gemacht worden. Dieses Auto habe Dr. Frey

auch für seine Agitationsreisen stets benützt. Das Bezirksgericht Innere Stadt und das Landesgericht als Berufungsgericht haben die Klage abgewiesen, weil nach den glaubwürdigen Aussagen Dr. Freys der Aufttag an Leopold dahin ging, den Wagen reparieren zu lassen, nicht aber ihn dem Kläger zu übergeben, zumal da er (Leopold) wußte, daß die Reparaiurwerkstätte im Arsenal in Be trieb sei, er hat demnach austtagsrvidrig gehandelt. Dagegen hat Dr. Ziegelmayer die Revision eingebracht, der von. Obersten Ge richtshof stattgegeben

wurde. Leopold war zur Neparaturübergabs bevollmächtigt, und zwar durch den Soldatenrat. Der Besuch Dr. Freys in der Werkstätte des Wägers allein sei ein Beweis für das korrekte Vorgehen des Leopold. v LrLrnsnckcdrLcdteNa verein der Kaufmannschaft. Dienstag üblicher Berenrsabend. Ainnner-Gefang-Berein Pradi. Die dieswöchenttiche Probe ent fällt wegen Renovierung des Probelakals. X!finnergcfaugoereia willen. Dienstag 8 Uhr abends Probe. ' Säugerrunde des Kaufmännische» Vereines. Mittwoch abends Punkt

21