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Innsbrucker Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 06.12.1933
Physical description: 10
, nicht weniger als 32 Aka demiediplome (z. B. über die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck), Adels- und Freiherrn diplome, Ernennungsdekrete vom Privatdozenten bis zum österreichischen Gesandten am Heiligen Stuhl und viele Huldi gungsadressen. Und es hinderte ihn nicht, daß Beatrice sie ihm verabreicht hatte. Die Hauptsache für ihn war, daß sie niemals gesagt hatte: „Für mich besteht nur eines — meine Pflicht, die Arbeit, der Fall." Das genügte Draddon und er bewunderte nun alles, was Beatrice

getan hatte. Dann kam die Geschichte von Suschins Verfolgung. Die er zählte Alice. „Ich war noch mit Sahib beschäftigt, als die Meldung von Suschins Flucht kam. Beatrice eilte ihm im roten Wagen nach. Hinter ihr fuhr Vater her. Ich saß neben ihm und duckte mich, als wir an dir vorbeifuhren. Dann kam der furchtbare Augen blick, in dem wir den roten Wagen fanden und Beatrice mit der Schußwunde in der Brust." Alices Stimme stockte. Sie war also keineswegs so gefühl los, als sie sich stellte. Braddons

Arm aber zog Beatrice fester an sich. „Wir rissen ihr die Kleider auf. Ich zog ihre Jacke an, setzte Suschin nach. Ich habe schon oft Verbrecher verfolgt. Aber daß ich Suschin damals nicht jedes Glied im Leibe gebrochen habe, ist mir noch immer ein Rätsel. Ich sah stets nur das bleiche Antlitz Beatrices vor mir. Ich bin zurückgerast und habe Suschin dann mit dem Elefanten zusammengesperrt." Mit welcher tiefen Zustimmung hörte Braddon dies nun. Aber Beatrice unterbrach sie. „Mache

haben!" „Natürlich! Er hat uns ja beide unterrichtet. Das heißt Beatrice ist ihm im Augenblick ausgerissen, in dem sie sich mic dir verlobt hat. Du brauchst dich also nicht zu fürchten, daß sie dich vergiften wird. Onkel Vandeveer durfte uns aber nichl verraten, weil Paps ihm das Wort abgenommen hat." Jetzt endlich begriff Braddon die Warnung völlig, die ihm fein Onkel einst erteilt hatte, der so weit gegangen war, als er es durfte, ohne fein Wort zu verletzen. „Und wie kommt er denn mit euch beiden

aus?" „Oh, Onkel Vandeveer kann uns heute noch nicht unter scheiden", sagte Alice. „Mir hat er einmal eine halbe Stunde lang eine Predigt gehalten, daß ich der Sache ein Ende machen und dich heiraten müsse. Er wurde erst wütend, weil ich ihm erklärte, daß ich fest entschlossen sei, dich nicht zu heiraten und dann wurde er wütend, als ich ihm sagte, daß ich Alice und nicht Beatrice sei." Alle lachten und Beatrice sagte: „Mich hat er einmal wegen meines Fleißes bei seinen Vor lesungen gelobt. Dabei

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 06.12.1933
Physical description: 10
von G. Panstingl. „Ja, aber du weißt auch warum. Der Mann hatte euren einzigen Sohn. Seine Frau war schon seit vielen Jahren ge storben und hatte ihm das Versprechen abgenommen, den Sohn auf die Universität zu senden. Sein Gehalt war zu ge ring und langte nicht für die Ausgaben, trotzdem er sich den Bissen vom Munde absparte. Er hätte gewiß nicht stehlen sol len, aber seine Beweggründe waren menschlich begreiflich." „Was geschah dann weiter mit dem jungen Mann?' fragte Braddon. „Beatrice hat die Studienkosten

des letzten Jahres bezahlt. Nun arbeitet er in der Dacia." „Und er arbeitet gut. Das mußt du doch zugeben!" „Das ist wahr, Beatrice. Aber ebenso wahr ist, daß du von einer direkt hirnverbrannten Gutmütigkeit bist. Wenn der Dacia jeder Angestellte soviel gekostet hätte als dieser junge Mann, hätte sie längst schon zusperren müssen. Du hättest wahrscheinlich sogar Fred Shanby laufen lassen." „Halt, Alice! Das ist eine zu rasche Behauptung! Für einen Erpresier habe ich wirklich nichts übrig." Jetzt erinnerte

sich auch Braddon. Von.Fred Shanby hatte der lahme John ihm erzählt, daß er am ganzen Körper blutig geschlagen war, als ihn die Polizei fand. Nun, da er wußte, daß Alice dies getan hatte, stimmte er plötzlich aus vollem Herzen bei und sagte: „Ich hätte auch nicht anders gehandelt als Alice. Ich hätte ihn auch ausgepeitscht." Aber Alice sah ihn mit großen Augen an. „Du denkst doch nicht, daß ich Shanby geschlagen hebe! Ich rühre keinen Verbrecher an, wenn er einmal gefesielt ist." Beatrice lächelte

wie aus gewechselt." „Das ist zu begreifen." „Aber du darfst nicht glauben, daß Gerry B. — in der Dacia heißen wir nämlich offiziell Gerry A. und Gerry B. — ganz harmlos ist." Nun erzählte Beatrice ihm, wie sie Mendez ihren Willen aufgezwungen hatte, während Alice den Kellner in der „Gel ben Katze" spielte. „Das Bad war dem Kerl ganz gesund", erklärte Braddon mit tiefer Ueberzeugung. „Gewiß," sagte Alice, „und die beiden Fälle, nämlich Nagy und die La Plata sind etwas, um das ich Beatrice ehrlich beneide

. Für Mendez hat ja dann Piroska gesorgt, aber Nagy ist nach meiner Meinung zu billig weggekommen." Da wurde Beatrice verlegen und sagte: „Selbst auf die Gefahr hin, daß Jimmy die Nase rümpft, muß ich nun wohl ein Geständnis ablegen." „Hört, hört!" sagte Alice. „Ich wittere eine erstaunliche Wendung für Herrn Nagy." „Kaum war Pedro fortgegangen, habe ich Nagy losgebun den. Er mußte mir zeigen, wo er seine Spazierstöckc aufbe- wahrt. Ich ließ zuerst chn wählen und nahm dann selbst einen. Nun folgte etwa

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 29.01.1942
Physical description: 10
zu umfassen oder gar mich zu umarnien, wagte er keinesfalls, und in seinen Augen las ich, welch einen Eindruck der Zer brechlichkeit ich ihm vermittelte. Inzwischen streichelte Beatrice, seine Frau, meine Hände, die zitternd aus der Bettdecke lagen, denn mehr zu tun, ließ er ihr nicht frei. Mit seinem ganzen schmächtigen Körper lehnte er sich wider mein Bett und sah mir in die Augen, liebreich und sorgenvoll, wie ein guter Vater. „Also, solche Dinge erlebt sie, die Elfin, und weiter nichts", murmelte

hat?" „Es ist ein Südamerikaner, und er kann nichts dazu", erzählte ich, mit einem Anflug, zu scherzen. „Sein ganzes Teniperament ist danach: zuerst im Vernichten und dann im Wie deraufbau. Jetzt verwöhnt er mich." Beatrice Herpers hatte bereits die Schallplat ten entdeckt. Behutsam nimmt sie eine nach der anderen zwischen ihre wunderschönen, langen, schmalen Händen und liest die Ausichriften mit beinahe ehrfurchtsvoller Andacht. „Er verwöhnt dich?" tobte dagegen Pieter. „Du läßt dieses Scheusal überhaupt in deine Nähe

würde, ja, daß diese beiden Männer einander bestimmt würden leiden mögen, wenn sie sich kennen lernten. Pieter Herpers murrte als Antwort nur mit unverständlichen Lauten. „Findest du übrigens", wandte er sich plötz- lich mit polterndem Zorn an seine Frau, ,chaß sie sehr unglücklich aussieht, daß sie hier liegt und nicht mit uns eine Rheinstreife machen kann? Zwar ist Thoma uns da schon zuvor gekommen, aber was tut das, wenn jeder eine andere Auffassung hat. He, Beatrice, Dantes -arkelamtllte Mitteilungen der MAP Gau Mol

Organisation der gewerblichen Wirtschaft durch Stichproben und Üeberwachung sichergestellt. göttliche Geliebte, findest du, daß sie ein trau riges Gesicht macht?" Beatrice wandte sich mir zu mit dem fernen Lächeln ihres klassischen Gesichtes, das nie seine Ruhe verliert. „Nein", sagte sie, „weder unglücklich noch traurig, aber sehr ermattet. Kein Wunder, wenn du in dieser Weise an ihr herumschreist!" Sie legte die schönste Platte mit Bruckners Sinfonie Nr. 7 in E-Dur sorgsam in die Ganz leinenhülle zurück

wir des dieser Behandlung nicht vergessen, sondern es noch durch Vorhängen v o n R e i s t g — vor allem bei Pfirsichen und Apri kosen — vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. „Beatrice! Sie kann noch lachen. Hältst du so etwas für möglich? Sie liegt feit Wochen hier an ein Bett festgeschmiedet und — lacht noch!" In diesem Augenblick erforschte ich mein Ge wissen und ich muß zu meiner Genugtuung und Beruhigung sagen: dieses Lachen entsprang nicht eineni kurzen Vergessen meiner Lage und meines Schicksals

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 20 of 24
Date: 22.03.1939
Physical description: 24
gelebt worden. So lange edelster Geist von Helden singt, ist es dieses Thema, das er bewundert. Alle die Drachen und Ungeheuer, die die Beatrice Rasnmssen läuft ihrem Vater davon, als er ihr verbieten will, die Ballettschule Enrico Pinelli zu besuchen. Ihre Mutter war Kunstreiterin und ist Rasmussen durchge brannt, was ja die Abneigung des Alten gegen die Welt des Zirkus und des Varietes hinlänglich begründet. Vor dem An tritt der Tournee des Balletts begegnet Beatrice dem Domp teur Ruda

, einem Artisten von Weltruf, und Ruda hält Bea trice für eines von den vielen „kleinen Mädchen", die ihm schmachtende Augen machen. Er weiß, „wie man Frauen neh- men muß", und als Beatrice ihm sagt, daß er eigentlich unver- schämt sei, antwortet er nur: „Männer müssen so sein!" Als Beatrice am nächsten Tag Ruda treffen will, ist der Zirkus fort. Sie verläßt die Ballettruppe und aeht als Girl zum Zirkus. Dort entdeckt sie Gerlach, den Regisseur des Zirkus. Er macht „eine große Nummer" aus ihr: „La bella

Beatrice" tanzt in, Tigerkäfig! Es wird ein Welterfolg. Aber Cameron, „der Welt bester Kunstschütze", ein unheimlicher Mann, von dem man sagt, er habe dunkler Geschichten wegen die Offizierslaufbahn und den Aufenthalt in Niederländisck-Indien ausgeben müssen, läßt die Hoffnung nicht sinken, Beatrice zu gewinnen. Sie weist seine Annäherungen ab. Cameron geht zu Drohungen über: „Geben Sie die Tigernummer auf! Ich habe Angst um Sie." Und er behält recht. Die Tiger werden von Tag zu Tag un ruhiger

. Beatrice wird während der Vorstellung angesprungen, und Cameron kann sich ihren Retter nennen: er schießt'die wütende Bestie nieder. Damit ist die Tigernuminer erledigt. Beatrice soll wieder als Girl ins Ballett zurück. Jetzt ist sie bereit. Camerons Angebot anzunehmen. Sie wird seine Assi- stentin. Der Vertrag lautet auf zehn Jahre. Täglich schwebt sie jetzt als lebende Zielscheibe in der Varietßkuppel. Er verliert auch dann seine kaltblütige Ruhe nicht, als er — im Variete Tivoli — mit dem Clown Dody

züsammen- kommt und in ihm Olschewsky, einen Rivalen von einst, er kennt. Unerwartet findet Dody einen Verbündeten: Ruda ist engagiert, er sieht sich plötzlich Beatrice gegenüber, die alte Zu- Neigung erwacht, und nun flackert die Feindsckaft gegen Ca meron auf. Ruda übernimmt die Tiger und erwischt einen Helfer Camerons beim heimlichen Futtern der Bestien mit Fleisch, dem ein Kokainpräparat beigcnüscht ist. Es gibt keine lange Auseinandersetzung zwilchen Ruda und Cameron. ^er Dompteur schlägt

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Page 4 of 10
Date: 05.12.1933
Physical description: 10
des Rickebergschen Haushaltes und der „Dacia". Der Teufel, der für die Außenwelt ein Junge war, bestand in Wirklichkeit aus zwei Schwestern, die sich gegenseitig hal fen und ergänzten. Darum nannte man seine Gerry zu Hause immer Beatrice und vor Fremden immer Gerry. Darum fand der Kokain händler Bob Miles den „Teufel" in Edinburgh am Bahnhof, als er von Plymouth geflüchtet war. Darum hatte Beatrice kein Zeichen des Erkennens von sich gegeben, als sie John Baker am Wegrande begegnete. Sie kannte wohl feine

Ge schichte, hatte ihn selbst jedoch nie gesehen. Sie gingen zurück in das Musikzimmer und setzten sich in die Plauderecke. Braddon fühlte sich noch immer so, als ob er einen Schlag vor den Kopf erhalten hätte. Schritt für Schritt entrollten die beiden Schwestern vor ihm die Geschichte ihrer Erziehung und ihrer Arbeit. „Als wir noch Babys waren, band uns Ma Bändchen um das rechte Handgelenk. Ich bekam ein rotes und Beatrice ein blaues. Wenn sie niemand verwechselt hat, bin ich also wirk lich Alice

hatte. „Unser letzter und schwierigster Fall hieß... Jim Braddon", sagte Alice. „Und ich bin nicht ganz fest überzeugt, ob Bea trice wirklich in allen Einzelheiten genau gewesen ist. Die Sache selbst hat mir jedoch häufig heimliches Vergnügen be reitet. Manchmal konnte man dir die Unzufriedenheit mit Gerry Alice direkt an der Nasenspitze ablesen, lieber Jim." „Hat sie dich wirklich so schlecht behandelt, wie sie vorgibt?" fragte Beatrice mtt ihrem Spitzbubenlachen. „Nein, noch schlechter! Leider muß

ich ihr dieses Zeugnis ausstellen." Dann erzähllen sie ihm von ihrem Dienst in der „Dacia". John Parelesku war durch Beatrice gefangengnommen worden. „Den Erpresser Fred Shanby hat Alice für sich behalten. Ueberhaupt hat sie mir immer die schönen und gefährlichen Fälle weggeschnappt." „Natürlich! Erstens bin ich die Aeltere und zweitens ist Beatrice von einer direkt schauerlichen Gutmütigkeit. Einmal ist ein Geschäftsmann in die ,Dacia' gekommen, dem irgend einer seiner Angestellten beinahe tausend Pfund

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Page 4 of 10
Date: 02.03.1942
Physical description: 10
kommt das Telegramm von Herpers. In völliger Fassungslosigkeit tele graphiert er einen halben Brief. Beatrice schwer erkrankt, plötzlich, und verlange in wil den Fieberphantasien nur nach Elfin, immer und immer wieder nur nach Elfin. Ich lese das alles mit versagenden Sinnen. Malfadas Tod Beatrice, treueste Freundin und Förderin, schwer erkrankt. Telegramm ans „Stephanie". Aus der Traum Baden-Baden. Eine unsinnig heiße Sehnsucht nach Whyth fällt über mich her. Ihn sehen, sprechen, ehe

es ins Rheinland geht, so weit, weit weg von ihm. Aber, Beatrice ruft. Am liebsten wäre ich noch am gleichen Abend abgefahren. Das jedoch lassen meine besorgten salvatis keineswegs zu. ' Bei bleichem Frühlicht nehme ich Abschied von der Stätte monatelangen Daheimseins. Die Salvatis umarmen und küssen mich und wir nennen einander du. Bis Konstanz nehme ich den Wagen mit, stelle ihn im „Insel-Hotel" unter und fahre» um schneller in Köln zu sein, mit dem Zuge weiter. Whyth kann den Wagen abholen

also fehlt in meiner Schweizer Sinfonie, aber wir haben dafür Beatrice behalten dür fen. «sie lebt und wird weiterleben, nachdem ich nun wochenlang ihre suchenden, tastenden Hände hielt, ihre Stirn kühlte, ihr die Lippen anfcuchtete und die Kissen unter dein unruhi gen Haupte glättete. „Bist du da. Elfin? „Ja, Beatrice!" „Dann ist es gut !" Hundertmal gehörte Worte; sie sind dann allmählich in die gefaßtere Form des Wieder- begreifens hinübergeglitten. Und da sic wieder Anteil nimmt an den täglichen

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Page 6 of 18
Date: 30.03.1939
Physical description: 18
der jungen Filmkünst» lerin Hertha Feiler gespannt sein. In dem neuen Terra-Ftlm. „Männer müssen so sein", spielt sie als Beatrice die Hauptrolle. „Männer müssen so sein" ist ein Film, der Zirkusluft atmet, der das Leichtlebige und Raschverspielte, die Gunst des Augen blickes widerspiegelt, in gedämpftes Licht gehüllt. Beatrice fühlt in sich das Blut ihrer Mutter laut werden, die ihrem Manne durchgegangen war, um als Kunstreiterin aufzutreten. Bealrice flieht von daheim, wird Tänzerin und bietet bald

als „La bell» Beatrice“ die Glanznummer eines Zirkus. Sie lernt Ruda (Hans S ö h n k e r) kennen, liebt ihn, wird von einem Kunst schützen, Cameron (Hans Olden) festgehalten, der sie zum Weib begehrt. Dieser Cameron ist ein Verbrecher im Frack, hatte vor vielen Jahren dem Clown Dody (Paul Hörbiger) die Frau abgejagt und, als diese ihn wieder verlaflen wollte, erschossen. Um diese Personen rankt sich das Geschehen des Films, der Stellen voll Spannung zeigt, wechselnd mit Bildern kunstvoller

Artistenvorführungen, die in Grazie und Anmut ein buntbewegtes Bild des Zirkuslebens bieten. Das Spiel der lieblichen Beatrice, des Tierbändigers Ruda, der einen Mann darstellt, wie er nach seinen eigenen Worten „sein muß", die glänzende Darstellung Hans Oldens als Cameron schufen den Rahmen für eine Hand lung, die voll Reiz und Anziehung ist. Eine glänzende Darstel lung ist die Paul Hörbigers als Clown Dody. Der Clown, der auf der Bühne Lachstürme hervorruft und hinter den Kulissen das Leid eines Menschen

zu tragen hat, den das Leben hart an gefaßt. Der Film wurde unter größtem Aufwand von Menschen und S* S en gedreht. Flitter, grelle Lichteffekte oder verschleiertes el, Trapezkünstlerinnen wie weiße Schmetterlinge. Balletts von weicher Grazie — alles Spiegelbilder aus der Welt der Bretter, voll Rausch, aber auch echtem Empfinden. Daß der Film gut ausgeht, ist hier einmal nicht ein vorhergesehenes „Kapp? end“, sondern eine Ueberraschung. — Eine Szene voll Spannung ist z. B. die, in der Beatrice

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Page 15 of 20
Date: 02.11.1935
Physical description: 20
„Kampf mit dem Drachen" mit Adele Sandrock. + T 12 „Stradivari." Ein Film um die berühmte Meistergeige Straüivaris „Beatrice". In einer Art Bor- und Zwischenspiel rollt sich ein Vierteljahr tausend Weltgeschehen auf: Der junge Stradivari verdammt aus Liebesgram sein Meisterwerk. „Beatrice" hatte er es nach der geliebter Frau genannt. Unbarmherzig bringt die mit dem Fluch beladene Geige jedem Besitzer Unglück. Einem französischen Aristokraten in der französischen Revolution, einem französischen Oberst

im Feldzug nach Rußland, einer verliebten russischen Für stin und ihrem Zigeunerprimas wird sie zum furchtbaren Ber- hängnis. Dann kommt sie endlich durch eine Erbschaft in den Äesitz des ungarischen Oberleutnants Sandor Teleky, der außer der Kunst des Reitens auch die des Geigenspielens meisterhaft beherrscht. Sandor läßt die alte Geige von einem Professor des Konservatoriums auf ihren Wert prüfen, dabei wird sie als das Meisterwerk Stradivaris „Beatrice" erkannt. Gelegentlich dieser Prüfung verliebt

sich Sandor in die Assistentin des Professors, Maria, eine rassige Italienerin, verläßt ihretwillen den Militär dienst und verpflichtet sich als erster Geiger einer Zigeunerkapelle. Maria hat inzwischen herausbekommen, daß „Beatrice" verflucht ist und bisher allen, die sie besessen, nur Leid und Unglück ge bracht hat. Keiner hat die Frau, die er liebte, bekommen. San dor kennt keine Angst und hält dies alles für Aberglauben. Ueber diese aufkeimende Liebesgeschichte bricht plötzlich der Welt krieg herein

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Page 4 of 10
Date: 14.11.1933
Physical description: 10
, Beatrice, und ich fürchte mich auch nicht, daß du dem Manne nicht gewachsen bist." Pedro lachte. „Für diesen Wurm genügt eine Hand von Miß Beatrice." „Und sei überzeugt, Onkel, mein Gutmütigkeit wird mir in diesem Falle keinen Schabernack spielen. Denn Herrn Nagy und die „La Plata" nehme ich für mich in Anspruch. Ich wünschte wirklich, daß er heute Nacht einen Versuch macht, an mich heranzukommen. Das wird die größte Ueberraschung sei nes Lebens fein. Aber nein, es ist besser, wenn er es unter läßt

Bild. Dabei war das Ge sicht dadurch stark verändert, daß sie zu ihrer Frisur nun Stirn haare trug. Außerdem hatte sie nicht ganz unmerklich Farben aufgetragen. Lippen, Augenbrauen und Wangen waren ge schickt und leicht nachretuschiert. „Superb! Ich, als Onkel, darf das doch sagen. Der Braddon hat einen verteufelt guten Geschmack! Aber seit wann bist du denn unter die Malerinnen gegangen, Beatrice?" „Erstens, Onkel, vergißt du, daß wir in Budapest sind und zweitens vergißt du, daß ich heut Abend

meter weniger Benzin gewesen." Sie brachte die Worte ganz ernst heraus und Rickeberg konme sich nicht halten. Er brüllte vor Lachen. Dann aber fragte er nachdenklich: „Hast du denn gar keine Waffe bei dir, Beatrice?" „Was dir nicht einfällt. Onkel! Schau' dir das hier einmal an!" Und sie klirrte mit dem linken Arm, um dessen Handgelenk ein ganz entzückendes und geschmackvolles — wenn auch apartes — Armband hing. Es war anscheinend ein Silberreif, Die Wafsenfunde aus Anlaß des Angriffes

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Page 3 of 14
Date: 01.04.1936
Physical description: 14
Aroma eines reinen Bohnenkaffees aber nicht entbehren will. KAFFEE HAG ist echter, gesunder Bohnenkaffee, ga rantiert coffeinfrei u. bekommt immer gut. lNachüruck verboten.) 28 Varna. Roman von Max von Weihenthurn. „Wer sonst", fuhr Christine fort, „blieb mir also zum treuen Berater in der schwierigen Lage, als der Bruder der Vermiß ten, um die die Sorge mich fast verzehrt? Meine Zusammen künfte fanden eine andere Deutung. Wenn auch — das mußt du mir glauben, Beatrice! — noch kein Wort von Liebe zwi

und diese empfinde ich nicht für ihn —" „Sondern einzig und allein für diesen beneidenswerten Gil bert Leslie!" vollendete Beatrice. „Gelt, Schatz, was gäbe er wohl darum, wenn ihm ein kleiner Vogel dieses süße Geständ nis durch den Traum sänge? Oh, sei unbesorgt, ich verrate es ihm nicht. Wenn er meine kleine Freundin sich erringen will, so muß er auch Mann genug sein, selbst sein Wort führen zu können." „Das ist er! Aber ganz und gar nur von der Sorge um Varna erfüllt, woher hätte er den Mut nehmen sollen

in der Mitte des Raumes, als sie erst die Anwesenheit des Herzogs bemerkte und sich deshalb wieder entfernen wollte. Aber Beatrice hinderte sie daran. „Bitte, Christine, bleibe! Der Herzog ist dir doch kein Frem der, und er darf doch sicher wissen, was uns so lebhaft beschäf tigt. Ja, ich habe sogar eine Idee, daß er uns darin den besten Dienst leisten kann. Männer wissen in solchem Fall immer besser, was zu tun ist, als 'Angehörige unseres Geschlechts. Ach, richtig, du wolltest ja die Goldkette

mit dem seltsamen Stein holen. Hast du sie? Ah!" Der Ausruf galt einer Bewegung des Herzogs, der, kaum daß er einen Blick nach dem von Christine auf der flachen Rechten präsentierten Schmuck getan hatte, mit förmlicher Haft beide Hände danach ausstreckte. „Woher — woher kommt dieses Amulett?" rief er in un verkennbarer Erregung, und sowohl Beatrice, wie auch Chri stine entging es nicht, daß seine Hände heftig zitterten, als sie die Goldkette mit dem Stein daran ergriffen und den letzteren so hielten

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Page 4 of 14
Date: 31.03.1936
Physical description: 14
. T i n T a l i s in a n. „Liebes Herz", sprach Beatrice Gray, indem sie Christine in einen behaglichen Sessel niederdrückte, „wie froh bin ich, daß du gekommen bis:! Ich hatte solche Sehnsucht nach dir. Des halb wagte ich den Appell an die Gräfin von Saint Maure, mir ihr Töchterchen auf einige Zeit zu überlassen. Ich verkenne das Opfer keine Sekunde, welches sie mir brachte, indem sie meiner Bitte Gehör schenkte und dich hierher kommen ließ, von wo ich ja nun bald für immer scheide!" „Bist du wirklich glücklich?" forschte

eine ein- ,.Gewiß!" „So hältst du also in allem Ernste Rang und Reichtum für Nebensache?" Ehe Christine es sich versah, hatte Beatrice Gray sich über sie gebeugt und blickte ihr tief in die Augen. „Liebes Herz, ich fange an, zu vermuten, daß an einem ge wissen Gerücht, welches mir zu Ohren gekommen, ein Fünk chen Wahrheit ist!" „Ich weiß — ich weiß nicht, wovon du redest!" „Oh, du weißt es nur zu gut. Was ich hörte, hatte in meinen Augen durchaus nichts Ungeheuerliches. Im Gegenteil, cs be reitete

mir das näher!" „Gern, wenn du es noch nicht weißt, obwohl es mir ein Rät sel ist, wie dir das verborgen bleiben konnte. Varna ist ein von dem Major Leslie und dessen Frau in Indien angenom menes Kind. Die Art und Weise, wie sie zu den Leslie gc- kommen ist, hat sogar etwas Abenteuerliches, Romantisches. Davon hast du sicher schon gehört, du wußtest nur eben nicht, daß jenes Kind, um das es sich dabei handelte, Varna gewe sen ist." „Wovon sprichst du?" fragte Beatrice interessiert. „Von jener Jagd

der zu ihrer Ausbildung nach England gebracht wurden,-kam auch Varna hierher, wo sie. da sowohl der Major als auch des sen Frai: starben, blieb. Gilbert Leslie, der Aeltc-fte der Ge schwister, vereinte die Waisen zu einer Familie in Still- water, von wo aus durch den Ortsgeistlichen Varna meiner Mutter als Gesellschafterin empfohlen wurde und in dieser Eigenschaft denn auch nach Schloß Langley kam." Beatrice hatte ihr aufmerksam zugehört; als Christine schwieg, nickte sie wie sinnend. „Aber was ist denn vorgefallen

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Page 4 of 12
Date: 27.09.1899
Physical description: 12
. In seinem Buche „Memoire per la vita di Dante" berichtet Pellt: Das Tagebuch des Klosters aus dem Jahre 1350 enthält Seite 30 die Notiz, dass „Boccaccio für die Schwester Beatrice, Dante Alighieris Tochter und Nonne im Kloster San Stefano bell' Uliva di Ravenna, zwölf Goldgulden überbracht habe." Zur Erinnerung all die Tochter des berühmten Dichters ist in die Mauer des Klosters eine Marmortafel eingelassen mit einer Inschrift von Filippo Mvrdani

, die Straße, die vorübersührt, trägt den Namen der frommen Nonne, und Dichter, Novellisten und Dramatiker haben sie in Prosa und Poesie gefeiert. Beatrice trat nach dem Tode ihres Vaters, da sie sich als die Tochter eines Verkannten nicht verheiraten durste, in jenes Kloster ein, um dort ihre Tage zu be¬ schließen. Jahre vergiengen — nur zuweilen drang der Ruf vom steigenden Dichterruhm des Varers in ihre Zelle, da erinnerte man sich en - lich

in Florenz daran, dass Beatrice im Kloster von Ravenna als Nonne lebte, und Boccaccio, der oft nach Ravenna kam, wurde von befreun¬ deter Seite beauftragt, ihr, zu einigem Trost in ihrem Missgeschick, 12 Goldgulden zu Überbringern Die Existenz der von Pelli angeführten Docu- mente wurde zwar in der Folge stark ange- zweifelt, da sich das erwähnte Tagebuch des Klosters nirgends fand, auch Boccaccio einer Tochter Dante's nie Erwähnung thut

. Nun aber ist ein entscheidendes Beweisstück dafür, dass Beatrice, die Tochter Dante's, in jenem Kloster gelebt hat und gestorben ist, aufgefunden worden ; cs ist das von Bernicoli in den Memoriali des Archivio Notarile in Ravenna entdeckte Docu ment, das er, nach einem Bericht des „ Corner e della Sera", demnächst im Giornale Danteseo Veröffentlichen wird. Am 20. September 1371 brachte Donato, „dottore di retorica e gram- matica‘, im Auftrag eines Freundes, der unbe

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Page 8 of 10
Date: 08.01.1936
Physical description: 10
Beatrice Reichert). Heute, Mirtwcch, S Uhr abends, im Musikvereinssaal. Ein kammermu'ikalisches Vergnügen beschert stets ein Abend des Brandl-Trios: Man hört da drei glänzend aufeinander eingespielte junge Damen, mit allen technischen Tugenden bewehrt, in idealer Hingabe an das Werk; sie wissen um den echten Kammermusikstil, den sie mit großer Intelligenz des Vortrages und jugendlicher Spiel- begeisterung herausarbeiten und zu hinreißender Wirkung briiwen. „Eine der allerbesten Vereinigungen dieser Art

", so schreibt die Wie ner Presse, der sich Berichte gleichen Inhalls aus Zürich, München, Graz, Karlsbad, Belgrad und anderen Orten vollinhaltlich an schließen. Für den heutigen Innsbrucker Abend, an dem die ausgezeichnete Cellistin Beatrice Reichert außerdem solistisch zum Gedenken an den kommenden 20. Todestag Max Negers dessen schöne Sonate a-moll, op. 116, spielen wird, wurden die zwei Klaoiertrios C-dur, op. 87, von I. Brabms und g-moll. op. 15, von Fr. Smetana ausgewählt, die zu den Perlen

vormittags, statt. --- Willy Forsts „Mazurka". Eine Zeitungsnotiz, die von einem kurstehenerregenden Mordprozeß au- dem Jahre 1930 berichtet, war $ör Willy Forst der Anlaß, seinen Film „Mazurka" zu drehen. Nicht, Konzertdirektion Joh. Groß abends 8 Uhr, Musikvereinssaal BRANDL-TRIO wm Fanny Braßöä (Violine), Beatrice EeicHert (Cello) Ma^da fö&lSSf (Klavier) Klaviertrios von Brahms (C-dur) und Smetana (g moll), Cellosonate von Max Reger (a-moll) Vervsrkau? bis 6 Uhr bei £«**. ®r©», Maria- Theresien-Straße

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Page 3 of 10
Date: 11.03.1936
Physical description: 10
, daß sie in ihrem Eifer eine große Torheit begangen hatte. Das Gespräch wurde unterbrochen, und der Herzog fand erst im späteren Verlauf des Abends Gelegenheit, wieder über Varna zu reden, diesmal mit Beatrice Gray. „Die Gräfin von Saint Maure versichert mir", sprach er, „daß die Leslie mit der Familie meiner Frau durchaus in keiner Beziehung gestanden haben können, denn ich habe halb und halb gehofft, daß irgend eine Verwandtschaft zu ermitteln sei, auf welche ich Rechte geltend machen könne." „Es wäre sehr hübsch

gewesen, so plötzlich eine so reizende Verwandte zu finden", gestand Beatrice zu. „Ja, mag es auch Selbstsucht sein, ich wäre sehr froh ge wesen, wenn dieses Mädchens Aehnlichkeit mit meiner Frau sich durch eine Zugehörigkeit zu meiner Familie gerechtfertigt hätte", versetzte der Herzog traurig. „Stehe ich doch so ganz verlassen und einsam da! Ich habe keinen Erben und mit mir erlischt der alle Name meines Hauses!" „Sie haben aber zahlreiche gute Freunde und könnten deren noch mehr haben, wenn Sie sich nicht gar

fort. „Beatrice, lassen Sie mich eine Frage an Sie stellen. Können und wollen Sie fürs Leben meine Freundin sein? Darf ich es wagen, Sie in einem heiligeren Sinne, als nur in jenem gewöhnlicher Freundschaft zu bitten, mir für das ganze Leben anzugehören? Wollen Sie mir die Ehre erweisen, meine Gattin zu werden?" Die Frage wurde mit einer gewissen Feierlichkeit gestellt, die den tiefen Emst in Beatrices Augen nur noch erhöhte; sie fand keine Entgegnung der Worte, aber sie legte ihre Hand

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Innsbrucker Nachrichten
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Date: 09.03.1936
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spielen, wenn meine Toch ter singt, aber die Violine brauchen Sie nicht in den Salon zu bringen; wenn diese benötigt wird, kann man danach begehren!" Varna fügte sich mit sehr leichtem Herzen dieser Forderung, so verletzend dieselbe freilich für sie war. Sowohl der Herzog, wie auch Beatrice Gray verlangten aber so dringend nach Var nas Violinspiel, daß ein Ausweichen sich nicht denken ließ, und beide legten so viel Liebenswürdigkeit gegen das junge Mädchen an den Tag, daß die Gräfin, geradezu außer

sind. — Fräulein Leslie ist in der Tat sehr zart; sie erinnert mich, wie ich bereits erwähnte, an eine Dame, die mir einst sehr nahe stand." Die Gräfin beeilte sich, auf ein anderes Gesprächsthema über zugehen; das Wachrufen alter Erinnerungen war das letzte Thema, das sie angeregt wünschte. Am zweitfolgenden Tage schon fand der Besuch des Her zogs von Wendower seinen Abschluß, zur großen Enttäuschung der Gräfin von Saint Maure. Er hatte sich nur mit Beatrice Gray, sowie mit der jungen Gesellschafterin befaßt

, denen auch Chri stine, welche Beatrice Gray begleitete, sich angeschlossen, hatte Varna einige Kommissionen für Blanche zu besorgen, die sie dermaßen in Anspruch nahmen, daß es Dämmerung ward, ehe sie den Heimweg antrat. Sie schritt deshalb rüstig aus. So kam es, daß sie erst, als sie das Parktor nahezu erreicht hatte, wahrnahm, daß ihr jemand folge. Es war inzwischen dunkel geworden, und sie konnte die Gestalt der hinter ihr herschreitenden Person nicht deutlich erkennen; soviel nur sah

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