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Page 8 of 14
Date: 14.05.1964
Physical description: 14
c-' •' .. / ■.siSteäf-t '>£•< , $ .-ijr.-'-A-' '..', VtS Seite 6 Dolomiten 1 Donnerstag, den 14. Mal 1964 — Nr. 112 '.Donner Testspiele, Testspiele, Testspiele Reiches Programm für den heurigen Sommer Unter dem Motto „Anbruah unseres Jahr hunderts — Kunst urid Kultur nach der Jahrhundertwende“ steinen die diesjährigen Wiener Festwochen, die am 23. Mai durch den Bundespräsidenten vor dem festlich be leuchteten Rathaus in Wien eröffnet werden und am 21. Juni Ihren Abschluß Anden

. Unter den Austöührenden der Wiener Fest wochen brillieren • bedeutende Repräsentan ten aus der Musik- und Literaturwelt. Wiener Festwochen Anläßlich der 100. Wiederkehr des Ge burtstages von Richard Strauß gelangen in der Staatsoper am 5. unid am 12. Juni „Capriccio“, am 11. und am 16. Juni „Die Frau ohne Schatten“, am 13. und am 21. Juni „Der Rosenkavalier“, am 14. und am 18. Juni „Elektra", am 20. Juni „Arabella“ zur Auf führung. Es dirigieren u. a. Herbert von Karajan, Josef Krips, Karl Böhm. Im Genre der Oper

Konzerte vor: Am 24. Mai: Eröff nungskonzert der Wiener Festwochen mit den Wiener Symphonikern, dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde, der Wiener Singakademie, den Wiener Sängerknaben unter dem Dirigenten Josef Krips (G. Mahler, 8. Symphonie); und ebenfalls am 24. Mai Klavierabend mit Wilhelm Backhaus. Am 25. Mai: Konzert der Warschauer Philharmo niker unter Wttold Rowickl CRimski-Korsa- koff. Ravel, Balrd. SeymanowSky). Am 28. Mal: Stanlslav Wislodd dirigiert die Warschauer Philharmoniker

(Prokofiaff, Rachmanlnoff. Berg, Bartok); und Chor konzert des Paranjoti-Ohorus, Bombay). 27. Mal: Wolfgang Sawallisch leitet die Wiener Symphoniker (Wagner, Mahler, Schönberg). Am 29. Mal erfolgt ein Lieder abend mit Irmgard Seefried. Am 30. Mal Andet das 1. Konzert des Moskauer Kammer orchesters statt. 31, Mai: Konzert der Wie ner Philharmoniker unter Carl Schuricht, und Konzert der Wiener Symphoniker unter .Tosenh Keilbertb (PAtzner). Für 1. Juni wurde dias zweite Konzert des Moskauer Kammerorchesters

, für 2. Juni ein Vlolin- abenld mit David Oistrach und ein Lieder abend mit Ernst Haoflinccr (Janacek. Schön- bere). für 3. Juni ein Konzert des Bayeri schen Rundfunk-Symnhonieorchesters unter Rafael Kubellk (Martinu, Mahler), und ein Liederabend mit Hermann Brey angeset.zt. Weitere Konzerte des Bayerischen Sym- phonieorebesters Anden am 4., 5. und 7. Juni statt. Für 6. Juni konnten die Wiener Sym phoniker unter Josef Krips (Schmidt), für 7. Juni das Kammerorchester der Wiener Symphoniker mit David

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Page 32 of 38
Date: 09.09.1998
Physical description: 38
Kwartalnow (RUS) David Emma (USA) Stefan Nilsson (SWE) Gary Shuchuk(CDN) Christoph König! Gerald Ressmann-•>,!, Christoph Brandher Mario Schaden (j Patrick Pilloni § 20 61 4 14 5 11 29 31 35 74,/Dieter Kalt J g- 1968 1973 1972 1968 1967 1967 1978 1975 1967 1974 1966 1969 1968 1967 1979 1970 1975 1972,. 1970*% 1974 31 23 Gerhard ThÖmasser SSia» SS , gSTÄ >,£ 30 Herbert Hohenberg ig76 4 Gerhard Unteriugg ig62 14 Engelbert linder Sturm J frnN/n 1971 in rvSL Baxter (CDN/GB) 10(42 28 29 9 Wiener EV Nr. Tor

Laibach - HC Fassa 19.00 HK Jesenice - Wiener EV 19.00 HK Bled-EC Graz 20.30 EV Bruneck - HC Asiaqo 20.30 Courmaosta - Klagenfurt 20.30 Alieghe - Cortina-Mailand Samstag, 12. September 1998 18.15 Cortina-Mailand - KAC 20.30 HC Asiago - HC Bozen 20.30 HC Fassa - EV Bruneck 20.30 Courmaosta - Jesenice 20.30 HC Meran - HC Alieghe Sonntag, 13. September 1998 18.00 Wien - Olimpija Laibach 18.00 EC Graz - Villacher SV 18.00 VEU Feldkirch - HK Bled Dienstag, 15. September 1998 120.30 HC Bozen-HC Fassa

I Donnerstag, 17. Septembei 19.00 Laibach - Courmaosta 1998 19.00 Jesenice - Cortina-M. 19.15 Villach-Fassa 20.30 WSV Sterzino - Asiago 20.30 EV Bruneck - Wiener EV 20.30 HC Alieghe - EC Graz Samstag, 19. September 1998 18.15 Cortina-Mailand - Laibact 20.30 HC Fassa-WSV Sterzino 20.30 Courmaosta - EV BrunecH Sonnstag, 20. September 1998 18.00 Wiener EV - HC Bozen 18.00 EC Graz - Klagenfurter 18.00 Feldkirch-HC Alieghe 20.30 HC Meran - HK Jesenice Dienstag, 22. September 11 19.00 Laibach - Villacher

SV 98 19.15 Klagenfurt-HC Meran Donnerstag, 24. September 1998 19.00 HK Jesenice - EC Graz 19.30 Feldkirch - Klagenfurt 20.30 HC Bozen - Courmaosta 20.30 WSV Sterzino - Wien 20.30 HC Asiago - HC Fassa 20.30 Bruneck - Cortina-M. 20.30 HC Meran - Laibach 20.30 HC Alieghe - HK Bled Samstag, 26. September 1998 18.15 Cortina-Mailand - Bozen 20.30 Courmaosta - Sterzino 20.30 EV ßruneck - HC Meran Sonntag, 27. September 19 17.30 Villacher SV - HC Alieghe » 18.00 Wiener EV - HC Asiago Der komplette SpielpLn

20.30 HC Fassa-Wiener EV Samstag, 3. Oktober 1998 19.30 Feldkirch - EV Bruneck 20.30 HC Bozen - EC Graz 20.30 WSV Sterzino - Meran 20.30 Courmaosta - HC Fassa 20.30 HC Alieghe - Klagenfurt Sonntag, 4. Oktober 1998 Samstag, 10. Oktober 1998 18.15 Cortina-Mailand - Wien 20.30 WSV Sterzino - Feldkirch 20.30 HC Asiago - EC Graz 20.30 HC Fassa - HC Meran Sonntag, 11. Oktober 1998 Donnerstag, 15. Oktober 1998 19.00 Wiener EV - HC Meran 19.00 Laibach - Klagenfurter AC 19.30 EC Graz - HC Fassa 20.30 Cortina

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Page 4 of 12
Date: 16.06.1955
Physical description: 12
Zur österreichischen Buchausstellung in Bozen Das Wesen und Werden der Wiener Philkarmoniker 07 .1 W- Ai« erre rylli-On n<*r ritüh tri Fruiti? dif'i'tn An’: 1 c ner Fhühm Rnfic in Cf.«rhiMert hl!. -!e F c « ~ : nt in« premunir B .1- Arsvn MU^;p.«pr den Wir. i i ;i*:t ’V.-n. .un KmvnurnibM im:* iln:n!. in Tvehrint !V.t« 4t. muorvn I ceprn einen om-:i und Wpi.Ini der Wir- i ’4.d i'n. tv>p rs Dr. Helmut : « e h r i f t der Htu-hwprlu' Die Kultur tesdiidite Wiens erbrmjA den Beweis, risii

dieses Erbes hüten auch die Wiener Philharmoniker. Der „philharmonische Gedanke“, der schon zu Beginn des lß. Jahrhunderts die Musiker nicht zur Ruhe kommen ließ, war gereift im Aufbruch der 7,eit: eine selbständige Kon- zertinstitution wurde ins I.eben gerufen und blättert man zurück in der Geschichte, voll zog sich die Gründung des Orchesters wenige Jahre nach Beethovens und Schuberts Tod. An seiner Wiege waren alle guten Geister der Klassik und Romantik Pate gestanden. Wagner und Brahms, Bruckner

es mit sich, daß dem Orchester erst wieder durch Otto Dessnft neue Impulse zugeführt wurden. Unter seiner künstlerischen Leitung wurden im Jahr 1860 die „Philharmonischen Abonnomentkonzertc“ ins Lehen gerufen, eine unerhörte Neugestal tung für die damalige Zeit, eine mehr denn gewohnte Selbstverständlichkeit unserer Tage. Indes war der Kreis der ständigen Knnzort- besuchcr derart angewachsen, daß die Wiener Philharmoniker im Jahre 1871) ihre Konzerte aus dem kleinen Kürntnertorlhcater In den neu erbauten Großen Saal

des Musikvereins gebäudes verlegen mußten. Das Haus der Ge sellschaft der Musikfreunde, allgemein Mu sikverein genannt, dessen Großer Saal einen Passungsraum für 2000 Personen hat, wurde in den Jahren 1867 bis 1870 von dem däni schen Baumeister Theophil von Hansen in klassizistischem Stil erbaut. Uno Ansehen und Ruf, die sich das Orchester in Wien erwor ben, drangen hinaus in die Weh. Es mag als eine ganz besondere Fügung an gesehen werden, daß die Wiener Philhar moniker zum erstenmal außerhalb Wiens

die bisherigen Erfolge nur bestätigten lind mehrten, folgten die Wiener Philhar moniker Im Jahre 1900 einer Einladung nach Paris, in die Stadt der Weltausstellung. In fünf Konzerten (18. bis 22. Juni 1900) vermit telten sie dort mit den Dirigenten Gustav Mahler, Eduard Kremser und Richard von Perger einem internationalen Publikum die Wiener Orchesterkultur, was sie sechs Jahre später (Juni 1906) unter der Leitung von Franz Schalk zum erstenmal jenseits des Ka nals, in London, wiederholten. Das Jahr 1906

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Page 3 of 12
Date: 24.02.1955
Physical description: 12
Im Herbst hat die Wiener Staaisoper Premiere Am 12. März 1345 brannle die Oper aus - 1.5 Millionen Lire für eine Karle ...? Mit dem Bau des k. k. Hofoperntheaters nach den Plänen der Architekten August Sic- cardsburg und Eduard van der Nüli begann 1861 die lange Reihe von jenen Bauten, welche den letzten Glanz der Monarchie Hnbsburgs in bleibendem Ausdruck im Bilde der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien fest- hielten. Als im Jahve 1338 die alten Fcslungs- Photo: Prilli2

\\ io» Die Rlngstraßcnfassade der Staatsoper. Links der Turm der Augustiner-, rechts der Stephanskirche mauern um den ersten Wiener Gemeinde bezirk fielen, war die Bahn frei zur Errich tung der Monumentalbauten der Wiener Ringstraße, die seitdem zu den schönsten Straßen der Weltstädte zahlt. Nach achtjähri ger Bauzeit wurde das neue Wiener Hof operntheater am 25. Mai 1869 mit „Don Jüan 11 eröffnet. Der Bau hatte 6,1 Millionen Florint gekostet. Im neuen Bau haben glanzvolle Opernabende die Tradition der Wiener Opern kultur

der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert fortgeführt. Nach dom Zerfall der Donau monarchie wurde die Hofoper 1918 in Stnnts- oper umbenannt. Sie blieb weiter ein Mittel punkt des Musiklebens der Welt, Am 12. Mürz 1945 trafen Bomben, welche dem Wiener Ostbahnhof gelten sollten, die prachtvolle Wiener Stnatsoper, welche von dem mit dem Bombardement beauftragten alliierten Flieger für das als Ziel bestimmte Bnhngebäude gehalten wurde. Zuschauerraum, Bühne und der kostbare Fundus fielen dem Brand zum Opfer; Loggia

nach Kriegsende an der verbrannten Stätte des Wirkens zusammengefunden. Wir haben Schutt geräumt, weil wir nicht wußten, wie und was beginnen. Aber schon nach kurzer Frist haben wir gewußt, daß die Staatsoper nicht gestorben ist, wenn auch das Heim am Ring sinnloser Zerstörung zum Opfer, fiel.“ So erzählt der „Almanach der Wiener Stnats oper 1945 bis 1954" (Bergland-Verlag Wien. 88 Seiten). Am Ring stand das Staatsopenigebciude als düstere Brandruine, aber die Wiener Opern tradition lebte doch fort. Bereits

am 1. Mai 1943 fand ln der Wiener Volksoper die erste Aufführung der ..Staatsoper in der Volksoper" statt, „Die Hochzeit des Figaro“, und am 6. Oktober 1945 die erste Aufführung der ,.Staatsoper im Theater an der Wien", „Fi- delio". Durch zehn Jahre bestand 010 Wiener Staatsoper ohne eigenes Haus nunmehr sozu sagen verdoppelt; es standen als Ersatz für das zerstörte Stammhaus zwei traditionsreiciie andere Bühnen zur Verfügung: das 18IU von Emanuel Schikaneder eröffnete „Theater an der Wien“ und das 1898

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Page 7 of 12
Date: 18.01.1955
Physical description: 12
xzJtus det ptoßen SLeit hez^PÖLenez 0patelle. Gerade als das Kulturleben der Residenz stadt Wien seinem Höhepunkte zustrebte, Burgtheater und Hofoper ihrer Glanzzeit ent gegengingen, wurde ein für die österreichi schen Staaten so ruhmreiches Kind aus der Taufe gehoben: die Wiener Operette. Lagen ihr auch vorerst keine heimischen Vorbilder zugrunde, so ist sie dennoch als die volkstümlichste und unvienerische Schöpfung zum Ruhme des österreichischen Kunstschaf fens in die Weltgeschichte

des Theaters ein gegangen. Das geniale Dreigestim Strauß- Millöcker-Suppö gab ihr vollendetste Form und belebte sie mit dem Odem lorbeor- umrankter Unsterblichkeit. Von Paris und mit Offenbadi begann es Dei- Siegeszug der Operette geht von Parts aus und landet, angeführt von seinem her vorragenden Repräsentanten, dem Cellisten der Pariser Komischen ' Oper und späteren Kapellmeister im Theater francala, Jacques Offenbach, im Wiener Carltheater. Hier erleben die Wiener zum erstenmale im Jahre 1860

unter der Direktion des urwüchsigen Schauspielers und Lokal Satirikers Johann Nestroy die Aufführung einer abendfüllenden, französischen Operette. «Orpheus in der Un terwelt», eine burleske Meisterparodie, unter persönlicher Leitung des Komponisten, er regt, ihrer Neuheit wegen, starkes Interesse und riesiges Aufsehen. Von 1860 an lat das Carltheater die unumschränkte Metropole der Operette und erfreut sieh des lebhaftesten Zuspruches der Wiener. Auch die folgenden Offenbach-Pre- mleren bringen volle Kassen

» mit der bezaubernd schönen Gel- stinger in der Titelrolle und dem unverwüst lichen Humoristen Carl Btasel als Prinz Paul, sowie «Blaubart» und «Die schöne Helena», eine Glanzrolle der gefeierten Sängerin, sind die ersten Kostproben der künftigen Glanx- 'dt der Wiener Operette. Das Theatergenlc Franz Jauner Die überragendste Persönlichkeit des ersten Abschnittes der Glanzzeit der Wiener Operette und damit des vorstädtischein Carltheaters ist unbestritten Franz Jauner, ein einmaliges Theatergenie. Ohne Ihn wäre

» und Of- '"nbachs geine Bühne auf beachtlicher Höhe. - Das Theater an der Wien Später aber mußte das Carltheater seine Herrschaft an das Theater an der Wien abgeben. Dieses Haus wurde zur edelsten Kampfstätte der jungen Wiener Operette, aber auch jener Bünne, auf welcher beinah« 80 Jahre lang der leichtbeschwingte Schlag des Wiener Herzens durch die unsterblichen Me lodien seiner Musenkinder der ganzen Welt Freude und Frohsinn schenkte. Der erste leuchtende Stern am Wiener Ope rettenhimmel ist Franz von . Suppé

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Page 5 of 8
Date: 24.06.1957
Physical description: 8
Eine „halbe Exhibition' Ja, Rapid war diesmal viel zu solid! Rapid—IV. Serie-Auswahl 4:3 (2:0) Sine hatte Stunde Fufiball-Exhibition;. eine halbe Stunde „Wiener Schlendrian" und eine halbe Stunde „Auswahl-Finish!' Meran, 23. Juni. Ein Wiener Kollege hat vor nicht allzulanger Zeit, als eben Rapid Wien die 41. Meisterschaft von Oesterreich landete, den Ausspruch getan: „Hoch klingt das Lied von Rapid“ und die Grün-Weißen aus Hütteldorf wurden über den Klee hinaus gelobt. Und als anläßlich

. Doch diese Vorfreude bekam einen „Tcftcr“ bevor das Spiel überhaupt begann. Die Wiener sind nämlich — vielleicht nicht absichtlich — „wortbrüchig“ geworden und ließen Hanappi, Happel, Dienst, Golobic, Schaifrnnck, also fünf der besten Spieler der Kampfmannschaft, zu Hause. Das war schon eine kalte Dusche und viele Anhänger er sparten ■ sloh den ( Weg ins neubenannte „Combi-Stadion“ in Meran. Eine Halbzeit „Lchrsplcl“ Doch als die. Burschen in Grün-Weiß ein mal „warm“ wurden, cs dauerte so zirka zehn Minuten

war es vorbei. Ob dies „Scho nungstaktik“, Unterschätzung des Gegners, der bloß „Provinzler-Niveau“ auf wies, ge wesen sein mag oder war der bekannte Wie ner Schlendrian daran Schuld. Auf alle Fälle aber erfreute man sich an der schönen und fairen Spielwcise der Wiener Gäste und zollte ihnen Beifall. Das Spiel lief, das Leder rollte und es war so ziemlich alles dran, was man sich von einer Fußbnllexhibition vorstellte. Der Gegner wurde zu Leerläufen verurteilt und wurde einfach stehen gelassen

, die eine Anstrengung nicht mehr nötig hatte. Die Wiener vergaßen in diesem Spiel abschnitt, daß die Zuschauer auch Anforde rungen stellten (die hohen Eintrittspreise ver langten unbedingt Quaiitiitsfußball) und daß die Wiener auch ein Prestige besaßen. Mit dem Gedanken, „es geht ja auch so“, ließen die Wiener alle ihre guten Eigenschaften vergessen und befanden sich auf einmal in der Sackgasse der Hausherren, die mit frisch lebendigem Einsatz sich ins Zeug legten, er kannten, daß auch bei den Wienern

nicht alles Gold war, das glänzt, und gaben vor Zc/nan die Visitenkarte ab, indem sie sich sogar ge statteten, auch Treffer in das Gehäuse des „Panthers von Budapest“ zu schießen. Die Aus wahl der IV. Serie — meist Spieler aus Me ran — bekam auf einmal einige lichte Mo mente und der frisch eingestellte Sturm in der zweiten Spielhälfte, der nicht mehr so gegen die Abseitsregel wie der erste Sturm zu kämpfen hatte, setzte der Wiener Ver teidigung arg zu: sie machte einige schwer wiegende Deekungsfehler

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Page 3 of 8
Date: 12.04.1951
Physical description: 8
-Wien der Bieder meierzeit, in dem ein Schubert als unsterb licher Liederfürst die Welt mit einem Auge woinen und mit dem anderen lachen lehrte! Dort, in den Vorstädten — Beethoven, Schu bert und so mancher andere haben dort duftige Vierteln bei Lannerischcn Walzern hinuntergetröpfcrlt — dort also quoll natur. verwurzelte Wiener Volksmusik mit jedem Tag in einem neuen walzerigen «Schlager» auf und über,- Viole junge Talente gingen dort im Jubel der durschtfrohon Wiener auf — und unter... Man fragte

nicht lange nach Wissen und Alter: die Romantik je ner Tage in blauem Schwalbenschwanzfrack und gelbem Stesser erforderte cs daß man schnurstracks von daheim davonlief, wenn man «wer» worden wollte. der Wiener Walzermusik eine Hälfte der längst groß gewordenen Kapelle führt. Beim «Bock» auf der Wieden kommt es zu einer kulturgeschichtlich wert vollen Rauferei im Großformat: als man schließlich die zerhauten Ficdelböt,cn, die blessierten Musiker, Gäste, Wirtsleut und Anfeuercr zusammcnklaubt. hat Wien zwei

auch nicht anders, denn sie waren zu grundverschieden. Der Lanner: er war der erste, echte, gemütvolle Wiener Bicdermeier-Volksmrusiker. der Urwlener, der aus seiner Kaiserstadt nicht herauszu bringen ist, der fröhlich-selige «Roman tiker». «Vorstädtcr» und «Schönbrunner», der ein Wiener Wäschermädel sieht und aus ihrem fröhlichen Gesicht einen lieb-feschen Walzer mit Frühlingsblumen hcrauskompo- niert. Er ist treuherzig wie Haydn: «Mit Gott» fangen alle seine «Sachen» an und der «Himmclvata» läßt ihn auch nie sitzen — dem Lanner ist immer

war. Von Mozart bis Ziehrer Sechs weitere Jahre — bis 1849 — dauerte es, ehe der Scharlach den Johann Strauß an die Seite seines toten Freundes bettete Mit bittersüßem Stolz erlebte er noch den Beginn des Aufstieges seines gleichnamigen Sohnes, «der Mistbua. der Walzer schreibn wüll. und kan Dunst davon hot», wie Vater Strauß einst bemerkte. Der «Schani» Strauß hat dann mit vollendeter Walzer kunst das Werk Lanners und ?eines Vaters fortgesetzt und dem Wiener Walzer un sterbliches Leben in aller Zeit und Welt

gegeben. Als der Schani 1899 starb — ahnte er unser liebloses Jahrhundert, das er meiden wollte? — blieb noch als letzter großer Sendling der Wiener Musik der Hutmacher- -'ohn Carl Michael Ziehrer. Ziehrers «Wiener Madln» und seine Deutschmcisterkapelle sind Weltbegriff geworden: in vielen frem den Ländern nachgemacht, aber nirgends recht gelungen. Auch Ziehrer war Hofballmusikdirektor — der letzte dieses Zeichens. Mit dem Zu sammenbruch der Habsburger Monarchie gab cs ja keine Hofballmusik mehr

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Page 12 of 32
Date: 17.09.1960
Physical description: 32
Seite 10 Dolomiten" » Samstag, den 17. Sentember 1960 — Nr. 214 Menschen im Kaffeehaus Kann ein Mensch Im Kaffeehaus leben? Der Wiener kann es. Das Wiener Kaffeehaus ist auf seinen paar Quadratmetern noch ein Refugium der Wiener Lebensart geblieben. Man kann hier die merkwürdigsten Wiener Leute treffen, vom Nachtwächter bis zum prominenten. Bühnenkünstler, von der be scheidenen Rentnerin bis zum renommierten Literaten. In Deutschland geht man ins Kaffeehaus um Kuchen, zu essen

wir auf, ' wenn wir uns zu einem ernsten Gespräch entschlossen, und gingen ins Kaffeehaus. Dort diskutierten wir dann vier oder fünf Stunden lang, legten un sere Hefte, Blätter, Zeitungen, Bücher auf die Marmortische, machten Notizen und re deten vor allem viel, während der „Ober“ immer wieder das silberne Tablett mit den fünf Wassergläsern austauschte (wobei man nicht übersehen darf, daß das Wiener Wasser von den Ausläufern der Alpen kommt und ausgezeichnet schmeckt).. ^ Im Café „Herrenhof“, in einem der beiden Literatenzentren

Unternehmens, der aber nie sein Chefzimmer betrat, sondern vom Café Her renhof aus seinen Betrieb leitete. Geschäfte In einem Wiener Café werden ebenso viele Geschäfte gemacht, wie besinnliche oder amouröse Stunden verlebt. Vor allem wird dort viel gegründet! Man könnte sich nicht vorstellen, daß in Wien jemand ein Projekt anderswo als In einem Kaffeehaus zum er stenmal entwickelt. Und der Fortschritt des Projekts wird ausschließlich nach der Anzahl der Kaffeehausbesprechungen beurteilt

Unter nehmungen zu tun haben, von Kaffeehaus zu Kaffeehaus eilen und manchmal erschöpft vom koffeinhaltigen Ueberkonsum mit einem tiefen Seufzer dèn fünften Mokka bestellen. Der Kaffee aber muß nicht immer Mokka heißen. M?n nennt ihn auch einen Schwarzen oder einen kleinen Braünen, einen Kapuziner, eine Melange, eine Teeschale Braun (hat mit Tee nichts ziu tun) mit oder ohne „Schlag“, einen Gestreckten oder einen Kurzen; eine Schale Gold, einen Einspänner oder einen Milchkaffee. Die Namenliste des Wiener Kaf

fees ist noch länger. Sie ist deswegen so dif ferenziert, weil man in Wien die Bestandteile von Kaffee und Sahne (unter dieser Bezeich nung in Wien unbekannt, heißt dort Milch oder Obers) niemals getrennt serviert be kommt. So muß man die gewünschte Mi schung schon mit einem der Spezialausdrücke bestellen. Genau so wichtig aber wie die Kaffeeboh nen sind für ein Wiener Kaffeehaus die Zei- . tungen. Wenn sie zu den gewohnten Stunden der Zeitungsjunge ins Lokal bringt und der Herr Ober

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Page 23 of 28
Date: 09.10.1971
Physical description: 28
Meine {Botschaften Wiener Sängerknaben begeistern mit ihren Stimmen die Welt / 300 Konzerte im Jahr .Jahr für Jahr begeistern und erobern eiuhundertzehn Buben die Welt. uberalt, wo sie auch hihkommen, sei es in Europa, Asien oder Amerika, sind die Konzerte der Wiener Sängerknaben ausverkauft. Aber die Aus bildung — stimmlich, repertoiremäßig, charakterlich und rein lernmäßig — ist hart und die Zeit, in der die „Mini-Stars“ mit ihren Stimmen die Zuhörer begeistern, gar nicht so lang

, wie man denken könnte. Durch schnittlich mit dreizehn Jahren, oft schon früher, setzt der Stimmbruch ein und dann heißt es „aus" für die sympathischen Buben. Trotzdem möchte keiner diese schöne Zeit missen, in der ihnen die Herzen aller zufliegen. Ernst Holb bleibt mitten auf der ge schwungenen Freitreppe im Inneren des Wiener Augarten-Palais stehen. Seine Stimme bekommt einen geheimnisvollen Flüsterton: „Wissen Sie, da oben, im ersten Stockwerk, sitzt unser Direktor. Den dürfen wir bei seiner Arbeit

, die uns helfend zur Seite standen. Mehr noch als das: Ein Rektor, Josef Schnitt, der sich auf opfernd darum verdient machte, daß es heute noch die Wiener Sängerknaben gibt!“ Ernst Holb lehnt sich gegen eine Säule. Minutenlang spielen seine Fin ger verträumt mit einem Barockengcl. Dann findet er den Anfang seiner Ge schichte: Eigentlich sind wir Sängerknaben schon furchtbar alt. 1998 haben wir 500 Jahre auf dem Buckel. Das wird eine Geburtstagsfeier! Hoffentlich wer de ich dazu eingeladen. Was wir mit Recht

von uns behaupten dürfen: Wir sind adeliger Abkunftl So genannter guter, österreichischer Adel. Unsere „Ahnenforscier“ haben her ausgefunden, daß bereits Karl der Große Sängerknaben zur Ausbildung nach Rom schickte. An ihrer Wiege bauten die ersten Habsburger: Herzog Albrecht, Rudolf von Habsburgs Sohn, der — um 1290 — die vermutlich erste Burg kapelle in der Wiener Hofburg “schuf, Rudolf IV.,. der Stifter, der das Kapitel nach St. Stephan übertrug, Friedrich 111., der die Kapelle erneuerte und ihr, um 1450

, ihren traditionellen Ort im Schweizertrakt der Hofburg zuwies, an dem die Wiener Sangerknaben noch heute allsonntäglich "das Lob des Herrn verkünden. Sie können es ja einmal versuchen, an der Sonntagsmesse in der Burgkapel le teilzunehmen. Die ist heute jeweils so gesteckt voll, daß man zwischen die Menschen kaum ein Blatt Papier schie ben kann. Das erinnert mich dann stets an unsere Südafrika-Tournee. Dort sang unser Chor bei einem kirchlichen Hoch amt. Die Kirche war gesteckt voll. Und der Pfarrer begann

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Page 4 of 6
Date: 26.10.1948
Physical description: 6
Franz Lehar und die Wiener Operette In seiner Villa in Bad Ischl in Obcr- österrcich starli am 24. Oktober der Kom ponist Franz I.e-här im Alter von 78 Jah ren. Er war einer der letzten Vertreter der klassischen Operette und mit dem kürz lich verstorbenen Berliner Paul Linke der erfolgreichste zeitgenössische Meister die ser Kunstgattung. Seine „Lustige Witwe" wurde nicht weniger als 70000mal auf geführt. Seit das einmalige Genie eines Johann Strauß und die um ihn gleich Planeten kreisenden

zeit genössischen Meister der leichten Musik und ihre Nachfahren die Völker der ganzen Welt begeistert haben, wurde Wien in aller Welt zum Inbegriff der Unterhaltungsmusik. Wie ner Lied, Wiener Walzer und Wie ner Operette, im faszinierenden Zauber dieser Dreiheit der leichten Muse vergaß man fast des ernsten, festen Grundes, auf dem die ses leichte Musikschaffen ruht. Gluck. Haydn. Mozart Beethoven und Schubert, aus verschie denen deutschen Landschaften nach Wien ge kommen. hatten Wien zuerst

zum musikali schen Mittelpunkt der Welt gemach'. Gluck schuf die deutsche Oper- Haydns Volkshymne lebt unsterblich über alle Veränderungen wei ter. Mozart strömt von Innigkeit und Zauber der Zierlichkeit des Rokoko über, Beethoven schreitet als Titan durch den unerschöpflichen Blütengarten der Musik und Schuber* lehrt di? Welt den unerreichbaren Schmelz des Wiener Liedes kennen. Aus dieser Musikalität wächst die Unterhaltungsmusik Wiens, die klassische lcich'c Musik eines Johann S'iauß Vater und Sohn

und der Brüder und Helfen der Dynastie des Walzerkönigs und ihrer Nachfahren, deren letzter großer Sproß Franz Lehdr ist. Wie jede Kunst, so hatte auch die leichte Wiener Musik ihre Klassik, ihre Vollendung. Unser Jahrhundert konnte die Höhe nicht wah ren. welche die Wiener Unterhaltungsmusik im neunzehnten Jahrhundert in steilem Aufstieg erreicht hatte. Die wirkliche Laune und liebens würdige Altwicncr Anmut entschwanden und fehlen vielen Liedern, Walzern und Operetten, die heute im Rundfunk

und in Konzerten als zeitgenössische Wiener Melodien angeboten werden. Gefühlsduselei wird mit echter Wiener Gcfiihlsseligkcit verwechselt, kitschige Weiner lichkeit mit innerer Rülhrung. schlicht-schöne Melodien sind verdrängt durch sinnlichen, bana len Klangrausch Mehr noch als beim Lied und Walzer, wo ia zumeist doch nur das wirklich echte Schaffen über Heurigen und Bar hinaus den Weg in die Welt finden, zeigte sich der Verfall im Bereich der Operette, die im Thea ter immer mehr ins Revuemäßige entartete

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Page 11 of 12
Date: 04.10.1957
Physical description: 12
Vorblldungs- und Handelsschule am kommenden Sonntag, den 6. Oktober, bis spätestens 18.30 Uhr Im Kassianeum elntref- teo sollen. Die Leitung Deutschsprachige Mittelschule Brixen Der Unterricht an der deutschsprachigen Mittelschule Brixen beginnt Montag, den 7. Oktober, um 9 Uhr. Der Eröffnungs gottesdienst der Mittelschule findet zugleich ndt dem des Wissenschaftlichen Lyzeums am 14. Oktober um 8.30 Uhr in der Frauenkirche' statt Die Wiener Sängerknaben ln Biixen Wie wir bereits berichteten, trafen

die Wie ner Sängerknaben am Mittwoch abend in Brixen ein. Nach dem gemeinsamen Abend essen lm Gasthof „Dolomiten“ wurden sie von den bereits wartenden „Pflegeeltern“ über nommen und ln ihre Privatquartiere geleitet. Den gestrigen Tag verbrachten sie — nach dem sie sich gründlich ausgeschlafen hatten — mit den Familien, bei denen sie elnquartiert sind, und besichtigten die Stadt und die nähere Umgebung. Überall fanden die Jungen ip Ihren Matrosenanzügen, — auf den Mützen tragen sie die Aufschrift „Wiener

: J/alba del gran glprno“, mit Virginia Mayo. BreHwandtforWilm. BegimwcHen: 10.00 und 21,00 Uhr. Wie ein Welterfolg entsteht Zum Konzert der Wiener Sängerknaben Ursprünglich waren die Wiener Sänger knaben keinesfalls eine Konzerttruppe. All die Jahrhunderte seit ihrer Gründung am Ende des 15. Jahrhunderts sangen sie nur in Kirchen und bei Feierlichkeiten des kaiser lichen Hofes, als „Hofsängerknaben“. Aus dieser vornehmen Zurückhaltung tra ten die Wiener Sängerknaben nach dem Zu sammenbruch

der österreichisch-ubgarischen Monarchie nicht etwa aus Geltungsbedürfnis heraus, die wirtschaftliche Notwendigkeit zwang sie dazu. Der Neugründer des Chores, Msgr. Schnitt, erzählt oft von seiner eigenen großen Ueberraschung, als sich das 'anfäng liche Experiment zu einem großen Erfolg entwickelte. Es gab jetzt tatsächlich Konzert reisen, deren Ziele sich im Laufe einiger Jahre auf sämtliche Kontinente erstredeten. Aus den kaiserlich-königlichen Hofsänger knaben wurden die Wiener Sängerknaben, die sich bald

noch das Prädikat „die be rühmten“ Wiener Sängerknaben erwarben. Dieser kometenhafte Aufstieg am Konzert himmel reizte, was kaum verwunderlich ist, zu zahlreichen Nachahmungen an, nicht nur in Europa, auch in Uebersee. Ais die Wiener Sängerknaben nach dem zweiten Weltkrieg wieder nach Amerika kamen, fanden sie mehr als ein Dutzend Knabenchöre vor, die inan inzwischen nach ihrem Vorbild gegrün det hatte. Allerdings trafen die Kritiker sofort eine grundlegende Unterscheidung: „Unsere Kna benchöre ln allen Ehren

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Page 2 of 6
Date: 23.01.1950
Physical description: 6
des österreichischen § 19 ist der Artikel 8 im italienischen Pressegesetz. Auf Grund dieses Artikels läßt uns Herr Fuchs durch seinen Rechtsanwalt Arturo Cheneri um die Aufnahme nachstehender Berichti gung ersuchen: «In der Nummer der «Dolomiten» vom 16. Jänner veröffentlichten Sie unter dem Titel «Der Standpunkt» — weder wohlinfor miert noch glaubwürdig» einen Bericht, worin Sie die vom «Standpunkt» publizierte Behauptung, daß die «Wiener Tageszeitung» ihr Erscheinen demnächst einstellen werde, als weder

wohlinformiert noch glaubwürdig hinstellen. An eine von Ihnen zitierte An kündigung der «Wiener Tageszeitung» knüpfen Sie die folgende Bemerkung: «Hätte Dr. H. F. doch lieber geschwie gen. Die Ankündigung der Wiener Ta geszeitung ist höchst peinlich für ihn. Seine Glaubwürdigkeit, seine Wohl informiertheit, seine trüben Quellen und seine dunklen Absichten sind allein durch dieses eine Beispiel hinreichend gekennzeichnet.» «Die obigen von den «Dolomiten» auf gestellten Behauptungen sind unwahr. Wahr

ist dagegen, daß laut Ankündigung des österreichischen Bundeskanzlers Ing. Dr. Figl in der Nummer der «Wiener Tages zeitung» vom 14. Jänner 1950 diese Zeitung an diesem Tage ihr Erscheinen eingestellt hat. Die vom «Standpunkt» aufgestellte Be hauptung beweist daher sowohl seine Wohl informiertheit als auch seine Glaubwürdig keit. Die von den «Dolomiten» aus der Ver öffentlichung des «Standpunkt» gezogenen Schlüsse auf «trübe Quellen» und «dunkle Absichten» sind daher ebenfalls unrichtig.» Konfrontierung

Zur leichteren Beurteilung der vorstehen den Artikel 8-Berichtigung, sei diese mit den folgenden Tatsachen konfrontiert: 1. Im «Standpunkt» vom 13. Jänner schrieb Dr. Fuchs: «Die Wiener Tageszeitung», das Hauptorgan der OeVP., stellt demnächst ihr Erscheinen ein. Kurz vor ihrem knapp bevorste henden Tode leistete sie sich noch ein Husarenstück: ... sie erklärte der italienischen Regierung sozusagen «den Krieg» ... Denn die Wiener Regie rung, die ihre vom Ausland offensicht lich überschätzten anderen Sorgen

nicht so ernst nimmt wie die «Südtiroler Frage», soll die Absicht haben, das A b k o m men Dcgasperi-Gruber zu kündigen. Jedenfalls ist man in Rom dieser Ansicht.» Eindeutig ist also hier gesagt: die «Wiener Tageszeitung» stellt ihr Erscheinen ein, ihr Tod steht knapp bevor. Dieser Todes anzeige im «Standpunkt» steht die L e- bensbestätigung entgegen, die sich die «Wiener Tageszeitung» drei Tage zuvor selber geigeben hatte. In ihrer Ausgabe vom 10. Jänner hatte sie nämlich angekündigt: «Ab 15. Jänner

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Page 8 of 12
Date: 30.09.1957
Physical description: 12
der Krone“. Ouverture; Travaglia: „Dra matische Legende; Urbach: „Melodien von Grleg", Fantasie; Dvorak: Zwei slawische Tänze; Strauß: „Hochzeitsliedor", Walzer. — 16 Uhr: Bellini- „Norma“, Ouverture; Ziehrer: „Natursänger", Walzer; Drlgo: Andante aus dem Ballett „Esmeralda“, Solist I. Covi; Verdi: „La Traviata", Fantasie; De Micheli: „Auf dem Lnndc“, Suite; Wagner: Nachtgesang aus der Oper „Tristan vnd Isolde“; Lehar: „Die lustige Witwe“. Potpourri. \tucu*$tcMuHye#t> und (/cecine Die Wiener

Sängerknaben in Südtirol Der weltberühmte Chor der Wiener Sän gerknaben beginnt in der kommenden Woche eine Konzertreise durch Südtirol, wobei fol gender Turnus festgelegt wurde: Die Sänger- knaben singen am Donnerstag, 3. Oktober, um 20.30 Uhr ln Brix en im Don-Bosco- Theater, am Freitag, 4. Oktober, um 20.30 Uhr in St. Ulrich (Casa- di Ladina), am Samstag, 5. Oktober, um 21 Uhr in Bozen im Corso-Theater, am Sonntag, 6. Oktober, um 20.30 Uhr in Bruneck im Kolplngsaal, und am Montag, 8. Oktober, um 21 Uhr

; allein die Fürsorge des Hofes erstreckte sich über den Stimmbruch des Sängers hinaus, denn wer sich dafür ent schied, konnte als kaiserlicher Stipendiat seine Studien fortsetzen. Seit der Gründung ihres Chores begleiteten die kleinen Künstler ihre „allerhöchsten“ Herren als singende Herolde auf deren prunkvollen Aktionen: Zu Vermählungen, Reichstagen, Krönungen, Kriegs- und Frie denszügen und verbreiteten den Ruhm der Wiener Gesangskunst in alle Länder Euro pas; auch zum Begräbnis prominenter Häup

. Mit dem Zusammenbruch der Habsburger- Monarchie wurden die Hofsängerknaben auf gelöst und die letzten erhielten ihre silber- gestlckten blauen Uniformen samt Zweispilz und Degen als Andenken auf ihren weiteren Lebensweg mit. Eine großartige Einrichtung hatte zu bestehen aufgehört und ruhte von 1918 bis 1924. * Der damalige Rektor der Wiener Hof kapelle Josef Schnitt faßte den Plan, die Sängerknaben neu zu gründen, was ihm nach' Ueberwindung großer Schwierigkeiter. im Jahre 1924 tatsächlich gelang. Aus den kaiser

-. und königlichen Hofsängerknaben wurden in Fortsetzung der alten Tradition die Wiener Sängerknaben, Der Kernpunkt ihres Wirkens blieb die Wiener Hofburg- kapelle, wo sie bis heute jeden Sonntag zu sammen mit einer Gruppe der Wiener Phil harmoniker musikalische Messen zur Auf führung bringen, die internationaler. Ruf ge nießen. Während aber die Hofsängerknaben im Genuß der kaiserlichen Fürsorge standen, sind ihre Nachfolger zum Großteil auf Selbst erhaltung angewiesen und mußten notge drungen

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Page 6 of 8
Date: 11.06.1957
Physical description: 8
—Siracusa Sanremese—Livorno Siena—Treviso Vigevano—Biellese 4:U 1:1 3:0 2:1 Indù Der Ent 1 u.e Wiener aber an letzter Stelle Bozen, 10. Juni. Die Ankündigungen haben diesmal schon gestimmt Mit peinlichster Ge nauigkeit sogar. Die beiden Jugendmann schaften aus Österreich, eine Wiener Auswahl und eine Steirer Auswahl enthielten alle in der Vorankündigung aufgezeichneten Namen und man war daher der Meinung, daß die Steirer Bozen und die Wiener Trient besie gen werden, so daß ein rein „ausländisches Finale

“ zum Vorschein kommt. Nun gut. der Pokal der „Stadt Bozen“ wanderte diesmal ins Ausland, nachdem er vorher Station in Verona und Padua machte, aber das Endspiel war keine ausländische Angelegenheit, son dern eine „gemischte", denn die Steirer und Trienter absolvierten diesmal den Kampf und den wertvollen Pokal. Bozner und Wiener kämpften um den dritten Platz und auch da waren die Wiener schlimmer daran, denn sie mußten den Weiß-Roten aus der Talferstadt den Sieg überlassen. Die Wiener bildeten

also die Überraschung. Die für die stärkste gehaltene Mannschalt erwies sich als schwächste. Und wer den Spielen beiwohnte, leider hielt am Sonntag der herniederprasselnde Regen viele Zu schauer von diesem interessanten Turnier fern, muß sich eingestehen, daß die Wiener tatsächlich die schwächsten Fußballer waren, während die Steirer das Attribut die „Besten“ vollauf verdienen, wenn sie auch im Endspiel nach dem Führungstreffer sich etwas zu stark in die Defensive drückten. Angenehm über rascht haben die beiden

, so daß sie dann mit 4:2 die Weiß-Roten ausschalteten. Unerwarteter Weise hatte die zweite Be gegnung Wiener L i g a—T r i e n t wenig Niveau. Die Wiener zeigten nicht viel und hatten vor allem einen überaas schwachen Sturm zur Stelle, der vieles tat, nur nicht schießen. Das System war ziemlich zerrissen und man wußte nicht genau ob sie Stopper system — MW — oder Ricgelsystem spielten. Keinesfalls offensiv. Die Trienter butten sich ein Knall- und Stoßsystem zurcchtgelogt und so endeten beide

mit 0:0. Auch hier war eine Verlängerung notwendig. Die Trienter waren glücklicher und setzten durch ein Blitztov des rechten Flügels Mazzolai die Wiener k. o., so daß sie sich mit 2:0 für das Endspiel durch setzten. Der anhaltende Regen verpatzte am Sonn tag dann die technische Vorführung der Mannschaften. Die Wiener zeigten keines wegs mehr, als am Vortag, waren wohl kon- ditionsmäßig stärker und robuster als die Bozner, aber die sogenannte „Wiener Schule“ haben diese Jungen den „Alten“ noch nicht abgeschaut, vielleicht

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Page 13 of 32
Date: 15.03.1975
Physical description: 32
Das Jahr des PJalzerk&ai$s Im heurigen Jahr steht ganz Österreich völlig im Zeichen von Johann Strauß Man soll die Feste feiern, wie sic fallen, heißt ein Sprichwort. Nun, die Feier des 150. Geburtstages des „Walzerkönigs“ Jo hann Strauß wäre zwar erst im Oktober füllig, Österreich aber hat einfach das ganze Jahr zu einem Strauß-Jahr gemacht’ und einen Großteil der kulturellen Ver anstaltungen und vor allem die Wiener Festwochen darauf abgestimmt. Für alle, die für Walzer, Polka und natürlich

". Am 15. Oktober 1844 trat er zum ersten- ■mal auf. Obwohl der junge Strauß nur über ein klei nes Programm, dus aus 4 Walzern, 5 Polkas und 2 Quadrillen bestand, ver fügte, wurde dieses erste Konzert im Wiener Tanz casino „Dommuyer“ in Hietzing ein großer Erfolg. I )er „Siiiiigediehte“-Walzer mußte I9ma! wiederholt werden, und schon am ersten Abend stand fest, daß in Schani ein würdi ger Nachfolger des berühm ten Vaters herangewach sen war. So empfand man es nicht überraschend, als nach dem Tod des Vaters

im lahre 1849 die Musiker der Kapelle dem Sohn ddn. Dirigemcnstab übergaben. Strauß (Sohn) leitete 15 lahre lang die Kapelle und war der erklärte Liebling der Wiener. Nach dieser /.eit wollte er nur noch komponieren und die Welt kennenlernen, weshalb er die Leitung des Orchesters seinen Brüdern Josef und Eduard übertrug. Hatte der Vater West europa mit seiner Musik dessen Konzertmeister. Sei. ne Kompositionen, Walzer, Quadrillen, Galopps, Pol kas und Märsche waren sehr bald international be kannt

dessen Orche sters 1854 Konzertreise nach Petersburg (Rußland) 18b3—I97Ü Leitung der Wiener Hofbälle 18b7 „Donau-Walzer“, „Künstlerleben“ ■ I8b8 „G’schichten aus dem Wienerwald“ 1871 „Wiener Blut“ „Indigo“ 1872 Konzertreise in die USA 1874 „Fledermaus“ 1875 „Cagliostro in Wien“ 1877 „Prinz Methusalem“ 1880 „Rosen aus dem Sü den“, „Das Spitzen- tuclt der Königin“ tertüren und mit falschen Bärten maskiert, vor der begeisterten Menge in Si cherheit bringen mußte. Zu den letzten russischen Gastspielen

ausstellung im Jahre 1867 stürmisch akklamiert wor den war, wurde er auch vom kritischen Wiener Pu blikum anerkannt. Es bedurfte großer Über redungskunst seiner Frau, Johann Strauß zu einer Johann Strauß war aber' nicht nur ein Komponist für eher anspruchsloses Massenpublikum, auch Meister der „ernsten“ Mu sik wie Johannes Brahms, Richard Wagner und Franz Liszt bewunderten ihn sehr. 1882 „Frühlingsstimmen“ 1885 „Eine Nacht in Vene dig“ 1885 „Der Zigeunerbaron“ 1888 „Kaiserwalzer" 1895 „Waldmeister“ 1899

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Page 3 of 6
Date: 12.05.1949
Physical description: 6
und de- Walther von der Vogelweide, Oswald von Wolkenstein und vieler ihrer Nachfahren Lieder haben den Weg hinaus in die weite Welt gefunden und dort wie zuerst liier das Herz erfreut. Auf dem Erdenrund Hat eine Stadt den Ehrentitel einer Stadt der Lieder» erhalten und das ’st Wien. Vielbesungen ist die einstige Kaiserstadt an der Donau und stets herrschte in ihr Saugesfreuj'. hi Wien entstand auch 1S43 als einer der ersten Mannergesangvereine in deutschen Landen der Wiener .Männergesangverein

», der nun sein“ erste Sängerreise nach dem Zweiten Weltkrieg unternimmt und zwischen dem 21. und 23 Mai m der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und ui der Bischofsstadt Brixen ; ingen wird, den beiden Südtiroler Städten, die in ganz Oester reich bekaun* und Ziele des Fremdenverkehrs aus aller Welt sind. Gleich den Wiener Sängerknaben und dem Wiener Philharmonischen Orchester gehört der Wiener Männergesangverein seit nunmehr über einem Jahrhundert zu jenen kultureren Institu tionen, welche die Freude und den Ruhm

seiner eigenen Erfahrung als katholischer Publizist an führender Stelle standen ihm als Quellen zur Verfügung scher Musik in a He Welt hinausgetrageii haben. Die Geschichte des Wiener Mannergesangver eine« ist ein Stück Wiener Musikgeschichte un i seit seiner Gründung steht der Verein im Mit telpunkt des gesellschaftlichen und musikali schen Lehen« von Wien. Ohne Unterschied des Standes und der politischen Meinung vereinten -ich im Wiener Männergesangverein zur Pflege des mehrstimmigen Chorgesanges

und des Lie des die sangesfreudigen Wiener Bürger. Zahlreiche Werke der Musikli'eratur erlebter ihre Uraufführung durch den Wiener Männer gesangverein. so am Faschingsfest 1867 der deni Verein von Johann Strauß gewidmete Walzer «An der schönen, blauen Donau», später «Wein, Weib und Gesang» und andere Werke von ihm und seinen Brüdern. Auch Anton Bruckner, Max Bruch, Wilhelm Kienzl, Eduard Kremser. Max von Weinzierl, Max Reger und Richard Strauß und mancher andere widmeten diesem Gesang verein Kompositionen

. Besonders angelegen ließ sich der Wiener Männergesangverein das An denken und die Pflege das Liederschatzes von Franz Schubert sein, dem er auch das Denkmal im Wiener Stadtpark errichtete. Unter den Ehrenmitgliedern des Vereine« fin den wir Brahms, Bruckner, Göllerich, Grill parzer, Kienzl, Liszt, Löwe, Johann Strauß Uhland, Richard Wagner, Furtwängler, Marx, Pfitzner und Richard Sfraüß. Der Wiener Man Rechte der Eltern und der Kirche einzugreifen, sondern er müsse vielmehr mit Elternhaus und Kirche

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Page 3 of 8
Date: 22.12.1949
Physical description: 8
Nr Ti 48 Ri«. St. — Verantwortlicher Schrift- lolfer- M'chnel Uamvcr — Scbrlfllellmirr Urnen MucenmetrnQo Nr 43 Telephon Nr. 23 61. — Vor wnlhir trt Timen MincenrnstmOo Nr 42 Tel 77 VI Jst unser Planet übervölkert? Das Wiener Als 1683 der Stern des türkischen Groß- vesiers Kara Mustapha vor Wien untergeht, steigt der Stern des Wiener Kaffeehauses auf. Das geschlagene Türkernheer, über stürzt fliehend, muß neben anderen Schät zen ein großes Kaffeelager vor den Mauern Wiens zurücklassen. Und der Kaffee, dies duftende, aufmunternde

Gebräu wird nun langsam aber sicher Sieger über die Wie ner und das Wiener Kaffeehaus breitet sich über ganz Mitteleuropa aus. Die Historie berichtet uns. daß der Grieche Theodat als erster die Befugnis er halten hat in Wien ein Kaffeehaus zu er öffnen. Wir halten uns aber lieber an das Histörchen das schon die Großmutter den lauschenden Kindern an langen Winter abenden erzählt hat, daß nämlich der Kauf mann Kölschitzky als Belohnung für wich tige Spionagedienste während der Türken belagerung

von noblen und prunkenden Ara besken eingefaßt, nüchtern ist. Sie geht hier von den Menschen aus, vom «Herrn Ober» ebenso wie vom Publikum. Dieses betrach tet das Kaffeehaus als zweites Zuhause, als ein Subbüro, als gemütliches Spielzimmer und nicht zuletzt als eine Lesehalle in der man eine reichhaltige Auswahl von Zeitun gen und Zeitschriften vorfindet. Die durch laufende Kundschaft ist im Wiener Kaffee haus eine Seltenheit, der Stammgast ist sein Regent, ja oft sein Tyrann. Vom Augen blick

. Ueber- haupt ist dieser Wiener Kaffeehausober ein Virtuose in der Beherrschung eines Um gangstones, der haarscharf an der Grenze zwischen persönlicher Vertraulichkeit und gebührender Distanz liegt. Die Urbanität dieses Umgangstones ist mit ein Beispiel — und nicht das bedeutungsloseste — wie sehr auf Wiener Boden die Grenzen der sozia len Schichtung im Verkehr von Mensch zu Mensch an Bedeutung verlieren. Noch eine andere Seite der Urbanität tritt im Wiener Kaffeehaus in Erscheinung: kaum

europäi schen Städten sich einer großen Beliebtheit erfreüt, vermochte sich in Wien nicht dureb- msetzen. Wohl wurde in Wiener Kaffeehäu sern schon am Ende des 18. Jahrhunderts konzertiert, 1814 ist Beethoven im 1. Kaf feehaus im Prater zum letzten Male als Pia nist zu hören und Lanner und Strauß fei ern viele ihrer konzertanten Triumphe im Kaffeehaus. Jedoch: auch die vom 2. Kaf feehaus im Prater eingeführten und sonst in Wien so beliebten Militärkonzerte kön nen ebenso wenig

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