, daß, wie behauptet wird, zum erstenmal seit 80 Jahren eine Regierung demissioniert, ob wohl sie über eine Mehrheit im Parlament verfügt, als ip dem Bild voller Widersprüche, das sich dabei dem außenstehenden Beobach ter bietet. Wenn in den letzten Monaten von einer drohenden Krise die Rede war, so erblickte man die Gefahr des Ausbruches einer sol chen vor allem darin, daß die linksgerichte ten Strömungen innerhalb der Christlich- demokratischen Partei dieselbe hervorrufen würden, um eine von den Rechtsparteien
un abhängige und mehr nach links gewandte Regierung an die Stelle des Ministeriums Segni zu setzen. Nun hat aber eine der Par teien, welche selbst der Rechten oder zumin dest dem rechten Flügel der Mitte angehört und die Regierung Segni bisher von dieser Seite her unterstützte, die Liberalen, erklärt, daß sie der Regierung die weitere Gefolg schaft versagt und zur Opposition gegen die selbe übergeht. , Warum? Als besonderen Grund machen die Liberalen geltend, daß die Regierung sich anschicke
und es sich um deren endliche Durch führung handle, wissen sie nichts anderes zu sagen,, als daß dann eben die Verfassung geändert werden müsse. Als allgemeinen Grund führen sie ins Feld, daß die Christlichdemokratische Partei — also eigentlich nicht einmal die Regierung — an statt eine wirkliche Politik der Mitte zu be treiben, immer mehr dem Druck der Linken nachgebe und immer stärker nach links ab gleite. -, . Nach den Erklärungen, die Segni schon abgegeben hatte, mußten die Liberalen vor- ausschen
, daß ihre Stellungnahme höchst wahrscheinlich den Rücktritt der Regierung' Segni zur Folge haben würde. Bildeten sie sich nun wirklich einen Augenblick ein, daß dann eine Regierung kommen würde, die sich gegen die Regionalverfassung, gegen die Volksabstimmung in den von der Verfassung vorgesehenen Fällen, gegen soziale Forderun gen der Arbeiterschaft stellen würde? Man kann sich dies kaum vorstellen. Es bleibt also nur die höchst magere und fadenscheinige Begründung übrig, die Mala- godl, der Führer der Liberalen
, mit einer gewissen Verlegenheit für diesen Schritt ge geben hat, nämlich, daß dadurch auf alle Fälle eine „Klärung“ herbeigeführt werde. Aber wenn die Partei von vomehereln weiß, ■ daß mit dieser Klärung voraussichtlich das Gegenteil von dem erreicht werden wird, was sie eigentlich haben möchte, indem die Regierung Segni duróh eine mehr nach, links gerichtete Regierung ersetzt wird, so, wählt sie offenbar ein Mittel, das zu Ihren Zielen im offenen Widerspruch steht, und man muß sich bei : einer derartigen