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Innsbrucker Nachrichten
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Page 7 of 20
Date: 25.07.1936
Physical description: 20
der ewigen Pracht der Bilder, die Gedanken. Kleine Dinge gewannen Bedeutsamkeit, Großes schmolz im Schatten der Jahrtausende, von denen der Fels zeugt. Da mögen denn einige der Be trachtungen, die sich bei heißem Aufstieg, langem Talauslauf und stillem Hüttenabend aufdrängten, all jenen geboten sein, die auch wieder in die Berge steigen mit Leib und mit Seele. Je dienstbarer sich der Mensch die Kräfte der Natur macht, je mehr er die Welt zu beherrschen glaubt, umso glühender sehnt sich sein Herz zurück

lichen, politischen Gründen, sei es aus Lust nach Abenteuer, aus Fernweh, so blieben die Berge, abgesehen von siedlungs nahen Salz-, Erzlagern usw., Sitz unnahbarer Götter, dro hender Dämonen, Stätten der bösen Einsamkeit und des Grauens, die die Welt begrenzen; später führten über die Pässe Saumpfade, Handelswege; die Berge selbst aber mied man, es fei denn, einer wollte Gott versuchen. Vor hundert Jahren waren es noch „kühne, wagemutige Männer", von den meisten als tollkühne Narren verschrien

, die sich, Entdeckern gleich, in die Berge wagten; der Dachstein war noch unbestiegen, Habicht und Manhart ebenso unberührt wie der Großvenediger, die Wildspitze, um nur Bekanntestes Tiroler Landes-Schützenbmid. Auszug aus der Preisgewinnerliste des 9. Kärntner Landes- fchiehcns in Spittal, 27. Juni bis 1. Juli 1936. Am Schießen beteiligten sich 34 Tiroler Schützen aus den ver schiedenen Bezirken des Tiroler Schützenbunües. Gedenkscheibe: Gasteiger Sebastian, Schwarzer Johann, Wolf Franz, Müller Franz, Geisler

(Landesoberschützenmeister von Tirol), Mauracher Hans. AM DOS MW, OUte WIM! Originalflasche verlangen! 6893 herauszugreifen. Noch Schubert beschreibt eine Wanderung über den Paß Lueg, der, trotz seines romantisch wilden An blicks, heute kaum als alpine Sensation hohen Grades betrach tet wird: „Wir fuhren also weiter über Golling, wo sich schon die ersten hohen, unübersteigbaren Berge zeigten, durch deren fürchterliche Schluchten der Paß Lueg führt. Nachdem wir dann über einen großen Berg langsam hinaufkrallten, vor unserer Nase

sowie zu den beiden Seiten schreckliche Berge, so daß man glauben könnte, die Welt sei hier mit Brettern vernagelt, so sieht man plötzlich, indem der höchste Punkt des Berges erreicht ist, eine entsetzliche Schlucht hinab, und es droht einem im ersten Augenblick einigermaßen das Herz zu erschüttern. Nachdem man sich etwas von dem ersten Schreck erholt hat, sieht man diese rasend hohen Felswände, die sich in einiger Entfernung zu schließen scheinen, wie eine Sackgasse und man studiert umsonst

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Page 8 of 24
Date: 23.05.1925
Physical description: 24
stortKche Reihe von Bergen der geschästLchen Sprbuttrttcm pjxiwugttom. <£* handelt sich um erneu fe breiter Fronr geführten Wn-sniff auf unst« Berge. Der JuflattonsfchrvKrdA ist zu Ende. Rrm sticht die Epekrckatton «lli anderes Obfskt. Diesmal sind es «nfct* Berge. Selbst nach d« Zugspitze, des Deutschen Reiches höchitem Berg und Bayern» schön- stem Wahrzeichen, greift ihre Hand. Was ttederttet dos? Das bedeutet Mechanifierrmg, MakerstMsrmrg, SeMchifierrmg und Tvdustrteatt- siervrg der Berge. Das bede

-rttst, den Bergen chss lcmdfchastkich« llnfprüngSchkest, ihm SttÄe, ihres Frieden, kurz, aft die Resze und Wer» nehme«, di« ihr rweigsnes Wesen, ihren Eharakrcr, ihr« äußer« Erscheinungs form und ihren maeren Gekost mrd alles da» ausmachen, wa» rm» die Berge sieb mrd wert macht. Das heißt aus Berge« Handels- und Geschäftssbjekte machen. Das heißt die Berge schnöde enrwethen. Den Borgbahnen und Bevghotels werden andere moderner Art folgen. Amrsirratzcn werden enrste!,««, Bar« uub Kneipen sir

das, was man moderne Ziuilrsationserrungetachafren heißt, in die Ruhe her Berg täler, in die feiersiche Sttlle der Kare, auf die hehren Mpfel zerrt, der macht aus Bergen Sieink-aufen. bestenfalls Aussicht stürme mit Fahrstühlen, der raubt der Merfchheit die Berge, der ist «in Vernich, ter des Schönen und Erhabenen. Wir Bergsteiger stehen auf den: Standpunkt: Genuß am Berge kann nur haben, wer der: Berg sich erkämpft. Nur Schweiß und Schneid enthüllen die Wunder der Berge! Wir sind so ehrlich, zu gestichen

, die Aussicht vom Berge ist gar nicht das Ziel, das uns di« Hauptsache ist. Sie lockt «r» nur mrd

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Page 2 of 10
Date: 06.08.1942
Physical description: 10
Berge Von Kriegsberichter Karl Springenschmid PK. Auf dem Gipfel sind die schweren Gra nitblöcke zu einer Mauer übereinandergelegt. Dort steht der Posten. Es ist der Gefreite Franz G., ein junger Bauer aus Kärnten. Wenn er daheim von seinem Hof in die Welt schauen will, muß er den Kopf zurückbeugen: denn hoch springt der Glöckner auf, und die Gleffcher glän zen im Licht, der Wald zieht weithin die Hänge hinab, und tief unten rauscht das Wasser der Möll. Auch diese fremde Welt

am E i s m e e r, die da um seinen Postenstand liegt, ist voller Berge, aber anders als daheim. Schon der Himmel kommt ihm viel größer vor, das ganze Land viel weiter. Doch das ist vielleicht bloß deshalb, weil hier schon so lange keine Nacht mehr ist, so daß das Auge immer nur die Ferne sieht und nie im Dunkel der Nacht ausruhen kann. Die Gegend aber kommt ihm vor, als hätte Gottvater, wie er die Welt erschuf, viel zu früh die Freude an diesem Lande verloren; denn alles ist mitten in halber Arbeit stehen geblieben. Die Berge sind bloß

angefangen, kei ner ist fertig, keiner hat etwas Eigenes, Selb ständiges. Eigentlich sind es nur die runden Gipfel allein, die hier stehen, denn wo sonst der Wald anfängt und das grüne Tal, beginnt hier das Meer. So haben die Jäger dem Gottvater selbst die Arbeit, so gut sie es können, fertig gemacht. Sie haben jedem Berg ein eigenes Gesicht gegeben und einen eigenen Namen da zu, Glöckner und Dachstein, Hochkönig und Tri- glav, alle Bergnamen der Heimat kehren hier wieder; denn diese Berge

sich die Berge zur Tundra nie der. In diesen beiden offenen Räumen gilt das Gesetz der freien Jagd: U-Boote und Kampf flieger im Eismeer, Späher und Feldwachen im Sumpfland der Tundra. Ohne Grenzen zu beiden Seiten — dies hat die Front am Eis meer mit der Front in der Wüste gemeinsam. Dies ist auch das Besondere, das die beiden Generale, die dort führen, D i e t l wie Rom mel, aus den Reihen der anderen heraushebt. Sie sind auf sich allein gestellt und müssen darnach handeln. Auf dem schmalen, bergerfüllten

Küstensaum zwischen Eismeer und Tundra aber hat sich der Krieg seinen Platz gesucht. Es ist, als ob sich alle Kräfte dieser ungeheuren Räume auf den engen Streifen Landes dazwischen zusammendrängen wollen; denn wer Herr ist über die tausend Berge, ist schließlich Herr über das Meer und Herr über die Tundra. Hinter diesen Bergen aber liegt Murmansk. Es ist wohl eine der merkwürdigsten geogra phischen Tatsachen, daß gerade die größte Land masse, der gewaltigste, politisch geschlossene Raum, den es aufErden

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Page 14 of 18
Date: 24.01.1938
Physical description: 18
ist mit einem Hamen Hundert nicht zu hoch gegriffen. Alle diese verlockenden Ziele sind dem Bergsteiger verschlossen und die nepalische Regierung wacht so streng über das Einreise verbot, daß nicht einmal englische Expeditionen dorthin gelan gen können. Aehnlich wie Nepal, verhalten sich andere Staaten des Hima lajagebietes. Was noch übrig bleibt, die gewaltigen Berge des westlichen Himalaja und des Karakorum, ist aber noch weit und hoch genug, daß es sich lohnte, Expeditionen dorthin zu senden — vorausgesetzt

, daß die Engländer nichts gegen die Einreise einzuwenden haben. Aber die Natur selbst hat so viele Hindernisse vor diese Gletscher und Berge gelegt, daß nur Expeditionen, die fast unbeschränkte Mittel zur Verfügung haben, dorthin gelangen können. Obwohl von Müteleuropa aus zum Beispiel das Karakorum etwa 1500 Kilometer näher ist als der Kantschendzönga, ist doch der Weg vom Hafen an den Fuß der Berge des Karakorum doppelt so lange wie zum Fuß des „Kantfch". Mit der großen Entfernung steigen

) erreichten, der erst 1933 erstiegen wurde. Dieses Bergland von Garhwal und Kumaun ist den Indern feit langem bekannt. Alte Karawanenstrahen führen den Flüssen entlang nach Tibet und heute kann man im östlichen Garhwal auf Autostraßen durch die Hügelzone fahren, die dem Gebirge vorgelagert ist. Aber mehr noch als der Handel nach Tibet-Haben andere Umstände die Berge von Tehri und Garhwal leichter zugänglich gemacht als die übrigen Ketten des Himalaja. Die Quellen des heiligen Flusses, des Ganges

wieder ein „7000er": Smythe, der Leiter der Kametexpedition, erstieg den 7275 Meter hohen Mana Peak. 1936 trat übrigens ein neues Volk als Bergsteiger im Garhwal-Himalaja auf: es waren die Japaner, die den 6800 Meter hohen Nanda-Kot eroberten. Unbekannte Bergwelt über den westllchen Gangerquellen. Alle diese Expeditionen hatten Ziele gewählt, die sich bei den östlichen Gangesquellen befinden. Die Berge über den west lichen Gangesquellen lagen bis.zum Jahre 1933 vollkommen unberührt und trotzdem bietet

auch das Gangotri schöne Ziele: der Badrinat (7140 Meter), der Kedernat (6940 Meter) der Nilgiri-Parbat (6900 Meter) und der Sonero Parbat (6800 Meter) sind Berge von prachtvollem Aussehen. Der letzt genannte sieht unserem Matterhorn so ähnlich, daß er von den Engländern „Matterhorn Pik" genannt wird. Das Gebiet wurde erst einmal von einer Bergsteigerexpedition besucht. Es war 1933, als eine sechsköpfige Gruppe aus Schottland einige Berge über 6000 Meter und auch einen Hauptgipfel der Gruppe, den 6720 Meter

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Page 8 of 20
Date: 25.07.1936
Physical description: 20
die Militärkapelle des Tiroler Jägerregimentes unter Leitung des Kapellmeisters Anton Bernhauer im Hof garten am 26. und 27. Juli jedesmal von 20.30 bis 22.30 Uhr. ± jener, der auszoz, Rekorde zu schinden, Berichten zu können, plötzlich bei einem Sonnenuntergang, in der Einsamkeit einer Beiwacht, in den Schrecken eines Wettersturzes, Andacht und Ehrfurcht lernen kann, es ist ein starkes, ein braungebranntes, helläugiges Geschlecht, das sich die Berge ziehen; den Müh seligen und Müden aber spenden sie neue Kraft

und neuen Glauben. — Und den Bergen des Sommers gesellten sich die Berge des Winters, neue alpine Heerscharen mobilisierten im Zeichen der langen Bretter, und die weiße Garde der Berge ist heutigentags 'chier größer als die grüne. Bei einer derartigen Durchdringung des Menschen unserer Zeit mit alpinem Leben und Erleben, nimmt es nicht wenig Wunder, daß man unverhältnismäßig oft, selbst bei Leuten, die jahrein, jahraus in die Berge wandern, auf eine bisweilen groteske Unkenntnis in alpinen Dingen stößt

, und dies sowohl gegenüber den Bergen selbst wie in dem Verhalten zu ihnen. Ja, eine große Zahl"weih nicht einmal, welche Fülle seltsamster und interessantester Dinge es da zu sehen und zu hören gibt. Dann wieder findet man Spezialisten, Liebhaber, die sich in ihrem Fach trefflich auskennen und bewähren, dagegen in jeder anderen alpinen Disziplin kläglich versagen. Und doch sollte jeder, der in die Berge geht, über ein gewisses Maß elemen taren alpinen Allgemeinwissens verfügen, das ihm nicht nur Vieles

in anderem, neuem Licht erscheinen läßt, wenn nicht überhaupt erst sichtbar macht, sondern ihm und anderen ge legentlich auch das Leben zu retten vermag. Das alpine W.sien und Leben aber ist unerschöpflich wie die .Berge selbst. Da lernt einer nicht aus, nicht in der Theorie und nicht in der Praxis. Da ist zunächst das Wissen vom Berg: die Entstehungsgeschichte, die großartige Genesis, die die Geologie aufrollt, der Aufbau, die Schichtung, die Faltung der Ketten. Mineralogisches, Kristalle, Halbedelsteine

und die Mannschaften gut geschult sind. Nach einem Vorbeimarsch zog die Wehr mit den Festgästen zum gemütlichen Abschluß des Festes zum Festplah, wo die Bündesmusik- tapelle von Arzl aufspielte. . , Magier alpiner Landschaft, die Künder der Gefahr, die großen und kleinen Propheten. Und endlich tritt der Mensch in diesen Kreis. Der Mensch der Berge: die Probleme der Besiedlung der Alpen, der Siedlungsstämme, der Siedlungsformen: die Entwicklung der Betätigung des Aelplers als Urbarmacher, Kultivator, Kämpfer

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Page 5 of 10
Date: 07.05.1942
Physical description: 10
. Wer Heini kannte, war begeistert van seinem schlichten Benehmen, das selbst bei größten sportlichen Ersolgen nur bescheidenen Stolz auskommen ließ. Nur sein markantes Berg steigergesicht strahlte, wenn er wieder eine schwierige Wand gemeistert hatte oder wenn ihm bei» einem Sprungwettbewerb ein klassisch schöner Sprung ge lungen war. Aber stolz, zvirklich stolz war er nur aus seine Berge. Er sagte einmal: Ich bin so glücklich, daß ich ein Tiroler sein kann, denn so Hab ich die Möglichkeit

, jederzeit in die Berge gehen zu können. Und aus diesen Vorzug bilde ich mir wirklich was ein. In all den Ländern, konnten sie noch so schön sein, vergaß Heini nie seine Berge. Wenn es bei Vormärschen eine kurze Rast gab, zog Heini immer Vergleiche mit Bergtouren. Er lebte eben nur ganz seinen Bergen. Sobald wir Quartier bezogen, konnte man in Heinis Schlafecks ein Bergbild sehen. Ost icic^nctc er irgendeine Wand mit Routen und dann aßen wir alle hemm und besprachen Stellen dieser Route. Heinis

Steckenpferd waren die Laliderer Wände. Zweimal war er ausgezogen, um durch die Auckentaler-Route dieser Wand zü gehen, zweimal hinderte ihn Schlechtwetter. Und nun träumte er immer von dieser Wand. Er sagte: Ich muß diese Wand noch schassen, die muß noch mein werden. Und nun kann er nicht mehr, aber er ist noch höher ge stiegen, er wird nun g>on oben aus all die Berge aus seine Berge — herabsehen. Als Heini im hohen Norden Unterossizier wurde, erhielt er gleichzeitig das Kommando, eine Skimann schaft

oder an die Fleischbank, Karwendel und Wetterstein waren uns auf einmal nahe. Da strahlte dann Heini. Und be geistert sang er dann Berqlieder und lauschte echten Tiroler Jodlern. — So ersetzten wir uns gegenseitig die Berge, wohl alle mitgerissen von Heinis' starkem Glauben an die Berge. Wie Heinrich Sterzinger als Bergsteiger war, so war er auch als Soldat. Immer bescheiden, aber auch zu jeder Tat bereit, war er für alle ein Vorbild. I Schneidig wie in den Bergen so war er auch vor dem Feind. Zurück gab

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Page 9 of 16
Date: 21.04.1910
Physical description: 16
. Wo die Regierung die Bewegung nicht direkt fördert, tut sie doch nichts, um sie zu hindern." Das Reu- ter'sche Bureau meldet aus Hankau, daß in Tschan¬ gscha nunmehr Ruhe herrsche. Der Schatzmeister der Provinz habe die Leitung der Geschäfte übernom¬ men. Welches sind die höchsten Berge der Erde? Die Nachricht, daß auf Neu - Guinea ein Berg mit einer Höhe von über 7000 Metern entdeckt worden sei, Fracht einen Auffatz Dr. Hennigs im „Cosmos" besonders

bemerkenswert, der aussührt, daß eigent¬ lich die genaue Kenntnis der höchsten Berge der Erde nicht allzuweit verbreitet ist. Fragt man jemanden nach dem Ochsten Berg Europas, so wird er sofort seine Schulweisheit anskramen: „Mont-Blanc, 4810 Meter!" Der Mont-Blanc ist aber nur dann der höchste Berg Europas, wenn man den Kaukasus zu Asien zählt, wozu eigentlich kein triftiger Grund vor- liegt. Im Kaukasus aber gibt es' eine ganze Anzahl von Gipfeln

über 5000 Meter; die beiden höchsten Gipfel des Elbrus sind 5593 und 5629 Meter hoch. Über den höchsten Berg Asiens wird in der Schule Meistens gelehrt, der Mount Everest oder Gaurisankar sei mit 8840 Metern die höchste Erhebung der Erde. Das ist falsch, denn der Mount Everest und der Gau¬ risankar sind zwei Berge. Der wirklich höchste Berg ist der Mount Everest an der Nordgrenze Nepals, dessen Höhe wahrscheinlich sogar 8882 Meter beträgt

. Es ist der Kilimandscharro an der Grenze von Deutsch- und Britisch - Ostafrika, dessen Höhe Prof. Hans Meyer, der ihn am 6. Oktober 1889 zusam¬ men mit Pnrtscheller erstiegen hat, nach genauen Messungen aus 6010 Meter bestimmt hat. Ebenso herrscht kein Zweifel darüber, daß der Mount Townsend mit 2241 Metern die höchste Er¬ hebung Australiens darstellt. Ganz ungenaue Angaben aber werden gewöhnlich über die höchsten Berge der Neuen Welt gernacht. Bezüglich

Nordamerika wird in geographischen Lehr¬ büchern noch immer der Irrtum von Auflage zu Aus¬ lage geschleppt, der Eliasberg, der 5495 Meter hoch ist, sei die höchste Erhebung. Man kennt aber seit längerer Zeit in Nordamerika zwei höhere Berge, nämlich den Mount Logan mit 5955 Metern Höhe und den 1898 in Alaska entdeckten Mount Mac Kin- ley, den der „Nordpolfahrer" Cook angeblich er¬ stiegen hat. Dieser Tage erst ist berichtet worden

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Page 19 of 26
Date: 12.07.1907
Physical description: 26
als ein gar stiller, friedlicher, ein Aussöhnen der gewaltigen himmelstürmenden Riesen mit der sie allseits umschließenden und lockenden Ebene. Aber nicht durchwegs zeigt das Bild diesen Charakter, und gerade im Süden ist es viel fach ein anderer, mächtiger Eindruck, unter den wir beim Anblicke der scheidenden Berge stehen Hier zeigt sich der Tod vielfach nicht als ein so kampfloser, die Gegensätze versöhnender, nein hier wehren sich die Berge

, sie kämpfen mit der alles verschlingenden Ebene um ihre Existenz, und nochmals wild sich ausbäumend gehen sie in jener unter. Die Berge bieten hier, alles auf, ihre ursprüngliche Wildheit, ihre stolze Jndivi dualität so lange als möglich zu wahren, ge genüber der gleißenden Flachheit der Ebene, die ihrerseits wieder trachtet, den Unnahbare: entgegenzukommen, in sie mehr und mehr ein zudringen und die Trotzigen mit ihrer Üppig keit zu verweichlichen

von Vielgereut, La- sraun und Lusern bietet reichlich Gelegenheit zu reizvollen Bergsahrten. Zu den lohnendsten gehört ein Ausflug von Vielgereut auf den Horn¬ berg (Monte Cornetto) und weiter aus den Knappenberg, welchen Namen wir in dem ita¬ lienischen „Scanocchio" allerdings schwer wie- bererkennen. Die genannten Berge sind von Vielgereut aus auf guten, von der Societä degli 'Alpinisti Tridentini markierten Wegen in drei, bezw. vier Stunden

zu erreichen. Eine hoch¬ ragende Kanzel, beherrscht der letztere, 2150 Meter hoch, die ganze Hochebene. Von Lafraun und Lusern sind es die Berge des Cima Dodici-Kammes, die, über Eichberg und Vezzena — das deutsche Wiesen — eben so leicht erreichbar, mit jenen wetteifern, was die weite und eigenartig schöne Rundsicht be¬ trifft. Die Stunden, die mir aus jenen Höhe:: gegönnt waren, werden stets zu den Feierstun¬ den meines Lebens zählen. In sanften

begrünten Hängen fallen die Berge zumeist gegen Süden, gegen die Hochebene zu ab, in imponierenden Steilwänden stürzen sie im Norden gegen das Suganertal. Dort unten liegen zwischen Weingärten die malerischen Dör¬ fer, deren Sonntagsglocken im melodischen Spiel, traumverloren im Blau verklingen. Schmeichelnd, unergründlich in ihrem Smaragdgrün, leuch ten und locken die Seen von Levico und Kal netsch. Weiter außen, hinweg über Trient

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Page 22 of 36
Date: 26.11.1938
Physical description: 36
Aufgabe der Kundfahrt war, die Gangotri-Gruppe in bergsteigerischem Sinne zu erschließen. Es sollten die Glet scher bis zu ihrem Ursprung begangen und soviel als möglich auch die beherrschenden Berge bestiegen werden. Bor der deut schen Kundfahrt war eine schottische Expedition im Jahre 1933 in demselben Gebiet tätig; es galt, die Arbeit der Schotten fort zusetzen. Der Mannschaft von 1933 gelang als letzter Erfolg die Ersteigung des 6478 Meter hohen Bagirathi-Mittelgipfels, da sie ihr Hauptlager

ziemlich nahe am Ende des Gangotri- Gletschers aufgeschlagen hatte, gelangte sie nicht an den Ur sprung dieses etwa 25 Kilometer langen Eisstromes und ebenso blieben natürlich die Berge mit den Zuflüssen des Hauptglet schers unbetreten. „Unser Ziel war", so schreibt Professor Rudolf Schwarz- gruber, „möglichst viele Berge, die wiederum möglichst weit auseinanderlagen, zu ersteigen, um einen guten Einblick in die Bergwelt des westlichen Garhwal zu bekommen. Im Hinblick auf den Einblick in die Gruppe

erreichten wir unser Ziel fast vollkommen. Nur eine einzige Gruppe haben wir lediglich von einer Seite flüchtig eingesehen, aber über alle anderen können wir Auskunft geben. Neun Berge versucht - sechs erstiegen Was die geplanten Ersteigungen betrifft, so waren wir nicht ganz so glücklich. Wir versuchten neun Berge und es gelangen uns sechs; es ist ein Mißgeschick, daß gerade die beiden Sieben tausender unter den Gipfeln sind, die unseren Ansturm erfolg reich abwehrten. Ich führe nochmals unsere Erfolge

uns die Erkenntnis, daß die Berge ersteigbar wären, aber nicht in der Zeit, in der wir sie angriffen. Die Anstiege führen über die Nordseite und diese ist in der Nachmonsunzeit in schlechter Verfassung. Die Sonne ist nicht mehr imstande, die oft fallenden Schneemengen zu verändern, und der Erfolg ist, daß der Schnee größtenteils Pulverschnee wird und die Schneebretter, die bei dem immer heftig wehenden Winde entstehen, nicht mehr verfirnen. Am schlimmsten war der Mißerfolg am Chaukhampe, 7140 Meter. Meßner

, daß ein Vordringen durch die Schneebretter nicht weiter zu verantworten sei. Eine der unbekanntesten Himalaja-Gruppen Die von uns erstiegenen Berge liegen nicht etwa nahe bei sammen. sondern gehören ganz verschiedenen Gletscherzuflüs sen an. Wir beschritten alle Gletscherzuflüsse des Hauptglet schers bis zu ihrem Ursprung. Eine Ausnahme bildet nur der Swachhandgletscher, der aber durch die Ersteigung des über ihn aufragenden Swachhand-Peak hervorragend einge sehen wurde. Wir hatten oft Gelegenheit, die östliche

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Page 8 of 12
Date: 24.03.1924
Physical description: 12
folgendes aus: In der e r st e n Stufe der Entwicklung empfanden die ältesten Kulturvölker Ehrfurcht und Scheu beim Anblicke der Bergwelt. Die Beden besingen den Berg Meru, auf dessen Gipfel die Götter woh nen und sich der Baum der Erkenntnis befindet. Ebenso werden in der altbabylonischen, chinesischen und persischen Literatur die Berge als Göttersitz gepriesen. In dem monotheistischen Bekenntnisse der Israeliten und später der Christen erscheinen die Berge als Heiligtum, das dem mensch lichen

Bewußtsein den Zusammenhano mit dem Ewigen näher bringt, eine Stimmung, die im 101. Psalme wundervoll zum Aus druck kommt. Die Griechen betrachteten die Berge als ein Binde glied zwischen dem Ueberirdischen und dem Menschen, als Vorhallen der Götterwohnungen. Die Römer liebten einen leichteren Verkehr mit den Göttern und hatten eine ausgesprochene Scheu vor den Alpen. Die Wanderungen der Völker zwangen einen Teil derselben, sich in die Gebirge zu flüchten, deren Nachkommen zäh an der Scholle hängen

. Ihre Phantasie bevölkerte die Berge mit Kobolden, Dra chen und Tatzlwürmen. Frau Berchtolde und'der wilde Jäger zeigen sich im Sturm und Nebel. Die Zerstörung blühender Alpen gelten als Strafe für Frevel und Uebermut, so entstehen die physikalischen Mythen und die in den Westalpen verbreiteten Twingherrnsagen. Die altgermanische Heldensage Dietrichs von Bern gilt dem Rosen garten, ebenso König Laurin. Als Niederschlag dieser Vorstellung in realistischer Zeit mag A. v. Hörmanns „salige Fräulein" gelten. Ilias

und Odyssee enthalten prächtioe Naturschilderungen, aber von den Bergen und sang nur der Spartaner Alkan um 620 v. Ehr. Im Altertums wurden auch Berge bestiegen, Empedokles beftieg den Aetna und stürzte (der erste alpine Unfall) in dessen Krater hinab. Hadrian besuchte ebenfalls den hohen Kegel dieses Vulkans. Phi- lipp DI. bestieg den Ridolagh, um das Land seiner Feinde zu er blicken. Der Römer aber richtete seine Vergnügungsreisen nicht in die Alpen, dort baute er nur Straßen für Kaufleute und Krieger

, Petrarca, Aeneas Silvius, Piccolomini, konnten sich an der Schönheit der Berge begeistern. Der feurige Giordano Bruno war auf seiner Reise nach Konstanz von den Schrecken der Berge in gedrückter Stimmung. In den großen Minnesängern unserer Hei mat Walter von der Vogelweide und Oswald von Wolkenstein fin den wir nicht eine einzige Erwähnung von der Erhabenheit der Alpen. Erst im Zeitalter der Entdeckungen tritt langsam ein Umschwung ein. In den Tagebüchern des Kolumbus finden wir begeisterte Schil

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Page 3 of 12
Date: 28.08.1925
Physical description: 12
. Gegen Norden in den Tuxer Boralpen flachen sich die Kämme mehr ab, verlieren ihre Formeniwildheit und sind daher wieder im Winter 'bevorzugt als Tummel- platz für Skifahrer. Noch vielgestaltiger als die Berge des Zillertales sind die Stubaier Alpen, die wegen ihres verschiedenar tigen Gesteins besonders hervorzuheben sind. Während her größtenteils überstrnte Hauptkamm ans Urgestein aufgebaut ist, ziehen nach Nordosten drei Kamme, die aus Kalk bestehen und eine dolomitenähnliche Zerrissenheit zeigen

). Auch der Winterbergsteiger kommt in den Stubaiern auf seine Rechnung, denn die sanftgeneigten Gletscher und die Pracht der winterlich verschneiten Berge gestalten eine Fahrt ans Skiern besonders schön. Das mächtigste Glied in Norötirols Bergwelt stellt aber doch die Oetztaler Gruppe dar, die alles früher Be sprochene noch übertrifft. Wenn auch andere Teile der Ost- alpen) öer Ortler und der Großglockner mit einzelnen Bergen, die in der Wildspitze (3774 Meter) gipfelnden Oetztaler Alpen an Höhe übertreffen, so weist

, die bei den breiten Formen des zentralen Gebietes keine besonderen Schwierigkeiten und an den geübten Bergsteiger keine zu großen Anfor derungen stellen. Vor allen anderen ist es die öoppel- gipslige Wild'pitze mit ihren steilen Eisslanken, die den Besucher mächtig anzieht,- aber auch Berge wie die Weiß- kngel (3764 Meter), Similaun (3807 Meter), Hintere Schwärze (3653 Meter), Großer Ramolkogel (3563 Meter) und die Hochwilde (3480 Meter) suchen in den Ostalpen ihresgleichen. Während die Berge des Hauptkammes

durch ihre Schönheit besonders wirken, so ist das Wilde und die Schwierigkeit wieder in den Gipfeln der federsörmig aus strahlenden Seitenkämme zu finden. Eis- und Felsflanken türmen sich hier zu schreckenerregenden Höhen. Besonders bekannt sind die Berge des Kannergrates, die Watzesspitze (3533 Meier), die Roselwand (3352 Meter) und der See kogel (3360 Meter), die an Wildheit und Schwierigkeit viele Berge öer Westalpen übertreffen. Im Westen unseres Landes haben wir noch zwei Ge biete, die nicht mehr ganz ans

ein altes, graues Städtchen. Wenn in diesem verschlafenen Neste die weißen Heckenrösletn an den Gartenzärmen blühen und die eisten Bergkirschen sich r-ot färben, dann wird es Zeit, dem Berge einen Besuch abzustatten. Rechts vom Pfarrturm führt «tn morgenfeuchtes Sträßlein aus dem kühlenden Schatten der alten Giebelhäuser hinaus in die blen dende Sonne. Das ist der Weg, der «ingeschlagen werden muß. Er zieht durch sommergrün wallende Kornfelder hinaus in den dunk len Fichtenwald. Dott herrscht still

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Page 6 of 12
Date: 23.06.1927
Physical description: 12
- liedcrabend der Wolkcnfteiner aufmerksam. Beginn 8 Uhr. Ein trittskarten an der Abendkasse ab 7 Uhr. Abonniert die Tiroler Heimatblätter Innsbruck. jli (».-»erlog Wagner, Waria-Theresien-Straße 29. fllpmcfadjcicftteii Die Gefahren der Berge. Die in den letzten Tagen sich hausenden Unsälle reichsdeutscher. bergunkundiger Tou risten in den Tiroler Bergen veranlassen die „Bergwacht" zu nachstehender, sehr beherzigens werter Mahnung: „In den letzten Tagen hat sich, wie jedes Jahr um diese Zeit, die Zahl

der Opser der Berge wieder stark vermehrt. Es erscheint daher angezeigt, in ein paar Worten der Mahnung und Warnung aus die Gefahren der Berge hinzuweisen. Immer wieder kommt es vor, daß Touristen in einem ganz unmöglich?» „Verzug" in die Berge gehen, als ob sie eine Promenade in einer städtischen Anlage oder einen Spaziergang in Feld und Wald unternehmen möchten. Unpassende, bei plötzlichem Kälteeinbruch oder gar Schneefall in der Bergeshöhe völlig ungenügende Kleidung, vor allem aber leichtes

, die nicht schwindelfrei sind, im Gebirge Touren ausfllhren, dix ihnen Anstrengung und Gefahr bringen? Die Berge sind ein wunderbarer, nie versiegender Quell von Naturfreude und Erdenscisiinheit. Sie erweis?» sich aber nur freundlich jenen Menschen, die die Gefahren der Berge nicht frevelhaft oder unvernünftig unterschätzen, sondern wissen, daß die Berge bei aller ihrer Schönheit und Größe auch ihre Tücken und ihre Wildheit haben, denen der Bezwinger und Besuä)er der Bergwelt gewachsen sein muß." * Führungsbergsahrten

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Page 17 of 36
Date: 29.09.1928
Physical description: 36
und bei diesen stehenden Jungtiere in der Weidmannssprachc nennen, um sich versammeln sehen, es seinem Willen unterordnen, dort wehrt der Platzhirsch den Vcihirschcn, dort kämpft er noch unter vollster Entwicklung seiner Kraft um die Vorherrschaft beim Rudel; der Kampfruf, der Brunstschrci ertönt, daß die umgeben den Kalkwände ihn widergeben im vervielfachten Echo unserer Berge, dort ist der Hirsch noch der König der — Berge, muß man bei uns sagen, statt des landläufigen Ausdruckes König der Wälder. Die Berge

Teile unserer heimischen Alpen. Die Brunft spielt sich nicht nur, wie sonst im Walde und aus Schlägen, ab, aus dem dichten Latschenfelde unter den Kahlwändcn tritt das Rudel mit dem Platzhirschen spät abends auf das Alm feld, um bei den um diese Zeit oft prächtigen Mondnächten, während schon Schnee unsere Berge säumt, dem Drunsttrcibcn zu obliegen. Wer noch nie in einsamer Herbstnacht des Hochgebirges das Schlagen der Stangen (Geweihe) der Hirsche hörte, dabei den wilden Brunstschrci

, so daß in den Nächten der stärksten Brunft in der Nähe solcher Plätze an ein Schlafen nicht zu denken ist, der kennt unsere Berge nur halb, denn er kennt sie nur in ihrer gewiß auch überwältigenden Ruhe, aber nicht, wenn urigstes Tier leben in seiner ursprünglichsten Form das Hochtal belebt. Was ist dagegen der Pfiff unseres Gams oder auch sein Brunftlaut, was das weithin hörbare Balzen unseres Spiclhahnes, was der Schrei des Raubvogels, gegen das Orgelkonzert im wahrsten Sinne des Wortes, das ein Rotwildrevier

hat, diesen in weidmännischer Art zu fällen. Alles auf- zubietcn, daß ihm, als dem berufenen Schützer dieses edelsten Wildes unserer Berge, dieses erhalten bleibt, ihm wie dem Laien, der dasselbe Recht hat, die Fauna unserer Heimat in entsprechen der Form und Zahl erhalten zu wissen; Einhalt zu tun, dem Uebergreiscn einer heimatscindlichcn Kultur, die einmal keinen Brunstschrci des Königs unserer Berge mehr kennen wird. Wohl dem, der noch das Glück haben darf, das Höchste Ziel des Weid mannes feit altersher, den edlen

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Page 7 of 8
Date: 09.12.1942
Physical description: 8
nur ein Wald, ein zelne Bäume, nichts sonst. Und dann bekommst du Urlaub. Vorher hast Du im Lazarett gelegen und in diesen langen, bangen Tagen des Stilleseins ist die Sehnsucht gewachsen, du hast sie genährt täglich, stündlich, die Sehnsucht nach den Bergen. . » Du glaubst schon lange nicht mehr an die Erfül lung. Wohl hattest du Urlaub einmal in dieser Zeit — aber auch da war es dir nicht vergönnt, ins Land der Berge zu fahren. Nun aber ist es so weit. Dem, der von den Bergen kam wie ich, brauche

ich das alles nicht zu sagen, die Worte reichen ohnedies nicht aus. Noch rollt der Zug durch flaches, ebenes Land. Aber Kilometer um Kilometer nähert man sich seiner Sehnsucht, dann tauchen die ersten Bühel aus und sie wachsen höher und höher empor, wie deine Sehnsucht und dann sind sie da, die Berge. Schlietze die Augen! Reiße sie nicht mit einem Male weit auf! Vorsichtig nur, blinzelnd, gewöhne dich wieder an den Anblick. ( Es sind die alten Berge noch. Sie haben chr Ge sicht nicht verändert. Sie sind nicht wie Aie

Mensch- Jn der morgigen Ausgabe der „Neuesten Zeitung" beginnen wir mit dem Abdruck des neuen Tatsachenberichtes „Das Drama von Querekaro" Der Bericht schildert das tragische Schicksal Kaiser Maximilians von Mexiko, der vor 75 Jahren standrechtlich in Queretaro erschos sen wurde. Cein, die immer wieder ein. anderes Gesicht zur Schau tragen. Die Berge waren, bleiben uno sind, heute wie morgen, gestern wie vor tausend Jahren. Stehen, schauen und staunen! » Hast du nicht früher immer gelacht

durch diese Landschaft gewandert? Die Berge, die Täler, die Wälder, Wiesen. Bäche, wir sahen sie kaum, alles war so selbstverständlich da und wir verschwendeten keinen Gedanken daran. Plötzlich wird dir alles miteinander und jedes einzelne zur Ueberrasckung. Die Fremde, diese oft so häßliche, erbärmliche Fremde, hat dich sehend gemacht. Wußtest du früher überhaupt, was das Wort Heimat bedeutet? — Nein, du wußtest es nicht. Das kann überhaupt nur der wissen, der einmal weit, weit und lange fort war. Und nun stehst

und schroff, wie die Berge, ist das Leben. Es ist Krieg und er hat auch vor dieser kleinen Welt nicht Halt gemacht. Ueberall, wo deutsche Sol daten stehen, sind auch sie dabei, die braunen Ge sellen mit dem Edelweiß auf der Mütze. Ab.r dieses Land und diese Menschen waren den Kamps schon immer gewohnt und sie machen nicht viel Gerede davon . . . Nichts vergeht so schnell, wie ein Urlaubstag. Bald werde ich wieder Abschied nehmen müssen, ihr Berge, aber ich werde euch mit mir nehmen, euer Bild

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Page 7 of 10
Date: 08.04.1930
Physical description: 10
." „Wie?" ,/OH, ich kenne den Patrouillenoffizier Rodlady: weiß genug über thu, um ihn unschädlich zu machen, falls er sich zu Spearmiuts Ränken hergibt. Auch Jerry Challacvmbe ist ein alter Freund von mir, und da ich im Begriffe stehe, selbst in die Berge zu gehen, will ich mit einem Auge nach ihm Ausschau halten, denn es ist dummes Gerede, daß Barry Clissold einen Kameraden beiseite räumen würde." „Oh, Spearmint weiß das. Mein Vater sagte es ihm ja auch. Aber, wenn Barry verhaftet wird —." „Ueberlaß

seiner Pläne mißglückte, würde er sich an den andern hal ten, und das b'edentete —. Ihre Gedanken brachen ab, und mit entsetzten Augen sah sie aufs Meer hinaus. „Oh!" flüsterte sie. „Warum sagte ich nicht alles! Nun — Sie wandte sich plötzlich und sah ins Land hinein. Der Saum der Berge leuchtete in lebhaftem Grünrosa und da hinter türmten sich die hohen, einsamen Bergketten, dun kelblau, düster, strenge Hüter von Geheimnis und Schrek- ken. Zweimal war fie oben gewesen. Sie wußte, diese Berge

und über schwindelnde Fels kanten nachschlich, den günstigen Augenblick zum Streich abwartend. Der Traum der Nacht drängte sich ihr plötz lich wieder auf. Sie sah Barry Clissold seinem Tode ent- gegeugehen, hörte den Schuß in den Bergen Wider-Hallen und flüsterte gequält: „Hab' Erbarmen! Mein Gott!" Noch immer starrte sie in die geheimnisvollen Berge, Festungen der letzten furchtbarsten Wildheit und Barbarei aus Erden- Dort lauerten Gefahren ganz anderer Art als jene, die schroffe Berge allein schon darstellen

. Wilde, noch der Steinzeit angehörend, die Menschenschädel sammelten, Halsketten aus Menschenknochen trugen und bas Fleisch von ihresgleichen fraßen. Doch im Vergleich zu Spear mint waren diese Menschen, die ihre Stammesbräuche übten, roh und ohne Gefühl für das Gute öahinlebten, die reinsten Engel. Sie stellten für alle, die sich in die Berge hineinwagteu, eine Gefahr da. Aber der weiße Mann mit dem Gewehr tu Händen war eine schleichende Bestie, in der Finsternis lauernd, um ungesehen und unerkannt

zuerst vor dem Gedanken zurück, faßte aber dann einen Entschluß. „Ich will gehen... Ich muß! . . . Wenn er getötet ivürde, weil China Mary Ehallacombe unter ihren Schutz nimmt, könnte ich mir nie verzeihen. Wenn ich denken müßte, daß ich ihn Hütte retten können." Sie schritt rasch dem Hause zu und rief nach dem halb nackten Toea, dem sie die Lage erklärte. Sie müsse in die Berge, den weißen Mann zn sehen, der fieberkrank und

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Page 2 of 16
Date: 28.12.1938
Physical description: 16
ich Sie schon zum drittenmal und Sie sehen und hören nicht»!" Das Mädchen riß sich zusammen. Einen Augenblick sah sie noch nach dem jungen Doktor, der appetitlos die letzte Portion hinunterwürgte. „Ja", sagte sie tapfer, wenn auch mst schwan kender Stimme, „ja... ich komme schon!" und lief zur Tür hinaus... hv—EK. Berge . .. Von Horst H. G. Seemann Berge bedeuten Kampf. Sie sind nicht besiegbar ohne Wille und Kraft. Gefahren drohen von Sturm und Eis, und eine Gnade ist es, sich in ihnen geborgen zu fühlen

. Berge fordern uns zum Kampf auf. In der Nähe des Todes werden ihre Gipfel erkämpft. Ihren Bezwingern schenken sie ungeahnte Herrlichkeiten, die Unterlegenen richten sie furchtbar. Berge sind uns Symbol: gewallig, groß und ungebrüchen. Sie blicken über Menschen und Länder und olles kleinliche Ge triebe und stehen doch mitten in der Welt. Sie zwingen den Menschen, still zu werden, zu lauschen und zu schauen. Berge besitzen große Macht. Hier, unter aufragendem Fels, in tiefen Schluchten oder vom Gipfel

her. da spürt man in sich die lebendige Seele. Ursprünglich und gewaltig offenbart sich im Gebirge eine eigene Welt, und für jeden empfänglichen Menschen ist sie ein bleibendes Erlebnis. Berge stehen in herrlichster Sonne, mögen im Tale dunkle Wolken hängen. Werden wir wie die Berge: Fels, Wildbach wid Firnenschnee — über allem aber die Sonne! ^,

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Page 7 of 20
Date: 09.11.1936
Physical description: 20
Germanen ist es, nach dem 'ich diese Sehnsucht drängt — auf dem Wege zwischen dem Norden und Italien stehen die A l p e n, die herrlichen ge waltigen Berge und diese Berge sind es, die mit magnetischer Kraft immer und immer wieder den Nordmenschen anziehen. Das Deutschtum der Alpenländer, die ehrwürdige Ostmark, die der Menschheit so unsagbar viel an kulturellen Werten geschenkt hat, hat auch von jeher in reger geistiger Verbindung zu den Brüdern im flachen Norden gestanden. Zu sinnfälligstem Ausdruck

Bildern der Erde, die uns Norddeut schen diese Dichtung vermittelte. Die Sehnsucht nach der groß artigen Formenfülle und landschaftentsprungenen Ausdrucks kraft der Alpen gebar im Deutschen des Nordens eine große Liebe für die Berge und ihre Menschen und diese Liebe mußte dort am tiefften Wurzel schlagen, wo sich die Menschen der Berge bewußt und unablässig zum Deutschtum bekannten, sich nicht in einem farblosen Internationalismus und in eine schwer verständliche Verbrüderung mit anderen Nationen

be gaben. sondern stolz darauf waren Deutsche zu sein, Deutsche in d e m Sinne, dem deutschen Kulturkreis an zugehören und an dessen Entwicklung mitschaffen zu können. Diese Menschen der Berge sind aber vor allem, von Bayern ab gesehen, nur die O e st e r r e i ch e r! Ihr Denken und Füh len, ausgedrückt durch die Dichtkunst, den Brüdern des Nor dens noch näher zu bringen, stellte vor 43 Jahren, als der Sta a ckm ann- V erla g die ersten Fäden nach Oesterreich spann, eine 2lufgabe dar, deren Größe

Schaffenskreis des deutschen Menschen überhaupt gehörte und für alle Zukunft gehören wird. Es ist wohl kein Zufall, daß sich die deuffche Alpendichtung gerade in jenem Lande zu ihrer reichsten Fülle fand, wo die Berge schon der ungarischen Tiefebene entgegen verflachen und die deutsche Art und Sprache vom ungarischen Kulturkreis ab gelöst wird. Kein Zufall, denn überall in deutschen Grenz landen, sei es nun im Süden, Norden, Osten oder Westen, erwächst dem germanischen Kulturwillen aus dem Gegensatz

." zur herandrängenden anderen Kultur höchste Kraft und Wille zur Abwehr. In Peter Rosegger hatte dieser deutsche Grenz geist stärksten Ausdruck gefunden, ohne daß er vom Dichter selbst jemals auch nur im Enfferntesten betont worden wäre. Roseggers Heimat ist letztes deutsches Land im Osten und durch die Dichtung zugleich das Oesterreich der norddeutschen Sehnsucht geworden. Aus den Geschichten aus der „Wald heimat" spricht echt österreichische Landschaft, erlebt man Wald und Berge, sanft geschwungene Hänge

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Page 2 of 2
Date: 26.04.1945
Physical description: 2
Flucht durch die Berge von Kansu Eine abenteuerliche Geschichte aus China / Von Alexander Keller Der deutsche Doktor Wendel, der im Jahre 1924 tritt seiner jungen Frau Hermine in der Provinz Kansu in Ostchina studienhalber weilte, geriet plötzlich — ohne sein Verschulden — in den „Pri vatkrieg", den zwei chinesische Generale mitein ander führten und mutzte flüchten und da ihm der Fluhweg versperrt war, wählte er den län geren, beschwerlicheren, aber immerhin sicheren Landweg. Als er aufbrach

, hatte er nur wenig Gepäck bei sich und einen chinesischen Diener, Ienko. der ihm treu ergeben war und das Land ausgezeichnet kannte. Die Gegend, durch die er ritt, war nur wenig besiedelt. Vor ihm befand sich ein zweihundert Kilometer langes Stück der chinesischen Mauer, der er zu folgen beschloß. Von der Höhe der Berge sah er im Norden eine gelbe Wüste und im Sü den ein Bergland mit tief eingeschnittenen Schluch ten und spärlichen Wäldern. Wählte man ge schickt den Weg, so konnte man tagelang reiten

, ohne einem Menschen zu begegnen und in der Einsamkeit der wilden Berge konnte man, hatte man Glück, verschwinden. Gar so einsam war aber die Gegend auch wie der nicht und Wendel stieß — als er die Mauer verließ und nach Südoften abbog — bald auf nomadisierende Soldaten und am achtzehnten Tag seiner Flucht erreichte er die kleine Ortschaft Lu. wo die Straße mit gefällten Bäumen versperrt war und wild ausfehende Soldaten Wache hielten. Diese Soldaten, Reiter, sahen die kleine Kara wane des Doktors und begannen

alsbald auf diese Jagd zu machen und es gehörte viel Schlauheit dazu, diesen Leuten, die die Gegend genau kann ten, auszuweichen und sich ihren Zugrissen zu ent ziehen. Es begann auch tatsächlich eine wilde Jagd, die mehrere Tage dauerte und immer wieder muhte Wendel in die Einsamkeit der Berge zu rück. Immerhin kamen die Reisenden etwas vor wärts und sahen endlich die Stadt Tschupu vor sich in der Tiefe liegen und durch diese Stadt führte der einzige Weg nach Osten — der einzige Weg in die Freiheit

. Die Stadt zu umreiten, das sah der Doktor sofort, war unmöglich, denn bei derseits stiegen die Berge steil an. Und Ienko, der auf Rekognoszierung ausgewesen war, brachte die Nachricht,' daß sich in Tschupu General Chuyni, ein berüchtigter Brigant und Mörder, befand und den Weg sperrte. Dr. Wendel nahm die Nachricht ruhig aus — er war überhaupt ein kühler und vernünftiger Mann. „Wir müssen durch die Stadt", sagte er, „denn über die Berge können wir einfach nicht reiten — und besser wir fallen dem General

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Page 10 of 16
Date: 04.08.1904
Physical description: 16
, insbesondere bezüglich der Fundorte des Edelweiß, der durch dasselbe trermsachten Abstürze, §e-r sagenhaften Unnahbarkeit der Blume sicher richtige Worte gesprochen wurden. Jedoch auf diesem Wege wird der Verfasser seinen Zweck nicht erreichen, da er den Grund „gleiches Recht für alle" ver¬ gißt. Die Theisten würden lachen, wenn jemand behaupten würde, der liebe Gott habe die Berge wegen der „Hochtouristen" erschaffen, die Ma¬ terialisten ebenso

ist, daß Sie „die kühnsten Gipfel erobert haben", dann kann ich Ihnen diese Idee freilich nicht neh¬ men; wenn Sie selbst an den Wundern und Schönheiten der Berge keine Freude haben, be¬ vor ihr Bergfchnhnaget Gipfttfchotter knirschen macht, oder chr achtzs-ckiges Steigeisen die Grat¬ wachte Löchert-, dann lassen Sie doch andern die Freude an den übrigen Schönheiten der Berge? Und wenn Sie selber „die geschmack¬ lose Drapierung mit Pflanzer:" verachten, ha¬ ben

— von einem „Fie¬ ber", vielleicht von einem viel gefährlicheren, befallen, wie der, welcher wegen des weiß- samtenen Sterns allein auf die Berge steigt. Wenn Sie die leichtsinnigen Blumenpartien ver¬ urteilen, so dürfen Sie in anderer Beziehung nicht die Gefährlichkeit der Berge („kühnsten GLpftllß als geltenden Maßstab für dieselben ausstellen. Sie rechnen genau: 26 Prozent al¬ piner Unglücksfälle sind durchs Edelweiß ver¬ schuldet. Vielleicht

sind auch andere Alpenblüten mitschuldig ; aber warum rechnen Sie nicht wei¬ ter? Was ist mit den anderen 74 Prozent? Welches „Fieber" ist bei diesen als Todesursachie , zu beschuldigen? Also kurz und gut: Eine Monopolisierung un¬ serer Berge für die „Hochtouristen" gibt es nicht, es sollen die Künstler, Dichter, Musiker, alle Menschen, die Freude an Größe, Schön¬ heit und Freiheit, Freude an den Bergen haben, hinauf gehen! Und wenn diese Menschen

, welche glauben, daß die Berge für die Hochtouristen da sind. Sie versteigen sich zu dem erstaunlichen Satz : „Sieht er (der „Hochtourist") jemanden, der sich mit Edelweiß geschmückt hat, so gebe er durch überlegenes Lächeln zu erkennen, daß er wohl wisse, daß er einen alpinen Neuling vor sich habe." Sollte dieses Lächeln gar zu — unver¬ schämt werden, wird der Blumenfreund wohl die richtige Antwort zu gehen wissen. Sie schreiben: „Edelweiß

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Page 9 of 12
Date: 13.05.1901
Physical description: 12
nicht zu widersprechen. „Im Grunde", sagte er, „bin ich nicht unglücklicher, als irgend ein anderer Mensch. Gott hat mir zum Tröste eine besondere Gabe verliehen . . ." Er be¬ rührte mit dem Finger seinen Schädel und skan¬ dierte: „Die Phan — ta — sie!... Ich bin Berg¬ gipfel-Sammler. Ich verschaffe mir die Gipfel der berühmtesten Berge der Erde. Ich beschäftige zwei Männer, die für mich die Welt durchqueren. Sie kaufen nur echte Ware. Es sind zwei ehemalige

waren. „Sehen sie hier", sagte der merkwürdige Greis, „den Gipfel des Berges Clarke, der der höchste Berg Australiens ist. Hier sind die Berge Bruce und Augustus, die im Westen die große australische Wüste abschließen. Dieser Felsblock stammt vom Berge Ritaram in Hindu-Kusch; er kostet alles in allem 7768 Francs und wiegt 80 Kilogramm; rein geschenkt also. Dieser Stern kommt von dem berühmten Berge Ararat; er hat die größte Füll und Noah's Arche

gesehen . . . Dieser Gneißblock ist ein Stück vom Berge Everest, von dem erhabenen Gaurisankar, dem höchsten Berggipfel der Welt, 8840 Meter. Kann man ihn ohne Bewegung be¬ trachten? Diese Berggrnppe hier habe ich vor langer Zeit von den drei Brüdern Schlagintweit, den be¬ rühmten Forschern, gekauft . . . Warten Sie einen Augenblick ; ich will Ihnen zeigen, wie ich meine Berge besteige." Der Greis verschwand und kam bald darauf

, wenn ich ihn nicht auf- gefangen hätte. „. . . Die Bergkrankheit!" murmelte er. „. . . Ich leide daran . . . trotz der Gewohnheit." Dieser Vorfall machte der „Bergbesteigung" ein Ende und ich verabschiedete mich. Bevor wir uns trennten, sagte der Greis, dem noch der Schweiß auf der Stirne stand: „Ich will Ihnen etwas zum Andenken schenken." Mit einem Hammer brach er ein uussgroßes Stück von dem Berge Horqueta, einer der schönsten Bergspitzen der Sierra Nevada de Santa

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