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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 23.06.1910
Physical description: 16
Baron Albert von Rothschild hat für die Überschwemmten in Tirol und Vor¬ arlberg den Betrag von 10.000 Kronen ge¬ spendet. Julius Jung f. . Wie wir schon aestern im Depeschenteile unseres Blattes kurz berichteten, ist unser aus Imst ge¬ bürtiger Landsmann, ver bekannte Geschichts¬ forscher Tr. Julius Jung, Professor an der deutschen Universität in Prag am 21. d. M. nachmittags in Michle bei Prag im 59. Lebens¬ jahre gestorben. Mit Pros. Jung

verliert nicht nur die Prager deutsche Hochschule einen ihrer hervorragendsten Lehrer, sondern auch! "die gesamte Forschung der antiken Geschichte einen ihrer bedeutendsten Vertreter, dessen N ame in Fachkreisen den besten Klang hatte, dessen Meinung als Autorität galt, und dessen Wissen ein enormes war. Jung war ein Schüler Mommsens, des Altmeisters der römischen Geschick) tsjorschmrg. Er arbeitete int Sinne seines großen Lehrers

weiter. Mit 26 Jahren bereits, im Jahre 1877, wurde Julius Jung als außerordentlicher Professor nach? Prag berufen und im Jahre 1884 wurde er zum Ordinarius ernannt. Seine überaus zahlreichen Arbeiten erstrecken sich! beinahe auf alle Ge¬ biete der Alterlu m s so rs chm t g und besonders der römischen Geschichte. Er war ein vorzüglicher Kenner der römischen Inschriften und befaßte sich intensiv mit der Geographie des Altertums. Was die römische Geschichte

anbelangt, wandte Jung sein besonderes Augenmerk der römischen Provinzialverwaltung zu. Seine diesbezüglichen Arbeiten über die Tonanländer gehören zu den besten Schöpfungen auf diesem Gebiete der Wissenschaft. Groß waren auch seine Kenntnisse über das römische Heerwesen. Mit Vorliebe befaßte sich Jung mit der Geschichte der römi¬ schen Herrschaft in Siebenbürgen, der römi¬ schen Provinz Dacien. In seinem letzten Werke „Julius Ficker" (1907) würdigt

Jung die großen Verdienste seines Lehrers an der Universität Innsbruck und gibt zugleich einen äußerst lehrreichen Beitrag zur Charakterisierung der verschiedenen Strömungen auf dem Gebiete der Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert und zur Gelehrtengeschichte dieses Zeitraumes. Tie Tätigkeit Professor Jungs blieb nicht allein aus das Altertum beschränkt. Auch die Geschichts¬ forschung über das frühe Mittelalter verdankt ihm eine ganze Reihe

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 8 of 12
Date: 20.07.1936
Physical description: 12
, über 15 Runden führende Rennen, das nur für Neulinge offen war, brachte schon einen spannenden Zwei kampf zwischen den schon nach wenigen Runden klar an der Spitze liegenden Fahrern Haudek, Enns, auf A. I. S. und dem in der niederen Klaffe gemeldeten Norton-Fahrer Pepi Jung, einem ungemein talentierten Salzburger Neuling, der besonders durch feine schöne Kurventechnik auffiel. Anfänglich lag Haudek in Führung, dann kam in der sechsten Runde Jung an die erste Stelle, um in den Schlußrunden nach aufregen

Kubikzentimeter Sarolea und wieder Jung auf einer ebenso starken Norton waren. Das Rennen ging über 25 Runden (60 Kilometer). Beide Spitzenreiter, die das übrige starke Feld bald weit abgehängt hatten, lieferten sich ein mörderisches Duell durch viele Runden hindurch, waren stets auf 10 bis 15 Meter beisammen. Faltner lag bis zur 22. Runde knapp in Führung, um in der nächsten von Jung auf einer langen Geraden „überspurtet" zu werden. Trotzdem der Wiener alles aus sich herausgab, um dem jungen schneidi gen

Salzburger den Sieg streitig zu machen, änderte sich an diesem Stand bis zum Erreichen des Zieles nichts mehr. Jung wurde von seinen begeisterten Landsleuten auf seiner Ehren runde gebührend gefeiert. Der Vorarlberger M ä s e r war beim „Los!" schon ins Hintertreffen geraten, da seine D. K. W. arge „Mucken" machte und nicht anspringen wollte. Trotzdem Maser mit nahezu einer Minute Rückstand abkam, belegte er in seiner Kategorie noch den dritten Platz unter neun Fahrern

gelangt drei. Klasse 8 (250 bis 350 Kubikzentimeter): 1 Pepp Jung, Salzburg (Northon), 28 :32.6 (25.788 Kilometer Stundendurchschnitt); 2. Richard Felkl, Salzburg (Northon), 29 :05.4; 3. Sepp Brücker, Salzburg (Sarolea), 30 :39; abgelaufen fünf, ans Ziel gelangt drei. Klaffet (bis 250 Kubikzentimeter): 1. Hans Friedrich, Salzburg (Puch), 32 :16.4 (67.149 Kilo meter Stundendurchschnitt): 2. Erich Knittel, Wien (Puch), 32 : 42.2; 3. Hermann Kolbock, Salzburg (Puch), 32 :43.4; 4. Franz Streikst, Salzburg

(Panther), 33:09.8; abgelausen acht, ans Ziel gelangt vier. Hauptsieger des ersten Rennens: 1. Heinrich Haudek, 2. Pepp Jung, Salzburg, 3. Richard Felkl. 2. Rennen (Klaffen 8 und A, Solomaschinen bis 350 Kubik zentimeter, bei aesonderter Wertung), 25 Runden zu je 2400 Meter --- 60 Kilometer. K l a s s e 8 250 bis 350 Kubikzentimeter): 1. Pepp Jung, Salzburg (Northon), 45:49.8 (78.545 Kilometer Stundendurchschnitt): 2. Fritz Faltner, Wien (Sarolea), 45 :55.4); 3. Hermann Deimel, Wien (Velocerte

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 14
Date: 19.09.1934
Physical description: 14
Kameradfchaftsabend der Heimatwehr- Iungjäger. Es wird uns berichtet: Am Montag abends veranstalteten die Gründungsmitglieder des Jung-Vaterland, die sich stolz „die alte Garde" nennen, im Saale des Gasthofes „Weißes Kreuz" zu Ehren ihres ersten Landesjugendführers Albert Schober einen äußerst stimmungsvollen Kameradschafts abend, an dem auch Gendarmerieoberstleutnant Steiner mit Gemahlin, der Landesjugendpfarrer T h ä n i, die Rechts anwälte

des Jung-Vaterland die feste Zuversicht gehabt habt, daß die Zukunft Oesterreichs nur dem Heimatschutz und seinem Jung-Vaterland gehört. Ihr habt es miterlebt, daß für ein Heimatschutz-Oesterreich mehr als 100 Kamera den ihr Letztes, ihr L e b c n, eingesetzt haben. Diesen ge fallenen Helden sollt Ihr nacheifcrn. Wenn die alte Garde den Vorzug hat, den vielen anderen, die inzwischen zum Jung- Vaterland gekommen sind, Führer und Beispiel zu sein, so darf sie doch nie eingebildet und arrogant

werden, sondern muß bescheiden und selbstlos ihren Dienst am Vaterlande er füllen und durch ihr persönliches Auftreten, durch Unterord nung und Disziplin den Eltern, Lehrern und Führern gegen über den anderen ein Vorbild sein. Tut es der braven Doppel reihe gleich, die nichts anderes will, als der Jugend einmal eine schönere Zukunft zu bescheren, als sie selbst miterlebt hat. Heimatschutz und Jung-Vaterland werden das neue Oester reich bauen in heißer Liebe zu unserem Vaterlande, zu unserer Bewegung und unserem

Bundesführer Starhemberg. Heil Oesterreich! Heil Starhemberg! Mit stürmischem Beifall dankte die alte Garde ihrem be liebten ersten Iugendführer. Hierauf machte der Landes jugendführer Dr. R e i s p etwa folgende Ausführungen: Mit dem Jung-Vaterland habe ich aus Schobers Hand ein. Werk, das mir lieb und heilig ist, übernommen, mit dem Vorsatze, es an die Sonne zu führen. Nicht nur Iung-Vater- land Tirol, sondern Jung-Vaterland Oe st erreich ist die mächtigste Jugendbewegung unserer Hei mat geworden

unter den Klängen einer trefflichen Kapelle seine Fort setzung und vereinigte jung und alt noch mehrere Stunden in fröhlichem Kreise. Innsbrucker Haupkschützengesellschaft. Bestgewinner des Gesellschaftsschiebens am 16. September am Landeshauptschießstand. Haupt: 1. Rorai Franz 91 Teiler, 2. Mieser Johann 614, 3. Pla- scller Joses 761, 4. Kirchmair Joses 762, 5. Fila Anton 1521, 1. Wöll Ernst 1577, 7. Schallert Niko 1951, 8. Dr. Luchner Oskar 2325, 9. Ing. Rauch Leopold 2615, 10. Pahl Jakob 2648

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Page 1 of 8
Date: 22.03.1897
Physical description: 8
in den Städten und Orten von Tirol und Vorarlberg. DasErgebnis der vorgesternstattgefundenen Reichs- rathswahlen in der Städtecurie ist nach den uns zugekommenenen Privattelegrammen folgendes : Tirol. Erster Wahlbezirk. Innsbruck, 20. März. Bon 1970 Wahl¬ berechtigten erschienen 1544 an der Wahlurne. Von den abgegebenen Stimmen entfielen auf Dr. Anton Kofler 566, aus Dr. Emil Jung 350, auf Dr. Max Kapferer 610 Weiter erhielten die Herren Rudolf Weber

5, Josef Holzhammer 3 Stimmen, Leonhard Lang, Dr. Friedrich Stolz, Dr. Anton Pichler u. W Rhomberg je 1 Stimme. 6 Stimmzettel waren leer. Hall, 20. März. Dr. Max Kapferer erhielt 174, Dr. Anton Kofler, 40, Dr. Emil Jung 15, Dr. Johann Kofler 1 Stimme, 2 Stimmzettel waren leer. Rattenberg, 20. März. Von 53 Wahl¬ berechtigten sind 41 Wähler erschienen. Dr. Max Kapferer erhielt 24 Stimmen, Dr. Anton Kofler 16 Stimmen, Dr. Emil Jung 1 Stimme

. Schwaz, 20. März. Von 360 Wählern sind 311 erschienen. Dr. Kapferer erhielt 237, Dr. Jung 34, Dr. Kofler 39, 1 Zettel war leer. Kitzbühel, 20. März. Dr. Jung erhielt 68, Dr. Kofler 23, Dr. Kapferer 42 Stimmen, 1 Stimmzettel leer. Kufstein, 20. März. Von 200 giltigen Stim¬ men erhielt Dr. Anton Kofler 79, Dr. Max Kapferer 79, Dr. Emil Jung 42. Imst, 20. März. Im Wahlort Imst wurden 156 gütige Stimmen abgegeben. Dr. Max Kapferer erhielt

119, Dr. Emil Jung 32, Dr. Anton Kofler 5 Stimmen. Vils, 20- März. Dr. Kapferer erhielt 54, Dr. Kofler 9, Dr. Jung 7 Stimmen. Reutte, 20. März. Dr. Kapferer erhielt 68, Dr. Kofler 35, Dr. Jung 3 Stimmen. Land eck, 20. März. Bei der heute stattge¬ fundenen Reichsrathswahl der Städte und Orte wurden hier 47 gütige Stimmen abgegeben, wo¬ von 44 ans Dr. Max Kapferer, 3 auf Dr. Ant. Kofler lautttcu. ^ Im ganzen Wahlbezirk entfielen somit

auf Dr. D Kofler 815, auf Dr. Jung 552, auf Dr. Kapferer 1451 Stimmen. Es erscheint somit Dr. Max Kapferer mit 1451 Stimmen gewählt. Zweiter Wahlbezirk. Glurns, 20. März. 44 Stimmen entfielen auf Dr. v. Graf, 24 Stimmen auf Präsidenten Paul Welponer. Bozen, 20. März. Im Wahlorte Bozen wurden 480 Stimmzettel abgegeben, wovon 13 leer waren und 4 als ungiltig erklärt wurden. Von den giltigen Stimmen entfielen 404 auf Welponer, 57 auf Dr. R. v. Graf

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Page 11 of 20
Date: 02.02.1935
Physical description: 20
nichts an. „Na, mein Jung? Wie findest du den Fall?" fragte die Generalin. Die Humpel-Lise polterte hinaus. „Unheimlich!" antwortete Nils und schob das Priemchen in die andere Backentasche hinüber. Peder Snilen bücklingte sich hinein, demütig, das Gesicht zu einer vertrauenerweckenden Schafsmiene verzogen. Er fing an, auseinanderzusetzen, wie schwer der Betrieb hier sei. Und der Boden so mager und jämmerlich. Wie teuer es sei, ihn zu be wirtschaften — und all der Mist, der dazu gehörte, wenn man bloß ein bißchen Ertrag

, wenn wir in die Klappe kröchen, Tante Rosa?" schlug Nils vor. „Kein übler Vorschlag, mein Jung. Ruf die Beautö herbei", sagte die Generalin und gähnte nochmal. Die Humpel-Lise kam, mit einer blankgeputzten Küchenlampe in der Hand, um die Gäste nach oben zu geleiten. Sie gingen durch die große, niedrige Wohnstube, wo schräg in jeder Ecke ein Sofa stand, wie um die Stube kleiner zu machen, und wo der dicke eiserne Ofen mit krummen Beinen weit in die Stube hineinsprang. Der hatte den ganzen Tag über sein Redlichstes

, ein Küken bin ich nicht mehr", lachte die Generalin. „Und Nils uud ich, nur haben uns schon in diversen sonderbaren Kostümen ge sehen. Ja! Was meinst du, mein Jung?" „Mein Jung" wandte sich ein wenig und grunzte etwas Un verständliches. „Bon! Dann kriechen wir in die Klappe. Nacht, Life. Mor gen früh bringst du mir wohl einen Topf mit warmem Wasser. Und eine Tasse Kaffee im Bett wär' auch nicht zu verachten." „Rasierwasser, ja", lächelte Life verstehend und watschelte aus der Tür. In Lises Gehirn

Dimensionen mit breiten, himbeer farbenen Streifen — an den Knien abgeschnitten. Nils saß auf seinem Stuhl und genierte sich. Er wußte nicht, wo er mit seinen Augen hin sollte. Er machte keine Anstalten, sich auszuziehen. Die Generalin drehte ihm den Rücken zu und putzte ihre Zähne. „Ich gebe dir den Rat, mein Jung — psch — pöit" — sie spuckte — „ich gebe dir den guten Rat, mit den Hosen ins Bett zu gehen. Ich mcch's so. Die Betten sind natürlich nur obenauf warm." Niels schielte zu ihr hinüber

. „Ha ha ha!" platzte er heraus. Tante Rosas uniformiertes Hinterteil unter der weißen Nachtjacke war zu drollig. „Lachst du über deines seligen Onkels Unaussprechliche? Famoses Kleidungsstück, mein Jung. Hat deiner Tante man chen Schnupfen — und unbequeme Röcke erspart. Aber warum ziehst du dich denn nicht aus? Marsch ins Nest! Jetzt drehe ich dir den Revers zu." Tante Rosa machte sich wieder mit ihren Zähnen zu schaf fen, und Nils fing an, langsam Schlips und Kragen zu lösen und die Jacke auszuziehen

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Page 6 of 12
Date: 24.05.1935
Physical description: 12
1931 und Präsidenten der Inter nationalen Liga mr Frieden und Freiheit. Dr. Emil Jung f. In W i e n verschied am 23. d. M. der ehemalige Notar Dr. Emil Jung im 74. Lebensjahre; die Leiche wird zur Be stattung in die Heimat des Verstorbenen nach Innsbruck überführt. Mit Dr. Emil Jung ist eine in Tirol weit bekannte Per sönlichkeit von eigenartigem geistigen Gepräge dahingeschieden. Emil Jung wurde am 2. Juni 1861 in Müh lau geboren, widmete sich dem Rechtsstudium und war jahrzehntelang hauptsächlich

in Wien als Notar tätig. In den Jahren nach dem Krieg lebte Dr. Jung gemeinsam mit seiner Schwester, Frau Professor Valentine Jung, im eigenen Haus in Innsbruck. Die außerordentliche geistige Regsamkeit Jungs drängte ihn auch zu schriftstellerischer Betätigung. Unter dem Decknamen Walter von Wingolf hat Dr. Jung hauptsächlich Reiseschilde rungen und kulturpolitische Schritten herausgegeben, ». a. „Reisebilder aus dein Süden" (1900), „Radfahrseuche und Automobilunfug" (1902), „Radikaler

Reformkatholizismus" (1906). In den letzten Jahrzehnten beschäftigte sich Dr. Jung haupt sächlich mit religionsphilosophischen Themen und mit kritischen Untersuchungen über die Person Jesu Christi. Als Früchte dieser Studien erschienen folgende Werke: „Die Herkunft Jesu im Lichte freier Forschung" (1920), das mehrere Auflagen erlebte und bedeutendes Aufsehen erregte, ferner „Die ge schichtliche Persönlichkeit Jesu" (1924). Dr. Emil Jung war auch unseren Lesern als Mitarbeiter der „Innsbrucker Nachrichten" bekannt

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Page 4 of 12
Date: 09.04.1935
Physical description: 12
in falscher Wertung der physischen Kraft und in falschem Wert urteile über die sportliche Leistung als Selbstzweck angesehen. Sport führt leider manchmal zu einer gewissen Selbstverherr lichung, ja manche erheben ihn zu einer Art Kult. Uns in Jung-Vaterland ist aber, wie gesagt, der Sport ein taugliches Mittel, um einem guren Zweck zu dienen. Jung-Vaterland ist keine bloße Sportvereini gung, Jung-Vaterland ist vaterländische Jugendbewegung, deren Programm all das zu umfa'fen hat, was die Jugend

bewegen muß. Glaube, Vaterland, Volk und Heimat, das sind die Grundfesten, auf denen das Gebäude Jung-Vaterland ruht und innerhalb die,'er Grundpfeiler müssen wir die sportliche Arbeit einzubauen verstehen. W i e soll nun der Jung-Vaterländer Sport betreiben? Dir wollen den Körper, der nur allzu gerne zur Bequemlichkeit hinneigt, mit aller Strenge zu sportlicher, also körper ertüchtigender Arbeit einspannen, aber mit steter Bedachtnahme daraus, daß die Dosis, die wir ihm verabrei chen, nicht zu stark

wird. Wir wollen aber auch haushallen mit der Kraft, die wir uns durch sportliche Schulung erworben haben. Uns muß so viel Kraft erhallen bleiben, daß wir auch im fortgeschrittenen Alter noch Freude und Erholung im Sport finden können. Für die A l l g e m e i n h e i t soll als Ziel kws Erreichen einer möglichst hohen Durchschnittsleistung ange sehen werden. Für welche Sportarten tritt Jung-Vaterland ein? Für jene, die am besten geeignet sind, den Körper möglichst vielseitig sporüich durchzubllden. Und noch eines. Der Iung-Vater

- länder muß eine Art oormilitärischerAusbildung mitmachen. Da muß uns der Sport das geben, was uns in die Lage versetzt, eine solche Ausbildung körperlich zu er tragen. Neben der Erlangung einer gewissen Gewandtheit und Geschmeidigkeit muß also auch auf die D a u e r l e i st u n g Bedacht genommen werden. In der Leichtathletik wird Jung-Vaterland stets ein brauchbares Mittel zur körperlichen Ertüchtigung sehen, weshalb wir für leichtathletische Schu lung unserer Mitglieder Sorge tragen wollen. Schwim

alles. Dieter zeichnete die Ge schehnisse in kurzen, scharfen Umr.ssen, beschönigte nichts. Und dann fragte er: „Ich erfuhr auch, daß — du der Besitzer von Elmwasser bist. Du kanntest also die Gräfin auch? Und warum bist du so außerordentlich gütig gegen diese Frau? Sie lebt von deinem Gelde!" „Allerdings!" Dieter bereute, von dieser Sache angefangen zu haben. Er hatte kein Recht, von seinem Schwiegervater Aufklärung zu verlangen. Da jagte Valentin ruhig: Dann sind wir aber auch wirkliche Jung-Vaterländer

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Page 10 of 12
Date: 23.01.1919
Physical description: 12
der Deutschen Arbeiterpartei statt, in der auch der Listenführer der deutschen Arbeiter Ing. Jung sprach. Die Sozialdemokraten waren in große? Zahl er schien :n. sodatz sie sich das Präsidium der Versammlung sichern konnten. Auf die Rede Jungs erwiderte der Sozial- demoirat Witterniag^rrnd diesem entgegnete wieder Jung. Schon vorher war die Aula, die während der Rede Witter- niggs auch durch Abdrehen der elektrischen Beleuchtung zeitweise verdunkelt wurde, von wüstesten Lännszenen er füllt gewesen, in denen

hie und da em verräterisches Klat schen bewies, daß die Sozialdemokraten wieder ,einmal da bei sc.en, einen Gesinnungsgegner handgreiflich von der Richtigceit stirer Argumente und sozialdemokratischer Freiheit zu überzeugen. Während der Gegenrede -Jungs aber erreichte der Tumult seinen Höhepunkt. Schoch län gere .lest hatte sich hinter Jung der mit der Goldenen Tapferkeitsmcdattlc geschmückte Feldwebel Lvhseieripv- stiert, offenbar iu der Absicht, irgend einen Angriff auf Jung anszufllhren

. - Während der Redner ruhig weiter sprach. warf sich plötzlich Lohseier von rückwärts, mit der vollen Wucht keines Körpers aus Jung und schluderte ihn iamt dem Rednerpult von dem erhöhten Podium herab, sodatz Jung mit dem Gesicht nach vorne zu Boden stürzte. Das Rednerpult ging dabei in Trümmer. Durch dielen unerhört feigen und heimtückischen Roheitsakt des Feldwebels Lohfeier wurde ein unglaublicher Tumult ausge.öst. Alles stürzte auf Lohseier zu, dem laute Pfui rufe eutgegenhallten. Die Genossen Lohfeie

cs wieder dran gen zum Sturmangriff vor und es kam an verschiedenen Stellen des Saales zum Handgemenge. Nach dem feigen lieber all Lohseiers verfiel Jung, der bis zur ersten Ses selreihe hinabgestürzt war und aus dem Saale hinaus- getraaen werden mutzte, wobei ihn noch mehrere Sozial demokraten mit Stockhieben bedachten, in Bewutzilosigkeit und war von Krämpfen geschüttelt. Er mutzte über An ordnung des rasch herbeigeholien StadtJkmsikns Dr. Hum mel mit dem Rettungswagen in bas St. Johannsspital überführt

, und die Heilkraft der Lichtstrahlen sollte sich doch gerade nachmittags am wirksamsten erwei sen. Frau Ringelmeier war froh, daß sich in kurzer Zeit alle Schwierigkeiten beseitigen ließen und ihrem Gatten von einem alten Freunde eine sonnseittg gelegene Jung- gesellenwohnung zum Kurgebrauche emqeränmt wurde. Das Hans lag zwar am entgegengesetzten Ende der Stadt, aber mtt der Straßenbahn ließ sich der cinstündige Fußweg bedeutend abkürzen, und schließlich ist man zur Wiedererlangung der Gesundheit noch zu ganz

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Page 5 of 10
Date: 11.12.1942
Physical description: 10
die Klingel oder leuchtete eines der vielen Glasaugen auf, und die zuvor noch betriebsam flink Stöpsel und Hebel führenden Hände des Gefreiten Jung ruhten nun lässig in den Taschen. Die Uhr zeigte halb eins an. Oed, dieses untätige Dafitzen. Jung warf das zerlesene Romanheft bei seite und hinkte durchs Zimmer, um das Licht aus zudrehen und das Fenster zu öffnen. Tot, starr, in unnatürlicher Stille lag draußen die geräumte Stadt in sternlosem Schwarz. Aus der Ferne das dumpfe Donnern der Geschütze

. Soll ich es Ihnen gleich durchjagen?" — „Ja. bitte. Kann kom men." Es war die kurze Nachricht an einen Sol daten draußen, dessen Vater plötzlich gestorben war und den die Mutter nun in Urlaub bat. „Sie geben das Telegramm doch sofort weiter?" — „Natürlich!" antwortete Jung, ein wenig gereizt über diese Be vormundung. Er stellte in Leitungsskizzen und Deck namenverzeichnissen den Telephonweg fest und gab die Nachricht ins Vorfeld hinaus. Dann brannte er sich eine Zigarette an, hörte auf das Ticken der Uhr

, Sie langweilen sich." — „Sie nicht?' — „Ich lese." — „Gewiß etwas Besseres als ich. Ich muß mich mit einem alten Schauerroman begnügen " — „Sie vermissen ein gutes Buch?" — „Fast so sehr wie gute Musik. Wir haben leider nicht einmal einen Rundfunkapparal hier." — „Musikliebend sind Sie also auch?" — „So sehr, daß ich sie zu meinem Be rus gewählt habe." — „Ein wirklich schöner Beruf." — „Uebrigens, Jung ist mein Name, Helmut Jung." — „Heißen Sie nur so?" — „Nein, ich bin gottlob auch noch jung

. Wie haben Sie das nur fertig gebracht?" — „Ganz einfach. Ich habe mein Koffergrammophon mitgebracht und einen zweiten Hörer eingeschaltet." — „Jetzt möchte ich Ihnen einen Kuß geben." — „Hallodri! Ich freue mich, daß ich Ihnen eine Freude machen konnte." — „Dabei kennen Sie mich doch gar nicht." — „Natürlich kenne ich Sie. Sie sind der verwundete Soldat Helmut Jung, der nach Büchern und Musik verlangt." — „Gisela?" — „Ja?" — „Darf ich nicht du sagen?" — „Nun — ja." — „Und du sagst Hel mut

und doch so Vertraute, be reits bedeutete. — Dann schrieb er den Brief, der ein Liebesbrief wurde. Am Tage daraus kam bereits alles anders. Mili tärische Plötzlichkeiten. Er wurde einer Genesungs kompanie zugeteilt, erhielt zuvor Erholungsurlaub, fuhr in die Heimat. Dort erreichte ihn Giselas Brief: Lieber Helmut Jung! Als ich in der Freitagnacht von fremder Stimme vernahm, daß Sie ihren Posten am Telephon verlassen haben, schloß ich nicht nur bedauernd — der schönen „Tiefland"-Fantasie wegen, die ich mitgebracht

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Page 5 of 8
Date: 09.02.1897
Physical description: 8
Herrn Dr. Jung als Candidaten der deutschnationalen Partei für das Reichsrathsmandat der nordtirolischen Städte und Orte bezeichnete; wir müssen jedoch die Thatsache feststellen, dass die deutschnationale Partei, lange bevor wir Gelegenheit hatten, uns mit ihren Ver¬ tretern über ein allfälliges Compromiss bei den Reichsrathswahlen zu besprechen, sich für eine be¬ stimmte Persönlichkeit ihrer Partei in einer Weise eingesetzt

hatte, die es von vorneherein zweifelhaft erscheinen lassen musste, dass seitens der deutschnationalen Partei ernstlich an die An¬ bahnung einer Verständigung gedacht worden sei. Nichts destoweniger traten wir in die Verhand¬ lungen ein, und bereits in der ersten gemeinsamen Besprechung, Mitte September v. I., wurde un¬ sererseits erklärt, dass eine Candidatur des Herrn Dr. Jung die Unterstützung der deutschliberalen Partei nicht zu erwarten habe und dass

Wählerverein Herrn Dr. Kofler vorzuschlagen und seine Aufstellung als Candidat beider Parteien zu empfehlen. Die Ant- wort des Deutschen Wählervereins lautete dahin, dass derselbe seine Entscheidung von der Anhörung des Candidaten Dr. Kofler in einer Wühlerver¬ sammlung abhängig mache, in welcher auch Herr Dr. Jung als Candidat der deutschnationalen Partei sprechen sollte. War es uns auch ^von Anfang an klar, dass diese Versammlung das un¬ geeignetste

der deutsch- liberalen Partei in Tirol. Wir erlauben uns Ihnen hiemit mitzu- theilen, dass der Deutsche Wählerverein für Tirol in einer a. o. Vollversammlung vom 19. d. M. mit Stimmeneinhelligkeit beschlossen hat, an der Candidatur des Herrrr Dr. Jung festzuhalten, wodurch sich Ihre Anfrage vom 4. ds. betreffend die Aufstellung des Herrn Dr. Anton Kofler als gemeinsamen Cand^ daten beider Parteien von selbst beantwortet Hochachtungsvollst Der Vorstand

gewesen ist, sondern von Anfang an ein durchaus correctes und loyales. 2. Dass die Aufstellung der Candi¬ datur des Herrn Dr. Kofler erst dann erfolgte, als der Deutsch e W äh lerverein sein Festhalten an der Candidatur des Herrn Dr. Jung beschlossen und erklärt hatte. 3. Dass unsere Anfrage betreffs der von uns für die gemeinsame Candidatur vorgeschlagenen Persönlichkeit überhaupt nicht anders, als durch den Beschluss an der schon bestehenden Cau- didatur des Herrn

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Page 7 of 10
Date: 20.04.1926
Physical description: 10
Aus Rache erstochen. Bozen, IS. April. Am 16. d. M. begann vor dem Schwurgerichte B o z e n die Dechandlung gegen den 27jährigen Rudolf Jung, dessen 24jährigen Bruder Josef Jung, beide aus Algund, und gegen Johann Etz- tHaler, 35 Jahre alt, aus Uniermais. Der Anklage liegt ein bei spielloser Roheitsakt zugrunde, den, der 28 Jahre alte Josef Adler, Eggenknecht in Algund, zum Opfer gefallen ist. Adler hatte vor längerer Zeit Etzthaler bei dom gemeinsamen Dienstherrn des Dieb- stahls von 100 Lire

beschuldigt, wodurch Etzthaler, der wegen Dieb stahls schon vorbestraft war, seinen Posten verlor. Wegen dieser Be schuldigung entstand zwischen Adler und Etzthaler ein schr gespann tes Verhältnis. Am 29. März d. I. saß Etzthaler mit seinen beiden Freunden Rudolf und Joses Jung beim „Löwenwirt" in Algund, als auch Adler dort eintrat. Adler verließ jedoch bald wiÄer das Gasthaus, ohne mit Etzchaler und dessen Begleitern ein Wort gewech selt zu haben. Diese folgten Adler auf die Straße

, wo es zu einer heftigen Rauferei zwischen den vier Burschen kam. Adler sucht« schließlich, schon schwer verwundet, sein Heil in der Flucht, doch wurde er vom Etzthaler und den beiden Brüdern Jung ln wilder Hetz jagd noch ein« lange Strecke weiter verfolgt, bis er unter zwe: töd- lichen Stichen getroffen zusammenbrach. Adler schien sich aber auch heftig zur Wehr gesetzt zu haben, den Rudolf Jung wies eben falls eine sehr schwere Stichverletzung auf und konnte nur durch rasches Eingreifen des Arztes am Leben erhalten

werden. Auch Josef Jung und Etzthaler waren verletzt. Die Raufszene wurde zuni Teil von der Mutter der Braut Ablers vom Fenster aus und von einem Passanten namens Bianchi beobachtet, die vor Gericht auch als Zeugen im Sinne der Anklage ausfagten. Nach zweitägiger Verhandlung fällte das Geschworenengericht folgenden Urteilsspruch: Jung Josef und Etzthaler würben zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, Rudolf Jung zu zehn Jahren. § Der Prozeß gegen die „Dolksbank Heimat". Wien. IS. April. Heute begann

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Page 11 of 20
Date: 15.02.1941
Physical description: 20
STEPHAN GEORG!: Selten nur schrillte die Klingel, leuchtete eines der vielen Glasaugen auf, und die zuvor noch betriebsam Stöpsel und Hebel führenden Hände des Gefreiten Jung ruhten lässig in den Taschen. Die Uhr zeigt halb eins. Jung warf das zerflederte Roman- hest beiseite und hinkte durchs Zimmer, um das Licht auszu drehen und das Fenster zu öffnen. In unnatürlicher Stille lag draußen die geräumte Stadt in sternlosem Schwarz. Aus der Ferne drang dumpfes Donnern der Geschütze

an einen Soldaten, dessen Vater erkrankt war, und den die Mutter in Urlaub bat. Jung stellte de« Telephonweg fest und gab die Nachricht ins Vorfeld hinaus. Dann brannte er sich eine Zigarette an, hörte auf das Ticken der Uhr und auf den Nachklang der eben gehörten Stimme. schon Sie?" „Eigentlich nichts", sich?" „Sie nicht?" „Ich lese." .. muß mich mit einem Schauerroman ein gutes Buch?" „Fast so sehr wie gute Musik." „Musikliebend sind Sie auch?" „So sehr, daß ich sie zu meinem Beruf erwählt habe. Uebrigens

: Jung ist mein Name, Helmut Jung." „Hei ßen Sie nur so?" „Nein, ich bin auch noch jung. Und wie heißen Sie?" „Ich? Gisela." „Gisela! Wie alt?" „Aber! Aber! Erzählen Sie mir etwas von Ihrem Soldatenleben! Helmut erzählte, froh über diese angebahnte Unterhaltung. „Verwun det sind Sie?" klang die Stimme mit besorgtem Mitgefühl. Gisela mußte ein guter Kerl sein. „Ist es sehr schlimm?" „Nicht so wild. Der Onkel Doktor sagt, ich werde sogar wieder tanzen können." „Das freut mich für Sie." „Vielleicht

er einen Briefs der ein Liebesbrief wurde. Am Tage darauf kam alles anders. Er wurde einer Ge nesungskompanie zugeteilt, erhielt Erholungsurlaub und fuhr in die Heimat. Zu Hause erreichte ihn Giselas Antwortbrief: „Lieber Helmut Jung! Als ich in der Freitagnacht von fremder Stimme vernahm, daß Sie Ihren Posten am Tele phon verlassen haben, schloß ich nicht nur bedauernd — der „Tiefland"-Phantasie wegen, die ich mitgebracht hatte — son dern wirklich betrübt mein Musikköfferchen

und beweglichen Gestalt sind ennbar und verraten ein blutjunges Ding. Und die Anna Cemnzind, die Händlerin von Gersau, ist jung und manns- juchtig und keck. An der letzten Gersauer Marktweih hat sie den Rafael Epp gefangen. Jetzt brennt ihre Liebe wie die Höhen feuer. Allnächtlich treffen sich die Boote mitten im See; die zwei Ruder verfehlen nie das Ziel, im Dunkel finden sie un trüglich die Stelle. Dann liegt Boot an Boot. Es ist ein Flüstern und ein zärtliches Wesen. Nach einer Weile, einer langen Weile

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Page 10 of 12
Date: 12.10.1920
Physical description: 12
T"aum geführt, sine Woche gewandert, um den Jungbrunnen zu finden. Nun faßen sie vor dom silbernen Teich und fahsn, wie viele andere Mütterchen und Väterchen gebückt und tastend ins Wasser kti-egen, sich den Quell auf den Rücken lärmen ließen, sich wohlig zu bewegen begannen und plötzlich von den Haaren am, über Stirn, Augen, Mrrnd, Schultern hinunter, jung und glänzend wurden. Wenn sie Widder aufs Land stiegen, standen Jüng ling nzw Jungfrau da, die sich erstaunt betrachteten, befühlten und schon

, ich möchte wieder jung sein, möchte «4 dich wieder snng sehen, möchte unsere frühere Zeit noch einwal anfangcn, da ich heimlich des Nachts in dein Fenster klet terte, da ich dich im Wirtshaus, der Schönste die Schönste, nach der sin genden Geige drehte." Jetzt sahen sie am Rande des Teiches, und es war nichts w«iter nötig, als hm-einzusteigen; eine krrrze Weile darin zu blei ben, und jung und sehnig wieder herauszukommen. Das Väterchen zit terte am ganzen gekrümmten Leibe vor wngedrrld. Das Mütterchen

zogen die Teilnehmer der Versamm lung vor das Deutsche Haus und Las Stadttheater und demonstrierten durch drei Stunden. Die Demonstranten forderten die Einstellung der deutschen Vorstellungen und die Abweisung der Ford-Bungen der deutschen Gemeinde räte. . - „Noch nicht," antwortete sie, »ich will noch sin wenig dich ansehn." Sir faltete die Hände, »nd ihr Gesicht färbte sich tot vor Glück. Jfetmn,“ tief er wieder, .ich bin schon jung bis zu den Füßen. Steh her!" Damit klomm er aus dem Wasser

und stand als cin lachender Jüngling im Gras«, schüttelte die Nässe von seinen Haaren ab, versuchte, als ob er lahm gewesen sei di« ersten Schritte. „Komm," ries er zum dr-ittenma-l und sah dabei nach einer Jungfrau, die eben schmal und gra-d- beinig ans dem Teich stieg und in Neberfreude an sich hinunterschante „Ach," sagte das Mütterchen, „was willst du Junger und Schöner mit mir Alten?" „Wie einfältig! Sowie du ins Wasser kommst, bist sa auch du wieder jung." Er hatte einen fremden Stolz tm Ton

. Ich will, wie ich bin, nach -Haus zu Kindern und Enkeln und fllr alle sorgen." Er er schrak und wurde zornig. „Merkwürdiges Geschöpf! Was tust du? Du kannst jung werden rmd willst nicht?" Er hob sie in seine Arme und trug sie zum Wasier. Sie streichelte seine Hände, umschlang sein« Knie, sah ihm ins Gesicht und bat und flehte. „Gut," sagte er endlich. ,J5o bleib alt und krumm. Komm nach Hause." Er zog seine engen Kleider über den ansrechten Leib, so gut es sich tun ließ Bald zeigte es sich, daß chve Schritte zu kurz kür

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Page 5 of 10
Date: 10.04.1934
Physical description: 10
Tiroler Kraftstrom bis nach Wien. Die Jugendbewegung in Tirol und „Jung-Vaterland". Aus Hall wird uns berichtet: Am Sonntag abends waren am unteren Stadtxlatz von Hall hundert Jungen des Ver bandes „Jung-Vaterland" in ihrer schmucken Uniform ver gattert,'um ihren Landesjugendführer Dr. Reifp zu emp fangen. Nach der vom Stadtjugendführer med. Erich Fuchs soldatisch erstatteten Meldung richtete der Landesjugendführer an die Jungen, die vorzügliche Haltung zeigten, ermunternde Worte freudiger

und Zustimmungskundg Übungen unterbrochen wurde. Dr. Reifp führte u. a. aus: „Es ist gewiß neuartig, daß Jugend an einer Versamm lung teilnehmen darf. Der Grund, daß wir heute den Größe ren unserer Iung-Vaterland-Gruppe erlaubt haben, hier an wesend zu sein, ist der, daß wir uns heute aus den Niederun gen der Tagespolitik hinausbegeben wollen und von höherer Warte die Ereignisse unserer geschichtlich für alle Zeiten bedeutsamen Tage betrachten wollen. In den Kampftagen des Vorjahres ist Jung-Vaterland entstanden

Zeitung" veröffentlichten Artikel über die Neugründung eines Iugendverbandes in Tirol. Heute ist es, so sagte der Redner, keine große Kunst mehr, vaterländische Jugend zu sammeln und für vaterländisch- österreichische Ideale zu begeistern. Neugründungen, die bereits mit einer gewissen Spitze gegen „Jung-Vaterland" eingeführt werden sollen, können in Tirol heute nurmehrzersplit- tern, neuenUnfrieden, neuesUnheil auch in der Jugend säen. Wenn vielleicht die pädagogische Vorbildung unserer Iugendführer

braucht Ideale voll Lebenswärme, da man pon ihr verlangt, daß diese Ideale Leben gewinnen, Opfer werden sollen. Männer, wie Starhemberg und Fey, die erst jüngst wieder an der Spitze ihrer Freikorps für Oester reich das Leben in die Schanze schlugen, sind Vorbilder für Oesterreichs Jugend, sind auch imstande Führer zu sein, so wie sie unsere Zeit heute braucht. Als kürzlich Kanzler Doll- fuß in Villach Tiroler „Jung-Vaterland" sah, voll soldatischer Strammheit und Begeisterung, war der Bundeskanzler

hoch erfreut und befriedigt. „Jung-Vaterland" begrüßt jeden Freund und Mitarbeiter in seinen Reihen und nimmt dankbar jede Anregung entgegen, zumal bisher in Oesterreich fast nichts an Gedankengut für eine große vaterländische Jugendbewegung vorhanden war, aber „Jung-Vaterland" und die Tiroler Heimatwehr werden jeden neuen Versuch, das alte Erbübel des Oesterreichers, die Zersplitterung, mir allen verfügbaren Kräften im Dienst für unser neues Oesterreich und für die Jugend, die darin lebt

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Page 2 of 18
Date: 06.04.1935
Physical description: 18
f k a s, zum neuen Gouverneur des Memelgebietes er- { ckannt worden. Kurkauskas war früher Offizier und im Jahre 1920 Kommandant von Wilna. Er ist der Schwiegersohn des bekannten Grafen S u b o w, besten Name bei der letzten Direk toriumsumbildung in Memel wiederholt genannt wurde. Staatsjugendorganisation sprach. Graf Thurn sprach auch im Namen des Bundesführers für ihre opfervolle und unermüd liche Arbeit aus. Um halb 7 Uhr vergatterten vor der Landesführung -180 Buben und 390 Mädel des Jung-Vaterland

. Vor dem Hotel „Kreid" schritt Fürst Starhemberg die lange Front ab, worauf eine überaus stramme Defilierung der ausgerückten Formationen stattfand. Anschließend daran lud Starhemberg fünfzehn Kinder zum Abendessen ein, darunter seine Firmlinge und besonders eif rige Innsbrucker Iung-Vcterländer. Die zwei ältesten und zu gleich pflichteifrigsten Innsbrucker Jung-Vaterländcr erhielten vom Bundesführer silberne Armbanduhren zum Geschenk. Wiederholt muhte Fürst Starhemberg den Abendtisch verlassen, da Hunderte

von Kindern nicht heimgehen wollten, ehe sie dem Vundesführer selbst die Hand gegeben hatten. Einige hatten schon die große Windfangtürc des Hotels aus den Angeln gehoben, als der Bundesführer sich zum dritten Male entschloß, nochmals zu semen begeisterten jungen Kameraden zu gehen. Litauische Verwahrung in Berlin. Die Grimdungsversammlung des „gung- Baterland"-Studentenbundes. Die Pressestelle der Landesführung des Jung-Vaterland teilt uns in Ergänzung unseres gestrigen Berichtes über den Besuch

. Auch hier in der Jugend führt der von der zielbewuß ten Hand des Landesjugendführers Dr. Reisp aufg:baute Tiroler Jung-Daterland-Verband, der heute bereits nach zwei jähriger Arbeit 10.000 junge Tiroler äußerlich und i n n e r- li ch ersaßt hat. Der Jung-Vaterland-Studentenbund will nun die alle Ueberlieferung wieder aufnehmen und will mit der heutigen Tagung alle jungen Menschen zusammen- sassen, die au den Innsbrucker höheren Schulen im Sinne der Erneuerungsbewegung des Heimatschutzes zu arbeiten ge willt find

Heimindustrie, uner reicht In Haltbarkeit, Strapazfähigkeit und Eleganz. « Einführungspreis 8 13.50, 70 cm breit, für Herrenanzüge, Mäntel, feine Damenkostüme und Damenmäntel. Man hüte sich vor Imitationen. Seit 500 Jahren die gleiche Qualität. lieber das Thema: „Wie wir Sport und Wehrhaftigkeit be treiben", sprach der Wehrsportführer des Jung-Vaterland Tirol und bekannte Alpinist Dr, Toni End res. Die van tiefem Verständnis getragenen Ausführungen, die der neu zeitlichen, den wahren Bedürfnissen

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Page 10 of 10
Date: 21.10.1926
Physical description: 10
-z. 4 Möblierte 2-Zim.merwich- nung zu mieten gesucht. Unter „Gut ei-ngcrichlct M 115" an die Vcrw. 4 Äiiene Stellen Schneiderin sür Kleider i und Blusen svbl.ständig. ^ wird ausgenc-m->nen. Klei- j dev-Salon Lutschfouniigg, Adamgasse 4. 1. St. 9936-5 Stodtthrater Innsbruck. Für die Opereftcnneuheit > „Tie Kaiserin" werden Elevinnen gesucht. Die Di rektion 9937-5 Zahle fosoot 500 8 dem. der mir zu einer Lebens stellung verhilift. Bin jung, kau.'männ-'sch gebildet und sprachenkundig. Zuschr. er beten

, 'Maria-There- sicn--Straße 27, Eingang durch das Hauslor. 41-99-7 Größeres Quantum Milch dauernd abzugebcn, Höt- tiirgcrau 34. 4214-7 Schöner Korbliegewagen, gut erhalten, zu verkauien, Adresse an den Auskunsts- ^ tafeln unter 3h 4283 7 Vom tiefsten Schmerze erküllt, geben wir Nachricht, daß unser inniget- geliehter, treubesorgter Sohn, Gatte. Vater, Bruder und Schwager, Herr Kenrad Jung Bürgermeister und Präsident des Yerkehrsrereines, Kaufmann in Nauders- ' nach langem, schwerem, mit Geduld

ertragenem Leiden und nach Empfang der heiligen Sterbesakramente, im 35. Lebensjahre heute um 6 Uhr früh ruhig im Herrn verschieden ist. Die Beerdigung des unvergeßlichen Toten findet am Freitag, den 22. Oktober, um 8 Uhr früh, vom Trauerhanse Nr. 35 in Nauders ans, auf dem Ortsfriedhofe statt, und werden anschließend in der Pfarrkirche die Sterbegotesdienste abgehaltcn. Nauders I. T„ Meran. Knndl. am 20. Oktober 1926. In tiefster Trauer: Anna Witwe Jung als Mutter Valentine Jung vereh. Moriggl Bertha

Schinidtner vereh. Jung als Schwester als Gat.On Karl und Hertha Jung als Kinder tru Namen aller übrigen Verwandten. J112d Apfelmost, garantiert vierjährig, per Liter 50 g sosort zu verkauft», sldrcssc an den Auskunsiitoftln unter Nr, 4285, 7

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Page 7 of 8
Date: 03.01.1942
Physical description: 8
Schober geb. Ebenliocb, Dr. Anton Jung wirth, Rechtsanwalt, Elsa Jung wirth geb. Schober. Elisabeth, Karl Herbert. Helene, Hans- peter Schober, Walter Jung wirth, auch im Namen der Geschwister. 38672 Mein inaigstgeliebter Gatte, unser treubesorgter Vater, bezw. Bruder, Herr Ernst Hartmann Fabrikdirektor ist heute nach längerem Beiden sanft entschlafen. Die Beerdigung fand am Diens tag, 30. Dezember, um 10.15 Uhr auf dem Friedhöfe in Breiteu- wang statt. Vils, den 2. Jänner 1942. In tiefer Trauer: Ella

von 20 bis 21 Uhr allgemeine Körper schulung (Gymnastik), Donnerstag von 21 bis 22 Uhr Sportstunde. Luis Martinstetter, stattl. aner kannter Sportlehrer. 15269-11 Lehrkraft, evtl. Student, für zwölf jährigen Oberrealsehülcr für vier Wochen, zwei- bis dreimal wö chentlich, gesucht. Hofmann, Rinn hei Innsbruck, Hotel „Rinner- Hol“. 15293-11 SZimiiierwohii«. in Innsbruck ober Umgebg. (Haller Strecke) von jung. Ehepaar s. sofort od. später gesucht. Zuschriften unter .Nr. 15281" an d. Innsbr. 'Nachr. 2 Kleiner Raum

, 17 b. 30 I., zum sosor- ligen Eintritt ge sucht. A. Klammer, Goldschmied, 9)1.* Thereslen-Str. 20. 15215-5 Mädchen mit gu ten Umgangsfor- nten sowie etwas Näh- n. Kochkennt nissen nach Wien gesucht. Zuschrist. unter „Nr. 15211" an d. Jimsbrucket 9!achrichten. 5 Hausgehilfin wird sofort ausgenom men bei Ontelko, Jahnstraße 25/1. 15221-5 Pensiontst als Magazineur s. Pa- ptermagazin sucht Frohnweiler, 9)1.- Theresien-Str. 40. 15165-5 Junges Mädchen oder jung. Fron zur Mithilfe im Ladengeschäst und z. Packarbeiten

eines Haus haltes. Zusdirisieit unter „Nr, 15311" an d. Innsbrucker Nachrichten. 5 Gute Köchin, die auch Hausarbeiten verrichte,, wird f. sofort oder »Jäter gesucht. Vorzustel- len b. Feichtinger- Popp, Anichftr. 2. 15320-5 31 dSft LAMPEN Zeitentspnechend wirtschaftlich und doch lichtstark. Cüdühm Wirisdinfterin ge setzt. Alters, per fekt tm Haushalt und Kucke, sucht telle. 91m liebst, in einem frauen losen Haushalt. Zuschriften unirr „Nr. 15334" an d, Innsbr. Nachr. 6 Jung., »eite Kell nerin sucht

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Page 8 of 20
Date: 22.06.1910
Physical description: 20
die Regierung noch Parlament über die berechtigten Interessen Galiziens zur Tagesordnung übergehen werden." Das Madchenstndinm. Wien, 22. Juni. Eine Abordnung der öster¬ reichischen Frauenvereine begehrte gestern vom Un- terrichtsmimster Erleichterungen für das Mittelschul- ftudium der Mädchen. .Todesfall. Prag, 22. Juni. Der Universitätsprofessor Tr. Julius Jung ist gestern hier gestorben. (Jung war ein gebürtiger Tiroler, und zwar stammte er aus Imst

, wo er am 11. Septem¬ ber 1851 geboren wurde. Er besuchte da.s Gym¬ nasium in Innsbruck und dann die Universitäten von Innsbruck, Göttingen und Berlin, habi¬ litierte sich 1874 an der Innsbrucker Univer¬ sität. Er war seit dem 26. Februar 1895 mit Luise Mell v. Mellenheim verheiratet. Tr. Julius Jung betätigte sich schriftstellerisch in her¬ ragender Weise. Seine Hauptwerke sind : Rö¬ mer und Romanen in den Tonauländern", „Tie romanischen Landschaften

des römischen Reiches", „Leben und Sitten der Römer", „Fasten der Provinz Dacien mit Beiträgen zur römischen Berwaltungsgeschichte", „Grundriß der Geogra¬ phie von Italien und der Orbis Komanus, „La cittä di Luna e il suo territorio Modena* und Julius Ficker, ein Beitrag zur deutschen Gelehrtengeschichte". Dr. Julius Jung war kor¬ respondierendes Mitglied der kaiserlichen Aka¬ demie der Wissenschaften in Wien. Er wohnte zuletzt in Prag, Wawragasse

17. Dr. Julius Jung war der Sohn des pensionierten Ober¬ landesgerichtsrates Dr. Valentin Jung. Cr war auch Gründer des akademischen Historikerklubs in Innsbruck und ein Bruder des Notars Jung.) Wettersturz und Unwetter. Lemberg, 22 . Juni. In Zakopane in der Tatra ist Schneefall eingetreten. Die Temperatur ist auf 3 Grad gesunken. Budapest, 22. Juni. In Tapolcza ist ein schweres Hagelwckter niedergegangen, das an den Weinkulturen großen Schaden anrichtete

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Page 3 of 12
Date: 04.11.1897
Physical description: 12
bis 15. November dieser Forderung enttprechen; im Verweigemnasfalle haben bte De¬ legiert n der A beiterschast Versammlungen be¬ hufs weiterer Euischlussfassung einzuberukm. Da über eine allgemeine 20percentige Lohnerhöhung keine Einigung erzielt wurde, wurde der bezüg¬ lichen Resolution folgender Mmimaltarif beige- fügt: Berggrober 2 fl., Beförderer 1 fl 50 kr, Taglöhner , fl. (Hermann Bahr über Jung -Wien.) Hermann Bahr hat von Berlin

aus, wo er einer Aufführung seines Schauspiels „Tschaverl" bei wohnte, einen Abstecher nach Hamburg gemacht, dm er zu einem Bortrag in der dortigen ^Lite¬ rarischen Gesellschaft" über „Jung-Wien" bmützte. Man würde es vielleicht nicht für nöthig halten, eine Geschichte von Jung Wim zu hören, so lange es noch thatsächlich jung ist; aber das gekört mit zu den Kennzeichen von Jung Wien dass es sich sel'st betrachtet, beobachtet, bewundert, verehrt, ciriert

und beschreibt; es trägt sich selber vor. Der Beruf Jung-Wiens sei, so führte Bahr, wie man dm „Boherma" schreibt, aus, „bol Dichten wieder in die Mode zu bringen". Die jungen Leute fiengen nun damit an. im Cafe Griensteidl sich selbst groß, alle and ren aber klein zu machen". Da aber der Cognac und der Ab-Ynih nicht genug Geist erzeugten, so zogen sie zu Arthur Schnitzler und kr leihen mit ihm in einem kleinen, lauschigen, koketten

sein und schreiben!" Und nun turnte alles in Wien herum und das „Ettoße, L-ichiige, Bedeutsame" wird fein, ^dass das allgememe Niveau der Cul- tuc in unserem Baterlaude d ch in die Höhe ge¬ bracht werden wird " Nun, es lässt sich nicht leugnen. Jung W;en hat sich geregt; es hat nicht die Dichttunft, aber d-e jungen Dichter wieder populär gemacht. Und der einzige, der etwas Wienerisches, Echtes geschrieben hat, ist Schnitzler mit seiner „Lwbllei

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 18.05.1925
Physical description: 10
Z ö s,n a y r, erschienen. Den Vorsitz führte Notar Dr. 3ung. Ais erster Redner berichtete GM. Rainer, der zusammen mst Romr Lx, Jung in die Kommission zur Ver teilung der Kleinrentnerunterstützungen entsendet worden ist, über seine dortige Tätigkeit und verschiedene dabei gemachte Wahrneh mungen. 11 o. erkundigte er sich bei den zuständigen Stellen nach der höhe der vom Bunde für die Kleinrentner zur Verfügung ge stellten Mittel, sowie nach dem Schlüssel der bei ihrer Verteilung aus die Bundesländer gehandhabt

und sich für die ärmsten ihrer Landsleute einsetze», dainit sie wenigstens die gleiche Unterstützung bekommen wie die Wiener. Notar Dr. Jung gab seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß die Wiener Kleinrentner bei dieser höhe des auf sie entfallen den Anteils keine größeren Unterstützungen erhalten. Den Tiroler Unterstützungen gegenüber sind sie zwar bedeutend, denn in Wien werden im Durchschnitt 400.000 Kronen pro Monat ausbezahlt, in Tirol dagegen 100.000 bis 150.000, und nur im Falle weit vorge schrittener

als in Tiro! und speziell in Innsbruck. Notar Dr. Jung schlug vor, sich häufiger, womöglich wöchentlich, in kleinerem Kreise zu treffen. Dabei dürfe man auch nicht die Presse vergessen, die bei diesen, Feldzug als wirkungsvollster Bundesgenosse mithelfen könnte. Sodann ergriff. Landssrat Z ö s m a y r das Wort. Der Fall der Kleinrentner sei nn r ein Spezialfall des generellen Unrechts, das dem Lande durch den Verteilungsschlüssel zugefllgt werde, der zwi schen Wien und den Bundesländern gelte. Ein Drittel

. Diese Steuer könne von den Kleinrentnern nicht getragen werden, da sie ohne hin aufs härteste um ihr nacktes Dasein ringen müssen. Wir hoben eine Eingabe an den Magistrat gemacht, aber heute die Mittei lung erhalten, es sei unmöglich, für die Kleinrentner die Steuer aufzuheben. Frau Professor Jung teilte demgegenüber mit, daß !m Schoße des Gcmeinderotes bereits eins Herabsetzung der Steuer beraten werde und daß dabei besonders die wenig lei stungsfähigen Bevölkerungsschichten, also auch die Kleinrentner

be rücksichtigt werden sollen. Es wurde dann folgende von Notar Dr. Jung vorgelsgte Entschließung einstimmig angenom men: „Der Landesverband der Kleinrentner legt dagegen Verwah rung ein, daß die Stadtgemeinde Innsbruck durch den neuen 700- prozontigen Zuschlag zur Landesgobäudesteuer den vom Staat ihres Vermögens beraubten Kleinrentnern die letzte Möglichkeit benimmt, ein allerbsscheidenstes Dasein zu fristen, und erwartet vom neuen Ge- mcinderat, daß dieser von den Kleinrentnern als Verhöhnung emp fundene

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Page 6 of 22
Date: 02.03.1935
Physical description: 22
, mit schiefem Schlips und schiefen Absätzen, Student, denk ich, und schau nicht weiter hin. Wer der setzt sich schnurstracks an die Bar, und es geht gleich los mst Sekt, Sekt zu acht Mark, aber wenn schon, denk ich, besser als Zitronenwasser. Ich setze mich neben ihn, und da hat er sich gleich verliebt, der Jung'. Kein Mensch wird aus dem schlau, sag ich Ihnen, so 'ne verrückte Marke. Ich denke, der versäuft den Monatswechsel, denk ich, und nachher geht er zu Tante Molchen Mittagessen, das kennen

wir, aber der Jung' redet wie'n alter Professor, und wieviel Bücher er schon geschrieben hat, und wo er überall gewesen ist in der West nanu, denk ich, das ist so'n schenialer Künstler, das ist einer, wo man nie weiß, was für'n Bankkonto der haben kann! Und nachher zahlt der vierzig Mark für Sekt und Schnaps für die Musiker, und dann lad' ich ihn ein auf einen schwarzen Kaffee. Er kommt mit, und mit einmal beginnt der Jung" zu fragen und zu fragen, ich komm mir schon vor wie vorm Untersuchungsrichter

. Von wo ich denn her bin und von was ich lebe, und ob ich 'nen Bräutigam habe und lauter so Sachen, was ihn eigentlich einen feuchten Sand angeht. Und mitten in der Nacht, da macht der Jung' mir plötzlich einen richtigen Antrag, wir sollen uns doch zusanrmentun, 'ne Zwei zimmerwohnung und so, ich sage, hör mal, sage ich, schlaf erst mal deinen Rausch aus, bist ja angetütelt und weißt nicht, was du sprichst, schlaf dich aus, und wenn du morgen wieder kommst, dann ist ja immer noch Zeit, darüber zu reden

das Oberhemd hier, ich frage schon nichts mehr. Was soll ich Ihnen sagen, Herr Kriminalrat, es war ein tüchtiges Stück Arbeit, aus dein Jung' was rciuszuholen Der ist Ihnen gewitzt, wie zehn Advokaten, aber schließlich hatte ich ihn soweit^ das war gestern abends, ich mußte .ver sprechen, mit ihm nach Spanien zu fahren und Schreib maschine zu lernen und lauter so'n Quatsch, ich sag auf alles Ja und Amen, und dann schwör ich beim Leben meiner Mutter, daß ich niemandem was sagen

werde von dem, was er mir anvertraut. Und denn legt er also los — was soll ich Ihnen sagen, Herr Kriminalrat, ich denke, ich fall um, der Jung' hat einen uingebracht, es ist nicht zu begreifen, und warum, wissen Sie warum, wegen so 'ner Iöhre von neun zehn Jahren mit einem Gesicht wie'n lackierter Affe. Passen Sie auf. Er hat den Mann mit dem seinen eigenen Revolver erschossen, und nachher greift er ihm in die Rocktasche und zieht 'n Bild raus von der Iöhre und steckt's ein. Und dann türmt er. Wo haste den Revolver gelassen, frag

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